CH373542A - Verfahren und Anordnung zur Klimatisierung eines Raumes durch Zuführung oder Entzug von Wärme grösstenteils im Strahlungsaustausch - Google Patents

Verfahren und Anordnung zur Klimatisierung eines Raumes durch Zuführung oder Entzug von Wärme grösstenteils im Strahlungsaustausch

Info

Publication number
CH373542A
CH373542A CH6901259A CH6901259A CH373542A CH 373542 A CH373542 A CH 373542A CH 6901259 A CH6901259 A CH 6901259A CH 6901259 A CH6901259 A CH 6901259A CH 373542 A CH373542 A CH 373542A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
radiation
room
temperature
air
window
Prior art date
Application number
CH6901259A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Lueder Holger Dr
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Lueder Holger Dr filed Critical Lueder Holger Dr
Priority to CH6901259A priority Critical patent/CH373542A/de
Priority to BE587105A priority patent/BE587105A/fr
Priority to GB331760A priority patent/GB941321A/en
Priority to ES0255385A priority patent/ES255385A1/es
Publication of CH373542A publication Critical patent/CH373542A/de

Links

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F24HEATING; RANGES; VENTILATING
    • F24FAIR-CONDITIONING; AIR-HUMIDIFICATION; VENTILATION; USE OF AIR CURRENTS FOR SCREENING
    • F24F5/00Air-conditioning systems or apparatus not covered by F24F1/00 or F24F3/00, e.g. using solar heat or combined with household units such as an oven or water heater

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Sustainable Development (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Building Environments (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 Verfahren und Anordnung zur    Klimatisierung   eines Raumes durch Zuführung oder Entzug von Wärme grösstenteils im Strahlungsaustausch Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Klimatisierung eines zum Aufenthalt von Personen dienenden Raumes durch Zuführung oder Entzug von Wärme grösstenteils im Strahlungsaustausch. Dabei werden einerseits die Strahlungstemperaturen im Raum homogenisiert und nach den verschiedenen Richtungen hin ausgeglichen und anderseits die für die Behaglichkeit massgebende und für den Grundumsatz des Menschen wirksame Umgebungstemperatur automatisch innerhalb der    Behaglichkeitszone   gehalten. 



  Bei der bisherigen Klimatisierung von Wohn- und Arbeitsräumen ist im allgemeinen nicht Rücksicht genommen worden auf den Umstand, dass die    Umfas-      sungswände   der Räume im    Spektralbereich   der Temperaturstrahlung von 300  K nahezu wie schwarze Körper Strahlung aussenden und empfangen. Zufolge unterschiedlicher Temperatur der Fenster,    Aussen-      und   Innenwände des Raumes geben .die    Rauminsassen   ihre im    Grundumsatz   erzeugte Wärme in Form von Strahlung nicht in gleichem Masse nach den verschiedenen Richtungen des Raumes ab.

   So macht sich im Winter eine einseitige Abkühlung in Richtung der Fenster und kälteren Aussenwände und im Sommer eine einseitige Erwärmung durch die Einstrahlung des Sonnen- und Himmelslichtes auch noch bei Abblendung durch    Innenstoren   unangenehm bemerkbar. Diese Erscheinung wird    erfahrungsgemäss   häufig an Gebäuden beanstandet, die in moderner Leichtbauweise mit verhältnismässig dünnen Wänden aufgeführt und mit grossen Fenstern ausgerüstet sind. In der Tat ist sie hier besonders auffällig, nicht nur wegen der Grösse der Temperaturunterschiede, sondern auch, weil die grossen, das Raumklima wesentlich mitbestimmenden Fensterflächen und Aussenwände jeder Schwankung der Aussentemperatur und der Himmelsstrahlung nahezu unmittelbar folgen.

   Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, die    im   Raum beobachtete    Inhomogenität   der Strahlungstemperatur durch Bekleiden sämtlicher Begrenzungsflächen mit strahlungsreflektierenden Tapeten zu beseitigen. Diese Massnahme führt aber dazu, dass die Strahlungstemperatur im Raum in einem unerträglichen Masse von der wechselnden Einstrahlung des Himmelslichtes abhängig wird. 



  Mit der modernen Leichtbauweise ist ohnehin schon die ausgleichende Wirkung sowohl für jahreszeitliche wie für kurzzeitige Schwankungen der Aussentemperatur, die den früheren Gebäuden mit massiven Steinwänden eigen war, beinahe gänzlich verlorengegangen. Aus diesem Grunde müssen heute an die    Regelfähigkeit   der Klimaanlage sehr hohe Anforderungen gestellt werden. Da die modernen Gebäude zudem meistens mit    übermässig   grossen Fenstern ausgestattet sind, bereitet die wechselnde Sonnenbestrahlung der Aussenfronten der Raumklimatisierung heute grosse Schwierigkeiten. 



  Bei einer Klimatisierung mit Radiatoren, Klimakonvektoren oder    Lüftungsanlagen   zur Luftkonditionierung musste bisher immer als    grundsätzlicher   Nachteil in Kauf genommen werden, dass im Winter die Lufttemperatur höher als die Strahlungstemperatur der Wände ist und im Sommer die Wärmebelastung infolge des    Strahlungseinfalles   durch die Fenster nur ungenügend ausgeglichen werden kann.    Im   Winter erhält man auf diese Weise ein Klima, das eher erschlaffend als tätigkeitsanregend wirkt, weil die zusätzliche Wärme, die der Mensch bei körperlicher Arbeit erzeugt, mit der Bewegung nicht in dem gewünschten Masse an die zu warme Raumluft abgeführt wird.

   Im Sommer müsste hingegen bei ausreichender Kompensation der Wärmebelastung, die mit dem Strahlungseinfall durch das Fenster gegeben ist, 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 die Luft so stark .gekühlt werden, dass der dem Fenster abgewendeten Seite des Körpers zu viel    Wärme   entzogen wird. 



  Aus diesem    Grunde   kann höheren Komfortansprüchen nur mit einer Strahlungsklimatisierung entsprochen werden, die die einseitige Strahlungsbelastung ausgleicht oder kompensiert und zugleich die Möglichkeit bietet, im Winter die Lufttemperatur tiefer als die Strahlungstemperatur zu halten. 



  Mit den derzeitig üblichen Verfahren einer    Strah-      lungsheizung   bzw. Strahlungskühlung durch schwach    temperierte   Flächen werden allerdings diese Forderungen noch nicht erfüllt, weil die temperierten Flächen nicht im Strahlungsgleichgewicht mit den übrigen    Begrenzungsflächen   des Raumes stehen. Auch kranken diese Verfahren daran, dass bei ihnen vorübergehende Wärme- bzw. Abkühlungsbelastungen mit der Regelung der    temperierten   Fläche auf konstante Temperatur noch nicht so weit automatisch ausgeglichen werden, wie dies zur Aufrechterhaltung eines behaglichen    Raumklimas   notwendig wäre. Dazu müsste nämlich, z.

   B. bei plötzlichem Einfall von Sonnenlicht, die gesamte Energie der    einfallenden   Strahlung nur von der temperierten Fläche selbst und    nicht   von anderen Flächen absorbiert werden, die sich durch die Bestrahlung erwärmen. 



  Alle diese Mängel der bekannten    Klimatisierungs-      verfahrren   werden mit der    Erfindung   behoben. Sie besteht darin, dass den im Raum sich aufhaltenden Personen Strahlungswärme - sowohl direkt, wie auf dem Wege ein- oder mehrfacher, vorzugsweise diffuser Reflexion an reflektierenden Schichten der Begrenzungsflächen des Raumes - zum    überwiegenden   Teil durch eine als Quelle oder Senke wirkende Strahlungsfläche zugeführt oder entzogen wird, deren Strahlungstemperatur auf einem konstanten    Wert   im Bereich von 30  C bis 10  C (= 303  K bis 283  K) gehalten wird, und dass gleichzeitig die Luft im Raum überall nahezu im Gleichgewichtszustand, das heisst in bewegungslosem Zustand, gehalten wird. 



  Mit der Anordnung gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass eine zur Zu- oder Abführung von Wärme dienende Fläche mit einem Emissionsvermögen ausgebildet wird, das annähernd den Wert 1    erreicht,   dass diese Fläche grösser als die nicht abgeschirmte Fensterfläche ist, dass zur Konstanthaltung der Temperatur dieser    Strahlungsfläche   im Bereich von 30 bis 10  C (= 303  K bis 283  K) eine Heiz- bzw.

   Kühlanlage mit    Regeleinrichtung   vorgesehen ist, und dass schliesslich der grösste    Teil   der nicht temperierten Begrenzungsflächen des Raumes, welcher abweichende Oberflächentemperaturen aufweist, mit einer Schicht versehen ist, welche die Strahlung des angegebenen Temperaturbereiches im Vergleich zur    Strahlungsfläche   nur    geringfügig      emittiert   und stark    reflektiert.   



  Unter der    Wärmeeindringzahl   wird das Produkt aus Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität pro Masseneinheit verstanden. Sie ist ein Mass dafür, wie stark eine Fläche bzw. eine Wand den Wärmeinhalt des Raumes mitbestimmt und welche Energiemenge sie dem Raum bei abweichender Temperatur entzieht bzw. zuführt, um sie entweder abzuleiten oder in sich zu speichern bzw. dem Raum zuzuführen. 



  Wände grosser    Wärrneeindringzahl   wirken also, sofern sie nicht besonders gut nach aussen isoliert sind, im Winter als  Eisberge  und im Sommer als  Glutofens>. Werden diese Wände aber    raumseits   mit Schichten versehen, die mindestens im Wellenlängenbereich von 3,5 ...    35/r   nur ein geringes Emissionsvermögen aufweisen, so spielt ihre Oberflächentemperatur für die von ihnen ausgehende Strahlung nur noch eine untergeordnete Rolle, weil sie im wesentlichen die Strahlung reflektieren, die ihnen von selten der temperierten Strahlungsfläche und von selten des Fensters    zugestrahlt   wird. 



  Um die Temperatur der von ihnen    reflektierten   Strahlung möglichst unabhängig von der wechselnden Belastung des Raumes durch die Himmelsstrahlung zu machen, wird gemäss der Erfindung der als Strahlungsquelle ausgebildete Teil der Begrenzungsflächen grö- sser als die nicht abgeschirmte Fensterfläche gemacht. 



  Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung dienen dem gleichen Zweck an den nicht temperierten Wänden und vor dem Fenster ausgespannte dünne Polyäthylen- oder Polyesterfolien, auf deren Rückseite in dünner Schicht ein Metall, wie z. B. Gold, Platin oder Nickel etwa durch Verdampfen aufgebracht ist, welches in dünner Schicht sichtbares Licht und zum Teil auch kurzwellige ultrarote Strahlung noch teilweise durchlässt, die Temperaturstrahlung von 300  K aber nahezu hundertprozentig    reflektiert.   Da dünne Polyäthylen- und Polyesterfolien im gesamten von    0,4/c   bis    35/1   reichenden Spektrum transparent sind, bleibt diese Eigenschaft der dünnen Metallschicht auch dann noch erhalten, wenn sie durch den Poly- äthylen- oder Polyesterfilm getragen und geschützt ist.

   Somit lässt die    raumseits   vor dem Fenster ausgespannte Schicht zwar die das Fenster durchdringende Himmelsstrahlung mit einem kurzwellig ultraroten Anteil in den Raum eindringen, aber nicht die Temperaturstrahlung des Fensterglases. Die in den Raum einfallende, sichtbare, kurzwellige, ultrarote Strahlung erwärmt zwar die beschichteten Wände infolge teilweiser Absorption durch die hinter der Schicht angebrachte Wandfarbe, aber diese erwärmten Wände strahlen praktisch nicht in den Raum zurück. Dies hat zur Folge, dass dem Raum eine homogene und nach allen Richtungen ausgeglichene Strahlungstemperatur aufgezwungen wird, die im wesentlichen durch die Temperatur der künstlich temperierten Strahlungsfläche bestimmt ist.

   Wenn daher    durch#   Zu- oder Abführung von Wärme die Temperatur der Strahlungsfläche auf einem konstanten Wert gehalten wird, so nimmt diese Strahlungsfläche sofort automatisch die überschüssige Energie einer plötzlich einfallenden Sonnenstrahlung auf, ohne dass dazu die Temperatur des wärmeträgen Rohrsystems der    Klimaanlage   gesenkt werden müsste. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 Das erfindungsgemässe Verfahren hat somit vor den bekannten Klimatisierungen folgende Vorteile: Die Selbstregulierung auf konstante Strahlungstemperatur ist optimal und bei schnell veränderlicher Sonneneinstrahlung momentan wirksam. Es ist nicht mehr erforderlich, dass das Heiz- bzw. Kühlsystem der Klimaanlage eine besonders geringe Wärmekapazität besitzt.

   Das    Strahlungstemperaturfeld   ist homogen und nach allen Richtungen ausgeglichen. 



  Als weitere Vorteile des    erfindungsgemässen   Verfahrens sind anzuführen, dass die    Anheiz-   und Abkühlzeit nicht unwesentlich verkürzt ist, und dass ein bedeutender Teil der bei den bekannten    Klirnatisie-      rungsverfahren   erforderlichen Heiz- und Kühlleistung eingespart wird. 



  Dies erklärt sich daraus, dass mit Ausnahme der Strahlungsfläche die Begrenzungsflächen des Raumes nicht mehr temperiert werden müssen. Die Einsparung von Heiz- bzw. Kühlleistung ist darüber hinaus dem Umstand zu verdanken, dass die vor dem Fenster angebrachte Reflexionsschicht eine Ausstrahlung des Raumes gegen das kalte Fenster verhindert, bzw. die Temperaturstrahlung des wärmeren Fensters vom Raum abgeschirmt ist. 



  Der Erfindung liegt im übrigen die Erkenntnis zugrunde, dass der menschliche Körper in einem Raum mit ruhender Luft und stabiler Luftschichtung seine Wärme zum grösseren Teil durch Abstrahlung nach den kühleren Wänden und zum kleineren Teil durch Luftkonvektion an die kühlere Raumluft abgibt.

   In der von    Winslow,      Herrington   und    Gagge   aufgestellten Formel 
 EMI3.9 
 welche die für den Grundumsatz des Menschen wirksame Umgebungstemperatur    T"   durch die Strahlungstemperatur    T,   und die    Raumlufttemperatur   TL bestimmt, kommt dies darin zum Ausdruck, dass der    Strahlungsleitwert      KT   im zugfreien kaum mit ausgeglichener Strahlungstemperatur grösser ist als der    Konvektionsleitwert      K,   In behaglicher Umgebung, in welcher der Körper weder eine Wärmestauung noch eine Abkühlung erleidet, ist nach einer genaueren Untersuchung folgende Beziehung zwischen der in Celsiusgraden ausgedrückten Strahlungstemperatur    t,

     und der    Raumlufttemperatur      tL   erfüllt:    t,   = A (20 C -    tL)   + (19   2)  C. Hierbei ist die Grösse A eine Konstante, die bei ruhender Luft etwa den Wert 0,14 und bei mit 0,09    rn   s in horizontaler Richtung strömender Luft etwa den Wert 0,40 hat. Gemäss dieser Beziehung kann z. B. im Winter bei einer    Raumlufttemperatur   von + 10  C ein als erfrischend empfundenes, behagliches Raumklima mit einer Strahlungstemperatur von nur 20,5  C bzw. 23,0  C erzielt werden. Anderseits kann im Sommer z. B. bei einer    Raumlufttemperatur   von 30  C das Hitzegefühl bereits mit einer Strah-    lungstemperatur   von 17,8  C bzw. 15,0  C    beseitigt   werden. 



  Nun weicht aber, wie schon erwähnt, bei dem erfindungsgemässen Verfahren die Oberflächentemperatur der als Strahlungsquelle ausgebildeten Fläche nur wenig von der Strahlungstemperatur    t,   ab. Daher kann dem Raum die notwendige Heiz- bzw. Kühlleistung bereits bei so mässiger    Temperierung   der strahlenden Fläche zugeführt werden, dass es nun ohne weiteres, das heisst ohne eine zusätzliche Klimatisierung, möglich ist, Fussbodenheizung bzw. Fussbodenkühlung anzuwenden. Bei der bekannten Strahlungsheizung ist eine solche Möglichkeit    nicht   gegeben, weil die strahlende Fläche während einer Kälteperiode im Winter bis auf 35  C    erwärmt   werden muss und bei dieser Temperatur die Wärmeabführung von den Füssen unzureichend wäre. 



  Für das erfindungsgemässe    Verfahren   hat die Möglichkeit der Wiedereinführung einer Fussbodenheizung bzw.    -kühlung   aber besondere Bedeutung, denn der Fussboden ist gerade derjenige Teil der    Raumbegrenzungsflächen,   bei welchen der Forderung nach einem geringen Emissionsvermögen auf die Dauer praktisch nur sehr schwer entsprochen werden    kann.   Anderseits hat jeder Fussboden im Spektralbereich der Temperaturstrahlung von 300  K ein sehr hohes Emissionsvermögen, und es brauchen daher bei.    Fussbodenheizung   keine weiteren Vorkehrungen am Fussboden getroffen zu werden. 



  Grundsätzlich ist die Differenz zwischen Strahlungstemperatur    ts   und    Raumlufttemperatur      tL   mit einer zusätzlichen    Lüftungsklimatisierung   frei wählbar. Aber auch, wenn ausschliesslich eine Strahlungsklimatisierung mit mässig temperierten Kühl- oder Heizflächen vorgenommen wird, weichen Strahlungstemperatur und Lufttemperatur unter Umständen stark voneinander ab, und zwar liegt im Sommer besonders bei Fussbodenkühlung die Lufttemperatur unter Umständen weit über der Strahlungstemperatur und im Winter besonders bei Deckenheizung die Lufttemperatur unter    Umständen   beträchtlich unter der Strahlungstemperatur,

   weil in diesen beiden Fällen meist die Oberflächentemperaturen der senkrechten Wände nach oben zunehmen und keine Konvektion in der stabil geschichteten Luft möglich ist. Daher genügt die    erfindungsgemässe   Strahlungsklimatisierung im Winter auch ohne zusätzliche    Lüftungsklimatisie-      rung   erhöhten Komfortansprüchen, indem sie ein als erfrischend empfundenes behagliches Klima schafft, bei welchem auch der körperlich arbeitende Mensch seine zusätzlich erzeugte Wärme mit der Bewegung durch Konvektion an die kühlere Luft abführen kann. 



  Wo durch einseitige Abkühlung des Raumes seitens der Fenster und Aussenwände dieser stabile Gleichgewichtszustand der Luftschichtung aufgehoben ist, muss durch besondere Massnahmen zur Reduzierung der Luftkonvektion verhindert werden, dass der menschliche Körper durch Luftzug eine allgemein als unangenehm empfundene einseitige Abkühlung erfährt. 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 Hierfür empfiehlt es sich, die Lufttemperatur und die    Oberflächentemperatur   der das Fenster sowie die Aussenwände des Raumes raumseitig bedeckenden, reflektierenden Schichten in einem solchen Masse einander anzugleichen, dass die verbleibende Luftkonvektion eine Strömungsgeschwindigkeit von 0,1    m,'s   nicht übersteigt. 



  Die Luftkonvektionen können aber auch durch Ausspannen von Folien unterbunden werden, welche die Temperaturstrahlung von 300  K nur wenig geschwächt durchlassen. Insbesondere können auf diese Weise kalte Teile der Decke unschädlich gemacht werden. Man trennt dann die Luft unter der ganzen Decke oder auch nur unter dem kalten Teil der Decke mit einer luftundurchlässigen Schicht ab, die im    Spektralbereich   der Temperaturstrahlung von 300  K transparent ist. 



  Dem Abfall kalter Luft an Fenstern und Aussenwänden kann schliesslich noch mit zusätzlichen, unter dem Fenster bzw. an der Fussbodenleiste angebrachten Heizquellen begegnet werden, deren Strahlung durch einen Reflektor vornehmlich gegen das Fenster bzw. die Wand gerichtet wird und daher diese unter einem verhältnismässig kleinen    Einfallwinkel      trifft.   Dabei ist es vorteilhaft, wenn die zusätzlichen Heizquellen vornehmlich eine kurzwellige ultrarote Strahlung aussenden, weiche von der das Fenster raumseitig bedeckenden Schicht bzw. von der an der Wand angebrachten Schicht merklich absorbiert wird und aus diesem    Grunde   die Schicht erwärmt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zur Klimatisierung eines zum Aufenthalt von Personen dienenden Raumes durch Zuführung oder Entzug von Wärme grösstenteils im Strahlungsaustausch, dadurch gekennzeichnet, dass den im Raum sich aufhaltenden Personen Strahlungswärme - sowohl direkt wie auf dem Weg ein- oder mehrfacher Reflexion an reflektierenden Schichten der Begrenzungsflächen des Raumes - zum überwiegenden Teil durch eine als Quelle oder Senke wirksame Strahlungsfläche, welche grösser als die gegen Sonnenstrahlung nicht abgeschirmte Fensterfläche ist, zugeführt oder entzogen wird, dass weiterhin die Strahlungstemperatur dieser Fläche auf einem konstanten Wert im Bereich von 303 K bis 283 K gehalten wird, und dass schliesslich gleichzeitig die Luft im Raum überall nahezu im Gleichgewichtszustand gehalten wird.
    I1. Anordnung zur Ausführung des Verfahrens nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass sie zur Zu- oder Abführung von Wärme eine Strahlungsfläche aufweist, welche als temperierte Fläche mit einem Emissionsvermögen ausgebildet ist, das annähernd den Wert 1 erreicht, und welche grösser als die nicht abgeschirmte Fensterfläche ist, dass zur Konstanthaltung der Temperatur dieser Strahlungsfläche im Bereich von 303 K bis 283 K eine Heiz- oder Kühlanlage mit Regeleinrichtung vorgesehen ist, und dass schliesslich der grösste Teil der nicht tem- perierten Begrenzungsflächen des Raumes,
    welcher abweichende Oberflächentemperaturen aufweist, mit einer Schicht versehen ist, welche die Strahlung des angegebenen Temperaturbereiches im Vergleich zur Strahlungsfläche nur geringfügig emittiert und stark reflektiert. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass durch zusätzliche Lüftung die Raumluft auf einer konstanten Temperatur gehalten wird, die kleiner als 20 C, beispielsweise nur 15 C ist, und dass eine übermässige Entwärmung der im Raum sich aufhaltenden Personen durch eine konstante höhere Strahlungstemperatur t, der Strahlungsfläche kompensiert wird, die gemäss t5 = A (20 C - tL) + 19 C zu wählen ist, wobei die Konstante A eine Grösse ist,
    die bei ruhender Raumluft etwa den Wert 0,14 und bei mit 0,09 m 's in horizontaler Richtung bewegter Raumluft etwa den Wert 0,4 hat. 2. Verfahren nach Patentanspruch I, wobei das Fenster sowie die Aussenwände des Raumes raum- seitig mit Schichten bedeckt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Lufttemperatur und die Oberflächentemperatur dieser Schichten in einem solchen Masse einander angeglichen werden, dass die verbleibende Luftkonvektion eine Strömungsgeschwindigkeit von 0,1 m 's nicht übersteigt. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass bei unterschiedlicher Luft- und Strahlungstemperafur die Oberflächentemperaturen der Raumbegrenzungsflächen so eingestellt, bzw. die temperierten Flächen so angebracht werden, dass die Luftschichtung im Raum überall im Gleichgewichtszustand gehalten wird. 4. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die durch unterschiedliche Tempe- rierung der Raumbegrenzungsflächen angeregten Luftkonvektionen durch Ausspannen von Folien unterbunden werden, welche die Temperaturstrahlung von 300 K nur wenig geschwächt durchlassen. 5.
    Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Luft mindestens unter dem kalten Teil der Decke durch eine strahlungsdurchlässige Schicht vom Raum abgetrennt wird. 6. Anordnung nach Patentanspruch 1I zur Durchführung des Verfahrens nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass unten an den kalten Aussen- und Fensterwänden zusätzliche Heizquellen angebracht sind, deren Strahlung die Wand bzw. das Fenster unter kleinen Einfallwinkeln trifft. 7.
    Anordnung nach Patentanspruch II zur Durchführung des Verfahrens nach Unteransprüchen 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzlichen Heiz- quellen eine kurzwellige, ultrarote Strahlung aussenden, welche von den Schichten an der Wand bzw. am Fenster merklich absorbiert wird. <Desc/Clms Page number 5> B. Anordnung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass der grösste Teil derjenigen nicht temperierten Raumbegrenzungsflächen, welcher abweichende Oberflächentemperaturen aufweist, mit einer im Wellenlängenbereich 3,5 ... 35,u transparenten Kunststoffolie, z.
    B. einer Polyäthylen- oder Polyesterfolie, überzogen ist, auf deren Rückseite in lichtdurchlässiger Schicht ein Metall aufgebracht ist, das die Eigenschaft hat, in dünner Schicht im sichtbaren Spektralbereich transparent zu sein und gleichzeitig im Spektralbereich der Temperaturstrahlung von 300 K ein nur geringes Emissionsvermögen zu besitzen. 9.
    Anordnung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass vor die Fenster raumseitig auf einer Trägerschicht, die mindestens für das vom Fensterglas durchgelassene Sonnenspektrum durchlässig ist, eine Metallschicht aufgebracht ist, die die Eigenschaft hat, in dünner Schicht im sichtbaren Spektralbereich transparent zu sein und gleichzeitig im Spektralbereich der Temperaturstrahlung von 300 K ein nur geringes Emissionsvermögen zu besitzen.
CH6901259A 1959-01-30 1959-01-30 Verfahren und Anordnung zur Klimatisierung eines Raumes durch Zuführung oder Entzug von Wärme grösstenteils im Strahlungsaustausch CH373542A (de)

Priority Applications (4)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH6901259A CH373542A (de) 1959-01-30 1959-01-30 Verfahren und Anordnung zur Klimatisierung eines Raumes durch Zuführung oder Entzug von Wärme grösstenteils im Strahlungsaustausch
BE587105A BE587105A (fr) 1959-01-30 1960-01-29 Procédé de climatisation d'un local par émission ou absorption de chaleur rayonnante.
GB331760A GB941321A (en) 1959-01-30 1960-01-29 Conditioning the climate of a room
ES0255385A ES255385A1 (es) 1959-01-30 1960-01-29 Procedimiento para el acondicionamiento de aire de un recinto, mediante la alimentaciën o evacuaciën de calor de radiaciën

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH6901259A CH373542A (de) 1959-01-30 1959-01-30 Verfahren und Anordnung zur Klimatisierung eines Raumes durch Zuführung oder Entzug von Wärme grösstenteils im Strahlungsaustausch

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH373542A true CH373542A (de) 1963-11-30

Family

ID=4529165

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH6901259A CH373542A (de) 1959-01-30 1959-01-30 Verfahren und Anordnung zur Klimatisierung eines Raumes durch Zuführung oder Entzug von Wärme grösstenteils im Strahlungsaustausch

Country Status (1)

Country Link
CH (1) CH373542A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0018502A1 (de) * 1979-03-28 1980-11-12 Holger Dr. Lueder Verfahren und Einrichtung zur homogenen Strahlungsklimatisierung eines allseits umschlossenen Raumes, insbesondere eines Tepidariums

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0018502A1 (de) * 1979-03-28 1980-11-12 Holger Dr. Lueder Verfahren und Einrichtung zur homogenen Strahlungsklimatisierung eines allseits umschlossenen Raumes, insbesondere eines Tepidariums

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0177657B1 (de) System zur Deckung des Energiebedarfes eines Raumes
DE3230639A1 (de) Waermeschutz und klimatisierung mit fassadenkollektoren
CH373542A (de) Verfahren und Anordnung zur Klimatisierung eines Raumes durch Zuführung oder Entzug von Wärme grösstenteils im Strahlungsaustausch
AT219240B (de) Verfahren und Einrichtung zur Strahlungsklimatisierung in einem zum Aufenthalt von Personen dienenden Raum
DE1148724B (de) Verfahren zur Klimatisierung eines Raumes durch Zu- bzw. Abfuehrung von Strahlungs-waerme und Anordnung zur Durchfuehrung des Verfahrens
DE1921570A1 (de) Passiver Temperaturfuehler
DE3877280T2 (de) Temperatursteuerung vom gebaeuden.
CH643933A5 (de) Vorrichtung zum temperieren von raeumen eines gebaeudes mit fassadenwaenden.
DE2623166A1 (de) Sonnenheizungsverfahren fuer wohnhaeuser, im prinzip mit einer einzigen ebene
DE3508876A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur klimatisierung von raeumen
DE19608255A1 (de) Heizungsanlage, insbesondere zur Beheizung von Wohnräumen
DE3129561C2 (de)
DE69324503T2 (de) Energieeinsparungsverfahren und vorrichtung zu dessen anwendung
DE3021464C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Klimatisieren von der Einwirkung natürlicher Wärmeeinstrahlung ausgesetzten Räumen
DE69631368T2 (de) Aufbau eines klimatisierten bodens und decke
DE19614516C1 (de) Anordnung zur Beeinflussung des zur Gebäudeinnenseite gerichteten Wärmetransports bei einem mit Solarenergie beheizbaren Gebäude
DE3830264A1 (de) Klimawand
AT398804B (de) Sonnenschutzgitter
EP0003725A1 (de) Längsdurchlüftetes Doppelglasfenster mit Innenstoren
DE4004301C2 (de) Klimatisierungseinrichtung und Sonnenschutz für Räume
DE1268345B (de) Eingestrahlte Waerme speichernde Raumumschliessung
EP2019778B1 (de) Vorrichtung zur erhöhung der individuellen behaglichkeit in einem flugzeug
DE2605309A1 (de) Isolierglasscheibe mit vermindertem waermeverlust
DE19614515C1 (de) Anordnung zur Beeinflussung des zur Gebäudeinnenseite gerichteten Wärmetransports bei einem mit Solarenergie beheizbaren Gebäude
DE2346906A1 (de) Gebaeude