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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung gehört zum Gebiet der Messtechnik, insbesondere auf gasanalytischen Sensoren - chemische Sensoren, die zur Analyse der Zusammensetzung von Gasgemischen, zum Nachweis und zur Quantifizierung toxischer chemischer Gasverbindungen in der Umwelt vorgesehen sind.
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Genauer gesagt bezieht sich die Erfindung auf Systeme des Typs „elektronische Nase“, bei der es sich um ein künstliches System des Geruchssinns handelt, das auf einer Anordnung chemischer Sensoren basiert, von denen jeder ein organischer Feldtransistor mit bestimmter Spezifität ist.
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Das beanspruchte Gerät zur Analyse von Mehrkomponenten-Gasgemischen vom Typ „elektronische Nase“, das auf organischen Feldtransistoren basiert, ist für ein breites Spektrum praktischer Anwendungen ausgelegt und soll das menschliche Geruchssystem durch die Schaffung intelligenter automatisierter Systeme zur Luftkontrolle und Geruchsdetektion ersetzen. Insbesondere kann die „elektronische Nase“ verwendet werden, um die Qualität bestimmter Kategorien von teuren Lebensmitteln wie Kaffee, Tee, Olivenöl oder Wein in den Produktions- und Einzelhandelsketten zu bestimmen [Taurino A. M., Zuppa M., Presicce D. S. [et. al.] Miniaturized Hybrid System for Olive Oil Evaluation // 2005 Ieee Sensors, Vols 1 und 2. - 2005. - S. 1022-1025]. Eine weitere Anwendung solcher Systeme ist die nicht-invasive medizinische Diagnostik bestimmter Arten von Krankheiten wie Diabetes [Ping W., Yi T., Xie H. B., Shen F. R. A Novel Method for Diabetes Diagnosis Based on Electronic Nose // Biosensors & Bioelectronics. - 1997. - V. 12, № 9-10. - S. 1031-1036] oder Asthma [Bates C. A., Silkoff P. E. Exhaled Nitric Oxide in Asthma: From Bench to Bedside // Journal of Allergy and Clinical Immunology. - 2003. - V. 111, № 2. - S. 256-262]. Eine vielversprechende Anwendung der „Elektronischen Nase“ ist auch die Kontrolle der Luftqualität in Wohn- und Arbeitsräumen [McNabola A., Broderick B. M., Gill L. W. A Principal Components Analysis of the Factors Effecting Personal Exposure to Air Pollution in Urban Commuters in Dublin, Ireland // Journal of Environmental Science and Health Part a-Toxic/Hazardous Substances & Environmental Engineering. - 2009. - V. 44, № 12. - S. 1219-1226], als auch der Kontrolle der Enstehung von Bränden oder Feuer [Scorsone E., Pisanelli A. M., Persaud K. C. Development of an Electronic Nose for Fire Detection // Sensors and Actuators B-Chemical. - 2006. - V. 116, № 1-2. - S. 55-61].
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STAND DER TECHNIK
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Die Verwendung von organischen Feldtransistoren als Basis für das System „elektronische Nase“ ist die vielversprechendste Lösung, da sie es ermöglicht, hohe Empfindlichkeit, geringen Stromverbrauch sowie die Möglichkeit, in die Struktur der einzelnen Sensoren, die Teil der „elektronischen Nase“ sind, Rezeptorschichten unterschiedlicher chemischer Strukturen einzubringen, zu kombinieren, was die Selektivität der verwendeten Sensoren erhöht. Ein weiterer Vorteil sind die geringen Kosten des Multisensors, der die Grundlage der „elektronischen Nase“ bildet, die den Einsatz in der Variante eines Einweggerätes ermöglicht und bei biomedizinischen Anwendungen relevant ist.
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Es ist bekannt, dass ein Sensor der elektronischen Nase oder der elektronischen Zunge ein einziges Substrat mit mehreren empfindlichen Zonen umfasst. Jede der Sensorzonen enthält eine Mischung aus mehreren verschiedenen Rezeptoren in unterschiedlichen Proportionen. Wenn eine Probe mit mindestens einer der Sensorzonen interagiert, ändern sich ihre physikalischen Parameter, so dass das Vorhandensein der detektierbaren Verbindung mittels optischer, fluoreszierender oder konfokaler Mikroskopie sowie Oberflächenplasmonenresonanz- oder Impedanzmessung bestimmt werden kann. Anmeldung
EA201491561 A1 , Veröffentlichungsdatum 30.01.2015].
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Der Nachteil dieses Sensors liegt in der Anwendung komplexer Methoden der Signalregistrierung, die die Herstellung tragbarer Geräte ausschließen, sowie in der Herstellung einer Mischung von Rezeptoren in unterschiedlichen Proportionen, was die Kosten des Endgerätes erhöht.
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Bekannt ist auch eine elektronische Nase, die auf einer Anordnung von Feldtransistoren basiert, bei der die Rolle der Halbleiterschicht von isolierten, nicht oxidierten Nanoröhren übernommen wird, deren Oberfläche mit anderen funktionellen Gruppen als Methyl beschichtet ist.
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Das bekannte Gerät ist für den Nachweis von flüchtigen organischen Verbindungen in Konzentrationen unter 1 ppm vorgesehen. Das von jedem einzelnen Sensor als Teil der elektronischen Nase empfangene elektrische Signal wird mit einer Messeinheit (Bilddetektor) nach einer der bekannten Datenanalysemethoden, wie z.B. der Methode der Hauptkomponenten oder dem Algorithmus des künstlichen neuronalen Netzes, analysiert. Das Gerät kann für nicht-invasive medizinische Diagnostik, einschließlich Krebserkrankungen, verwendet werden [Anmeldung
US 2010/0198521 A1 , Publikationsdatum 05.08.2010].
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Der Nachteil dieser elektronischen Nase ist die technische Komplexität des Herstellungsprozesses der Halbleiterschicht der einzelnen Sensoren, die die genaue Platzierung eines einzelnen Nanoröhrchens relativ zu den Elektroden erfordert, sowie die Fähigkeit, mit einer solchen Nase nur eine begrenzte Menge chemischer Verbindungen (flüchtige organische Verbindungen) zu detektieren.
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Bekannt ist eine mehrkanalige „elektronische Nase“ auf Basis von Piezo-Sensoren, die jeweils mit Filmbeschichtungen aus verschiedenen Sorbenzien versehen sind. Das Gerät ermöglicht die Analyse von Proben unterschiedlicher, auch leicht unterschiedlicher Zusammensetzung, die bestimmte Bestandteile in Mikrokonzentrationen enthalten [Patent
RU2327984 C1 , Veröffentlichungsdatum 19.02.2007].
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Der Nachteil des beschriebenen Geräts ist die Verwendung eines elektrischen Systems zur Abnahme der Reaktion von einzelnen Gassensoren mit großen Abmessungen, was die Erstellung darauf basierender tragbarer Gasanalysesysteme ausschließt.
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Bekannt ist eine Vorrichtung zur Analyse der Zusammensetzung einer Gasmischung, die ein dielektrisches Substrat mit Heizelementen und einer auf der Substratoberfläche aufgebrachten gasempfindlichen Metalloxidschicht sowie Streifenelektroden an den Rändern der gasempfindlichen Metalloxidschicht umfasst, und mit mindestens einer zwischen den Streifenelektroden angeordnete Messelektrode, wobei die Streifenelektroden mit Leitungen zum Anschluss an eine Spannungsquelle und die Messelektroden mit Leitungen zum Anschluss an eine Potentialmesseinrichtung versehen sind. Das Gerät ermöglicht die Unterscheidung zwischen verschiedenen flüchtigen organischen Verbindungen [Patent
RU2392614 C1 , Veröffentlichungsdatum 03.06.2009].
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Der Nachteil des Geräts ist die Notwendigkeit, die Metalloxidschicht auf hohe Temperaturen (100-400°C) zu erhitzen, wodurch die Möglichkeit, darauf basierende energieeffiziente Systeme zu schaffen, ausgeschlossen wird. Darüber hinaus ist das Gerät in seiner Selektivität eingeschränkt.
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Bekannt ist die Art und Weise der Bildung der Sensormatrix auf der Basis von Piezoquarzresonatoren, deren Elektroden mit Sorptionsmitteln unterschiedlicher chemischer Struktur modifiziert sind. Basierend auf den Reaktionen einzelner Sensoren auf das Gasgemisch wird ein visuelles Bild erstellt, das dann analysiert wird [Patent
RU2442158 C2 , Veröffentlichungsdatum 23.04.2010]. Der Nachteil der Geräte, die diese Methode implementieren, ist eine begrenzte Auswahl an detektierbaren Analyten aufgrund einer engen Auswahl an verwendeten Sorbenzien.
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Bekannt ist ein Feldtransistor mit einer überlagernden Lipidmembran, die Senke (Drain), Quelle (Source) und Halbleiterkanal bedeckt und einen Proteinrezeptor enthält. Der Halbleiterkanal ist ein nanostrukturierter Halbleiter, der aus Nanoröhren, Nanofilamenten oder einer nanometerdicken Schicht besteht. Das Gerät kann in Systemen des Typs „elektronische Nase“ verwendet werden und kann Verbindungen biologischen Ursprungs mit hoher Empfindlichkeit nachweisen [Patent
US8377706 B2 , Veröffentlichungsdatum 19.02.2013].
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Der Nachteil des beschriebenen Geräts ist der begrenzte Bereich der nachweisbaren Verbindungen, der nur Verbindungen biologischen Ursprungs, nicht aber niedermolekulare toxische Gase einschließt.
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Bekannt ist ein Feldtransistor auf Silizium-Halbleiterbasis mit oberen und unteren Steuerelektroden (Gates-Elektroden) und einer Rezeptorschicht. Ein Array von Sensoren, die auf solchen Feldtransistoren mit unterschiedlichen Rezeptorschichten basieren, kann zu einem System des Typs „elektronische Nase“ kombiniert werden [Anmeldung
US2011/0108892 A1 , Veröffentlichungsdatum 12.05.2011].
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Der Nachteil des beschriebenen Geräts ist das Vorhandensein von zwei Steuerelektroden (Gates-Elektroden) - obere und untere, was den Prozess der Herstellung des Sensors und der darauf basierenden elektronischen Nase erschwert.
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Bekannt ist eine „elektronische Nase“ basierend auf Sensoren eines von mehreren Typen (einschließlich Transistoren), wobei die Halbleiterschicht aus Nanofäden von säulenförmigen diskotischen Flüssigkristallen besteht. Darüber hinaus sind einzelne Sensoren innerhalb der elektronischen Nase unempfindlich gegen Wasserdampf. Das Gerät ist für den Nachweis von flüchtigen organischen Verbindungen mit hoher Empfindlichkeit vorgesehen [Anmeldung
US 2010/0191474 A1 , Veröffentlichungsdatum 29.07.2010].
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Der Nachteil des beschriebenen Geräts ist der begrenzte Bereich der nachweisbaren Verbindungen, der nur flüchtige organische Verbindungen, nicht aber niedermolekulare toxische Gase einschließt.
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Der angegebenen technischen Lösung am nächsten kommt das Gerät vom Typ „elektronische Nase“, bei dem Chemisorptionssensoren mit verschiedenen empfindlichen Schichten auf der Basis von Metallporphyrinen unterschiedlicher chemischer Struktur als getrennte Sensoren verwendet werden und sich durch die Art des zentralen Metallatoms voneinander unterscheiden. Das Funktionsprinzip des Geräts beruht auf der Messung der optischen Eigenschaften der einzelnen Sensoren, aus denen die „elektronische Nase“ besteht, und der anschließenden Analyse der Daten, die mit Hilfe bekannter Verarbeitungsmethoden, wie z.B. der Methode der Hauptkomponenten, gewonnen wurden, sowie der Korrelation der resultierenden Eigenschaften mit bekannten Kalibrierkurven. Das Gerät ist in der Lage, niedermolekulare toxische Gase wie Ammoniak, Stickoxide, Kohlenmonoxid und Triethylamin zu detektieren. [Filippini D., Alimelli A., Di Natale C., Paolesse R., D'Amico A., Lundstrom I. Chemical Sensing with Familiar Devices // Angew Chem Int Ed Engl. - 2006. - V. 45, № 23. - S. 3800-3].
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Der Nachteil dieses Geräts ist seine geringe Empfindlichkeit (über 2 ppm im Falle von Ammoniak, über 20 ppm im Falle von Stickstoff), die auf die wenig empfindliche Methode der Reaktionsabnahme von einzelnen Sensoren zurückzuführen ist.
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WESEN DER ERFINDUNG
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Das technische Problem, auf dessen Lösung die beanspruchte Erfindung ausgerichtet ist, besteht in der Schaffung einer hochempfindlichen Vorrichtung des Typs „elektronische Nase“ für die Analyse von Mehrkomponenten-Gasgemischen sowie in der Bestimmung der Konzentrationen verschiedener niedermolekularer toxischer Gase in ihrer Zusammensetzung im Bereich von Konzentrationen unter 1 ppm.
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Das technische Ergebnis, das bei der Umsetzung der beanspruchten Erfindung erreicht wurde, ist die Senkung der unteren Nachweisschwelle der Vorrichtung des Typs „elektronische Nase“ auf der Grundlage von Chemiesorptionssensoren mit Rezeptorschichten auf der Basis von Metallporphyrinen unterschiedlicher chemischer Struktur, die sich voneinander durch das zentrale Metallatom unterscheiden.
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Das technische Ergebnis wird dadurch erreicht, dass der Gas-Multisensor eine Anordnung von N-organischen Feldtransistoren umfasst, von denen jeder mindestens umfasst eine Elektrode - „Senke“ (Drain“), „Quelle“ („Source“), die durch eine Schicht aus organischem Halbleiter getrennt sind, eine „Steuerelektrode“, eine dielektrische Schicht und eine zusätzliche Rezeptorschicht auf der Basis von Metallporphyrin der allgemeinen Formel 1 oder 2, die die Schicht aus organischem Halbleiter in der Struktur des N-ten organischen Feldtransistors ganz oder teilweise bedeckt:
wobei das Porphyrin-Metallion M ein Übergangsmetall ist, wobei jeder der N-organischen Feldtransistoren in der Anordnung sich von den anderen organischen Feldtransistoren in der Anordnung durch die chemische Struktur der Rezeptorschicht unterscheidet.
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Darüber hinaus ist in einer besonderen Ausführungsform der Erfindung das Porphyrin-Metallion M ein Übergangsmetallion von Cu, Zn, Co, Fe, Ni, Cr, Mn, Ti oder V.
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Darüber hinaus wird einem speziellen Fall der Realisierung der Erfindung die Anordnung von N-organischen Feldtransistoren auf einem gemeinsamen Substrat gebildet.
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Darüber hinaus, ist in einem speziellen Fall der Umsetzung der Erfindung der Gas-Multi-Sensor so konzipiert, dass er die Anwesenheit eines der folgenden Gase bestimmt: Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Stickstoffdioxid, Ethylmercaptan.
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Das technische Ergebnis wird auch dadurch erreicht, dass der Gas-Multisensor eine Anordnung von N-organischen Feldtransistoren umfasst, von denen jeder umfasst mindestens eine Elektrode - „Senke“ („Drain“), „Quelle“ („Source“), die durch eine Schicht aus organischem Halbleiter getrennt sind, eine „Steuerelektrode“ („Gate-Elektrode“), eine dielektrische Schicht und eine zusätzliche Rezeptorschicht auf der Basis von Metallporphyrin der allgemeinen Formel 1 oder 2, die ganz oder teilweise eine Schicht des organischen Halbleiters in der Struktur des N-ten organischen Feldtransistors bedeckt:
wobei das Porphyrin-Metallion M ein Übergangsmetall ist, wobei sich jeder der N-organischen Feldtransistoren in der Anordnung von den anderen organischen Feldtransistoren in der Anordnung durch die chemische Struktur der Rezeptorschicht unterscheidet, wobei die Anordnung der N-organischen Feldtransistoren mindestens einen organischen Feldtransistor ohne Rezeptorschicht enthält, der zur Quantifizierung der Konzentration mehrerer toxischer Gase mit niedrigem Molekulargewicht in der Luft oder der Gasmischung vorgesehen ist.
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Außerdem werden in einem speziellen Fall der Erfindungsverwirklichung bei der Bildung einer Anordnung von N-organischen Feldtransistoren auf einem gemeinsamen Substrat organische Feldtransistoren mit einer Rezeptorschicht hauptsächlich entlang des Substratumfangs angeordnet, während organische Feldtransistoren ohne Rezeptorschicht hauptsächlich im zentralen Teil des Substrats angeordnet sind.
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Darüber hinaus werden in einem besonderen Fall der Erfindungsverwirklichung Metallporphyrin-Rezeptorschichten nach dem Langmuir-Blodgett-Verfahren durch teilweises Eintauchen des Substrats in die Subphase aufgetragen.
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Darüber hinaus handelt es sich in einem speziellen Fall der Umsetzung der Erfindung bei der organischen Halbleiterschicht eines organischen Feldtransistors um eine selbstorganisierende Monoschicht aus siliziumorganischen, chemisch inerten, in organischen Lösungsmitteln löslichen Derivaten von Oligothiophenen, Benzothienobenzothiophenen oder Biphenylbithiophenen.
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Darüber hinaus beträgt im besonderen Fall der Umsetzung der Erfindung die Dicke der organischen Halbleiterschicht des organischen Feldtransistors 2-20 nm.
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Darüber hinaus kann der Gas-Multisensor in einer bestimmten Ausführungsvariante der Erfindung die Anwesenheit und Konzentration eines der folgenden Gase bestimmen: Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Stickstoffdioxid, Ethylmercaptan.
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Auch wird das technische Ergebnis aufgrund der Tatsache erreicht, dass das Gerät für die Analyse von Mehrkomponenten-Gasgemischen vom Typ „elektronische Nase“ einen Gas-Multisensor enthält, der für jede der oben genannten Implementierungsoptionen hergestellt wurde; eine Messeinheit, die mit jedem der organischen Feldtransistoren als Teil des oben erwähnten Gas-Multisensors verbunden ist, mit einer Messeinheit, die mit der Fähigkeit hergestellt ist, den Strom in jedem der N-organischen Feldtransistoren in dem Array in Abhängigkeit von der Zeit zu messen; einen Mikroprozessor, der mit der Messeinheit verbunden ist und mit der Fähigkeit versehen ist, die Reaktion jedes der N-organischen Feldtransistoren zu analysieren und die Art des in der Gasmischung vorhandenen niedermolekularen toxischen Gases sowie seine Konzentration zu bestimmen; eine hermetisch abgeschlossene Kammer mit Gasein- und -auslass, in der der oben erwähnte Gas-Multisensor untergebracht ist.
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Darüber hinaus ist in einem bestimmten Fall der Umsetzung der Erfindung das Gerät ausgelegt, die Anwesenheit und Konzentration eines der folgenden Gase zu bestimmen: Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Stickstoffdioxid, Ethylmercaptan.
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Die Absenkung des Wertes der unteren Detektionsschwelle des Geräts vom Typ „elektronische Nase“, basierend auf Chemiesorptionssensoren mit Rezeptorschichten auf der Basis von Metallporphyrinen unterschiedlicher chemischer Struktur, ist auf zwei Faktoren zurückzuführen. Zum einen handelt es sich bei den in dem Bauelement verwendeten Chemisorptionssensoren um organische Feldtransistoren, bei denen auf die organische Halbleiterschicht Rezeptorschichten auf der Basis von Metallporphyrinen unterschiedlicher chemischer Struktur aufgebracht sind, wodurch die Sensorantwort in Form von Stromwertabhängigkeiten von der angelegten Spannung registriert werden kann. Zweitens haben Filme aus organischen Halbleiter- und Metallporphyrin-basierten Rezeptorschichten die kleinstmögliche Dicke und sind in der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung Stoffmonolagen, was der Dicke der Filme im Bereich von 2 bis 20 nm entspricht.
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Figurenliste
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Ein Beispiel für die Umsetzung der Erfindung wird durch die Zeichnungen belegt, auf denen Folgendes dargestellt ist:
- 1 - zeigt ein Schema einer Gas-Multisensor-Anordnung auf der Basis von organischen Feldtransistoren;
- 2 - zeigt ein Schema eines Gas-Multisensors, der auf organischen Feldtransistoren basiert, die auf verschiedenen Substraten angeordnet sind;
- 3 - zeigt ein Schema eines Gas-Multisensors, der auf organischen Feldtransistoren basiert, die auf einem Substrat hergestellt wurden;
- 4 - zeigt die Voltamper-Kurven eines organischen Feldtransistors vor dem Aufbringen des Metallporphyrins;
- 5 - zeigt die Voltamper-Kurven des organischen Feldtransistors nach dem Aufbringen des Metallporphyrins;
- 6 - zeigt ein Schema der Vorrichtung des Typs „elektronische Nase“ auf der Basis eines Gas-Multisensors;
- 7 - zeigt die Abhängigkeit des Stromwertes von der Zeit für einen organischen Feldtransistor mit einer TiO-TPP-Metallporphyrin-Rezeptorschicht bei verschiedenen Konzentrationen eines Gases (Ammoniak);
- 8 - zeigt die Abhängigkeit des Stromwertes von der Zeit für einen organischen Feldtransistor mit einer TiO-TPP-Metallporphyrin-Rezeptorschicht für verschiedene Gase gleicher Konzentration;
- 9 - zeigt die Abhängigkeit des Stromwertes von der Zeit für einen organischen Feldtransistor mit verschiedenen Metallporphyrin-Rezeptorschichten;
- 10 - zeigt die Ergebnisse der Registrierung der Gas-Multisensor-Antwort basierend auf organischen Feldtransistoren mittels linearer Diskriminanzanalyse (LDA - linear discriminant analysis);
- 11 - 14 zeigen die Abhängigkeit der relativen Stromstärke in einem organischen Feldtransistor ohne Rezeptorschicht von der Konzentration für Gasgemische, die Ammoniakgase (NH3), Schwefelwasserstoff (H2S), Stickstoffdioxid (NO2), Ethylmercaptan (Et-SH) enthalten;
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In den Zeichnungen haben die Bezugsziffern die folgenden Bedeutungen:
- 1 - Gassensor, der auf einem organischen Feldtransistor mit einer Rezeptorschicht basiert;
- 11- Substrat jedes organischen Feldtransistors;
- 12 - gemeinsames Substrat zur Aufnahme einer Anordnung organischer Feldtransistoren;
- 13 - organischer Feldtransistor ohne Rezeptorschicht;
- 2 - Elektrode „Senke“ („Drain“);
- 3 - Elektrode „Quelle“ („Source“);
- 4 - organische Halbleiterschicht;
- 5 - Elektrode „Steuerungselektrode“ („Gate“);
- 6 - dielektrische Schicht;
- 7 - Rezeptorschicht;
- 8 - Gas-Multisensor basierend auf organischen Feldtransistoren;
- 9 - hermetische Kammer;
- 10 - Stromquelle;
- 11 - Messeinheit;
- 12 - Mikroprozessor.
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AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
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Der in 1 dargestellte Gas-Multisensor 8 ist eine Anordnung von N-organischen Feldeffekttransistoren 1, von denen jeder mindestens die Elektrode 2 - „Senke“ („Drain“), die Elektrode 3 - „Quelle“ („Source“), getrennt durch die Schicht 4 aus organischem Halbleiter, die Elektrode 5 - „Steuerelektrode“ („Gate“), die dielektrische Schicht 6 und die Rezeptorschicht 7 umfasst, die die Schicht 4 aus organischem Halbleiter in der Struktur des N-organischen Feldeffekttransistors ganz oder teilweise bedeckt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung basiert die Rezeptorschicht
7 auf Metallporphyrin der allgemeinen Formel 1 oder 2:
wobei das Porphyrin-Metallion M ein Übergangsmetallion von Cu, Zn, Co, Fe, Ni, Cr, Mn, Ti oder V ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung für den in 2 dargestellten Gas-Multisensor, kann eine Anordnung von N-organischen Feldtransistoren 1, die zur qualitativen Analyse der atmosphärischen Luft oder des Gasgemisches verwendet werden kann, mindestens einen organischen Feldtransistor 13 ohne Rezeptorschicht enthalten, der zur Quantifizierung der Konzentration eines niedermolekularen toxischen Gases in der Atmosphäre oder einem Gasgemisch, das Ammoniakgase (NH3), Schwefelwasserstoff (H2S), Stickstoffdioxid (NO2), Ethylmervaptan (Et-SH) enthält, verwendet werden kann;
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante des Gas-Multisensors wird ein Array von N-organischen Feldtransistoren 1 auf einem gemeinsamen Substrat 12 gebildet (3), wobei die Metallporphyrin-Rezeptorschichten 7 nach der Langmuir-Blodgett-Methode durch partielles Eintauchen des Substrats 12 in die Subphase übertragen werden. Wenn es in der N-Anordnung mindestens einen organischen Feldtransistor 13 gibt, der keine Rezeptorschicht hat, ist es vorzuziehen, einen solchen Transistor im zentralen Teil vom Substrat 12 zu platzieren, und die Anorganische Feldtransistoren 1 mit einer Rezeptorschicht 7 hauptsächlich entlang des Umfangs vom Substrat 12 zu platzieren. Die vorgeschlagene Anordnung von N-organischen Feldtransistoren 1 erlaubt die Übertragung auf die jeweils nachfolgende Rezeptorschicht 7, ohne die Rezeptorschichten von 7 anderen Transistoren in der Anordnung zu beschädigen.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante eines Gas-Multisensors 8 ist die Schicht 4 des organischen Halbleiters eine selbstorganisierende Monoschicht und kann aus siliziumorganischen, chemisch inerten, in organischen Lösungsmitteln löslichen Derivaten von Oligothiophenen, Benzothienobenzothiophenen oder Biphenylbithiophenen sein, wie 1,3-bis[11-(5'''-hexyl-2,2':5',2'':5'',2'''-Quatrothiophen-5-yl)undecyl]-1,1,3,3-tetramethyldisiloxan, 1,3-bis[11-([1]benzothieno[3,2-b][1]benzothien-2-yl)undecyl]-1,1,3,3-Tetramethyldisiloxan, 1,3-bis[11-(7-hexyl[1]benzothieno[3,2-b][1]benzothien-2-yl)undecyl]-1,1,3,3-Tetramethyldisiloxan, 1,3-bis[1l-(4-{5-[4-(trimethylsilyl)phenyl]-2,2-bitien-5-yl}phenyl)undecyl]-1,3,3-Tetramethyldisiloxan. Die Ausführung von Schicht 4 des organischen Halbleiters ist nicht auf die obigen Beispiele beschränkt.
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Die Schicht 4 des organischen Halbleiters kann mit jeder bekannten Methode erhalten werden, insbesondere mit der Langmuir-Blodgett-Methode [Sizov A. S., Agina E. V., Gholamrezaie F. [et. al.] Oligothiophene-Based Monolayer Field-Effect Transistors Prepared by Langmuir-Blodgett Technique // Applied Physics Letters. - 2013. - V. 103, № 4. - S. 043310], nach der Methode von Langmuir-Schefer [Tanese M. C., Farinola G. M., Pignataro B. [et. al.] Poly(Alkoxyphenylene-Thienylene) Langmuir-Schäfer Thin Films for Advanced Performance Transistors // Chemistry of Materials. - 2006. - V. 18, № 3. - S. 778-784], durch ein Verfahren mit rotierendem Substrat [Hall D. B., Underhill P., Torkelson J. M. Spin Coating of Thin and Ultrathin Polymer Films // Polymer Engineering and Science. - 1998. - V. 38, № 12. - S. 2039-2045], mittels Dosierflügel-Methode [Yan Y., Huang L. B., Zhou Y. [et. al.] Self-Aligned, Full Solution Process Polymer Field-Effect Transistor on Flexible Substrates // Sci Rep. - 2015. - V. 5. - S. 15770], mittels Bewässerungsmethode [Diao Y., Shaw L., Bao Z., Mannsfeld S. C. B. Morphology Control Strategies for Solution-Processed Organic Semiconductor Thin Films // Energy Environ. Sci. - 2014. - V. 7, № 7. - S. 2145-2159].
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In der bevorzugten Ausführungsvariante des Gas-Multisensors 8 kann die Dicke der Schicht 4 des organischen Halbleiters von 2 bis 20 nm betragen, was eine hohe Empfindlichkeit des Sensors gewährleistet. Da der elektrische Strom im N-organischen Feldtransistor, der Teil des Gas-Multisensors 8 ist, in einer dünnen oberflächennahen Schicht an der Grenze „Schicht 4 des organischen Halbleiters - dielektrische Schicht 6“ lokalisiert ist, bietet die Dicke der Schicht 4 des organischen Halbleiters im Bereich von 2 bis 20 nm einen direkten Einfluss der Rezeptorschicht 7 auf den Stromanteil der Halbleiterschicht 4. Die untere Grenze dieses Bereichs von 2 nm entspricht der minimalen Schichtdicke der organischen Halbleiterschicht 4, bei der organische Feldtransistoren 1 elektrische und gassensitive Eigenschaften aufweisen. Die obere Grenze des spezifizierten Bereichs von 20 nm bietet die Möglichkeit, niedrige Konzentrationen von Zielgasen im Bereich von Konzentrationen unter 1 ppm nachzuweisen. Mit zunehmender Dicke der Schicht 4 des organischen Halbleiters nimmt die Empfindlichkeit des Gas-Multisensors im ppb-Bereich ab.
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In der bevorzugten Ausführungsvariante des Gas-Multisensors 8 ist die Rezeptorschicht 7 eine Monoschicht, was eine hohe Empfindlichkeit des Geräts gewährleistet. Wenn das nachweisbare toxische Gas mit der Oberfläche der Rezeptorschicht 7 in Wechselwirkung tritt, entstehen lokale Dipolmomente, die elektrostatische Felder erzeugen. Da der Wert des Feldes mit der Entfernung abnimmt, bietet die geringe Dicke der Rezeptorschicht 7 aus metallischem Porphyrin den größten Einfluss der Rezeptoroberfläche auf den leitenden Transistorkanal.
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Die Notwendigkeit von getrennten Schichten aus Halbleiter 4 und Rezeptor 7 ist darauf zurückzuführen, dass Rezeptor 7 mit einer geringen Dicke extrem niedrige elektrische Eigenschaften hat, die für den Gassensor nicht ausreichen. Der Hauptfaktor zur Erzielung des technischen Ergebnisses ist die Beibehaltung der hohen elektrischen Eigenschaften des einschichtigen organischen Feldtransistors 1 bei der Übertragung der Rezeptorschicht 7. Dieses Ergebnis wird durch Übertragung der Rezeptorschicht 7 auf ein Substrat 11 oder 12, das N-organische Feldtransistoren 1 enthält, unter Verwendung des Langmuir-Blodgett- oder Langmuir-Scheffer-Verfahrens erreicht [Wei Z. M., Cao Y., Ma W. Z., Wang C. L., Xu W., Guo X. F., Hu W. P., Zhu D. B. Langmuir-Blodgett Monolayer Transistors of Copper Phthalocyanine // Applied Physics Letters. - 2009. - V. 95, № 3], das verhindert, dass organisches Lösungsmittel in die organische Halbleiterschicht 4 eindringt und deren Integrität stört. Zur Veranschaulichung des Ergebnisses sind in 4 die elektrischen Eigenschaften eines organischen Feldtransistors vor dem Aufbringen der Rezeptorschicht 7 und in 5 die elektrischen Eigenschaften eines organischen Feldtransistors nach dem Aufbringen der Rezeptorschicht 7 dargestellt.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante des Gas-Multisensors 8 kann die dielektrische Schicht 5 aus thermisch gewachsenem, trockenem Siliziumdioxid hergestellt werden, das durch eine selbstorganisierte Monoschicht (SAM - self assembled monolayer) aus Octyldimethylchlorsilan (ODMS) oder einem anderen Alkylchlorsilan modifiziert ist, wodurch eine ausreichend geringe Rauheit (< 0,5 nm) der Oberfläche der dielektrischen Schicht 5 erreicht wird.
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Die Herstellung des Gas-Multisensors 8 auf der Basis der in 2 und 3 dargestellten organischen Feldtransistoren 1 erfolgt vorzugsweise wie folgt.
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Mittels bekannter Methoden, zum Beispiel [Sizov A. S., Anisimov D. S., Agina E. V. [et. al.] Easily Processable Highly Ordered Langmuir-Blodgett Films of Quaterthiophene Disiloxane Dimer for Monolayer Organic Field-Effect Transistors // Langmuir. - 2014. - V. 30, № 50. - S. 15327-34] wird auf einem gemeinsamen Substrat 12 oder auf einzelnen Substraten 11 eine Anordnung von N-organischen Feldtransistoren 1 gebildet, von denen jeder mindestens eine Elektrode 2 - „Senke“ („Drain“), eine Elektrode 3 - „Quelle“ („Source“), getrennt durch Schicht 4 aus organischem Halbleiter, eine Elektrode 5 - „Steuerelektrode“ („Gate“) und eine dielektrische Schicht 6 umfasst. Dann werden auf Schicht 4 des organischen Halbleiters jedes der N-organischen Feldtransistoren nacheinander mit den Methoden von Langmuir-Blodgett oder Langmuir-Scheffer die Metallporphyrin-Rezeptorschichten 7 unterschiedlicher chemischer Struktur übertragen.
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Als Beispiel wurden die folgenden Verbindungen verwendet, um eine Rezeptorschicht
7 auf der Basis von Metallporphyrinen zu bilden:
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Das technische Ergebnis wird unter Verwendung einer Reihe von 4-6 verschiedenen Metallporphyrinen mit einer allgemeinen Strukturformel von 1 oder 2 erzielt:
wobei das Porphyrin-Metallion M für die Übergangsmetallionen Cu, Zn, Co, Fe, Ni, Cr, Mn, Ti oder V steht.
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Die Auswahl dieser Metallporphyrine ist auf zwei Faktoren zurückzuführen. Die erste ist die Einfachheit ihrer chemischen Formel, die keine Seitensubstituenten enthält, was ihre Synthese vereinfacht und die Kosten der Endmaterialien und der darauf basierenden Geräte reduziert. Der zweite Faktor ist, dass die verwendeten Porphyrine in konventionellen organischen Lösungsmitteln wie Toluol gut löslich sind und auf der Wasseroberfläche homogene, ausgedehnte Monoschichten bilden können, die mit der Langmuir-Blodgett-Methode auf ein festes Substrat übertragen werden können. Die Bildung einer homogenen, ausgedehnten Rezeptor-Monoschicht ermöglicht die hohe Empfindlichkeit der Schicht gegenüber der Anwesenheit toxischer Gase, während jegliche Defekte in der Schicht, insbesondere ihre Verdickung, die untere Empfindlichkeitsschwelle des Sensors herabsetzen.
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Die Erhöhung der Anzahl der organischen Feldtransistoren 1 mit unterschiedlichen Rezeptorschichten 7 im Gassensorarray 8 erhöht die Zuverlässigkeit der qualitativen Analyse der Zusammensetzung der atmosphärischen Luft oder des Gasgemisches.
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Im Falle der Bildung eines Arrays von N organischen Feldtransistoren 1 auf einem gemeinsamen Substrat 12 (3) werden die Metallporphyrin-Rezeptorschichten nach dem Langmuir-Blodgett-Verfahren durch partielles Eintauchen des Substrats in die Subphase übertragen.
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Das Gerät für die Analyse von Mehrkomponenten-Gasgemischen vom Typ „Elektronische Nase“, dargestellt in 6, umfasst einen Gas-Multisensor 8 auf der Basis organischer Feldtransistoren 1 und 13 für jede der oben beschriebenen Ausführungsvarianten, einen Mikroprozessor 9, eine Messeinheit 10, verbunden mit den Elektroden 2 „Senke“ (Drain"), 3 „Quelle „ („Source“) und 5 „Steuerelektrode“ („Gate“) jedes der N-organischen Feldtransistoren 1 und 13 als Teil des Gas-Multisensors 8 und ein Mikroprozessors 12, eine hermetische Kammer 9 mit Gaseinlass und -auslass, in der der Gas-Multisensor 8 platziert ist, eine Stromversorgungseinheit 10, verbunden mit Elektroden 2 „Senke“ („Drain“), 3 „Quelle“ („Source“) und 5 Steuerelektrode“ („Gate“) jedes der N-organischen Feldeffekttransistoren 1 und 13.
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Der Betrieb des Geräts zur Analyse der Mehrkomponenten-Gasmischung vom Typ „Elektronische Nase“ auf der Basis des Gas-Multisensors 8, der die Anordnung N-organischer Feldtransistoren 1 umfasst, wird wie folgt durchgeführt.
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Ein Gasgemisch, das eine der nachweisbaren toxischen chemischen gasförmigen Verbindungen in Konzentrationen von 10 ppb bis 1 ppm enthält, wird in die hermetische Kammer 9 geleitet. Mittels der Stromversorgung 10 wir ein konstantes negatives Potential V an den Elektroden 2 „Senke“ („Drain“) und Elektroden 5 „Steuerelektrode“ („Gate“) jedes der N-organischen Feldtransistoren 1 mit den Rezeptorschichten 7, die Teil des Gas-Multisensors 8 sind (2 oder 3), angelegt.
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Der V-Wert wird so gewählt, dass das elektrische Feld in der dielektrischen Schicht 6 mindestens 50 kV/mm und das elektrische Feld in der organischen Halbleiterschicht 4 mindestens 0,5 kV/mm beträgt. Weiterhin wird mit der Messeinheit 11 die Stromstärke Ik (k = 0..N-1) für jeden der N-organischen Feldtransistoren 1 mit den im Multisensor 8 enthaltenen Rezeptorschichten 7 in Abhängigkeit von der Zeit t gemessen.
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Des Weiteren werden im Mikroprozessor
12 unter Verwendung von Software die relativen Stromänderungen in N-organischen Feldtransistoren nach der folgenden Formel (1) berechnet:
Wobei гдеI
rel k- der relative Strom ist, Rel.-Ein.;
I
k - der Strom im Kanal des N-ten organischen Feldtransistors zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist, A;
I
0 k- der Anfangsstrom im Kanal des N-ten organischen Feldtransistors ist, A.
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Die erhaltene Wertereihe Irel k (k = 0..N-1) wird als Eingangsdaten für eine der bekannten Methoden der Datenanalyse verwendet, die mit Hilfe des Mikroprozessors 12 nach dem gegebenen Algorithmus implementiert wurde. Die folgenden bekannten Methoden der Datenverarbeitung von „Elektronische Nase“-Systemen können dafür verwendet werden: die Methode der Hauptkomponenten (PCA), die Methode der linearen Diskriminanten (LDA), neuronales Netz usw. [Jurs P. C., Bakken G. A., McClelland H. E. Computational Methods for the Analysis of Chemical Sensor Array Data from Volatile Analytes // Chemical Reviews. - 2000. - V. 100, № 7. - S. 2649-2678; Pedregosa F., Varoquaux G., Gramfort A., Michel V., Thirion B., Grisel O., Blondel M., Prettenhofer P., Weiss R., Dubourg V., Vanderplas J., Passos A., Cournapeau D., Brucher M., Perrot M., Duchesnay E. Scikit-Learn: Machine Learning in Python // Journal of Machine Learning Research. - 2011. - V. 12. - S. 2825-2830].
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Die Möglichkeit, bekannte Analysemethoden für eine Reihe von empfangenen Daten und die qualitative Analyse der Zusammensetzung von atmosphärischer Luft oder Gasgemischen anzuwenden, ist auf eine Kombination der folgenden Faktoren zurückzuführen. Zum einen hängen die Irel k-Werte für jeden der N-organischen Feldtransistoren 1 mit der Metallporphyrin-Rezeptorschicht 7 im Gassensor 8 vom Gehalt und der Konzentration niedermolekularer toxischer Gase in der Zusammensetzung der atmosphärischen Luft oder des Gasgemisches ab. Dabei unterscheiden sich die Irel k-Werte in trockener Luft und wenn diese Ammoniak in Konzentrationen von 200 ppb - 1 ppm enthält deutlich (siehe 7).
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Zweitens sind die Irei k-Werte für jeden der N-organischen Feldtransistoren 1 mit einer Metallporphyrin-Rezeptorschicht 7 abhängig von der Art des in der Atmosphäre oder der Gasmischung vorhandenen niedermolekularen toxischen Gases. Diese Tatsache wird durch unterschiedliche Eigenschaften der Moleküle toxischer Gase wie Größe, Dipolmomentwert, Donor-Akzeptor-Eigenschaften usw. verursacht. 8 zeigt zum Beispiel die Abhängigkeit des Stromwertes von der Zeit für einen organischen Feldtransistor mit einer TiO-TPP Metallporphyrin-Rezeptorschicht 7 für verschiedene Gase gleicher Konzentration.
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Drittens hängen die Irel k-Werte für jeden derN-organischen Feldtransistoren 1 mit einer Metallporphyrin-Rezeptorschicht 7 in Gegenwart von niedermolekularem toxischem Gas vom Zentralatom des Metallporphyrinmoleküls ab. Diese Tatsache wird durch Unterschiede in der Kinetik der Sorption desselben Gases an der Oberfläche der Schicht von Metallporphyrinen unterschiedlicher chemischer Struktur verursacht. 9 zeigt zum Beispiel die Abhängigkeit des Stromwertes von der Zeit für einen organischen Feldtransistor mit verschiedenen Metallporphyrin-Rezeptorschichten 7 bei einer Konzentration von 200 ppb Ammoniak in einem Gasgemisch.
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Als Beispiel zeigt 8 das Ergebnis der LDA-Methode für Gasgemische, die eines der Gase NH3, H2S, NO2, Et-SH enthalten. Punkte, die verschiedenen Gasen entsprechen, sind in dem Bereich auf dem LDA-Diagramm gruppiert, und diese Bereiche überschneiden sich nicht. Nach dem gegebenen Algorithmus im Mikroprozessor 12 für die empfangene Irel k-Datengruppe wird der Punkt auf dem LDA-Diagramm berechnet und in seiner Beziehung zu einem der Bereiche der Typ der erkennbaren Verbindung definiert.
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Im letzten Schritt um den Wert Irez k, der für den N-organischen Feldtransistor 13 ohne Rezeptorschicht erhalten wird, wird die Konzentration der detektierten Verbindung durch Kalibrierkurven (11-14), die vorläufig im Speicher des Mikroprozessors 12 gespeichert sind, unter Verwendung des folgenden Algorithmus bestimmt.
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Auf der Kalibrierkurve des Stromwertes abhängig von der Konzentration (11-14), die einer zuvor definierten Typ einer nachweisbarem Zusammensetzung entspricht, befindet sich der Punkt, dessen Ordinate dem erhaltenen Irel k -Wert am nächsten liegt, und seine Abszisse wird als Konzentrationsmesswert betrachtet. Die definierte Klasse der nachweisbaren Verbindung und ihre nach dem Algorithmus gemessene Konzentration werden dem Benutzer angezeigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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