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Schutzschaltung für Stromrichteranlagen mit Halbleiterventilen Die
Erfindung bezieht sich auf eine Schutzschaltung für Stromrichteranlagen mit Halbleiterventilen
auf der Basis eines Halbleiters aus oder nach Art von Germanium oder Silizium. Bei
Anlagen mit solchen Stromrichterventilen hat es sich mit Rücksicht auf den zu Beginn
der Sperrphase des einzelnen Ventils auftretenden Trägerstaueffekt und auf das damit
verbundene schnelle Abklingen eines Stromes in Sperrrichtung als wichtig ergeben,
Überspannungen vorzubeugen, die durch die in den einzelnen Stromkreisen enthaltenen
Induktivitäten, wie Transformatorwicklungen u. dgl., in Verbindung mit der angeführten
schnellen Änderung des Stromes hervorgerufen werden und dadurch zu hohen Spannungsbeanspruchungen
der Halbleiterventile führen können. Es ist daher bereits vorgeschlagen worden,
entweder die einzelnen Ventile mit Kondensatoren oder anderen Hilfsschaltungselemtenten
zu beschalten oder entsprechende Schaltungselemente, wie Kondensatoren, zwischen
den Netzspeiseleitungen der Stromrichteranlage vorzusehen.
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Das einzelne Stromrichterventil, welches in einer solchen Stromrichteranlage
entweder in dem Zweig einer Brückenschaltung oder in einer Phasenleitung einer Sternpunktschaltung
liegt, kann aus Gründen der zu beherrschenden Ströme oder zu beherrschenden Spannungen
dabei auch aus einer Halbleiterventilanordnung bestehen, die aus mehreren parallelen
Zweigen mit Halbleiterelementen oder/und Reihenschaltungen von einzelnen Halbleiterelernenten
besteht.
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Ziel der Erfindung ist, die für die Erzielung eines solchen Schutzes
der Halbleiterventile aufzuwendenden Schaltungsmittel auf einen möglichst geringen
Betrag entweder rein zahlenmäßig oder aufwand- und raumbedarfsmäßig herabzusetzen.
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Der Erfindung liegt hierbei der Gedanke zugrunde, für eine Mehrzahl
von Halbleiterventilen, an denen die auftretenden Überspannungen zu beherrschen
sind, unmittelbar gemeinsam die gleichen Hilfsschal tungselemente auszunutzen. Es
soll jedoch dabei, wenn es sich als notwendige Bedingung ergibt, damit keine nachteilige
Beeinflussung des übrigen Schaltungsaufbaues der Stromrichteranlage eintritt, das
entsprechende Hilfssehaltungseleinent jeweils auf das entsprechende, an sich integrierende
Schaltungselement der Strornrichteranlage erst dann wirkungsmäßig geschaltet werden,
wenn an diesem eine überspannung auftreten könnte. Hierbei soll aber gleichzeitig
vermieden werden, daß für das Daraufschalten der Hilfschaltungselemente auf das
einzelne Schaltungselement der Stromrichteranlage besondere mechanische Schalter
verwendet werden müssen. Es sollen in diesem Sinne in der Schaltung nur ruhende
Schaltungselemente, also solche ohne bewegliche Teile, zur Anwendung gelangen.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in einer solchen Schutzschaltung
für Stromrichteranlagen mit Halbleiterventilen auf der Basis eines Halbleiters aus
oder nach Art von Germanium oder Silizium erfindungsgemäß mehreren Schaltungselementen
bzw. mehreren Reihenschaltungen von Schaltungselementen, an welchen zufolge des
an den Stromrichterventilen auftretenden Trägerstaueffektes auf Grund der in den
Stromkreisen vorhandenen Induktivitäten Überspannungen entstehen können, ein Kondensator
zwischen dem ihnen gemeinsamen Anschlußpunkt über je ein mit dem anderen Anschluß
des jeweiligen Schaltungselementes bzw. der jeweiligen Reihenschaltung von Schaltungselementen
verbundenes elektrisches Hilfsventil derart parallel geschaltet ist, daß der bereits
mit der Einschaltung der Strornrichteranlage auf den Scheitelwert der an dem Schaltungselement
bzw. der jeweiligen Reihenschaltung von Schaltungselementen betriebsmäßig auftretenden
Spannung aufgeladene Kondensator die genannten Hilfsventile in Sperrrichtung beansprucht
und beim Auftreten einer Überspannung an dem Schaltungselement bzw. der jeweiligen
Reihenschaltung von Schaltungselementen das jeweilige Hilfsventil in seiner Flußrichtung
geöffnet und dadurch der geladene Kondensator dein Schaltungselement bzw. der jeweiligen
Reihenschaltung
von Schaltungselementen parallel geschaltet wird.
Gegebenenfalls kann zusätzlich zwischen den Gleichstrompolen der Anlage ein weiterer
Kondensator oder eine Reihenschaltung aus dem Kondensator und einem Widerstand eingeschaltet
sein. Wegen der entsprechenden Bemessung des Kondensators in seiner Größe wird beim
Auftreten einer schädlichen Überspannung die maximal an dem zu schützenden Schaltungselement
auftretende Spannung auf einen oberen Spannungswert begrenzt, der unter Berücksichtigung
einer eventuell auftretenden Ausgleichsschwingung nur um einen geringen Betrag den
Scheitelwert der Speisewechselspannung der Anlage überschreitet.
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Bei einer erfindungsgemäßen Anordnung genügt es, außer einer zwischen
den Gleichstrompolen eingeschalteten Kapazität oder einer Reihenschaltung aus einer
solchen und einem Dämpfungswiderstand, wenn die Stromrichterschaltung eine Null-
bzw. Sternpunktschaltung aufweist, für die Schaltungselemente der einzelnen Zweige
der Sternpunktschaltung gemeinsam nur einen einzigen Kondensator vorzusehen, der
dann entsprechend selbsttätig bei einem Auftreten von Überspannungen während des
Betriebes dem jeweils zu schützenden Schaltungselement parallel geschaltet wird.
Nach weiteren Lösungen kann im Rahmen der Erfindung gegebenenfalls auch auf den
besonderen Kondensator zwischen den Gleichstrompolen der Stromrichteranlage noch
verzichtet werden. Da eine Gleichrichterbrückenschaltung in ihrem Wesen eine Reihenschaltung
zweier Sternpunktschaltungen ist, kann sinngemäß im Falle einer Stromrichterbrückenschaltung
gewissermaßen jedem Sternpunktsystem je ein gemeinsamer Kondensator in Reihe mit
entsprechenden Hilfsventilen zugeordnet werden.
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Die Erfindung ist sowohl dann anwendbar, wenn es sich um ungesteuerte
Stromrichteranlagen mit Halbleiterventilen handelt, als auch dann, wenn die Stromrichteranlage
in der Speisung der Verbraucheranlage gesteuert ist, was im allgemeinen mittels
gleichstromvormagnetisierter steuerbarer Regeldrosseln durchgeführt wird.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung an Hand einiger Ausführungsbeispiele
wird nunmehr auf die Figuren der Zeichnung Bezug genommen.
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In Fig. 1 der Zeichnung ist eine dreiphasige Sternpunktschaltung dargestellt.
1 bis 3 bezeichnen die Sekundärwicklungen des Speisetransformators. 4 bis 6 sind
die einzelnen Stromrichterventile, von denen je eines mit einer der Phasenwicklungen
1 bis 3 des ; Transformators in Reihe geschaltet ist. 7 und 8 bezeichnen
die Gleichstrompole der Anlage, welche an die Klemmen 9 und 10 der Stromrichteranlage
angeschlossen sind. Von diesen Klemmen wird gegebenenfalls über eine Glättungsdrossel
22n der Verbraucher ; 11 gespeist. An den Minuspol der Stromrichteranlage ist über
die Leitung 12 der Kondensator 13 angeschlossen, der über einen Reihenwiderstand
14 und je eine der Leitungen 15 bis 17 an je eines der Hilfsventile 18 bis 20 angeschlossen
ist. Diese Hilfsventile sind andererseits an die Verbindungsleitungen zwischen je
einem der Stromrichterventile 4 bis 6 und der entsprechenden der Sekundärwicklungen
1 bis 3 des Transformators angeschlossen. Dem Kondensator 13 ist noch ein hochohmiger
Entladewiderstand 21 parallel geschaltet. Zwischen den Gleichstrompolen 7 und 8
der Anlage ist noch ein Kondensator 22 gegebenenfalls in Reihe mit einem Dämpfungswiderstand
23 eingeschaltet. Die Wirkung dieser Schutzschaltungsanordnung ist die folgende.
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Bereits bei der Einschaltung des Stromrichters hat der Kondensator
13 unmittelbar eine solche Ladung durch die negativen Halbwellen der Speisewechselspannung
von der Sammelschiene 8 über die Leitung 12, den Kondensator 13, den Reihenwiderstand
14 und die Hilfsventile 18 bis 20 aufgenommen, daß sein oberer Belag positive Polarität
und sein unterer Belag negative Polarität besitzt. Die Höhe dieser Spannung ist
durch den Scheitelwert der Phasenspannung der speisenden Netzspannung der Stromrichteranlage
bestimmt. Der Kondensator ist jeweils an die einzelnen Phasenwicklungen 1 bis 3
über die entprechenden Hilfsventile 18 bis 20 angeschlossen. Tritt in einer der
Phasen am Stromrichterventil der Sperrzustand ein, z. B. in der Phase 2 am Stromrichterventil5,
so liegt an der Reihenschaltung aus dem Kondensator 13 und dem entsprechenden Hilfsventil
19 die Phasenspannung der Wicklung 2 mit einer solchen Polarität, daß das untere
Ende der Wicklung 2 positive Polarität und das obere Ende negative Polarität hat.
Damit bildet aber diese Transformatorwicklung 2 für den über den Kondensator 13
und das Hilfsventil 19 verlaufenden Stromkreis eine Spannungsquelle, die dieses
Ventil 19 in Durchlaßrichtung beansprucht. Demzufolge tritt über das Ventil 19 ein
Stromfluß auf, bis der Kondensator 13 auf den Scheitelwert der Phasenspannung an
der Transformatorwicklung 2 aufgeladen ist. Unmittelbar nach der Einschaltung der
Stromrichteranlage befindet sich also der Kondensator 13 in einem entsprechenden
geladenen Zustand. Durch seine Ladespannung wird jedes der mit ihm in Reihe geschalteten
elektrischen Ventile 18, 19 und 20 in Sperrichtung beansprucht.
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Tritt nun nach einem Kommutierungsvorgang an einer der Sekundärwicklungen
des Transformators eine Überspannung auf, so wird dieser Wicklung über das entsprechende
der Ventile 18 bis 20 der Kondensator 13 parallel geschaltet, und zwar bestimmt
durch den Überspannungswert, der die Ladespannung des Kondensators 13 überschreitet
und dadurch das entsprechende der Ventile 18 bis 20 in Flußrichtung öffnet. Um diesen
Vorgang zu erklären, sei beispielsweise angenommen, daß die Phase mit der Sekundärwicklung
2 und dem mit dieser Wicklung in Reihe liegenden Stromrichterteil5 sich in der Durchlaßphase
befinde und daß der Stromrichter gerade von der Phase 2 auf die Phase mit der Sekundärwicklung
3 und dem Stromrichterventil 6 kommutiere. Nach diesem Kommutierungsvorgang geht
das Ventil s in Sperrung. Infolge des an dem Ventil s auftretenden Trägerstaueffektes
und dem schnellen Abklingen des Stromes in Sperrichtung dieses Ventils entsteht
an den Sekundärwicklungen 2 und 3 des Transformators je eine induzierte Spannungsspitze
entsprechend der Stromänderungsgeschwindigkeit. Die an der Sekundärwicklung 2 entstehende
Spannungsspitze hat dabei eine solche Polarität, daß das untere Ende der Sekundärwicklung
2 positiv wird und das obere Ende negativ. Die in der Sekundärwicklung 3 induzierte
Spannungsspitze ergibt am oberen Ende der Wicklung positive Polarität und am unteren
Ende negative Polarität. Diese in der Phasenwicklung 2 induzierte Spannung ist aber
häufig größer als die Ladespannung des Kondensators 13. Demzufolge entsteht ein
Strom von der unteren Klemme der Sekundärwicklung 2 über den Kondensator 13, den
Widerstand 14 und das
Ventil 19 in Flußrichtung zum oberen
Ende der Sekundärwicklung 2. Das Ventil 19 wird dadurch geöffnet und der Kondensator
13 der Sekundärwicklung 2 parallel geschaltet, so daß die in dieser induzierten
Spannungen nicht zur Entstehung einer schädlichen überspannung Anlaß geben können,
welche das in Sperrung gegangene Ventil 5 nachteilig beanspruchen könnte, weil ein
die Sekundärwicklung 2 und den Kondensator 13 in Reihenschaltung enthaltender Schwingungskreis
gebildet wird, in welchem also der Kondensator von der Sekundärwicklung 2 die gelieferte
elektromagnetische Energie als Speicherorgan übernimmt, so daß die Amplitude der
auftretenden Spannung wesentlich geringer ist, als wenn der erfindungsgemäße Kondensator
nicht vorhanden wäre. Allerdings ist jetzt zu beachten, daß außerdem noch, wie bereits
angeführt, in der Phasenwicklung 3 eine entsprechende Spannung induziert worden
ist. Diese würde nach der bereits gegebenen Schilderung der entstandenen Polarität
der beiden Spannungen mit der in der Sekundärwicklung 2 induzierten Spannung in
bezug auf die den Stromrichterventilen 5 und 6 zugewandten Enden der Wicklungen
2 und 3 gleichsinnig in Reihe liegen. Es würde daher eine Summenspannung an den
genannten Punkten der Schaltung auftreten, die sich aus der in ihrem Amplitudenwert
begrenzten Spannung an der Sekundärwicklung 2 und der in der Wicklung 3 induzierten
Spannung zusammensetzen würde. Nun ist aber, wie die Schaltung zeigt, außerdem zwischen
den Gleichstrompolen noch der Kondensator 22 eingeschaltet. Für eine an der Phasenwicklung
3 entstehende überspannung besteht also ein Stromkreis geringen Widerstandes vom
oberen Ende der Wicklung 3 über das Stromrichterventil 6 und den Kondensator 22
sowie den gegebenenfalls vorhandenen Widerstand 23. Die Spannung, die als Zusatzspannung
zu der an der Sekundärwicklung 2 entstehenden Spannung auf Grund der in der Wicklung
3 induzierten Spannung hinzukommen kann, ist daher praktisch nach oben durch die
Spannung an dem Kondensator 22 und damit durch die Betriebsgleichspannung zwischen
den Polen 9 und 10 der Stromrichteranlage bestimmt. Der sinngemäße Vorgang ergibt
sich auch für die anderen Phasen der Anlage.
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Aus dieser Beschreibung der Fig. 1 ist zu erkennen, daß für die einwandfreie
Beherrschung der Anlage hinsichtlich eventueller auf Grund des Trägerstaueffektes
an den Ventilen auftretender schädlicher Überspannungen nur zwei Kondensatoren erforderlich
sind, wobei deren maximale spannungsmäßige Beanspruchung nur in der Größenordnung
der an den Gleichstrompolen auftretenden Betriebsspannung bzw. dem Scheitelwert
der Speisewechselspannung einer Transformatorphase liegt.
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In dem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 2 ist
wieder eine Sternpunktschaltung benutzt, wobei jedoch in diesem Falle die von der
Stromrichteranlage gelieferte Spannung in ihrem Wert unter der Benutzung von gleichstromvormagnetisierten
Drosseln in Reihe mit den einzelnen Ventilen einstellbar ist. Soweit in dieser Schaltung
wieder die gleichartigen Schaltungselemente vorhanden sind wie in Fig. 1, sind zur
Erzielung einer einfachen übersicht über den Zusammenhang der beiden Schaltungen
für diese Schaltungselemente unmittelbar die gleichen Bezugszeichen beibehalten
worden. Es sind in der Anlage also die drei Sekundärwicklungen 1 bis 3 des Transformators
vorhanden. In Reihe mit jeder dieser Transformatorwicklungen liegt je eines der
Stromrichterventile 4 bis 6. 7 und 8 bezeichnen wieder die Gleichstrompole der Anlage,
die zu den Anschlußklemmen 9 und 10 führen. 22a bezeichnet wieder die Glättungsdrossel,
und 11 bezeichnet den Belastungswiderstand der Stromrichteranlage. In jeder der
Phasen liegt in Reihe je eine der steuerbaren Drosseln 24 bis 26, deren Arbeitswicklungen
mit 24 a bis 26 a und deren Steuerwicklungen mit 24 b bis 26b bezeichnet sind. Wie
aus der Darstellung zu entnehmen ist, hat der untere Teil der Schaltung wieder einen
nahezu gleichartigen Aufbau, wie ihn die Schaltung nach Fig. 1 zeigt. Es ist daher
ein Kondensator 13 mit einem hochohmigen Parallelwiderstand 21 und einem Reihenwiderstand
14 vorgesehen. Das eine Ende des Kondensators 13 ist an den Sternpunkt des Transformators
angeschlossen. Das andere Ende des Kondensators 13 ist über den ohmschen Widerstand
14 und je eines der Ventile 18 bis 20 an das andere Ende je einer der Sekundärwicklungen
1 bis 3 des Transformators angeschlossen. Zusätzlich enthält die Schaltung mit Rücksicht
auf die vorhandenen Steuerdrosseln 24 bis 26 zur Vorbeugung des Entstehens schädlicher
überspannungsspitzen nach der Kommutierung auf Grund der Stromänderung zufolge des
Trägerstaueffektes an den Stromrichterventilen 4 bis 6 und der an diesen Ventilen
auftretenden Sprungspannungen einen weiteren Kondensator 27 mit einem hochohmigen
Parallelwiderstand 28 als Entladewiderstand. Der Kondensator 27 ist mit seinem einen
Belag an den Gleichstrompol 7 der Anlage angeschlossen und mit seinem anderen Belag
über den ohmschen Widerstand 32 an je eines der Ventile 29 bis 31, welche an das
jeweilig andere Ende der Steuerdrosseln 24 bis 26 angeschlossen sind.
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Was die Wirkungsweise dieser Schaltung bei der Kommutierung zwischen
zwei Stromrichterphasen anbetrifft, um schädliche Überspannungen auszuschließen,
welche auf induzierte Spannungen in den Sekundärwicklungen 1 bis 3 zurückzuführen
sind, so ist sie die gleiche, wie sie bereits an Hand der Fig. 1 erläutert worden
ist. Bei der Kommutierung z. B. von der Phase mit der Sekundärwicklung 2 und dem
Ventil 5 auf die Phase mit der Sekundärwicklung 3 und dem mit dieser in Reihe liegenden
Ventil 6, wie sie bereits zur Erläuterung nach Fig. 1 in Betracht gezogen worden
ist, entsteht sinngemäß an der Arbeitswicklung 25 a, deren in Reihe liegendes
Ventil 5 in den Sperrzustand übergeht, eine entsprechende induzierte Spannungsspitze.
Durch den vorausgehenden Betrieb war bereits ein solcher Zustand herbeigeführt worden,
daß der Kondensator 27 bis auf einen Spannungswert entsprechend dem größten an der
Drossel vorher liegenden Spannungswert in dem Sinne aufgeladen worden war, daß sein
oberer Belag positive und sein unterer Belag negative Polarität besitzt. Die an
der Arbeitswicklung 25 a bei dem übergang des Ventils 5 in den Sperrzustand
induzierte Spannungsspitze hat am unteren Ende der Wicklung 25 a positive
und am oberen Ende negative Polarität. Hat diese entstehende induzierte Spannungsspitze
den Charakter einer die am Kondensator 27 liegende Spannung überschreitenden überspannung,
so wird dadurch das Ventil 30, welches bisher durch die Ladespannung des Kondensators
27 in Sperrichtung beansprucht war, in seiner Flußrichtung durchlässig. Hierdurch
wird der Kondensator 27 der Arbeitswicklung 25a der Steuerdrossel
parallel
geschaltet und ein sonst eintretender Spannungsanstieg an dieser Wicklung auf einen
zulässigen Wert begrenzt. Würde die erfindungsgemäß benutzte Schutzschaltung für
die Regeldrossel nicht benutzt sein, so würde die an der einzelnen Steuerdrossel
entstehende Überspannung in voller Größe an dem Stromrichterventil, also z. B. dem
betrachteten Ventil 5, auftreten. Es liegt nämlich dann die Arbeitswicklung
25 a als Spannungsquelle mit ihrem positiven Pol in Sperrichtung an dem Ventils
und mit ihrem negativen Ende über die im Sättigungszustand befindliche Drossel
26 und das in seinem Durchlaßzustand befindliche Ventil 6 sowie die Transformatorwicklung
3 und die Transformatorwicklung 2 an dem unteren Anschluß des Stromrichterventils
5.
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Die Fig.2 ist ein Ausführungsbeispiel für einen solchen Fall, wobei
in jeder der Phasenleitungen der Sternpunktschaltung mehrere Induktivitäten vorhanden
sind, einmal in Form der jeweiligen Phasenwicklung des Transformators, zum anderen
in Form der jeweiligen Arbeitswicklung der gleichstromvormagnetisierten Drossel,
und wobei also bei dem Kommutierungsvorgang die an den einzelnen Induktivitäten
eventuell auftretenden Überspannungen so zu beherrschen sind, daß keine nachteilige
Beanspruchung des Stromrichterventils, welches ein Halbleiterventil ist, stattfinden
kann.
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Sinngemäß ist in dieser Schaltung jeweils für jede der notwendigen
Schutzeinrichtungen je ein Kondensator vorgesehen, der durch die während des normalen
Betriebes jeweils auftretende Spannung derart aufgeladen wird, daß die entsprechenden
Hilfsventile durch diese Spannung in Sperrichtung beansprucht sind, bis das entsprechende
Hilfsventil beim Auftreten einer eventuell unzulässigen Spannung an der bzw. an
den von ihm überwachten Induktivitäten in Durchlaßrichtung beansprucht werden und
dadurch der Kondensator der jeweiligen Wicklung derart parallel geschaltet wird.
In dem im Zusammenhang mit Fig. 1 erläuterten Sinne und aus den dort dargelegten
Gründen kann nach der Kommutierung bzw. bei dem Übergang eines der Stromrichterventile
in seinen Sperrzustand zufolge des auftretenden Trägerstaueffektes keine für die
Stromrichterventile schädliche Überspannung in der Stromrichteranlage auftreten.
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Die Fig. 3 zeigt eine Weiterbildung der Erfindung. Dabei handelt es
sich um eine solche Anordnung, bei der die gleichstromvormagnetisierten Steuerdrosseln
den Sekundärwicklungen des Transformators unmittelbar benachbart liegen und das
jeweilige Strom- ; richterventil in jeder Phase in Reihe mit diesen beider Wicklungen
liegt und wobei dieses Stromrichterventil für die mit Sättigungswinkelsteuerung
arbeitende gleichstromvormagnetisierte Diossel gleichzeitig das mit der Arbeitswicklung
der Drossel in Reihe liegende Ventil bildet. Um wieder in einfacher Weise den Zusammenhang
zwischen diesen Schaltungen nach Fig. 3 und den Schaltungen nach Fig. 1 und 2 erkennen
zu lassen, sind die bereits in den Fig. 1 und 2 vorhandenen Schaltungselemente unmittelbar
wieder mit den gleichen Bezugszeichen versehen worden. So tragen die drei Sekundärwicklungen
des Transformators die Bezeichnungen 1 bis 3 und die gleichstromvormagnetisierten
Steuerdrosseln die Bezeichnungen 24 bis 26.
Die Arbeitswicklungen dieser
gleichstromvormagnetisierten Steuerdrosseln sind wieder mit 24a bis 26a und die
Steuerwicklungen dieser Drosseln mit 24 b bis 26 b bezeichnet. Wie durch die Umrahmung
33 angedeutet ist, können bei einer solchen Anordnung die unmittelbar einander schaltungsmäßig
benachbart angeordneten gleichstromvormagnetisierten Drosseln und der Transformator
in dem gleichen Behälter, der gegebenenfalls eine Isolier- oder Kühlmittelfüllung,
wie Öl, besitzen kann, untergebracht werden. Von den äußeren elektrischen Anschlüssen
dieses Behälters können dabei eventuell relativ lange Leitungen bis zu den Stromrichterventfen
vorhanden sein, die in den einzelnen Phasen vorgesehen sind und wieder in Anlehnung
an die Schaltungen nach den Fig. 1 und 2 die Bezeichnungen 4 bis 6 tragen. Die Gleichstrompole
der Anlage tragen wieder die Bezeichnungen 7 und 8, die Anschlußklemmen der Stromrichteranlage
die Bezeichnungen 9 und 10. An diese Anschlußklemmen 9 und 10 ist wieder die Reihenschaltung
aus der Glättungsdrossel22a und dem Verbraucher 11 angeschlossen. In dieser Schaltung
sind weiterhin Hilfsventile 34 bis 36 vorhanden, von denen jedes einerseits an je
eine der Verbindungsleitungen zwischen je einem der Stromrichterventile 4 bis 6
und je einer der Arbeitswicklungen der gleichstromvormagnetisierten Drosseln 24
bis 26 angeschlossen ist, während diese Ventile 34, 35, 36 andererseits an eine
gemeinsame Leitung 37 angeschlossen sind. Zwischen dem Gleichstrompol 7 und der
genannten Leitung 37 ist der Kondensator 38, dem der hochohmige Ent-Ladewiderstand
39 parallel geschaltet ist, in Reihe mit dem Widerstand 40 angeschlossen. Es ist
wesentlich für eine möglichst vollkommene Arbeitsweise einer solchen Schaltung nach
Fig. 3, daß die Ventile 34 bis 36 möglichst nahe dem einen Anschlußpol der Stromrichterventile
4 bis 6 angeschlossen sind.
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Wird eine solche Stromrichteranlage nach Fig. 3 eingeschaltet, so
wird der Kondensator 38 entsprechend der an dem einzelnen der Stromrichterventile
4 bis 6 auftretenden größten Sperrschaltung von der Sammelschiene 7 über den Kondensator
38, den Reihenwiderstand 40 und das jeweilige der Hilfsventile 34 bis 36 aufgeladen.
Dieser Höchstwert der Sperrspannung an dem einzelnen der -Stromrichterventile 4
bis 6 ist in diesem Fall gleich dem Scheitelwert der verketteten Spannung des Dreiphasensystems,
denn wird beispielsweise angenommen, das Ventil 4 befmde sich in demjenigen Sperrzustand,
in welchem die an dem Ventil auftretende Sperrspannung den Höchstwert hat, so liegt
an diesem der Momentanwert der Summenspannung aus den Spannungen der Transformatorphasen
1 und 2 bzw. 3 über das im Durchlaßzustand befindliche Ventil 5 bzw. 6. Der obere
an der Sammelschiene 7 angeschlossene Belag des Kondensators 38 nimmt also positive
Polarität an.
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Für die Erläuterung der Wirkungsweise dieser Schaltung wird wieder
unterstellt, daß das Ventils gerade stromführend ist und eine Kommutierung der Stromführung
von diesem Stromrichterventil5 auf das Stromrichterventil6 stattfindet. Dabei entsteht
am Ende der Kommutierung an dem Stromrichterventil5 eine Sperrspannungsspitze. Diese
setzt sich zusammen aus den Werten der induzierten Teilspannurigen, welche an der
Transformatorphase 2, der in Reihe mit dieser liegenden Arbeitswicklung 25 a der
gleichstromvormagnetisierten Drossel 25 und an der Transformatorwicklung 3 entstehen.
Überschreitet die Summe dieser Spannungswerte den Ladespannungswert des Kondensators
38, so wird in dem Stromkreis, der z. B. vom oberen Ende der Arbeitswicklung
26a der Drossel 26 über das Ventil 6, die
Leitung 7, den
Kondensator 38, den Reihenwiderstand 40, die Leitung 37, das Ventil 35, die Arbeitswicklung
25a der Drossel 25, die Sekundärwicklung 2 des Transformators und die Sekundärwicklung
3 des Transformators verläuft, das Ventil 35 durchlässig. Hierdurch ist der
Kondensator 38 dem Stromrichterventil 5 parallel geschaltet und beugt einer Überspannungserscheinung
an dem Stromrichterventil5 vor, so daß dieses also durch eine solche keinen Schaden
leiden kann. Die sinngemäße Wirkungsweise, wie sie erläutert worden ist für das
Stromrichterventil5, ergibt sich in der Schaltung auch für die Stromrichterventile
4 und 6.
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Aus einer Betrachtung dieser Schaltung nach Fig. 3 ist zu erkennen,
daß diese, obwohl in ihr in gleicher Weise wie nach Fig. 2 eine Steuerung der von
der Stromrichteranlage an den Verbraucher gelieferten elektrischen Energie stattfindet,
eine wesentliche Vereinfachung des schaltungsmäßigen Aufbaues erreicht ist, denn
erstens konnte der Kondensator bzw. die Reihenschaltung aus dem Kondensator und
dem Widerstand zwischen den Gleichstrompolen 7 und 8 der Anlage fortgelassen werden,
und zweitens ist in dieser Anordnung, obwohl eine Reihenschaltung zweier Wicklungen
in den einzelnen Phasenwicklungen vorhanden ist, nur ein Kondensator mit entsprechenden
zugeordneten Hilfsventilen vorhanden, um schädlichen Überspannungserscheinungen
an den Stromrichterventilen einwandfrei vorzubeugen.
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Für die Erfindung gilt die grundsätzliche Lehre, daß ungeachtet der
Phasenzahl des Systems zur Erreichung des angestrebten Effektes der Beherrschung
der Anlage gegen schädliche Überspannungen nur jeweils ein bereits mit dem Einschaltvorgang
der Stromrichteranlage aufgeladener Kondensator in Verbindung mit je einem Hilfsventil,
daß an je eine der Phasen angeschlossen ist, erforderlich wird. Um das an einem
anderen Ausführungsbeispiel noch besonders zu veranschaulichen, wird nunmehr auf
die Fig. 4 Bezug genommen.
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In dieser Fig. 4 ist eine an sich bekannte Doppelsternschaltung mit
Saugdrossel zwischen den beiden Sternsystemen vorhanden. Um wieder einen einfachen
Zusammenhang in diesem Falle zwischen diesen Schaltungen nach Fig.4 und der Schaltung
nach Fig. 3 erkennen zu lassen, sind für die Sekundärwicklungen des Transformators
wieder die Bezeichnungen 1 bis 3 beibehalten worden, die nunmehr in den beiden Sternsystemen
durch große Zusatzbuchstaben A und B unterschieden sind. Zu dem einen
Sternpunktsystem gehören nun die Transformatorwicklungen l. A bis 3A, zu dem anderen
Sternpunktsystem die Transformatormricklungen 1B bis 3B. Die Saugdrossel zwischen
den beiden Sternpunktsystemen ist mit 41 bezeichnet. In dieser Schaltungsanordnung
sind wieder gleichstromvormagnetisierte steuerbare Drosseln vorhanden, um auf diese
Weise die von der Stromrichteranlage an den Verbraucher gelieferte elektrische Energie
steuern können. In Anlehnung an die vorausgehenden Figuren sind für diese gleichstromvormagnetisierten
Drosseln wieder die gleichen Bezugszahlen benutzt worden, die sinngemäß wieder,
wie es bei den Transforinatorenwicklungen gewählt worden ist, mit einem entsprechenden
Zusatzzeichen A bzw. B in den beiden Sternpunktsystemen versehen sind.
Die Arbeitswicklungen der beiden Drosseln sind wieder durch den Zusatzbuchstaben
a und die Steuerwicklungen durch den Zusatzbuchstaben b gekennzeichnet. In diesem
Sinne trägt z. B. die Arbeitswicklung a der Drossel 24 B die Bezeichnung 24Ba und
die Steuerwicklung b der Drossel 24B die Bezeichnung 24Bb. Der in
der Schaltung benutzte Kondensator, der bereits mit dem Einschalten der Anlage aufgeladen
wird, trägt in Anlehnung an die Fig. 3 die Bezeichnung 38, der ihm parallel geschaltete
hochohmige Widerstand die Bezeichnung 39. In Reihe mit dieser Parallelschaltung
liegt wieder ein ohmscher Widerstand 40. Die Stromrichterventile der Anlage haben
wieder die Bezeichnung 4, 5, 6, die sinngemäß nunmehr entsprechend dem Sternpunktsystem,
dem sie angehören, mit einem Zusatzbuchstaben A bzw. B versehen sind.
Die Gleichstromanschlußpole der Anlage tragen wieder die Bezeichnung 7 und 8 und
die Anschlüsse der Stromrichteranlage die Bezeichnungen 9 und 10. Die Glättungsdrossel
ist wieder mit 22a bezeichnet, der Gleichstromverbraucher mit 11. Wie aus der Schaltung
ohne weiteres abzulesen ist, ist der Kondensator 38 mit seinem oberen Ende wieder
an den Pluspol 7 der Anlage angeschlossen, während er mit seinem unteren Ende über
den Reihenwiderstand 40 entsprechend der Fig. 3 an eine Leitung 37 angeschlossen
ist. Zwischen dieser Leitung 37 und den Verbindungsleitungen zwischen den einzelnen
der Stromrichterventile 4A bis 6A und 4B bis 6B sowie der entsprechenden der Arbeitswicklungen
der Drosseln 24A bis 26A und 24B bis 26B ist jeweils eines der Hilfsventile 34A
bis 36A bzw. 34B bis 36B eingeschaltet.
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Hinsichtlich der Wirkungsweise der Anlage wird die nachfolgende Erläuterung
gegeben. Es wird davon ausgegangen, daß nach dem Einschalten der Stromrichteranlage
der Kondensator 38 unmittelbar aufgeladen worden ist, und zwar mit einem Spannungswert
entsprechend dem doppelten Scheitelwert einer Transformatorphase. Das ergibt sich
beispielsweise unter der Annahme, daß das Ventil 6B gerade stromführend ist, und
der Tatsache, daß die Schaltung mit sechsphasigem Charakter arbeitet, aus einer
Betrachtung des Stromkreises, der vom oberen Ende der Arbeitswicklung der Drossel
26B über das Ventil 6B, die Leitung 7, den Kondensator 38, den Widerstand 40, das
Hilfsventil 36A, die Arbeitswicklung der Drossel 26A sowie die Sekundärwicklung
3 A und 3B des Transformators zurück zur Arbeitswicklung der Drossel 26B verläuft.
In diesem Stromkreis wirken die beiden Phasenspannungen 3A und 3B in Form der Summenspannung
zusammen und liegen als solche an den Klemmen des Stromrichterventils 6A. Die Höchstspannung
an diesem betrachteten Ventil 6A ist aber, ebenso wie der Höchstwert der Spannung,
der an den übrigen Ventilen auftreten kann, bestimmend für die Spannung, mit welcher
der Kondensator 38 aufgeladen wird.
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Findet nun aber in der sechsphasigen Anlage eine Kommutierung der
Stromführung z. B. von dem Ventil 4B auf das Ventil 6A statt, so entsteht an dem
Ventil 4.B bei seinem Übergang in den Sperrzustand eine Spannung, die eine Spannungsspitze
aufweisen kann, welche bestimmt ist durch die Teilspannunger an der Arbeitswicklung
24 Ba der Drossel 24 B, der Sekundärwicklung 1B des Transformators an der
Saugdrossel 41, an der Transformatorwicklung 3 A über die Arbeitswicklung 26Aa,
der gesättigten Drossel 26A und über das stromführende Ventil 6A. Wenn diese Spannung
größer ist als die Ladespannung des Kondensators 38, so wird das Hilfsventil 34B
in
seiner Durchlaßrichtung geöffnet, so daß der Kondensator 38 dem
Ventil 4B parallel geschaltet wird und auf diese Weise also dem Auftreten von schädlichen
Überspannungen an dem Ventil 4B vorgebeugt ist.
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Ebenso wie in der Anordnung nach Fig. 3 können auch in der Anordnung
nach Fig.4 unbedenklich lange Leitungen zwischen dem Stromrichterventilsatz und
dem Behälter für den Transformator und die Transduktordrosseln vorhanden sein, wie
dies bei einer Großanlage häufig unvermeidlich ist.
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Während bisher die Erfindung in ihrer Anwendung bei Sternpunktschaltungen
erläutert worden ist, sollen nunmehr noch einige Ausführungsbeispiele beschrieben
werden, in welchen die Erfindung in Verbindung mit Gleichrichterbrückenschaltungen
zur Anwendung gelangt.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 wird von den Sekundärwicklungen
101 bis 103 des Transformators die aus den Stromricbterventilen 104 bis 109 bestehende
Gleichrichterbrückenschaltung gespeist. Der Pluspol der Anlage ist mit 110 bezeichnet,
der Minuspol der Anlage mit 11.1. Von den Anschlußklemmen 112 und 113 wird über
die Glättungsdrossel 114 der Verbraucher 115 gespeist. Wie aus der Darstellung zu
erkennen ist, gehören in diesem Falle die Sekundärwicklungen 101 bis 103 einer Dreieckschaltung
an. In jedem Brückenzweig der Gleichrichterbrückenschaltung ist je eine der gleichstromvormagnetisierten
Drosseln 116 bis 121 vorgesehen, deren Arbeitswicklungen mit a und deren Steuerwicklungen
mit b bezeichnet sind. Jedem Satz der Stromrichterventile, von denen der eine an
den Pluspol und der andere an den Minuspol der Anlage angeschlossen ist, ist je
einer der Kondensatoren 122 bzw:123 mit einem hochohmigen parallel geschalteten
Entladewiderstand 124 bzw. 125 jeweils in Reihe mit einem ohmschen Widerstand 126
bzw. 1.27 zugeordnet, wobei die Reihenschaltung aus der Parallelschaltung des Kondensators
und des hochohmigen Widerstandes sowie des ohmschen Widerstandes einerseits an den
Gleichstrompol der Anlage unmittelbar und andererseits über je eine gemeinsame Leitung
128 bzw. 129 und je eines der Hilfsventile 130 bis 135 an je eine der Verbindungsleitungen
angeschlossen ist, welche jeweils zwischen einem der Stromrichterventile 104 bis
109 und der Arbeitswicklung der jeweiligen gleichstromvormagnetisierten Drossel
in dem gleichen Brückenzweig der Schaltung besteht. Der Anschluß der Hilfsventile
erfolgt dabei wieder möglichst nahe dem Anschlußpol der Stromrichterventile. In
dem Ausführungsbeispiel ist durch Umrahmungen 136 bis 138 wieder angedeutet, wie
die gesamte Stromrichteranlage zu gewissen Einheiten zusammengefaßt werden kann.
So ist der Transformator mit den gleichstromvormagnetisierten Drosseln zu einer
Einheit 137 zusammengefaßt, die ihrerseits gegebenenfalls in einen Kessel eingeschlossen
werden kann, der, wie bereits angedeutet, mit einem geeigneten Kühlmittel bzw. Isoliermittel,
wie z. B. Öl, gefüllt Beint kann. So sind ferner die Stromrichterventile 104 bis
106, welche an den Pluspol 110 angeschlossen sind, und die Hilfsventile 130
bis 132 sowie der Kondensator 122 zusammen mit dem Parallelwiderstand 124 und dem
Reihenwiderstand 126 zu einer Einheit 136 zusammengefaßt. Ebenso bilden auch wieder
die an den Minuspol der Anlage angeschlossenen Stromrichterventile 107 bis 109,
die Hilfsventile 1.33 bis 135, der Kondensator 123 und die Widerstände 125 und 127
eine Baueinheit 138. Zwischen diesen genannten einzelnen Einheiten 136, 137,
138 können unbedenklich beliebig lange Leitungen bestehen, ohne daß diese zufolge
ihrer Induktivitäten bei dem Übergang des einzelnen Ventils in seinen Sperrzustand
zu unerwünschten schädlichen Überspannungen an den einzelnen Stromrichterventilen
Anlaß geben können.
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Es sei nunmehr die Wirkungsweise der Anlage Lage nach Fig. 5 erläutert.
Es wird wieder davon ausgegangen, daß durch die Einschaltung der Stromrichteranlage
der jeweilige Kondensator 122 bzw. 123 unmittelbar auf den Scheitelwert der Dreieckspannung
des Transformators aufgeladen wird. Das erfolgt beispielsweise, wenn das Stromrichterventi1106
sich in der Durchlaßphase befindet, von dem rechten Ende der Transformatorwicklung
102 über die Arbeitswicklung der Drossel 118, das Stromrichterventil 106, die Leitung
110, den Kondensator 122; den ohmschen Widerstand 126, das Hilfsventil 131, die
Arbeitswicklung der Drossel 117 zurück zum linken Ende der Transformatorwicklung
102.
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Wird angenommen, daß das Ventil 105 gerade stromführend war und eine
Kommutierung der Stromführung von dem Stromrichterventil 105 auf das Ventil
106 in der Stromrichteranlage stattfindet, so werden wieder entsprechende
Spannungen in der Arbeitswicklung 117, der Transformatorwicklung 102
über
die gesättigte Drossel 118 entsprechend der Stromänderungsgeschwindigkeit und den
Induktivitäten der Wicklungen induziert werden, die in ihrer Summenwirkung am Ventil
105 auftreten. Überschreitet diese Summenspannung den Wert der Ladespannung am Kondensator
122, so wird das Hilfsventil 131 durchlässig und auf diese Weise der Kondensator
122 dem Stromrichterventil 105 parallel geschaltet. Die sinngemäße Wirkung ergibt
sich für den Schutz der anderen Stromrichterventile der Anlage im Falle des Überganges
eines der Ventile in die Sperrphase.
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Wenn auch in Fig. 5 eine Brückenschaltung gezeigt ist, bei welcher
in jedem der Brückenzweige eine gleichstromvormagnetisierte Drossel benutzt ist,
so ist darauf hinzuweisen, daß die Erfindung auch in Verbindung mit einer unvollständigen
Brückenschaltung benutzt werden kann, wobei also gleichstromvonnagnetisierte Drosseln
jeweils nur in einem der beiden zwischen beiden Gleichstrompolen schaltungsmäßig
in Reihe liegenden Brückenzweige vorgesehen sind.
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In Fig. 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Anwendung der
Erfindung bei einer Gleichrichterbrückenschaltung dargestellt, welches sich dadurch
von der Schaltungsanordnung nach Fig. 5 unterscheidet, daß die in der Schutzvorrichtung
benutzten Kondensatoren spannungsmäßig in anderer Weise beansprucht werden, und
zwar geringer, nämlich nur entsprechend den jeweils an den gleichstromvormagnetisierten
Drosseln betriebsmäßig auftretenden Höchstspannungen. Soweit in dieser Figur wieder
die gleichen Schaltungselemente wie in Fig. 5 vorhanden sind, sind daher zum leichten
Erkennen des Zusammenhanges zwischen beiden Schaltungen für diese Schaltungselemente
unmittelbar die gleichen Bezugszeichen beibehalten worden, nur mit dem Unterschied,
daß sie in Fig. 6 nunmehr mit einem zusätzlichen Strich versehen sind. Der bereits
angegebene technische Effekt wird dadurch erreicht, daß die einzelnen Parallelschaltungen
aus dem Kondensator 122' und dem Widerstand 124' bzw. den entsprechenden Elementen
123'
und 125' anders angeschlossen werden. Es ist jeweils die Parallelschaltung aus einem
Kondensator und seinem ohmschen Entladewiderstand einerseits an einen der Gleichstrompole
der Anlage und andererseits in der Brückenschaltung über zugeordnete Hilfsventile
in der Reihenschaltung zweier zwischen den Gleichstrompolen benachbarter Brückenzweige
an die gleichnamigen Pole derjenigen Stromrichterventile angeschlossen, welche mit
ihrem anderen Pol am anderen Gleichstrompol der Brückenschaltung liegen. Aus dieser
Eigenart der Schaltung ergibt sich in, der Fig. 6, daß der Kondensator 122' mit
seinem hochohmigen Entladewiderstand 124' mit seinem einen Belag nunmehr an den
negativen Gleichstrompol 111' und mit seinem anderen Belag über den ohmschen Reihenwiderstand
1.26' und die Hilfsventile 130' bis 132' an den gleichnamigen Pol der Stromrichterventile
104' bis 106' angeschlossen ist. Die sinngemäße Schaltung ergibt sich für den Kondensator
123' mit seinem hochohmigen Entladewiderstand 125', der einerseits mit seinem einen
Belag an den positiven Pol 110' der Gleichrichterbrückenschaltung und mit seinem
anderen Belag über den ohmschen Widerstand 127' und die Hilfsventile 133'
bis 135' an den gleichnamigen Anschluß der Stromrichterventile 107' bis 109' angeschlossen
ist. In Verbindung mit der gewählten Schaltung ist allerdings nunmehr wieder ein
Kondensator 22' gegebenenfalls in Reihe mit einem Widerstand 23' entsprechend der
Schaltung nach Fig. 2 zwischen den Gleichstrompolen 110' und l11' erforderlich.
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Die angegebene geringere Spannungsbeanspruchung des Kondensators 122'
bzw. 123' soll nunmehr kurz erläutert werden.
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Hierzu ist z. B. für den Kondensator 123' zu prüfen, um wieviel die
mit den Hilfsventilen 133' bis 135' verbundenen Anschlußpole der Stromrichterventile
107' bis 109' positiver sein können als das Potential der positiven Sammelschiene
110'. Befindet sich z. B. das Stromrichterventil 104' in Aussteuerung, d. h. daß
die in Reihe mit ihm liegende Drossel 116' Spannung übernimmt, dann befindet sich
das Stromrichterventil 107' in Sperrung, bzw. die zu 107' gehörige Transduktordrossel
119' ist spannungslos. Die Verbindungsleitung des Hilfsventils 133' mit dem
Gleichrichterventi1107' hat also dasselbe gegen den Sternpunkt des speisenden Drehstromsystems
positive Potential wie der untere, mit den Transformatorwicklungen 101' und 1.03'
verbundene Anschluß der Transduktordrossel 116' und liegt somit um den Betrag der
von dieser Transduktordrossel 116' während deren aussteuernder Einschaltstufe aufgenommenen
Maximalspannung höher als das Potential der Sammelschiene 110', welches seinerseits
dem Potential der das Stromrichterventi1106', die Transduktordrossel 118' sowie
den Verbindungspunkt der Transformatorwicklung 102' und 103' enthaltenden zeitlich
vorausgehenden Phase.
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Nach z. B. angenommener Kommutierung des Stromes vom Stromrichterventil
105' auf 106' tritt an dem in Sperrung liegenden Ventil 105' in der früher geschilderten
Weise eine Spannungsspitze auf, die sich aus den Teilspannungen an der Arbeitswicklung
der Transduktordrossel 117' und der Transformatorwicklung 102' zusammensetzt und
über die gesättigte Drossel 118' bzw. das stromführende Ventil 106' an das Ventil
105' gelangt. Wird hierbei der Verbindungspunkt zwischen den Ventilen 131' und 105'
negativer als der negative Belag des Kondensators 122', so wird das Hilfsventil
131' leitend, so daß der Kondensator 22' einerseits über den gegebenenfalls in Reihe
geschalteten Dämpfungswiderstand 23' und die positive Sammelschiene 110' und andererseits
über den Kondensator 122', den Dämpfungswiderstard 126' sowie das leitende Hilfsventil
131' dem zu schützenden Stromrichterventi1105' parallel geschaltet ist bzw. mit
den genannten, die überspannung erzeugenden Induktivitäten 117' und 102' einen gedämpften
Schwingungskreis bildet.
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Zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ist zu bemerken, wie es bereits
in Verbindung mit der Fig. 5 erfolgt ist, daß die Erfindung nicht nur bei einer
Gleichrichterbrückenschaltung benutzt werden kann, wobei in jedem ihrer Zweige eine
gleichstromvormagnetisierte Drossel vorhanden ist, sondern daß die Erfindung auch
dann Anwendung finden kann, wenn eine unvollkommene Brückenschaltung vorliegt, bei
welcher, wie angegeben, nur jeweils in einem zweier zwischen den Gleichstrompolen
der Anlage in Reihe benachbart liegender Brückenzweige eine gleichstromvormagnetisierte
steuerbare Drossel vorgesehen ist.
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Bei einer solchen letzteren Schaltung läßt sich eine Vereinfachung
der Schaltung erreichen, indem derjenige Kondensator mit seinem parallel geschalteten
hochohmigen Entladewiderstand in Fortfall kommen kann, der an denjenigen Gleichstrompol
der Anlage angeschlossen ist, an dem auch die nicht mit gleichstromvormagnetisierten
Drosseln versehenen Zweige der Gleichrichterbrückenschaltung liegen. Bei einer solchen
Schaltung ist jedoch Bedingung, daß diejenigen Hilfsventile, welche unter Fortfall
des Zwischenkondensators direkt an den einen Gleichstrompol der Anlage angeschlossen
sind, eine solche Schwellwertspannung in Durchlaßrichtung besitzen, die mindestens
gleich oder vorzugsweise etwas größer ist als der Durchlaßspannungsabfall bei Vollast
derjenigen Stromrichterventile, welche dem genannten Gleichstrompol der Gleichrichteranlage
schaltungsmäßig benachbart liegen.
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Zur näheren Erläuterung eines solchen Ausführungsbeispieles wird nunmehr
auf die Fig. 7 Bezug genommen, bei der die Transduktordrosseln 119' bis 121' der
Fig. 6 fehlen. Soweit in dieser Schaltung wieder die gleichartigen Schaltungselemente
vorhanden sind wie in der Fig. 6, sind für diese Schaltungselemente unmittelbar
die gleichen Bezugszeichen beibehalten worden. Wie aus der Schaltung abgelesen werden
kann, ist in der Schaltung nach Fig.7 der Kondensator 122' mit dem hochohmigen Parallelwiderstand
124' in Fortfall gekommen. Die Hilfsventile, welche den angegebenen bestimmten Schwellwert
in Durchlaßrichtung haben müssen, sind die Hilfsventile 130' bis 132'. Ihr Schwellwert
muß sinngemäß dem Durchlaßspannungsabfall bei Vollast an jedem der Stromrichterventile
107' bis 109' angepaßt sein.
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Zur Erklärung dieser Bedingung werde das Stromrichterventil 107' als
leitend angenommen. Dann befindet sich das Stromrichterventi1104' in Sperrung, bzw.
es ist die Transduktordrossel 116' spannungslos. Hätten nun die Ventile 107' und
130' etwa denselben Schwellwert in Durchlaßrichtung, so könnte der Spannungsabfall
des den maximalen Wert des Betriebsstromes führenden Stromrichterventils 107', ausgehend
von der negativen Sammelschiene 111' über den Widerstand 126' und das Hilfsventil
130', einen
Strom über die Arbeitswicklung der Transduktordrossel
116' zurück zum Stromrichterventi1107' treiben, welcher den magnetischen Ausgang
der Drossel in unerwünschter Weise verstellen würde und somit eine Störung der Aussteuerung
der Transduktordrossel 116' zur Folge hätte. Um dies zu vermeiden, ist es ratsam,
Hilfsventile mit derart verschiedenem Schwellwert gegenüber demjenigen des entsprechenden
Stromrichterventils zu benutzen, daß die obengenannte Bedingung erfüllt ist.
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Die schützende Wirkung des Kondensators 123' in Verbindung mit den
Hilfsventilen 133' bis 135' erstreckt sich auf die Stromrichterventile 107' bis
109', und sie ist dieselbe wie bei der Schaltung nach Fig. 6. Die Hilfsventile 130'
bis 132' schützen die Stromrichterventile 104' bis 106', indem sie bei an diesen
auftretenden Überspannungen leitend werden, so daß der Kondensator 22' jeweils zu
einem der zu schützenden Stromrichterventile 104' bis 106' parallel geschaltet wird
und mit den die Überspannung erzeugenden Induktivitäten einen Schwingkreis bildet.
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In dem weiteren Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 der Zeichnung ist
eine Anordnung gezeigt, bei welcher in einer Gleichrichterbrückenschaltung mit steuerbaren
gleichstromvormagnetisierten Drosseln in jedem der Brückenzweige diese Drosseln
unmittelbar den Gleichstrompolen der Anlage benachbart liegen, während die Stromrichterventile
der einzelnen Brükkenzweige den Wechselstromanschlüssen der Brücke benachbart liegen.
Die gleichartigen Schaltungselemente nach Fig. 8, die bereits in der Schaltung nach
Fig. 6 vorhanden sind; sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen worden, so daß
die Abwandlung beider Schaltungen leicht zu übersehen ist. Der in diesem Fall benutzte
Transformator ist beispielsweise mit in Stern geschalteten Wicklungen ausgeführt.
Seine einzelnen Phasenwicklungen sind mit 101' bis 103' bezeichnet. Außer den gleichstromvormagnetisierten
Drosseln 116' bis 121', welche in je einem der Brückenzweige der Gleichrichterbrückenschaltung
den Gleichstrompolen benachbart liegen, und den Stromrichterventilen 104' bis 109',
welche nunmehr, wie aus der Zeichnung abzulesen ist, paarweise den Wechselstromanschlüssen
vom Transformator benachbart liegen, ist wieder ein Kondensator 122' mit parallel
geschaltetem Entladewiderstand 124' vorgesehen. Dieser ist mit dem einen Belag an
den Minuspol der Anlage und mit seinem anderen Belag über den Reihenwiderstand 127'
an den einen Pol der Hilfsventile 133' bis 135' angeschlossen, die ihrerseits mit
ihrem anderen Pol an je einen der Brückenzweige zwischen der jeweiligen gleichstromvormagnetisierten
steuerbaren Drossel und dem Stromrichterventil dieses Zweiges angeschlossen sind.
In diesem Falle ist es erwünscht, daß die Hilfsventile möglichst nahe den Stromrichterventilen
107' bis 109' an die Verbindungsleitungen zwischen diesen Stromrichterventilen und
der gleichstromvormagnetisierten steuerbaren Drossel des gleichen Brückenzweiges
angeschlossen sind. In der Schaltung ist weiterhin ein Kondensator 139' mit parallel
geschaltetem Entladewiderstand 140' vorhanden, der mit seinem einen Belag ebenfalls
an den negativen Gleichstrompol der Anlage und mit seinem anderen Belag über den
Reihenwiderstand 141' und die Hilfsventile 130' bis 132' wieder an den einen Pol
der Stromrichterventile 104' bis 106' angeschlossen ist. Es ist aus dieser Darstellung
bei einem Vergleich mit der Schaltung nach Fig. 7 zu erkennen, daß sich bei einer
solchen Anordnung durch die abweichende Lage der gleichstromvormagnetisierten Drosseln
in den einzelnen Brückenzweigen die Zahl der erforderlichen Kondensatoren herabsetzen
läßt; indem nur zwei Kondensatoren 122' und 139' jeweils mit einem parallel geschalteten
ohmschen Widerstand 124' und 140' erforderlich sind. Bei einer solchen Schaltung
ist der Kondensator 139' beansprucht mit einer Spannung, die bestimmt ist durch
die Höhe der welligen GleichstromausgangsspannungderAnlage. Der Kondensator 122'
ist beansprucht durch die maximale Aussteuerungsspannung, die die Transduktordrosseln
aufnehmen.
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Zur Erklärung der Wirkungsweise sei nur angedeutet, daß an den Transduktordrosseln
119' bis 121' keine Überspannungen auftreten, die den Höchstwert der von
diesen Drosseln aufgenommenen Aussteuerungsspannung überschreiten könnten, welcher
als Ladespannung am Kondensator 122' auftritt.
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Ferner werden Überspannungen, die z. B. nach einer Kommutierung vom
Stromrichterventil 105' auf 106' an den Transformatorphasen 102' und
103' sowie an der Transduktordrosse1117' auftreten, von dem in Sperrung gehenden
Stromrichterventil 105'
ferngehalten, indem der Kondensator 139' diesem parallel
geschaltet wird. Dabei liegt sein oberer Belag über den Dämpfungswiderstand 141'
und das Hilfsventil 131' am Stromrichterventil 105', und sein unterer
Belag liegt über den Kondensator 122', den Widerstand 127', das leitende
Hilfsventil 134' sowie das ebenfalls kurzzeitig in den Zustand der Leiteng versetzte
Stromrichterventil 108' an dem anderen Pol des Stromrichterventils 105'.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 ist eine erfindungsgemäße Anordnung
mit einer dreiphasigen Brückenschaltung gezeigt, wobei nur jeweils in den an den
gleichen Gleichstrompol angeschlossenen Brückenzweigen gleichstromvormagnetisierte
steuerbare Drosseln vorgesehen sind. Um die Abwandlung gegenüber einer Anordnung
nach Fig. 8 zu erkennen, sind, soweit wieder die gleichen Schaltungselemente wie
in. Fig. B vorhanden sind, für diese die gleichen Bezugszeichen beibehalten worden.
Aus der Fig. 9 ist ohne weiteres bei einem Vergleich mit der Schaltung nach Fig.
8 abzulesen, daß beim Fehlen der Transduktordrosseln 119' bis 121' der Kondensator
122' mit dem parallel geschalteten hochohmigen Entladewiderstand 124' in Fortfall
kommen konnte, so daß also die Zahl der für einen wirksamen Schutz der Anlage erforderlichen
Schaltungselemente weitgehend herabgesetzt ist.
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Eine solche Schaltungsanordnung hat den Vorzug, daß sie insbesondere
dann geeignet ist, wenn die Verbindungsleitungen zwischen den Stromrichterventilen
und den gleichstromvormagnetisierten steuerbaren Drosseln aus Gründen eines zweckmäßigen
Aufbaues der Anlage relativ lang bemessen werden müssen, was aber eben die einwandfreie
Arbeitsweise der Anlage nicht nachteilig beeinträchtigen kann.