DE1126142B - Verfahren zur Granulierung von pulverfoermigen Erzen - Google Patents

Verfahren zur Granulierung von pulverfoermigen Erzen

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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B1/00Preliminary treatment of ores or scrap
    • C22B1/14Agglomerating; Briquetting; Binding; Granulating
    • C22B1/24Binding; Briquetting ; Granulating
    • C22B1/2406Binding; Briquetting ; Granulating pelletizing

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Description

  • Verfahren zur Granulierung von pulverförmigen Erzen Bei metallurgischen Anlagen ist es für einen regelmäßigen Betrieb und einen guten Wirkungsgrad der Verhüttungsanlagen, beispielsweise von Hochöfen oder anderen Verhüttungsöfen, erforderlich, sie mit stückigem Gut hinsichtlich der Erze, des Kokses und der Zuschläge zu beschicken. Insbesondere liegen die Erze oft in pulverförmigem Zustand vor, in welchem sie nicht unmittelbar verwendet werden können. Selbst wenn Erze in stückiger Form gewonnen werden, fällt bei deren Aufbereitung auf die zur Verwendung geeigneten Abmessungen durch Zerkleinerung und Absieben ein beträchtlicher Anteil an Feinerz an, das nicht unmittelbar verwertbar ist. Ferner erschweren gewisse Stoffe, wie Gichtstaub, Walzspäne oder -splitter, Hammerschlag, Röstrückstände sowie an Metall angereicherte Waschprodukte, durch ihren feinverteilten Zustand die Verwertung.
  • Um diese pulverförmigen Produkte metallurgisch verwerten zu können, werden diese schon seit längerer Zeit durch Agglomeration stückig gemacht. Im allgemeinen erfolgt dieses Agglomerieren dadurch, daß dem pulverförmigen Material ein Bindemittel zugesetzt wird und unter Druck Briketts geformt werden. Diese haben jedoch oft einen ungenügenden Zusammenhalt und können den mechanischen Beanspruchungen, die sie in den erwähnten Anlagen erfahren, nur einen geringen Widerstand entgegensetzen. Es wurde daher bereits vorgeschlagen, diese Eigenschaften durch Pressen zu verbessern. Dieses Verfahren ist jedoch umständlich und erfordert nicht nur besondere Anlagen, sondern auch einen beträchtlichen Energieaufwand.
  • Im Gegensatz zu diesem Preßverfahren erfolgt in verschiedenen metallurgischen Anlagen das Agglomerieren der pulverförmigen Erze durch einen Brennprozeß. Das pulverförmige Erz wird mit einem geringen Anteil Brennstoff und gegebenenfalls mit einem Zuschlag, beispielsweise Kalkstein, gemischt. Hierauf wird eine Verbrennung eingeleitet, die bei ihrem Ablauf das Verkleben der Teilchen und ein Stückigmachen bewirkt. Dieses Verfahren wird vor allem absatzweise in Greenawalt-Pfannen oder ununterbrochen in geradlinigen oder runden Dwight-Lloyd-Apparaten durchgeführt.
  • In diesen Anlagen wird durch das pulverförmige Erz, dem Brennstoff zugesetzt worden ist, ein Luftstrom geleitet. Nach dem Entzünden des Brennstoffs breitet sich die Verbrennung allmählich aus, wobei das Erz zu einem Kuchen zusammensintert. Das stückige Sintergut wird vom Feingut abgetrennt und der metallurgischen Weiterverarbeitungzugeführt, währenddas Feingut in die Sinteranlage zurückgeführtwird. Dieses Verfahren liefert gute Ergebnisse. Es gewährleistet nicht nur die Umwandlung der pulverförmigen Stoffe in zusammenhängende und harte Stücke oder Blöcke, so daß es als Sinteragglomeration bezeichnet wird, sondern es reichert auch manchmal das Erz durch Ausscheidung verschiedener Bestandteile, wie Schwefel oder Kohlensäure (Karbonate), an, die mit den Verbrennungsprodukten abgeführt werden und außerdem wiedergewinnbar sind. Hierbei sind jedoch bestimmte Bedingungen zu beachten. Die erste Bedingung besteht in der Verwendung von Brennstoff. Weitere Bedingungen bestehen vor allem hinsichtlich der Verwendung des Erzes und des Brennstoffs bezüglich deren Korngröße, so daß einerseits die Schicht ausreichend porös ist, um die Aufrechterhaltung des Verbrennungsvorgangs sicherzustellen, jedoch andererseits auch nicht zu durchlässig sein darf, da sonst eine unvollständige und ungenügende Verbrennung im Hinblick auf die gewünschte Sinterung die Folge sein würde.
  • Vor allen Dingen aus diesem Grunde verwendet man auf den Dwight-Lloyd-Apparaten Erze und Koks von einer Korngröße von 0 bis 8 mm. Außerdem muß die zu sinternde Beschickung wieder auf einem Rostbelag mit einer Korngröße von 8 bis 25 mm ohne Brennstoff aufgebracht sein. Für Rohgut mit einer größeren Feinheit sind nun Dwight-Lloyd-Apparate ungeeignet. Auch eine erhöhte Korngröße hat Schwierigkeiten zur Folge.
  • Um nun bei metallurgischen Anlagen nicht nur einen regelmäßigen Betrieb, sondern auch einen günstigen Wirkungsgrad der jeweiligen Verhüttungsanlagen zu erzielen, schlägt die Erfindung bei einem Verfahren zur Granulierung von pulverförmigen Erzen für ihre spätere Verwendung insbesondere bei der Beschickung von Sinteragglomerationsanlagen, wobei das Granulat durch Agglomeration von pulverförmigen Erzen auf körnigen Stoffen mittels eines kohlenwasserstoffhaltigen Bindemittels hergestellt wird, indem diese Teile mechanisch, z. B. durch Umwälzen in einem umlaufenden Behälter, behandelt werden, nunmehr vor, daß die körnigen Stoffe mit einer umgekehrten Emulsion, d. h. einer Emulsion »Wasser in Öl«, aus einem Kohlenwasserstofföl ummantelt werden und daraufhin den mit dieser Emulsion ummantelten körnigen Stoffen entweder eine Mischung aus pulverförmigem Pech und Zement allein oder gemischt mit pulverförmigem Erz zugefügt wird, worauf dann die derart vorbereiteten körnigen Stoffe mit den jeweiligen pulverförmigen Erzen ummantelt werden, bis sich ein Erzgranulat von gewünschter Größe gebildet hat.
  • Die körnigen Stoffe können erfindungsgemäß Körner aus Brennstoff, vor allem Koks, oder aus einem Zuschlagstoff, beispielsweise Kalkstein, sein. Gegebenenfalls können erfindungsgemäß dann, wenn das verwendete Erz als großes offenes Korn vorliegt, auch die größten Erzkörner selber als die körnigen Stoffe verwendet werden.
  • Gegebenenfalls können gemäß der Erfindung bei sehr feinkörnigem Erz als körnige Stoffe auch unter Zusatz von Wasser agglomerierte Feinerze zur Anwendung kommen.
  • Es ist zwar für metallurgische Aufbereitungsverfahren bekannt, die Bildung von kleinen Kugeln aus pulverförmigen Mineralien so durchzuführen, daß diese Mineralien mittels eines Bindemittels an einem »Knoten« oder Kornteil befestigt werden.
  • Das Verfahren der Erfindung unterscheidet sich vorteilhaft gegenüber diesem bekannten Vorschlag jedoch einmal durch die Art des verwendeten Bindemittels wie auch weiterhin durch die Art und Weise, in welcher dieses Bindemittel zum Einsatz kommt.
  • Das für die Granulierung von pulverförmigen Erzen erfindungsgemäß verwendete Bindemittel stellt das Endprodukt aus der physikalisch-chemischen Wirkung der erwähnten »umgekehrten Emulsion« sowie der Mischung aus pulverförmigem Pech und Zement dar.
  • Gerade aus der besonderen Eigenart dieses erfindungsgemäß ausgebildeten und angewendeten Bindemittels ergeben sich die charakteristischen Eigenheiten der Erfindung. Durch dieses besondere Bindemittel werden die nachstehenden Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich: 1. Verminderung des Anteils an Bindemittel, welches für die Granulierung notwendig ist, mit sich hieraus ergebender wesentlicher Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens; 2. Widerstandsfähigkeit des Granulats während der späteren Behandlung bei der Sinterung, wobei sich diese Widerstandsfähigkeit aus dem Gerippe erklären läßt, das durch den Zement entsteht, welcher nach der Verbrennung der Kohlenwasserstoffemulsion verbleibt; 3. Möglichkeit der Lagerhaltung des Granulats, ohne daß Witterungseinflüsse nachteilige Wirkungen haben.
  • Bei dem bekannten Vorschlag wird dagegen lediglich ein einziges Bindemittel verwendet, welches beliebiger Art sein kann. Dieses Bindemittel ist hauptsächlich eine Sulfidlösung, kann jedoch auch eine andere, abweichende Lösung mit einem flüssigen Kohlenwasserstoffprodukt sein. Keinesfalls ist vorgesehen, mit Zement vermischtes pulverförmiges Pech zu verwenden, um das endliche Kohlenwasserstoff-Bindemittel hoher Viskosität herzustellen. Das Bindemittel wird in flüssigem oder fließfähigem Zustand fortlaufend während des gesamten Granuliervorganges zugegeben.
  • Die genannte umgekehrte Emulsion, d. h. eine Emulsion »Wasser in Öl«, kann man dadurch erhalten, daß einem aus Teer oder Erdöl gewonnenen Kohlenwasserstofföl eine schwache Alkalfauge in kaltem Zustand oder bei niedriger Temperatur, beispielsweise von 60 bis 90° C, zugemischt wird. Dieses Öl ist ausreichend mit Emulgatoren versehen, beispielsweise mit Phenolen und deren Homologen für die Teeröle sowie Naphthensäure und deren Homologen für die aus Erdöl gewonnenen Öle. Diese Zumischung kann in einfachster Weise unter Rühren erfolgen, wobei sich ein stabiles Produkt ergibt.
  • Das Gemisch aus pulverförmigem Pech und Zement in sehr feiner Vermahlung, das nachstehend als »Pechzement« bezeichnet wird, kann beliebige Anteile an Pech und Zement enthalten. Ein besonders vorteilhaftes Verhältnis ist 50 Gewichtsprozent Pech und 50 Gewichtsprozent Zement. Der Zement kann auch durch ein anderes ähnliches Produkt, wie Kalkstein, Kalk, Schlacke u. dgl., ersetzt werden.
  • Die Erfahrung zeigt, daß, wenn die umgekehrte Emulsion sich in Kontakt mit dem Pechzement befindet, die Emulsion aufgehoben wird, wobei das Öl der Emulsion durch das Pech adsorbiert wird und ein endgültiges Bindemittel von hoher Viskosität bildet, welches das auf diese Weise behandelte Gut einhüllt, während die frei werdende alkalische Lösung der Emulsion einen äußeren Schutz bildet.
  • Wenn die körnigen Stoffe auf diese Weise mit der umgekehrten Emulsion und dem Pechzement behandelt werden, bildet sich auf deren Oberfläche ein Bindemittel, das die Teilchen des pulverförmigen Erzes derart hält, daß sich eine Umhüllung dieser Teilchen in Form einer »Oberflächenbeschichtung« bildet. Die wäßrige Phase der aufgehobenen Emulsion verbleibt auf der Oberfläche, wo sie eine Oberflächenschicht bildet, welche die umhüllten Körner voneinander isoliert und deren Aneinanderhaften verhindert. Sie können daher, ohne daß sie zusammenbacken, gelagert werden.
  • Im Verlauf der weiteren Agglomeration trägt diese Oberflächenbeschichtung zur Aufrechterhaltung der Porosität bei, sowohl was die agglomerierten Körner als auch die Schicht dieser Agglomerate betrifft, und zwar sowohl bei der Sinteragglomeration als auch bei der weiteren metallurgischen Umwandlung.
  • Das gebildete und die behandelten Teilchen haltende endgültige Bindemittel von hoher Viskosität ist brennbar und ist sogar ein Brennstoff von hohem Heizwert, zumindest für den Anteil an Kohlenwasserstofföl. Nachdem dieser Brennstoff die anfängliche Vereinigung der Teilchen bewirkt hat, trägt er zur Verbrennung bei, und zwar sowohl bei der Sinteragglomeration als auch bei der metallurgischen Behandlung. Es kann daher der anfängliche Zusatz von Brennstoff zur Masse des zu agglomerierenden Erzes verringert werden oder sogar unterbleiben, was eine wesentliche Ersparnis bedeutet.
  • Hierbei ist zu erwähnen, daß dieses Bindemittel, das außerdem und anschließend als Brennstoff dient, mit dem Erz mit innigem und gleichmäßigem Kontakt gemischt ist, da der Kontakt durch Umhüllung mit einem flüssigen Element inniger ist als der, welcher zwischen festen Körnern auftreten kann. Hieraus ergibt sich, daß die weiteren Behandlungen regelmäßiger vor sich gehen. Beider Sinteragglomeration drückt sich die Regelmäßigkeit der Verbrennung d,uTCh eine größere Gleichförmigkeit der inneren Porosität der erhaltenen Agglomerate aus. In den Fällen, in welchen die Agglomerate unmittelbar zur meiaucgischen Behandlung verwendet werden, erhält man eine gleichmäßige Reduktion und aus diesem Grunde einen höheren Wirkungsgrad.
  • Aus dem Voranstehenden ergibt sich, daß das Verfahren gemäß der Erfindung zumindest in der Eisenindustrie nur die normalen Nebenprodukte derselben erfordert. Der Pechzement kann aus dem Rückstand der Destillation von Kokereiteeren und basischen Schlacken gewonnen werden. Die umgekehrte Emulsion kann aus rohem Kokereiteer oder aus bei der Destillation derselben erhaltenen Klarölen gewonnen werden.
  • Die ummantelten Körner besitzen eine ausreichende Härte, so daß sie unmittelbar zur Beschickung von Sinteragglomerationsanlagen verwendet werden können. Sie können zur direkten Belieferung der Pfannen bzw. der Agglomerationsbänder dienen, wie sie für das Greenawalt-Verfahren bzw. das Dwight-Lloyd-Verfahren oder andere Verfahren verwendet werden. Ferner ermöglichen sie, daß diese Beschickung ohne Rücksicht auf die Korngröße erfolgen kann. Die Agglomerate werden auf ein Dwight-Lloyd-Band ohne darunter befindliche Schutzschicht aufgebracht, was eine wesentliche Betriebsvereinfachung bedeutet, wobei der Rücklauf verringert wird oder überhaupt wegfällt. Die Höhe der behandelten Lage von gleicher Porosität kann vergrößert werden. Außerdem ist der Ablauf der Verbrennung einfacher und besser regelbar und ermöglicht die Verwendung einer geringeren Menge Rohgut bei erhöhter Produktion. Die erhaltenen Agglomerate haben eine gleichmäßige Porosität, die für ihre weitere Reduktion günstig ist. Alles dies ergibt einen verbesserten Wirkungsgrad.
  • Durch eine entsprechende Bemessung der Körnchen und der Höhe der der Behandlung unterzogenen Lage kann jeder gewünschte Wert der Porosität erzielt werden, der mit der Dauer und dem Umfang der erforderlichen Verbrennung vereinbar ist.
  • Der Anteil des dem Erz zugesetzten Pechzements schwankt zwischen 1 und 5 Gewichtsprozent desselben. Der Anteil der zu verwendenden umgekehrten Emulsion beträgt 1 bis 5 Gewichtsprozent des Erzes.
  • Der Anteil des eingebrachten Brennstoffs, beispielsweise Koks oder Kohle, wird unter Berücksichtigung des für die Agglomeration verwendeten brennbaren Bindemittels berechnet. Es ist häufig der Fall, daß das Bindemittel zur Unterhaltung der Verbrennung während des Agglomerationsverfahrens ausreicht, so daß kein zusätzlicher Brennstoff erforderlich ist.
  • Allein oder in Verbindung mit einem anderen Brennstoff erzeugt das gleichmäßig verteilte Bindemittel in innigem Kontakt mit dem Erz im Agglomerat durch seine Verbrennung eine Unzahl von Löchern, die diesem eine gleichmäßige Porosität verleihen, welche für eine leichte und regelmäßige Reduktion günstig ist.
  • Durch einen vorausgehenden Versuch im Laboratorium bestimmt man für jedes Erz die Menge des Brennstoffs und des Zuschlags, die für das Schmelzen bei der jeweiligen Temperatur erforderlich sind. Durch die Wahl der Anteile lassen sich leicht selbstschmelzende umhüllte Teilchen erzielen, die sich bei einer bestimmten Temperatur spontan agglomerieren.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung ist auf alle Erze oder jedes pulverförmige Gut anwendbar, das metallurgisch verarbeitet werden kann. Es ist auf die Erze aller Metalle anwendbar, deren Gewinnung eine Sinteragglomeration klassierter Produkte erfordern: Eisen, Kupfer, Blei usw. (Minette, Pyrit, Blende usw.). Es kann jedoch auch auf die Gewinnung von Agglomeraten angewendet werden, die für andere Verfahren, Elektrolyse od. dgl. verwendet werden, beispielsweise auf Chromerze (Chromit). Beispiele 1. Agglomeration von Kiesabbrand Der durch Schwefelröstung erhaltene Kiesabbrand ist ein staubförmiges Gut, das mit Eisen angereichert ist und eine sehr geringe Korngröße von etwa 1 Mikron hat.
  • Zur Verwendung für metallurgische Zwecke muß dieses staubförmige Gut agglomeriert werden, jedoch ist diese Agglomeration vor allem auf einem Dwight-Lloyd-Band schwierig.
  • Durch die Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung werden diese Schwierigkeiten jedoch in der folgenden Weise beseitigt: Der aus einem Röstofen stammende Kiesabbrand wird mit etwa 7% Wasser angefeuchtet. Diesem Kiesabbrand werden 1 bis 5'°/o Pechzement aus je 50 Gewichtsprozent Pech und Zement unter Umrühren zugesetzt.
  • Andererseits wird ein Träger aus Kalkstein oder Koks oder aus Gemischen hiervon mit einer Korngröße von etwa 5 mm hergestellt. Dieses Material wird, falls erforderlich, mit 7% Wasser angefeuchtet und in ein Mischwerk gebracht, in das 1 bis 2 Gewichtsprozent der vorerwähnten umgekehrten Emulsion eingegeben werden. Durch das Mischen erhalten die Kalkstein- oder Kokskörner eine Umhüllung.
  • Nach der Bildung dieser Umhüllung wird in das Mischwerk das vorstehend angegebene Gemisch aus Kiesabbrand und Pechzement eingegeben. Der sehr feine Pechanteil des Pechzements bildet mit dem Öl der Emulsion ein Bindemittel von hoher Viskosität, auf dem sich die sehr feinen Körper des Kiesabbrandes festsetzen. Auf diese Weise findet eine Beschichtung statt, so daß mit Kiesabbrand bedeckte Körner erhalten werden, die als Ausgangsstoffe für die Sinteragglomeration nach den bekannten Verfahren verwendbar sind.
  • Nach der ersten Umhüllung, wenn die Absorptionskapazität des Bindemittels erschöpft ist, kann im Mischwerk eine weitere Menge umgekehrter Emulsion von etwa 1 bis 2% zerstäubt werden. Durch diesen Zusatz wird das erste Bindemittel erweicht und aufnahmefähig für eine neue Schicht aus einem Gemisch von Kiesabbrand und Pechzement gemacht, das sich wie vorangehend beschrieben verhält und die erhaltene Umhüllung vergrößert.
  • 2. Agglomeration von aus der Vermahlung von Gesteinen stammenden Feinerzen Bestimmte sehr harte Gesteine, sogenannte Taconite, enthalten ein an Eisen sehr reiches Erz, das jedoch im Gestein eingestreut ist. Für die Verwertung dieses Erzes wird das Gestein fein vermahlen und dann unter Anwendung der üblichen Aufbereitungsverfahren, wie Flotation, magnetische Aufbereitung usw., angereichert. Hierdurch wird das Erz in Form eines feinen staubförmigen Gutes mit einer Korngröße von etwa lho mm konzentriert.
  • Dieses pulverförmige Erz muß, damit es metallurgisch verarbeitet werden kann, agglomeriert werden. In manchen Fällen wird diese Agglomeration mit Hilfe eines tonhaltigen Bindemittels, vor allem Bentonit, in einem Drehofen durchgeführt, was jedoch eine schwere und kostspielige Ausrüstung erfordert.
  • Wirtschaftlicher und einfacher ist die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens durch Herstellung umhüllter Teilchen, die dann auf ein Dwigth-Lloyd-Band oder in eine ähnliche Anlage gebracht werden.
  • Zu diesem Zweck werden in ein Mischwerk Kalksteinteilchen oder Kokskörner mit einer Korngröße von etwa 5 mm gebracht und 1 bis 2 Gewichtsprozent der vorerwähnten umgekehrten Emulsion zugesetzt. Nach dem Umhüllen der Körner durch die Emulsion werden 1 bis 2 Gewichtsprozent Pechzement zugesetzt.
  • Dies hat das sofortige Aufheben der Emulsion und die Bildung eines endgültigen Bindemittels von hoher Viskosität zur Folge. Sodann wird in das Mischwerk das Erz (Taconit) gegeben, das sich auf dem Bindemittel festsetzt und dadurch die Körner vergrößert, welche _ jedoch voneinander durch die Oberflächenbeschichtung isoliert bleiben.
  • Falls erforderlich, kann nach der Bildung einer ersten Schicht auf jedem Korn durch Zerstäuben einer neuen Charge der umgekehrten Emulsion aus Pechzement und Erzstaub eine zweite Schicht gebildet werden.
  • Die so erhaltenen Körner sind unmittelbar in Anlagen zur Sinteragglomeration oder unmittelbar im Rohzustand in Öfen von geringer Beschickungshöhe, Niederschachtöfen, Trommelöfen und insbesondere in elektrometallurgischen Öfen verwendbar. 3. Agglomeration von Chromiten Außer erzreichen Gesteinen, die im Elektroofen unmittelbar unter Zusatz von Koks und Quarz zur Gewinnung von Metall verwendbar sind, gibt es in der Natur auch weniger reiche Gesteine, die jedoch Erz enthalten, das zur Verarbeitung im Elektroofen geeignet ist. Dieses Erz wird vom Gestein durch Zerkleinerung und Aufbereitung getrennt und fällt als pulverförmiges Gut an.
  • Aus diesem Erz werden unmittelbar im Elektroofen verwendbare Agglomerate unter Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung hergestellt.
  • Es werden Kokselemente hergestellt, deren Abmessungen 2 bis 5 cm betragen. Diese Elemente werden in ein Mischwerk gebracht und, falls erforderlich, angefeuchtet. Auf die Elemente werden sodann 3 bis 5% ihres Gewichts umgekehrte Emulsion gegeben, die sie bedeckt und sie augenblicklich und gleichmäßig benetzt. Wenn die Kokselemente gleichmäßig bedeckt sind, werden 3 bis 5 Gewichtsprozent Pechzement zugesetzt, so daß sich das endgültige Bindemittel von hoher Viskosität bildet, das jedes Kokselement umgibt.
  • Anschließend wird in. das Mischwerk allmählich und in kleinen Mengen pulverförmiges Chromit gegeben. Dieses dringt in die Risse des Kokses ein und verleibt sich dem Bindemittel schichtbildend ein. Es bildet sich daher für jedes Kokselement ein zusammenhängender und widerstandsfähiger Knoten. Die Oberflächenbeschichtung schützt die Oberfläche der Knoten und verhindert ihr Zusammenkleben.
  • Die auf diese Weise gebildeten Knoten mit Koks als Träger und einer Umhüllung aus Chromit eignen sich zur unmittelbaren Verarbeitung im Elektroofen. Sie können außerdem zur späteren Verwendung gelagert werden, wobei ihre Haltbarkeit und ihre Oberflächenisolierung eine Anhäufung selbst bei ungünstigen Witterungseinflüssen ermöglicht.
  • Selbstverständlich können diese Knoten, falls erforderlich, vor der Beschickung metallurgischer Anlagen zum Abbinden gebracht werden.
  • Die Agglomeration der Chromite auf Koksträgern kann statt in einer Phase in zwei oder mehreren aufeinanderfolgenden Phasen geschehen, während welchen jeweils nur ein Teil der umgekehrten Emulsion aus Pechzement und Chromit zugesetzt wird.
  • Die beschriebenen Arbeitsvorgänge werden so ausgeführt, daß die erhaltenen agglomerierten Knoten den Anteil an Chromit enthalten, der demjenigen des Brennstoffs, d. h. des Kokses, und des Kohlenwasserstoffbindemittels entspricht, das zur Reduktion dieses Erzes erforderlich ist, das sind etwa vier Anteile Chromit auf drei Anteile Koks.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Granulierung von pulverförmigen Erzen für ihre spätere Verwendung, insbesondere bei der Beschickung von Sinteragglomerationsanlagen, wobei das Granulat durch Agglomeration von pulverförmigen Erzen auf körnigen Stoffen mittels eines kohlenwasserstoffhaltigen Bindemittels hergestellt wird, indem diese Teile mechanisch, z. B. durch Umwälzen in einem umlaufenden Behälter, behandelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die körnigen Stoffe mit einer umgekehrten Emulsion, d. h. einer Emulsion »Wasser in öl«, aus einem Kohlenwasserstofföl ummantelt werden und daraufhin den mit dieser Emulsion ummantelten körnigen Stoffen entweder eine Mischung aus pulverförmigem Pech und Zement allein oder gemischt mit pulverförmigem Erz zugefügt wird, worauf dann die derart vorbereiteten körnigen Stoffe mit den jeweiligen pulverförmigen Erzen ummantelt werden, bis sich ein Erzgranulat von gewünschter Größe gebildet hat.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als körnige Stoffe Körner aus Brennstoff, insbesondere aus Koks, verwendet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als körnige Stoffe Körper aus einem Zuschlagstoff, beispielsweise aus Kalkstein, verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als körnige Stoffe Körner aus dem zu behandelnden Erz verwendet werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 und 4 zur Verwendung bei sehr feinkörnigen Erzen, dadurch gekennzeichnet, daß als körnige Stoffe unter Zu-Satz von Wasser agglomerierte Feinerze Verwendung finden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1039 235; USA.-Patentschrift Nr. 2127 632.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2127632A (en) * 1935-05-08 1938-08-23 St Joseph Lead Co Concretionary agglomerate
DE1039235B (de) * 1953-11-04 1958-09-18 Metallgesellschaft Ag Verfahren zum Granulieren von koernigen und pulverigen Rohstoffen

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