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Kraftfahrzeuggetriebe Die Erfindung betrifft Kraftfahrzeuggetriebe
mit einem hydrodynamischen Drehmomentenwandler und einem diesem nachgeschalteten
Planetengetriebesatz, wobei der Drehmomentenwandler ein mit der treibenden Welle
verbundenes Pumpenrad, ein mit zwei Schaufelreihen versehenes Turbinenrad, ein mit
zwei Schaufelreihen versehenes erstes Leitrad, dessen Schaufelreihen beiderseits
der zweiten Schaufelreihe des Turbinenrades angeordnet sind, sowie ein zweites Leitrad
umfaßt, während der Planetengetriebesatz aus zwei Eingangsgliedern und einem mit
der getriebenen Welle verbundenen Ausgangsglied besteht Es sind schon Kraftfahrzeuggetriebe
mit einem hydrodynamischen Drehmomentenwandler bekanntgeworden, bei denen während
des Beschleunigungsvorganges verschiedene Kupplungen und Bremsen betätigt werden,
um verschiedene Antriebsverhältnisse bis zum Verhältnis 1:1 herzustellen. Dieses
letztere Antriebsverhältnis wird jedoch direkt von der Brennkraftmaschine abgegeben,
ohne über den Drehmomentenwandler zu laufen. Dadurch ist ein stufenlos regelbares
Drehzahlverhältnis nicht erreichbar, und mit dem Augenblick, wo das Leitrad sich
zu drehen beginnt, findet keine weitere Drehmomentwandlung statt.
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Es ist weiterhin ein hydrodynamischer Drehmomentenwandler bekannt,
der aus einem Pumpenrad, einem aus mehreren Turbinenschaufeln bestehendes Turbinenrad,
einem aus zwei Schaufelreihen gebildeten ersten Leitrad und einem zweiten Leitrad
besteht. Dabei ist zwischen den ersten und zweiten Turbinenschaufeln die erste Schaufelreihe
des ersten Leitrades angeordnet, und die zweite Schaufelreihe des ersten Leitrades
liegt zwischen den zweiten Turbinenschaufeln und dem zweiten Leitrad. Ein Planetenrädergetriebe
ist diesem hydrodynamischen Drehmomentenwandler nicht nachgeschaltet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeuggetriebe
mit einem hydrodynamischen Drehmomentenwandler und einem diesem nachgeschalteten
Planetengetriebe zu schaffen, bei dem der Drehmomentenwandler imAnfahren bei einem
Drehzahlverhältnis im Bereich 0 ein verhältnismäßig hohes Drehmomentenverhältnis
in der Größenordnung von 3,5 besitzt und ferner einen verhältnismäßig hochliegenden
Kupplungspunkt bei einem Drehzahlverhältnis von etwa über 0,9 hat, wobei das Leitrad
des hydrodynamischen Drehmomentenwandlers beginnt, in Vorwärtsrichtung zu laufen.
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Diese Aufgaben löst die Erfindung dadurch, daß das Turbinenrad mit
dem ersten Eingangsglied des Planetengetriebesatzes verbunden ist und das erste
Leitrad mit dem zweiten Eingangsglied des Planetengetriebesatzes verbindbar ist,
wobei gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung das erste
Leitrad mit dem als zweites Eingangsglied dienenden Sonnenrad des Planetengetriebesatzes
mittels einer Reibungskupplung verbindbar und eine auf das Sonnenrad wirkende Reibungsbremse
vorgesehen ist.
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Mit dem Kraftfahrzeuggetriebe nach der Erfindung kann trotz einer
verhältnismäßig hohen Drehmomentenübersetzungsverhältnisses beim Anfahren eine ansteigende
sogenannte k-Kurve an Stelle einer abfallenden k-Kurve im gesamten Drehzahlbereich
erreicht werden. Der k-Wert stellt den Quotienten aus Eingangsdrehzahl des Drehmomentenwandlers
und der Quadratwurzel des Eingangsdrehmoments dar. Durch eine solche verbesserte
Form der k-Kurve wird der hydrodynamische Drehmomentenwandler und damit auch das
Kraftfahrzeuggetriebe, dessen Bestandteil der Drehmomentenwandler ist, besser den
Eigenschaften der üblichen Kraftfahrzeugbrennkraftmaschinen angepaßt. Diese Brennkraftmaschinen
haben eine Drehmomentenkurve, welche bei mittleren Motordrehzahlen zu einem hohen
Wert ansteigt. Die Motordrehzahlen können so über längere Zeitabschnitte während
der Beschleunigung des Fahrzeugs im Bereich der hohen Drehmomente gehalten werden.
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Außerdem tritt trotz des hohen Drehmomentenverhältnisses des hydrodynamischen
Drehmomentenwandlers beim Anfahren in seinem Kupplungsbereich nur ein geringer Schlupf
auf.
Eine weitere zweckmäßige Ausführungsform des Kraftfahrzeuggetriebes
nach der Erfindung ergibt sich dadurch, daß die Schaufeln- des ersten Leitrades
und der Turbine so ausgebildet sind, daß die zweite Schaufelreihe des ersten Leitrades
bestrebt ist, in Vorwärtsrichtung schneller zu laufen als die erste Schaufelreihe
des ersten Leitrades.
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Weitere zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung sind dadurch gekennzeichnet,
daß die auf das erste Leitrad wirkende Einwegbremsvorrichtung wahlweise betätigbar
ist und daß in an sich bekannter Weise eine auf das Turbinenrad und den als erstes
Eingangsglied dienenden Planetenräderträger des Planetengetriebesatzes wirkende
Reibungsbremse vorgesehen ist.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele des Kraftfahrzeuggetriebes
nach der Erfindung dargestellt, die in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert
werden. Es zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Kraftfahrzeuggetriebe nach
der Erfindung, Fig. 2 eine schematische Darstellung des Getriebes der Fig. 1; Fig.3
eine Übersichtstafel als Zusammenstellung der verschiedenen für die Herstellung
der Antriebsgänge durch das Getriebe einzuschaltenden Schaltmittel, Fig. 4 Schnittdarstellungen
der verschiedenen Schaufeln des hydrodynamischen Drehmomentenwandlers des Getriebes
an der Innen- und an der Außenkante und an der mittleren Strömungslinie, Fig.5 eine
Darstellung der Schaufeln an ihrer mittleren Strömungslinie, wobei die während eines
Leistungsbereiches auftretenden Strömungsvektoren eingezeichnet sind, Fig. 6 eine
der Fig. 5 ähnliche Darstellung mit den bei höheren Betriebsdrehzahlen im Leistungsbereich
auftretenden Strömungsvektoren, Fig. 7 eine der Fig. 6 ähnliche Darstellung mit
den in einem Antriebsbereich auftretenden Strömungsvektoren, Fig. 8 eine der Fig.
6 ähnliche Darstellung mit den beim Rückwärtsantrieb auftretenden Strömungsvektoren,
Fig. 9 eine grafische Darstellung des k-Wertes und des Drehmomentenverhältnisses
des hydrodynamischen Drehmomentenwandlers, Fig.10 : eine grafische Darstellung der
Drehmomentenkurve und des k-Wertes einer Rrennkraftmaschine, die zusammen mit dem
Getriebe nach der Erfindung benutzt werden kann, Fig.11 eine grafische Darstellung
des k-Wertes und des Drehmomentenverhältnisses des Getriebes in einem Antriebsbereich,
Fig. 12 eine schematische Darstellung einer abge= wandelten Ausführungsform des
Kraftfahrzeuggetriebes nach der Erfindung; Fig. 13 einen teilweisen Längsschnitt
durch die Ausführungsform des Kraftfahrzeuggetriebes nach Fig.12. Fig. 14 :eine
übersichtsdarstellung der verschiedenen Antriebsmöglichkeiten der Ausführungsforrn
des Getriebes nach der Fig. 12 unter Benutzung der verschiedenen Schaltmittel,
Fig. 15 eine schematische Darstellung einer weiteren abgewandelten Ausführungsform:
des. Kraftfahrzeuggetriebes nach der Erfindung, Fig. 16 einen teilweisen Längsschnitt
durch die in Fig. 15 dargestellte Ausführungsforen des Getriebes, Fig. 17 eine schematische
Darstellung des hydrodynamischen Drehmomentenwandlers des Getriebes mit den Radien
der verschiedenen Schaufelelemente, Fig. 18 eine grafische Darstellung der Beziehung
zwischen Ausgangsdrehmoment und Ausgangsleistung für irgendeine gegebene Drehzahl
des hydrodynamischen Drehmomentenwandlers, wobei gleichzeitig eine dem Stand der
Technik entnommene Kurve eingetragen ist.
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In den Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen auch gleiche Teile.
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Das in den Fig. 1 und 2 der Zeichnungen dargestellte Kraftfahrzeuggetriebe
enthält eine Antriebswelle 10; eine Abtriebsweile 11, Zwischenwellen 12, 13 und
14, einen hydrodynamischen Drehmomentenwandler 15, einen Planetengetriebesatz 16,
Reibungsbremsen 17, 18 und 19, eine Reibungskupplung 20 und Einwegbremsvorrichtungen
21 und 22. Die Antriebswelle 10 wird von der nicht dargestellten Brennkraftmaschine
des Fahrzeuges angetrieben, und die Abtriebswelle 11 treibt die hinteren, angetriebenen
Räder des Fahrzeuges über die übliche Kardanwelle und das Differential, die hier
nicht dargestellt sind.
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Der hydrodynamische Drehmomentenwandler 15 enthält ein Pumpenrad 23,
ein Turbinenrad 24, ein erstes Leitrad 25 und ein zweites Leitrad 26. Das Pumpenrad
23 besteht aus einer äußeren Wandlerschale 27, welche reit der Antriebswelle 10
verbunden ist, den Schaufeln 28 und einem inneren Kernabschnitt 29. Das Turbinenrad
24 besteht aus einer äußeren Schale 30, die fest mit der Zwischenwelle 12 verbunden
ist, einem ersten oder äußeren Satz von Turbinenschaufeln 31, einem inneren Kernabschnitt
32, der mit den Turbinenschaufeln 31 fest verbunden ist, einem zweiten oder inneren
Satz von Turbinenschaufeln 33, welche in der Schale 30 befestigt sind, und einem
inneren Kernabschnitt 34, welcher fest mit den Turbinenschaufeln 33 verbunden ist.
Das erste Leitrad 25 hat eine erste oder äußere Schaufelreihe 35 und eine zweite
oder innere Schaufelreihe 36. Die Schaufelreihen 35 und 36 sind fest mit einem inneren
Kernabschnitt 37 verbunden, und die zweite Schaufelreihe 36 sitzt an einer Nabe
38, welche auf der Zwischenwelle 13 aufgekeilt ist. Das zweite Leitrad 26 besitzt
Schaufeln 39, einen inneren Kernabschnitt 40, welcher mit den Schaufeln 39 fest
verbunden ist, und eine Nabe 41, welche zusammenhängend mit den Schaufeln 39 ausgebildet
und auf die Zwischenwelle 14 aufgekeilt ist. Der hydrodynamische Drehmomentenwandler
15 ist mit Flüssigkeit gefüllt. Die Flüssigkeit bildet gewöhnlich innerhalb der
Schalen 27 und 30 das durch den Pfeil A angedeutete, in einer allgemeinen kreisförmigen
Richtung verlaufende Strömungstoroid. Die Schalen 27 und 30 und die Naben 38 und
41 liegen in bezog auf diese Bewegung der Flüssigkeit außen, während die Kernabschnitte
29, 32, 34, 37 und 40 gegenüber dem Strömungstoroid innenliegen.
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Das Pumpenrad 23; das Türbinenrad 24, das erste Leitrad 25 und das
zweite Leitrad 26 laufen alle um die Längsachse der Zwischenwelle 12 herum. In Bezug
auf diese Mittelachse liegen die ersten Turbinenschaufeln 31 am weitesten nach außen,
während die zweite Schaufelreihe 36 des ersten Leitrades und die Schaufeln 39 des
zweiten Leitrades innen gelegen sind. Die erste Schaufelreihe 35 und die zweiten
Turbinenschaufeln 33 sind dazwischen angeordnet, während
die Schaufeln
des Pumpenrades vom inneren Teil des Flüssigkeitskreislaufes bis zum äußeren Abschnitt
reichen. Bei der durch den Pfeil A angegebenen Strömung läuft die Flüssigkeit von
den Schaufeln 28 nach außen und nacheinander durch die ersten Turbinenschaufeln
31, die erste Schaufelreihe 35, die zweiten Turbinenschaufeln 33, die zweite Schaufelreihe
36 und die Schaufeln 39 des zweiten Leitrades zurück zu den Schaufeln 28 des Pumpenrades.
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Der Planetengetriebesatz 16 besitzt ein Sonnenrad 42, ein Ringrad
43, einen Satz Planetenräder 44, von denen jedes mit dem Sonnenrad 42 im Eingriff
steht, einen Satz von Planetenrädern 45, von denen jedes mit einem der Planetenräder
44 und dem Ringrad 43 im Eingriff steht, und einen Planetenräderträger 46 für die
Planetenräder. Das Ringrad 43 ist drehfest mit der Abtriebswelle 11 verbunden, und
der Planetenträger 46 ist auf der Zwischenwelle 12 befestigt. Das Sonnenrad 42 ist
drehbar auf der Zwischenwelle 12 angeordnet.
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Die Reibungsbremse 1.9 besitzt eine Bremstrommel 47, welche einen
Teil des Planetenräderträgers.46 bildet, und ein Bremsband 48, welches mit der Brem,strommel47
zusammenarbeitet. Das Bremsband 48 kann auf der Bremstrommel 47 mittels irgendeines
Stellmotors 49 angezogen werden. Der letztere kann z. B. einen von einem
Strömungsmittel beaufschlagten Kolben 50 enthalten, welcher in einem Zylinderghäuse
51 verschiebbar angeordnet ist. Der Kolben 50 wirkt gegen die Kraft der Federn 52
und 53, welche zwischen dem Kolben und einer Federhalterung 54 angeordnet sind,
welch letztere an dem Zylinder 51 befestigt ist.
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Die Reibungsbremse 18 besitzt eine Bremstrommel 55, welche mit dem
Sonnenrad 42 drehfest verbunden ist, und ein Bremsband 56, welches sich um den äußeren
Umfang der Bremstrommel 55 legen kann. Die Reibungsbremse 18 kann durch einen
ähnlichen, mit Flüssigkeitdruck betriebenen Stellmotor betätigt werden wie die Reibungsbremse
19.
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Die Reibungsbremse 17 enthält eine Bremstrommel 57, mit der ein Bremsband
58 in Eingriff gebracht werden kann. Die Reibungsbremse 17 kann ebenfalls durch
einen dem Stellmotor ähnlichen Stellmotor 49 betätigt werden. Die Reibungsbremse
17 ist mit der Einwegbremsvorrichtung 22 verbunden, die ihrerseits mit der Zwischenwelle
13 verbunden ist. Die Einwegbremsvorrichtung 22 kann in irgendeiner bekannten Bauweise
ausgeführt sein und enthält in der Darstellung kippbare Mitnehmer 59, welche zwischen
inneren und äußeren Laufflächen 60 und 61 angeordnet sind und mit diesen in Eingriff
treten. Die Lauffläche 60 ist drehfest mit der Zwischenwelle 13 verbunden und die
äußere Lauffläche 61 drehbar auf der Lauffläche 60 angeordnet, wobei die Bremstrommel
57 auf der Lauffläche 61 aufgekeilt ist. Die kippbaren Mitnehmen 59 sind zwischen
den Laufflächen 60 und 61 so angeordnet, daß die Mitnehmer die innere Lauffläche
60 an einer Rückwärtsdrehung hindern, d. h. an einer Drehung, welche entgegengesetzt
zu der der Antriebswelle 10 verläuft und die durch den Pfeil 62 angedeutet ist.
Die Mitnehmer 59 lassen jedoch eine freie Drehung der Lauffläche 60 in Vorwärtsdrehrichtung
zu.
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Die Reibungskupplung 20 enthält einen Satz Reibscheiben 63; welche
in der Bremstrommel 55 mit einer Keilverzahnung angeordnet sind, und einen Satz
dazwischengreifender Reibscheiben 64, welche mit einer Keilverzahnung auf einer
Blechschale 65 befestigt sind, die mittels Nieten 66 drehfest mit der inneren Lauffläche
60 verbunden ist. Eine Halteplatte 67 ist in der Bremstrommel 55 befestigt, und
ferner ist in der Bremstrommel auf der anderen Seite der aufeinandergeschichteten
Reibscheiben 63 und 64 ein durch Flüssigkeitsdruck betätigter Kolben 68 verschiebbar
angeordnet. Eine Tellerfeder 69 ist drehfest mit Bezug auf die Nabe des Sonnenrades
42 und wirkt auf den Kolben 68, um ihn in die Lösestellung der Reibungskupplung
zurückzudrücken. Eine unter Druck stehende Flüssigkeit kann über irgendwelche Zuführungen
hinter den Kolben 68 in einen Hohlraum 70 eingelassen werden, und ein Rückschlagventil
71 ist in Verbindung mit dem Hohlraum 70 vorgesehen, um den Flüssigkeitsdruck im
Hohlraum 70 zu entlasten, wenn über die Zuführungen keine Flüssigkeit zugeführt
wird.
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Die Einwegbremsvorrichtung 21 ist ebenfalls in üblicher Art ausgebildet
und mit kippbaren Mitnehmern 72 versehen, welche zwischen einer inneren Lauffläche
73, welche auf der Zwischenwelle 14 vorgesehen ist, und einer äußeren Lauffläche
74 angeordnet sind. Die Lauffläche 74 ist mit dem feststehenden Getriebegehäuse
75 verbunden. Die Mitnehmer 72 sind zwischen den Laufflächen 73 und 74 so angeordnet,
daß die Zwischenwelle 14 an einer Rückwärtsdrehung gehindert wird, sich jedoch
in Vorwärtsdrehrichtung frei drehen kann. Der Flüssigkeitsdruck zur Betätigung der
Reibungsbremsen 17, 18 und 19 und der Reibungskupplung 20 kann über irgendeine Hydraulikanlage
zugeführt und geregelt werden. Diese Anlage kann eine Pumpe 76 enthalten, welche
von der Abtriebswelle 11 des Kraftfahrzeuggetriebes angetrieben wird, und ferner
eine Pumpe 77, die von der Antriebswelle 10 über die Wandlerschale 27 und eine Hohlwelle
78 angetrieben wird. Die Hydraulikanlage kann ferner ein Entlastungsventil 79 enthalten,
das zur Entlastung von übermäßigen Drücken im hydrodynamischen Drehmomentenwandler
15 dient.
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Die im hydrodynamischen Drehmomentenwandler 15 verwendeten Schaufeln
werden an Hand der Fig. 4 jetzt ausführlich erläutert. Im Mittelabschnitt dieser
Figur sind Schnittdarstellungen der Schaufeln entlang einer mittleren Strömungslinie
dargestellt. Die mittlere Strömungslinie ist auf den Schaufeln diejenige Linie,
bei der angenähert zur Innenseite wie zur Außenseite der Linie, d. h. von der Linie
aus zu den inneren Kernabschnitten 29, 32, 34, 37 und 40 und zu den äußeren Teilen,
nämlich den Schalen 27 und 30 und den Naben 38 und 41, die gleiche Strömungsfläche
liegt. Auf der linken Seite dieser Figur sind die Schaufeln an ihren inneren Enden,
d. h. an den Kernabschnitten 29, 32, 34, 37
und 40; im Schnitt dargestellt.
Auf der rechten Seite der Figur sind diese Schaufeln an ihren äußeren Kanten, nämlich
entlang den Schalen 27 und 30 und den Naben 38 und 41, geschnitten.
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Die Schaufeln 28 des Pumpenrades haben Einlaßenden 80 und Auslaßenden
81. Gleichfalls haben die ersten Turbinenschaufeln 31 entsprechende Einlaß-und Auslaßenden
82 und 83. Die erste Schaufelreihe 35 des ersten Leitrades hat Einlaß- und
Auslaßenden 84 bzw. 85. Die zweiten Turbinenschaufeln 33 haben Einlaß- und Auslaßenden
86- bzw. 87. Die zweite Schaufelreihe 36 des ersten Leitrades hat Einlaß-und
Auslaßenden
88 bzw. 89. Schließlich besitzen die Schaufeln 39 des zweiten Leitrades 26 Einlaß-und
Auslaßenden 90 bzw. 91.
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Die an den Schaufelenden an der mittleren Strömungslinie der Schaufeln.
auftretenden Winkel werden für die Schaufeln 28 am Einlaß- bzw. Auslaßende
80 bzw. 81 mit a1 bzw. bi bezeichnet. In ähnlicher Weise gelten die
Bezeichnungen ci bzw. di für die ersten Turbinenschaufeln 31, ei bzw. f l für die
erste Schaufelreihe 35 des ersten Leitrades, g, bzw. hi für die zweiten Turbinenschaufeln
33, il bzw. j, für die zweite Schaufelreihe 36 des ersten Leitrades und k. bzw.
h für die Schaufeln 39 des zweiten Leitrades.
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Wie im folgenden erläutert werden wird, überträgt das erste Leitrad
25 einen wesentlichen Anteil des Drehmomentes, welches vom Turbinenrad
24 bei gleichförmigen Betriebsbedingungen übertragen wird. Beispielsweise
übertägt bei einem speziellen Planetengetriebesatz 16 mit einem Übertragungsverhältnis
von 1,46, wobei die Teile des Planetengetriebesatzes 16 alle zusammen mit etwa der
gleichen Drehzahl umlaufen, das erste Leitrad 25 31,5% des Drehmomentes, während
das Turbinenrad 24 die übrigen 68,50/a überträgt.
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Die oben angegebenen Winkelbereiche der Turbinenschaufeln 31 und 33
und der Leitschaufelreihen 35 und 36, insbesondere die der Auslaßwinkel, sind zur
Herbeiführung dieser Drehmomentenaufteilung wichtig. In diesem Zusammenhang ist
weiter zu beachten, daß die ersten Turbinenschaufeln 31 im wesentlichen im äußeren
Abschnitt des toroidalen Flüssigkeitskreislaufes liegen, wobei die zweiten Turbinenschaufeln
33 nur durch die verhältnismäßig schmale Leitschaufelreihe 35 von den ersten Turbinenschaufeln
31 getrennt liegen.
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Im Betrieb liefert das Kraftfahrzeuggetriebe nach der Erfindung zwei
Vorwärtsgänge, und zwar einen Antriebsbereich, in welchem das Getriebe überwiegend
betrieben wird, und einen Leistungsbereich, in welchem bei gewissen Fahrzeuggeschwindigkeiten
eine größere Beschleunigung erzielt wird. Ferner ist ein Rückwärtsgang vorgesehen,
und außerdem liefert das Getriebe drei Verzögerungsstufen, in welchen die Drehung
der Abtriebswelle 11 des Kraftfahrzeuggetriebes in Vorwärtsrichtung verlangsamt
wird. Als erstes wird der Antrieb im Leistungsbereich beschrieben.
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Aus der Übersicht der Fig. 3 geht hervor, daß für diesen Gang die
beiden Reibungsbremsen 17 und 18 eingeschaltet werden. Die Reibungsbremse 18 wirkt
auf das Sonnenrad 42: und hindert es daran, sich zu drehen. Die Reibungsbremse 17
wirkt über die Einwegbremsvorrichtung 22, um das erste Leitrad 25 gegen Rückwärtsumlauf
zu halten. Unter diesen Bedingungen verursacht das Pumpenrad, welches von der Antriebswelle
10 angetrieben wird, in dem hydrodynamischen Drehmomentenwandler 15 eine toriodale
Bewegung der Flüssigkeit in der durch den Pfeil A angezeigten Richtung, und die
die Schaufeln des Turbinenrades 24 beaufschlagende Flüssigkeit treibt das Turbinenrad
24 mit einem gegenüber dem Drehmoment der Antriebswelle 10 erhöhten Drehmoment,
so daß das Turbinenrad 24 den Planetengetriebesatz 16 über die Zwischenwelle 12
mit diesem erhöhten Drehmoment antreibt. Das erste Leitrad 25 und das zweite Leitrad
26 sind im Anfang beide stationär. Das erste Leitrad 25 wird gegen ein Umlaufen
in Rückwärtsrichtung durch die Reibungsbremse 17 und die Einwegbremsvorrichtung
22 gehalten, während das zweite Leitrad 26 gegen ein Rückwärtsumlaufen durch die
Einwegbremsvorrichtung 21 gesichert ist. Der Planetengetriebesatz 16 arbeitet so,
daß das Ringrad 43 und die Abtriebswelle 11 mit einer bestimmten Drehzahlübersetzung
ins Langsame gegenüber der Zwischenwelle 12 gleichmäßig angetrieben werden, wobei
der Planetenräderträger 46 drehfest mit der Zwischenwelle 12 verbunden ist, Das
Sonnenrad 42 ist durch die Reibungsbremse 18 gegen Drehung festgehalten. Das Ringrad
läuft mit einer vorher festgelegten Drehzahlübersetzung ins Langsame und Drehmomentenübersetzung
im Sinne einer Verstärkung, welche sich aus der Zahl der Zähne der im Planetengetriebesatz
16 vorhandenen Zahnräder ergeben. Die Drehzahlübersetzung ins Langsame wird dadurch
veranlaßt, daß der Planetengetriebesatz 16 zwei miteinander kämmende Planetenräder
44 und 45 in Antriebsverbindung zwischen dem Sonnenrad 42 und dem Ringrad 43 zwischengeschaltet
hat. Der Planetengetriebesatz 16 kann so gebaut sein, daß die Übersetzung beispielsweise
den Wert 1,46 hat, d. h. der Träger 46 macht 1,46 Umdrehungen während jeder einzelnen
Umdrehung des Ringrades 43 und der Abtriebswelle 11.
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Die zwischen der Antriebswelle 10 und der Zwischenwelle 11
erreichte Drehmomentenerhöhung besteht daher aus der von dem Planetengetriebesatz
16 gelieferten Drehmomentenvervielfachung, welche sich noch um den Faktor erhöht,
um den das Drehmoment von dem hydrodynamischen Drehmomentenwandler 15 vervielfacht
wird, wobei der Drehmomentenwändler 15 in Reihe mit dem Planetengetriebesatz 16
geschaltet ist. Anfangs liefert der hydrodynamische Drehmomentenwandler 15 zwischen
der Antriebswelle 10 und der Zwischenwelle 12 eine verhältnismäßig hohe Drehmomentenvervielfachung,
die beispeilsweise in der Größenordnung von 3,5:1 liegt. Bei zunehmender Drehzahl
der Zwischenwelle 12 und der Abtriebswelle 11 nimmt die über den hydrodynamischen
Drehmomentenwandler 15 gelieferte Drehmomentenwandlung allmählich ab. Bei dieser
Zunahme der Drehzahl der Zwischenwelle 12 und der Abtriebswelle 11 und der allmählichen
Abnahme der Drehrnomentenwandlung durch den hydrodynamischen Drehmomentenwandler
15 beginnt zunächst das erste Leitrad 25 in Vorwärtsrichtung zu drehen, wobei sich
die Einwegbremsvorrichtung 22 löst. Anschließend löst sich die Einwegbremsvorrichtung
21, so daß das zweite Leitrad 26 ebenfalls in Vorwärtsrichtung dreht. Sobald das
zweite Leitrad 26 ,seine Drehung in Vorwärtsrichtung beginnt, ist der sogenannte
Kupplungspunkt des hydrodynamischen Drehmomentenwandlers 15 erreicht. Das Pumpenrad
23 und das Turbinenrad 24 laufen dann mit nur geringem Schlupf, und der Drehmomentenwandler
15 arbeitet dadurch als eine einfache, zweiteilige Flüssigkeitskupplung, ohne eine
Drehmomentenvervielfachung zu liefern. In diesem Zeitpunkt wird die ganze Drehmomentenvervielfachung
zwischen der Antriebswelle 10 und der Abtriebswelle 11 von dem Planetengetriebesatz
16 geliefert, welcher so wirkt, daß die Abtriebswelle 11 mit gleichmäßiger Drehmomentenvervielfältigung
gegenüber der Zwischenwelle 12 angetrieben wird.
Die Art des Flüssigkeitsumlaufes
im hydrodynamischen Drehmomentenwandler 15 während des Leistungsbereiches wird im
folgenden erläutert. Die antreibende Brennkraftmaschine ist über die Antriebswelle
10 und die Wandlerschale 27 mit dem Pumpenrad 23 verbunden, so daß das Pumpenrad
23 und die zugehörigen Schaufeln 28 in der von dem Pfeil 100 in der Fig.
5 angezeigten Richtung angetrieben werden und damit die Flüssigkeit zwingen, sich
zwischen den Schaufeln 28 in der vom Pfeil A bezeichneten Richtung zu bewegen. Die
entgegengesetzte oder Rückwärtsdrehrichtung ist in der folgenden Beschreibung durch
den Pfeil 101 bezeichnet. Anfangs, bevor sich die Zwischenwelle 12 bewegt,
welche in diesem Zustand die alleinige Ausgangswelle des hydrodynamischen Drehmomentenwandlers
15 darstellt, verläßt die Flüssigkeit die Auslaßenden 81 der Schaufeln 28 in der
durch den Vektor 102 angegebenen Richtung. In diesem Zeitpunkt ist die durch die
Bewegung der Flüssigkeit in der Wandlerschale 27 verursachte Kraft in der durch
den Pfeil 101 angegebenen Rückwärtsrichtung auf das zweite Leitrad 26 gerichtet,
welches gegen Rückwärtsdrehung, d. h. gegen eine Drehung entgegengesetzt zu der
durch den Pfei162 bezeichneten Drehrichtung, durch die Einwegbremsvorrichtung 21
gehalten wird. Die auf das erste Leitrad 25 auf Grund der Bewegung der Flüssigkeit
in der Wandlerschale 27 wirkende Kraft ist ebenfalls in Rückwärtsdrehrichtung gerichtet,
wobei das erste Leitrad gegen Rückwärtsdrehung durch die Reibungsbremse 17 und die
mit dieser in Reihe liegende Einwegbremsvorrichtung 22 gesichert ist. Soweit die
Zwischenwelle 12 noch nicht gedreht wird, ist das Turbinenrad 24 zu diesem Zeitpunkt
ebenfalls stationär.
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Die Schaufeln 28 liegen genau radial, und auf Grund der Bewegung der
Schaufeln in der Richtung des Pfeils 100 liegt der Vektor 102 in der positiven oder
Vorwärtsdrehrichtung. Die an den Auslaßenden 81 der Schaufeln 28 in der Richtung
102 austretende Flüssigkeit beaufschlagt die ersten Turbinenschaufeln 31, deren
Einlaßenden 82 sich nahezu in der gleichen Richtung wie der Vektor 102 erstrecken,
so daß an diesen Punkten nur geringe Stoßverluste auftreten. Da das Turbinenrad
24 noch stillsteht, kann sie nur die Reibungsenergie der aus den Schaufeln 28 austretenden
Flüssigkeit aufnehmen, und da ferner die ersten Turbinenschaufeln 31 mit ihren Eintrittsenden
82 nahezu parallel zu dem Vektor 102 und mit ihren Auslaßenden 83 in Rückwärts-
oder negativer Drehrichtung 101 liegen, wird die auf die ersten Turbinenschaufeln
31 in Vorwärtsdrehrichtung 102 auftreffende Flüssigkeit in Rückwärtsdrehrichtung
umgelenkt, wie durch den Vektor 103
dargestellt ist.
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Die an den Auslaßenden 83 der ersten Turbinenschaufeln 31 austretende
Flüssigkeit trifft auf die Einlaßenden 84 der ersten Schaufelreihe 35 des ersten
Leitrades 25. Die Schaufelreihe 35 erstreckt sich allgemein in Vorwärtsdrehrichtung,
so daß ihre Ausgangsenden 85 nur einen verhältnismäßig kleinen Winkelf 1,
f 2 und f 3 mit der Vorwärtsdrehrichtung 100 einschließen. Das erste Leitrad
25 steht ebenfalls durch die Wirkung der Reibungsbremse 17 und der Einwegbremsvorrichtung
22 still. Die erste Schaufel- i reihe 35 kann deshalb ebenfalls nur Reibungsenergie
aus der Flüssigkeit aufnehmen, und die erste Schaufelreihe 35 bewirkt eine Umleitung
der aus ihr austretenden Flüssigkeit in die durch den Vektor 104 angezeigte Richtung.
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Anschließend daran liegen die zweiten Turbinenschaufeln 33, welche
über die Schale 30 mit den ersten Turbinenschaufeln 31 verbunden sind, im Flüssigkeitskreislauf.
Diese zweiten Turbinenschaufeln sind anfangs zusammen mit den ersten Turbinenschaufeln
31 ebenfalls in Ruhe. Die zweiten Turbinenschaufeln 33 sind an ihren Eingangsenden
nahezu in der gleichen Richtung wie der Vektor 104 ausgerichtet, jedoch in Rückwärtsdrehrichtung
gebogen, so daß ihre Auslaßenden 87 nach rückwärts gerichtet sind'. Die zweiten
Turbinenschaufeln 33 bewirken in diesem Fall ebenfalls eine Umlenkung der Flüssigkeit,
so daß diese aus den zweiten Turbinenschaufeln 33 in der durch den Vektor 105 angezeigten
Richtung austritt.
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Im Flüssigkeitskreis schließt sich daran die zweite Schaufelreihe
36 des ersten Leitrades, an, deren Eingangsenden 88 sich vorwärts nahezu in gleicher
Richtung wie der Vektor 105 erstrecken. Ihre Auslaßenden 89 sind ebenfalls nach
vorn gerichtet, wobei sie jedoch mit der Vorwärtsdrehrichtung 100
nahezu einen
rechten Winkel j1 einschließen. Die zweite Schaufelreihe 36 ist mit der ersten Schaufelreihe
35 verbunden und ebenfalls feststehend; sie leiten die Flüssigkeit in die durch
den Vektor 106 angezeigte Richtung um.
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Die Einlaßenden 90 der Schaufeln 39 des zweiten Leitrades 26 verlaufen
nahezu in gleicher Richtung wie der Vektor 106. Die Auslaßenden 91 der Schaufeln
39 erstrecken sich in Vorwärtsdrehrichtung mit verhältnismäßig kleinen Winkeln 1i
bis 1" gegenüber der Vorwärtsdrehrichtung 100 des Pumpenrades 23. Die aus. der zweiten
Schaufelreihe 36 austretende Flüssigkeit wird durch das zweite Leitrad 26 daher
so umgelenkt, daß sie dieses Leitrad in einer durch den Vektor 107 angezeigten Richtung
verläßt, die eine erheblich größere Komponente in Vorwärtsdrehrichtung besitzt und
also mehr der Vorwärtsdrehrichtung 100 als der Vektor 106 entspricht. Die in der
Flüssigkeit nach Beendigung des vollständigen gerade beschriebenen Umlaufs übrigbleibende
Energie ist durch die Komponente 108 des Vektors 107 dargestellt, welche in Vorwärtsdrehrichtung
parallel zum Richtungsvektor 100 legt. Das durch den Vektor 108 dargestellte Drehmoment
der aus den Schaufeln 39 austretenden und in die Schaufeln 28 des Pumpenrades eintretenden
Flüssigkeit tritt zu der Energie hinzu, welche von dem Pumpenrad geliefert wird,
und schafft damit in dem hydrodynamischen Dreh-. momentenwandler die Drehmomentenvervielfachung.
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Die erste und die zweite Schaufelreihe 35 und 36 bewirken ebenfalls
eine Umlenkung der Flüssigkeit in Vorwärtsdrehrichtung mit einer in Richtung des
Vektors 100 verlaufenden Komponente, so daß sie für eine verstärkte Drehmomentenvervielfachung
im Drehmornentenwandler sorgen. Alle diese Schaufeln verleihen der Flüssigkeit jeweils
in Vorwärtsdrehrichtung eine größere Komponente, als die Flüssigkeit beim Eintritt
in die Schaufeln besessen hat, so daß die auf die Schaufeln wirkende Kraft in Rückwärtsdrehrichtung
verläuft und versucht, das erste Leitrad 25 und das zweite Leitrad 26 zurückzubewegen,
während die Einwegbremsvorrichtungen 21 und 22 wirken.
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Die die ersten und zweiten Turbinenschaufeln 31 und 33 beaufschlagende
und durch die Vektoren
102 und 104 dargestellte Flüssigkeit geht
im wesentlichen in Vorwärtsdrehrichtung, da sie eine wesentliche Komponente parallel
zum Vektor 100 besitzt. Die aus den Turbinenschaufeln 31 und 33 austretende Flüssigkeit
hat eine wesentliche Komponente in der entgegengesetzten Drehrichtung, wie aus den
Vektoren 103 und 105 hervorgeht. Daher wirkt auf die ersten und zweiten
Turbinenschaufeln 31 und 33 eine erhebliche Kraft, welche darauf abzielt, das Turbinenrad
24 und die Zwischenwelle 12 in Vorwärtsdrehrichtung anzutreiben.
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Im Leistungsbereich treibt der Planetengetriebe-Satz 16 die Abtriebswelle
11 mit einer konstanten Drehmomentenübersetzung gegenüber der Zwischenwelle 12 an.
Wenn das von der Abtriebswelle 11 angetriebene Fahrzeug anfängt, sich mit der Zwischenwelle
12 und dem Turbinenrad 24 zu bewegen, ändert sich die Richtung der Flüssigkeitsströmung
innerhalb des Drehmomentenwandlers. Die aus dem Pumpenrad austretende Flüssigkeit
geht mehr in die Vorwärtsdrehrichtung über und nähert sich der Richtung des Vektors
109; welcher die Richtung der aus dem Pumpenrad austretenden Flüssigkeitsströmung
angibt, sobald der Drehmomentenwandler schließlich den Kupplungszustand erreicht
hat, d. h. nachdem im Drehmomentenwandler 15 keine Drehmomentenwandlung mehr stattfindet
und der Drehmomentenwandler als Flüssigkeitskupplung arbeitet, wobei sowohl das
erste Leitrad 25 als auch das zweite Leitrad 26 frei in der Flüssigkeitsströmung
mitlaufen, während die Einwegbremsvorrichtungen 21 und 22 in diesem Zeitpunkt gelöst
sind. Gleichfalls ist die aus den Turbinenschaufeln 31 und 33 und den Schaufelreihen
35 und 36 austretende Flüssigkeit mit zunehmender Drehzahl des Turbinenrades 24
stärker in Vorwärtsdrehrichtung ausgerichtet und nähert sich den Richtungen an,
welche für die Schaufeln 31, 35, 33 und 36 durch die Vektoren 110, 111, 112 und
113 entsprechend dargestellt ist. Diese Vektoren gelten für den eben erwähnten Kupplungszustand
des Drehmomentenwandlers 15. Die aus dem zweiten Leitrad 26 austretende Flüssigkeit
ändert ihre Richtung bis zum Kupplungspunkt nicht wesentlich, wobei nach Erreichen
dieses Punktes das zweite Leitrad 26 sich von seiner Einwegbremsvorrichtung
21 löst und in Vorwärtsdrehrichtung frei mitläuft. Obwohl die aus den Schaufeln
39 austretende Flüssigkeit ihre Richtung ändert, bleibt das zweite Lenkrad 26 infolgedessen
nach Überschreiten des Kupplungspunktes im wesentlichen ohne Einftuß auf die Arbeit
des Drehmomentenwandlers und läuft einfach mit: Beim Übergang des hydrodynamischen
Drehmomentenwandlers aus den Anfahrbedingungen zum Kupplungszustand nimmt die Strömungsgeschwindigkeit
ab. Mit anderen Worten nimmt die Umlaufgeschwindigkeit in der durch die Vektoren
angezeigten Richtung ab, wenn der Drehmomentenwandler 15 sich dem Kupplungszustand
nähert. Mit zunehmender Drehzahl des Turbinenrades 24 nimmt die Drehmomentenwandlung
des Drehmomentenwandlers 15 allmählich ab, wie im folgenden noch unter Bezug auf
die grafische Darstellung erläutert werden wird. Die Richtungsänderungen der aus
den verschiedenen Schaufeln austretenden Flüssigkeit zwischen den durch die Vektoren
101 bis 111 angezeigten Richtungen verlaufen allmählich in einer stufenlos regelbaren
Weise. Das an dem Turbinenrad 24 und der Zwischenwelle 12 auftretende Ausgangsdrehmoment
ist stets gleich dem an der Antriebswelle 10 vorhandenen Eingangsdrehmoment des
Rückwirkungsdrehmomentes am ersten Leitrad 25, welches von der Einwegbremsvorrichtung
22 und der Reibungsbremse 17 aufgenommen wird, zuzüglich des Drehmomentes am zweiten
Leitrad 26, welches von der Einwegbremsvorrichtung 21 aufgenommen wird. Die Fig.
5 zeigt in diesem Zusammenhang, daß die erste und zweite Schaufelreihe 35 und 36
und die Leitschaufeln 39 unter den Anfahrbedingungen von der Flüssigkeit mit einer
erheblichen, in Richtung des Vektors 101 verlaufenden Rückwärtskomponente
beaufschlagt werden, welche auf sie eine erhebliche Kraft in Rückwärtsdrehrichtung
101 ausübt. In diesem Zeitpunkt ist deshalb das Reaktionsdrehmoment am größten,
und die Drehmomentenwandlung, d. h. das an dem Turbinenrad 24 für irgendein
vorgegebenes Eingangsdrehmoment an der Antriebswelle 10 vorhandene Drehmoment, erreicht
ebenfalls einen Höchstwert. Auf Grund der Winkeländerungen der aus den Turbinenschaufeln
31 und 33 und der zweiten Schaufelreihe 36 austretenden Flüssigkeit beaufschlagt
die Flüssigkeit bei steigender Drehzahl des Turbinenrades 24 nicht mehr mit einer
so großen Kraft in Richtung 101 wie vorher. Daher verringert sich die Reaktion auf
das erste Leitrad 25 und das zweite Leitrad 26, und die Drehmomentenwandlung nimmt
ebenfalls dementsprechend ab. Dieser Wechsel in der Drehmomentenwandlung geht sehr
allmählich und stufenlos veränderbar vor sich. Gegebenenfalls ist die Kraft der
aus der ersten und zweiten Schaufelreihe 35
und 36 des ersten Leitrades austretenden
Flüssigkeit in der Vorwärtsdrehrichtung 100 genügend groß, so daß an irgendeinem
Punkt, beispielsweise bei einem Drehzahlverhältnis von 0,64
das erste Leitrad 25 in Vorwärtsdrehrichtung zu drehen beginnt. Infolgedessen ist
die Kraft der Flüssigkeit nach Verlassen der zweiten Schaufelreihe 36 in Vorwärtsdrehrichtung
ebenfalls im Hinblick auf die Anstellwinkel der Schaufeln 39 des zweiten Leitrades
ausreichend, so daß auch das zweite Leitrad in Vorwärtsdrehrichtung zu laufen beginnt.
Der hydrodynamische Drehmomentenwandler 15 hat daher an diesem Punkt den sogenannten
Kupplungspunkt erreicht. Anschließend arbeitet der Drehmomentenwandler 15 als eine
Flüssigkeitskupplung, und das zu diesem Zeitpunkt auf die Zwischenwelle 12 wirkende
Drehmoment ist im wesentlichen das gleiche wie das an der Antriebswelle 10 vorhandene
Eingangsdrehmoment.
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Bei einer gewissen Drehzahl der Zwischenwelle 12, welche sich entsprechend
dem Eingangsdrehmoment an der Antriebswelle 10 ändert, wird die Flüssigkeit aus
den Schaufeln 28; 31, 35, 33 und 36 in der durch die Vektoren 114,
115, 116, 117 und 118 dargestellten Richtung austreten. In diesem Zeitpunkt hat
die von der Flüssigkeit auf das erste Leitrad ausgeübte Kraft ihre Richtung allmählich
so geändert, daß sie an Stelle einer geringen Komponente in Rückwärtsdrehrichtung
101 eine geringe Komponente in Vorwärtsdrehrichtung 100 besitzt. Darauf beginnt
das erste Leitrad, sich von der Einwegbremsvorrichtung
22 zu lösen
und sich in Verbindung damit in Vorwärtsdrehrichtung 62 zu drehen.
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Die von der Flüssigkeit auf das erste Leitrad 25 ausgeübte Kraft ist
die Summe der auf die beiden Schaufelreihen 35 und 36 wirkenden Kräfte, da diese
beiden Schaufelreihen miteinander verbunden sind. Die auf die Schaufelreihen 35
und 36 einwirkende Flüssigkeit hängt nicht allein von dem Austrittswinkel beim übergang
aus den ersten Turbinenschaufeln 31 zu der ersten Schaufelreihe 35 und von den zweiten
Turbinenschaufeln 33 zu der zweiten Schaufelreihe 36 ab, sondern auch von der Differenz
zwischen den Einlaß- und Auslaßwinkeln e und f an der ersten Schaufelreihe des ersten
Leitrades und dem Unterschied zwischen den Einlaß- und Auslaßwinkeln i und j an
dessen zweiter Schaufelreihe und der anschließenden Umlenkung der Flüssigkeit in
die positive Drehrichtung 100 ab. Bei Betrachtung der Größe des Drehmomentes, welches
auf das erste Leitrad entweder in Vorwärts- oder in Rückwärtsdrehrichtung wirkt,
ist zu beachten, daß die erste Schaufelreihe 35 in einem größeren Radius von der
Achse der Zwischenwelle 12 angeordnet ist als die zweite Schaufelreihe 36. Daher
erzeugt die gleiche Flüssigkeitskraft an der außen gelegenen Schaufelreihe 35 ein
größeres Drehmoment am Leitrad 25 als die gleiche Flüssigkeitskraft, welche die
innen gelegene Schaufelreihe 36 beaufschlagt. Die Auslaßwinkel der Schaufelreihen
35 und 36 beeinflussen ebenfalls das auf das erste Leitrad 25 wirkende Drehmoment.
Je mehr sich die Schaufelreihen 35 und 36 in Vorwärtsdrehrichtung 100 erstrecken,
um so größer wird im allgemeinen das auf die Leitschaufeln in Rückwärtsdrehrichtung
101 wirkende Drehmoment sein, wenn das erste Leitrad 25 feststeht. Dieselben Betrachtungen
gelten auch für die Turbinenschaufeln 31 und 33. Je weiter die Turbinenschaufeln
31 und 33 von der Achse der Zwischenwelle 12 entfernt liegen und je mehr sie gekrümmt
sind und sich ihre Auslaßenden 83 und 87 in Rückwärtsdrehrichtung 101 erstrecken,
desto größer ist das am Turbinenrad 24 vorhandene Drehmoment. Dementsprechend sind
die Austrittswinkel d, f, h und j für die Bestimmung des am Turbinenrad
24 und dem ersten Leitrad 25 vorhandenen Drehmomentes von Bedeutung, während die
Eintrittswinkel c, e, g und i keinen großen Einfluß auf das an diesen Teilen vorhandene
Drehmoment besitzen, sich jedoch wesentlich auf die Stoßverluste auswirken, welche
die Flüssigkeit bei Beaufschlagung der Schaufeln 31, 35, 33 und 36 erleidet. Sie
sollten deshalb vorzugsweise in dem angegebenen Bereich bleiben, um die Verluste
gering zu halten.
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In der Fig. 9 veranschaulicht die Kurve 119, wie das Drehmomentenverhältnis
im Wandler bis zu einem Punkt 120 abnimmt, nach dessen Erreichung sich das erste
Leitrad 25 von seiner Einwegbremsvorrichtung 22 löst und in Vorwärtsdrehrichtung
zu laufen beginnt. Das Drehmomentenverhältnis fällt bei zunehmendem Drehzahlverhältnis,
welches durch den Quotienten aus der Drehzahl der Zwischenwelle 12 und der Drehzahl
der Antriebswelle 10 gebildet wird, ziemlich steil ab, bis der Punkt 120 bei einem
Drehmomentenverhältnis von 1,2 erreicht wird. Daran anschließend wird der Abfall
der Kurve 119 weit weniger steil. Auf dem Abschnitt der Kurve 119 von dem Punkt
120 bei einem Drehzahlverhältnis von 0,63 bis zur Erreichung eines Drehmomentenverhältnisses
von 1,0 läuft das erste Leitrad 25 in Vorwärtsdrehrichtung mit etwas geringerer
Drehgeschwindigkeit als das Turbinenrad 24.
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Gegebenenfalls erreicht das Turbinenrad 24 eine Drehzahl, bei der
sich das zweite Leitrad 26 von seiner Einwegbremsvorrichtung 21 löst und frei in
Vorwärtsdrehrichtung zu drehen beginnt. Damit ist der sogenannte Kupplungspunkt
des Drehmomentenwandlers erreicht. In diesem Zeitpunkt besitzt die aus den verschiedenen
Schaufeln 28, 31, 35, 33 und 36 austretende Flüssigkeit eine größere Komponente
in Vorwärtsdrehrichtung als vorher, wobei die Austrittswinkel für diese Schaufeln
entsprechend durch die Vektoren 12, 122, 123, 124 und 125 in der Fig. 5 dargestellt
werden. Grundsätzlich arbeiten Drehmomentenwandler in der Weise, daß, falls der
einem Umlenkrad, hier dem zweiten Leitrad, unmittelbar vorhergehende Schaufelkranz
mit einer solchen Geschwindigkeit umläuft, daß die Austrittswinkel der Flüssigkeit
dieses Schaufelkranzes gleich den Austrittswinkeln des Leitrades sind, der Drehmomentenwandler
seinen Kupplungspunkt erreicht hat, jenseits dessen das Leitrad frei umläuft und
keine weitere Drehmomentenvervielfachung hervorruft. Die zu dieser Zeit aus der
zweiten Schaufelreihe 36 austretende Flüssigkeit hat die durch den Vektor 125 angegebene
Richtung, welche näherungsweise dem Austrittswinkel l des zweiten Leitrades entspricht.
Daher erreicht in diesem Zeitpunkt das Leitrad 26 den Freilaufzustand, in welchem
im wesentlichen auf das Leitrad weder Kräfte in Vorwärts- noch in Rückwärtsdrehrichtung
wirken. Daher wirken bei Drehzahlen des Turbinenrades 24 oberhalb dieses Punktes
auf die Schaufeln 39 des zweiten Leitrades Flüssigkeitskräfte in der Vorwärtsdrehrichtung,
und das zweite Leitrad löst sich von seiner Einwegbremsvorrichtung 21. Der Punkt,
bei dem sich das zweite Leitrad von der Einwegbremsvorrichtung 21 löst, ist in der
Darstellung der Fig. 9 durch den Punkt 126 wiedergegeben, welcher sich bei einem
Drehmomentenverhältnis von 1,0 und einem Drehzahlverhältnis von 0,9 bei dem hier
betrachteten Drehmomentenwandler findet.
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Die Rolle des ersten Leitrades 25 bei der Verlegung des Kupplungspunktes
126 von einem Punkt mit einem niedrigeren Drehzahlverhältnis, welches eintreten
würde, falls sich die Kurve des Drehmomentenverhältnisses nicht jenseits des Punktes
120 verflachte, wird jetzt unter Bezug auf die Flüssigkeitsströmung über die verschiedenen
Schaufeln des Drehmomentenwandlers 15 erläutert. Es wird angenommen, daß sich das
Turbinenrad 24 mit einer gewissen Geschwindigkeit dreht, die durch den Vektor 127
in der Fig. 6 wiedergegeben wird und so bemessen ist, daß das erste Leitrad 25 in
Vorwärtsdrehrichtung mit etwas geringerer Drehzahl als die des Turbinenrades mitläuft,
wobei die Drehzahl des Leitrades von dem Vektor 128 dargestellt wird. Unter diesen
Bedingungen ist die aus den ersten Turbinenschaufeln 31. austretende Flüssigkeit
in die von dem Vektor dargestellte Richtung gerichtet, die etwa dem Auslaßwinkel
f der ersten Schaufelreihe 35 des ersten Leitrades entspricht. Falls daher die Schaufelreihe
35 als getrennt von der Schaufelreihe 36 betrachtet ist, würde sich das Leitrad
25 im Gleichgewicht befinden und sich gerade eben von seiner Einwegbremsvorrichtung
22 zur Drehung in Vorwärtsdrehrichtung 100 lösen. Bei diesem Gleichgewichtszustand
der
Schaufelreihe 35 verläßt die Flüssigkeit jedoch die zweiten Turbinenschaufeln 33
in der durch den Vektor 130 dargestellten Richtung, so daß die Flüssigkeit die Rückseiten
der zweiten Schaufelreihe 36 beaufschlagt und das erste Leitrad 25 in Vorwärtsdrehrichtung
100 antreibt. Daher dreht sich das Leitrad 25 in Vorwärtsdrehrichtung
100, wobei die zweite Schaufelreihe 36 die erste Schaufelreihe 35
mitzieht. Unter diesen Bedingungen beaufschlagt die aus den zweiten Turbinenschaufeln
33 in der durch den Vektor 130 angegebenen Richtung austretende Flüssigkeit die
Rückseiten der zweiten Schaufelreihe 36 in der Weise, daß die Schaufelreihe 36 die
aus ihnen austretende Flüssigkeit in eine stärker nach rückwärts gerichtete, durch
den Vektor 133 dargestellte Richtung umlenkt. Der Widerstand gegen diese Änderung
der Strömungsrichtung wird von der ersten Schaufelreihe 35 geliefert, welche dazu
neigt, bei einer Geschwindigkeit von Null im Gleichgewicht zu sein. Durch die Umlenkung
der aus den zweiten Turbinenschaufeln 33 austretenden Flüssigkeit aus der Richtung
130 in die Richtung 131 nimmt die zweite Schaufelreihe 36 eine Energiemenge auf,
welche für diesen Richtungswechsel erforderlich ist. Die aus der zweiten Schaufelreihe
36 in der Richtung 131 austretende Flüssigkeit beaufschlagt die vordere, konkave
Seite der Schaufeln 39 des zweiten Leitrades, wodurch diese die Flüssigkeit so umlenken,
daß sie diese Schaufeln mit einer gegenüber ihrem Eintritt vergrößerten Vorwärtskomponente
verlassen. Daher bleibt das zweite Leitrad 26 ortsfest und bewirkt eine Fortsetzung
der Drehmomentenvervielfachung im Drehmomentenwandler 15.
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Unter diesen Bedingungen ändert die erste Schaufelreihe 35, welche
dabei von der zweiten Schaufelreihe 36 angetrieben wird, die Flüssigkeitsrichtung
aus, der Richtung 129, mit der die Flüssigkeit die ersten Turbinenschaufeln 31 verläßt,
in die durch den Vektor 132 dargestellte Richtung, mit der sie aus der ersten Schaufelreihe
35 austritt. Bei dieser Richtungsänderung wird auf die zweiten Turbinenschaufeln
33 Energie übertragen, welche dem Vektor 133 entspricht, der die Komponente in der
Vorwärtsdrehrichtung von der Differenz der Vektoren 132 und 129 ist. Da das Turbinenrad
24 mit der Zwischenwelle 12; der Ausgangswelle des Drehmomentenwandlers 15 verbunden
ist, wird dieses erhöhte Drehmoment von der Zwischenwelle 12 übertragen, so daß
das Drehmomentenverhältnis des Drehmomentenwandlers nicht mehr im gleich - starken
Maße entsprechend dem steilen Winkel der Kurve 119 vor dem Punkt 120 abnimmt, sondern
sich allmählicher angleicht, wie es durch die Kurve zwischen den Punkten
120 und 126 dargestellt wird. Der Kupplungspunkt 126 wird dadurch
bis zu einem Drehzahlverhältnis von 0,91 gegenüber einem Verhältnis 0,7 hinausgeschoben,
welches dem Anfangsabschnitt der Kurve 119 vor dem Punkt 120 entsprechen würde.
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Die erste Schaufelreihe 35 des ersten Leitrades ist so gewählt, daß
sie bei jeder vorgegebenen Drehzahl des Turbinenrades 24 zu einer langsameren Drehung
in Vorwärtsrichtung neigt als die zweite Schaufelreihe 36. Die zweite Schaufelreihe
36 neigt deshalb dazu, die Richtung der durch diese Schaufelreihe hindurchgehenden
Flüssigkeit von beispielsweise dem Winkel m des Vektors 130 am Ausgang der zweiten
Turbinenschaufeln in den Winkeln n zu ändern, der einer stärkeren Rückwärtsdrehrichtung
entspricht. Mit anderen Worten sucht die zweite Schaufelreihe 36 für irgendeine
toroidale Flüssigkeitsströmung im Drehmomentenwandler 15 die Flüssigkeit in Rückwärts-
oder negativer Drehrichtung umzulenken. Die für diese Umlenkung der Flüssigkeit
verbrauchte Energie wirkt für alle Zustände, in denen das erste Leitrad 25 vorwärts
mitläuft (für Drehzahlverhältnisse über 0,64 sowohl als auch über dem in Fig. 9
dargestellten Kupplungspunkt 126) in der Weise, daß das durch den Vektor 133 dargestellte
Flüssigkeitsmoment auf die zweiten Turbinenschaufeln 33 zur Übertragung auf die
Zwischenwelle 12 zurückwirkt. Soweit die Strömungsrichtung durch die zweite Schaufelreihe
36 des ersten Leitrades von dem Winkel m in den Winkel n übergeführt
worden ist, ist der Kupplungspunkt 126 des hydrodynamischen Drehmomentenwandlers
hinausgeschoben und tritt erst bei einem höheren Drehzahlverhältnis im Vergleich
zu einer Anordnung ohne das erste Leitrad 25 ein. Diese Arbeitsweise ist auf die
Winkel der ersten und zweiten Schaufelreihe 35 und 36 und die Winkel der Turbinenschaufeln
31 und 33 zurückzuführen, so daß das erste Leitrad 15 bei irgendeiner gegebenen
Drehzahl des Turbinenrandes oberhalb des Punktes 120
mit einer etwas geringeren
Drehzahl als das Turbinenrad umläuft. Gegebenenfalls wird eine Turbinenraddrehzahl
erreicht, bei der die aus der zweiten Schaufelreihe 36 austretende Flüssigkeit die
gleiche Richtung entsprechend dem Auslaßwinkel L des zweiten Leitrades 26 hat. Zu
diesem Zeitpunkt wird der Kupplungspunkt 126 erreicht, von dem ab keine weitere
Drehmomentenwandlung stattfindet. Nach Erreichen des Kupplungspunktes und dem freien
Mitlaufen des zweiten Leitrades 26 kann das letztere nicht mehr merklich die Richtung
der Flüssigkeitsströmung, welche durch die Schaufeln 39 hindurchgeht, verändern
oder beeinflussen.
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Falls der hydrodynamischeDrehrnomentenwandler oberhalb des Punktes
126, d. h. mit einem über dem Wert 0,91 liegenden Drehzahlverhältnis arbeitet, erhöht
das erste Leitrad die Drehmomentenaufnahmefähigkeit und trägt zur Stabilisierung
des Kupplungsbereiches in der folgenden Weise merklich bei: Für irgendeine gegebene
Pumpenraddrehzahl läßt sich das Moment der aus dem Pumpenrad austretenden Flüssigkeit
durch den Vektor 134 darstellen. Die zweite Schaufelreihe 36 des ersten Leitrades.
sucht stets die Richtung der aus diesen Schaufeln austretenden Flüssigkeit in negativer
Richtung zu ändern. Gleichfalls ändert sich die Richtung der in das Pumpenrad von
dem Einlaßende 80 her eintretenden Flüssigkeit in entsprechender Weise von der durch
den Vektor 135 angezeigten Richtung, falls die zweite Schaufelreihe 36 nicht vorhanden
wäre, in die durch den Vektor 136 dargestellte Richtung bei Einschaltung der zweiten
Schaufelreihe 36 in den Kreislauf. Diese Richtungsänderung der in das Pumpenrad
eintretenden Flüssigkeit tritt auf, ob das zweite Leitrad 26 stillsteht oder frei
umläuft. Es tritt jedoch nur so lange ein, wie das erste Leitrad 25 völlig frei
läuft, d. h. für das in der Fig. 4 ausgeführte Beispiel bei einem Drehzahlverhältnis
über 0,64. Das Moment der aus den Schaufeln 28 des Pumpenrades austretenden Flüssigkeit
wird durch die Horizontalkomponente 137 des Vektors 134 dargestellt und die Horizontalkomponenten
138 und 139 entsprechend
den in der Drehrichtung wirkenden Kräften
als Folge der in das Pumpenrad 23 unter den Richtungen 135 bzw. 136 eintretenden
Flüssigkeit. Das Drehmoment am Pumpenrad, welches durch den Vektor 137 abzüglich
des Vektors 139 ausgeübt wird, ist größer als die Differenz aus dem Vektor 137 und
138. Daher ist das Drehmoment am Pumpenrad mit dem im Kreislauf vorhandenen und
wirkenden ersten Leitrad 25 größer als ohne dieses Leitrad. Diese Wirkung ist darauf
zurückzuführen, daß auf Grund des im Kreislauf vorhandenen ersten Leitrades die
Horizontalkomponente 139 der in das. Pumpenrad eintretenden Flüssigkeit kleiner
ist, während die Horizontalkomponente 138 kleiner wäre, falls das Leitrad 25 fehlte.
Dabei ist zu beachten, daß das an irgendeinem Teil des Drehmomentenwandlers wirkende
Drehmoment stets gleich dem Moment der Flüssigkeit ist, welche die betrachtete Stufe
verläßt, abzüglich des Momentes der in dieselbe Stufe eintretenden Flüssigkeit.
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Fig. 9 zeigt außerdem die Kurve 140 eines Drehmomentenverhältnisses
in einem bekannten, aus drei Elementen bestehenden Drehmomentenwandler, der beim
Anfahren nahezu das gleiche Drehmomentenverhältnis wie der hier beschriebene Drehmomentenwandler
mit dem zusätzlichen ersten Leitrad 25 aufweist. Die Kurve 140 erreicht das
Drehmomentenverhältnis 1,0 an einem Punkt 141 bei einem Drehzahlverhältnis von 0,78
im Gegensatz zu dem Kupplungspunkt des Drehmomentenwandlers nach der Erfindung bei
einem Drehzahlverhältnis von 0,91. Der Vergleich zeigt, daß der Kupplungspunkt des
neuen Drehmomentenwandlers erheblich hinausgeschoben ist.
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Außer dem Drehmomentenverhältnis. des hydrodynamischen Drehmamentenwandlers
bildet der sogenannte k-Wert einen weiteren wichtigen Faktor des Drehmomentenwandlers.
Der k-Wert läßt sich als Koeffizient aus der Eingangsdrehzahl und der Quadratwurzel
des Eingangsdrehmoments erklären. Die Änderung des k-Wertes im Drehmomentenwandler
15 wird in der Fig. 9 durch die Kurve 142 dargestellt. Daraus geht hervor, daß die
Kurve des k-Wertes bei zunehmendem Drehzahlverhältnis langsam ansteigt, bis der
Punkt 120 erreicht wird, von dem ab das erste Leitrad 25 seine Vorwärtsdrehung beginnt.
Jenseits dieses Punktes ist eine merkliche Verflachung der k-Wert-Kurve vorhanden;
über diesem besonderen Bereich des Drehzahlverhältnisses ist der Kupplungspunkt
in der bereits erläuterten Weise verschoben. Schließlich steigt die k-Wert-Kurve
bei einem Drehzahlverhältnis, von etwa 0,9 plötzlich steil an. Die entsprechende
k-Wert-Kurve für den erwähnten bekannten Drehmomentenwandler wird von der Kurve
143 wiedergegeben. Die Kurve 143 fällt zunächst vom Drehzahlverhältnis 0 bis zum
Verhältniswert 0,5 und steigt anschließend bei einem Drehzahlverhältnis von 0,7
wieder an, erreicht jedoch nicht den Drehzahlverhältniswert 0,96, welchen die k-Wert-Kurve
des Drehmomentenwandlers nach der Erfindung erreicht. Der Unterschied zwischen einem
Drehzahlverhältnis von 1:1 und den Höchstdrehzahlverhältnissen, welche durch die
jeweiligen k-Wert-Kurven erreicht werden, gibt das Ausmaß des Schlupfes bei den
beiden verglichenen Drehmomentenwandlern wieder. Auf Grund der zwei Anstiege der
k-Wert-Kurve des Drehmomentenwandlers nach der Erfindung ergibt sich ein Buckel
in der Umgebung des Punktes 120 und kein Durchhängen der Kurve wie bei den bekannten
dreiteiligen Drehmomentenwandlern.
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Für die günstigste Leistung wird die k-Wert-Kurve näherungsweise auf
dieAusgangsdrehmomentenkurve der Brennkraftmaschine des Fahrzeuges abgestimmt, mit
dem zusammen das Kraftfahrzeuggetriebe benutzt werden soll. Die Fig. 10 zeigt eine
solche Motordrehmomentenkurve 144 in Abhängigkeit von der Motordrehzahl.
Bei der für die Zusammenstellung der Kurve 144 gewählten Brennkraftmaschine
steigt das Ausgangsdrehmoment ziemlich steil von einer Motordrehzahl von 800 UpM
bis zu einem Höchstwert von etwa 2400 UpM an. Anschließend nimmt das Ausgangsdrehmoment
ab, bis die höchste Motordrehzahl von 440 UpM erreicht ist. Die Fig. 10 zeigt auch
die k-Wert-Kurve 145 für die Brennkraftmaschine. Bei 2400 UpM erreicht diese Kurve
einen Wert von etwa 136. Aus der Fig. 9 geht hervor, daß der Buckel der k-Wert-Kurve
142 für den Drehmomentenwandler 15 beim Punkt 120 bei einem k-Wert von etwa 120
auftrat. Bei der Kurve 145 der Fig. 10 würde das einer Drehzahl von 2100 UpM der
angeschlossenen Brennkraftmaschine entsprechen. Unter Bezug auf die Kurve 144 entspricht
dieser Motordrehzahl ein Motorabgabedrehmoment von etwa 52 mkg, was dem höchsten
Drehmoment der Brennkraftmaschine von etwa 52,5 mkg sehr nahe kommt. Der Punkt 120
der k-Wert-Kurve entspricht daher im wesentlichen dem Höchstwert des Motorabgabemomentes.
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Dieses Zusammentreffen zwischen dem k-Wert am Punkt 120 und dem nahezu
höchsten Abgabedrehmoment der Brennkraftmaschine sowie die besondere Form der k-Wert-Kurve
für den Drehmomentenwandler nach der Erfindung zwischen einem Drehzahlverhältnis
von 0 und 0,64, wobei die k-Wert-Kurve zunächst geringfügig und anschließend stärker
ansteigt, ermöglicht es, daß die Brennkraftmaschine mit dem Antreiben des Fahrzeuges
nahezu in seinem höchsten Drehmomentenbereich bei etwa 1680 UpM beginnt und sehr
schnell auf 2100 UpM ansteigt, was dem Höchstdrehmoment noch näher liegt. Während
dieser Zeit ist auf Grund des abgeflachten Anfangsabschnittes der k-Wert-Kurve 142
die Brennkraftmaschine gezwungen, während eines ziemlich ausgedehnten Geschwindigkeitsbereiches
des Fahrzeuges im Bereich seines höchsten Abgabedrehmomentes zu bleiben, so daß
an das Kraftfahrzeuggetriebe nach der Erfindung über einen weiten Geschwindigkeitsbereich
Höchstdrehmomente abgegeben werden. Die besondere Form der k-Wert-Kurve 142 ist
auf die gleichen Gründe zurückzuführen, welche die Verschiebung des Kupplungspunktes
verursachen, nämlich in der Beziehung der Winkel zwischen der ersten und zweiten
Schaufelreihe 35 und 36 des ersten Leitrades und den ersten und zweiten Turbinenschaufeln
31 und 33, wodurch sich jenseits des Punktes 1.20 die zweite Schaufelreihe 36 mit
etwas geringerer Geschwindigkeit vorwärts dreht, als sie ihr durch die aus den zweiten
Turbinenschaufeln 33 austretende Flüssigkeit mitgeteilt wird. Falls also die zweite
Schaufelreihe 36 nicht in dem Kreis vorgesehen wäre, würde die in das Pumpenrad
oder in das zweite Leitrad eintretende Flüssigkeit, je nachdem, ob der Drehmomentenwandler
jenseits oder vor dem Kupplungspunkt 126 arbeitet, mit stärkerer Vorwärtskomponente
aufgenommen, so daß die zweite Schaufelreihe 36 jenseits des Punktes 120 stets die
Flüssigkeit mit
einer stärkeren Rückwärtskomponente umlenkt. Diese
Rückwärtskomponente geht in eine Richtung, welche das zweite Leitrad 26 im Vergleich
zur Entwicklung des Wandlerdrehzahlverhältnisses über einen längeren Zeitabschnitt
stationär zu halten sucht. Daraus ergibt sich, daß das am Pumpenrad jenseits des
Kupplungspunktes, d. h. vom Punkt 126 bis zu einem Drehzahlverhältnis von 1,0 wirkende
Drehmoment stärker negativ gerichtet ist, als es sonst der Fall wäre, wodurch das
Pumpenrad gezwungen wird, für eine gegebene Motordrehzahl ein größeres Drehmoment
zu verarbeiten. Dies schließt ferner ein, daß der Schlupf verringert und der Wirkungsgrad
im Kupplungsbereich vergrößert ist.
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Ein weiterer Wert zur Beurteilung des Drehmomentenwandlers nach der
Erfindung wie auch zur Beurteilung anderer Drehmomentenwandler ist die »Spannweite«
des Drehmomentenwandlers, die sich aus der Differenz zwischen den k-Werten am Kupplungspunkt
des Drehmomentenwandiers und beim Anfahren ergibt. Im Fall des bekannten dreiteiligen
Drehmomentenwandlers, der durch die Kurve 143 in der Fig. 9 wiedergegeben wird,
hat der k-Wert am Kupplungspunkt bei einem Drehzahlverhältnis von 0,79 den Wert
von 146; für den gleichen hydrodynamischen Drehmomentenwandler ist der k-Wert beim
Anfahren 159. Durch Abziehen von 159 und 146 ergibt sich die »Spannweite« von --13.
Diese negative Spannweite ist typisch für einen bekannten dreiteiligen hydrodynamischen
Drehmomentenwandler mit hohem Wandlungsverhältnis. Im Gegensatz zu dieser negativen
Spannweite steht die positive Spannweite des hydrodynamischen Drehmomentenwandlers
nach der Erfindung. Dieser hat am Kupplungspunkt einen k-Wert von etwa 142, w'a'hrend
der k-Wert beim Anfahren etwa 97 beträgt, so däß sich eine positive Spannweite von
45 ergibt. Eine negative Spannweite ist bei einem Drehmomentenwandler mit einer
übermäßig hohen Anfahrdrehzahl und einer schlechten Kupplung des Drehmomentenwandlers
an die Brennkraftmaschine verbunden. Dagegen ergibt die langsam ansteigende k-Wert-Kurve
142, welche sich nach Erreichen des Punktes 120 abflacht, eine geringere Anfahrdrehzahl
sowie einen Anschluß an dieDrehzahlkurve derBrennkraftmaschine imBereich ihres Höchstwertes
während eines längeren Zeitabschnittes, über den das Fahrzeug beschleunigt wird.
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Der Wirkungsgrad des hydrodynamischen Drehmomentenwandlers nach der
Erfindung wird durch die Kurve 146 in der Fig. 9 wiedergegeben und dem Wirkungsgrad
eines gewöhnlichen dreiteiligen Drehmomentenwandlers gegenübergestellt, der aus
der Kurve 147 hervorgeht. Der Wirkungsgrad des Drehmomentenwandlers gemäß der Erfindung
ist bei den höheren Drehzahlverhältnissen entschieden höher und steigt auf etwa
970/9 als Höchstwert an, ist jedoch in der Umgebung des Drehverhältniswertes von
0,64 niedriger, bei dem das erste Leitrad 25 seine Vorwärtsdrehung beginnt. Da sich
der Betrieb des Fahrzeuges überwiegend in den höheren Drehzahlverhältnissen abspielt,
ergibt sich damit eine erhebliche Ersparnis an Treibstoff.
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Die Schaufeln 148 des Pumpenrades (s. Fig. 4) entsprechen etwa den
in einem üblichen dreiteiligen Drehmomentenwandler verwendeten Schaufeln; die Eigenschaften
eines solchen sind in der Fig. 9 durch die Kurven 140, 143, 1.47 erläutert worden,
wobei selbstverständlich in diesen bekannten Drehmomentenwandlern das erste Leitrad
25 fehlt. Die Schaufel 148 ist rückwärts gebogen. Diese Rückwärtsbiegung wird zum
Erreichen eines vergleichsweise hohen Anfahrdrehmomentenverhältnisses verwendet;
wie jedoch aus der Fig. 9 hervorgeht, geht dieses verhältnismäßig hohe Drehmomentenverhältnis
durch die Rückwärtsbiegung der Schaufeln 148 auf Kosten der durchhängenden k-Wert-Kurve
143, der hohen Anfahrdrehzahl und des verhältnismäßig schlechten Wirkungsgrades
im Kupplungsbereich; der Kupplungspunkt tritt unterhalb eines Drehzahlverhältnisses
von 0,8 anstatt oberhalb von 0,9 wie bei dem erfindungsgemäßen Drehmomentenwandler
ein. Zusätzlich ist bei dem dreiteiligen Drehmomentenwandler der Schlupf ziemlich
groß, und der Wirkungsgrad ist niedrig. DerDrehmomentenwandlerdesKraftfahrzeuggetriebes
nach der Erfindung mit dem mitlaufenden ersten Leitrad hat trotz seiner genau radial
verlaufenden Schaufeln 28 geringeren Schlupf, einen höheren Wirkungsgrad, eine niedrige
Anfahrdrehzahl, eine ansteigende k-Wert-Kurve und einen hinausgeschobenen Kupplungspunkt,
was auf die Wirkung des ersten Leitrades 25 zurückzuführen ist.
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Wie bereits erläutert wurde, wird der Antriebsbereich dadurch eingeschaltet,
daß die Reibungsbremse 17 angezogen bleibt und die Reibungskupplung 20 an Stelle
der Reibungsbremse 18 eingerückt wird. Die Reibungskupplung 20 verbindet das Sonnenrad
42 mit der Einwegbremsvorrichtung 22, so daß anfangs bei Drehungsbeginn derAbtriebswelle
11 die Reibungsbremse 17 und die Einwegbremsvorrichtung 22 die Reaktion sowohl des
Sonnenrades 42 als auch des ersten Leitrades 25 aufnehmen. Die von dem Kraftfahrzeuggetriebe
zwischen der Antriebs- und der Abtriebswelle 10 bzw.11 hergestellte gesamte Drehmomentenvervielfachung
ist in diesem Zeitpunkt die gleiche wie im Leistungsbereich, da in diesem Falle
sowohl der hydrodynamische Drehmomentenwandler 15 als auch der Planetengetriebesatz
16 das Drehmoment übersetzen. Für das Kraftfahrzeuggetriebe, dessen charakteristische
Kurven in der Fig. 9 dargestellt worden sind, ist für den Planetengetriebesatz 16
ein Getriebeverhältnis von 1,46 gewählt worden. Es hat sich nämlich herausgestellt,
daß es mit einem solchen Planetengetriebesatz möglich ist, näherungsweise das gleiche
Drehmomentenverhältnis auf die Abtriebswelle 11 durch Benutzung des hydrodynamischen
Drehmomentenwandlers 15 und des einzigen Planetengetriebesatzes 16 zu liefern, wie
sonst mit einem bekannten Drehmomentenwandler, welcher ein 2:1-Drehmomentenübersetzungsverhältnis
hat, und mit einem Getriebe, welches niedrige, mittlere und hohe Drehzahlverhältnisse
liefert, im Gegensatz zu den zwei Verhältnissen, nämlich mittlere Drehzahl und die
Drehzahl im festgelegten Zustand, welche von dem Planetengetriebesataz 16 geliefert
werden.
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Beim Ansteigen der Drehzahl des Turbinenrades 24 sucht die Flüssigkeit
im Drehmomentenwandler 15 gegebenenfalls das erste Leitrad 25 in Vorwärtsdrehrichtung
zu drehen. Im Antriebsbereich ist das erste Leitrad 25 über die Reibungskupplung
20 unmittelbar mit dem Sonnenrad 42 verbunden, an welchem auf Grund der Rückwirkung
des Planetengetriebesatzes 16 ein Rückwärtsdrehmoment vorhanden ist. Das rückwärts
gerichtete Reaktionsdrehmoment vom Sonnenrad 42 ist anfangs größer als das durch
die Flüssigkeit im Drehmomentenwandler 15 verursachte positive Drehmoment am ersten
Leitrad 25. Das erste
Leitrad 25 beginnt daher seine Vorwärtsdrehung
nicht bei dergleichen niedrigeren Drehzahlen des Turbinenrades 24 wie im Leistungsbereich.
Falls das positive Drehmoment am ersten Leitrad 25 auf Grund der im Drehmomentenwandler
15 umlaufenden Flüssigkeit größer als das Reaktionsdrehmoment am Sonnenrad 42 wird,
werden dadurch sowohl das erste Leitrad 25 als auch das Sonnenrad 42, welche über
die Reibungskupplung 20 unmittelbar verbunden sind, veranlaßt, ihre Drehung in Vorwärtsrichtung
zu beginnen und sich von der Einwegbremsvorrichtung 22 zu lösen. Bei weiterer Drehzahlerhöhung
des Turbinenrades 24 nimmt die Geschwindigkeit des ersten Leitrades 25 im größeren
Maße als die des Turbinenrades zu, so daß gegebenenfalls das erste Leitrad 25 nahezu
die gleiche Drehzahl erreicht wie das Turbinenrad 24. Da das erste Leitrad
25 mit dem Sonnenrad 42 und das Turbinenrad 24 mit dem Planentenradträger
46 verbunden ist, ist in diesem Zeitpunkt der Planentengetriebesatz 16 in einem
1:1-Verhältnis verblockt, so daß sich seine Teile nahezu mit gleicher Drehzahl drehen.
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Um diesen Betriebszustand der Verblockung des Planetengetriebesatzes
zu erreichen, muß die Drehmomentenaufteilung zwischen dem ersten Leitrad 25 und
dem Turbinenrad 24 im gleichen Verhältnis wie die zwischen dem Planetenräderträger
46 und dem Sonnenrad 42 im im wesentlichen verblockten Zustand des Planetengetriebesatzes
16 vor sich gehen. Bei dem bereits erwähnten besonderen Planetengetriebesatz ist
das Verhältnis zwischen dem Drehmoment am Panetenräderträger 46 und am Sonnenrad
42 im verblockten Zustand 68,5: 31,5. Das erste Leitrad 25 muß daher bei hohen Drehzahlen
des Turbinenrades 24 so bemessen sein, daß es 31,5 % des Drehmomentes imVergleich
zu 68,5"/a des. Drehmomentes des Turbinenrades 24 übertragen kann. Die Anstellwinkel
der ersten Schaufelreihe 35 und der zweiten Schaufelreihe 36 des ersten Leitrades
25 werden vorzugsweise deshalb so gewählt, daß die Schaufeln ihren höchsten Wirkungsgrad
dann erreichen, wenn sie an der vollständig freien Drehung durch die gerade erwähnten
31,5 "/a des Drehmomentes gehindert werden. Die Schaufeln 31, 35, 33 und 36 sind
so ausgeführt, daß die Aufteilung des Drehmomentes in 31,5 und 68,5"/o bei einem
vorher festgelegten, hohen Drehzahlverhältnis, wie etwa einem Drehzahlverhältnis
von 0,98, eintritt.
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Im Antriebsbereich hat bis zu einer vorher festgelegten Fahrgeschwindigkeit
das erste Leitrad 25 etwa die gleiche Wirkung wie im Leistungsbereich. Bis das erste
Leitrad 25 beginnt, das Sonnenrad 42 anzutreiben, arbeiten der Drehmomentenwandler
15 und derPlanetengetriebesatz 16 in genau der gleichen Weise wie im Leistungsbereich.
Wenn daran anschließend das erste Leitrad 25 anzutreiben beginnt, dreht es sich
unter diesen Bedingungen mit einer geringeren Geschwindigkeit als im anderen Fall,
da jetzt zusätzlich zu den hydrodynamischen Kräften auch das vom Sonnenrad 42 stammende
negative Drehmoment auf dem ersten Leitrad 25 lastet. Auf Grund dieser langsameren
Drehung des ersten Leitrades 25 hat die durch die Schaufelreihen 35 und 36 hindurchgehende
Flüssigkeit eine stärkere Rückwärtskomponente als in dem Fall, in welchem das erste
Leitrad 25 ohne ,ein vom Sonnenrad 42 stammendes negatives Drehmoment frei drehen
konnte. Die Richtung der aus der zweiten Schaufelreihe 36 austretenden Flüssigkeit
ist (s. Fig. 7) durch den Vektor 149 angegeben, und der Vektor 150 zeigt die Richtung
der aus der ersten Schaufelreihe 35 austretenden Flüssigkeit an. Der Unterschied
in den Energieinhalten in der Drehrichtung 100 zwischen dem Vektor 150 und dem Vektor
129 a, welcher der vom Auslaßende 83 zum Einlaßende 85 verschobene Vektor 129 ist,
wird durch die Größe 151 dargestellt, welche der Energie entspricht, die von dem
ersten Leitrad 25 auf das Sonnenrad 42 übertragen wird. Der Vektor 151 und damit
auch die auf das Sonnenrad übertragene Energie wächst allmählich mit steigender
Turbinendrehzahl, bis die Drehmomentenaufteilung das bereits erwähnte 31,5: 68,5-Verhältnis
erreicht.
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Wie bereits in Verbindung mit dem Leistungsbereich besprochen wurde,
ist die Drehmomentenaufnahmefähigkeit des Pumpenrades 23 um so größer, je mehr die
aus der zweiten Schaufelreihe 36 austretende Flüssigkeit rückwärts gerichtet ist.
Der gleiche Grundsatz gilt auch im Antriebsbereich. Da die langsamere Drehung des
ersten Leitrades 25 die Richtung der aus der Schaufelreihe 36 austretenden Flüssigkeit
in die durch den Vektor 149 dargestellte Richtung geändert hat, kann das Pumpenrad
deshalb ein größeres Drehmoment übertragen, als sonst möglich wäre. Das führt zu
einer engeren und wirksameren Kupplung, wobei der Kupplungspunkt bei einem höheren
Drehzahlverhältnis höher ist. Das Drehmoment ist an jedem Teil des Drehmomentenwandlers
und in diesem Falle besonders am Pumpenrad dem Moment der das Pumpenrad verlassenden
Flüssigkeit abzüglich des Momentes der eintretenden Flüssigkeit verhältnisgleich,
wobei das Moment der eintretenden Flüssigkeit durch die Umlenkung der Flüssigkeit
beim Austritt aus der zweiten Schaufelreihe 36 in die Richtung 149 mit einer stärkeren
Rückwärtsneigung verringert ist.
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Fig. 11 zeigt, daß das erste Leitrad 25 im wesentlichen den gleichen
Einfluß auf den k-Wert wie im Leistungsbereich hat. Die k-Wert-Kurve dieser Figur
ist mit 152 bezeichnet. Die k-Wert-Kurve beginnt beim Drehzahlverhältnis 0 im gleichen
Wert wie im Leistungsbereich, jedoch steigt der k-Wert im Antriebsbereich in etwas
stärkerem Maße bis auf 130 beim Drehzahlverhältnis 0,57 an. Dieser etwas stärkere
Anstieg geht auf den Einfluß des Planetengetriebesatzes 16 zurück. Im Vergleich
mit dem entsprechenden Anstieg des k-Wertes im Leistungsbereich ist hervorzuheben,
daß der k-Wert im Leistungsbereich bei 97 anfängt, aber bei einem Drehzahlverhältnis
von 0,57 nur bis auf einen Zahlenwert von 114 angestiegen ist. In der Fig. 11 flacht
sich nach Erreichen des Drehzahlverhältnisses von 0,57 die k-Wert-Kurve zunächst
ab, bevor sie daran anschließend sehr schnell auf einen Höchstwert bei einem Drehzahlverhältnis
von 0,98 ansteigt.
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Bei einem k-Wert von 130 und Drehzahlverhältnis von 0,57 im Punkt
153 der Fig. 11 ist die Brennkraftmaschinendrehzahl 2300 UpM, d. h. unter
Bezug auf die Fig.10 im Drehmomentenspitzenbereich. Die Eigenschaft des k-Wertes,
bei dem Punkt 153 einen stärionären Wert zu haben, der sich auf dem anschließenden
Abschnitt fortsetzt, ermöglicht es, an die Brennkraftmaschine in ihrem höchsten
Drehmomentenbereich anzuschließen. Während also das Fahrzeug an Geschwindigkeit
gewinnt, bleibt die Motordrehzahl im Bereich von 2300 UpM, so daß die Brennkraftmaschine
weiterhin ein hohes Drehmoment
liefert, anstatt der geringeren
Werte beiderseits des Spitzenbereiches, und sich eine bessere Beschleunigung des
Fahrzeuges ergibt. Durch die vernünftige Benutzung des Planetengetriebesatzes 16
mit dem geeigneten Drehzahlverhältnis sind damit der Planetengetriebesatz und der
hydrodynamische Drehmomentenwandler so verbunden, daß die Masse des Anstiegs des
k-Wertes von einer gewissen Anfahrdrehzahl bis zu den Motordrehzahlen im Drehmomentenspitzenbereieh
des Motors erhöht ist, wobei von diesem Punkt 153 ab die k-Wert-Kurve abgeflacht
ist, so daß die Brennkraftmaschine viel länger in diesem Bereich des höchsten Drehmomentes
bleibt, als sonst möglich wäre.
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Das Drehmomentenverhältnis des Antriebsbereiches ist in der Fig. 11
durch die Kurve 154 dargestellt, welche beim Anfahren von einem Wert von etwa 4,1
ausgeht und bis zu einem Punkt 155 bei einem Geschwindigkeitsverhältnis von 0,56
abnimmt. Daran anschließend nimmt das Drehmomentenverhältnis in wesentlich geringerem
Maße ab, bis der Punkt 156 erreicht wird, wonach das Drehmomentenverhältnis etwa
1 bleibt.
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Der Wirkungsgrad im Antriebsbereich wird durch die Kurve 157 in der
Fig. 11 dargestellt. Diese Kurve steigt bei einem Drehzahlverhältnis von 0,4 auf
einen ziemlich hohen Wert an und fällt auf einen verhältnismäßig niedrigen Wert
von 65111o im Punkt 158 bei einem Drehzahlverhältnis von 0,55 ab. Danach steigt
der Wirkungsgrad nach einem geringfügigen Abknicken im Punkt 159 auf den verhältnismäßig
hohen Wert von 96°/a an. Das in Verbindung mit den Punkten 155 und 158 auftretende
Drehzahlverhältnis von 0,54 ist dasjenige, bei welchem das erste Leitrad 25 durch
die im Drehmomentenwandler umlaufende Flüssigkeit ein ausreichendes Drehmoment empfängt,
so däß es gerade beginnt, das Sonnenrad 42 anzutreiben und sich von der Einwegbremsvorrichtung
22 zu lösen. Wenn die Drehzahl des Turbinenrades 24 zunimmt, so daß die Drehzahl
der Abtriebswelle 11 sich derjenigen der Antriebswelle 10 nähert, verringert
sich das Drehmomentenverhältnis und nimmt vom Punkt 155 im verringerten Maße bis
zum Punkt 156 ab, in welchem sich das zweite Leitrad 26 auf Grund der Flüssigkeit,
welche die Rückseiten der Schaufeln 39 beaufschlagt, von der Einwegbremsvorrichtung
21 löst. Daran anschließend bleibt das Drehmomentenverhättnis bei 1.
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Die zwischen dem Turbinenrad 24 und dem ersten Leitrad 25 auftretende
Drehmomentenaufteilung von 31,5 und 68,5% wird nicht nur durch Verwendung geeigneter
Auslaßwinkel für die Schaufeln dieser Teile erreicht, sondern ist auch darauf zurückzuführen,
daß die ersten Turbinenschaufeln 31 in der Nähe des äußersten Abschnittes des Flüssigkeitskreislaufes
angeordnet sind, gemessen von der Achsmittellinie der Zwischenwelle 12 aus, während
die erste Schaufelreihe 35 im Anschluß an die ersten Turbinenschaufeln angeordnet
ist. Hinzu kommt, daß die zweiten Turbinenschaufeln 33 von derAchsmittellinie die
Zwischenwelle 12 weiter abgelegen sind als die Schaufelreihe 36. Je weiter auswärts
im Flüssigkeitskreislauf, gemessen von der Achse der Zwischenwelle 12 aus, die Schafeln
gelegen sind, desto größer ist das an den Schaufeln vorhandene Drehmoment. i Daher
sind die Turbinenschaufeln 31 und 33 im Verhältnis zu den entsprechenden Schaufelreihen
35 und 36 so weit nach außen angeordnet, wie erwünscht ist, daß das Turbinenrad
24 im geschlossenen Zustand des Planetengetriebesatzes 16 ein größeres Drehmoment
als das erste Leitrad 25 liefert.
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Aus der Fig.9 und den darin eingezeichneten k-Wert-Kurven 142 und
143 geht hervor, daß die Anfahrdrehzahl bei einem Drehzahlverhältnis 0 bei dem hydrodynamischen
Drehmomentenwandler nach der Erfindung merklich geringer als für den vergleichbaren
dreiteiligen Drehmomentenwandler ist. Bekanntlich sind die Anfahrdrehzahlen den
k-Werten proportional. Bei den betrachteten beiden Drehmomentenwandlern ist die
Anfahrdrehzahl des bekannten dreiteiligen Drehmomentenwandlers 64% höher als bei
dem Drehmomentenwandler des Kraftfahrzeuggetrieben nach der Erfindung. Mit anderen
Worten wird die gleiche Brennkraftmaschine mit dem Drehmomentenwandler nach der
Erfindung bei 1750 UpM beispielsweise anfahren, während sie bei dem bekannten dreiteiligen
Drehmomentenwandler bis auf 2872 UpM beschleunigt werden müßte. Dieses errechnet
sich unter derAnnahme, daß die beiden Drehmomentenwandler von der gleichen Größe
und die übrigen Bedingungen die gleichen sind. Hieraus ergibt sich ein besonderer
Vorzug in Anbetracht der Tatsache, daß für Personenkraftwagen eine verhältnismäßig
niedrige Anfahrdrehzahl wegen des sonst eintretenden unangenehm starken Geräusches,
dem starken Treibstoffverbrauch und der erheblichen Abnutzung der bewegten Teile
erwünscht ist.
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Sowohl im Leistungsbereich, wenn das Sonnenrad 42 festgehalten wird,
als auch im Antriebsbereich, wenn das erste Leitrad 25 das Sonnenrad antreibt, ist
es in der Verbindung zwischen dem hydrodynamischen Drehmomentenwandler 15 mit dem
Planetengetriebesatz 16 erwünscht, daß der k-Wert vom Drehzahlverhältnis 0 bis zu
einem mittleren Drehzahlverhältnis langsam ansteigt und dann für einen weiteren
Anstieg des Drehzahlverhältnisses auf gleicher Höhe bleibt, bis zuletzt im Bereich
eines Drehzahlverhältnisses von 0,9 bis 1,0 ein letzter steiler Anstieg eintritt,
damit der hohe Drehmomentenbereich einer üblichen Fahrzeugbrennkraftmaschine, der
nach Fig. 10 bei mittlerer Motordrehzahl am größten ist, über einen längeren Zeitabschnitt
für die Beschleunigung des Fahrzeuges ausgenutzt werden kann. Diese Änderung des
k-Wertes im Verhältnis zum Drehzahlverhältnis ergibt sich sowohl im Leistungsbereich
als auch im Antriebsbereich des Betriebes, wie aus den Kurven 142 und 152 hervorgeht.
Dabei ist eine negative Spannweite bzw. eine nach unten durchhängende k-Wert-Kurve,
wie sie durch die Kurve 143 für einen zum Stand der Technik gehörenden Drehmomentenwandler
wiedergegeben ist, vermieden worden, da sie zu entgegengesetzten Ergebnissen führt.
Entsprechend der Fig. 9 ist die Spannweite des bekannten dreiteiligen Drehmomentenwandlers
-13, während der nach der Erfindung ausgebildete Drehmomentenwandler eine Spannweite
von ±44 aufweist.
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Das erste Leitrad 25 hat in dem dargestellten Drehmomentenwandler,
wie bereits erwähnt, auch die Wirkung, den Kupplungspunkt hinauszuschieben. In der
Fig. 9 liegt der Kupplungspunkt 126 beträchtlich höher als der für den dreiteiligen
Drehmomentenwandler geltende Kupplungspunkt 141. In dem Drehmomentenwandler nach
der Erfindung findet die Drehmomentenwandlung daher in einem weiteren Bereich als
in dem üblichen dreiteiligen Drehmomentenwandler
statt. Die Auswirkung,
die die Verschiebung des Kupplungspunktes im Hinblick auf das an der Abtriebswelle
11 wirkende Drehmoment besitzt, wird besonders dann beträchtlich, wenn die Tatsache
berücksichtigt wird, daß in dem dreiteiligen Drehmomentenwandler die Motordrehzahl
am Kupplungspunkt 126 beträchtlich erhöht ist und die Kurve 142 des k-Wertes von
ihrem Ausgang beim Drehzahlverhältnis 0 bis zu dem Wert am Kupplungspunkt merklich
angestiegen ist.
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Der Kupplungspunkt 156 ist im Antriebsbereich, obwohl er nicht den
hohen Wert des Drehzahlverhältnisses wie im Leistungsbereich erreicht, auf einem
hohen Wert in bezug auf die Fahrgeschwindigkeit.
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Die Fig. 9 zeigt auch, daß der hydrodynamische Drehmomentenwandler
nach der Erfindung mit wesentlich besseren Wirkungsgraden als der übliche dreiteilige
Drehmomentenwandler arbeitet, wie ein Vergleich der Kurven 146 und 147 zeigt.
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Die Fig. 18 zeigt die Beziehung zwischen der abgegebenen Leistung
in PS und dem Ausgangsdrehmoment des hydrodynamischen Drehmomentenwandlers 15 im
Verhältnis zum Drehzahlverhältnis
Ferner zeigt die Figur die entsprechenden Werte für einen bekannten dreiteiligen
Drehmomentenwandler mit hohem Drehmomentenverhältnis. Die Ausgangsleistung des Drehmomentenwandlers
15 wird von der Kurve A und die des bekannten Drehmomentenwandlers von der Kurve
B dargestellt. Das Ausgangsdrehmoment des Drehmomentenwandlers 15 gibt die Kurve
C und das des bekannten Drehmomentenwandlers die Kurve D wieder. Dabei besitzen
beide Drehmomentenwandler den gleichen Durchmesser, und ihre Pumpenräder werden
mit der gleichen Drehzahl angetrieben. Die von der Kurve A dargestellte Ausgangsleistung
in PS des Drehmomentenwandlers 15 liegt im gesamten Bereich des Drehzahlverhältnisses
über den Werten der Leistungskurve B des bekannten Drehmomentenwandlers. Ferner
ist auch das Ausgangsdrehmoment für den Drehmomentenwandler 15, wie die Kurve C
zeigt, im gesamten Bereich größer als das Ausgangsdrehmoment des bekannten Drehmomentenwandlers,
welches die Kurve B wiedergibt. Die Fig. 9 zeigt, daß bei einem Drehzahlverhältnis
von 0,65 der Wirkungsgrad des bekannten Drehmomentenwandlers, dargestellt durch
die Kurve 147, größer als der durch die Kurve 146 wiedergegebene Wirkungsgrad des
Drehmomentenwandlers 15 ist. Die Fig. 18 zeigt jedoch unabhängig von dieser Tatsache,
daß selbst bei Zubilligung eines Wirkungsgrades von 100% bei einem Drehzahlverhältnis
von 0,65, dargestellt durch den Punkt b in Fig. 18, der Drehmomentenwandler 15 immer
noch in diesem Bereich mehr Leistung liefert als der zum Vergleich herangezogene
hydrodynamische Drehmomentenwandler. Ebenso hat beim Ausgangsdrehmoment, selbst
wenn der zum Vergleich herangezogene Drehmomentenwandler beim Drehzahlverhältnis
von 0,65 einen Wirkungsgrad von 100 % hätte, der durch den Punkt a in Fig. 18 dargestellt
würde, der Drehmomentenwandler 15 trotzdem eine größere Ausbeute als der bekannte
Drehmomentenwandler. Der Schlupf ist bei dem Drehmomentenwandler nach der Erfindung
unter Straßenbelastung merklich geringer, wie aus den Drehzahlverhältnissen bei
den höchsten Werten des Faktors hervorgeht.
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Obwohl nach der Fig. 9 die Drehmomentenverhältnisse des bekannten
Wandlers und des Wandlers nach der Erfindung beim Anfahren etwa gleich zu sein scheinen,
liegt trotzdem auf Grund der sehr verschiedenen Werte des k-Faktors in dem Anfahrbereich
die Motordrehzahl für den bekannten dreiteiligen Drehmomentenwandler bei höheren
Werten und verursacht damit mehr Geräusch, erhöhten Treibstoffverbrauch und stärkere
Abnutzung als der Drehmomentenwandler nach der Erfindung. Da es mit diesem möglich
ist, an die Brennkraftmaschine in einem höheren Drehmomentenbereich über einen längeren
Zeitabschnitt während des Ansteigens des Drehzahlverhältnisses anzuschließen, würde
das gleiche Fahrzeug, welches mit dem nach der Erfindung hergestellten Drehmomentenwandler
15 an Stelle eines üblichen dreiteiligen Drehmomentenwandlers ausgerüstet wäre,
in der Lage sein, aus dem Stillstand bis zu irgendeiner bestimmten Geschwindigkeit
in wesentlich geringerer Zeit zu beschleunigen.
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Der hydrodynamische Drehmomentenwandler 15 liefert ein verhältnismäßig
hohes Drehmomentenverhältnis und gleichzeitig einen ausgedehnten Kupplungsbereich
und bei hohen Drehzahlverhältnissen hohe Wirkungsgrade, da das Turbinenrad 24 zwei
Turbinenschaufeln 31 und 33 besitzt, so daß damit tatsächlich zwei Turbinen zur
Verfügung stehen und das erste Leitrad 25, welches unterteilt und anfangs durch
die Einwegbremsvorrichtung 22 festgehalten ist, damit zwei umlenkende Schaufelreihen
zusätzlich zum den Flüssigkeitsstrom umlenkenden zweiten Leitrad 26 liefert. In
Anbetracht dessen, daß der Drehmomentenwandler 15 mit derartig guten Wirkungsgraden
arbeitet, ist es nicht erforderlich, für den gewöhnlichen Antrieb des Fahrzeugs
irgendeine parallel zum Drehmomentenwandler zu verwendende Kupplung vorzusehen.
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Eine plötzliche Verzögerung der Brennkraftmaschine, beispielsweise
bei plötzlichem Loslassen des Gashebels, führt in diesem Fall nicht zu einer plötzlichen
negativen Beschleunigung der Abtriebswelle 11, die von dem Fahrzeuginsassen als
Verzögerungsdruck empfunden werden würde. Das ist auf die Tatsache zurückzuführen,
daß irgendwelche negative Energie, die von der Abtriebswelle 11 durch den Planetengetriebesatz
16 läuft, nur dazu führt, daß sich das erste Leitrad 25 von der Einwegbremsvorrichtung
22 löst und in Vorwärtsdrehrichtung dreht. Weiter kann durch das Kraftfahrzeuggetriebe
die Abtriebswelle 11 stoßfrei angetrieben werden, wenn ein übergang von dem Zustand,
in welchem das erste Leitrad 25 in Vorwärtsdrehrichtung dreht, zu dem Zustand stattfindet,
in welchem es sich auf der Einwegbremsvorrichtung 22 abstützt. Dies Verhalten ist
auf die Tatsache zurückzuführen, daß das erste Leitrad 25 von der Vorwärtsdrehung
zur negativen Drehung an einem Punkt übergeht, an welchem auf das erste Leitrad
25 von der Flüssigkeit innerhalb des Drehmomentenwandlers 15 das Drehmoment 0 ausgeübt
wird; deshalb ist das auf die Einwegbremsvorrichtung 22 wirkende Drehmoment, wenn
diese zum Eingreifen kommt, gleich 0 und wächst allmählich, wenn die Drehzahl des
Pumpenrades 23 sich erhöht und der Gashebel betätigt wird.
Der
Übergang vom Antriebsbereich zum Leistungsbereich geht ebenfalls sehr glatt und
stoßfrei vor sich. Falls der Wechsel ausgeführt wird, während das Drehmoment von
der Brennkraftmaschine groß ist oder die Geschwindigkeit des Fahrzeuges niedrig
ist, liegen das erste Leitrad 25 und das Sonnenrad 42 fest und wirken auf die Einwegbremvorrichtung
22 zurück, so daß unter diesen Bedingungen ein Wechsel nicht festgestellt werden
kann, wenn das Sonnenrad 42 anstatt von der Einwegbremsvorrichtung 22 und der Reibungsbremse
17 einfach durch die Reibungsbremse 18 gehalten wird.
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Falls der Übergang bei höheren Geschwindigkeiten oder geringerer Drehmomentenabgabe
der Brennkraftmaschine ausgeführt wird, geht er ebenfalls noch sehr glatt vonstatten.
Es ist zu beachten, daß die Reibungskupplung 20 kurzfristig im Anschluß an die Einleitung
des Wechsels im Antrieb im Eingriff bleiben kann und daß das Bremsband 56 sich für
die Drehung der Bremstrommel 55 in Vorwärtsdrehrichtung 62 abwickelt, während sie
sich bei einer auf die Bremstrommel 55 in Rückwärtsdrehrichtung wirkenden Kraft
aufwickelt. Damit ist gemeint, daß das Bremsband 56 versucht, die Bremstrommel 55
mit einer größeren Kraft zu halten, falls die Bremstrommel 55 in Rückwärtsdrehrichtung
sich zu drehen versucht, jedoch mit geringerer Kraft, falls die Bremstrommel 55
in Vorwärtsrichung sich zu drehen versucht. Unmittelbar vor dem Übergang aus dem
Antriebs- zum Leistungsbereich läuft das erste Leitrad 25 unter diesen Bedingungen
mit einer Drehzahl vorwärts, welche sich der des Turbinenrades 24 nähert, so daß
bei Einschaltung der Reibungsbremse 18 diese sofort auf den Planetengetriebesatz
16 zu wirken beginnt. Der Wechsel in der Drehzahl des ersten Leitrades 25 von der
Vorwärtsdrehung mit näherungsweise gleicher Drehzahl wie das Turbinenrad 24 auf
die Drehzahl 0 wird jedoch im Flüssigkeitskreislauf des hydrodynamischen Drehmomentenwandlers
aufgenommen, wodurch das Anziehen der Reibungsbremse 18, besonders da sie unter
diesen Bedingungen in der Abwicklungsrichtung arbeitet, sehr sanft und allmählich
geschieht. Sobald die Reibungsbremse 18 voll angezogen ist und das erste Leitrad
25 die Drehzahl 0 hat, wird die Reibungskupplung 20 gelöst, und anschließend
wird ein auf das erste Leitrad 25 wirkendes negatives Drehmoment von der Einwegbremsvorrichtung
22 aufgenommen, während, wenn die Motordrehzahl verhältnismäßig niedrig oder die
Fahrzeuggeschwindigkeit verhältnismäßig hoch ist, das erste Leitrad 25 auf der Einwegbremsvorrichtung
22 freilaufen kann. Bei Lösen der Reibungskupplung 20 übernimmt die Reibungsbremse
18 nur die Reaktionskraft am Sonnenrad 42, unabhängig, ob in Rückwärtsdrehrichtung
für den Antrieb von der Antriebswelle 10 zur Abtriebswelle 11 oder in Vorwärtsdrehrichtung,
falls das Fahrzeug gegen die Brennkraftmaschine freiläuft. Da das erste Leitrad
25 bei Ausführung des Überganges in Vorwärtsdrehrichtung dreht, ist es nicht erforderlich,
vorzusehen, daß die Brennkraftmaschine zeitweilig ihre Drehzahl erhöht oder Zwischengas
gegeben wird wie in dem Falle, in dem ein Herabschalten mit einem gewöhnlichen Getriebe
ausgeführt wird, in welchem es erforderlich ist, einen drehenden Teil in Eingriff
zu bringen, während praktisch gleichzeitig zur Ausführung des Wechsels ein anderer
drehender Teil freigegeben wird. Der verhältnismäßig schwierige zeitliche Abstimmung
und die Übergangsprobleme treten beim rechtzeitigen Einschalten und Lösen der beiden
Schaltmittel nicht auf.
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Vorzugsweise besteht zwischen den verschiedenen Abmessungen der hydrodynamischen
Drehmomentenwandlerteile, d. h. den Winkeln der Schaufeln, den Radien der Schaufeln
gegen die Achse der Zwischenwelle 12 und den Flächen der Schaufeln einerseits und
den Abmessungen der Zahnräder des Planetengetriebesatzes 16 andererseits bestimmte
Beziehungen, wodurch sich ein bestimmtes übersetzungsverhältnis ergibt. Diese Beziehungen
besteben, um stufenlos regelbar die Drehmomentenvervielfachung der abgestimmten
Zahnräder des Planetengetriebesatzes 16 bei einem bestimmten Drehzahlverhältnis
im_ Antriebsbereich ein- oder auszuschalten.
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Der Drehmomentenwandler ist vorzugsweise so bemessen, daß er den höchsten
Wirkungsgrad bei einem hohen Drehzahlverhältnis des Kraftfahrzeuggetriebes als Ganzes,
d. h. des Drehmomentenwandlers und des Planetengetriebesatzes zusammen z. B. bei
einem Drehzahlverhältnis von 0,98, erhält.
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Die Drehmomentenaufteilung zwischen den ersten und zweiten Turbinenschaufeln
und dem ersten und zweiten Leitrad nimmt den für den Planetengetriebesatz 16 erforderlichen
Wert an, um unter Annahme eines Eingangsdrehmomentes von 1 ein Ausgangsdrehmoment
von 1 übertragen zu können. Zu beachten ist, daß während der gesamten Weiterleitung
von Drehzahlverhältnissen zwischen den Antriebs-und Abtriebswellen 10 und 11. weder
Bänder noch Kupplungen oder Ventile verstellt zu werden brauchen; ein äußerer Regler
ist für die Steuerung ebenfalls nicht erforderlich. Während jedes unter gleichbleibender
Geschwindigkeit ablaufenden Betriebes gehen der Drehmomentenwandler und der Planetengetriebesatz
als Ganzes in den Zustand des besten Wirkungsgrades über.
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Das Kraftfahrzeuggetriebe nach der Erfindung liefert drei verschiedene
Stufen der Verzögerung, d. h. Gänge, in denen die Drehung der Abtriebswelle 11 verzögert
wird, so daß die Vorwärtsbewegung des Fahrzeuges verzögert wird. Der zweite Verzögerungsgang
wird jetzt im Hinblick darauf beschrieben, daß er dem Leistungsgang und besonders
den Anfangsphasen des Leistungsganges ähnlich ist, in denen die Reibungskupplung
20 vorzugsweise für eine kurze Zeit im Eingriff gehalten wird, um den Übergang
vom Antriebsbereich zum Leistungsbereich herzustellen. Wie die Fig. 3 zeigt, sind
für diesen Verzögerungsgang die beiden Reibungsbremsen 17 und 18 zusätzlich zu der
Reibungskupplung 20 eingeschaltet. Die Reibungsbremse 18 und die Reibungskupplung
20 wirken zusammen, um das erste Leitrad 25 an einer Drehung in beiden Richtungen
zu hindern, und die Reibungsbremse 18 sichert das Sonnenrad 42 gegen Drehung. Bei
einer bestimmten Verzögerung des Fahrzeugs wird das Ringrad 43 zu einem Eingangsteil
und treibt den Planetenräderträger 46 vorwärts, der seinerseits das Turbinenrad
24 in dieser Richtung antreibt. Das Turbinenrad 24 erzeugt einen Druck, so daß die
Flüssigkeit durch den Drehmomentenwandler im Uhrzeigersinn, entgegengesetzt zum
Pfeil A, umläuft. In diesem Fall beaufschlagt die aus den zweiten Turbinenschaufeln
austretende Flüssigkeit die erste Schaufelreihe 35 des ersten Leitrades, welche
feststeht. Durch die Beaufschlagung der beiden Schaufelreihen 35 und 36 absorbiert
die
Flüssigkeit nahezu 65 % der Energie; die anderen 35 % werden
von den ersten Turbinenschaufeln 31 unmittelbar auf das Pumpenrad 23 und von da
in die Brennkraftmaschine übertragen. Die übliche Brennkraftmaschinenreibung wird
damit also ausgenutzt zusätzlich zu der verzögernden Wirkung des ersten Leitrades
25 auf die Drehung der Abtriebswelle 11 und die Bewegung des Fahrzeugs. Auf Grund
dessen, daß das erste Leitrad 25 einen derartig großen Anteil der Energie von der
Abtriebswelle 11 aufnimmt, kann dieser Verzögerungsgang selbst bei verhältnismäßig
großen Fahrzeuggeschwindigkeiten verwendet werden.
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Im Rückwärtsgang werden die Reibungsbremse 19 und die Reibungskupplung
20 eingeschaltet. Die Reibungsbremse 19 hält den Planetenräderträger 46 fest und
über diesen das damit verbundene Turbinenrad 24. Das Rückwärtsdrehmoment wird von
dem Leitrad geliefert, welches von der Flüssigkeit des Drehmomentenwandlers 15 rückwärts
getrieben wird, und die Turbinenschaufeln 31 und 33 bewirken dabei eine Umlenkung
der Flüssigkeit, so daß das erste Leitrad 25 in Rückwärtsdrehrichtung gedrängt wird.
Da die Reibungsbremse 17 gelöst ist, dreht sich das erste Leitrad 25 rückwärts;
sein Drehmoment wird durch die Zwischenwelle 13 und die Reibungskupplung
20 auf das Sonnenrad 42 übertragen. Da zwischen dem Sonnenrad 42 und
dem Ringrad 43 zwei Sätze von Planetenrädern 44 und 45 vorhanden sind, wird das
Ringrad 43 ebenfalls in Rückwärtsdrehrichtung, jedoch mit verringerter Drehzahl
im Vergleich zum Sonnenrad 42 angetrieben.
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In der Fig. 8 zeigt der Vektor 160 für den Rückwärtsgang die Richtung
der aus den Schaufeln 28 des Pumpenrades austretenden Flüssigkeit an, welche die
ersten Turbinenschaufeln 31 beaufschlagt. Das Turbinenrad 24 ist stationär, und
die ersten Turbinenschaufeln 31 lenken daher die Flüssigkeit rückwärts, wie durch
den Pfeil 161 angezeigt wird. Die aus den ersten Turbinenschaufeln 31 austretende
Flüssigkeit trifft auf die erste Schaufelreihe 35 des ersten Leitrades und sucht
das erste Leitrad 25 rückwärts zu treiben; die Flüssigkeit verläßt die erste Schaufelreihe
35 in der durch den Vektor 162 angezeigten Richtung. Die Flüssigkeit trifft dann
auf die zweiten Turbinenschaufeln 33, und diese, die wieder stationär sind, lenken
die Flüssigkeit so um, daß sie die zweiten Schaufeln 33 in der durch den Vektor
163 dargestellten Rückwärtsdrehrichtung verläßt. Die Flüssigkeit beaufschlagt dann
die zweite Schaufelreihe 36 und sucht auch damit das erste Leitrad 25 in Rückwärtsrichtung
anzutreiben, so daß das Drehmoment am ersten Leitrad 25 die Summe der Drehmomente
an den beiden Schaufelreihen 35 und 36 ist.
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Wenn das Fahrzeug seine Geschwindigkeit im Rückwärtsgang erhöht, dreht
sich der Vektor der aus der ersten Schaufelreihe 35 austretenden Flüssigkeit allmählich
im Gegenzeigersinn, wie in der Fig.8 dargestellt ist, so daß die Flüssigkeit gegebenenfalls
die Schaufelreihe 35 in der durch den Vektor 164 dargestellten Richtung verläßt.
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Auf die zweiten Turbinenschaufeln 33 wirkt daher eine kleinere Komponente
der Flüssigkeitskraft. Die von der Flüssigkeit auf diese Turbinenschaufeln 33 ausgeübte
Kraft nimmt also ab, und das Turbinenrad 24 übernimmt somit eine verringerte Reaktionskraft
von der Flüssigkeit. In Übereinstimmung mit bekannten Grundsätzen für den Betrieb
von hydrodynamischen Drehmomentenwandlern nimmt die Drehmomentenwandlung entsprechend
ab, falls die Reaktionswirkung an den Reaktionsteilen sich verringert. Daher nähert
sich das Drehmoment am ersten Leitrad 25 dem Wert 0. Der Zustand der Umlenkung der
Strömungsrichtung durch die erste Schaufelreihe 35 dauert an, bis die Drehzahl des
ersten Leitrades 25 in Rückwärtsdrehrichtung der Geschwindigkeit der Flüssigkeit
entspricht, die aus den Turbinenschaufeln 31 und 33 austritt. Das Drehmoment am
ersten Leitrad 25 nähert sich dem Wert 0, wenn die Drehzahl dieses Leitrades 25
näherungsweise die gleiche wie die Drehzahl des Pumpenrades 23 ist, die Drehung
jedoch entgegengesetzt verläuft. über dem gesamten Betriebsbereich des Rückwärtsganges
bleibt das zweite Leitrad 26 fest stehen.
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In vorteilhafter Weise liefert das Kraftfahrzeuggetriebe im Rückwärtsgang
einen steigenden k-Wert, so daß bei zunehmender Fahrgeschwindigkeit im Rückwärtsgang
die Drehzahl der Brennkraftmaschine sich erhöht. Entgegengesetzte Verhältnisse würden
eintreten, falls das Kraftfahrzeuggetriebe eine durchhängende k-Wert-Kurve hätte,
was bedeutet, daß bei Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit die Brennkraftmaschine sich
tatsächlich verlangsamte, eine für den Fahrer unerwünschte Erscheinung.
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Der erste Verzögerungsgang, der ein ziemlich hohes Ausmaß von Verzögerung
für das Fahrzeug bringt, wird, wie aus Fig. 3 ersichtlich, durch Einschalten derselben
beiden Schaltmittel wie für den Rückwärtsgang hergestellt, nämlich der Reibungskupplung
20 und der Reibungsbremse 19. Bei dieser Verzögerung ist das Turbinenrad 24 stationär,
und das erste Leitrad 25 arbeitet dann als Pumpenrad, wodurch eine toroidale Flüssigkeitsströmung
in dem Drehmomentenwandler 15 in Uhrzeigerrichtung verursacht wird, d. h. entgegengesetzt
zum Pfeil A. Das erste Leitrad 25 wird über den Planetengetriebesatz 16 von der
Abtriebswelle 11 angetrieben, wobei das Sonnenrad 42 und das erste Leitrad 25 in
bezug auf die Abtriebswelle 11 mit einer überdrehzahl gedreht werden. Bei diesem
Betriebszustand erzeugt eine COffnung der Drosselklappe mittels der Schaufeln 28
des Pumpenrades einen Flüssigkeitsdruck, der dem Flüssigkeitsdruck von dem ersten
Leitrad 25 entgegenwirkt. Damit werden die zur Drehmomentaufnahme führenden Eigenschaften
des Drehmomentenwandlers so beschränkt, daß die Verzögerung in dem gewünschten Ausmaß
gesteuert werden kann.
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Die erste Verzögerungsstufe kann während ziemlich hoher Fahrgeschwindigkeit
des Fahrzeuges in Vorwärtsdrehrichtung hergestellt werden. Ein sehr hoher Anteil
der das Fahrzeug verzögernden Energie etwa in der Größenordnung von 85% wird innerhalb
des Drehmomentenwandlers 15 anstatt in gleitenden Kupplungen oder Bremsen absorbiert.
Die Aufnahmefähigkeit des Drehmomentenwandlers ist für diesen Zweck so groß, daß
selbst auf sehr steilen Abfahrten das Kraftfahrzeuggetriebe eine sehr erhebliche
Verzögerung des Fahrzeugs bewirkt. Da die Energie anstatt von mechanischen Teilen,
wie Reibungsbremsen und Kupplungen; von dem Drehmomentenwandler 15 aufgenommen wird,
kann dieser Verzögerungsgang über einen erheblichen Zeitabschnitt, beispielsweise
bei Paßabfahrten im Gebirge, eingeschaltet bleiben, ohne daß es zu störenden
Überhitzungen
irgendwelcher Getriebeteile kommt. Da die Energie hydrodynamisch absorbiert wird,
wird ferner jeglicher Bruch von Getriebeteilen ausgeschlossen, auch falls der Verzögerungsgang
bei verhältnismäßig hohen Vorwärtsgeschwindigkeiten eingeschaltet wird. Weiter ist
dieser Verzögerungsgang selbst dann wirksam, wenn die Brennkraftmaschine gleichzeitig
außer Betrieb ist. Das ist auf die Tatsache zurückzuführen, daß die meiste Energie
während dieses Betriebszustandes im Drehmomentenwandler 15 absorbiert wird, anstatt
auf die Brennkraftmaschine übertragen zu werden.
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Die Fig. 3 zeigt, daß bei der dritten Verzögerungsstufe nur die Reibungsbremse
18 eingeschaltet wird. Dieser Zustand entspricht dem Leistungsbereich in den Zeitabschnitten,
in denen die Einwegbremsvorrichtung 22 auf Grund der Vorwärtsdrehung des ersten
Leitrades 25 außer Eingriff tritt. Das Sonnenrad 42 wird festgehalten; das Ringrad
43 bildet den Eingangsteil, wenn z. B. das Fahrzeug einen Abhang hinunterfährt.
Der Planetenräderträger 46, der mit dem Turbinenrad 24 verbunden ist, überdreht
das Ringrad 43 nur um einen gewissen Betrag, etwa bei dem bereits erwähnten Planetengetriebesatz
um 40 °/o-. Das Turbinenrad 24 dreht sich daher im Vergleich zur Drehzahl des Ringrades
in diesem Maße schneller. Die durch diese Drehung des Turbinenrades verursachte
Strömungsenergie, welche eine im Uhrzeigersinn und entgegengesetzt zu den Pfeilen
A gerichtete toroidale Strömung hervorruft, wird unmittelbar auf das Pumpenrad 23
übertragen, welches seinerseits die Brennkraftmaschine antreibt und damit die Motorreibung
zur Energieabsorption für die Bergverzögerung ausnutzt. Diese Verzögerungsstufe
ist die schwächste der drei für Talfahrten vorgesehenen Verzögerungsstufen.
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Die in den Fig. 12, 13 und 14 dargestellte Ausführungsform der Erfmdung
stimmt im wesentlichen mit der in den Fig. 1 und 2 dargestellten überein, mit der
Ausnahme allerdings, daß eine zusätzliche Einwegbremsvorrichtung 170 hinzugefügt
worden ist. Die Einwegbremsvorrichtung 170 besitzt eine Mehrzahl von kippbaren Mitnehmern
171, welche zwischen einer äußeren, innerhalb der Bremstrommel
55 befestigten Lauffläche 172 und der äußeren Lauffläche 61 der Einwegbremsvorrichtung
21 angeordnet sind. Die Reibungsbremse 17 wirkt wie im ersten Ausführungsbeispiel
auf die äußere Lauffläche 61.
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Nach der Fig. 14 können die Bedingungen für den Rückwärtsgang, für
den Antriebsbereich, für einen langsamen Bereich, der mit »Handschaltung« bezeichnet
ist, und für die zweite Verzögerungsstufe durch die gleichen Schaltmittel hergestellt
werden, wie sie in der Fig. 3 für die erste Ausführungsform der Erfindung dargestellt
sind. Außerdem liefert die Ausführungsform nach den Fig. 12 und 13, wie aus der
Fig. 14 hervorgeht, einen zusätzlichen Freilaufantrieb mit geringer Geschwindigkeit,
bei welchem nur die Reibungsbremse 17 eingeschaltet ist und von dem aus ein Übergang
in den Antriebsbereich einfach und allein durch das Einschalten der Reibungskupplung
20 hergestellt werden kann.
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Die eingeschaltete Reibungsbremse 17 wirkt wie vorher über die Einwegbremsvorrichtung
22 auf das erste Leitrad 25. Die Reibungsbremse 17 bewirkt aber auch eine Bremsung
des Sonnenrades 42 mittels der Einwegbremsvorrichtung 170 und der Bremstrommel 55.
Um deshalb die Abtriebswelle 11 mit geringer Geschwindigkeit anzutreiben, ist eine
Einschaltung der Reibungsbremse 18 nicht erforderlich, um das Sonnenrad 42 gegen
Rückwärtsdrehung auf Grund der von dem Planetengetriebesatz 16 stammenden Reaktionskraft
zu sichern. Der Kraftfluß von der Antriebswelle 10 zur Abtriebswelle 11 ist beim
Antrieb mit geringer Geschwindigkeit daher der gleiche, wie er in Verbindung mit
der ersten Ausführungsform bereits beschrieben wurde. Für den Übergang in den Antriebsbereich
wird einfach die Leitungskupplung 20 eingeschaltet, durch die ein Freilauf in der
Einwegbremsvorrichtung 170 herbeigeführt wird, wonach die Kraftübertragung im Antriebsbereich
die gleiche ist, wie sie bereits für die erste Ausführungsform beschrieben worden
ist. Da es für einen Übergang vom Leistungsbereich oder vom langsamen Gang zum Antriebsbereich
nicht erforderlich ist, die Reibungsbremse 18 zu lösen und nahezu gleichzeitig die
Reibungskupplung 20 einzuschalten, ist der Übergang äußerst glatt. Falls für die
Ausführungsform nach den Fig. 12 und 13 der gleiche Leistungsbereich, wie im ersten
Ausführungsbeispiel vorhanden, gewünscht wird, kann die Reibungsbremse 18 zusammen
mit der Reibungsbremse 17 eingeschaltet werden, so daß der Antrieb weniger Freilaufeigenschaften
hat, als wenn nur die Reibungsbremse 17 eingeschaltet ist.
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Die in den Fig. 15 und 16 dargestellte Ausführungsform der Erfindung
ist der in den Fig. 12 und 13 gezeigten mit der Ausnahme ähnlich, daß die Verbindungen
der Einwegbremsvorrichtung 170 geringfügig abgeändert sind. In der Ausführungsform
der Fig. 15 und 16 wird für die Einwegbremsvorrichtung 22 eine veränderte äußere
Lauffläche 173 verwendet, die gleichzeitig als innere Lauffläche für die Einwegbremsvorrichtung
170 dient. Eine äußere Lauffläche 174 der Einwegbremsvorrichtung 170 ist in einer
abgewandelten Bremstrommel175 der Reibungsbremse 17 befestigt. Das erste Leitrad
25 wird in der Ausführungsform der Fig. 15 und 16 durch die beiden Einwegbremsvorrichtungen
170 und 22 gebremst, und die Einwegbremsvorrichtung 170 wirkt
über die in der Bremstrommel 55 festgekeilte Lauffläche 173 auf das
Sonnenrad 42.
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Bei der Ausführungsform der Fig.15 und 16 lassen sich die gleichen
Betriebsbedingungen wie bei der nach den Fig. 12 und 13 herstellen, die in der Fig.
14 übersichtsweise dargestellt sind.