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Einrichtung zur Erfassung von kurzzeitig auftretenden Drehzahlunterschieden
Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zur Erfassung von kurzzeitig auftretenden
Drehzahlunterschieden zwischen rotierenden Teilen, insbesondere zwischen Radsätzen
von Triebfahrzeugen, von denen zumindest einer gegenüber anderen eine unterschiedliche
Drehzahl einnehmen kann, unter Verwendung von jedem der rotierenden Teile zugeordneten
und mit diesen gekuppelten Impulsgebern, deren Impulszahlen pro Zeiteinheit ein
Maß für die Drehzahlen der betreffenden Teile geben, wobei Impulse zweier oder mehrerer
Impulsgeber miteinander derart verglichen werden, daß erst bei Auftreten einer Differenz
zwischen den Summen der von den verschiedenen Impulsgebern abgegebenen Impulsfolgen
ein Signal abgegeben wird, welches die Anzeige einer Drehzahldifferenz und/oder
die Herabsetzung der Antriebsleistung für die rotierenden Teile veranlaßt.
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Bei bekanntgewordenen Einrichtungen für die Drehzahlregelungen sind
Elemente für die Rückstellung der Zählstufen vorgesehen, so daß die Zählvorgänge
lediglich in voneinander unabhängiger Folge ablaufen können. Eine solche Einrichtung
genügt aber nur den Anforderungen, die bei einem Mehrmotorenantrieb, z. B. für Papiererzeugungsanlagen
oder Textilmaschinen auftreten, bei dem keine Drehzahlsprünge vorkommen und Drehzahländerungen
nur während vergleichsweise langer Zeiträume wirksam sind, wobei die Drehzahldifferenzen
als stetige Größen angesehen werden können.
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Es ist ferner bekannt, einen Drehzahlvergleich unter Verwendung zweier
Impulsgeber vorzunehmen, die auf eine Zähleinrichtung so einwirken, daß die Impulsfolge
des einen Impulsgebers ein Vorwärtszählen einer Zählstufe bewirkt und die Impulsfolge
des anderen Impulsgebers ein Rückwärtszählen der Zählstufe herbeiführt. Solange
zwischen beiden Impulsgebern Synchronismus besteht, tritt am Ausgang der Zählstufe
keine Impulsdifferenz auf, und es wird kein Steuersignal für die Veränderung der
Drehzahl gegeben. Erst wenn die Drehzahlen der beiden Impulsgeber, d. h. auch die
Drehzahl der sie antreibenden Motoren od. dgl., voneinander abweichen, wird als
Ergebnis der im Zähler gebildeten Impulsdifferenz ein Signal ausgelöst, das den
von der Solldrehzahl abweichenden Motor od. dgl. in den Synchronismus zurückführt.
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Derartige Einrichtungen eignen sich jedoch für die Erfassung von kurzzeitig
auftretenden Drehzahlunterschieden zweier rotierender Teile, wie sie insbesondere
zwischen den Radsätzen vonTriebfahrzeugen beim Gleiten oder Schleudern auftreten,
nicht, weil diese bekannten Einrichtungen eine zeitliche Integration der Drehzahldifferenz
durchführen und damit den Synchronismus überwachen. Eine solche zeitliche Integration
ist aber für die Erfassung kurzzeitig auftretender Drehzahlunterschiede gerade unerwünscht,
da beispielsweise für Triebfahrzeuge geringe Drehzahlunterschiede, die beispielsweise
durch unterschiedliche Raddurchmesser ausgelöst werden, nicht zu einer Meldung bzw.
zu einem Steuersignal führen dürfen, da sonst während der Fahrt auf Grund der unvermeidlichen
Unterschiede in den Treibraddurchmessern die Steuerung in regelmäßigen Abständen
zurückgeschaltet würde.
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Eine Erfassung kurzzeitiger Drehzahlunterschiede ohne diese Nachteile
gelingt auf einfache Weise bei Einrichtungen der eingangs genannten Art dadurch,
daß jedem Impulsgeber ein Signalumsetzer zugeordnet ist, der die von den Impulsgebern
abgegebene Impulsfolge in eine Serie zyklisch wechselnder Signalgruppen umsetzt
und besondere Zähler vorgesehen sind, die den Phasenunterschied zwischen zwei Zyklen
erfassen. Bei einer solchen Anordnung nach der Erfindung wird erreicht, daß sie
nur auf das Auftreten kurzzeitiger Drehzahlunterschiede anspricht und etwa vorhandene
Drehzahlunterschiede, beispielsweise bedingt durch unterschiedliche Raddurchmesser,
unterdrückt.
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Die Anordnung nach der Erfindung läßt sich kontaktlos besonders vorteilhaft
unter Verwendung an sich bekannter logischer Elemente für die Signalumsetzung und
die Auswertung von Signaldifferenzen schaffen. Zweckmäßig ist es, die Zahl der Impulse
um mindestens zwei Größenordnungen größer zu wählen als die Zahl der Umdrehungen
der rotierenden Teile pro Zeiteinheit. Ferner werden zweckmäßig in weiterer Ausgestaltung
des Gegenstandes der Erfindung Schaltungselemente verwendet, durch die erst nach
zweimaligem Auftreten eines von einer kurzzeitigen Drehzahldifferenz
herrührenden
Signals ein Steuerbefehl oder eine Anzeige zur Auslösung gebracht wird.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert, das der Technik elektrischer Triebfahrzeuge entnommen. ist.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung ist in F i g. 1 der Erfindungsgedanke
in einem Blockschaltbild dargestellt. Hierin bedeuten die Bezeichnungen S1 und S2
Signalumsetzer, die die Impulsfolgen in nach dem binären Zahlensystem verschlüsselte
Signalgruppen umwandeln. Die Impulsfolgen werden von Impulsgebern 45 und 46 abgenommen,
die mit den einzeln angetriebenen Radsätzen 51 und 52 eines Triebfahrzeuges 47 gekuppelt
sind. Die Ausgänge der beiden Signalumsetzer S1 und S2 sind zu einer beiden Signalumsetzern
gemeinsamen Zählstufe Z geführt, welche darauf abgestimmt ist, bei einer Differenz
der Impulsfolgen von beispielsweise zwei Impulsen ein Signal abzugeben. In einer
der Zählstufe Z nachgeschalteten Meßeinheit D wird dann untersucht, ob die von der
Zählstufe gemessene Differenz zwischen den Impulsfolgen zweimal unmittelbar nacheinander
auftritt. Für die Rückstellung findet eine zeitabhängige Kette T Verwendung, durch
die die Signalumsetzer S1 und S2 nach Anstehen einer von der Zählvorrichtung Z ermittelten
Impulsdifferenz zurückgestellt werden.
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Da die Einrichtung, wie vorstehend ausgeführt, erst dann Signal gibt,
wenn eine kritische Impulsdifferenz von beispielsweise zwei Impulsen zweimal unmittelbar
aufeinanderfolgend auftritt, ist dadurch gewährleistet, daß Unterschiede der Raddurchmesser
an den Radsätzen 51 und 52 unberücksichtigt bleiben können, sofern die Impulsfolgen
der durch die Radsätze gesteuerten Impulsgeber eine Frequenz hinreichender Höhe
bezüglich der Drehzahl der Radsätze besitzen. Um Unterschiede in den Raddurchmessern
bis zu 100/, ausgleichen zu können, wird vorgeschlagen, die Impulsfrequenz
um zwei bis drei Größenordnungen höher gegenüber der Drehzahl der betrachteten Radsätze
und die Zählperioden, innerhalb derer eine Abweichung der Impulsfolgen ermittelt
werden soll, um wenigstens eine Größenordnung über die Drehzahl dieser Radsätze
zu legen. Hierbei ist vorausgesetzt, was auch alle bisherigen diesbezüglichen Versuche
bestätigt haben, daß die Zeit, während der ein Radsatz schleudert, groß ist, gegenüber
einer Zählperiode, die nach den vorstehenden Ausführungen nur etwa ein Zweihundertstel
der Umdrehung eines Radsatzes dauert.
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Bei der benötigten hohen Impulsfrequenz von etwa 400 Impulsen je Umdrehung
eines Radsatzes scheiden die bisher üblichen Meßmethoden aus, und es muß eine kontaktlose
Erfassung der bei höheren Geschwindigkeiten über dem Hörbereich liegenden Impulsfolgen
verwendet werden.
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In F i g. 2 ist eine Schaltung, mit der die vorstehend beschriebene
Aufgabe gelöst werden kann, im einzelnen beschrieben.
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Für das Verständnis dieser Auswerteschaltung sei vorausgeschickt,
daß in dieser Schaltung sogenannte logische Elemente für die Auswertung der Eingangssignale
verwendet werden. Von den verschiedenen der an sich bekannten logischen Elemente
kommen hier fünf Typen vor.
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Mit N und einer laufenden Nummer sind sogenannte Umkehrgatter bezeichnet,
die meist paarweise zusammengefaßt sind und sich untereinander durch verschiedene
Bezeichnungen der Eingangs- und Ausgangsklemmen unterscheiden. Die in den verwendeten
Umkehrgattern verwirklichte Oder-Bedingung bedeutet, daß die Eingänge der verwendeten
Elemente untereinander gleichberechtigt sind. so daß ein L-Signal an einem Eingang,
ganz gleich an welcher Eingangsklemme es ansteht, kein Ausgangssignal erzeugt. Unter
einem L-Signal ist hierbei eine negative Spannung definierter Mindesthöhe zu verstehen.
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Mit M und einer laufenden Nummer sind sogenannte Gedächtnisstufen
bezeichnet. Diese Gedächtnisstufen sind mit zwei voneinander unabhängigen Eingangsgruppen
ausgestattet, die als Eingangsgruppe 1 und Eingangsgruppe 0 bezeichnet werden. Die
Eingangsgruppe 0 hat drei voneinander unabhängige und untereinander gleichberechtigte
Klemmen, die die Bezeichnungen 0X, 01 und 02 haben, während die entsprechenden Klemmen
der Eingangsgruppe 1 die Bezeichnungen 1 X, 11 und 12 tragen. Ebenfalls sind zwei
voneinander unabhängige Ausgänge mit den Bezeichnungen A O und A 1 vorhanden. Wird
an einem der Ausgänge der Eingangsgruppe 0 ein L-Signal gelegt, so erscheint am
Ausgang A 0 ein L-Signal und am Ausgang A 1 ein 0-Signal, also keine Spannung gegenüber
der Masse des Gerätes. Dieser Zustand bleibt erhalten, auch wenn das L-Signal in
der Eingangsgruppe 0 verschwindet. Wird jedoch an die Eingangsgruppe 1 ein L-Signal
gelegt, so erscheint am Ausgang A 1 ein L-Signal, und das L-Signal am Ausgang
A0 verschwindet und wird zu einem 0-Signal.
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Mit B und einer laufenden Nummer ist eine Binärstufe bezeichnet. Diese
Binärstufen haben zwei getrennte Ausgänge A 0 und A 1 und einen sogenannten Binäreingang
22. Sie haben die Eigenschaft, daß bei Verschwinden eines L-Signals (das ist eine
negative Spannung definierter Mindesthöhe am Binäreingang22) an den Ausgängen A
O und A 1 ein Signalwechsel erfolgt. Dies bedeutet, daß ein L-Signal an einer der
Ausgangsklemmen in ein 0-Signal verwandelt wird, und umgekehrt. Im übrigen besitzen
die Binärstufen die Funktion von den bereits beschriebenen Gedächtnisstufen; sie
sind hierfür mit zwei voneinander unabhängigen Gruppen von Eingangsklemmen ausgerüstet,
die wieder die Bezeichnung 0 und 1 tragen.
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Mit X und einer laufenden Nummer ist ein sogenanntes Und-Gatter bezeichnet.
Wenn an allen Eingängen dieses Gatters L-Signal anliegt, so erscheint am Ausgang
dieses Elementes ebenfalls ein L-Signal. Führen einer oder mehrere Eingänge ein
0-Signal, so erscheint am Ausgang ein 0-Signal.
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Mit K und einer laufenden Nummer ist eine sogenannte Kippstufe bezeichnet.
Wenn an einer der Eingangsklemmen dieser Stufe ein L-Signal anliegt, so erzeugt
die Kippstufe ein L-Signal definierter Länge an ihrem Ausgang; unabhängig davon,
wie lange das L-Signal an dem Eingang der Stufe ansteht.
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Jedes der verwendeten logischen Elemente ist durch ein rechteckiges
Kästchen versinnbildlicht. Die Eingangsklemmen dieser Elemente liegen bei der gewählten
Darstellung an der oberen Kante dieser Kästchen, während die Ausgangsklemmen an
der unteren Kante eingezeichnet sind. Die den verwendeten Und-Gattern gemeinsamen
Eingangsklemmen sind durch einen horizontalen Strich zusammengefaßt, unter dem symbolisch
die Funktion des betreffenden Elementes zu erkennen ist. Im Beispiel ist unter dem
Strich ein Punkt zu sehen, der »und« bedeutet. Die in dem verwendeten Und-Gatter
verwirklichte Und-Bedingung bedeutet, daß die Eingänge dieses Elementes untereinander
gleichberechtigt
sind, so daß ein einzelnes 0-Signal, ganz gleich an welcher Eingangsklemme es ansteht,
kein L-Signal am Ausgang erzeugen kann.
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Als Bezugspotential für alle in dieser Schaltung verwendeten Spannungen
sei die Masse des Gerätes angenommen.
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Für den Betrieb dieser logischen Elemente ist noch ein hier nicht
dargestelltes Stromversorgungsteil erforderlich, das zur Versorgung der in den Elementen
verwendeten Transistoren dient. In gleicher Weise wie das Netzteil sind auch die
Verbindungen der logischen Elemente zu diesem Netzteil und zur Masse des Gerätes
nicht dargestellt.
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Bei der nun folgenden Beschreibung von Einzelheiten der Einrichtung
nach der Erfindung sei zuerst auf das Zusammenwirken der Signalumsetzer S1 und S2
mit der Zählstufe Z eingegangen.
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Sowohl von der Klemme 33 als auch von der Klemme 34 werden die den
zu vergleichenden Achsdrehzahlen entsprechenden Impulse je zwei Binärstufen B1,
B2 bzw. B3, B4 zugeführt, die jeweils hintereinander angeordnet sind.
Die Klemme 33 ist mit dem Eingang 22 der Binärstufe B1 verbunden, deren Ausgang
A O seinerseits mit dem Eingang 22 der Binärstufe B2 verbunden ist. In entsprechender
Weise wird von der Klemme 34 aus die Binärstufe B3 und von der Binärstufe B3 aus
die Binärstufe B4 gesteuert. Diese Kombination zweier Binärstufen wird als Signalumsetzer
bezeichnet. Die Binärstufen B1 und B2 bilden hier den Signalumsetzer S1 und die
Stufen B3 und B4 den Signalumsetzer S2.
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Durch die vorstehend beschriebene Serienschaltung zweier Binärstufen
werden die an den Klemmen 33 und 34 anstehenden Impulsfolgen in binäre Signale umgeformt.
Da in der betrachteten Schaltung je zwei Binärstufen hintereinander angeordnet sind,
können sowohl vom Signalumsetzer S1 als auch vom Signalumsetzer S2 je vier binäre
Zahlen dargestellt werden.
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Die vier Ausgänge jedes Signalumsetzers sind auf Verteiler 35 bis
38 bzw. 39 bis 42 geschaltet, derart, daß die Verteiler 35 bis 38 dem Signalumsetzer
S1 und die Verteiler 39 bis 42 dem Signalumsetzer S2 zugeordnet sind.
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An die acht Adern dieser Verteiler sind nun fünf Und-Gatter X1 bis
X5 angeschlossen, die gemeinsam die Zählstufe Z bilden. Die Ausgänge der
vier Und-Gatter XI bis X4 sind zusammengefaßt und beeinflussen eine Kippstufe
K1, die eine Signaländerung am Ausgang der vier Und-Gatter eine Zeitlang zu speichern
gestattet.
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Über den Eingang 11 kann jeder Binärstufe ein zusätzliches Signal
von Klemme 50 zugeführt werden, das die Ausgänge der Binärstufen auf Null zurückzustellen
gestattet, so daß an den Ausgängen A 1 jeder Binärstufe ein L-Signal ansteht.
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Die Anschlüsse der Und-Gatter X an die Verteiler 35 bis
42 sind im Ausführungsbeispiel nun so gewählt, daß die Und-Gatter X erst
dann ansprechen, wenn die Impulsfolgen, die an den Klemmen 33 und 34 anliegen, sich
in ihrer Phasenlage gegeneinander verschieben, d. h. wenn eine der beiden betrachteten
Achsen gegenüber der anderen gerutscht ist oder geschleudert hat.
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In der Zählstufe Z ist außerdem ein weiteres Und-Gatter X5 angeordnet,
auf dessen Wirkungsweise erst bei der Beschreibung der Meßeinheit D eingegangen
werden soll.
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Wenn bei Beginn eines Fahr- oder Bremsprogramms sämtliche Binärstufen
durch Anlegen eines L-Signals an den Eingang
11 der Binärstufen B auf Null
zurückgestellt haben, so haben sämtliche Ausgänge A O dieser Binärstufen 0-Signal
und die Ausgänge A 1 dieser Binärstufen L-Signal. An den Eingängen 14, 13, 12, 11
der Und-Gatter X1 bis X4 liegen dann folgende Signalkombinationen an:
Und-Gatter Eingangssignale |
X1 00 L0 |
X2 OL LL |
X3 L0 00 |
X4 LL OL |
Sind alle Signalumsetzer durch Anlegen eines L-Signals an der Klemme 50 auf Null
zurückgestellt, d. h., sind sämtliche Ausgänge A0 dieser Binärstufen auf Null gebracht
und führen sämtliche Ausgänge A 1 der Binärstufen L-Signal, so ist die beschriebene
Schaltung bereit zur Aufnahme von Impulsfolgen aus den Impulsgebern 45 und 46 und
damit zur Erfassung einer Drehzahldifferenz der betrachteten Achsen 51 und 52.
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Bei einer Bewegung des Fahrzeuges werden nun durch die Drehung der
Achsen 51 und 52 von den Impulsgebern 45 und 46 Impulse erzeugt, die ein schrittweises
Verändern der an den Und-Gattern X1 bis X4 angelegten Eingangssignale veranlassen.
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In der nachstehenden Tabelle ist mit der laufenden Nummer 0 das an
die Klemme 50 der betrachteten Anordnung vor Beginn jeder Anfahrt und jedes Bremskommandos
zu gebende L-Signal verstanden. Die darauffolgenden Impulse 1, 2, 3 usw. rühren
von den Impulsgebern 45 bzw. 46 her.
Impuls Signale an den Eingängen der Und-Gatter |
X1 X2 X3 X4 |
0 00 L0 OL LL ZO 00 LL OL |
1 OL LL I L0 00 LL OL 00 L0 |
2 L0 00 LL OL 00 L0 OL LL |
3 LL OL 00 L0 OL LL L0 00 |
4 00 L0 OL LL L0 00 LL OL |
5 OL LL L0 00 LL OL 00 L0 |
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Bei diesen Betrachtungen rühren die jeweils ersten beiden Signale jeder Gruppe vom
Signalgeber S1 und die zweiten beiden Signale vom Signalgeber S2 her. Man sieht
auch aus dieser Tabelle, daß jeder Signalumsetzer die Signale 00-OL-LO-LL in zyklischer
Folge abgibt.
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Das Entstehen solcher zyklischen Gruppen sei nachstehend für die Verteiler
35 und 37 und damit für zwei Ausgänge des Signalumsetzers S1 beschrieben. Der Verteiler
35 ist mit dem Ausgang A0 der Binärstufe B1 und der Verteiler 37 mit dem Ausgang
A O der Binärstufe B2 verbunden.
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Auf Grund des Rückstellungssignals an Klemme 35 werden den Eingängen
11 der Binäx'stufen L-Signale zugeführt, wodurch die Ausgänge A O dieser Stufen
0-Signal führen, während an den Ausgängen A1 der Binärstufen B1 und B2 ein L-Signal
ansteht. Das erste L-Signal, das an die Klemme 33 und damit auf den Binäreingang
22 der Binärstufe B1 gelangt, bewirkt bei seinem Verschwinden eine Signalumkehr
an den Ausgängen der Binärstufe B 1, d. h. der Ausgang A 0,
führt
nunmehr L-Signal, während der hier jetzt nicht betrachtete Ausgang A 1 ein 0-Signal
führt. Nach dem Verschwinden des zweiten L-Signals an der Klemme 33 führt der Ausgang
A O wieder 0-Signal, und gleichzeitig erfolgt Signalumkehr an den Ausgängen der
Binärstufe B2, denn an deren Binäreingang 22 ist zugleich mit dem Verschwinden des
zweiten L-Signals an der Klemme 33 auch das vom Ausgang A O der Binärstufe B1 herrührende
L-Signal verschwunden. Nach dem zweiten Impuls führt der Ausgang A O der Binärstufe
B2 somit L-Signal. Nach dem dritten Impuls an der Klemme 33 ist am Ausgang A0 der
Binärstufe B1 wieder ein L-Signal, während das L-Signal am Ausgang der Binärstufe
B2 erhalten bleibt. Das Verschwinden des vierten Impulses verwandelt die an den
Ausgängen A0 der Binärstufe B1 und B2 liegenden L-Signale in je ein 0-Signal, so
daß an beiden Binärstufen und damit an den Eingängen 13 und 14 des
Und-Gatters XI 0-Signale anstehen.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind die Signale der Signalgeber S1
und S2 mit einer Differenz von zwei Impulsen gegeneinander phasenverschoben, solange
die betrachteten Achsen 51 und 52 synchron laufen.
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Wird dieser Synchronismus durch ein Schleudern oder ein Gleiten gestört,
so daß an den Eingängen der Und-Gatter jeweils zwei gleiche Signalgruppen anliegen,
dann erhalten in zyklischer Folge die Und-Gatter X1 bis X4 vier L-Signale zugeführt,
so daß die Und-Gatter X1 bis X4 auch in zyklischer Folge ansprechen. An den Ausgang
dieser Zählstufe ist die bereits erwähnte Meßeinheit D angeschlossen, wobei zur
Erleichterung der Auswertung zwischen den Ausgängen der Und-Gatter X1 bis X4 und
dem Eingang der Einheit D ein Kipper K1 gelegt ist.
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Das vom Kipper KI gelieferte Ausgangssignal beeinflußt nach einer
Signalumkehr im Umkehrgatter N1 eine Binärstufe B5, wo es auf den Binäreingang 22
geführt ist. Ein L-Signal am Ausgang A 1 der Binärstufe wird einerseits der
Eingangsgruppe 1 des Gedächtnisses M1 und andererseits der Klemme 01 des
Umkehrgatters N1 sowie den Kippern K2 und K4
zugeführt.
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Für die Rückstellung der Binärstufe B5 und des Gedächtnisses M1 ist
ein besonderes, auch der Zählstufe Z zugeordnetes Und-Gatter X5 vorgesehen,
das immer dann ein L-Signal liefert, wenn beide Signalumsetzer S1 und S2 das dritte
binäre Signal der Folge aufweisen.
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Solange also beide der betrachteten Wellen 51 und 52 synchron
laufen, liefert das Und-Gatter X5 während jeder Periode der von den Signalgebern
S1 und S2 erzeugten binären Signalfolgen ein Rückstellsignal für die Binärstufe
B5 und das Gedächtnis M1.
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Der Kipper K2 ist das erste Glied einer Kette, bestehend aus den Kippstufen
K2 und K3 und einem Umkehrgatter N3, die als Verzögerungskette aus der Literatur
bereits bekannt ist. Durch diese wird hier der Phasenverzug, mit dem die Signalgeber
S1 und S2 nach Auftreten eines L-Signals am Ausgang A 1 der Binärstufe B5 zurückgestellt
werden, bestimmt. Der Ausgang dieses Zeitgebers ist über die Klemme 50 mit den Eingängen
11 der Binärstufen B1 bis B4 verbunden, so daß durch ein L-Signal am Ausgang der
Verzögerungskette die Signalgeber S1 und S2 zurückgestellt werden.
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Sobald nun durch ein Schleudern eines der Und-Gatter X1 bis X4 im
Zähler Z anspricht, liefert der Kipper K1 ein L-Signal kurzer Dauer. Infolge der
Signalumkehr im Umkehrgatter N2 liegt bei Auftreten eines kurzen L-Signals am Ausgang
des Kippers K1 am Binäreingang 22 der Binärstufe B5 ein 0-Signal kurzer Dauer an,
durch das an den Ausgängen der Binärstufe Signalwechsel erfolgt, und da der Binärstufe
B5 von dem Und-Gatter X5 auf deren Eingang 01 ein L-Signal kurzer
Dauer zugeführt worden war, bedeutet dieser Signalwechsel an dem Binäreingang 22,
daß der Ausgang A 1 der Binärstufe B5 nunmehr L-Signal führt.
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Da aber ein von dem Und-Gatter X5 abgegebenes L-Signal nicht nur der
Eingangsgruppe 0 der Binärstufe B5, sondern auch der Eingangsgruppe 0 des
Gedächtnisses M1 zugeführt worden war, wird infolge des Signalwechsels an den Ausgängen
der Binärstufe B5 das bisher bestehende L-Signal am Ausgang A O des Gedächtnisses
M1 nun in ein 0-Signal verwandelt. Das dem Gedächtnis M1 nachgeordnete Umkehrgatter
N1 kann jedoch nicht ansprechen, da ausgehend vom Ausgang A 1 der Binärstufe B5,
am Ausgang 01
der Umkehrstufe M2 noch L-Signal anliegt.
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Zugleich mit dem Setzen des Gedächtnisses M1 erhalten auch die zeitabhängigen
Glieder K2, N3 und K3 Spannung, durch welche nach Ablauf eines vorbestimmten Intervalls
- beginnend mit dem Signalwechsel an der Binärstufe B5 - die Signalgeber S1 und
S2 auf Null zurückgestellt werden.
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Die Steuerung der Antriebsmotoren wird bei Anstehen eines L-Signals
am Ausgang der Binärstufe B5
über den Kipper K4, das Und-Gatter X6 und Klemme
62 die Steuerung der Antriebsmotoren wenigstens so lange angehalten, bis auch bei
langsamer Fahrt eine gegebenenfalls aufgetretene Drehzahldifferenz ermittelt werden
konnte. Sobald jedoch während der Laufzeit des Kippers K4 am Ausgang des Umkehrgatters
N1 L-Signal ansteht, also ein »Schleudern« ermittelt wurde, erhält das Und-Gatter
X6 von Umkehrgatter N4 ein 0-Signal, und die Steuerung wird wieder freigegeben,
um in diesem Fall die Antriebsleistung herabzusetzen.
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Erfolgt nun während der durch die Wirkung des Und-Gatters X5 bestimmten
Zählperiode ein neuerlicher Impuls, der nun dadurch bedingt sein muß, daß das Schleudern
eines Radsatzes länger als eine Zählperiode andauert, so erfolgt durch diesen zweiten
Impuls nochmals Signalwechsel an den Ausgängen der Binärstufe B5. Das Gedächtnis
M1 bleibt hierbei in der durch den ersten Impuls gegebenen Stellung. Das Umkehrgatter
N1 erhält jedoch nach Erscheinen des 0-Signals am Ausgang A 1 der Binärstufe B5
nicht nur 0-Signal auf seiner Eingangsklemme 02, sondern auch 0-Signal auf seiner
Eingangsklemme 01 und gibt nun nach zweimaligem Auftreten der vorgegebenen
Impulsdifferenz von zwei Impulsen ein Signal, das an Klemme 61 ansteht und durch
das die Steuerung des Fahrzeuges zurückgenommen wird. Gleichzeitig wird der Binäreingang
der Binärstufe B5 gegenüber weiteren, vom Kipper K1 herrührenden Signalen
durch Rückführung eines L-Signals vom Ausgang A1 der Umkehrstufe N1 auf den Eingang
11 der Umkehrstufe N3 gesperrt.
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Wird während der durch das Und-Gatter X5 bestimmten Zählperiode keine
weitere Signaldifferenz an den Ausgängen der Und-Gatter X1 bis X4 festgestellt,
so werden die Binärstufe B5 und das Gedächtnis M1 nach Ablauf dieser Periode auf
Null zurückgesetzt, weil angenommen werden muß, daß, da das Auftreten der Signaldifferenz
keine Widerholung
erfahren hat, die Signaldifferenz auf Grund der
Wirkung unterschiedlicher Raddurchmesser hervorgerufen und kein Schleudern oder
Gleiten einer Treibachse zur Ursache hat.