DE1148724B - Verfahren zur Klimatisierung eines Raumes durch Zu- bzw. Abfuehrung von Strahlungs-waerme und Anordnung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur Klimatisierung eines Raumes durch Zu- bzw. Abfuehrung von Strahlungs-waerme und Anordnung zur Durchfuehrung des Verfahrens

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DE1148724B
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    • F24HEATING; RANGES; VENTILATING
    • F24FAIR-CONDITIONING; AIR-HUMIDIFICATION; VENTILATION; USE OF AIR CURRENTS FOR SCREENING
    • F24F5/00Air-conditioning systems or apparatus not covered by F24F1/00 or F24F3/00, e.g. using solar heat or combined with household units such as an oven or water heater

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Description

  • Verfahren zur Klimatisierung eines Raumes durch Zu- bzw. Abführung von Strahlungswärme und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Klimatisierung eines zum Aufenthalt von Personen dienenden Raumes durch Zuführung oder Entzug von Wärme, vorwiegend in Form von Strahlung. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden einerseits die Strahlungstemperaturen im Raum homogenisiert und nach den verschiedenen Richtungen hin ausgeglichen und andererseits die für die Behaglichkeit maßgebende und für den Grundumsatz des Menschen wirksame Umgebungstemperatur automatisch innerhalb der Behaglichkeitszone gehalten.
  • Bei der bisherigen Klimatisierung von Wohn- und Arbeitsräumen ist im allgemeinen keine Rücksicht auf den Umstand genommen worden, daß die Umfassungswände der Räume im Spektralbereich der Temperaturstrahlung von 300° K nahezu wie schwarze Körper Strahlung aussenden und empfangen. Zufolge unterschiedlicher Temperatur der Fenster, Außen- und Innenwände des Raumes geben die Rauminsassen ihre im Grundumsatz erzeugte Wärme in Form von Strahlung nicht in gleichem Maße nach den verschiedenen Richtungen des Raumes ab. So macht sich im Winter eine einseitige Abkühlung in Richtung der Fenster und kälteren Außenwände und im Sommer eine einseitige Erwärmung durch die Einstrahlung des Sonnen- und Himmelslichtes auch noch bei Abblendung durch Innenstore unangenehm bemerkbar. Diese Erscheinung wird erfahrungsgemäß häufig an Gebäuden beanstandet, die in moderner Leichtbauweise mit verhältnismäßig dünnen Wänden ausgeführt und mit großen Fenstern ausgerüstet sind. In der Tat ist sie hier besonders auffällig, nicht nur wegen der Größe der Temperaturunterschiede, sondern auch, weil die großen, das Raumklima wesentlich mitbestimmenden Fensterflächen und Außenwände jeder Schwankung der Außentemperatur und der Himmelsstrahlung nahezu unmittelbar folgen.
  • Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, die im Raum beobachtete Inhomogenität der Strahlungstemperatur durch Bekleiden sämtlicher Begrenzungsflächen mit strahlungsreflektierenden Tapeten zu beseitigen. Diese Maßnahme führt aber dazu, daß die Strahlungstemperatur im Raum in einem unerträglichen Maße von der wechselnden Einstrahlung des Himmelslichtes abhängig wird.
  • Mit der modernen Leichtbauweise ist ohnehin schon die ausgleichende Wirkung sowohl für jahreszeitliche, wie für kurzzeitige Schwankungen der Außentemperatur, die den früheren Gebäuden mit massiven Steinwänden eigen war, beinahe gänzlich verlorengegangen. Aus diesem Grunde müssen heute an die Regelfähigkeit der Klimaanlage sehr hohe Anforderungen gestellt werden. Da die modernen Gebäude zudem meistens mit übermäßig großen Fenstern ausgestattet sind, bereitet die wechselnde Sonnenbestrahlung der Außenfronten der Raumklimatisierung große Schwierigkeiten.
  • Bei einer Klimatisierung mit Radiatoren, Klimakonvektoren oder Lüftungsanlagen mußte bisher immer als grundsätzlicher Nachteil in Kauf genommen werden, daß im Winter die Lufttemperatur höher als die Strahlungstemperatur der Wände ist und im Sommer die Wärmebelastung infolge des Strahlungseinfalles durch die Fenster nur ungenügend ausgeglichen werden kann. Im Winter erhält man auf diese Weise ein Klima, das eher erschlaffend als tätigkeitsanregend wirkt, weil die zusätzliche Wärme, die der Mensch bei körperlicher Arbeit erzeugt, mit der Bewegung nicht in dem gewünschten Maße an die zu warme Raumluft abgeführt wird. Im Sommer müßte hingegen bei ausreichender Kompensation der Wärmebelastung, die mit dem Strahlungseinfall durch das Fenster gegeben ist, die Luft so stark gekühlt werden, daß der dem Fenster abgewendeten Seite des Körpers zu viel Wärme entzogen wird.
  • Aus diesem Grunde kann höheren Komfortansprüchen nur mit einer Strahlungsklimatisierung entsprochen werden, die die einseitige Strahlungsbelastung ausgleicht oder kompensiert und zugleich die Möglichkeit bietet, im Winter die Lufttemperatur tiefer als die Strahlungstemperatur zu halten. Mit den derzeitig üblichen Verfahren einer Strahlungsheizung bzw. Strahlungskühlung durch schwach temperierte Flächen werden allerdings diese Forderungen noch nicht erfüllt, weil die temperierten Flächen nicht im Strahlungsgleichgewicht mit den übrigen . Begrenzungsflächen des Raumes stehen. Auch -kranken diese Verfahren daran, daß bei ihnen vorübergehende Wärme- bzw. Abkühlungsbelastungen mit der Regelung der temperierten Fläche auf konstante Temperatur hoch nicht so weit automatisch ausgeglichen werden, wie dies zur Aufrechterhaltung eines behaglichen Raumklimas notwendig wäre. Dazu müßte nämlich, z. B., bei plötzlichem Einfall von Sonnenlicht, die gesamte Energie der einfallenden Strahlung nur von der temperierten Fläche selbst und nicht von anderen Flächen absorbiert werden, die sich durch die Bestrahlung erwärmen.
  • Alle diese Mängel der bekannten Klimatisierungsverfahren werden mit der Erfindung behoben. Sie besteht darin, daß den im Raum sich aufhaltenden Personen Strahlungswärme - sowohl direkt wie auf dem Wege ein- oder mehrfacher, vorzugsweise diffuser Reflektion an reflektierenden Schichten der Begrenzungsflächen des Raumes - zum überwiegenden Teil durch eine als Quelle oder Senke wirkende Strahlungsfläche, welche mindestens so groß wie die vor der Sonnenstrahlung nicht abgeschirmte Fensterfläche ist, zugeführt oder entzogen wird, daß weiterhin die Strahlungstemperatur dieser Fläche auf einem konstanten Wert im Bereich von 25 bis 15° C gehalten ist und daß schließlich gleichzeitig die Luft im Raum in an sich bekannter Weise durch stabile Schichtung bzw. durch gleichmäßige Verteilung der eingeblasenen Zuluft überall nahezu im Gleichgewichtszustand gehalten wird. Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die zur Zu- oder Abführung von Wärme dienende Strahlungsfläche als temperierte Fläche mit hohem Emissionsvermögen ausgebildet und deren Temperatur durch eine Heiz-bzw. Kühlanlage mit Regeleinrichtung im Bereich von 25 bis 15° C konstant gehalten wird und daß vorzugsweise die durch große Wärmeeindringzahl gekennzeichneten Teile der nicht temperierten Begrenzungsflächen, welche abweichende Oberflächentemperaturen aufweisen, mit einer Schicht versehen sind, die für die Temperaturstrahlung von 300° K ein vergleichsweise geringes Emissionsvermögen besitzt, die Strahlung der temperierten Fläche aber mit geringen Verlusten vorzugsweise diffus reflektiert.
  • Unter der Wärmeeindringzahl wird das Produkt aus Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität pro Masseneinheit verstanden. Sie ist ein Maß dafür, wie stark eine Fläche bzw. eine Wand den Wärmeinhalt des Raumes mitbestimmt und welche Energiemenge sie dem Raum bei abweichender Temperatur entzieht bzw. zuführt, um sie entweder abzuleiten oder in sich zu speichern bzw. dem Raum zuzuführen.
  • Wände großer Wärmeeindringzahl wirken also, sofern sie nicht besonders gut nach außen isoliert sind, im Winter als »Eisberge« und im Sommer als »Glutofen«. Werden diese Wände aber raumseits mit Schichten versehen, die mindestens im Wellenlängenbereich von 3,5 ... 35 #t nur ein geringes Emissionsvermögen aufweisen, so spielt ihre Oberflächentemperatur für die von ihnen ausgehende Strahlung nur noch eine untergeordnete Rolle, weil sie im wesentlichen die Strahlung reflektieren, die ihnen von selten der temperierten Strahlungsfläche und von selten des Fensters zugestrahlt wird.
  • Um die Temperatur der von ihnen reflektierten Strahlung möglichst unabhängig von der wechselnden Belastung des Raumes durch die Himmelsstrahlung zu machen, wird gemäß der Erfindung der als Strahlungsquelle ausgebildete Teil der Begrenzungsflächen größer als die nicht abgeschirmte Fensterfläche gemacht.
  • Gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung dienen dem gleichen Zweck an den nicht temperierten Wänden und vor dem Fenster ausgespannte dünne Polyäthylen- oder Polyesterfolien, auf deren Rückseite in dünner Schicht ein Metall, wie z. B. Gold, Platin oder Nickel, etwa durch Verdampfen aufgebracht ist, welches in dünner Schicht sichtbares Licht und zum Teil auch kurzwellige ultrarote Strahlung noch teilweise durchläßt, die Temperaturstrahlung von 300° K aber nahezu hundertprozentig reflektiert. Da dünne Polyäthylen- und Polyesterfolien im gesamten von 0,4 bis 35 [, reichenden Spektrum transparent sind, bleibt diese Eigenschaft der dünnen Metallschicht auch dann noch erhalten, wenn sie durch den Polyäthylen- oder Polyesterfilm getragen und geschützt ist. Somit läßt die raumseits vor dem Fenster ausgespannte Schicht zwar die das Fenster durchdringende Himmelsstrahlung mit einem kurzwellig ultraroten Anteil in den Raum eindringen, aber nicht die Temperaturstrahlung des Fensterglases. Die in den Raum einfallende sichtbare kurzwellig ultrarote Strahlung erwärmt zwar die beschichteten Wände infolge teilweiser Absorption durch die hinter der Schicht angebrachte Wandfarbe, aber diese erwärmten Wände strahlen praktisch nicht in den Raum zurück. Dies hat zur Folge, daß dem Raum eine homogene und nach allen Richtungen ausgeglichene Strahlungstemperatur aufgezwungen wird, die im wesentlichen durch die Temperatur der künstlich temperierten Strahlungsfläche bestimmt ist. Wenn daher durch Zu- oder Abführung von Wärme die Temperatur der Strahlungsfläche auf einem konstanten Wert gehalten wird, so nimmt diese Strahlungsfläche sofort automatisch die überschüssige Energie einer plötzlich einfallenden Sonnenstrahlung auf, ohne daß dazu die Temperatur des wärmetragenden Rohrsystems der Klimaanlage gesenkt werden müßte.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren hat somit vor den bekannten Klimatisierungen folgende Vorteile: Die Selbstregulierung auf konstante Strahlungstemperatur ist optimal und bei schnell veränderlicher Sonneneinstrahlung momentan wirksam. Es ist nicht mehr erforderlich, daß das Heiz- bzw. Kühlsystem der Klimaanlage eine besonders geringe Wärmekapazität besitzt. Das Strahlungstemperaturfeld ist homogen und nach allen Richtungen ausgeglichen.
  • Als weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind anzuführen, daß die Anheiz- und Abkühlzeit nicht unwesentlich verkürzt ist und daß ein bedeutender Teil der bei den bekannten Klimatisierungsverfahren erforderlichen Heiz- und Kühlleistung eingespart wird.
  • Dies erklärt sich daraus, daß mit Ausnahme der Strahlungsfläche die Begrenzungsflächen des Raumes nicht mehr temperiert werden müssen. Die Einsparung von Heiz- bzw. Kühlleistung ist darüber hinaus dem Umstand zu verdanken, daß die vor dem Fenster angebrachte Reflexionsschicht eine Ausstrahlung des Raumes gegen das kalte Fenster verhindert bzw. die Temperaturstrahlung des wärmeren Fensters vom Raum abgeschirmt ist.
  • Der Erfindung liegt im übrigen die Erkenntnis zugrunde, daß der menschliche Körper in einem Raum mit ruhender Luft und stabiler Luftschichtung seine Wärme zum größeren Teil durch Abstrahlung nach den kühleren Wänden und zum kleineren Teil durch Luftkonvektion an die kühlere Raumluft abgibt. In der von Winslow, Herrington und Gagge aufgestellten Formel welche die für den Grundumsatz des Menschen wirksame Umgebungstemperatur To durch die Strahlungstemperatur T5 und die Raumlufttemperatur TL bestimmt, kommt dies darin zum Ausdruck, daß der Strahlungsleitwert KT im zugfreien Raum mit ausgeglichener Strahlungstemperatur größer ist als der Konvektionsleitwert K..
  • Daher kann ein behagliches Klima, bei welchem der menschliche Körper weder eine Wärmestauung noch eine Abkühlung erleidet, innerhalb eines Raumes vorteilhafterweise dadurch erreicht werden, daß die Raumluft durch Lüftung auf einer konstanten Temperatur tL gehalten wird, die kleiner als 20° C, z. B. nur 15° C ist, und daß eine übermäßige Entwärmung der im Raum sich aufhaltenden Personen durch eine konstante höhere Strahlungstemperatur ts der Strahlungsfläche kompensiert wird. Die Strahlungstemperatur ts ist dabei nach einer genaueren Untersuchung in Abhängigkeit von der gewählten Lufttemperatur bestimmt durch die Beziehung: ts =A (20° C - tL) -h (19 ± 2)° C.
  • Hierbei ist die Größe A eine Konstante, die bei ruhender Luft etwa den Wert 0,14 und bei mit 0,09 m/s in horizontaler Richtung strömender Luft etwa den Wert 0,40 hat. Gemäß dieser Beziehung kann z. B. im Winter bei einer Raumlufttemperatur von -f-10° C ein als erfrischend empfundenes, behagliches Raumklima mit einer Strahlungstemperatur von nur 20,5 bzw. 23,0° C erzielt werden. Andererseits kann im Sommer z. B. bei einer Raumlufttemperatur von 30° C das Hitzegefühl bereits mit einer Strahlungstemperatur von 17,8 bzw. 15,0° C beseitigt werden.
  • Nun weicht aber, wie schon erwähnt, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Oberflächentemperatur der als Strahlungsquelle ausgebildeten Fläche nur wenig von der Strahlungstemperatur ts ab. Daher kann dem Raum die notwendige Heiz- bzw. Kühlleistung bereits bei so mäßiger Temperierung der strahlenden Fläche zugeführt werden, daß es nun ohne weiteres, d. h. ohne eine zusätzliche Klimatisierung, möglich ist, Fußbodenheizung bzw. Fußbodenkühlung anzuwenden. Bei der bekannten Strahlungsheizung ist eine solche Möglichkeit nicht gegeben, weil die strahlende Fläche während einer Kälteperiode im Winter bis auf 35° C erwärmt werden muß und bei dieser Temperatur die Wärmeabführung von den Füßen unzureichend wäre.
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren hat die Möglichkeit der Wiedereinführung einer Fußbodenheizung bzw. -kühlung aber besondere Bedeutung, denn der Fußboden ist gerade derjenige Teil der Raumbegrenzungsflächen, bei. welchen der Forderung nach einem geringen Emissionsvermögen auf die Dauer praktisch nur sehr schwer entsprochen werden kann. Andererseits hat jeder Fußboden im Spektralbereich der Temperaturstrahlung von 300° K ein sehr hohes Emissionsvermögen, und es brauchen daher bei Fußbodenheizung keine weiteren Vorkehrungen am Fußboden getroffen zu werden.
  • Grundsätzlich ist die Raumlufttemperatur tL mit einer zusätzlichen Lüftungsklimatisierung frei wählbar. Aber auch wenn ausschließlich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Strahlungsklimatisierung mit mäßig temperierten Kühl- oder Heizflächen vorgenommen wird, weichen Strahlungstemperatur und Lufttemperatur unter Umständen stark voneinander ab, und zwar liegt im Sommer besonders bei Fußbodenkühlung die Lufttemperatur unter Umständen weit über der Strahlungstemperatur und im Winter besonders bei Deckenheizung die Lufttemperatur unter Umständen beträchtlich unter der Strahlungstemperatur, weil in diesen beiden Fällen meist die Oberflächentemperaturen der senkrechten Wände nach oben zunehmen und keine Konvektion in der stabil geschichteten Luft möglich ist. Daher genügt die erfindungsgemäße Strahlungsklimatisierung im Winter auch ohne Lüftungsklimatisierung erhöhten Komfortansprüchen, indem sie ein als erfrischend empfundenes behagliches Klima schafft, bei welchem auch der körperlich arbeitende Mensch seine zusätzlich erzeugte Wärme mit der Bewegung durch Konvektion an die kühlere Luft abführen kann.
  • Wo durch einseitige Abkühlung des Raumes seitens der Fenster und Außenwände dieser stabile Gleichgewichtszustand der Luftschichtung aufgehoben ist, muß durch besondere Maßnahmen zur Reduzierung der Luftkonvektion verhindert werden, daß der menschliche Körper durch Luftzug eine allgemein als unangenehm empfundene einseitige Abkühlung erfährt.
  • Hierfür empfiehlt es sich, die Lufttemperatur und die Oberflächentemperatur der das Fenster sowie die Außenwände des Raumes bedeckenden, reflektierenden Schichten in einem solche Maße einander anzugleichen, daß die verbleibende Luftkonvektion eine Strömungsgeschwindigkeit von 0,1 m/s nicht übersteigt.
  • Gemäß einem anderen Gedanken der Erfindung können die Luftkonvektionen aber auch durch Ausspannen von Folien unterbunden werden, welche die Temperaturstrahlung von 300° K nur wenig geschwächt durchlassen. Insbesondere können auf diese Weise kalte Teile der Decke unschädlich gemacht werden. Man trennt dann die Luft unter der ganzen Decke oder auch nur unter dem kaltem Teil der Decke mit einer luftundurchlässigen Schicht ab, die im Spektralbereich der Temperaturstrahlung von 300° K transparent ist.
  • Dem Abfall kalter Luft am Fenster und an Außenwänden kann schließlich noch mit zusätzlichen, unter dem Fenster bzw. an der Fußbodenleiste angebrachten Heizquellen begegnet werden, deren Strahlung durch einen Reflektor vornehmlich gegen das Fenster bzw. die Wand gerichtet wird und daher diese unter einem verhältnismäßig kleinen Einfallwinkel trifft. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die zusätzlichen Heizquellen vornehmlich eine kurzwellige ultrarote Strahlung aussenden, welche von der das Fenster raumseitig bedeckenden Schicht bzw. von der an der Wand angebrachten Schicht merklich absorbiert wird und aus diesem Grunde die Schicht erwärmt.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Klimatisierung eines zum Aufenthalt von Personen dienenden Raumes durch Zuführung oder Entzug von Wärme, vorwiegend in Form von Strahlung, dadurch gekennzeichnet, daß den im Raum sich aufhaltenden Personen Strahlungswärme - sowohl direkt wie auf dem Wege ein- oder mehrfacher, vorzugsweise diffuser Reflektion an reflektierenden Schichten der Begrenzungsflächen des Raumes -zum überwiegenden Teil durch eine als Quelle oder Senke wirkende Strahlungsfläche, welche mindestens so groß wie die vor der Sonnenstrahlung nicht abgeschirmte Fensterfläche ist, zugeführt oder entzogen wird, daß weiterhin die Strahlungstemperatur dieser Fläche auf einem konstanten Wert im Bereich von 25 bis 15° C gehalten ist, und daß schließlich gleichzeitig die Luft im Raum in an sich bekannter Weise durch stabile Schichtung bzw. durch gleichmäßige Verteilung der eingeblasenen Zuluft überall nahezu im Gleichgewichtszustand gehalten wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch Lüftung die Raumluft auf einer konstanten Temperatur tL gehalten wird, die kleiner als 20° C, z. B. nur 15° C ist, und daß eine übermäßige Entwärmung der im Raum sich aufhaltenden Personen durch eine konstante höhere Strahlungstemperatur ts der Strahlungsfläche kompensiert wird, die gemäß ts =A (20° C - tL) -f- 19° C zu wählen ist, wobei die Konstante A eine Größe ist, die bei ruhender Raumluft etwa den Wert 0,14 und bei z. B. mit 0,09 m/s in horizontaler Richtung strömender Raumluft etwa den Wert 0,4 hat.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lufttemperatur und die Oberflächentemperatur der das Fenster sowie die Außenwände des Raumes bedeckenden Schichten in einem solchen Maße einander angeglichen werden, daß die verbleibende Luftkonvektion eine Strömungsgeschwindigkeit von 0,1 m/s nicht übersteigt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch bei unterschiedlicher Luft- und Strahlungstemperatur die Oberflächentemperaturen der Raumbegrenzungen so eingestellt bzw. die temperierten Flächen so angebracht werden, daß die Luftschichtung im Raum überall im Gleichgewichtszustand gehalten wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durch unterschiedliche Temperierung der Raumbegrenzungsflächen angeregten Luftkonvektionen durch Ausspannen von Folien unterbunden werden, welche die Temperaturstrahlung von 300° K nur wenig geschwächt durchlassen.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft mindestens unter dem kalten Teil der Decke durch eine strahlungsdurchlässige Schicht vom Raum abgetrennt ist.
  7. 7. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Zu- oder Abführung von Wärme dienende Strahlungsfläche als temperierte Fläche mit hohem Emissionsvermögen ausgebildet und deren Temperatur durch eine Heiz- bzw. Kühlanlage mit Regeleinrichtung im Bereich von 25 bis 15° C konstant gehalten wird und daß vorzugsweise die durch große Wärmeeindringzahl gekennzeichneten Teile der nicht temperierten Begrenzungsflächen, welche abweichende Oberflächentemperaturen aufweisen, mit einer Schicht versehen sind, die für die Temperaturstrahlung von 300° K ein vergleichsweise geringes Emissionsvermögen besitzt, die Strahlung der temperierten Strahlungsfläche aber mit geringen Verlusten vorzugsweise diffus reflektiert. B. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß unten an den kalten Außen-und Fensterwänden zusätzliche Heizquellen angebracht sind, deren Strahlung vornehmlich die Wand bzw. das Fenster unter verhältnismäßig kleinen Einfallwinkeln trifft. 9. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 8, gekennzeichnet durch solche zusätzliche Heizquellen, die vornehmlich eine kurzwellige, ultrarote Strahlung aussenden, welche von den Schichten an der Wand bzw. am Fenster merklich absorbiert wird. 10. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der größte Teil derjenigen nicht temperierten Begrenzungsfläche, welcher abweichende Oberflächentemperaturen aufweist, mit einer im Wellenlängenbereich 3,5 ... 35 w transparenten Kunststoffolie, z. B. einer Polyäthylen-oder Polyesterfolie, überzogen ist, auf deren Rückseite in dünner, lichtdurchlässiger Schicht ein Metall aufgebracht ist, das die Eigenschaft hat, in dünner Schicht im sichtbaren Spektralbereich transparent zu sein und gleichzeitig im Spektralbereich der Temperaturstrahlung von 300° K ein nur geringes Emissionsvermögen zu besitzen. 11. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß vor die Fenster raumseitig auf einer Trägerschicht, die mindestens für das vom Fensterglas durchgelassene Sonnenspektrum durchlässig ist, in dünner Schicht ein Metall aufgebracht ist, das die Eigenschaft hat, in dünner Schicht im sichtbaren Spektralbereich transparent zu sein und gleichzeitig im Spektralbereich der Temperaturstrahlung von 300° K ein nur geringes Emissionsvermögen besitzen.
DES61702A 1959-01-30 1959-02-09 Verfahren zur Klimatisierung eines Raumes durch Zu- bzw. Abfuehrung von Strahlungs-waerme und Anordnung zur Durchfuehrung des Verfahrens Pending DE1148724B (de)

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