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Geschichtete Panzerplatte Die Erfindung bezieht sich auf eine geschichtete
Panzerplatte, welche aus einer äußeren Hartstahlplatte, einer inneren Panzerplatte
relativ hoher Zähigkeit und Dehnungsfähigkeit und einer zwischen den beiden Panzerplatten
befindlichen Zwischenschicht aus nichtmetallischem Werkstoff besteht.
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Bei der Panzerung von beispielsweise Fahrzeugen oder Schiffen ist
es von besonderer Bedeutung, daß die Panzerung in gleicher Weise einen ausreichenden
Schutz gegen Panzergranaten mit hoher Durchschlagskraft und Sprengwirkung bietet
wie auch gegen Hohlladungsgeschosse. Aus diesen beiden Haupterfordernissen heraus
resultiert das Bestreben, eine Panzerplatte hoher Härte einerseits und großer Zähigkeit
andererseits mit einer nichtmetallischen Schicht bzw. Platte zu kombinieren, wobei
der nichtmetallischen Schicht die Aufgabe zukommt, den Strahl des Hohlladungsgeschosses
aufzufangen.
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Es sind bereits geschichtete Panzerplatten, die sogenannten Kompoundplatten
bekannt, die eine Kombination einer Grundplatte aus zähem Schmiedestahl mit einer
aufgeschweißten Vorderseite aus Hartstahl darstellen. Weiterhin ist eine geschichtete
Panzerplatte aus zähem Chrom-Nickel-Stahl bekannt, deren Vorderseite gehärtet ist.
Da diese Art von geschichteten Panzerplatten keinen Schutz gegen Hohlladungsgeschosse
bieten, hat man bereits eine geschichtete Panzerplatte entwickelt, die aus einer
äußeren Hartstahlplatte, einer inneren Panzerplatte hoher Zähigkeit und Dehnungsfähigkeit
mit einer zwischen diesen beiden Panzerplatten befindlichen Zwischenschicht aus
nichtmetallischem Werkstoff entwickelt. Mit einer derartigen Panzerplatte erreicht
man zwar einerseits eine so starke Deformation der auftreffenden Panzergranate in
der äußeren Hartstahlplatte, daß die Granate gegebenenfalls in der nichtmetallischen
Zwischenschicht steckenbleibt, ohne die innere Panzerplatte zu durchschlagen, und
andererseits durch die nichtmetallische Zwischenschicht einen außerordentlich guten
Schutz gegen den Schweißstahl eines Hohlladungsgeschosses, doch nimmt man dafür
einen Nachteil in Kauf, der hauptsächlich in der geringen Stützfestigkeit der nichtmetallischen
Zwischenschicht liegt. Trifft nämlich auf eine in der vorbeschriebenen Weise geschichtete
Panzerplatte eine Panzergranate großer Durchschlagskraft auf, so führt das infolge
der mangelnden Abstützung der äußeren Hartstahlplatte durch die nichtmetallische
Zwischenschicht zu einer so starken Durchbiegung der äußeren Hartstahlplatte, däß
es zufolge der außerordentlich hohen Werkstoffsprödigkeit in den meisten Fällen,
Qu einem Bruch der äußeren Panzerplatte kommt.: -Man hat daher schon geschichtete
Panzerplatten entwickelt, bei denen zwischen den beiden metallischen Panzerplatten
durch die. nichtmetallische Zwischenschicht hindurchgehende Stützelemente angeordnet
sind. Durch diese Maßnahme wurde zwar der Schutz gegen Panzergranaten wesentlich
verbessert, doch wurde diese Verbesserung dadurch erkauft, daß die solchermaßen
geschichtete Panzerplatte im Bereich der Stützelemente durchgehend metallischer
Natur ist. Dies hat aber zur Folge, daß, wenn ein Hohlladungsgeschoß im Bereich
eines solchen Stützelementes aus Vollmaterial auftrifft, sich der Hohlladungsstrahl
auf dem Wege über das metallische Stützelement von der äußeren Panzerplatte bis
zur inneren Panzerplatte und zum Innenraum durchschweißt. Der Schutz gegen Hohlladungsgeschosse
ist also bei geschichteten Panzerplatten mit metallischen Stützelementen aus Vollmaterial
nur relativ, und zwar jeweils im Verhältnis der Fläche der nichtmetallischen Zwischenschicht
zur Gesamtfläche der Panzerplatte.
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Um die durchgehend metallischen Bereiche einer geschichteten Panzerplatte
in ihrer Breite möglichst gering zu halten, hat man die. zwischen den beiden metallischen
Panzerplatten befindlichen Stützelemente bereits rohrförmig ausgebildet, - wobei
sowohl das Rohrinnere als auch die Zwischenräume zwischen den einzelnen Rohren jeweils
mit nichtmetallischem Werkstoff ausgefüllt ist. Auch diese Maßnahme führt nicht
zu einer völlig befriedigenden Lösung und ist nur sehr begrenzt anwendbar; denn
einmal bleiben auch weiterhin durchgehend . metallische Bereiche bestehen, und zum
andern muß die Wandstärke der rohrförmigen Stützelemente kleiner sein als der Durchmesser
des Hohlladungsstrahles, so daß entweder das Gewicht der Panzerplatten begrenzt
ist, oder aber die Festigkeit der Stützelemente in bezug auf das Gewicht der Panzerplatten
oder die Durchschlagskraft
eines auftreffenden Panzergeschosses
nicht ausreichend ist. Des weiteren läßt sich niemals vorhersehen, welche der verschiedenen
möglichen Hohlladungsgeschosse unterschiedlichen Kalibers jeweils zur Anwendung
kommen werden, so daß es nicht möglich ist, die Wandstärke der rohrförmigen Stützelemente
und deren lichte Weite, die nicht gegeringer sein darf als der Durchmesser eines
Hohlladungsstrahles, auf alle möglicherweise zur Verwendung kommenden Hohlladungsgeschosse
im voraus abzustimmen. Somit würde beispielsweise eine plötzliche Kaliberänderung
zu einer Entwertung der auf die bislang bekannten Kaliber abgestimmten Panzerungen
führen.
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Ein weiterer Nachteil geschichteter Panzerplatten mit rohrförmigen
Stützelementen liegt darin, daß die Befestigung der einzelnen Rohrabschnitte einen
außerordentlich hohen Arbeits- und Kostenaufwand erfordert und großtechnisch nur
sehr schwer durchführbar ist.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand darin, die zuvor
im einzelnen erwähnten Nachteile der bisher bekanntgewordenen geschichteten Panzerplatten
zu vermeiden und insbesondere eine geschichtete Panzerplatte zu entwickeln, die
eine in allen drei Dimensionen durchgehende Zwischenschicht aus nichtmetallischem
Werkstoff aufweist. Erfindungsgemäß wurde diese Aufgabe durch eine aus einer äußeren
Hartstahlplatte, einer inneren Panzerplatte relativ hoher Zähigkeit und Dehnungsfähigkeit
und einer zwischen den beiden Panzerplatten befindlichen Zwischenschicht aus nichtmetallischem
Werkstoff bestehende, mit Stützelementen zwischen den beiden Panzerplatten ausgerüstete,
geschichteten Panzerplatte gelöst, bei der zwischen der äußeren und der inneren
Panzerplatte senkrecht Stege angeordnet sind, die mit sich durch die volle Stegdick.e
erstreckenden, gegeneinander versetzten und mit nichtmetallischem Werkstoff ausgefüllten
Ausnehmungen versehen sind.
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Zufolge der erfindungsgemäßen Ausbildung der Stege ist es möglich,
diese jeweils dem Gewicht der beiden Panzerplatten und der bei Beschuß zu erwartenden
Höchstbelastung anzupassen, ohne daß dabei die sich über die Gesamtfläche der Panzerplatte
erstreckende nichtmetallische Zwischenschicht an irgendeiner Stelle unterbrochen
würde. Dadurch wird erreicht, daß unabhängig davon, in welchem Winkel ein Hohlladu.ngsgeschoß
auftrifft und in welcher Richtung und Breite dessen Schweißstrahl verläuft, der
Strahl stets auf die nichtmetallische Zwischenschicht trifft und von dieser aufgefangen
wird, ohne daß dabei irgendein Nachteil in bezug auf einen wirksamen Schutz gegen
Panzergeschosse in Kauf genommen werden muß.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß sich die Stege auf einfache
Weise mit den beiden Panzerplatten verschrauben lassen. Unter dem Gesichtspunkt
einer möglichst einfachen Gestaltung der Ausnehmungen hat es sich nach einem speziellen
Merkmal der Erfindung als vorteilhaft erwiesen, die Stege mit gegeneinander versetzten
Löchern, Schlitzen oder kreuzförmigen Öffnungen zu versehen. Derartige Öffnungen
sind auf dem Wege des Schlagens oder Stanzens produktionsmäßig einfach herzustellen
und gewährleisten einen in bezug auf die weiter oben genannten Anforderungen ausreichenden
freien Raum, der, mit nichtmetallischem Werkstoff gefüllt, auch im unmittelbaren
Bereich der einzelnen Stege zu einer Zerteilung des Hohlladungsstrahles führt. Die
einzelnen Stege sind erfindungsgemäß je nach Erfordernis zweckmäßigerweise entweder
parallel zueinander oder gitterartig angeordnet, so daß die äußere Panzerplatte
in bezug auf ihr Gewicht und die Durchschlagskraft auftreffender Panzergeschosse
eine ausreichende Abstützung erhält. Ein anderes vorteilhaftes Merkmal der Erfindung
besteht darin, daß jeder Steg als Röhre ausgebildet ist.
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Wie sich die Erfindung zweckmäßig verwirklichen und weiter ausgestalten
läßt, wird an Hand einiger Ausführungsbeispiele in der Zeichnung und deren Beschreibung
näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine geschichtete Panzerplatte mit parallel zueinander
angeordneten Stegen in perspektivischer Darstellung, F i g. 2 eine geschichtete
Panzerplatte mit gitterartig angeordneten Stegen, F i g. 3, 4 und 5 drei erfindungsgemäß
mit Ausnehmungen versehene Stege.
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Zwischen der äußeren Hartstahlplatte 6 und der inneren Panzerplatte
7 relativ hoher Zähigkeit und Dehnungsfähigkeit sind einzelne parallel zueinander
verlaufende Stege 8 angeordnet. Diese mit Ausnehmungen 9 versehenen Stege dienen
zur Abstützung der äußeren Panzerplatte 6 auf der inneren Panzerplatte 7. Zur Erreichung
einer besseren Stützwirkung und Erhöhung der Belastbarkeit der äußeren Panzerplatte
6 werden die Stege 10 vorzugsweise gitterartig zwischen den beiden
Panzerplatten 6 und 7 angeordnet. Die in den Stegen 8, 10 und 14 befindlichen
Ausnehmu.ngen 9, 11 und 15 sind ebenso wie die sich zwischen den einzelnen
Stegen 8 und 10 und den beiden Panzerplatten 6 und 7 ergebenden Zwischenräume mit
einem nichtmetallischen Werkstoff aufgefüllt. Die einzelnen Ausnehmungen
9, 11 und 15 sind verschiedenartig ausgebildet, um die Belastbarkeit
der Stege den jeweiligen Erfordernissen anzupassen und das sich aus einem Querschnitt
in der Ebene eines Steges ergebende Verhältnis zwischen metallischen und nichtmetallischen
Bereichen beliebig variieren zu können. In jedem Falle aber sind mehrere übereinanderliegende
und gegeneinander versetzte Lagen von Ausnehmungen 9, 11 und 15 erforderlich,
um jeden beliebigen Hohlladungsstrahl auf seinem Weg durch die geschichtete Panzerplatte
aufzufangen.