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HINTERGRUND ZU DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft allgemein Überwachungsvorrichtungen und Ausrüstung zur Gewinnung und Veranschaulichung von Daten über einen Patienten, an den die Ausrüstung angeschlossen ist, und insbesondere Überwachungsvorrichtungen und Verfahren zur Auslösung von Alarmen auf der Basis der Daten von dem Patienten.
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In Überwachungs- oder Diagnosevorrichtungen, die derzeit eingesetzt werden, werden die durch die Vorrichtungen gewonnenen Daten mit einem festgesetzten Grenzwert für den bestimmten physiologischen Parameter verglichen, der gemessen und durch die ankommenden Daten für die Vorrichtung dargestellt wird. Die Vorrichtung ist eingerichtet, um, wenn die Daten den Grenzwert überschreiten, einen Alarm auszulösen oder abzusetzen, um den momentanen Zustand des Patienten für einen behandelnden Arzt oder andere medizinische Pflegekraft, die den Patienten überwacht, anzuzeigen.
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Jedoch werden in vielen Situationen die Grenzwerte für die Auslösung der Alarme näher an den Bereichen der normalen Schwankungen der Werte für die Parameter, die überwacht werden, festgelegt, was ein Sicherheitsnetz bietet, um zu verhindern, dass unerwünschte Ereignisse verpasst werden. Somit wird die Vorrichtung selbst dann, wenn der Parameterwert nur aufgrund eines unwichtigen Ereignisses unter die Alarmgrenze für einen Augenblick fällt, einen Alarm basierend auf diesem erfassten Wert auslösen. Während eine Festlegung der Alarmgrenze auf diese Weise einen Schutz dagegen darstellt, dass irgendein beträchtliches Problem oder klinisch relevanter Alarm 1002 verpasst wird, ruft die niedrige Alarmgrenze für den überwachten Parameter auch eine große Anzahl klinisch irrelevanter Alarme 1000 hervor, wie dies in 3 veranschaulicht ist. In 3 wird, wenn die Alarmgrenze für einen Pulsoxymetriewert, der durch eine geeignete Überwachungsvorrichtung erfasst wird, bei 90% festgelegt ist, die Überwachungsvorrichtung natürlich jedes unerwünschte Ereignis erfassen, das auftritt, wenn das Ereignis bewirkt, dass der Pulsoxymetriewert für den Patienten unter diesen Schwellenwert fällt.
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Jedoch wird in Folge der Nähe der Schwelle oder Alarmgrenze zu den normalen oder zulässigen Bereichen für diesen Parameter auch eine große Anzahl klinisch irrelevanter Alarme erzeugt. Ferner ist es nicht möglich, die klinisch relevanten Alarme von den klinisch irrelevanten Alarmen basierend allein auf dem Parameterwert zu unterscheiden, so dass jedes Alarmereignis durch das medizinische Personal, das den Patienten überwacht, in der gleichen Weise behandelt werden muss.
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Eine Folge der großen Anzahl der klinisch irrelevanten Alarmereignisse ist der unnötige Aufwand an Personal, Zeit und Ressourcen bei der Behandlung der klinisch irrelevanten Alarmereignisse. Eine weitere Folge ist es, dass bestimmte sehr wichtige klinische Ereignisse inmitten der normalerweise viel größeren Anzahl klinisch irrelevanter Alarmereignisse versehentlich unbeachtet oder verpasst werden könnten. Dies wird häufig als Alarmmüdigkeit bezeichnet und rührt von der ständigen Darstellung der Alarmereignisse in ähnlicher Weise her, die bewirken kann, dass bestimmte Ereignisse in der Flut von Alarmen und zugehörigen Informationen, die auf dem Anzeigebildschirm der bestimmten Vorrichtung dargestellt werden, „verloren“ gehen können.
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Da derzeitige physiologische Grenzwertalarme eine sehr hohe falsche positive Rate haben und eine breitere Festlegung der Grenzen falsche positive Ergebnisse reduzieren kann, jedoch bei dem Risiko, dass kritische Ereignisse verpasst werden, kann dieses Risiko durch den Einsatz der Analytik in der Vorrichtung zur Erfassung einer Patientenverschlechterung (z.B. einer Atemdepression) vermindert werden, was verfolgbarere Alarme sowie ein Sicherheitsnetz liefert,. In eine früheren Versuch, dieses Problem zu bewältigen, sind Vorrichtungen entworfen worden, die analytische Maschinen oder Analytiktools enthalten, die spezielle Algorithmen verwenden, um mehrere gesendete Parameter von einem einzelnen Patienten zu korrelieren. Diese Korrelation kann genutzt werden, um die verschiedenen Parameter in einer Weise in Beziehung zu setzen, die der Vorrichtung ermöglicht, das (die) unerwünschte(n) Ereignis(se), das (die) den Alarm auslöst (auslösen), basierend auf den Trends in den ankommenden Daten in Bezug auf die erfassten Parameter vorherzusagen.
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Eine bestimmte Ausführungsform eines derartigen Systems ist in der parallel anhängigen und auf die gemeinsame Anmelderin lauteten, nicht provisorischen US-Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen 14/101,663 offenbart, die ausdrücklich durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit hierin mit aufgenommen ist. Wie in 2 veranschaulicht, verwendet diese Analytik die Parameter der Atmungsrate (RR, Respiration Rate) und Pulsoxymetrie (SpO2) in einem geeigneten Algorithmus, um eine drohende Patientenatemnot in einem Patienten vorherzusagen.
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Während dies ein sehr nützliches analytisches System zur Vorhersage von Atemnotereignissen sein kann, wird jedoch ohne Änderungen der physiologischen Alarmgrenzen für die Vorrichtung die gesamte Alarmbelastung nicht verringert. Zurückblickend auf 3 wird es insbesondere ohne irgendwelche Änderungen an den Alarmgrenzen für die durch die Analytik verwendeten Parameter, mit der unteren Standardgrenze 1006 für SpO2 bei 90%, weiterhin eine beträchtliche Anzahl klinisch irrelevanter Grenzalarme 1000 geben, unabhängig von den Bestimmungen/Vorhersagen der unerwünschten Ereignisse 1004, die durch die Analytik getroffen werden. Ferner ist es mangels jeglicher zusätzlicher Informationen schwierig, klinisch relevante Alarme 1002 von den irrelevanten Alarmen 1000 zu trennen. Dies würde auch für andere Analytiktools und andere Parameter, die in diesen Analytiktools verwendet werden, z.B. eine hemodynamische Analyse auf der Basis von Blutdruck (BP, Blood Pressure) und Pulsfrequenz (PR, Pulse Rate) oder andere Parameterkombinationen, die in den oder durch die in der Analytik verwendeten Algorithmen genutzt werden, gelten.
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Folglich ist es, um die Alarmmüdigkeit anzugehen und die Anzahl klinisch irrelevanter Alarme, die erzeugt werden, zu reduzieren, erwünscht, eine Überwachungsvorrichtung und ein zugehöriges analytisches System zu entwickeln, die bzw. das mit variablen physiologischen Parametergrenzen arbeitet oder eingerichtet sein kann. Eine derartige Vorrichtung und ein derartiges System würden eine effektive Feststellung, dass ein unerwünschtes Ereignis bei dem Patienten aufgetreten ist, unter Verwendung der Analytik ermöglichen, während sie/es ferner Veränderungen in den überwachten Parametern zulassen würde, um die Anzahl von Alarmen, die für klinisch irrelevante Ereignisse ausgelöst werden, zu begrenzen und/oder zu reduzieren.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung enthalten eine Überwachungsvorrichtung, ein System und ein Verfahren zur Überwachung eines Patienten einen Anzeigebildschirm, auf dem Daten, die den Patienten betreffen, der gerade durch die Vorrichtung überwacht wird, dargestellt werden. Die ankommenden Daten, die durch die Vorrichtung erfasst werden, werden auf dem Anzeigebildschirm dargestellt, um eine Einzelperson, die den Anzeigebildschirm betrachtet, zu befähigen, die momentanen physiologischen Parameter des Patienten zu bestimmen.
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Die Vorrichtung und der Anzeigebildschirm können ferner verschiedenen Alarmzustände oder -ereignisse veranschaulichen, wie sie durch die Vorrichtung anhand der ankommenden Datensignale bestimmt werden, die durch die Vorrichtung von Sensoren empfangen werden, die an dem überwachten Gegenstand angebracht sind. Die Alarmzustände oder -ereignisse werden durch den Vergleich von Parametergrenzen, die innerhalb der Vorrichtung gespeichert sind, mit den ankommenden Datensignalen von den Sensoren ausgelöst. Die Vorrichtung enthält ferner eine analytische Maschine oder Analytiktools, die betrieben werden können, um der Vorrichtung zu ermöglichen, mehrere Aspekte oder Eigenschaften der ankommenden Datensignale von den Sensoren zu korrelieren, zu denen einschließlich, jedoch nicht ausschließlich, vorbestimmte Maximal- und Minimalwerte für die Datensignale, Frequenzbereiche für die ankommenden Daten sowie Korrelationen zwischen einem Satz ankommender Daten von einem Sensor und einem anderen Satz ankommender Daten von einem anderen Sensor, wie etwa eine zeitliche Übereinstimmung, und andere gehören. Die Analytik ermöglicht der Vorrichtung, das Auftreten eines unerwünschten Ereignisses in dem Patienten basierend auf dem Vorhersagealgorithmus, der durch die Analytiktools genutzten Parameter verwendet, vorherzusagen. Eine beispielhafte Ausführungsform eines derartigen analytischen Systems, das in einer Vorrichtung dieser Art verwendet wird, ist in der parallel anhängigen und auf die gemeinsame Anmelderin lautenden, nicht provisorischen US-Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen 14/101,663 offenbart, die ausdrücklich durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit hierin mit aufgenommen ist. Wenn ein Alarmereignis oder -zustand auf diese Weise durch die Vorrichtung festgestellt wird, modifiziert die Vorrichtung den Betrieb der Anzeige, der die erfassten Daten betrifft, die das Alarmereignis oder den Alarmzustand hervorriefen, um die überwachenden Einzelpersonen auf diese speziellen Datensignale aufmerksam zu machen.
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In einer Ausführungsform verwendet das analytische System innerhalb der Vorrichtung die ankommenden Datensignale von dem Patienten bezüglich mehrerer Parameter des Patienten, die durch die Vorrichtung überwacht werden, in dem zugehörigen Algorithmus, um das Einsetzen eines unerwünschten Ereignisses, wie etwa einer Atemnot, vorherzusagen.
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Wenn das analytische System aktiv ist, verändert die Vorrichtung in einer beispielhaften Ausführungsform die physiologischen Alarmgrenzen für den Betrieb der Vorrichtung, um die Grenzen zu erweitern oder auszudehnen. Die Grenzen können automatisch durch die Vorrichtung oder als Reaktion auf eine Eingabe von dem Bediener in die Vorrichtung erweitert oder ausgedehnt/abgesenkt werden. Ferner können die Grenzwerte für einen oder mehrere der Parameter, die durch die Analytik verwendet werden, einzeln oder gemeinsam verändert werden, wenn die Analytiktools auf der Vorrichtung aktiviert werden.
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In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform kann die Vorrichtung eingerichtet sein, um die physiologischen Alarmgrenzen dadurch zu verändern, dass sie eine Zeitverzögerung für das Anzeigen eines jeglichen Alarms, der den Parametern zugeordnet ist, die durch die Analytik verwendet werden, entweder in Verbindung mit oder gesondert von der Einstellung der Alarmgrenzen vorsieht.
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In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist ein Verfahren zur Optimierung der Alarmgrenzwerteinstellungen einer Überwachungsvorrichtung, die betreibbar ist, um Informationen über Daten zu liefern, die von Sensoren erhalten werden, die mit der Vorrichtung betriebsmäßig verbunden sind, geschaffen, wobei das Verfahren die Schritte aufweist: Bereitstellen der Vorrichtung, die eine zentrale Verarbeitungseinheit enthält, die eingerichtet ist, um ankommende Datensignale von einem ersten Sensor, die einen ersten physiologischen Parameter betreffen, und von einem zweiten Sensor, die einen zweiten physiologischen Parameter betreffen, zu empfangen und die ankommenden Datensignale mit vorbestimmten Alarmgrenzen für den ersten und den zweiten physiologischen Parameter zu vergleichen, um einen Alarmzustand zu bestimmen, und eine analytische Maschine, die mit der zentralen Verarbeitungseinheit betriebsmäßig verbunden und wahlweise betreibbar ist, um Vorhersagen über unerwünschte Ereignisse unter Verwendung der ankommenden Datensignale zu liefern; Aktivieren der analytischen Maschine; und Verändern der Alarmgrenzen für wenigstens einen von dem ersten und/oder zweiten physiologischen Parameter als Reaktion auf die Aktivierung der analytischen Maschine.
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In einer noch weiteren beispielhaften Ausführungsform ist die Überwachungsvorrichtung betreibbar, um Informationen über Daten zu liefern, die von Sensoren erhalten werden, die zwischen einem Patienten und der Vorrichtung betriebsmäßig angeschlossen sind, und enthält eine zentrale Verarbeitungseinheit, die eingerichtet ist, um ankommende Datensignale von einem ersten Sensor, die einen ersten physiologischen Parameter des Patienten betreffen, und von einem zweiten Sensor, die einen zweiten physiologischen Parameter des Patienten betreffen, zu empfangen und die ankommenden Datensignale mit vorbestimmten Alarmgrenzen für den ersten und den zweiten physiologischen Parameter zu vergleichen, um einen Alarmzustand festzustellen, und eine analytische Maschine, die mit der zentralen Verarbeitungseinheit betriebsmäßig verbunden ist und wahlweise betreibbar ist, um Vorhersagen über unerwünschte Ereignisse unter Verwendung der ankommenden Datensignale zu liefern, wobei die zentrale Verarbeitungseinheit eingerichtet ist, um die Alarmgrenzen für wenigstens einen von dem ersten und zweiten physiologischen Parameter als Reaktion auf die Aktivierung der analytischen Maschine zu verändern.
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In noch einer weiteren beispielhaften Ausführungsform enthält die medizinische Überwachungsvorrichtung zur Lieferung von Informationen über den Patienten, der an die Vorrichtung funktionsmäßig angeschlossen ist, ein elektronisches Speichermedium, in dem Werte für Alarmgrenzen für eine Anzahl physiologischer Parameter, die überwacht werden sollen, gespeichert sind, eine zentrale Verarbeitungseinheit, die mit dem elektronischen Speichermedium betriebsmäßig verbunden und eingerichtet ist, um ankommende Datensignale, die die Parameter des Patienten betreffen, zu empfangen und die ankommenden Datensignale mit den Alarmgrenzen für die Parameter zu vergleichen, um einen Alarmzustand zu bestimmen, einen oder mehrere Sensoren, die mit der zentralen Verarbeitungseinheit betriebsmäßig verbunden und eingerichtet sind, um an den Patienten angeschlossen zu werden, um die ankommenden Datensignale über die zu überwachenden Parameter von dem Patienten zu erhalten und an die zentrale Verarbeitungseinheit zu übertragen, eine analytische Maschine, die mit der zentralen Verarbeitungseinheit betriebsmäßig verbunden und wahlweise betreibbar ist, um Vorhersagen über unerwünschte Ereignisse unter Verwendung der ankommenden Datensignale zu liefern, und eine Anzeige, die mit der zentralen Verarbeitungseinheit betriebsmäßig verbunden ist, wobei die Anzeige einen Anzeigebildschirm und eine Benutzerschnittstelle enthält, die eingerichtet ist, um die wahlweise Aktivierung der analytischen Maschine zu ermöglichen, wobei die zentrale Verarbeitungseinheit eingerichtet ist, um die Alarmgrenze für wenigstens einen physiologischen Parameter als Reaktion auf die Aktivierung der analytischen Maschine zu verändern.
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Es sollte verstanden werden, dass sowohl die vorstehende allgemeine Beschreibung als auch die folgende detaillierte Beschreibung beispielhaft und erläuternd sind und dazu bestimmt sind, eine weitere Erläuterung der Erfindung, wie sie beansprucht ist, zu liefern.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt eine schematische Ansicht einer Überwachungsvorrichtung gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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2 veranschaulicht in graphischer Weise den Betrieb der beispielhaften analytischen Maschine, die bei der Überwachungsvorrichtung nach 1 verwendet wird;
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3 veranschaulicht in graphischer Weise beispielhafte SpO2-Parameterwerte im Verlauf der Zeit für einen Patienten, wie sie durch die Überwachungsvorrichtung unter Verwendung standardmäßiger (voreingestellter) SpO2-Alarmgrenzen gemessen werden.
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4 veranschaulicht in graphischer Weise beispielhafte SpO2-Parameterwerte im Verlauf der Zeit für einen Patienten, wie sie durch die Überwachungsvorrichtung unter Verwendung modifizierter SpO2-Alarmgrenzen gemessen werden, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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5 veranschaulicht in graphischer Weise beispielhafte RR-Parameterwerte im Verlauf der Zeit für einen Patienten, wie sie durch die Überwachungsvorrichtung unter Verwendung standardmäßiger RR-Alarmgrenzen gemessen werden.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1 veranschaulicht eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung, die eine Überwachungs- oder Diagnosevorrichtung und ein Überwachungs- oder Diagnosesystem 100 enthält, die bzw. das eine beliebige geeignete Art einer Überwachungsvorrichtung zur Überwachung verschiedener Betriebsparameter eines Objektes, einer Maschine, einer Einzelperson oder eines anderen Gegenstands 101, der an die Vorrichtung 100 funktionsmäßig angeschlossen ist, sein kann. Die Vorrichtung 100 enthält eine Anzeige 102 einer beliebigen geeigneten Art, wie beispielsweise eine Berührungsbildschirmanzeige, mit einem Bildschirm 103 auf dieser, auf dem die Überwachungsdatensignale 104 bezüglich des Objektes 101, das an die Vorrichtung 100 angeschlossen ist, angezeigt werden können. Wenn sie als ein Berührungsbildschirm ausgebildet ist, kann die Anzeige 102 zusätzlich als eine Benutzerschnittstelle 105 zur Verwendung bei der Steuerung des Betriebs der Vorrichtung 100 dienen, obwohl die Schnittstelle 105 als eine gesonderte Komponente, die mit der Vorrichtung 100 verbunden ist, ausgebildet sein kann, falls dies erwünscht ist.
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In der beispielhaften Ausführungsform nach 1 nimmt die Vorrichtung 100 die Form einer medizinischen Überwachungsvorrichtung 106 ein, die eine oder mehrere Leitungen oder Sensoren 108 aufweist, wie etwa Impedanz-Atmungs-/respiratorische Sensoren 109, die in einer beliebigen geeigneten Weise zwischen der medizinischen Überwachungsvorrichtung 106 und einem Patienten 110 betriebsmäßig angeschlossen sind, um verschiedene vitale Statistiken des Patienten 110 zu überwachen. Zusätzlich zu den Sensoren 109 kann die Vorrichtung 100 weitere Sensoren 108 verwenden, die verwendet werden, um weitere Parameter oder Statistiken des Patienten 110 zu überwachen, wie etwa einen Pulsoximetersensor 121 und/oder einen invasiven Druckkatheter 130 und einen invasiven Druckwandler 132, um den Blutfluss und -druck des Patienten 110 für einen Vergleich mit den von den Sensoren 109 erhaltenen Daten zu messen.
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Die medizinische Überwachungsvorrichtung 106 enthält eine zentrale Verarbeitungseinheit (CPU) 112, die mit den Sensoren 108 betriebsmäßig verbunden ist, um Daten von den Sensoren 108 über verschiedene vitale Statistiken oder Parameter von spezifizierten körperlichen Funktionen des Patienten 110 zu empfangen und zu verarbeiten, die in der beispielhaften Ausführungsform nach 1 Atmungsfunktionen betreffen, obwohl andere körperliche Funktionen oder Systeme ebenfalls als in dem Schutzumfang der vorliegenden Erfindung liegend angesehen werden. Diese Parameter können anschließend von der CPU 112 zu der Anzeige 102 zur Präsentation in einer spezifizierten Weise auf dem Bildschirm 103 der Anzeige 102 für eine Durchsicht durch eine Einzelperson, die den Patienten 110 mittels der Anzeige 102 überwacht, übertragen werden. Alternativ kann die CPU 112 beispielsweise über festverdrahtete oder drahtlose Verbindungen mit einem (nicht veranschaulichten) Netzwerk betriebsmäßig verbunden sein, das die Verwendung mehrerer (nicht veranschaulichter) visueller Schnittstellen ermöglicht, einschließlich derjenigen, wie etwa eines Fernsehgerätes, eines Gesundheitsmonitors, eines iPhones oder einer ähnlichen Vorrichtung, eines Laptops, tragbarer Elektrogeräte und anderer. Diese Integration der Überwachungsvorrichtung 100 in ein System mit Personalcomputervorrichtungen und tragbaren Elektrogeräten erweitert die Kommunikationsfähigkeiten zwischen Klinikärzten, sowie auch um eine Beobachtung eines Patienten von entfernten Stellen, z.B. zentralen Stationen für Personal, zu ermöglichen.
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Die Vorrichtung 100 enthält ferner ein Speichermodul 114, das die Form eines beliebigen geeigneten computerlesbaren Speichermediums, z.B. eines RAM-Moduls, einnehmen kann, und eine analytische Maschine 116, die jeweils mit der CPU 112 betriebsmäßig verbunden sind, um bei der Überwachungsfunktion der Vorrichtung 100 unter Verwendung der Datensignale 104, die über die Sensoren 108 zu der CPU 112 geliefert werden, zu unterstützen. Die Vorrichtung 100 enthält ferner einen Audiolautsprecher 117, um der Vorrichtung 100 zu ermöglichen, hörbare Anzeigen verschiedener Betriebseigenschaften der Vorrichtung 100 zu liefern.
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Das Speichermedium 114 kann bestimmte Informationen über die vorbestimmten normalen oder zulässigen Bereiche für die Betriebsparameter, vitalen Statistiken oder physiologischen Parameter für den Patienten 110, an den die Vorrichtung 100 angeschlossen ist, enthalten. Diese gespeicherten Bereiche können durch die CPU 112 in Verbindung mit den ankommenden Datensignalen 104 von den Sensoren 108 und den persönlichen Statistiken des Patienten 110 dazu verwendet werden, die momentanen vitalen Statistiken oder physiologischen Parameter des Patienten 110 zu bestimmen und festzustellen, ob diese vitalen Statistiken oder physiologischen Parameter außerhalb der vorbestimmten Bereiche für diese speziellen vitalen Statistiken oder physiologischen Parameter liegen. Die abgespeicherten Bereiche für die ankommenden Datensignale 104 über die verschiedenen physiologischen Parameter und vitalen Statistiken, die durch die CPU 112 von den verschiedenen Sensoren 108 empfangen werden, können Bereiche für minimale und maximale absolute Werte der erfassten Parameter, minimale und maximale Frequenzbereiche für die erfassten physiologischen Parameter oder einen beliebigen anderen geeigneten Aspekt der ankommenden Datensignale 104, der bei der Bestimmung eines Alarmereignisses oder -zustandes verwendet werden soll, enthalten.
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Die analytische Maschine 116 ist innerhalb der Vorrichtung 100 betreibbar, um ein oder eine Kombination der ankommenden Datensignale 104 von der CPU 112 in einer geeigneten Weise zu verwenden, um eine Vorhersage über irgendein unerwünschtes Ereignis, wie etwa Atemnot, für den Patienten zu liefern. Während die spezielle Funktionsweise der Maschine 116 oder der in der Maschine 116 verwendete Algorithmus nach Bedarf variiert werden kann, um eine beliebige Anzahl verschiedener Kombinationen der ankommenden Datensignale 104 zu nutzen, ist eine beispielhafte Ausführungsform einer geeigneten analytischen Maschine 116 in der parallel anhängigen und auf die gemeinsame Anmelderin lautenden nicht provisorischen US-Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen 14/101,663 offenbart, die ausdrücklich durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit hierin mit aufgenommen ist. In dieser beispielhaften Ausführungsform der Maschine 116 werden die ankommenden Datensignale 104, die die SpO2 und RR des Patienten betreffen, miteinander kombiniert, um dem Patienten einen vorhersagekräftigen Indikator über das Auftreten einer Atemnot in dem Patienten 110 zur Verfügung zu stellen.
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Der Betrieb der analytischen Maschine 116 unter Verwendung der ankommenden Datensignale 104 erfolgt in Verbindung mit dem Betrieb der CPU 112 durch einen Vergleich der ankommenden Datensignale 104 mit den in dem Medium 114 gespeicherten Alarmgrenzen. Somit vergleicht die CPU 112 aktiv die einzelnen ankommenden Datensignale 104 mit den in dem Medium 114 gespeicherten Alarmgrenzen, getrennt von der Feststellung, die durch die analytische Maschine 116 in Bezug auf die Vorhersage irgendeiner Atemnot getroffen wird.
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Jedoch ist die CPU 112 der Vorrichtung 100 eingerichtet, um zur Reduktion der Anzahl klinisch irrelevanter Alarme, die durch die Vorrichtung 100 erzeugt werden, wenn die analytische Maschine 116 aktiviert ist, z.B. über die Benutzerschnittstelle 105, die Alarmgrenzen eines oder mehrerer der Parameter, die durch die analytische Maschine 116 genutzt werden, zu verändern. In einer Ausführungsform verändert die CPU 112, wenn die analytische Maschine 116 durch einen Bediener aktiviert wird, automatisch die Alarmgrenzwerte für wenigstens einen der Parameter, die durch die Vorrichtung 110 erfasst und durch die analytische Maschine 116 verwendet werden. Bezugnehmend auf die 3 und 4 stellt 3 den Betrieb der Vorrichtung 100 ohne die Verwendung der analytischen Maschine 116 und eine Alarmgrenze für SpO2 von 90% dar, was eine sehr beträchtliche Anzahl klinisch irrelevanter Alarme 1000 zur Folge hat. Wenn die analytische Maschine 116 aktiviert ist, kann die CPU 112 jedoch den unteren Grenzwert des Parameters auf 81% verändern, wie in 4 veranschaulicht, was der SpO2-Parameter in dem veranschaulichten Beispiel ist, wodurch die Anzahl klinisch irrelevanter Alarme 1000, die durch die Vorrichtung 100 erzeugt werden, wesentlich reduziert wird.
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Während das vorstehende Beispiel die Vorrichtung 100 veranschaulicht, wie sie die Alarmgrenzwerteinstellungen automatisch anpasst oder optimiert, wenn die analytische Maschine 116 aktiviert wird, kann die Vorrichtung 100 alternativ, wenn die Analytiktools 116 aktiviert werden, den Bediener aktiv zur Anpassung oder Optimierung der Alarmgrenze(n), wie durch den Bediener erwünscht, auffordern. In dieser Ausführungsform kann die Vorrichtung 100 den Bediener auffordern, die in der Vorrichtung 100 einprogrammierte Alarmgrenzwertänderung zu akzeptieren oder zu genehmigen, oder der Benutzer kann alternativ aufgefordert werden, eine gewünschte oder modifizierte Alarmgrenze einzugeben, um die Alarmgrenzwerteinstellungen für die Vorrichtung 100 zu optimieren, optional innerhalb eines in dem Medium 114 abgespeicherten Bereiches zulässiger Veränderungen, der mit dem (den) ausgewählten Parameter(n) verwendet werden soll, während die analytische Maschine 116 aktiv ist.
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In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform kann die CPU 112, entweder gesondert von oder in Verbindung mit der Veränderung der Alarmgrenzen, eingerichtet sein, um eine vorbestimmte Verzögerung für den Alarm zu aktivieren, der durch die Vorrichtung 100 über die Anzeige 102 angezeigt und/oder den Lautsprecher 117 akustisch ausgegeben werden soll. Die Zeitverzögerung in dieser Ausführungsform kann vorbestimmt sein, z.B. dreißig (30) Sekunden betragen, oder sie kann alternativ durch den Bediener ausgewählt werden, um die Betriebsalarmgrenzwerte für die Vorrichtung 100 zu optimieren, optional innerhalb vorgegebener Zeitbereiche für die Verzögerung, die in dem Medium 114 abgespeichert sind.
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Zusätzlich setzt die Vorrichtung 100 in jeder beliebigen der vorstehend beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen, sobald die analytische Maschine 116 durch den Bediener abgeschaltet oder deaktiviert wird, automatisch die Alarmgrenzen auf die Standardwerte zurück, d.h., wie in 3 veranschaulicht ist, die die veranschaulichte beispielhafte Ausführungsform der Vorrichtung 100 betrifft, wie in den 3 und 4 dargestellt.
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Während die vorstehend beschriebenen Beispiele die Veränderungen der Alarmgrenzwerte veranschaulichen, die durch die Vorrichtung 100 verwendet werden, wenn ein einziger Parameter geändert wird, können in anderen Situationen die Grenzen für einen der Parameter, die durch die Analytiktools 116 verwendet werden, gegebenenfalls nicht in der vorstehend veranschaulichten Weise leicht veränderbar sein. Zum Beispiel ist, wie in 5 veranschaulicht, der hohe Standardgrenzwert 1006 für RR auf 60 bpm (beats per minute, Schläge pro Minute) festgelegt, was ihn aufgrund des hohen Rauschniveaus in diesem Parameter bei der Bestimmung irgendwelcher unerwünschten Ereignissen im Effekt nutzlos macht. Zusätzlich treten normallerweise beträchtliche Veränderungen in dem RR-Wert über die Dauer der Überwachung vor dem Eintreten des unerwünschten Ereignisses 1004 auf. Somit kann die Auswahl einer Alarmgrenze, die für den RR-Parameter klinisch nützlich sein würde, schwierig sein.
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Um diese Situationen zu berücksichtigen, kann die CPU 112 in einer beispielhaften Ausführungsform, wenn die analytische Maschine 116 aktiviert wird, alle Einzelparameter-Grenzalarme für diejenigen Parameter, die durch die analytische Maschine 116 verwendet werden, deaktivieren. Stattdessen wir die CPU 112 nur einen Grenzalarm dann auslösen, falls die Alarmgrenzen in jedem der mehreren Parameter verletzt werden, die in dem Algorithmus verwendet werden, der in der analytischen Maschine 116 verwendet wird, wie bspw. der RR und SpO2 für das in den 3 und 4 veranschaulichte Beispiel. In anderen Worten verändert die Vorrichtung 100 die Alarmgrenzen, indem sie die Alarmgrenzen für sowohl den ersten (RR) als auch den zweiten (SpO2) physiologischen Parameter miteinander in Beziehung bringt, um eine kombinierte Alarmgrenze zu bilden, die ausgelöst wird, wenn die Alarmgrenzen für sowohl den ersten als auch den zweiten physiologischen Parameter überschritten werden. Eine alternative beispielhafte Ausführungsform dieser Vorrichtung 100 verwendet eine Zeitverzögerung entweder gesondert von oder in Verbindung mit der Anforderung, dass jede der oder die kombinierten Parameteralarmgrenzen verletzt werden.
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Diese schriftliche Beschreibung verwendet Beispiele, um die Erfindung, einschließlich der besten Ausführungsart, zu offenbaren und auch jeden Fachmann auf dem Gebiet zu befähigen, die Erfindung auszuführen, wozu die Schaffung und Verwendung jeglicher Vorrichtungen oder Systeme und die Durchführung jeglicher enthaltener Verfahren gehören. Der patentierbare Umfang der Erfindung ist durch die Ansprüche definiert und kann weitere Beispiele enthalten, die Fachleuten auf dem Gebiet einfallen. Derartige weitere Beispiele sollen in dem Schutzumfang der Ansprüche liegen, wenn sie strukturelle Elemente aufweisen, die sich von dem Wortsinn der Ansprüche nicht unterscheiden, oder wenn sie äquivalente strukturelle Elemente mit unwesentlichen Unterschieden gegenüber dem Wortsinn der Ansprüche enthalten.