DE1189231B - Verfahren zur Behandlung von zu transplantierenden Gewebeteilen - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von zu transplantierenden GewebeteilenInfo
- Publication number
- DE1189231B DE1189231B DEP32675A DEP0032675A DE1189231B DE 1189231 B DE1189231 B DE 1189231B DE P32675 A DEP32675 A DE P32675A DE P0032675 A DEP0032675 A DE P0032675A DE 1189231 B DE1189231 B DE 1189231B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- treatment
- transplanted
- sodium
- chlorophyllin
- copper
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K35/00—Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
- A61K35/12—Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Cell Biology (AREA)
- Developmental Biology & Embryology (AREA)
- Immunology (AREA)
- Virology (AREA)
- Zoology (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Pharmacology & Pharmacy (AREA)
- Epidemiology (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
A61k
Deutsche Kl.: 30 h - 2/04
Nummer: 1189 231
Aktenzeichen: P 32675IV a/30 h
Anmeldetag: 27. September 1963
Auslegetag: 18. März 1965
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von zu transplantierenden Gewebeteilen. Im
Bereich der Chirurgie ergibt sich häufig die Notwendigkeit, geschädigte Organteile durch normales
Gewebe zu ersetzen. Dies gelingt jedoch nur dann mit einer höheren Erfolgschance, wenn es sich um
das entsprechende Gewebe des gleichen Organismus oder um das von einigen Zwillingen handelt. Unbehandelte
Gewebetransplantate von anderen Menschen werden mit absoluter Gesetzmäßigkeit bei dem
Empfänger in etwa 8 bis 12 Tagen wieder völlig abgestoßen.
Immunologische Untersuchungen haben gezeigt, daß nach der Übertragung auf einen fremden Empfänger
aus dem Transplantat lösliche antigene Substanzen in den Empfängerorganismus gelangen und
hier die Bildung von Antikörpern bewirken, die sich speziell gegen das Transplantat richten und es nach
der obengenannten Zeit zur Ablösung bringen. Wenn der Empfängerorganismus mit Mitteln oder Methoden
behandelt wird, welche die Antikörperbildung herabsetzen, wie beispielsweise Röntgenstrahlen oder
Corticosteroide, kann der Empfängerorganismus nunmehr fremde Transplantate tolerieren. Diese Maßnahme
bringt jedoch auf der anderen Seite große biologische Nachteile mit sich, so daß — von Ausnahmen
abgesehen — von derartigen Maßnahmen in der Klinik kein Gebrauch gemacht wurde.
Für klinische Verhältnisse sind alle diejenigen Maßnahmen besser anwendbar, die die Möglichkeit
ergeben, die antigene Natur eines Transplantates selbst zu reduzieren. Zu diesem Zweck wurden seit
geraumer Zeit die Gefrierung und Gefriertrocknung der Transplantate angewendet. Diesen beiden Verfahren
ist jedoch gemeinsam, daß die Gewebe nach kürzerer oder längerer Zeit devitalisiert werden. Alle
derartigen Konservierungsversuche, besonders mit den Hauttransplantaten, haben nicht die erwarteten
Ergebnisse erbracht. Die Transplantate werden nach einer Zeit von etwa 10 bis 15 Tagen völlig abgestoßen.
Dies ist um so schwerwiegender, als gerade für den Ersatz von menschlicher Haut durch Fremdtransplantate
ein besonders hoher Bedarf besteht. Bei Verbrennungen beispielsweise sind die zu dekkenden
Wundflächen häufig so groß, daß mit der Transplantation von Eigenhaut nicht mehr auszukommen
ist.
Hier setzt die Erfindung an, indem ein zuverlässiges Verfahren gebracht wird, nach welchem die zu
transplantierenden Gewebeteile behandelt werden und welches sicherstellt, beispielsweise die Selbstauflösung
der dem Fremdspender entnommenen Verfahren zur Behandlung von zu
transplantierenden Gewebeteilen
transplantierenden Gewebeteilen
Anmelder:
Penicillin-Gesellschaft Dauelsberg & Co.,
Göttingen, Hildebrandstr. 12
Haut aufzuhalten und die bei einer auch geringgradigen Autolyse frei werdenden Antigene abzubinden
bzw. unwirksam zu machen. Erfindungsgemäß werden die Transplantate mit Natrium-Kupfer-Chlorophyllin
oder anderen Chlorophyllinsalzen behandelt. Gegebenenfalls kann der Natrium-Kupfer-Chlorophyllinlösung
auch noch ε-Amino-capronsäure zugefügt werden.
so Zweckmäßig erfolgt die Behandlung des Transplantates
unmittelbar nach der Entnahme vom Spender. Es ist dabei vorteilhaft, das Transplantat sofort
nach der Behandlung weiter zu verwenden, es kann aber auch dessen Konservierung für eine spätere
Verwendung erfolgen. Es konnte festgestellt werden, daß Natrium-Kupfer-Chlorophyllin, gegebenenfalls
mit einem Zusatz von ε-Amino-capronsäure, die Selbstauflösung von Weichteilgeweben verhindert
und daß sie gleichfalls in der Lage ist, mit antigenen Substanzen Komplexbindungen einzugehen. Natrium-Kupfer-Chlorophyllin
selbst ist frei von antigenen Eigenschaften und außerordentlich gut verträglich.
Bei der Präparierung von Weichteiltransplantaten fremder Spender, z. B. von Haut, kann z. B. gemäß
der Erfindung so vorgegangen werden, daß bei dem Hautspender unter sterilen Kautelen etwa 0,5 mm
starke Hautläppchen entnommen werden. Unmittelbar im Anschluß an die Entnahme wird noch im
Operationssaal die entnommene Haut in Glasschalen gelegt, die mit einer sterilen Lösung von
Natrium-Kupfer-Chlorophyllin ... 0,01 g
Natriumchlorid 0,9 g
Aqua bidest. steril 100,0 g
gefüllt sind. Diese Lösung muß bei einer Temperatur von etwa 10° C gehalten werden. Die Schale wird
zugedeckt und zunächst etwa 6 Stunden bei etwa + 4° C im Kühlschrank exponiert. Danach kann die
in dieser Weise vorbereitete Fremdhaut transplantiert werden. Sie wird herausgenommen, in physiologischer
Kochsalzlösung kurz abgespült und in üblicher Weise zur Transplantation benutzt. Die in dieser Weise
509 519/397
vorbereiteten Fremdtransplantate werden toleriert und nicht mehr abgestoßen. Es kommt zu einem
echten Anwachsen.
Die Wirkung läßt sich noch steigern, indem der obigen Lösung noch 0,5 g ε-Amino-capronsäure zugesetzt
werden.
In gleicher Weise können Fremdgewebe präpanert werden, die beispielsweise als chirurgisches Nahtmaterial
benutzt werden sollen. Für derartige Zwecke wird bisher üblicherweise tierisches Gewebe benutzt,
wie z.B. Catgut. Durch eine Präparierung dieses Gewebes mit Natrium-Kupfer-Chlorophyllinlösung
obengenannter Zusammensetzung wird verhindert, daß sich das Catgut im menschlichen Organismus
vorschnell auflöst. Hierdurch können sogenannte Nahtdehiszenzen, z.B. bei Darmoperationen, verhindert
werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Behandlung von zu transplantierenden Gewebeteilen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Transplantate nach der Entnahme vom Spender mit Natrium-Kupfer-Chlorophyllin
oder anderen Chlorophyllinsalzen behandelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transplantate außer mit
Natrium-Kupfer-Chlorophyllin mit ε-Aminocapronsäure behandelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit Natrium-Kupfer-Chlororhyllin
bzw. ε-Amino-capronsäure unmittelbar nach der Entnahme vom Spender erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP32675A DE1189231B (de) | 1963-09-27 | 1963-09-27 | Verfahren zur Behandlung von zu transplantierenden Gewebeteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP32675A DE1189231B (de) | 1963-09-27 | 1963-09-27 | Verfahren zur Behandlung von zu transplantierenden Gewebeteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1189231B true DE1189231B (de) | 1965-03-18 |
Family
ID=601790
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP32675A Pending DE1189231B (de) | 1963-09-27 | 1963-09-27 | Verfahren zur Behandlung von zu transplantierenden Gewebeteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1189231B (de) |
-
1963
- 1963-09-27 DE DEP32675A patent/DE1189231B/de active Pending
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE68911178T2 (de) | Klinische Entwicklungen mit Amnionzellen. | |
Brown | Homo grafting of skin: With report of success in identical twins | |
DE2720544C2 (de) | ||
DE69523074T2 (de) | Verfahren zur behandlung von implantierbaren biologischen geweben zur verringerung von verkalkung | |
EP0012959B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Knochenersatzmaterial mit verbesserter biologischer Stabilität auf der Basis von Kollagen und das erhaltene Knochenersatzmaterial | |
DE2614873A1 (de) | Verfahren zur abschwaechung der antigenwirkung von gewebe | |
EP2988682B1 (de) | Kit zum herstellen eines vernetzten gels zum umschliessen von harnsteinen und/oder harnsteinfragmenten | |
DE68918922T3 (de) | Biologische Unterlage für Zellkulturen, bestehend aus durch Thrombin koagulierte Plasmaproteine, ihre Verwendung für die Keratinozytenkultur, deren Rückgewinnung und Transport für therapeutische Verwendungszwecke. | |
DE2917135A1 (de) | Kuenstliches knochenartiges transplantat und verfahren zu dessen herstellung | |
DE3835237C1 (de) | ||
Schotté et al. | Effects of adrenal transplants upon forelimb regeneration in normal and in hypophysectomized adult frogs | |
DE2803869A1 (de) | Injizierbare embolisations- und okklusionsloesung | |
DE3850655T2 (de) | Verfahren zur Behandlung von Implantatmaterial und Implantat. | |
DE1189231B (de) | Verfahren zur Behandlung von zu transplantierenden Gewebeteilen | |
DE102007005946A1 (de) | Therapeutische Zusammensetzung und Verwendung einer zellfreien Substanz | |
LEWIS et al. | Application of tissue transplant technique to experimental nerve grafting | |
DE10258121B3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Bioprothesen | |
JP2010221012A (ja) | 高張電解質溶液による生体組織の脱細胞化処理方法 | |
DE3144236C2 (de) | Verwendung von "aktivem" Chondroitinsulfat A und C zur Verbesserung der Aufnahme von Transplantaten, Implantaten oder chirurgischen Instrumenten durch den menschlichen Körper | |
Beresford et al. | Urinary bladder mucosa and bone regeneration in guinea-pig and rat | |
JPS5910189B2 (ja) | 高い生物学的安定性を有する硬蛋白質移植組織の調製方法 | |
RU2290939C2 (ru) | Средство для лечения повреждений спинного и головного мозга | |
DE3236298C2 (de) | ||
DE2854534A1 (de) | Zahnpulpahoehlenfuellmaterial, bestehend aus kollagen | |
JPS61277625A (ja) | 生体牛から牛黄を製造する方法 |