DE1129662B - Verfahren und Vorrichtung zur Erhoehung der Schmelzleistung von gas- oder oelbeheizten Wannenoefen zum Schmelzen von Glas, Schlacke und sonstigen Mineralien - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erhoehung der Schmelzleistung von gas- oder oelbeheizten Wannenoefen zum Schmelzen von Glas, Schlacke und sonstigen MineralienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erhöhung der Schmelzleistung von gas- oder ölbeheizten Wannenöfen,
insbesondere für Schmelzen aus Glas, Schlacke oder sonstigen Mineralien, vorzugsweise zur
Herstellung von gefärbten Gläsern oder von Glasoder Mineralfasern, und eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
In den üblichen Wannenöfen zum Schmelzen von Glasversatz oder Mineralien wird die Schmelze von
meist mit Öl oder Gas gespeisten Flammen von oben her beheizt. Dabei erfolgt der Wärmeübergang von der
Flamme auf die Schmelze überwiegend durch Strahlung. Es ist bekannt, daß die Eindringtiefe dieser langwelligen
Wärmestrahlung meist geringer als die Standhöhe der Schmelze ist. Diese beträgt üblicherweise
etwa 40 bis 160 cm, während die Strahlung bei farblosen Schmelzen etwa 30 cm und bei stark gefärbten
Schmelzen sogar nur 3 cm eindringt, weil die letzteren die Wärmestrahlung wesentlich stärker absorbieren.
Dadurch ergibt sich eine sehr ungünstige Temperaturverteilung in den. Glasöfen, was sich insbesondere
bei stark gefärbten Glas- oder Mineralschmelzen als sehr nachteilig erweist, zumal die letzteren
gegenüber den üblichen Gläsern oft höhere Schmelzpunkte und damit bei gleicher Temperatur
größere Zähigkeit besitzen. In den bis jetzt verwendeten Schmelzöfen wird also nur eine verhältnismäßig
dünne Schicht an der Oberfläche der Schmelze ausreichend erhitzt und dünnflüssig, während der darunterliegende
zähere Hauptteil, vom Glasmacher als »Bär« bezeichnet, praktisch nur durch Leitung und in
geringerem Maße durch Konvektion, etwas Wärme zugeführt erhält, weil Gläser allgemein schlechte Wärmeleiter
sind und die Konvektion durch die hohe Zähigkeit, die insbesondere Mineralschmelzen aufweisen
können, stark behindert wird.
Da für viele Verwendungszwecke, wie z. B. die Herstellung von Fasern, die Schmelze am Boden des
Ofens entnommen und der Verarbeitung zugeführt wird, erfaßt man so hauptsächlich das ungenügend erwärmte
und ungenügend geläuterte Material, während die besser geeignete Oberflächenschicht im Ofen verbleibt.
Da weiterhin zur Herstellung von Fasern der den Ofen verlassende Schmelzstrom in dünne Einzelströme
aufgeteilt werden muß, was durch das Passieren enger Bohrungen in einer Edelmetalldüse geschieht,
mußte man bisher die Düse zusätzlich kräftig beheizen, um einen nennenswerten Durchsatz zu erreichen.
Eine weitere Schwierigkeit bei der bisher üblichen Arbeitsweise lag in der Zuführung der zu schmelzenden
Rohstoffe bzw. des Gemenges. Die Zufuhr in
Verfahren und Vorrichtung zur Erhöhung
der Schmelzleistung von gas-
oder ölbeheizten Wannenöfen
zum Schmelzen von Glas, Schlacke
und sonstigen Mineralien
Anmelder:
Grünzweig & Hartmann A. G.,
Ludwigshafen/Rhein, Humboldtstr. 1-47
Ludwigshafen/Rhein, Humboldtstr. 1-47
Dr.-Ing. Sebastian Speth, Ludwigshafen/Rhein,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Staubform an die Oberfläche der Schmelze verbietet sich zumeist, weil dieses gepulverte Gemenge von den
Flammengasen mitgerissen wird und daher die Abhitzeverwertungsanlagen verstaubt und verschlackt.
Zudem deckt der Gemengestaub die Oberfläche der Schmelze ab, und es fällt noch weniger Strahlung ein.
Führt man andererseits das Gemenge unter dem Spiegel der Schmelze zu, so gerät es in den »Bär« und
schmilzt nicht schnell genug auf. Es sind daher eine Reihe von Einlegeverfahren bekannt, die das Gemenge
mit Hilfe eines Bindemittels, meist Wasser, vorher körnen oder zu ziegelsteinartigen Körpern formen
und in dieser Form einlegen. Beides ist unbefriedigend, da außer den Kosten für das Körnen oder Formen
weitere Nachteile dadurch entstehen, daß das Bindewasser im Ofen verdampft werden muß und daß die
vorgeformten Körper wesentlich langsamer schmelzen als der Gemengestaub und eine Regelung der Standhöhe
der Schmelze erschweren.
Es sind ferner zahlreiche Verfahren zur Verbesserung der Durchmischung von Glasschmelzen bekannt,
die die oben angeführten Schwierigkeiten mildern oder beseitigen sollen. So wurde ein mechanisches Durchrühren
und Homogenisieren der Schmelze mittels einer Vorrichtung aus hochhitzebeständigem Metall
vorgeschlagen. Weiter sind Verfahren bekannt, die dieses Ziel mittels Einblasen von Gasen durch den
Boden des Ofens zu erreichen suchen. Nach anderen Vorschlägen werden elektrische Zusatzheizungen entweder
an den Seiten oder am Boden des Ofens oder
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am Durchlaß zwischen Schmelz- und Arbeitsteil eines Ofens verwendet. Alle diese Versuche beheben jedoch
nicht die erwähnten, in der ungünstigen Temperaturverteilung begründeten grundsätzlichen Nachteile, sondern
suchen nur einige besondere Schwierigkeiten zu mildern und sind als Zusatzmaßnahmen obendrein mit
höherem Energieaufwand verbunden.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu entwickeln, die die Nachteile der vorgenannten
Verfahren vermeiden und eine gute Durchheizung und Umwälzung der Schmelze sowie ein sicheres
Aufschmelzen der zugeführten Rohstoffe gewährleisten.
Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, daß ein Teil der nur in die Oberflächenschicht der
Schmelze eindringenden Wärmestrahlungsenergie über in die Schmelze hineinragende Wärmeleitflächen aus
gut wärmeleitendem, gegen die in der Schmelze herrschenden Temperaturen und gegen den chemischen
Angriff der Schmelze beständigem Material in die Tiefe der Schmelze und/oder an Stellen erhöhten
Wärmebedarfs befördert wird.
Hierzu können Absorptionsflächen vorgesehen sein, welche in der Oberflächenschicht der Schmelze parallel
oder gegen den Spiegel geneigt angeordnet sind und mit vorzugsweise lotrecht stehenden Wärmeleitflächen
von untereinander gleicher oder abgestufter Länge wärmeleitend verbunden sind.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsart der Vorrichtung können die Absorptionsflächen brennspiegelartig
geneigt sein und zur Verstärkung der Umwälzwirkung paarweise abwechselnd poliert bzw. mattiert sein, so
daß sie unterschiedliche Reflexionseigenschaften haben.
An der Entnahmestelle des Glasflusses kann ein vorzugsweise rohrartiger Körper in einem Durchbruch
der Ofenwandung angeordnet sein, der mit einer Strahlungsabsorptionsfläche
in der obersten Schmelzschicht liegt, diese so auf einer hohen Temperatur hält und
mit seinem dieser Fläche entgegengesetzten Ende an eine Platindüse geführt ist.
Weiterhin können ein oder mehrere parallel oder im Winkel zur Richtung der Flamme liegende Rohrkörper
zum Schmelzen des mittels bekannter Einrichtungen fortlaufend in den Körper eingeführten trockenen
Gemengepulvers vorgesehen sein, wobei diese Körper ebenfalls mit Absorptionsflächen, Leitflächen und
Stützen versehen und aus radiale Rippen bildenden Segmenten gebildet und unterhalb dem Spiegel der
Schmelze angeordnet sind.
Zum Einlegen des trockenen Gemengepulvers in verhältnismäßig dünner Schicht kann auch ein unterhalb
oder oberhalb des Schmelzspiegels liegendes und zu ihm paralleles, innerhalb oder außerhalb des
Schmelzraumes angeordnetes Abschmelzblech vorgesehen sein, daß gegebenenfalls gegen die kinetische
Energie der Flammengase mittels eines Abdeckbleches geschützt ist und mit der verlängerten Absorptionsfläche zur Zuführung der zum Schmelzen des Gemenges
notwendigen Wärme wärmeleitend verbunden ist.
Die Einbauten bestehen schließlich vorzugsweise aus reinem oder mit bekannten Oxydationsschutzschichten:
versehenem Molybdän.
Das Verfahren nach der Erfindung verbessert den Wärmeübergang von der Flamme auf den Hauptteil
der Schmelze ohne zusätzliche Energiezufuhr entscheidend, wodurch es gelingt, die Verweilzeit des Gemenges
bzw. der Schmelze im Ofen zu verkürzen und die Schmelzleistung von Glasofen wesentlich zu erhöhen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird es möglich, dem Ofen das Gemenge trocken und in Staubform
sowie gegebenenfalls unterhalb des Spiegels zuzuführen und so die Aufschmelzzeit des Rohmaterials
wesentlich zu verkürzen. Durch geeignete Einbauten im Schmelzteil des Ofens kann jetzt die Schmelze in
ihrer Gesamtheit von der Flamme gleichmäßiger erhitzt und damit dünnflüssiger gemacht und homogenisiert
werden. Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens an der Entnahmestelle des Glasflusses läßt
sich endlich der Durchsatz außerordentlich erhöhen, weil die Schmelze wärmer und damit dünnflüssiger
wird und besser ausläuft.
Die Merkmale und vorteilhaften Eigenschaften des Verfahrens nach der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele:
Fig. 1 ist ein schaubildlicher Längsschnitt durch einen Glaswannenofen;
Fig. 2 ist ein Teilquerschnitt durch den Boden des Vorherds von Fig. 1 etwa nach Linie H-II;
Fig. 3 ist ein Schaubild der Arbeitsweise der Vorrichtung nach Fig. 4;
Fig. 4 ist die perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der die Schmelze durchmischenden Umwälzvorrichtung;
Fig. 5 ist ein Querschnitt durch eine andere ähnliehe Form von Glasofen, sinngemäß nach Linie I-I in Fig. 1 geführt;
Fig. 5 ist ein Querschnitt durch eine andere ähnliehe Form von Glasofen, sinngemäß nach Linie I-I in Fig. 1 geführt;
Fig. 6 und 7 sind Teillängsschnitte durch den Ofen von Fig. 5 und
Fig. 8 ist ein Querschnitt einer Gemenge-Einlegevorrichtung, etwa nach Linie III-III in Fig. 5.
Der Wannenofen in Fig. 1 ist von üblicher Bauart und besteht aus dem Schmelzraum 1 und dem Vorherd
2, die auch durch eine (nicht dargestellte) Brücke, einen Schwimmer u. dgl. getrennt sein können. Der
Schmelzraum 1 besitzt einen Boden 4, ein Gewölbe 3 und eine Stirnfläche 7, in der sich der Durchbruch 8
für den (nicht eingezeichneten) Hauptbrenner befindet. Der Vorherd 2 hat eine Stirnfläche .6 mit der Öffnung 9
für einen (nicht gezeigten) Hilfsbrenner, und sein Boden 5 weist einen Durchbruch auf, in dem ein rohrartiger
Auslaufkörper 10 angeordnet ist, der die Schmelze 12 einer Platindüse 13 zuführt, wo sie in
zahlreiche feine Einzelströme aufgeteilt wird, die mit einer (nicht gezeigten) Zerfaserungseinrichtung anschließend
zu Fasern verzogen werden. Der rohrartige Auslaufkörper 10 weist nach Fig. 2 an seiner Oberseite
eine flanschartige Absorptionsfläche 11 auf, die in der heißen Oberflächenschicht der Schmelze 12 angeordnet
wird, um dort aus den Flammen der Brenner die Strahlungswärme aufnehmen zu können. Es versteht
sich, daß 10 und 11 aus dem gleichen oder aus verschiedenen Werkstoffen bestehen und auch eine
andere als die hier gezeigte Form haben können, z. B. kann die Fläche 11 kreisförmig oder rechteckig und
der Rohrkörper 10 gegebenenfalls auch an einer Längsseite offen sein. Beide müssen jedoch aus einem
gegen die Schmelze beständigen und gut wärmeleitenden Material bestehen, auf das noch eingegangen werden
wird. Weil die Fläche 11 dicht unter dem Schmelzespiegel liegt, findet die heiße Oberflächenschicht
der Schmelze 12 leicht Eingang in den Rohrkörper 10. Durch die von Flächen 11 in den Körper
10 fortgeleitete Strahlungswärme der Flamme behält
die heiße Schmelze im Körper 10 ihre hohe Temperatur und geringe Zähigkeit bis zum Verlassen des Rohres
10 und Einlauf in die Düse 13 bei. Zum Unterschied vom bisher üblichen Verfahren braucht die
Düse 13 jetzt nicht mehr oder nur wesentlich schwäeher zusätzlich beheizt zu werden. Es wurde festgestellt,
daß auf die erfindungsgemäße Weise der Durchsatz durch die Düse 13 auf über 200 % gesteigert
werden konnte, trotzdem deren Zusatzheizung abgestellt war. ίο
Fig. 3 gibt die Wirkungsweise der in Fig. 4 gezeigten thermischen Umwälz- oder Mischvorrichtung 21
schaubildlich wieder. Die Vorrichtung 21 besteht in dieser Ausführungsform aus gegen die Waagerechte
geneigten Absorptionsflächen 23, die auch durchbrachen sein können und dicht unter dem Spiegel der
Schmelze 12 liegen, wo sie die Strahlung der Flamme fast ungeschwächt aufnehmen und an die mit ihnen
leitend verbundenen, lotrecht stehenden Leitflächen 22 abführen. Die Länge der Flächen 22 kann, wie in
Fig. 3 und 4, verschieden aber natürlich auch gleich groß sein.
Die Lage der Umwälzvorrichtung im Ofen kann beliebig gewählt werden. Sie kann z. B. dicht am Übergang
von Wanne 1 zu Vorherd 2 stehen, um als »Quellzone« und Sperre für Schaumteilchen u. dgl. zu wirken.
Die Tiefe, in die man die Leitbleche 22 hinabreichen läßt, richtet sich nach der Standhöhe der
Schmelze. Zweck der Abstufung in der Länge der Leitbleche 22 ist das gute Durchmischen und Homogenisieren,
da in jedem Abteil der Vorrichtung 21 eine andere Schicht der Schmelze erfaßt, aufgeheizt und
umgewälzt wird.
Die durch Berührung mit den Flächen 22 erwärmten tieferen Schichten der Schmelze 12 steigen entlang
der Flächen 22 nach oben, wo sie im Bereich der Flächen 23 entweder in der Mitte jedes Abteiles wieder
nach unten umgelenkt werden oder — in geringerem Maße — in die über 23 liegende heiße Schmelzeschicht
treten. Auf die geschilderte Weise läßt sich nach der Erfindung die Hauptmenge der Schmelze bis
in beliebige Tiefe gut durchmischen und erhitzen. Dadurch wird sowohl die Läuterzeit verkürzt und die
Entgasung verbessert, als auch die Qualität des erschmolzenen Glases trotz wesentlich geringerer Verweilzeit
im Ofen gesteigert, weil Schlieren, Steinchen und andere Glasfehler nicht im üblichen Maße auftreten
können. Mit der gleichen Brennstoffmenge läßt sich gegenüber den bisher üblichen Öfen die Schmelzzeit
auf einen Bruchteil senken und obendrein noch besseres Glas erhalten.
Die Ausführungsform der Einbauten nach Fig. 4 ist nur als Beispiel zu verstehen. Statt der geneigten Flächen
23 können auch waagerechte Absorptionsflächen od. dgl. verwendet werden. Die Größe der Absorptionsflächen
23 hängt außerdem von ihrem Abstand zum Schmelzespiegel ab; je näher sie ihm sind, um so
kleiner können sie gehalten werden, gegebenenfalls genügen auch die senkrechten Flächen 22 allein. Auch
rotationssymmetrisch gestaltete Einbauten 21 sind möglich, was durch die Mittellinie in Fig. 2 angedeutet
ist. Das Ausmaß der gewünschten Umwälzwirkung der Einbauten 21 läßt sich in verschiedener Weise zusätzlich
regeln, z. B. durch eine brennspiegelartige Anordnung der geneigten Flächen 23 oder indem abwechselnd
ein Flächenpaar 23 eine polierte und das benachbarte, eine stumpfe, wenig reflektierende Oberfläche
erhält.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt in der Möglichkeit, das Einlegen des zu schmelzenden Gemenges
in einen derartigen Ofen wesentlich zu verbessern. In den Fig. 5 bis 8 sind verschiedene Beispiele dafür wiedergegeben.
In der Fig. 5 ist eine Einlegevorrichtung 14, deren Querschnitt Fig. 8 wiedergibt, etwa senkrecht
zur Flamme des Hauptbrenners und etwa im Bereich ihrer höchsten Temperaturen angeordnet. An
ihrer Oberseite weist die Vorrichtung 14 wieder Absorptionsflächen 15 auf, die dicht unter dem Spiegel
der Schmelze liegen. Sie nehmen Strahlungsenergie aus der Flamme auf und leiten sie über hohle Leitflächen
16,16' den einzelnen Rohrkörpersegmenten 17 zu. Die ganze Vorrichtung 14 ruht auf Stützen 18, ist
an einem Ende mit einer Abdeckplatte verschlossen und wird am offenen, bis an die Wandung des Ofens
reichenden Ende auf herkömmliche Art mit trockenem Gemengestaub fortlaufend beschickt, den eine
Fördereinrichtung 20 dem Aufgabetrichter 29 entnimmt und durch ein Rohr 19 aus feuerfestem keramischem
Material in die Vorrichtung 14 drückt. Das zwischen die radialen Rippen der Segmente 17 gelangte
Gemenge wird von dort durch die Wärme, die die Segmente 17 von den Flächen 15 erhalten, rasch
geschmolzen und steigt zusammen mit etwa entstandenen Gasen zwischen den hohlen Leitflächen 16 und
16' nach oben, wo es weiter erwärmt und geläutert wird. Auf diese Weise läßt sich trockener Gemengestaub
auf wirtschaftliche Weise schmelzen, ohne daß eine Verstaubungs- oder Verschlackungsgefahr für die
Regenerativorgane besteht. Selbstverständlich kann die Vorrichtung 14 auch parallel zur Hauptflamme angeordnet
oder es können mehrere Vorrichtungen 14 vorhanden sein.
Die Fig. 6 und 7 zeigen ein anderes Einlegeverfahren. Hier sind die Absorptionsflächen 23 der Mischvorrichtung
21 nach der Stirnseite 7 der Wanne hin in Form einer Zusatzfläche 23' verlängert. Mit dieser
Fläche 23' wird ein unter oder über dem Schmelzspiegel liegendes Abschmelzblech 28 vorzugsweise mit der
in Fig. 6 und 7 angedeuteten großen Oberfläche, leitend verbunden. Auf dieses Blech 28 wird das trokkene
Gemengepulver in relativ dünner Schicht auf übliche Weise eingelegt, was durch den Gemengehaufen
26 stark vergröbert angedeutet wird. Um einer Verwirbelung des Haufens 26 durch die Flamme vorzubeugen,
kann er durch ein Abdeckblech 25 geschützt werden. Das ist ohne Nachteil möglich, da der Haufen
26 die nötige Schmelzwärme ja vom Blech 28 zugeführt erhält. In der Ausführungsform von Fig. 7 besitzt
die Stirnwand 7 des Ofens einen von der Wand 7' gebildeten Vorbau. Das wärmeleitende und -absorbierende
Blech 23' wird durch den Durchlaß 27 bis zu einem der Fig. 6 ähnlichen Abschmelzblech 28' geführt.
Das Gemenge wird — mit 26' angedeutet — in der bei Fig. 6 beschriebenen Weise eingelegt und geschmolzen,
diesmal jedoch außerhalb des eigentlichen Schmelzraumes 1. Der Haufen 26' verzögert eine Abstrahlung
von Wärme der in den Vorbau durch 27 fließenden Schmelze. Auf diese Weise gelangt nur bereits
geschmolzenes Gemenge in den Schmelzraum 1, und eine Verstaubung ist ausgeschlossen.
Als Material für die Einbauten nach der Erfindung eignen sich alle hochschmelzenden, .gegen den Angriff
der Schmelze beständigen Metalle, wie die Edelmetalle, insbesondere Platin, Gold, Rhodium, Palladium. Je
nach der Arbeitstemperatur und den Eigenschaften der Schmelze lassen sich jedoch auch unedle Metalle, wie
Wolfram, Molybdän, Tantal, Titan, Beryllium, Chrom, Kobalt, Stahl, sowohl einzeln wie auch in allen Kombinationen
und Legierungen untereinander und mit den Edelmetallen vorteilhaft verwenden. Als besonders
günstig hat sich Molybdän erwiesen, weil es hochwarmfest und gegen alle praktisch in Frage kommenden
Schmelzen beständig ist und auf Grund seines sehr geringen Dampfdruckes auch bei längerem Betrieb
kaum Verluste erleidet und auch die Edelmetalldüse 13 nicht beeinträchtigt. Falls die Einbauten standig
von Schmelze bedeckt sind, kann sogar reines Molybdän verwendet werden. Beim Anfahren eines
neuen Ofens genügt ein Bewerfen oder »Verdammen« von gegebenenfalls mit Bindemittel versehenem Gemenge
zum Schutz des Metalls. Es lassen sich auch die bekannten Oxydationsschutzüberzüge verwenden,
z. B. Carbide, Silicide, Edelmetallplattierungen usw. Auch mit einer dünnen Edelmetallschicht bedeckter
Graphit ist ein für die erfindungsgemäßen Einbauten geeigneter Werkstoff.
Claims (7)
1. Verfahren zur Erhöhung der Schmelzleistung von gas- oder ölbeheizten Wannenofen, insbesondere
für Schmelzen aus Glas, Schlacke oder sonstigen Mineralien, vorzugsweise zur Herstellung
von gefärbten Gläsern oder von Glasoder Mineralfasern, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Teil der nur in die Oberflächenschicht der Schmelze eindringenden Wärmestrahlungsenergie
über in die Schmelze hineinragende Wärmeleitflächen aus gut wärmeleitendem, gegen die in der
Schmelze herrschenden Temperaturen und gegen den chemischen Angriff der Schmelze beständigem
Material in die Tiefe der Schmelze und/oder an Stellen erhöhten Wärmebedarfs befördert wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
Absorptionsflächen (11, 15, 23), welche in der Oberflächenschicht der Schmelze parallel oder
gegen den Spiegel geneigt angeordnet sind und mit vorzugsweise lotrecht stehenden Wärmeleitflächen
(10,22) von untereinander gleicher oder abgestufter Länge wärmeleitend verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorptionsflächen (23)
brennspiegelartig geneigt sind und paarweise abwechselnd poliert bzw. mattiert sind.
4. Vorrichtung nach Ansprach 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Entnahmestelle
des Glasflusses ein vorzugsweise rohrartiger Körper (10) in einem Durchbrach der Ofenwandung
angeordnet ist, der mit einer Strahlungsabsorptionsfläche (11) in der obersten Schmelzeschicht
liegt und mit seinem dieser Fläche entgegengesetzten Ende an eine Platindüse (13)
geführt ist.
5. Vorrichtung nach Ansprach 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere, parallel
oder im Winkel zur Richtung der Flamme liegende Rohrkörper (14) zum Schmelzen des
mittels bekannter Einrichtungen fortlaufend in den Körper (14) eingeführten trockenen Gemengepulvers
vorgesehen sind, wobei diese Körper (14) mit Absorptionsflächen (15), Leitflächen (16,16')
und Stützen (18) versehen und aus radiale Rippen bildenden Segmenten (17) gebildet und unter dem
Spiegel der Schmelze angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Ansprach 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einlegen des trockenen
Gemengepulvers in verhältnismäßig dünner Schicht ein unterhalb des Schmelzespiegels liegendes
und zu ihm paralleles, innerhalb oder außerhalb des Schmelzraumes (1) angeordnetes Abschmelzblech
(28, 28') vorgesehen ist, das gegebenenfalls gegen die kinetische Energie der Flammengase mittels Abdeckblech (28) geschützt
ist und mit der verlängerten Absorptionsfläche (23') wärmeleitend verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Ansprach 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einbauten aus reinem oder mit bekannten Oxydationsschutzschichten
versehenem Molybdän bestehen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
© 209 580/125 5.62
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG30548A DE1129662B (de) | 1960-09-23 | 1960-09-23 | Verfahren und Vorrichtung zur Erhoehung der Schmelzleistung von gas- oder oelbeheizten Wannenoefen zum Schmelzen von Glas, Schlacke und sonstigen Mineralien |
BE607671A BE607671A (fr) | 1960-09-23 | 1961-08-30 | Procédé et dispositif pour augmenter le rendement des fours à bain chauffés par combustible gazeux ou liquide. |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG30548A DE1129662B (de) | 1960-09-23 | 1960-09-23 | Verfahren und Vorrichtung zur Erhoehung der Schmelzleistung von gas- oder oelbeheizten Wannenoefen zum Schmelzen von Glas, Schlacke und sonstigen Mineralien |
FR871009A FR1297646A (fr) | 1961-08-18 | 1961-08-18 | Procédé et dispositif pour augmenter le rendement des fours à bain chauffés par combustible gazeux ou liquide |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1129662B true DE1129662B (de) | 1962-05-17 |
Family
ID=25978288
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG30548A Pending DE1129662B (de) | 1960-09-23 | 1960-09-23 | Verfahren und Vorrichtung zur Erhoehung der Schmelzleistung von gas- oder oelbeheizten Wannenoefen zum Schmelzen von Glas, Schlacke und sonstigen Mineralien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1129662B (de) |
-
1960
- 1960-09-23 DE DEG30548A patent/DE1129662B/de active Pending
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