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Verfahren zur Granulierung von pulverförmigen Erzen Bei metallurgischen
Anlagen ist es für einen regelmäßigen Betrieb und einen guten Wirkungsgrad der Verhüttungsanlagen,
beispielsweise von Hochöfen oder anderen Verhüttungsöfen, erforderlich, sie mit
stückigem Gut hinsichtlich der Erze, des Kokses und der Zuschläge zu beschicken.
Insbesondere liegen die Erze oft in pulverförmigem Zustand vor, in welchem sie nicht
unmittelbar verwendet werden können. Selbst wenn Erze in stückiger Form gewonnen
werden, fällt bei deren Aufbereitung auf die zur Verwendung geeigneten Abmessungen
durch Zerkleinerung und Absieben ein beträchtlicher Anteil an Feinerz an, das nicht
unmittelbar verwertbar ist. Ferner erschweren gewisse Stoffe, wie Gichtstaub, Walzspäne
oder -splitter, Hammerschlag, Röstrückstände sowie an Metall angereicherte Waschprodukte,
durch ihren feinverteilten Zustand die Verwertung.
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Um diese pulverförmigen Produkte metallurgisch verwerten zu können,
werden diese schon seit längerer Zeit durch Agglomeration stückig gemacht. Im allgemeinen
erfolgt dieses Agglomerieren dadurch, daß dem pulverförmigen Material ein Bindemittel
zugesetzt wird und unter Druck Briketts geformt werden. Diese haben jedoch oft einen
ungenügenden Zusammenhalt und können den mechanischen Beanspruchungen, die sie in
den erwähnten Anlagen erfahren, nur einen geringen Widerstand entgegensetzen. Es
wurde daher bereits vorgeschlagen, diese Eigenschaften durch Pressen zu verbessern.
Dieses Verfahren ist jedoch umständlich und erfordert nicht nur besondere Anlagen,
sondern auch einen beträchtlichen Energieaufwand.
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Im Gegensatz zu diesem Preßverfahren erfolgt in verschiedenen metallurgischen
Anlagen das Agglomerieren der pulverförmigen Erze durch einen Brennprozeß. Das pulverförmige
Erz wird mit einem geringen Anteil Brennstoff und gegebenenfalls mit einem Zuschlag,
beispielsweise Kalkstein, gemischt. Hierauf wird eine Verbrennung eingeleitet, die
bei ihrem Ablauf das Verkleben der Teilchen und ein Stückigmachen bewirkt. Dieses
Verfahren wird vor allem absatzweise in Greenawalt-Pfannen oder ununterbrochen in
geradlinigen oder runden Dwight-Lloyd-Apparaten durchgeführt.
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In diesen Anlagen wird durch das pulverförmige Erz, dem Brennstoff
zugesetzt worden ist, ein Luftstrom geleitet. Nach dem Entzünden des Brennstoffs
breitet sich die Verbrennung allmählich aus, wobei das Erz zu einem Kuchen zusammensintert.
Das stückige Sintergut wird vom Feingut abgetrennt und der metallurgischen Weiterverarbeitungzugeführt,
währenddas Feingut in die Sinteranlage zurückgeführtwird. Dieses Verfahren liefert
gute Ergebnisse. Es gewährleistet nicht nur die Umwandlung der pulverförmigen Stoffe
in zusammenhängende und harte Stücke oder Blöcke, so daß es als Sinteragglomeration
bezeichnet wird, sondern es reichert auch manchmal das Erz durch Ausscheidung verschiedener
Bestandteile, wie Schwefel oder Kohlensäure (Karbonate), an, die mit den Verbrennungsprodukten
abgeführt werden und außerdem wiedergewinnbar sind. Hierbei sind jedoch bestimmte
Bedingungen zu beachten. Die erste Bedingung besteht in der Verwendung von Brennstoff.
Weitere Bedingungen bestehen vor allem hinsichtlich der Verwendung des Erzes und
des Brennstoffs bezüglich deren Korngröße, so daß einerseits die Schicht ausreichend
porös ist, um die Aufrechterhaltung des Verbrennungsvorgangs sicherzustellen, jedoch
andererseits auch nicht zu durchlässig sein darf, da sonst eine unvollständige und
ungenügende Verbrennung im Hinblick auf die gewünschte Sinterung die Folge sein
würde.
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Vor allen Dingen aus diesem Grunde verwendet man auf den Dwight-Lloyd-Apparaten
Erze und Koks von einer Korngröße von 0 bis 8 mm. Außerdem muß die zu sinternde
Beschickung wieder auf einem Rostbelag mit einer Korngröße von 8 bis 25 mm ohne
Brennstoff aufgebracht sein.
Für Rohgut mit einer größeren Feinheit
sind nun Dwight-Lloyd-Apparate ungeeignet. Auch eine erhöhte Korngröße hat Schwierigkeiten
zur Folge.
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Um nun bei metallurgischen Anlagen nicht nur einen regelmäßigen Betrieb,
sondern auch einen günstigen Wirkungsgrad der jeweiligen Verhüttungsanlagen zu erzielen,
schlägt die Erfindung bei einem Verfahren zur Granulierung von pulverförmigen Erzen
für ihre spätere Verwendung insbesondere bei der Beschickung von Sinteragglomerationsanlagen,
wobei das Granulat durch Agglomeration von pulverförmigen Erzen auf körnigen Stoffen
mittels eines kohlenwasserstoffhaltigen Bindemittels hergestellt wird, indem diese
Teile mechanisch, z. B. durch Umwälzen in einem umlaufenden Behälter, behandelt
werden, nunmehr vor, daß die körnigen Stoffe mit einer umgekehrten Emulsion, d.
h. einer Emulsion »Wasser in Öl«, aus einem Kohlenwasserstofföl ummantelt werden
und daraufhin den mit dieser Emulsion ummantelten körnigen Stoffen entweder eine
Mischung aus pulverförmigem Pech und Zement allein oder gemischt mit pulverförmigem
Erz zugefügt wird, worauf dann die derart vorbereiteten körnigen Stoffe mit den
jeweiligen pulverförmigen Erzen ummantelt werden, bis sich ein Erzgranulat von gewünschter
Größe gebildet hat.
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Die körnigen Stoffe können erfindungsgemäß Körner aus Brennstoff,
vor allem Koks, oder aus einem Zuschlagstoff, beispielsweise Kalkstein, sein. Gegebenenfalls
können erfindungsgemäß dann, wenn das verwendete Erz als großes offenes Korn vorliegt,
auch die größten Erzkörner selber als die körnigen Stoffe verwendet werden.
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Gegebenenfalls können gemäß der Erfindung bei sehr feinkörnigem Erz
als körnige Stoffe auch unter Zusatz von Wasser agglomerierte Feinerze zur Anwendung
kommen.
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Es ist zwar für metallurgische Aufbereitungsverfahren bekannt, die
Bildung von kleinen Kugeln aus pulverförmigen Mineralien so durchzuführen, daß diese
Mineralien mittels eines Bindemittels an einem »Knoten« oder Kornteil befestigt
werden.
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Das Verfahren der Erfindung unterscheidet sich vorteilhaft gegenüber
diesem bekannten Vorschlag jedoch einmal durch die Art des verwendeten Bindemittels
wie auch weiterhin durch die Art und Weise, in welcher dieses Bindemittel zum Einsatz
kommt.
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Das für die Granulierung von pulverförmigen Erzen erfindungsgemäß
verwendete Bindemittel stellt das Endprodukt aus der physikalisch-chemischen Wirkung
der erwähnten »umgekehrten Emulsion« sowie der Mischung aus pulverförmigem Pech
und Zement dar.
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Gerade aus der besonderen Eigenart dieses erfindungsgemäß ausgebildeten
und angewendeten Bindemittels ergeben sich die charakteristischen Eigenheiten der
Erfindung. Durch dieses besondere Bindemittel werden die nachstehenden Vorteile
des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich: 1. Verminderung des Anteils an Bindemittel,
welches für die Granulierung notwendig ist, mit sich hieraus ergebender wesentlicher
Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens; 2. Widerstandsfähigkeit des Granulats
während der späteren Behandlung bei der Sinterung, wobei sich diese Widerstandsfähigkeit
aus dem Gerippe erklären läßt, das durch den Zement entsteht, welcher nach der Verbrennung
der Kohlenwasserstoffemulsion verbleibt; 3. Möglichkeit der Lagerhaltung des Granulats,
ohne daß Witterungseinflüsse nachteilige Wirkungen haben.
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Bei dem bekannten Vorschlag wird dagegen lediglich ein einziges Bindemittel
verwendet, welches beliebiger Art sein kann. Dieses Bindemittel ist hauptsächlich
eine Sulfidlösung, kann jedoch auch eine andere, abweichende Lösung mit einem flüssigen
Kohlenwasserstoffprodukt sein. Keinesfalls ist vorgesehen, mit Zement vermischtes
pulverförmiges Pech zu verwenden, um das endliche Kohlenwasserstoff-Bindemittel
hoher Viskosität herzustellen. Das Bindemittel wird in flüssigem oder fließfähigem
Zustand fortlaufend während des gesamten Granuliervorganges zugegeben.
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Die genannte umgekehrte Emulsion, d. h. eine Emulsion »Wasser in Öl«,
kann man dadurch erhalten, daß einem aus Teer oder Erdöl gewonnenen Kohlenwasserstofföl
eine schwache Alkalfauge in kaltem Zustand oder bei niedriger Temperatur, beispielsweise
von 60 bis 90° C, zugemischt wird. Dieses Öl ist ausreichend mit Emulgatoren versehen,
beispielsweise mit Phenolen und deren Homologen für die Teeröle sowie Naphthensäure
und deren Homologen für die aus Erdöl gewonnenen Öle. Diese Zumischung kann in einfachster
Weise unter Rühren erfolgen, wobei sich ein stabiles Produkt ergibt.
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Das Gemisch aus pulverförmigem Pech und Zement in sehr feiner Vermahlung,
das nachstehend als »Pechzement« bezeichnet wird, kann beliebige Anteile an Pech
und Zement enthalten. Ein besonders vorteilhaftes Verhältnis ist 50 Gewichtsprozent
Pech und 50 Gewichtsprozent Zement. Der Zement kann auch durch ein anderes ähnliches
Produkt, wie Kalkstein, Kalk, Schlacke u. dgl., ersetzt werden.
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Die Erfahrung zeigt, daß, wenn die umgekehrte Emulsion sich in Kontakt
mit dem Pechzement befindet, die Emulsion aufgehoben wird, wobei das Öl der Emulsion
durch das Pech adsorbiert wird und ein endgültiges Bindemittel von hoher Viskosität
bildet, welches das auf diese Weise behandelte Gut einhüllt, während die frei werdende
alkalische Lösung der Emulsion einen äußeren Schutz bildet.
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Wenn die körnigen Stoffe auf diese Weise mit der umgekehrten Emulsion
und dem Pechzement behandelt werden, bildet sich auf deren Oberfläche ein Bindemittel,
das die Teilchen des pulverförmigen Erzes derart hält, daß sich eine Umhüllung dieser
Teilchen in Form einer »Oberflächenbeschichtung« bildet. Die wäßrige Phase der aufgehobenen
Emulsion verbleibt auf der Oberfläche, wo sie eine Oberflächenschicht bildet, welche
die umhüllten Körner voneinander isoliert und deren Aneinanderhaften verhindert.
Sie können daher, ohne daß sie zusammenbacken, gelagert werden.
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Im Verlauf der weiteren Agglomeration trägt diese Oberflächenbeschichtung
zur Aufrechterhaltung der Porosität bei, sowohl was die agglomerierten Körner als
auch die Schicht dieser Agglomerate betrifft, und zwar sowohl bei der Sinteragglomeration
als auch bei der weiteren metallurgischen Umwandlung.
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Das gebildete und die behandelten Teilchen haltende endgültige Bindemittel
von hoher Viskosität ist brennbar und ist sogar ein Brennstoff von hohem Heizwert,
zumindest für den Anteil an Kohlenwasserstofföl. Nachdem dieser Brennstoff die anfängliche
Vereinigung der Teilchen bewirkt hat, trägt er zur Verbrennung bei, und zwar sowohl
bei der
Sinteragglomeration als auch bei der metallurgischen Behandlung.
Es kann daher der anfängliche Zusatz von Brennstoff zur Masse des zu agglomerierenden
Erzes verringert werden oder sogar unterbleiben, was eine wesentliche Ersparnis
bedeutet.
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Hierbei ist zu erwähnen, daß dieses Bindemittel, das außerdem und
anschließend als Brennstoff dient, mit dem Erz mit innigem und gleichmäßigem Kontakt
gemischt ist, da der Kontakt durch Umhüllung mit einem flüssigen Element inniger
ist als der, welcher zwischen festen Körnern auftreten kann. Hieraus ergibt sich,
daß die weiteren Behandlungen regelmäßiger vor sich gehen. Beider Sinteragglomeration
drückt sich die Regelmäßigkeit der Verbrennung d,uTCh eine größere Gleichförmigkeit
der inneren Porosität der erhaltenen Agglomerate aus. In den Fällen, in welchen
die Agglomerate unmittelbar zur meiaucgischen Behandlung verwendet werden, erhält
man eine gleichmäßige Reduktion und aus diesem Grunde einen höheren Wirkungsgrad.
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Aus dem Voranstehenden ergibt sich, daß das Verfahren gemäß der Erfindung
zumindest in der Eisenindustrie nur die normalen Nebenprodukte derselben erfordert.
Der Pechzement kann aus dem Rückstand der Destillation von Kokereiteeren und basischen
Schlacken gewonnen werden. Die umgekehrte Emulsion kann aus rohem Kokereiteer oder
aus bei der Destillation derselben erhaltenen Klarölen gewonnen werden.
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Die ummantelten Körner besitzen eine ausreichende Härte, so daß sie
unmittelbar zur Beschickung von Sinteragglomerationsanlagen verwendet werden können.
Sie können zur direkten Belieferung der Pfannen bzw. der Agglomerationsbänder dienen,
wie sie für das Greenawalt-Verfahren bzw. das Dwight-Lloyd-Verfahren oder andere
Verfahren verwendet werden. Ferner ermöglichen sie, daß diese Beschickung ohne Rücksicht
auf die Korngröße erfolgen kann. Die Agglomerate werden auf ein Dwight-Lloyd-Band
ohne darunter befindliche Schutzschicht aufgebracht, was eine wesentliche Betriebsvereinfachung
bedeutet, wobei der Rücklauf verringert wird oder überhaupt wegfällt. Die Höhe der
behandelten Lage von gleicher Porosität kann vergrößert werden. Außerdem ist der
Ablauf der Verbrennung einfacher und besser regelbar und ermöglicht die Verwendung
einer geringeren Menge Rohgut bei erhöhter Produktion. Die erhaltenen Agglomerate
haben eine gleichmäßige Porosität, die für ihre weitere Reduktion günstig ist. Alles
dies ergibt einen verbesserten Wirkungsgrad.
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Durch eine entsprechende Bemessung der Körnchen und der Höhe der der
Behandlung unterzogenen Lage kann jeder gewünschte Wert der Porosität erzielt werden,
der mit der Dauer und dem Umfang der erforderlichen Verbrennung vereinbar ist.
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Der Anteil des dem Erz zugesetzten Pechzements schwankt zwischen 1
und 5 Gewichtsprozent desselben. Der Anteil der zu verwendenden umgekehrten Emulsion
beträgt 1 bis 5 Gewichtsprozent des Erzes.
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Der Anteil des eingebrachten Brennstoffs, beispielsweise Koks oder
Kohle, wird unter Berücksichtigung des für die Agglomeration verwendeten brennbaren
Bindemittels berechnet. Es ist häufig der Fall, daß das Bindemittel zur Unterhaltung
der Verbrennung während des Agglomerationsverfahrens ausreicht, so daß kein zusätzlicher
Brennstoff erforderlich ist.
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Allein oder in Verbindung mit einem anderen Brennstoff erzeugt das
gleichmäßig verteilte Bindemittel in innigem Kontakt mit dem Erz im Agglomerat durch
seine Verbrennung eine Unzahl von Löchern, die diesem eine gleichmäßige Porosität
verleihen, welche für eine leichte und regelmäßige Reduktion günstig ist.
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Durch einen vorausgehenden Versuch im Laboratorium bestimmt man für
jedes Erz die Menge des Brennstoffs und des Zuschlags, die für das Schmelzen bei
der jeweiligen Temperatur erforderlich sind. Durch die Wahl der Anteile lassen sich
leicht selbstschmelzende umhüllte Teilchen erzielen, die sich bei einer bestimmten
Temperatur spontan agglomerieren.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung ist auf alle Erze oder jedes pulverförmige
Gut anwendbar, das metallurgisch verarbeitet werden kann. Es ist auf die Erze aller
Metalle anwendbar, deren Gewinnung eine Sinteragglomeration klassierter Produkte
erfordern: Eisen, Kupfer, Blei usw. (Minette, Pyrit, Blende usw.). Es kann jedoch
auch auf die Gewinnung von Agglomeraten angewendet werden, die für andere Verfahren,
Elektrolyse od. dgl. verwendet werden, beispielsweise auf Chromerze (Chromit). Beispiele
1. Agglomeration von Kiesabbrand Der durch Schwefelröstung erhaltene Kiesabbrand
ist ein staubförmiges Gut, das mit Eisen angereichert ist und eine sehr geringe
Korngröße von etwa 1 Mikron hat.
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Zur Verwendung für metallurgische Zwecke muß dieses staubförmige Gut
agglomeriert werden, jedoch ist diese Agglomeration vor allem auf einem Dwight-Lloyd-Band
schwierig.
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Durch die Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung werden diese
Schwierigkeiten jedoch in der folgenden Weise beseitigt: Der aus einem Röstofen
stammende Kiesabbrand wird mit etwa 7% Wasser angefeuchtet. Diesem Kiesabbrand werden
1 bis 5'°/o Pechzement aus je 50 Gewichtsprozent Pech und Zement unter Umrühren
zugesetzt.
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Andererseits wird ein Träger aus Kalkstein oder Koks oder aus Gemischen
hiervon mit einer Korngröße von etwa 5 mm hergestellt. Dieses Material wird, falls
erforderlich, mit 7% Wasser angefeuchtet und in ein Mischwerk gebracht, in das 1
bis 2 Gewichtsprozent der vorerwähnten umgekehrten Emulsion eingegeben werden. Durch
das Mischen erhalten die Kalkstein- oder Kokskörner eine Umhüllung.
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Nach der Bildung dieser Umhüllung wird in das Mischwerk das vorstehend
angegebene Gemisch aus Kiesabbrand und Pechzement eingegeben. Der sehr feine Pechanteil
des Pechzements bildet mit dem Öl der Emulsion ein Bindemittel von hoher Viskosität,
auf dem sich die sehr feinen Körper des Kiesabbrandes festsetzen. Auf diese Weise
findet eine Beschichtung statt, so daß mit Kiesabbrand bedeckte Körner erhalten
werden, die als Ausgangsstoffe für die Sinteragglomeration nach den bekannten Verfahren
verwendbar sind.
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Nach der ersten Umhüllung, wenn die Absorptionskapazität des Bindemittels
erschöpft ist, kann im Mischwerk eine weitere Menge umgekehrter Emulsion von etwa
1 bis 2% zerstäubt werden. Durch diesen Zusatz wird das erste Bindemittel erweicht
und aufnahmefähig für eine neue Schicht aus einem Gemisch von Kiesabbrand und Pechzement
gemacht,
das sich wie vorangehend beschrieben verhält und die erhaltene Umhüllung vergrößert.
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2. Agglomeration von aus der Vermahlung von Gesteinen stammenden Feinerzen
Bestimmte sehr harte Gesteine, sogenannte Taconite, enthalten ein an Eisen sehr
reiches Erz, das jedoch im Gestein eingestreut ist. Für die Verwertung dieses Erzes
wird das Gestein fein vermahlen und dann unter Anwendung der üblichen Aufbereitungsverfahren,
wie Flotation, magnetische Aufbereitung usw., angereichert. Hierdurch wird das Erz
in Form eines feinen staubförmigen Gutes mit einer Korngröße von etwa lho mm konzentriert.
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Dieses pulverförmige Erz muß, damit es metallurgisch verarbeitet werden
kann, agglomeriert werden. In manchen Fällen wird diese Agglomeration mit Hilfe
eines tonhaltigen Bindemittels, vor allem Bentonit, in einem Drehofen durchgeführt,
was jedoch eine schwere und kostspielige Ausrüstung erfordert.
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Wirtschaftlicher und einfacher ist die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens durch Herstellung umhüllter Teilchen, die dann auf ein Dwigth-Lloyd-Band
oder in eine ähnliche Anlage gebracht werden.
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Zu diesem Zweck werden in ein Mischwerk Kalksteinteilchen oder Kokskörner
mit einer Korngröße von etwa 5 mm gebracht und 1 bis 2 Gewichtsprozent der vorerwähnten
umgekehrten Emulsion zugesetzt. Nach dem Umhüllen der Körner durch die Emulsion
werden 1 bis 2 Gewichtsprozent Pechzement zugesetzt.
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Dies hat das sofortige Aufheben der Emulsion und die Bildung eines
endgültigen Bindemittels von hoher Viskosität zur Folge. Sodann wird in das Mischwerk
das Erz (Taconit) gegeben, das sich auf dem Bindemittel festsetzt und dadurch die
Körner vergrößert, welche _ jedoch voneinander durch die Oberflächenbeschichtung
isoliert bleiben.
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Falls erforderlich, kann nach der Bildung einer ersten Schicht auf
jedem Korn durch Zerstäuben einer neuen Charge der umgekehrten Emulsion aus Pechzement
und Erzstaub eine zweite Schicht gebildet werden.
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Die so erhaltenen Körner sind unmittelbar in Anlagen zur Sinteragglomeration
oder unmittelbar im Rohzustand in Öfen von geringer Beschickungshöhe, Niederschachtöfen,
Trommelöfen und insbesondere in elektrometallurgischen Öfen verwendbar. 3. Agglomeration
von Chromiten Außer erzreichen Gesteinen, die im Elektroofen unmittelbar unter Zusatz
von Koks und Quarz zur Gewinnung von Metall verwendbar sind, gibt es in der Natur
auch weniger reiche Gesteine, die jedoch Erz enthalten, das zur Verarbeitung im
Elektroofen geeignet ist. Dieses Erz wird vom Gestein durch Zerkleinerung und Aufbereitung
getrennt und fällt als pulverförmiges Gut an.
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Aus diesem Erz werden unmittelbar im Elektroofen verwendbare Agglomerate
unter Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung hergestellt.
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Es werden Kokselemente hergestellt, deren Abmessungen 2 bis 5 cm betragen.
Diese Elemente werden in ein Mischwerk gebracht und, falls erforderlich, angefeuchtet.
Auf die Elemente werden sodann 3 bis 5% ihres Gewichts umgekehrte Emulsion gegeben,
die sie bedeckt und sie augenblicklich und gleichmäßig benetzt. Wenn die Kokselemente
gleichmäßig bedeckt sind, werden 3 bis 5 Gewichtsprozent Pechzement zugesetzt, so
daß sich das endgültige Bindemittel von hoher Viskosität bildet, das jedes Kokselement
umgibt.
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Anschließend wird in. das Mischwerk allmählich und in kleinen Mengen
pulverförmiges Chromit gegeben. Dieses dringt in die Risse des Kokses ein und verleibt
sich dem Bindemittel schichtbildend ein. Es bildet sich daher für jedes Kokselement
ein zusammenhängender und widerstandsfähiger Knoten. Die Oberflächenbeschichtung
schützt die Oberfläche der Knoten und verhindert ihr Zusammenkleben.
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Die auf diese Weise gebildeten Knoten mit Koks als Träger und einer
Umhüllung aus Chromit eignen sich zur unmittelbaren Verarbeitung im Elektroofen.
Sie können außerdem zur späteren Verwendung gelagert werden, wobei ihre Haltbarkeit
und ihre Oberflächenisolierung eine Anhäufung selbst bei ungünstigen Witterungseinflüssen
ermöglicht.
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Selbstverständlich können diese Knoten, falls erforderlich, vor der
Beschickung metallurgischer Anlagen zum Abbinden gebracht werden.
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Die Agglomeration der Chromite auf Koksträgern kann statt in einer
Phase in zwei oder mehreren aufeinanderfolgenden Phasen geschehen, während welchen
jeweils nur ein Teil der umgekehrten Emulsion aus Pechzement und Chromit zugesetzt
wird.
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Die beschriebenen Arbeitsvorgänge werden so ausgeführt, daß die erhaltenen
agglomerierten Knoten den Anteil an Chromit enthalten, der demjenigen des Brennstoffs,
d. h. des Kokses, und des Kohlenwasserstoffbindemittels entspricht, das zur Reduktion
dieses Erzes erforderlich ist, das sind etwa vier Anteile Chromit auf drei Anteile
Koks.