DE1168672B - Verfahren und Vorrichtung zur polarographischen Messung der Konzentration von in einer Loesung enthaltenen Depolarisatoren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur polarographischen Messung der Konzentration von in einer Loesung enthaltenen DepolarisatorenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: G Ol η
Deutsche Kl.: 421-3/04
Nummer: 1 168 672
Aktenzeichen: T 14912IX b / 421
Anmeldetag: 24. März 1958
Auslegetag: 23. April 1964
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Ionenkonzentration eines Elektrolyten
in einer Lösung eines oder mehrerer Elektrolyten mit Hilfe des polarographischen Meßverfahrens unter
Benutzung einer polarisierbaren Quecksilbertropfenelektrode, an die einmal eine höhere, ein anderes Mal
eine niedrigere Spannung gelegt wird. Aus den bei der höheren und bei der niedrigeren Spannung durch
die Quecksilbertropfenelektrode fließenden elektrischen Strömen wird dann ein Differenzwert gebildet
und zur Anzeige gebracht.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zur selbsttätigen Durchführung dieses Verfahrens.
Verfahren mit nur einer polarisierbaren Quecksilbertropfenelektrode
und einer nichtpolarisierbaren Gegenelektrode sind theoretisch vorteilhafter als
übliche Verfahren, die eine unpolarisierbare Elektrode und zwei polarisierbare Quecksilbertropfenelektroden
benutzen. Die letztgenannten Verfahren werden bei der Ermittlung von Derivationskurven angewandt.
Dabei wird den polarisierbaren Elektroden eine konstante Potentialdifferenz erteilt und sodann entweder
die an die polarisierbaren Elektroden gelegte Spannung oder die an die unpolarisierbare Elektrode gelegte
Spannung stufenlos geändert. Das Ganze erfolgt derart, daß dabei an einer Aufzeichnungseinrichtung
die Derivationskurve der Stromspannungscharakteristik der Lösung aufgezeichnet wird. Diese Verfahren
benötigen ein empfindliches Anzeigegerät, das den Unterschied des Stromflusses durch die beiden
Tropfelektroden messen muß. Außerdem entstehen unerwünschte Ströme zwischen den beiden Tropfelektroden,
die in die Meßergebnisse als Fehler eingehen. Bei Änderung der Tropfbedingungen oder
beim Auswechseln der Kapillaren der Tropf elektroden tritt eine Änderung in der Größe der Stöme ein, ohne
daß eine Konzentrationsänderung eingetreten ist, so daß das Gerät dann nachgeeicht werden muß.
Es wurde daher bereits vorgeschlagen, nur eine polarisierbare Quecksilbertropfenelektrode und eine
nichtpolarisierbare Gegenelektrode zu verwenden, an die Quecksilbertropfenelektrode abwechselnd eine
höhere und eine niedrigere Spannung zu legen und die beiden Ströme in entgegengesetzter Richtung
einem Anzeigegerät zuzuleiten. In der Praxis hat sich jedoch dieser Vorschlag nur sehr bedingt bewährt,
weil dieses Verfahren nur ungenaue Meßwerte liefert. Insbesondere läßt sich dieses Verfahren in der bisher
bekannten Ausführung nicht zur Ermittlung von polarographischen Differenz- oder Differentialkurven
verwenden, weil seine Genauigkeit für diesen Zweck nicht ausreicht.
Verfahren und Vorrichtung zur
polarographischen Messung der Konzentration
von in einer Lösung enthaltenen Depolarisatoren
polarographischen Messung der Konzentration
von in einer Lösung enthaltenen Depolarisatoren
Anmelder:
TESLA närodni podnik, Prag-Hkmbetin
Vertreter:
Dipl.-Ing. A. Spreer, Patentanwalt,
Göttingen, Groner Str. 37
Göttingen, Groner Str. 37
Als Erfinder benannt:
Jaroslav Jirmus, Prag
Jaroslav Jirmus, Prag
Es ist auch ein Verfahren zur unmittelbaren Messung des Gehaltes von Lösungen an depolarisierenden
Bestandteilen bekanntgeworden, bei dem die Differenzbildung im Quotienten-Meßwerk erfolgt.
Bei diesem Verfahren wird mit einer gleichbleibenden Zellenspannung solcher Höhe gearbeitet, daß der
Sedierungsstrom für die zu untersuchende Stoffart erreicht wird. Bei Verwendung zweier Elektrodenpaare
wird bei diesem Verfahren an diese gleichbleibende, aber verschiedene Spannung solcher Höhe angelegt,
daß die Differenz der beiden Ströme ein Maß für den Gehalt der zu untersuchenden Lösung gibt. Die Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens ist so gebaut, daß zur aufeinanderfolgenden Bestimmung
mehrerer Bestandteile eine entsprechende Anzahl fester Meßbereiche sowie Teilungen auf den Anzeigemitteln
vorgesehen ist, derart, daß in jedem Bereich mit einer oder zwei verschiedenen, den zu untersuchenden
Bestandteil charakteristischen, gleichbleibenden Zellenspannungen gearbeitet wird. Bei
dieser Vorrichtung werden die Messungen stets mit gleichbleibenden Zellenspannungen ausgeführt. Für
die Untersuchung von zusammengesetzten Lösungen, in denen die Einzelbestandteile ein kleineres Reduktionspotential
besitzen als der zu untersuchende Bestandteil, ist die Differenzschaltung unter Verwendung
von zwei Elektrodenpaaren zu verwenden, bei der der Einfluß aller variablen Lösungsbeimengungen und
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somit der Einfluß veränderlicher Anl'angsströme bei der laufenden Bestimmung eines beliebigen Bestandteiles
ausgeschaltet werden. Diese Vorrichtung weist wegen der zu verwendenden Elektrodenpaare die
gleichen Nachteile auf, die die obengenannte bekannte Einrichtung mit zwei Quecksilbertropfenelektroden
aufweist.
Die vorliegende Erfindung schafft eine sehr einfache Einrichtung und ein sehr einfach zu handhaben-
wird. Bei Verwendung einer Quecksilbertropfelektrode mit konstanter Tropfgeschwindigkeit ist es zweckmäßig,
daß der durch die Quecksilberelektrode fließende Strom erst nach Ablauf einer bestimmten
Zeitspanne nach dem Abreißen des vorherigen Quecksilbertropfens dem subtrahierenden Meßwerk zugeführt
wird. Dadurch wird erreicht, daß dem subtrahierenden Meßwerk mit jedem Quecksilbertropfen
lediglich ein Stromimpuls zugeführt wird, der wäh-
des Verfahren zur polarographischen Messung zur io rend einer bestimmten, immer gleichbleibenden Phase
Konzentration von in einer Lösung enthaltenen De- der Tropfenbildung gewonnen wird. Auf diese Weise
lassn sich alle Stromänderungen, die während der Quecksilbertropfenbildung auftreten, eliminieren.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungs-
polarisatoren, wobei sehr genaue Meßwerte erhalten werden.
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur
Bestimmung der Ionenkonzentration eines Elektro- 15 gemäßen Verfahrens geht aus von einer Vorrichtung,
lyten in einer Lösung eines oder mehrerer Elektrolyte die aus einem Gefäß für die zu untersuchende Lösung,
mit Hilfe des polarographischen Meßverfahrens unter
Benutzung einer Quecksilbertropfelektrode, in dem
Benutzung einer Quecksilbertropfelektrode, in dem
in Differenzmessungen eine Angabe über die Konzen-
zwei in die Lösung hineintauchenden Elektroden, von denen die eine polarisierbar und die andere nichtpolarisierbar
ist, einer umschaltbaren, an zwei Kon
tration aus der Messung zweier Stromstärken ge- 20 takten zwei verschiedene Spannungen abgebenden
Wonnen wird.
Die Erfindung besteht darin, daß abwechselnd mit jedem von der Quecksilbertropfelektrode fallenden
Quecksilbertropfen einmal eine bestimmte ein wenig
Spannungsquelle und aus einem mit der polarisierbaren Elektrode in Reihe geschalteten subtrahierenden
Meßwerk besteht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist gekennzeich-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist gekennzeich-
höhere, das andere Mal eine bestimmte ein wenig 25 net durch eine Umschalteinrichtung zwischen den
niedrigere Spannung als die Polarisationsspannung an Kontakten der Spannungsquelle und der polarisierdie
Quecksilbertropfelektrode gelegt wird und daß
dann in an sich bekannter Weise die bei der höheren
dann in an sich bekannter Weise die bei der höheren
und der niedrigeren Spannung durch die Quecksilberbaren Elektrode und eine Vorrichtung zur Synchronisierung
der Umschalteinrichtung mit dem Abtropfen der Quecksilberelektrode. Dabei ist es zweckmäßig,
tropfelektrode fließenden elektrischen Ströme einem 30 daß die Umschalteinrichtung aus zwei miteinander
subtrahierenden Meßwerk zugeführt werden und daß gekoppelten, an die beiden Klemmen des subtrahierender
der Ionenkonzentration proportionale, im subtrahierenden Meßwerk gebildete Differenzwert der bei
der höheren und bei der niederen Spannung gemessenen Stromstärken in an sich bekannter Weise 35 Klemme des Meßwerkes und einmal an die Spanauf einem Anzeigeinstrument zur Anzeige gebracht nungsquelle der höheren Spannung oder das andere
der höheren und bei der niederen Spannung gemessenen Stromstärken in an sich bekannter Weise 35 Klemme des Meßwerkes und einmal an die Spanauf einem Anzeigeinstrument zur Anzeige gebracht nungsquelle der höheren Spannung oder das andere
den Meßwerkes angeschlossenen und das subtrahierende Meßwerk umpolenden dreipoligen Umschaltern
besteht, von denen der eine Umschalter an die eine
Mal an die polarisierbare Elektrode angeschlossen ist, während der andere Umschalter an die andere Klemme
des Meßwerkes und einmal an die polarisierbare
In einer Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht das subtrahierende Meßwerk und
das Anzeigeinstrument aus einem träge anzeigenden Galvanometer mit einem Widerstand. In einer anderen
Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird das subtrahierende Meßwerk durcch ein integrierendes
ÄC-Glied mit einem nachgeschalteten Verstärker gebildet. Eine dritte Ausführungsform der
Bei diesem Meßverfahren ist es möglich, entweder die an die polarisierbare oder die an die nichtpolari-
sierbare Elektrode gelegte Spannung kontinuierlich zu 40 Elektrode oder das andere Mal an die Spannungsverändern.
Wird bei dieser kontinuierlichen Span- quelle der niedrigeren Spannung angeschlossen ist.
nungsänderung abwechselnd mit jedem von der Quecksilbertropfelektrode fallenden Quecksilbertropfen einmal eine bestimmte ein. wenig höhere, das andere Mal
eine bestimmte ein wenig niedrigere Spannung an die
Quecksilbertropfelektrode gelegt, so kann auf diese
Weise eine Derivationskurve mit einer einzigen Elektrode aufgezeichnet werden. Dabei ist die erhaltene
Messung außerordentlich genau. Die Bestimmung der
nungsänderung abwechselnd mit jedem von der Quecksilbertropfelektrode fallenden Quecksilbertropfen einmal eine bestimmte ein. wenig höhere, das andere Mal
eine bestimmte ein wenig niedrigere Spannung an die
Quecksilbertropfelektrode gelegt, so kann auf diese
Weise eine Derivationskurve mit einer einzigen Elektrode aufgezeichnet werden. Dabei ist die erhaltene
Messung außerordentlich genau. Die Bestimmung der
Konzentration von Ionen einer bestimmten Korn- 50 erfindungsgemäßen Vorrichtung ist gebildet durch
ponente der Lösung kann unabhängig von der An- eine aus zwei miteinander gekoppelten dreipoligen
Wesenheit anderer Ionen durch das erfindungsgemäße Umschaltern bestehende Umschalteinrichtung, deren
Verfahren in sehr einfacher Weise erfolgen. Alle einer Umschalter mit seinem einen Pol fest mit der
Schwierigkeiten der Justierung der Quecksilberelek- polarisierbaren Elektrode verschaltet ist und mit
troden, wie sie bei den bekannten Vorrichtungen und 55 seinen zwei Stromzuführungskontakten einmal an die
Verfahren auftraten, entfallen bei dem erfindungs- Quelle höherer Spannung, das andere Mal an die
gemäßen Verfahren. Quelle niedrigerer Spannung angeschlossen ist. während
Die besonders gute Genauigkeit der Messungen mit der andere Umschalter mit dem Ausgang eines Verdem
erfindungsgemäßen Verfahren wird erfindungs- stärkers, der den Spannungsabfall an einem mit der
gemäß durch den besonderen Rhythmus erreicht, mit δο polarisierbaren Elektrode in Reihe geschalteten
dem die Polarisationsspannung an die Quecksilber- Widerstand verstärkt, fest verbunden ist und in seiner
elektrode gelegt wird und mit dem die durch die einen Schaltstellung mit der einen Klemme des An-Quecksilberelektrode
fließenden Ströme dem sub- Zeigeinstrumentes, in der anderen Schaltstellung mit trahierenden Meßwerk zugeführt werden. Es ist der anderen Klemme des Anzeigeinstrumentes verzweckmäßig,
daß der durch die Quecksilberelektrode 65 bunden ist, zu dem parallel geschaltet sowohl ein
fließende Strom lediglich während einer bestimmten Zeitspanne während der Bildung eines jeden einzelnen
Tropfens dem subtrahierenden Meßwerk zugeführt
Kondensator als auch zwei Widerstände liegen, deren Mittelabgriff die Basis der auf das Anzeigeinstrument
geschalteten Spannungen darstellt. Dabei dient ein
von Gleichstrom durchflossener Widerstand mit zwei
beweglichen Abgriffen und einem festen Abgriff als Spannungsquelle, wobei der feste Abgriff und ein beweglicher
Abgriff mit den Klemmen des an die polarisierbare Elektrode angeschlossenen Umschalters
verbunden sind, während der andere bewegliche Abgriff mit der nichtpolarisierbaren Gegenelektrode
verbunden ist. Dabei kann einer der beiden beweglichen Abgriffe selbsttätig kontinuierlich verstellbar
sein. Der feste Abgriff ist zwischen den beiden beweglichen Abgriffen angeordnet.
Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß die Umschalteinrichtung
aus zwei miteinander gekoppelten Umschaltern besteht, von denen der eine das Bezugspotential der Meßeinrichtung auf zwei bestimmte
Werte schaltet, während mit dem anderen eine dem Stromfluß durch das Meßgefäß proportionale, verstärkte
Spannung auf das subtrahierende Meßwerk geschaltet wird, das aus zwei an die beiden Klemmen
des Umschalters geschalteten Kondensatoren und einem zwischen die beiden Klemmen des Umschalters
geschalteten Differentialvoltmeter besteht.
Wird als polarisierbare Elektrode eine Quecksilbertropfelektrode benutzt, so legt erfindungsgemäß ein
Relais die dem Stromfluß durch das Meßgefäß proportionale Spannung an das subtrahierende Meßwerk
jeweils nur eine bestimmte kurze Zeit vor dem Abreißen eines Quecksilbertropfens von der Quecksilbertropfelektrode.
Für langdauernde Messung mit einer in die zu messende Lösung eintauchenden Referenzelektrode
(gesättigte Kalomelelektrode, Ag/AgCl-Elektrode, abgesondert
durch Salzbrücke) kann es erfindungsgemäß zweckmäßig sein, daß die negative Rückkopplung
aus dem Verstärkereingang an die unpolarisierbare Gegenelektrode am Boden des Meßgefäßes angeschlossen
ist, während an den Verstärkereingang die Referenzelektrode angeschlosssen ist. Dabei kann
die umschaltbare Spannungsquelle als Additionsverstärker ausgebildet sein.
Nach einem weiteren Erfindungsgedanken wird die Umschalteinrichtung der Spannungsquelle durch die
plötzliche Änderung des Stromflusses durch die Quecksilberelektrode während des Ablösens eines
Tropfens von der Quecksilbertropfelektrode gesteuert. Es gibt aber auch eine andere Möglichkeit der Steuerung,
diese besteht darin, daß ein Generator einer festen, zum Umschalten der Umschalteinrichtung
dienenden Impulsfolgefrequenz mit einem elektromechanischen Klopfer zum Abreißen des Quecksilbertropfens
von der Quecksilbertropfenelektrode gekoppelt ist.
Die Zeichnungen dienen der Erläuterung.
Fig. 1 zeigt eine einfache Schaltungsanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 bis 8 zeigen weitere Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen Schaltungsanordnungen;
Fig. 9 zeigt eine Darstellung der mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ermittelten polarographischen Kurve.
Wie aus der Schaltung in F i g. 1 ersichtlich, werden eine polarisierbare, z. B. Quecksilbertropfelektrode 1
und eine unpolarisierbare Elektrode 2 verwendet, welche sich beide in der zu prüfenden Lösung befinden.
Zwischen diese beiden Elektroden 1 und 2 wird mittels eines Kommutators 3 und 4 periodisch
die Spannung ey bzw. e2 gelegt, wobei gleichzeitig
mittels desselben Kommutators 3 und 4 die Polarität eines Galvanometers 5 umgeschaltet wird. Die Umschaltung
ist derart synchronisiert, daß stets ein Tropfen bei der Spannung ^1 und der folgende
Tropfen bei der Spannung e2 fällt, was sich ständig
wiederholt. Die Tropfendauer wird z. B. zwangläufig vermittels eines elektromagnetischen Klopfers synchronisiert,
wobei die Impulse für den Klopfer zugleich zur Umschaltung des Kommutators 3 und 4
ίο dienen. Das verwendete Galvanometer 5 soll eine
genügend lange Schwingungsdauer gegenüber der Tropfendauer aufweisen, so daß sich für diesen Fall
ganz besonders ein ballistisches Galvanometer eignet. Dieses zeigt dann den Mittelwert der Differenz der
Ströme I1-I2, welche den Spannungen et und e2 entsprechen.
Das Galvanometer wird durch einen Widerstand 6 gedämpft. Die Spannungen et und e2 werden
von zwei einstellbaren Potentiometern 7 und 8 abgezweigt, welche an eine Batterie 9 angeschlossen sind.
Selbstverständlich kann anstatt der zwei angeführten Potentiometer ein einziges Potentiometer mit zwei
Reitern verwendet werden.
In der Praxis wird statt eines Galvanometers vorteilhaft ein elektronischer oder magnetischer Verstärker
verwendet, an dessen Ausgang ein robustes Meßinstrument 13 (Fig. 2), z.B. ein Milliamperemeter
oder ein schreibender Registrierapparat, angeschlossen wird, falls die Änderung der Konzentration
des Depolarisators kontinuierlich aufgezeichnet werden soll.
Grundsätzlich ist es möglich, die Ströme Z1 und /2
entweder in einem Verstärker verstärkt einem subtrahierenden Meßwerk zuzuführen oder sie unverstärkt
einem subtrahierenden Meßwerk zuzuführen und an das Meßwerk einen Verstärker und dann das Anzeigeinstrument
anzuschließen.
Im in Fig. 2 veranschaulichten Fall ist die Schaltung ähnlich wie in Fi g. 1 eingebaut, jedoch mit dem
Unterschied, daß anstatt des Galvanometers 5 ein mit dem Kondensator 11 überbrückter Widerstand 10
angeschlossen ist. Die Zeitkonstante dieses Elementes wird gegenüber der Tropfendauer hinreichend groß
gewählt. Die Spannung am Kondensator 11 wird dann dem Einlaß des Gleichstromverstärkers 12 zugeleitet,
an dessen Austritt erst der Meß- oder -Registrierapparat 13 angeschlossen ist. Der der Subtraktion
dienende Kondensator 11 kann erst im Verstärker oder hinter demselben angeschlossen werden. Dieser
Verstärker wird vorteilhaft mit einer passenden negativen Rückkopplung derart ausgeführt, daß der effektive
Wert des Widerstandes 10 sehr klein ist und daher der Spannungsabfall (iR) gleichfalls sehr klein
ist. Anstatt des Widerstandes 10 läßt sich auch direkt die Eintrittswicklung eines magnetischen Verstärkers
verwenden.
Im zweiten Fall, dessen Schaltung in Fig. 3 veranschaulicht-ist,
werden die Ströme I1 und z2 durch
einen Verstärker 12 verstärkt, der in diesem Falle nicht die Gleichstromkomponente der Spannung übertragen
muß, so daß ein sogenannter Wechselspannungsverstärker verwendet werden kann. Die Subtraktion
beider Ströme erfolgt erst nach der Verstärkung, und zwar durch einen Kommutator 15, welcher
synchron mit einem Kommutator 14 arbeitet. Als
Kommutator kann entweder ein mechanischer Drehschalter, ein Umschaltrelais oder elektronische Kommutatoren
verwendet werden, wie z. B. ein sogenannter Kreismodulator od. dgl.
Auch die Synchronisierung des Umschaltens des Kommutators mit dem Abtropfen der Quecksilbertropfen
von der Tropfelektrode kann grundsätzlich auf zweierlei Weise erfolgen:
a) Die Tropfen tropfen natürlich ab, und der Impuls zum' Umschalten des Kommutators wird
elektrisch von der plötzlichen Änderung des Stromes oder der Spannung im polarographischen
Stromkreis abgeleitet.
b) Die Tropfenfolge und die Umschaltung werden von einer Zeitimpulshilfsquelle (Multivibrator
u. dgl.) bestimmt. Durch diese Impulse erfolgt dann die Umschaltung des Kommutators und
durch einen elektromagnetischen oder anderen Klopfer das Abreißen des Quecksilbertropfens.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich nicht nur zur Bestimmung der Konzentration eines Elektrolyten
verwenden, sondern auch zur Ermittlung polarographischer Differenz- oder Differentialkurven
benutzen, wie in F i g. 4 und 9 angedeutet ist. Die in Fig. 4 dargestellte Vorrichtung besteht wiederum
aus einer polarisierbaren Quecksilbertropfenelektrode 1 und einer nichtpolarisierbaren Elektrode 2 in einem
gemeinsamen, mit dem zu untersuchenden Elektrolyten gefüllten Gefäß. Vom Abgriff des Potentiometers
19 wird entweder eine feste Spannung ex abgenommen,
die niedriger als das Halbwellenpotential des zu messenden Elektrolyten ist, d. h. ex = const., oder es
wird diese Spannung ex mit dem Abgriff des Potentiometers 19 kontinuierlich geändert, wie in der klassischen
Polarographie, d.h. ex = /(£)· Mit dem einstellbaren
Abgriff eines zweiten Potentiometers 20 wird eine kleine, immer konstant bleibende Zusatzspannung
Ae eingestellt, die periodisch bei jedem geradzahligen Quecksilbertropfen zur Polarisationsspannung ex addiert ist, so daß die Polarisationsspannung
während des Umschaltens von ex auf e.y = ex + Ae steigt. Ein wie in den oben angeführten
Äusführungsbeispielen synchron mit dem Abtropfen der Quecksilberelektrode 1 umgeschaltetes Galvanometer
5 zeigt die Differenz der polarographischen Ströme bei den Spannungen ex und ex + Ae an. Statt
eines einfachen Galvanometers kann auch hier ein Galvanometer in Verbindung mit einem Verstärker
verwendet werden.
Das Meßverfahren mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird an Hand der F i g. 9 erläutert. Die
Kurve Kx in Fig. 9 zeigt eine gewöhnliche Polarisationskurve,
die aus einer Lösung ermittelt wurde, in welcher Ionen Tl+, Cd++ und Zn++ enthalten waren.
Die Abzisse eines beliebigen Punktes der Kurve Kx
entspricht der auf die Quecksilbertropfenelektrode gelegten Polarisationsspannung E, die Ordinate gibt
den bei dieser Spannung E fließenden Strom i an. Das Entstehen der Kurve K1 ist bekannt, und die
Kurve kann auch mit bekannten Geräten, wenn auch nicht auf so einfache und vorteilhafte Weise wie mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren, ermittelt werden.
Will man erfindungsgemäß z. B. die Konzentration von Zn in der zu untersuchenden Lösung ermitteln,
dann stellt man die Spannung ex fest auf einen Wert
ein, der unterhalb der Polarisationsspannung für Zn+ +
liegt. Da diese Polarisationsspannung bekanntlich annähernd —1,1 V beträgt, wählt man für ex beispielsweise
den Wert ex — — 0,96 V. Dann stellt man
auf dem Potentiometer 20 einen solchen Wert von Ae ein, daß et+Ae größer als die Polarisationsspannung
von Zn wird, also z.B. Ae= —0,1V, so daß die
absolut größere Spannung e.2 den Wert e.,=ex + Ae=-
—1,06 V hat. Abwechselnd mit jedem abfallenden Tropfen der Quecksilberelektrode 1 wird also auf
diese Elektrode die Spannung ex = — 0,96 V gelegt,
bei der durch das Galvanometer 5 ein Strom Z1 fließt,
wogegen beim nächsten Tropfen die Spannung e2 = —1,06 V an dieselbe Elektrode gelegt wird, so
daß ein Strom Z2 fließt. Das Galvanometer 5 zeigt die
Differenz id = /2 — Z1 der beiden Ströme an, die be-
kanntlich der Konzentration der Zn-Ionen in der untersuchten Lösung proportional ist. Die Wahl von
Ae ist nicht kritisch, solange Ae einerseits hinreichend groß ist, um die ganze polarographische Welle des
betreffenden Stromanstiegs für Zn-Ionen zu erfassen, andererseits aber auch so klein ist, daß sie nicht in
eine andere polarographische Welle eingreift, im dargestellten Beispiel z. B. in die Welle für Cd.
Eine Eichung des Geräts kann derart erfolgen, daß man vorerst eine Lösung mit einer bekannten Kon-
ao zentration von Zn+ + verwendet und die Empfindlichkeit
des Galvanometers 5 derart einstellt, daß das Galvanometer für diese Konzentration der Zn-Ionen
das Gefäß mit der zu untersuchenden Lösung, und einen Ausschlag von 100 % anzeigt. Dann füllt man
das Gefäß mit der zu untersuchenden Lösung, und das Galvanometer 5 zeigt unmittelbar in Prozent die
Konzentration von Zn-Ionen in der untersuchten Lösung an, im Vergleich mit der Lösung, die zur
Eichung benutzt wurde. Die Eichung kann aber auch nach der an sich bekannten Zusatzmethode ausgeführt
werden.
Die Messung der Konzentration der Zn-Ionen ist durch die Anwesenheit der Ionen des Ή und des Cd
bzw. anderer Ionen nicht beeinflußt, solange Ae innerhalb der obenerwähnten Grenzen gewählt wird.
Die Ermittlung der Konzentration der Cd-Ionen erfolgt in ähnlicher Weise, nur mit dem Unterschied,
daß hier die Spannung ex mit dem Potentiometer 19
auf ex — —0,47 V eingestellt und für Ae wiederum
der Wert Ae- —0,1V gewählt wird, so daß
e2 = ex+Ae — —0,57 V beträgt. Das Galvanometer 5
zeigt dann die Konzentration von Cd-Ionen in der untersuchten Lösung an.
Mit Rücksicht darauf, daß Polarisationsspannungen für einzelne Ionen von vornherein bekannt sind, kann
auch das Potentiometer 19 entsprechend geeicht und mit einer Skala versehen werden, auf der einzelne
Ionen und die ihnen entsprechenden Polarisationsspannungen angegeben werden können.
Außer der Bestimmung von Konzentrationen einzelner Ionen können mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auch sogenannte polarographische Differenz- und Differentialkurven ermittelt werden. Eine
solche Differenzkurve, die der Kurve K1 entspricht
und an sich ebenfalls bekannt ist, ist in F i g. 9 dargestellt und mit K2 bezeichnet.
Die Kurve K2 kann aus der Kurve Kx rechnerisch
ermittelt werden, indem man für jede bestimmte Spannung E als Abszisse die aus der Kurve Kx ersichtliche
Differenz der Ströme bei der Spannung E und der Spannung E+ 1£ berechnet und diese Differenz als
Ordinate des betreffenden Punktes der Differenzkurve Κ» nimmt. Die Zusatzspannung A E bleibt konstant.
Ist sie sehr klein, z. B. von der Größenordnung 0,01 V, dann bezeichnet man die Kurve K2 als
Differentialkurve, denn ihr Verlauf gibt mit hinreichender Annäherung den Verlauf des Differentialquotienten
der Kurve K1 an. In der Fig. 9 ist die
Kurve K9 etwas oberhalb der Abszissenachse gezeichnet,
weil sonst ihre waagerechten, geradlinig verlaufenden Teile mit der Abszissenachse übereinstimmen
wurden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht nun eine direkte Anzeige der Differenz- bzw. Differentialkurve,
ohne zuerst die Kurve K1 zu ermitteln und aus ihr rechnerisch die Kurve K2 berechnen zu müssen.
Dies geschieht mit der in F i g. 4 dargestellten Vorrichtung in der Weise, daß sich der Abgriff des
Potentiometers 19 stetig bewegt, so daß sich die Spannung e± stetig von 0 bis z. B. —1,5 V verändert.
Die auf dem Potentiometer 20 eingestellte Zusatzspannung Ae bleibt dagegen konstant. Der Schleifer
des Potentiometers 19 kann in an sich bekannter Weise motorisch angetrieben werden. Das Galvanometer
5 zeigt dann einen Ausschlag nur bei den Spitzen der Kurve K2 und gibt dadurch nicht nur die
Anwesenheit der betreffenden Ionen in der Lösung an, sondern auch ihre Konzentration, die sich aus der
Höhe der Spitzen der Kurve K2 ermitteln läßt. Wird
das Galvanometer 5 mit einer an sich ebenfalls bekannten Aufzeichnungsvorrichtung verbunden, dann
kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Differenz- bzw. Differentialkurve K2 unmittelbar auf
einen Aufzeichnungsträger aufgenommen werden.
In F i g. 1 bis 4 wird die Umschaltung durch einen Zweilagenkommutator angedeutet. Die Spannungsänderung
von ex auf ei + Λ e kann jedoch auch nur
mittels eines einzigen Kontaktes derart erfolgen, daß ein Teil des das Potentiometer bildenden Widerstandes
kurzgeschlossen oder abgeschaltet wird. Eine Änderung der Spannung von ex auf ex + Ae läßt sich
schließlich auch durch Vergrößerung der Spannung der Quelle 9 erzielen. Als polarisierte Elektrode 1
kann eine Quecksilbertropfenelektrode, Quecksilberdüsenelektrode oder eine andere bekannte passende
Elektrode verwendet werden. Als Referenzelektrode kann das Quecksilber am Gefäßboden oder eine gesonderte
Kalomelelektrode oder auch andere Elektroden, wie z. B. Ag/AgCl od. dgl., dienen oder gleichfalls
eine Quecksilbertropfenelektrode.
Die weiteren Fig. 5 bis 8 veranschaulichen Ausführungsbeispiele
einiger praktischer Geräte gemäß der Erfindung.
In F i g. 5 bedeutet wieder 1 eine polarisierbare Elektrode und 2 eine unpolarisierbare Elektrode. Der
Wert der geforderten, zwischen die Elektroden angelegten Polarisationsspannung wird durch das Potentiometer
19 aus der Quelle 9 eingestellt. Zusätzlich zu dieser Spannung wird periodisch bei jedem geradzahligen
Tropfen eine kleine Spannung aus dem Spannungsteiler 20 zugefügt. Der Zusatz dieser
kleinen Spannung wird durch den Umschalter 14, z. B. ein Relais, betätigt, welcher synchron mit dem
Umschalter 15 arbeitet, durch welchen eine dem polarographischen Strom proportionale Spannung aus
dem Verstärker 12 abwechselnd einer der Kapazitäten 22 und 23 zugeführt wird. Diese Kapazitäten dienen
als elektrostatische Speicher beim Vergleich der den aufeinanderfolgenden Tropf en entsprechenden Ströme.
Die Spannungsdifferenz an diesen beiden Kapazitäten wird durch ein elektronisches Differentialvoltmeter 25
gemessen. An den Austritt dieses elektronischen Voltmeters kann das Registriergerät oder Galvanometer
eines Polarographen geläufiger Bauart angeschlossen werden, dessen potentiometrische Trommel in diesem
Falle als Quelle der veränderlichen Polarisationsspannung, somit als Potentiometer 19 dienen kann. Um
den Widerstand im Elektrodenkreis auf ein Mindestmaß zu begrenzen, ist es vorteilhaft, bei Anwendung
eines elektronischen Verstärkers 12 eine Rückkopplung mit Hilfe der Widerstände 27 so auszuführen,
daß diese Rückkopplung den dynamischen Eintrittswiderstand des Verstärkers verkleinert. Durch den
Umschalter 28 läßt sich dann die Empfindlichkeit ändern. Um die Notwendigkeit der Verwendung von
ίο Filtern mit großer Zeitkonstante im Kreis des Voltmeters
25 zu vermeiden, wird mit Hilfe des Relais 24 die Austrittsspannung aus dem Verstärker 12 an die
Kondensatoren 22 und 23 jeweils nur für eine kurze Zeit angeschlossen, und zwar vor einer weiteren Umschaltung
des Umschalters 14 und 15, somit in dem Augenblick, in dem sich die Größe der Oberfläche
der Quecksilbertropfenelektrode und somit auch der augenblickliche polarographische Strom nur wenig
ändern. Das Relais 24 wird durch kurze elektrische Impulse aus der Hilfsquelle der Zeitimpulse betätigt,
die zugleich zum Umschalten der Relais 14 und 15 und zur mechanischen Synchronisierung der Tropfen
durch einen sogenannten Klopfer dient.
In Fig. 6 ist eine ähnliche Schaltung dargestellt,
doch ist anstatt der Polarisationsspannungsquelle, die einen kleinen Widerstand aufweisen muß, ein Additionsverstärker
30 vorgesehen, das ist im wesentlichen ein Gleichspannungsverstärker mit negativer Rückkopplung
und einigen Eintrittsklemmen. Der Austrittswiderstand eines solchen Verstärkers kann sehr
klein sein, so daß sich die Polarisationsspannung bei Änderung des polarographischen Stromes nicht ändert.
Die Polarisationsspannung wird mit dem Voltmeter 29 gemessen. Da jedoch der Eintrittswiderstand des
Additionsverstärkers genügend groß ist, genügt es bei dieser Schaltung, dem Eingang des Verstärkers 30
Spannung aus den Spannungsteilern 19 und 20 zuzuführen, welche in diesem Falle einen großen Widerstand
aufweisen können, so daß ein kleiner Strom genügt und die Verwendung eines Akkumulators nicht
notwendig ist. Die Spannungsteiler können über große Widerstände 21 an die Quelle der stabilisierten Spannung
angeschlossen werden. Die Klemmen 31 und 32 dienen zum Anschluß der äußeren Polarisationsspannungsquelle,
z. B. einer potentiometrischen Trommel eines Polarographen laufender Bauart. Das Voltmeter
25 ist über einen weiteren elektronischen Verstärker 26 zwecks Erhöhung der Empfindlichkeit angeschlossen.
Die übrigen Bezugsziffern sind dieselben wie bei den vorstehenden Figuren.
Die Schaltung nach Fig. 7 bietet ähnliche Vorteile wie die Schaltung nach Fi g. 6, doch genügt in diesem
Falle anstatt zweier Verstärker ein einziger Differentialverstärker 12 mit zwei Paaren Eintrittsklemmen
33-34 und 35-36. An eines der Klemmpaare 33-34 sind die polarographischen Elektroden 1 und 2 und
die negative Rückkopplung aus dem Verstärkeraustritt angeschlossen, welche den dynamischen Eintrittswiderstand
des Verstärkers verkleinert. An das andere
βο Paar der Eintrittsklemmen 35-36 des Differentialverstärkers
ist die Polarisationsspannung angeschlossen in gleicher Weise wie z. B. in F i g. 6. In diesem Falle
genügt gleichfalls eine Polarisationsspannungsquelle mit großem innerem Widerstand, denn aus dieser
Quelle wird kein Strom abgenommen.
Schließlich zeigt Fig. 8 eine Ausfuhrungsform, die
für dauernde Messung geeignet ist. Um eine Polarisation der unpolarisierbaren Elektrode 2 oder Poten-
409 560/344
tialverschiebungen infolge Verunreinigung dieser Elektrode zu verhindern, ist als Referenzelektrode
eine andere Elektrode 38 vorgesehen, durch welche kein Strom hindurchfließt und die daher in ähnlicher
Weise ausgeführt sein kann wie die laufenden Referenzelektroden (gesättigte Kalomelelektrode,
Ag/AgCl-Elektrode, abgesondert durch Salzbrücke),
welche bei der pH-Messung üblich sind. Der mit Quecksilber bedeckte Gefäßboden oder eine andere
Hilfselektrode, ζ. B. Ag/AgCl- oder Kohlenelektrode ίο
od. dgl., die sich direkt in der zu messenden Lösung befindet, dient dann zur Zuführung des Stromes
über den Rückkopplungskreis des Verstärkers, das ist von der Austrittsklemme des Verstärkers 12 über den
Empfindlichkeitsumschalter 28 und Widerstände 27. Die Polarisationsspannung kann dabei entweder ähnlich
wie in F i g. 6 mit Hilfe eines Verstärkers 30 angeschlossen werden oder in Serie mit der Referenzelektrode
38, so daß die Quelle dieser Polarisationsspannung keinen Strom liefern muß.
Die Anwendung der Elektronenverstärker und ihre Schaltung wurden nur beispielsweise angeführt. Es
können ebensogut auch andere bekannte Verstärker oder Schaltungen für die Ausführung der Methode
gemäß der Erfindung verwendet werden.
Claims (17)
1. Verfahren zur Bestimmung der Ionenkonzentration eines Elektrolyten in einer Lösung eines
oder mehrerer Elektrolyten mit Hilfe des polarographischen Meßverfahrens unter Benutzung einer
Quecksilbertropfelektrode, in dem in Differenzmessungen eine Angabe über die Konzentration
aus der Messung zweier Stromstärken gewonnen wird, dadurch gekennzeichnet, daß abwechselnd
mit jedem von der Quecksilbertropfelektrode fallenden Quecksilbertropfen einmal eine bestimmte ein wenig höhere, das andere Mal
eine bestimmte etwas niedrigere Spannung als die Polarisationsspannung an die Quecksilbertropfelektrode
gelegt wird und daß dann in an sich bekannter Weise die bei der höheren und bei der
niedrigeren Spannung durch die Quecksilbertropfelektrode fließenden elektrischen Ströme
einem subtrahierenden Meßwerk zugeführt werden und daß der der Ionenkonzentration proportional
im subtrahierenden Meßwerk gebildete Differenzwert der bei der höheren und bei der niedrigeren
Spannung gemessenen Stromstärken in an sich bekannter Weise auf einem Anzeigeinstrument zur
Anzeige gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Quecksilberelektrode
fließende Strom lediglich während einer bestimmten Zeitspanne während der Bildung ernes
jeden einzelnen Tropfens dem subtrahierenden Meßwerk zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 unter Verwendung einer Quecksilbertropfelektrode mit
konstanter Tropf geschwindigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Quecksilbertropfelektrode
fließende Strom erst nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne nach dem Abreißen des vorherigen
Quecksilbertropfens dem subtrahierenden Meßwerk zugeführt wird.
4. Vorrichtung zur selbsttätigen Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, bestehend
aus einem Gefäß für die zu untersuchende Lösung, zwei in die Lösung eintauchenden Elektroden,
von denen die eine polarisierbar und die andere nichtpolarisierbar ist. einer umschaltbaren, an
zwei Kontakten zwei verschiedene Spannungen abgebenden Spannungsquelle und aus einem mit
der polarisierbaren Elektrode in Reihe geschalteten subtrahierenden Meßwerk, gekennzeichnet durch
eine Umschalteinrichtung zwischen den Kontakten der Spannungsquelle und der polarisierbaren
Elektrode und eine Vorrichtung zur Synchronisierung der Umschalteinrichtung mit dem Abtropfen
der Quecksilberelektrode.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschalteinrichtung aus
zwei miteinander gekoppelten, an die beiden Klemmen des subtrahierenden Meßwerkes angeschlossenen
und das subtrahierende Meßwerk umpolenden dreipoligen Umschaltern (3, 4) besteht,
von denen der eine Umschalter (3) an die eine Klemme des Meßwerkes (5, 6) und einmal
an die Spannungsquelle (^1) der höheren Spannung
oder das andere Mal an die polarisierbare Elektrode (1) angeschlossen ist, während der
andere Umschalter (4) an die andere Klemme des Meßwerkes (5, 6) und einmal an die polarisierbare
Elektrode (1) oder das andere Mal an die Spannungsquelle der niedrigeren Spannung (e2)
angeschlossen ist.
6. Vorrichtung nach Ansprach 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das subtrahierende Meßwerk
und das Anzeigeinstrument ein träge anzeigendes Galvanometer (5) mit Widerstand (6) ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das subtrahierende Meßwerk
ein integrierendes i?C-Glied (10, 11) mit einem nachgeschalteten Verstärker (12) ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine aus zwei miteinander gekoppelten,
dreipoligen Umschaltern (14,15) bestehende Umschalteinrichtung, deren einer Umschalter (14) mit
seinem einen Pol fest mit der polarisierbaren Elektrode verschaltet ist und mit seinen zwei
Stromzuführungskontakten einmal an die Quelle (7) höherer Spannung, das andere Mal an die
Quelle (8) niedrigerer Spannung angeschlossen ist, während der andere Umschalter (15) mit dem
Ausgang eines Verstärkers (12), der den Spannungsabfall an einem mit der polarisierbaren
Elektrode (1) in Reihe geschalteten Widerstand (10) verstärkt, fest verbunden ist und in seiner
einen Schaltstellung mit der einen Klemme des Anzeigeinstrumentes (13), in der anderen Schaltstellung
mit der anderen Klemme des Anzeigeinstrumentes (13) verbunden ist, zu dem parallel
geschaltet sowohl ein Kondensator (11) als auch zwei Widerstände liegen, deren Mittelabgriff die
Basis der auf das Anzeigeinstrument (13) geschalteten Spannungen darstellt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein von Gleichstrom durchflossener
Widerstand (19, 20) mit zwei beweglichen Abgriffen (ev Ae) und einem festen Abgriff
als Spannungsquelle dient, wobei der feste Abgriff und ein beweglicher Abgriff (Ae) mit den Klemmen
des an die polarisierbare Elektrode (1) angeschlossenen Umschalters (3, 4) verbunden sind,
während der andere bewegliche Abgriff (et) mit
der nichtpolarisierbaren Gegenelektrode (2) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß einer der beiden beweglichen
Abgriffe selbsttätig kontinuierlich verstellbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der feste Abgriff
zwischen den beiden beweglichen Abgriffen angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschalteinrichtung aus
zwei miteinander gekoppelten Umschaltern (14, 15) besteht, von denen der eine (14) das Bezugspotential der Meßeinrichtung auf zwei bestimmte
Werte schaltet, während mit dem anderen (15) eine dem Stromfluß durch das Meßgefäß proportionale,
verstärkte Spannung auf das subtrahierende Meßwerk geschaltet wird, das aus zwei an
die beiden Klemmen des Umschalters geschalteten Kondensatoren (22, 23) und einem zwischen die
beiden Klemmen des Umschalters geschalteten Differentialvoltmeter (25) besteht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 9 mit einer Quecksilbertropf elektrode als polarisierbarer
Elektrode, gekennzeichnet durch ein Relais (24), durch das an das subtrahierende Meßwerk jeweils
nur eine bestimmte kurze Zeit vor dem Abreißen eines Quecksilbertropfens von der Quecksilbertropfelektrode
die dem Stromfluß durch das Meßgefäß proportionale Spannung anlegbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 9 für langdauernde Messung mit einer in die zu
messende Lösung eintauchenden Referenzelektrode (gesättigte Kalomelelektrode, Ag/AgCl-Elektrode,
abgesondert durch Salzbrücke), dadurch gekennzeichnet, daß die negative Rückkopplung aus dem
Verstärkerausgang an die unpolarisierbare Gegenelektrode (2) am Boden des Meßgefäßes angeschlossen
ist, während an den Verstärkereingang die Referenzelektrode (38) angeschlossen ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die umschaltbare Spannungsquelle
als Additionsverstärker (30) ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschalteinrichtung der
Spannungsquelle durch die plötzliche Änderung des Stromflusses durch die Quecksilbertropfelektrode
(1) während des Ablösens eines Tropfens von der Quecksilbertropf elektrode (1) steuerbar
ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Generator einer festen,
zum Umschalten der Umschalteinrichtung dienenden Impulsfolgefrequenz mit einem elektromechanischen
Klopfer zum Abreißen des Quecksilbertropfens von der Quecksilbertropfelektrode gekoppelt ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 668 448, 736 990;
schweizerische Patentschrift Nr. 273 126;
Umschau, 1955, S. 135.
Deutsche Patentschriften Nr. 668 448, 736 990;
schweizerische Patentschrift Nr. 273 126;
Umschau, 1955, S. 135.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
409 560/344 4.64 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET14912A DE1168672B (de) | 1958-03-24 | 1958-03-24 | Verfahren und Vorrichtung zur polarographischen Messung der Konzentration von in einer Loesung enthaltenen Depolarisatoren |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET14912A DE1168672B (de) | 1958-03-24 | 1958-03-24 | Verfahren und Vorrichtung zur polarographischen Messung der Konzentration von in einer Loesung enthaltenen Depolarisatoren |
GB970258A GB857446A (en) | 1958-03-26 | 1958-03-26 | Method of polarographic measurement of the concentration of one or several depolarisers and device for carrying out this method |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1168672B true DE1168672B (de) | 1964-04-23 |
Family
ID=25999276
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DET14912A Pending DE1168672B (de) | 1958-03-24 | 1958-03-24 | Verfahren und Vorrichtung zur polarographischen Messung der Konzentration von in einer Loesung enthaltenen Depolarisatoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1168672B (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE668448C (de) * | 1936-09-30 | 1938-12-03 | Siemens & Halske Akt Ges | Verfahren und Einrichtung zur unmittelbaren Messung des Gehaltes von Loesungen an depolarisierenden Bestandteilen |
DE736990C (de) * | 1941-10-12 | 1943-07-03 | Siemens Ag | Verfahren zur Messung der Konzentration depolarisierend wirkender Substanzen |
CH273126A (de) * | 1946-10-02 | 1951-01-31 | Zbrojovka Brno Np | Vorrichtung zur polarographischen Untersuchung von Lösungen. |
-
1958
- 1958-03-24 DE DET14912A patent/DE1168672B/de active Pending
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE668448C (de) * | 1936-09-30 | 1938-12-03 | Siemens & Halske Akt Ges | Verfahren und Einrichtung zur unmittelbaren Messung des Gehaltes von Loesungen an depolarisierenden Bestandteilen |
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