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GEBIET DER OFFENBARUNG
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Die vorliegende Offenbarung betrifft allgemein die Modellierung und Analyse von Bohrsystemen in der Öl- und Gasindustrie und insbesondere das Organisieren und Erleichtern der Visualisierung modellierter Betriebseinschränkungen und eines Satzes von Betriebseingabeparametern für unterschiedliche Tiefenintervalle.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Modellierung ist in der Öl- und Gasindustrie wichtig, um die Rentabilität zu maximieren. Eine solche Modellierung beinhaltet die Modellierung von Formationen sowie die Modellierung von Bohr- und Extraktionssystemen, die zum Gewinnen von Kohlenwasserstoffen aus Formationen verwendet werden. Ein wichtiger Aspekt eines jeden solchen Modells ist es, die Auswirkungen von Veränderungen, etwa Tiefenveränderungen, auf verschiedene Modellparameter nachzuvollziehen. Zum Beispiel lässt sich modellieren, wie sich eine Veränderung der Bohrschlammdichte auf die Bohrstrangpenetrationsgeschwindigkeit in einer bestimmten Tiefe auswirkt. Wenn die Explorationstiefe sich ändert, können sich auch die optimalen Parameter für die betreffende Tiefe ändern. Zusätzlich oder alternativ kann sich die Bedeutung bestimmter Parameter mit der Tiefe ändern. Mit anderen Worten, ein Satz von Analysen und Parametern kann für eine erste Tiefe am relevantesten sein, während ein anderer Satz von Analysen und Parametern für eine zweite Tiefe am relevantesten sein kann.
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Das Organisieren und Visualisieren der Ergebnisse einer jeden Analyse, die für eine jeweilige Tiefe oder einen Lochabschnitt eines modellierten Bohrlochs durchgeführt wird, wobei andere Betriebsparameter angewandt werden, ist schwierig und mühselig und stellt eine übermäßige Arbeitslast für den Endbenutzer dar. Eine Möglichkeit, einen solchen Ansatz zu vermeiden, ist das Auswählen von Analysen für die gesamte Länge eines modellierten Bohrlochs und die Verwendung eines Satzes von Parametern und Parameterwerten über das gesamte Bohrloch hinweg für diese Analysengleichungen. In einem solchen Fall kann der Benutzer in der Regel Parameterwerte so auswählen, dass sie den schlimmsten anzunehmenden Fall für das Bohrloch simulieren. Die resultierende visuelle Darstellung ist eine einzelne grafische Darstellung über die gesamte Länge des modellierten Bohrlochs hinweg. Häufig kann sich diese Darstellung in einer jeweiligen Tiefe wesentlich von einem genaueren Modell des Bohrlochs unterscheiden.
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Ein weiterer Ansatz ist die Durchführung einer Analyse an einer Vielzahl von ausgewählten Tiefenintervallen. In der Regel muss ein Benutzer zuerst verschiedene Tiefenintervalle zur Analyse auswählen. Sodann werden die jeweiligen Analysen oder Berechnungen ausgewählt, die in dieser Tiefe durchgeführt werden sollen. Als nächstes wird ein Satz von Eingabewerten, die für die Gleichungen in den Analysen benutzt werden, eingegeben, und es werden Ergebnisse berechnet. Die Ergebnisse der Analysen werden dann in einer visuellen Darstellung präsentiert, die „eingefroren“ wird oder als eine „Momentaufnahme“ gespeichert wird. Der Benutzer muss dann die Eingabeparameterwerte ändern und den visuellen Darstellungsprozess wiederholen. Das Vorstehende ergibt eine Vielzahl von Momentaufnahmen für eine jeweilige Tiefe und überlässt es dem Benutzer, nachzuvollziehen, welche Momentaufnahme welchem jeweiligen Satz von Werten unter den Analysen entspricht. Sodann kann die jeweils wünschenswerteste Momentaufnahme für eine gegebene Tiefe ausgewählt und zu einem Fahrplan für das gesamte Bohrloch zusammengestellt werden. Neben den oben erörterten Nachteilen erfordert ein solcher Prozess langwierige Iterationszeit und behindert Aktualisierungen an den Modellen, wenn Auslegungsänderungen spontan vorgenommen werden.
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Die Komplexität der genannten Vorgehensweise nimmt zu, wenn gleichzeitig andere Analysen und Strangvorgänge durchgeführt werden. Es ist schwierig, die verschiedenen Tiefenbereiche, Sätze spezifischer Parameter für ein jedes Tiefenintervall und Analysen oder Betriebsarten im Auge zu behalten.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung lassen sich anhand der nachfolgenden ausführliche Beschreibung und anhand der begleitenden Zeichnungen verschiedener Ausführungsformen der Offenbarung besser nachvollziehen. In den Zeichnungen können gleiche Bezugszeichen auf identische oder in ihrer Funktion ähnliche Elemente hinweisen. Die Zeichnung, in der ein Element als erstes erscheint, ist allgemein durch die am weitesten links stehende Ziffer in dem entsprechenden Bezugszeichen angegeben.
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1 stellt eine Systemarchitektur gemäß verschiedenen Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung dar.
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2 ist ein Blockdiagramm, das ein Bohrlochfahrplanmodellierungssystem gemäß einer Ausführungsform darstellt.
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3 ist ein Bohrlochfahrplan, der Drehmoment an der Oberfläche in Abhängigkeit von der Tiefe darstellt.
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4 ist ein Bohrlochfahrplan, der Hakenlast an der Oberfläche in Abhängigkeit von der Tiefe darstellt.
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5 ist ein Ablaufdiagramm, das Bohrlochfahrplanmodellierung gemäß einer Ausführungsform darstellt.
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6 stellt eine Benutzeroberfläche zum Erzeugen eines Bohrlochfahrplans in einer Bohrlochplanungsanwendung gemäß einer Ausführungsform dar.
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7 ist ein Graph einer Bohrlochkennlinie in Abhängigkeit von der Tiefe, der die Auswahl von Tiefenintervallen im Bohrlochfahrplanmodellierungssystem gemäß einer Ausführungsform darstellt.
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8 stellt eine Benutzeroberfläche zum Erzeugen eines Bohrlochfahrplans in einer Bohrlochplanungsanwendung gemäß einer Ausführungsform dar.
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9 ist ein Blockdiagramm eines beispielhaften Computersystems, das einen oder mehrere hier beschriebene Vorgänge ausführen kann.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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1 stellt eine Systemarchitektur 100 dar, in der Ausführungsformen implementiert werden können. Die Systemarchitektur 100 beinhaltet eine Servermaschine 110, Datenspeicher 140 und Client-Maschinen 102A–102N, die mit einem Netz 104 verbunden sind. Bei dem Netz 104 kann es sich um ein öffentliches Netz (z. B. das Internet), ein privates Netz (z. B. ein lokales Netz (LAN), ein Weitverkehrsnetz (WAN)) oder eine Kombination davon handeln.
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Bei den Client-Maschinen 102A–102N kann es sich um Personalcomputer (PC), Laptops, Mobiltelefone, Tabletcomputer oder beliebige andere Rechenvorrichtungen handeln. Die Client-Maschinen 102A–102N können ein Betriebssystem (OS) ausführen, das Hardware und Software der Client-Maschinen 102A–102N verwaltet.
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Bei der Servermaschine 110 kann es sich um einen Rackmount-Server, einen Router-Computer, einen Personalcomputer, einen tragbaren digitalen Assistenten, ein Mobiltelefon, einen Laptop-Computer, einen Tablet-Computer, ein Netbook, einen Desktop-Computer, ein Mediencenter oder eine beliebige Kombination davon handeln.
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Die Servermaschine 110 beinhaltet ein Bohrlochfahrplanmodellierungssystem 120. In einigen Ausführungsformen kann das Bohrlochfahrplanmodellierungssystem 120 auf einer oder mehreren verschiedenen Maschinen ausgeführt werden. In anderen Ausführungsformen kann das Bohrlochfahrplanmodellierungssystem 120 auf einer einzigen Maschine ausgeführt werden.
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Im Allgemeinen können Funktionen, die als durch den Server 110 ausgeführt beschrieben werden, in anderen Ausführungsformen auch auf Client-Maschinen 102A–102N ausgeführt werden. Außerdem können die Funktionen, die einer bestimmten Komponente zugeschrieben werden, auch von anderen oder mehreren gemeinsam arbeitenden Komponenten ausgeführt werden. Auf den Server 110 kann auch als ein Dienst zugegriffen werden, der durch geeignete Anwendungsprogrammierschnittstellen an andere Systeme oder Vorrichtungen bereitgestellt wird.
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Der Datenspeicher 140 ist Dauerspeicher, der verschiedene Arten von Daten (z. B. Text, Audio, Video, Bilder, Karten) speichern kann. In einigen Ausführungsformen kann es sich bei dem Datenspeicher 140 um einen an ein Netz gebundenen Dateiserver handeln, während der Datenspeicher 140 in anderen Ausführungsformen eine Art von Dauerspeicher wie etwa eine objektorientierte Datenbank, eine relationale Datenbank und dergleichen sein kann.
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In einem Beispiel ist der Datenspeicher 140 einem Bohrlochplanungsdienst zugeordnet. Ein Bohrlochplanungsdienst kann Systeme, Softwareanwendungen und Websites beinhalten, die es Benutzern ermöglichen, verschiedene Formen von Bohrlochplanungsinformationen zu erstellen, zu ändern, zu veröffentlichen, zu verteilen und darauf zuzugreifen. Somit kann der Datenspeicher 140 Bohrlochplanungsdaten, -szenarien, -simulationen, -grafiken usw. beinhalten.
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Das Bohrlochfahrplanmodellierungssystem 120 kann den Bohrlochfahrplan unter Verwendung von einem oder mehreren Eingabeparametern ausführen, für die als Eingabe numerische Bereichsdaten festgelegt sind. Zum Beispiel kann das Bohrlochfahrplanmodul 120 Benutzer dabei unterstützen, automatisch Bohrlochfahrplanergebnisse auf Grundlage von numerischen Bereichsdaten zu erzeugen, die für verschiedene Eingabeparameter eines Rechenmodells bereitgestellt werden. Somit kann das Bohrlochfahrplanmodellierungssystem 120 numerische Bereichsdaten, die für die Eingabeparameter festgelegt wurden, zum Automatisieren verschiedener manueller und mühseliger Schritte verwenden, die anderenfalls beim Ausführen des Bohrlochfahrplans erforderlich wären.
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Zum Beispiel kann das Bohrlochfahrplanmodellierungssystem 120 einen vom Benutzer bereitgestellten numerischen Bereich für einen Eingabeparameter empfangen, automatisch mehrere Werte aus dem numerischen Bereich zum Verwenden beim Ausführen des Bohrlochfahrplans auswählen, verschiedene Rechenmodellergebnisse für jeden der ausgewählten Werte berechnen, grafische Ergebnisse erzeugen, um einen Bohrlochfahrplan für den Eingabeparameter bereitzustellen, und die grafischen Ergebnisse einem Benutzer präsentieren.
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In einem Beispiel bezeichnet ein Rechenmodell allgemein ein mathematisches Modell, das zum Analysieren und Vorhersagen des Verhaltens eines komplexen Systems mittels Computersimulation dient. Beispiele von Rechenmodellen beinhalten, ohne darauf beschränkt zu sein, Bohrlochtechnikmodelle, Bohrlochplanungs- und -steuerungsmodelle, Kohlenwasserstofflagerstättenmodelle, Wettervorhersagemodelle, Verbrechensvorhersagemodelle usw. Ein bereichsbasierter Bohrlochfahrplan kann auf Rechenmodelle jeder Disziplin angewandt werden und ist nicht auf die in dieser Offenbarung vorgestellten Beispiele beschränkt.
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2 ist ein Blockdiagramm, das ein Bohrlochfahrplanmodellierungssystem 120 gemäß einer Ausführungsform darstellt. Das Bohrlochfahrplanmodellierungssystem 120 beinhaltet ein Anfrageempfangsmodul 202, ein Bohrlochfahrplanerzeugungsmodul 204 und ein Benutzeroberflächenanzeigemodul 206. In anderen Ausführungsformen können Funktionen, die einem oder mehreren von dem Anfrageempfangsmodul 202, Bohrlochfahrplanerzeugungsmodul 204 und Benutzeroberflächenanzeigemodul 206 zugeordnet sind, in verschiedenen Anordnungen kombiniert, unterteilt und geordnet werden. In einer Ausführungsform ist das Bohrlochfahrplanmodellierungssystem 120 an einen Datenspeicher 140 und einen Arbeitsdatenspeicher 240 gekoppelt. Der Datenspeicher 140 beinhaltet Daten 220. Der Arbeitsdatenspeicher 240 beinhaltet temporäre Daten 250.
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In einer Ausführungsform können die Daten 220 verschiedene Formen von Text-, Audio-, Video-, Karten-, geodätischen, räumlichen und Bildinhalten beinhalten, sowie Modellierungsgleichungen und -funktionen (zu Zwecken der Offenbarung hier als „Rechenmodellberechnungen“ bezeichnet), die von einem Bohrlochfahrplanmodellierungssystem 120 verwendet werden. Zum Beispiel können diese Daten hinsichtlich des Bohrens und Förderns von Kohlenwasserstoffen Formationsporosität und -permeabilität, Formationsdruck, Formationsstratifizierung, Bohrschlammgewicht, Bohrschlammviskosität, usw. beinhalten. Ebenso können diese Rechenmodellberechnungen verschiedene Charakteristiken eines zu modellierten Bohrlochs darstellen, wie etwa das nicht einschränkende Beispiel von Bohrlochparametern in Abhängigkeit von der Tiefe. In dieser Hinsicht kann es sich bei den Daten 220 um Daten handeln, die von Sensoren oder anderer Ausrüstung erlangt werden und eindeutig einer bestimmten Lagerstätte oder einem bestimmten Bohrsystem zugeordnet sind, oder die Daten 220 können allgemein für eine Lagerstätte oder ein Bohrsystem repräsentativ sein.
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Das Bohrlochfahrplanmodellierungssystem 120 kann den Arbeitsdatenspeicher 240 als einen temporären Speicherplatz für temporäre Daten 250 im Zusammenhang mit Zwischenberechnungen und anderen Vorgängen im Zusammenhang mit dem Bohrlochfahrplanmodellierungssystem 220 verwenden. Der Arbeitsdatenspeicher 240 kann zum Beispiel eine beliebige Art oder Kombination von flüchtigem und nicht-flüchtigem Speicher (z. B. Disk, Datenspeicher) beinhalten.
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Das Anfrageempfangsmodul 202 empfängt einen ersten Satz von Werten für Eingabeparameter eines Rechenmodells. Der erste Satz von Eingabeparameterwerten kann als Teil einer vom Benutzer erzeugten oder automatisierten Anfrage zum Erzeugen eines Bohrlochfahrplans empfangen werden. In einem Beispiel legt ein Benutzer eine Vielzahl von Tiefenintervallen fest, die ein modelliertes Bohrloch darstellen. Der Benutzer kann den numerischen Bereich für Tiefenintervalle oder die Anzahl von Intervallen und Länge der Intervalle für ein Bohrloch einer definierten Länge festlegen, zum Beispiel in einem flexiblen Eingabefeld einer grafischen Benutzeroberfläche oder textlich in einer Befehlszeilenschnittstelle. Die Bohrlochlänge und der Intervallbereich oder die Anzahl der Intervalle können dann als eine von vielen Eingaben an ein Rechenmodell gesendet werden. Das Benutzeroberflächenanzeigemodul 206 kann dann grafisch ein erzeugtes Bohrloch anzeigen, wobei die Intervalle charakterisiert oder in anderer Weise hervorgehoben werden. Einschlägige Fachleute werden verstehen, dass in bestimmten Ausführungsformen der Begriff „Tiefe“ im hier verwendeten Sinne den axialen Abstand des Bohrlochs von der Oberfläche bezeichnet, im Gegensatz zu einem einfachen vertikalen Abstand von der Oberfläche, derart, dass sich ein jeweiliges Tiefenintervall an einem horizontalen oder nicht vertikalen Abschnitt eines Bohrlochs entlang erstrecken kann.
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Das Anfrageempfangsmodul 202 empfängt auch einen Satz von Rechenmodellberechnungen, die den einzelnen Intervallen zuzuordnen sind. Dem Benutzer kann eine Liste von Rechenmodellberechnungen zur Auswahl präsentiert werden, oder alternativ kann ein Satz von Rechenmodellberechnungen automatisch auf Grundlage der jeweiligen Tiefe des Intervalls und vorgegebenen Kriterien im Zusammenhang mit der jeweiligen Tiefe ausgewählt werden. Zum Beispiel kann bei einem ersten Intervall ein erster Satz von Modellierungsgleichungen, -funktionen und -berechnungen für die Modellierung des Bohrlochs beim ersten Intervall am relevantesten sein, während bei einem zweiten Intervall ein zweiter Satz von Modellierungsgleichungen, -funktionen und -berechnungen für die Modellierung des Bohrlochs relevanter sein kann Als Beispiel kann bei einem ersten Intervall geringer Tiefe der Startpunkt für die direktionale Trajektorie im Mittelpunkt der Modellierung stehen, da möglicherweise verschiedene Strangkomponenten und Bohrparameter zum Bohren dieses Abschnitts des Bohrlochs verwendet werden, während bei einem tieferen Intervall das Schlammsäulengewicht relevanter wird und im Mittelpunkt der Modellierung stehen kann.
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Schließlich empfängt das Anfrageempfangsmodul 202 Werte für einen zweiten Satz von Eingabeparametern eines Rechenmodells. Der zweite Satz von Eingabeparameterwerten kann als Teil einer vom Benutzer erzeugten oder automatisierten Anfrage zum Erzeugen eines Bohrlochfahrplans empfangen werden. In bestimmten Ausführungsformen wird ein spezifischer Wert für einen oder mehrere Eingabeparameter im zweiten Satz bereitgestellt. In anderen Ausführungsformen wird ein numerischer Bereich, der als ein Mindestwert und ein Höchstwert definiert ist, für einen oder mehrere Eingabeparameter im zweiten Satz bereitgestellt. Alternativ kann der zweite Satz von Eingabeparametern einige spezifische Werte und einige Bereiche beinhalten. Der zweite Satz von Eingabeparametern stellt die Werte dar, die in den Rechenmodellberechnungen benutzt werden. Zu nicht einschränkenden Beispielen des zweiten Satzes von Eingabeparametern gehören auf den Meißel ausgeübter Andruck, Penetrationsgeschwindigkeit, Drehzahl und Schlammgewicht.
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Nach dem Empfang wird der zweite Satz von Eingabeparameterwerten dann in den Rechenmodellberechnungen für jedes Tiefenintervall benutzt, und eine grafische Intervallkurvendarstellung wird für jedes Tiefenintervall erzeugt, wie in 3 und 4 dargestellt.
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Bezug nehmend auf 3 zeigt diese eine grafische Ausgabe 300, die eine Vielzahl von verschiedenartigen Intervallkurvendarstellungen 310 präsentiert, und allgemein als „Bohrlochfahrplan“ bezeichnet wird. Der Bohrlochfahrplan im hier verwendeten Sinne bezeichnet eine grafische Darstellung für eine bestimmte Charakteristik des Bohrlochs in Abhängigkeit von der Tiefe. Zum Beispiel kann ein Bohrlochfahrplan als eine Hakenlast in Abhängigkeit von der Tiefe; Drehmomentlast in Abhängigkeit von der Tiefe; auf den Meißel ausgeübter Andruck in Abhängigkeit von der Tiefe; Schlammgewicht in Abhängigkeit von der Tiefe usw. dargestellt werden. In 3 ist insbesondere das berechnete Drehmoment an der Oberfläche in Abhängigkeit von der Tiefe für eine Vielzahl von individuellen Tiefenintervallen gezeigt. Zum Erzeugen der grafischen Ausgabe 300 wurden sechs individuelle Intervalle 320a–320f definiert und Rechenmodellberechnungen für jedes Intervall ausgeführt. Die Ergebnisse sind Kurvendarstellungen 310a–310f, die entsprechend Intervallen 320a–320f zugeordnet sind. Einschlägige Durchschnittsfachleute werden anhand der verschiedenartigen individuellen Intervalle verstehen, dass der Versuch einer Kurvenanpassung einer einzelnen Kurvendarstellung über die gesamte Länge des modellierten Bohrlochs hinweg eine Kurve ergeben könnte, die stark vom tatsächlichen Drehmoment in bestimmten Tiefen abweicht. In der Darstellung beispielsweise würde eine Kurvenanpassung wahrscheinlich eine Kurve ergeben, wobei das Drehmoment an der Oberfläche zwischen 6.000 ft. und 7.000 ft. fälschlicherweise zwischen 6.000 ft. und 6.500 ft. schräg nach unten verläuft und fälschlicherweise zwischen 6.500 ft. und 7.000 ft. schräg nach oben verläuft. Durch Berechnen der Intervallkurvendarstellungen 310 kann stattdessen eine wesentlich zutreffendere Darstellung des Drehmoments an der Oberfläche für eine bestimmte Tiefe präsentiert werden.
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In 4 ist eine grafische Ausgabe 400 gezeigt, die eine Vielzahl von verschiedenartigen Intervallkurvendarstellungen 410 präsentiert. Insbesondere wird die berechnete Hakenlast an der Oberfläche für individuelle Tiefenintervalle gezeigt. Zum Erzeugen der grafischen Ausgabe 400 wurden sechs individuelle Intervalle 420a–420f definiert und Rechenmodellberechnungen für jedes Intervall ausgeführt. Die Ergebnisse sind Kurvendarstellungen 410a–410f, die entsprechend Intervallen 420a–420f zugeordnet sind. Einschlägige Durchschnittsfachleute werden anhand der verschiedenartigen individuellen Intervalle wieder verstehen, dass der Versuch einer Kurvenanpassung einer einzelnen Kurvendarstellung über die gesamte Länge des modellierten Bohrlochs hinweg eine Kurve ergeben könnte, die stark von der tatsächlichen Hakenlast in bestimmten Tiefen abweicht. In der Darstellung würde beispielsweise eine Kurvenanpassung eine Kurve ergeben, wobei die Hakenlast an der Oberfläche zwischen 5.200 ft. und 6.400 ft. fälschlicherweise schräg nach oben verläuft. Durch Berechnen der Intervallkurvendarstellungen 410 kann stattdessen eine wesentlich zutreffendere Darstellung des Drehmoments an der Oberfläche für eine bestimmte Tiefe präsentiert werden.
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5 ist ein Ablaufdiagramm, das ein Bohrlochfahrplanmodellierungssystem gemäß einer Ausführungsform darstellt. Das Verfahren 500 wird durch Verarbeitungslogik ausgeführt, die Hardware (Schaltungen, dedizierte Logik usw.), Software (wie sie beispielsweise auf einem universellen Computersystem oder einer dedizierten Maschine ausgeführt wird) oder eine Kombination von beiden umfassen kann. In einer Ausführungsform wird das Verfahren 500 von der Servermaschine 110 aus 1 ausgeführt. Das Verfahren 500 kann von dem Bohrlochfahrplanmodellierungssystem 120 ausgeführt werden, das auf der Servermaschine 110 oder einer oder mehreren anderen Rechnenvorrichtungen ausgeführt wird.
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Das Verfahren 500 beginnt bei Schritt 502, wo ein Bohrloch oder ein Abschnitt eines Bohrlochs in einer Formation definiert wird. In diesem Schritt kann ein Bohrloch allgemein in einer Formation modelliert werden. Das modellierte Bohrloch kann grafisch dargestellt werden, wie etwa als Bohrloch 610 in 6 gezeigt, und stellt vorzugsweise das direktionale Profil des Bohrlochs in der Formation dar. In dieser Hinsicht ist das Bohrloch entlang einer axialen Längenerstreckung definiert, die horizontale und/oder vertikale Abschnitte beinhalten kann. Obwohl hier allgemein als Bohrloch bezeichnet, kann der modellierte Abschnitt zudem eine Abzweigung eines Hauptbohrlochs sein.
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In Schritt 504 wird eine Vielzahl von Tiefenintervallen für das modellierte Bohrloch definiert. Die Tiefenintervalle können von einem Benutzer ausgewählt oder durch einen Computer definiert werden. Im hier verwendeten Sinne bezeichnet ein Tiefenintervall eine axiale Längenerstreckung oder ein Segment des Bohrlochs, die bzw. das einen Abschnitt der gesamten axialen Längenerstreckung des Bohrlochs größerer Länge oder alternativ die gesamte Länge des Bohrlochs darstellt. 6 stellt individuelle Tiefenintervalle 612a, 612b und 612c dar.
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In Bezug auf Schritt 504 können die Intervalle in bestimmten Ausführungsformen auf Grundlage von vorläufigen Rechenmodellberechnungen ausgewählt werden. Die vorläufigen Modellberechnungen können zum Bestimmen einer bestimmten Charakteristik der Bohrlochumgebung (die die Formation, das Bohrloch selbst, einen Bohrstrang oder andere im Bohrloch angeordnete Ausrüstung oder andere Materialien wie etwa Bohrschlamm, Bohrklein oder Kohlenwasserstoffe im Bohrloch beinhalten kann) in Abhängigkeit von der Tiefe verwendet werden. Zum Beispiel kann der auf den Meißel ausgeübte Andruck des Bohrstrangs in Abhängigkeit von der Tiefe bestimmt werden. Sodann können jedes Mal dann Intervalle ausgewählt werden, wenn eine wesentliche Veränderung in der Charakteristik in Abhängigkeit von der Tiefe vorliegt. 7 stellt diesen Schritt im Betrieb dar. In diesem Fall wird der auf den Meißel ausgeübte Andruck in Abhängigkeit von der Tiefe bestimmt. Anschließend können Intervalle auf Grundlage von Veränderungen des auf den Meißel ausgeübten Andrucks mit zunehmender Tiefe ausgewählt werden. In der Darstellung erstreckt sich ein Segment eines Bohrlochs von etwa 5.000 ft. bis etwa 8.400 ft. Der auf den Meißel ausgeübte Andruck in Abhängigkeit von der Tiefe wird durch Linie 710 dargestellt. Linie 710 kann dann auf Wunsch in Segmente unterteilt werden, wie etwa die Segmente 710a–710e. Zum Beispiel liegt, wie gezeigt, eine wesentliche Abnahme in der Veränderung des auf den Meißel ausgeübten Andrucks bei etwa 5.000 ft. vor. Diese Veränderung wäre also ein geeigneter Punkt, um Segmente und Tiefenintervalle zu trennen. In diesem Fall sind die Segmente 710c und 710d an der Änderung definiert, wobei diese Segmente dann den Tiefenintervallen 720c und 720d entsprechen. Wie gezeigt, ist das Tiefenintervall 720d wesentlich größer als das Tiefenintervall 720c, da die Veränderung des auf den Meißel ausgeübten Andrucks in dem Tiefenintervall 720d vergleichsweise gering ist. Ebenso ist für jedes der Segmente 710a–710c die Veränderung des auf den Meißel ausgeübten Andrucks zwischen den Segmenten vergleichsweise groß. In diesem Fall sind die zugehörigen Tiefenintervalle 720a–720c also vergleichsweise klein. Auf diese Weise können die Segmente 710a–710e zum Definieren von Tiefenintervallen verwendet werden. Alternativ kann ein Benutzer oder Computer Intervalle einfach auf Grundlage des Veränderungsgrades einer bestimmten Charakteristik definieren. In 7 beispielsweise kann somit jede Veränderung des auf den Meißel ausgeübten Andrucks von über 10 kip bewirken, dass ein separates Tiefenintervall definiert wird.
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Zurückkehrend zu 5 werden in Schritt 506 Rechenmodellberechnungen für jedes Intervall ausgewählt. Die Rechenmodelle weisen einen oder mehrere variable Parameter auf. In einer bevorzugten Ausführungsform wählt ein Benutzer einen Satz von Rechenmodellberechnungen aus einer größeren Gruppe von Rechenmodellberechnungen aus, etwa aus allen Rechenmodellberechnungen, die benutzt werden könnten, um einen Vorgang im Zusammenhang mit einem Bohrlochrohrstrang zu modellieren. Der ausgewählte Satz wird einem bestimmten Intervall zugeordnet. Zwischen den Intervallen können Sätze von Rechenmodellberechnungen gleich oder unterschiedlich sein. In bestimmten Fällen kann es sein, dass ein erster Satz von Rechenmodellberechnungen für einen ersten Abschnitt des Bohrlochs am wichtigsten ist, während ein zweiter Satz von Rechenmodellberechnungen für einen zweiten Abschnitt des Bohrlochs am wichtigsten ist. Daher kann der Satz von Rechenmodellberechnungen für jedes Tiefenintervall gleich oder unterschiedlich sein. Alternativ kann der Computer auf Grundlage von vorgegebenen Kriterien, etwa der Art des Vorgangs, die bei den spezifischen Intervallen durchgeführt wird (Gleiten, Drehen, Ein- und Ausfahren, Zementieren usw.) automatisch jedem bestimmten Tiefenintervall einen Satz von Rechenmodellberechnungen zuweisen.
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Bei Schritt 508 wird ein numerischer Wert oder Wertebereich für jeden Eingabeparameter eines Rechenmodells empfangen. Die Werte werden für jeden Satz von Rechenmodellberechnungen, der einem Intervall zugeordnet ist, geprüft. In einer Ausführungsform beinhaltet ein Rechenmodell einen oder mehrere verschiedene Eingabeparameter, die jeweils einen einzelnen Wert oder einen numerischen Bereich akzeptieren können. In einer Ausführungsform werden numerische Werte von Eingabefeldern in einer Bohrlochplanungssoftwareanwendung empfangen. Diese Daten können über eine Tabelle oder ein Diagramm oder über eine grafische Benutzeroberfläche („GUI“) bereitgestellt werden, die zur Dateneingabe benutzt wird. In einer anderen Ausführungsform werden numerische Werte vom Datenspeicher 140 oder von einer anderen externen Datenquelle empfangen.
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In einer Ausführungsform werden ein oder mehrere flexible Eingabefelder auf einer Benutzeroberfläche bereitgestellt. In einem Beispiel akzeptieren einige flexible Eingabefelder nur eine Art von Eingabe, etwa entweder einen numerischen Bereich oder individuelle numerische Werte. In einem anderen Beispiel können flexible Eingabefelder eine oder mehrere verschiedene Arten von Eingaben akzeptieren. Zum Beispiel kann eine Art flexibles Eingabefeld entweder einen spezifischen numerischen Wert oder einen definierten numerischen Bereich akzeptieren. Eine andere Art flexibles Eingabefeld kann entweder einen spezifischen Textwert oder einen definierten numerischen Bereich akzeptieren.
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Bei Schritt 510 werden Rechenmodellberechnungsergebnisse für ein Tiefenintervall mithilfe der Eingabeparameter als die Werte für die Rechenmodellberechnungen im Zusammenhang mit dem betreffenden Tiefenintervall erzeugt. Schritt 510 wird für jedes Tiefenintervall unter Verwendung der zugeordneten Rechenmodellberechnungen und numerischen Werte für die Eingabeparameter wiederholt. Wenn ein Wertebereich für einen Eingabeparameter bereitgestellt wird, können die Rechenmodellberechnungen mehrmals durchgeführt werden. Schritt 510 kann zum Beispiel von dem Bohrlochfahrplanerzeugungsmodul 204 ausgeführt werden.
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Bei Schritt 512 werden die Ergebnisse der Rechenmodellberechnungen für eine Intervallkurvendarstellung grafisch angezeigt, wie etwa in 3 und 4 dargestellt. Sofern alle Rechenmodellberechnungen ausgeführt wurden, wird eine Intervallkurvendarstellung für jeden der Sätze von Rechenmodellberechnungen angezeigt. Sofern ein Satz von Rechenmodellberechnungen einen Wertebereich als Eingabeparameter beinhaltet, können mehrere Intervallkurvendarstellungen für ein ausgewähltes Tiefenintervall angezeigt werden. Obwohl die einzelnen Intervallkurvendarstellungen getrennt grafisch angezeigt werden können, ist es in jedem Fall am wünschenswertesten, alle Intervallkurvendarstellungen zusammen anzuzeigen. Schritt 512 kann zum Beispiel von dem Bohrlochfahrplanerzeugungsmodul 204 ausgeführt werden.
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In einigen Ausführungsformen kann Schritt 514 ausgeführt werden, wobei ein Rastergitter, das den ausgewählten Eingabeparameter, der der Intervallkurvendarstellung zugeordnet ist, ausgefüllt wird. Die numerische Version der Ergebnisse kann auch allein oder zusammen mit entsprechenden Grafiken bereitgestellt werden. In einem Beispiel können die Ergebnisse für späteren Zugriff in einer Datenbank gespeichert werden. Insbesondere wird jeder ausgewählte Wert für einen Eingabeparameter, der zum Erzeugen einer Intervallkurvendarstellung verwendet wird, in einer Kontrollliste bereitgestellt. In einem Beispiel sind die aufgelisteten Werte wenigstens einem entsprechenden Teil der grafischen Ausgabe zugeordnet. In einem Beispiel werden auf Grundlage einer Benutzerinteraktion mit einem Wert die angezeigten Ergebnisse angepasst, um visuell die Intervallkurvendarstellung anzugeben, die dem ausgewählten Wert in der Kontrollliste entspricht. Zum Beispiel kann eine Intervallkurvendarstellung, d. h. eine gezeichnete Linie in einer grafischen Ausgabe, hervorgehoben werden, die Farbe wechseln oder schattiert werden, wenn ein Benutzer einen entsprechenden Wert in der Kontrollliste ausgewählter Werte anklickt, darüber schwebt oder damit interagiert. Allgemein stellt jede Zeile in der Kontrollliste ausgewählter Werte einen Satz von numerischen Werten dar, die als Parameter beim Ausführen eines spezifischen Satzes von Rechenmodellberechnungen verwendet werden. Mit anderen Worten, jede Zeile in der Kontrollliste kann ein anderes Tiefenintervall in der grafischen Ausgabe darstellen.
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In einem anderen Beispiel wird ein Wert in der Kontrollliste ausgewählter Werte angepasst, wenn ein entsprechender Bereich der angezeigten Ergebnisse an einer Benutzerinteraktion beteiligt ist. Zum Beispiel kann ein spezifischer Wert in der Kontrollliste ausgewählter Werte hervorgehoben werden, die Farbe wechseln, schattiert werden oder angepasst werden (z. B. kursiv, unterstrichen usw.), wenn ein Benutzer einen entsprechenden Bereich des grafisch angezeigten Tiefenintervalls anklickt, darüber schwebt oder damit interagiert. Schritt 514 kann zum Beispiel von dem Benutzeroberflächenanzeigemodul 206 ausgeführt werden.
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6 stellt eine Ausführungsform einer grafischen Benutzeroberfläche oder GUI zum Erzeugen eines Bohrlochfahrplan in einer Bohrlochplanungsanwendung dar. Die Benutzeroberfläche 600 beinhaltet eine grafische Darstellung eines Bohrlochs, wie bei 610 gezeigt. Die jeweilige Position und Orientierung der grafischen Darstellung 610 kann je nach Orientierung des Bohrlochs in einer Formation variieren. Obwohl ein vertikaler Abschnitt eines Bohrlochs dargestellt ist, kann das Bohrloch auch ein horizontales Bohrloch oder ein Abschnitt davon sein. Alternativ kann eine vertikale Abbildung zum Darstellen eines horizontalen Abschnitts benutzt werden. Die grafische Darstellung 610 eines Bohrlochs kann ferner relevante Ausrüstung 611 beinhalten, die in dem modellierten Bohrloch angeordnet ist, wie etwa das nicht einschränkende Beispiel des abgebildeten Bohrstrangs.
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Die Benutzeroberfläche 600 beinhaltet außerdem vorzugsweise eine Vielzahl von Tiefenintervallen 612 für das modellierte Bohrloch. Wie oben beschrieben, können die Tiefenintervalle 612 von einem Benutzer ausgewählt oder durch einen Computer definiert werden. Im hier verwendeten Sinne bezeichnet ein Tiefenintervall eine axiale Längenerstreckung oder ein Segment des Bohrlochs, die bzw. das einen Abschnitt der gesamten axialen Längenerstreckung des Bohrlochs größerer Länge oder alternativ die gesamte Länge des Bohrlochs darstellt. 6 stellt individuelle Tiefenintervalle 612a, 612b und 612c dar.
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Einschlägige Durchschnittsfachleute werden verstehen, dass die Benutzeroberfläche 600 bei Auswahl oder Bestimmung der Bohrlochparameter, d. h. Längen- und Tiefenintervalle, erzeugt wird. Die Benutzeroberfläche 600 kann Datenblöcke 611 zum Empfangen von einem oder mehreren Bohrlochparametern beinhalten. In dieser Hinsicht ist das Erzeugen der Benutzeroberfläche 600 ein optionaler Schritt, der mit den Schritten 502–504 des in 5 dargestellten Prozesses zusammenhängen kann.
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Ein grafisch angezeigter Tiefenschieber 614 kann ebenfalls abgebildet werden. Vorzugsweise ist der Tiefenschieber 614 neben der Längenerstreckung der grafischen Darstellung 610 des Bohrlochs angeordnet. Dem Tiefenschieber 614 sind eine oder mehrere Zwischendarstellungen 616 zugeordnet. Zwischendarstellungen sind grafische Darstellungen bestimmter Parameter oder Charakteristiken im Zusammenhang mit dem Bohrloch in einer ausgewählten Tiefe. Die Zwischendarstellungen 616 können auch eine oder mehrere durch Kurven dargestellte Rechenmodellberechnungen grafisch darstellen. Wenn der Schieber 614 verstellt wird, können verschiedene Zwischendarstellungen 616 für die jeweilige vom Schieber 614 dargestellte Tiefe angezeigt werden.
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Im dargestellten Beispiel stellt die Zwischendarstellung 616a eine grafische Darstellung des direktionalen Gesamtprofils eines gesamten Bohrlochs dar, wobei ein Indikator 618 der grafischen Darstellung eines Bohrlochabschnitts entspricht, der bei 610 angezeigt wird. Die Zwischendarstellung 616b ist eine Draufsicht auf eben dieses direktionale Profil. Die Zwischendarstellung 616c ist eine Darstellung des Porendrucks und von Frakturgradientenprofilen verschiedener zu bohrender Formationen. Einschlägige Durchschnittsfachleute werden erkennen, dass die Offenbarung nicht auf die Anzahl oder Art von angezeigten Zwischendarstellungen 616 beschränkt ist. Vielmehr können Zwischendarstellungen vom Benutzer nach Belieben definiert oder anderweitig ausgewählt werden.
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Die Benutzeroberfläche 600 kann auch eine Auflistung der Rechenmodellberechnungen beinhalten, etwa bei 617. Die Liste kann eine größere Gruppierung von Rechenmodellberechnungen darstellen, aus der der Benutzer einen Satz auswählen kann, um ihn einer festgelegten Tiefe zuzuordnen (die durch den Schieber 614 festgelegt werden kann), oder die Liste kann schlicht den Satz von Rechenmodellberechnungen darstellen, der einer Tiefe (die zuvor bestimmt wurde) zugeordnet ist. In dieser Hinsicht können eine oder mehrere aufgelistete Rechenmodellberechnungen 617(1)...617(n) mit den Zwischendarstellungen 616 verknüpft sein, derart, dass eine Zwischendarstellung grafisch eine bestimmte aufgelistete Berechnung über einen bestimmten variablen Bereich darstellt.
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Die Benutzeroberfläche 600 kann auch einen oder mehrere Schieber 618 beinhalten, die Eingabeparametern im Zusammenhang mit den Rechenmodellberechnungen für eine bestimmte Tiefe oder ein bestimmtes Tiefenintervall entsprechen. Wenn der Schieber 614 verstellt wird, können verschiedene Eingabeparameterschieber 618 angezeigt werden, die den Eingabeparametern entsprechen, die einem bestimmten Tiefenintervallsatz von Rechenmodellberechnungen zugeordnet sind.
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Vorzugsweise ist ein Schieber 618 für jede Rechenmodellberechnung in einem Satz vorgesehen, für die eine Variable eingestellt werden kann. Wenn zum Beispiel ein Satz von Rechenmodellberechnungen die Eingabe eines numerischen Wertes für fünf verschiedene Eingabeparameter erfordert, würden fünf verschiedene Eingabeparameterschieber 618a–618e angezeigt. Jeder Schieber 618 kann durch einen Bereich für einen jeweiligen Eingabeparameter bewegt werden. Der Bereich kann vom Benutzer manuell eingegeben oder mithilfe des Schiebers 614 ausgewählt werden, welcher sich synchron mit den anderen auf der Tiefe beruhenden Kurvendarstellungen bewegt. Wenn der Eingabeschieber 618 eingestellt wird, werden entsprechende Änderungen an einer oder mehreren Zwischendarstellungen 616 abgebildet, so dass ein Benutzer leicht die Auswirkungen einer Veränderung an einem oder mehreren Werten von Eingabeparametern visualisieren kann. In einigen Ausführungsformen kann neben einem oder mehreren hier beschriebenen Schiebern (Tiefe und Eingabeparameter) ein numerischer Wert angezeigt werden, der die Position des Schiebers darstellt.
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Wahlweise kann ein Bohrlochbetriebswähler 620 bereitgestellt werden. Der Bohrlochbetriebswähler 620 erlaubt es einem Benutzer, den jeweiligen ausgeführten Vorgang im modellierten Bohrloch auszuwählen. Zum Beispiel kann sich ein Bohrstrang drehen oder gleiten; oder Ausrüstung kann in das Bohrloch eingefahren oder daraus herausgefahren werden; oder Produktionsausrüstung kann im Bohrloch installiert und betrieben werden. Einschlägige Fachleute werden verstehen, dass der Bohrlochbetrieb die Modellierung des Bohrlochs bestimmt, und damit die Rechenmodellberechnungen, die bei der Modellierung benutzt werden können.
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Schließlich beinhaltet die Benutzeroberfläche 600 ein Symbol 622, das es einem Benutzer erlaubt, einen bestimmten Satz von Eingabeparametern zum Erzeugen einer Intervallkurvendarstellung auszuwählen. Insbesondere erzeugt die Aktivierung des Symbols 622 eine Intervallkurvendarstellung und entsprechende Einträge in der zugehörigen Kontrollliste, sobald der oder die Eingabeparameterschieber 618 an einem bestimmten Tiefenintervall positioniert wurden.
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8 stellt eine weitere Ausführungsform einer Benutzeroberfläche zum Erzeugen eines Bohrlochfahrplans in einer Bohrlochplanungsanwendung dar. Die Benutzeroberfläche 800 gleicht der Benutzeroberfläche 600, jedoch ohne grafische Darstellung eines Bohrlochs. Die Benutzeroberfläche 800 beinhaltet einen grafisch angezeigten Tiefenschieber 814, dessen Bereich vom Benutzer oder einer Computereingabe bestimmt wird, um dem Bohrloch oder einem Abschnitt davon zu entsprechen. Dem Tiefenschieber 814 sind eine oder mehrere Zwischendarstellungen 816 zugeordnet. Zwischendarstellungen sind grafische Darstellungen bestimmter Parameter oder Charakteristiken im Zusammenhang mit dem Bohrloch in einer ausgewählten Tiefe. Wenn der Schieber 814 verstellt wird, können verschiedene Zwischendarstellungen 816 für die jeweilige vom Schieber 814 dargestellte Tiefe angezeigt werden.
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In dem dargestellten Beispiel stellt die Zwischendarstellung 816a eine grafische Darstellung des Drehmoments gegenüber der durchlaufenen gemessenen Tiefe und der entsprechenden Grenzwerte dar. Die Zwischendarstellung 816b stellt eine grafische Darstellung der Hakenlast (oder des Oberflächengewichts) gegenüber der durchlaufenen gemessenen Tiefe und die entsprechenden Grenzwerte dar. Die Zwischendarstellung 816c betrifft Druckdifferenzen, während der Bohrstrang im Bohrloch bewegt oder darin eingefahren wird, gegenüber der durchlaufenen gemessenen Tiefe. Die Zwischendarstellung 816d betrifft ÄZD (äquivalente Zirkulationsdichte) gegenüber der gemessenen Tiefe und die entsprechenden Grenzwerte. Einschlägige Durchschnittsfachleute werden erkennen, dass die Offenbarung nicht auf die Anzahl oder Art von angezeigten Zwischendarstellungen 816 beschränkt ist. Vielmehr können Zwischendarstellungen vom Benutzer nach Belieben definiert oder anderweitig ausgewählt werden.
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Die Benutzeroberfläche 800 kann auch einen oder mehrere Schieber 818 beinhalten, die Eingabeparametern im Zusammenhang mit den Rechenmodellberechnungen für eine bestimmte Tiefe oder ein bestimmtes Tiefenintervall entsprechen. Wenn der Tiefenschieber 814 verstellt wird, können Eingabeparameterschieber 818 angezeigt werden, die den Eingabeparametern entsprechen, die einem bestimmten Tiefenintervallsatz von Rechenmodellberechnungen zugeordnet sind. Alternativ können die Schieber 818 über die Tiefenintervalle hinweg unverändert bleiben.
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Vorzugsweise ist ein Schieber 818 für jede Rechenmodellberechnung in einem Satz vorgesehen, für die eine Variable eingestellt werden kann. Wenn zum Beispiel ein Satz von Rechenmodellberechnungen die Eingabe eines numerischen Wert für fünf verschiedene Eingabeparameter erfordert, würden fünf verschiedene Eingabeparameterschieber angezeigt. Jeder Schieber 818 kann durch einen Bereich für einen jeweiligen Eingabeparameter bewegt werden. Der Bereich kann vom Benutzer manuell eingegeben oder mithilfe des Schiebers 614 ausgewählt werden, welcher sich synchron mit den anderen auf der Tiefe beruhenden Kurvendarstellungen bewegt. Wenn der Eingabeschieber eingestellt wird, werden entsprechende Änderungen an einer oder mehreren Zwischendarstellungen 816 abgebildet, so dass ein Benutzer leicht die Auswirkungen einer Veränderung an einem oder mehreren Werten von Eingabeparametern visualisieren kann.
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Wahlweise kann ein Bohrlochbetriebswähler 820 bereitgestellt werden. Der Bohrlochbetriebswähler 820 erlaubt es einem Benutzer, den jeweiligen ausgeführten Vorgang im modellierten Bohrloch auszuwählen. Zum Beispiel kann sich ein Bohrstrang drehen oder gleiten; oder Ausrüstung kann in das Bohrloch eingefahren oder daraus herausgefahren werden; oder Produktionsausrüstung kann im Bohrloch installiert und betrieben werden. Einschlägige Fachleute werden verstehen, dass der Bohrlochbetrieb die Modellierung des Bohrlochs bestimmt, und damit die Rechenmodellberechnungen, die bei der Modellierung benutzt werden können.
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Die Oberfläche 800 beinhaltet ein Symbol 822, das es einem Benutzer erlaubt, einen bestimmten Satz von Eingabeparametern zum Erzeugen einer Intervallkurvendarstellung auszuwählen. Insbesondere erzeugt die Aktivierung des Symbols 822 eine Intervallkurvendarstellung und entsprechende Einträge in der zugehörigen Kontrollliste, sobald der oder die Eingabeparameterschieber 818 an einem bestimmten Tiefenintervall positioniert wurden.
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Die Oberfläche 800 beinhaltet schließlich eine Kontrollliste 824, die Daten im Zusammenhang mit den einzelnen von dem Bohrlochfahrplanerzeugungsmodul 204 erzeugten Intervallkurvendarstellungen anzeigt. Vorzugsweise wird bei jedem Aktivieren des Symbols 822 eine neue Zeile 826(1)...826(n) erzeugt und in der Kontrollliste 824 für ein jeweiliges Tiefenintervall angezeigt. Wie oben beschrieben, entspricht die Zeile 826 einer grafischen Intervallkurvendarstellung, etwa den Intervallkurvendarstellungen 310 aus 3. Die Zeile 826 kann vorzugsweise eine Definition des Tiefenintervalls beinhalten, wie zum Beispiel die axial Tiefe am Anfang und am Ende des Tiefenintervalls, wie etwa bei 828 dargestellt. Die Zeile 826 kann vorzugsweise die Ausgabe in eine oder mehrere Spalten aus den verschiedenen Rechenmodellberechnungen im Zusammenhang mit dem Tiefenintervall beinhalten, wie etwa bei 830 dargestellt. In bestimmten Ausführungsformen bewirkt das Auswählen oder anderweitige Hervorheben einer Ausgabe das Erscheinen einer Pop-up-Anzeige oder ähnlichen Präsentation der darunterliegenden Details, d. h. Zwischenberechnungen, Eingabeparameter usw., die zum Erzeugen der Ausgabe verwendet wurden. Alternativ oder zusätzlich kann die Zeile 826 vorzugsweise in einer oder mehreren Spalten numerische Wertedaten 832 für Eingabeparameter beinhalten, die in den verschiedenen Rechenmodellberechnungen im Zusammenhang mit dem Tiefenintervall verwendet wurden. Die numerischen Wertedaten 832 können die Daten 220 beinhalten und können von den Schiebern 818 ausgewählte Werte beinhalten. Wahlweise kann die Oberfläche 800 einen vom Benutzer auswählbaren visuellen Indikator 832 für eine oder mehrere Zeilen 826 beinhalten, um dazwischen umzuschalten, eine Zeile 826 und die zugehörige Intervallkurvendarstellung in einen Bohrlochfahrplan wie etwa die oben erörterten Fahrpläne 300 und 400 aufzunehmen (als aktiv) oder daraus auszuschließen (als inaktiv).
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Obwohl die Benutzeroberfläche 600 ohne eine Kontrollliste wie etwa die Kontrollliste 824 beschrieben wurde und die Benutzeroberfläche 800 ohne eine grafische Darstellung 610 eines Bohrlochs beschrieben wurde, versteht es sich, dass eine Benutzeroberfläche, wie sie hier beschrieben wird, beide dieser Elemente beinhalten kann. Darüber hinaus wird in Bezug auf die Oberfläche 600 vorzugsweise eine abrufbare Kontrollliste wie etwa die Kontrollliste 824 erzeugt, auch wenn sie nicht grafisch auf der Oberfläche 600 angezeigt wird. Wie oben beschrieben, wird eine Intervallkurvendarstellung erzeugt und eine Kontrollliste 824 oder ein Rastergitter ausgefüllt, sobald Ergebnisse für einen Satz von Rechenmodellberechnungen berechnet wurden.
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Im Allgemeinen erlauben die vorstehenden Benutzeroberflächen und die sich daraus ergebenden Bohrlochfahrpläne es einem Benutzer, ein Bohrloch in ausgewählten Tiefen wesentlich leichter und zutreffender zu modellieren, während zugleich die relevantesten Charakteristiken der Bohrlochumgebung in dieser Tiefe visualisiert werden.
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Die hier vorgestellten vorstehenden Ausführungsformen sind besonders beim Bohren von Bohrlöchern in Öl- und Gaslagerstätten nützlich. In einer Ausführungsform wird beim Auslegen eines Bohrlochkomplettierungsplans für ein Bohrloch mithilfe des hier beschriebenen Bohrlochfahrplansystems eine Öl- oder Gaslagerstätte modelliert. In einem Beispiel beinhaltet ein Bohrlochkomplettierungsplan das Auswählen eines Frakturierungsplans, der das Auswählen von Frakturzonen, das Positionieren von Frakturzonen, Frakturierungsfluide, Stützmittel und Frakturierungsdrücke beinhalten kann. In einigen Ausführungsformen kann ein Bohrlochkomplettierungsplan das Auswählen einer bestimmten Bohrlochanordnung oder Bohrlochtrajektorie beinhalten oder das Auswählen eines gewünschten Bohrlochdrucks beinhalten, um den Massetransfer und den Fluidfluss an das Bohrloch zu unterstützen. Es kann ein Bohrplan auf Grundlage eines Modells implementiert werden, indem Ausrüstung zum Bohren des modellierten Bohrlochs vorbereitet wird, und es kann ein Bohrloch gemäß dem Plan gebohrt werden. Anschließend kann in einem Beispiel eine Frakturierung gemäß dem Modell ausgeführt werden, um den Fluss von der Lagerstätte zum Bohrloch zu verstärken. In einem anderen Beispiel kann der Bohrlochdruck gemäß dem Modell angepasst werden, um einen gewünschten Stoffübergangsgrad und Fluidfluss zu erreichen.
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Obwohl Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung statisch als Teil der Implementierung eines Bohrplans beschrieben werden können, werden einschlägige Durchschnittsfachleute verstehen, dass diese Ausführungsformen auch dynamisch implementiert werden können. Zum Beispiel kann ein Bohrplan unter Verwendung eines ersten Satzes von Modelldaten implementiert werden. Wenn das Bohren begonnen hat, kann das Bohrlochfahrplansystem anhand tatsächlicher gemessener Werte als Eingabeparameter aktualisiert werden, wie sie etwa von Sensoren oder anderer Messausrüstung gemessen werden, die in einem Bohrloch eingesetzt werden oder diesem zugeordnet sind. In einem anderen Beispiel können die hier beschriebenen Verfahren, Systeme und Computerprogrammprodukte während des Bohrprozesses, spontan oder iterativ benutzt werden, um Charakteristiken der Lagerstätte über einen Zeitraum zu berechnen oder neu zu berechnen, während sich die Parameter ändern, geklärt werden oder angepasst werden. In einem Beispiel können somit Ergebnisse von dynamischen Berechnungen benutzt werden, um einen zuvor implementierten Bohrplan zu ändern. Zum Beispiel können solche dynamischem Berechnungen zur Benutzung schwererer oder leichterer Frakturierungsfluide führen.
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9 stellt ein Blockdiagramm einer Maschine in der beispielhaften Form eines Computersystems 900 dar, in dem Anweisungen ausgeführt werden können, um die Maschine zu veranlassen, eine oder mehrere der hier erörterten Verfahrensweisen auszuführen. In alternativen Ausführungsformen kann die Maschine mit anderen Maschinen in einem LAN, einem Intranet, einem Extranet oder im Internet verbunden (z. B. vernetzt) sein. Die Maschine kann als Server oder eine Client-Maschine in einer Server-Client-Netzumgebung oder als eine Peer-Maschine in einer Peer-to-Peer-(oder verteilten)Netzumgebung arbeiten. Die Maschine kann ein Personalcomputer (PC), ein Tablet-PC, eine Settopbox (STB), ein persönlicher digitaler Assistent (PDA), ein zellulares Telefon, eine Webanwendung, ein Server, ein Netzwerkrouter, Switch oder eine Brücke oder eine beliebige Maschine sein, die fähig ist, einen Satz von Anweisungen (sequenziell oder anderweitig) auszuführen, die Aktionen festlegen, die von der Maschine zu ergreifen sind. Ferner ist zwar nur eine einzelne Maschine dargestellt, doch ist der Begriff „Maschine“ derart zu verstehen, dass er eine beliebige Zusammenstellung von Maschinen beinhaltet, die einzeln oder gemeinsam einen Satz (oder mehrere Sätze) von Anweisungen ausführen, um eine oder mehrere beliebige der hier erörterten Verfahrensweisen auszuführen.
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Das beispielhafte Computersystem 900 beinhaltet eine Verarbeitungsvorrichtung (Prozessor) 902, einen Hauptspeicher 904 (z. B. Lesespeicher (ROM), Flash-Speicher, dynamischen Schreib-/Lesespeicher (DRAM) wie etwa synchronen DRAM (SDRAM), doppelte Datenrate (DDR SDRAM) oder DRAM (RDRAM) usw.), einen statischen Speicher 906 (z. B. Flash-Speicher, statischen Schreib-/Lesespeicher (SRAM) usw.), und eine Datenspeichervorrichtung 918, die über einen Datenbus 930 miteinander kommunizieren.
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Der Prozessor 902 stellt eine oder mehrere universelle Verarbeitungsvorrichtungen wie etwa einen Mikroprozessor, eine zentrale Verarbeitungseinheit oder dergleichen dar. Insbesondere kann der Prozessor 902 ein CISC(complex instruction set computing, komplexe Anweisungssätze berechnender)-Mikroprozessor, RISC(reduced instruction set computing, reduzierte Anweisungssätze berechnender)-Mikroprozessor, VLIW(very long instruction word, sehr langes Anweisungswort)-Mikroprozessor oder ein Prozessor, der andere Anweisungssätze implementiert, oder Prozessoren sein, die eine Kombination von Anweisungssätzen implementieren. Bei dem Prozessor 902 kann es sich auch um eine oder mehrere spezielle Verarbeitungsvorrichtungen wie etwa einen anwendungsspezifischen integrierten Schaltkreis (ASIC), ein feldprogrammierbares Gate-Array (FPGA), einen Digitalsignalprozessor (DSP), einen Netzwerkprozessor oder dergleichen handeln. Der Prozessor 902 ist dazu konfiguriert, Anweisungen 922 zum Ausführen der hier erörterten Vorgänge und Schritte auszuführen.
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Das Computersystem 900 kann ferner eine Netzschnittstellenvorrichtung 908 beinhalten. Das Computersystem 900 kann auch eine Videoanzeigeeinheit 910 (z. B. eine Flüssigkristallanzeige (LCD) oder eine Kathodenstrahlröhre (CRT)), eine alphanumerische Eingabevorrichtung 912 (z. B. eine Tastatur), eine Cursorsteuervorrichtung 914 (z. B. eine Maus) und eine Signalerzeugungsvorrichtung 916 (z. B. einen Lautsprecher) beinhalten.
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Der Datenspeichervorrichtung 918 kann ein computerlesbares Speichermedium 928 beinhalten, auf dem ein oder mehrere Sätze von Anweisungen 922 (z. B. Software) gespeichert sind, die ein oder mehrere der hier beschriebenen Verfahrensweisen oder Funktionen verkörpern. Die Anweisungen 922 können während ihrer Ausführung durch das Computersystem 900 auch vollständig oder wenigstens teilweise in dem Hauptspeicher 904 und/oder im Prozessor 902 angesiedelt sein, wobei der Hauptspeicher 904 und der Prozessor 902 ebenfalls computerlesbare Speichermedien bilden. Die Anweisungen 922 können ferner mittels einer Netzschnittstellenvorrichtung 908 über ein Netz 920 gesendet oder empfangen werden.
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In einer Ausführungsform beinhalten die Anweisungen 922 Anweisungen für ein Bohrlochfahrplanmodellierungssystem (z. B. Bohrlochfahrplanmodellierungssystem 120 aus 1) und/oder eine Softwarebibliothek, die Verfahren enthält, die ein Bohrlochfahrplanmodellierungssystem aufrufen. Obwohl das computerlesbare Speichermedium 928 (maschinenlesbare Speichermedium) in einem Ausführungsbeispiel als einzelnes Medium gezeigt ist, ist der Begriff „computerlesbares Speichermedium“ derart zu verstehen, dass er ein einzelnes Medium oder mehrere Medien (z. B. eine zentralisierte oder verteilte Datenbank und/oder zugehörige Zwischenspeicher und Server) einschließt, die den einen oder die mehreren Sätze von Anweisungen speichern. Der Begriff „computerlesbares Speichermedium“ ist auch derart zu verstehen, dass er ein beliebiges Medium beinhaltet, das Anweisungen zur Ausführung durch die Maschine, die die Maschine veranlassen, eine oder mehrere der Vorgehensweisen der vorliegenden Offenbarung auszuführen, speichern, codieren oder tragen kann. Der Begriff „computerlesbares Speichermedium“ ist somit derart zu verstehen, dass er, ohne darauf beschränkt zu sein, Festkörperspeicher, optische Medien und magnetische Medien beinhaltet.
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In der vorstehenden Beschreibung werden viele Einzelheiten angegeben. Ein einschlägiger Durchschnittsfachmann mit dem Vorteil der vorliegenden Offenbarung wird jedoch verstehen, dass die vorliegende Offenbarung ohne diese spezifischen Einzelheiten ausgeführt werden kann. In einigen Fällen sind bekannte Strukturen und Vorrichtungen nicht im Detail, sondern in Form von Blockdiagrammen dargestellt, um die vorliegende Offenbarung nicht zu verschleiern.
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Einige Teile der ausführlichen Beschreibung wurden als Algorithmen und symbolische Darstellungen von Vorgängen an Datenbits in einem Computerspeicher präsentiert. Als Algorithmus gilt hier und im Allgemeinen eine in sich stimmige Folge von Schritten, die zu einem gewünschten Ergebnis führt. Die Schritte sind es, die eine physische Manipulation physikalischer Größen verlangen. Diese Größen nehmen normalerweise, jedoch nicht immer die Form elektrischer oder magnetischer Signale an, die gespeichert, übertragen, kombiniert, verglichen und in anderer Weise bearbeitet werden können. Es hat sich von Zeit zu Zeit als sinnvoll herausgestellt, diese Signale aus Gründen des allgemeinen Gebrauchs als Bits, Werte, Elemente, Symbole, Zeichen, Begriffe, Zahlen oder dergleichen zu bezeichnen.
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Es ist jedoch zu beachten, dass alle diese und ähnliche Begriffe den passenden physikalischen Größen zuzuordnen sind und lediglich praktische Kennzeichnungen darstellen, mit denen diese Größen versehen werden. Soweit nicht ausdrücklich anders angegeben, wie aus der nachfolgenden Erörterung hervorgeht, versteht es sich, dass in der gesamten Beschreibung Erörterungen, die Begriffe wie „empfangen“, „berechnen“, „vergleichen“, „anzeigen“, „einstellen“, „anwenden“ oder dergleichen verwenden, sich auf Aktionen und Prozesse eines Computersystems oder einer ähnlichen elektronischen Rechenvorrichtung beziehen, die Daten bearbeitet, welche als physikalische (z. B. elektronische) Größen in den Registern und Speichern des Computersystems dargestellt sind, und in andere Daten, die in ähnlicher Weise als physikalische Größen in den Speichern oder Registern des Computersystems oder anderen derartigen Informationsspeicherungs, -übertragungs- und -anzeigevorrichtungen dargestellt sind, transformiert.
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Bestimmte Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung betreffen auch eine Vorrichtung zum Ausführen der hier beschriebenen Vorgänge. Diese Vorrichtung kann für die vorgesehenen Zwecke konstruiert sein oder kann einen Universalcomputer umfassen, der von einem Computerprogramm, das im Computer gespeichert ist, selektiv aktiviert oder rekonfiguriert wird. Ein solches Computerprogram kann auf einem computerlesbaren Speichermedium wie etwa, ohne darauf beschränkt zu sein, einer beliebigen Art von Disk einschließlich Disketten, optischen Disks, CD-ROMs und magnetisch-optischen Disks, Lesespeichern (ROMs), Schreib-/Lesespeichern (RAMs), EPROMs, EEPROMs, magnetischen oder optischen Karten oder einer beliebigen anderen Art von Medium gespeichert sein, das zum Speichern elektronischer Anweisungen geeignet ist.
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Obwohl verschiedene Ausführungsformen und Vorgehensweisen gezeigt und beschrieben wurden, ist die vorliegende Offenbarung nicht auf diese Ausführungsformen und Vorgehensweisen beschränkt, und es versteht sich, dass sie alle Modifikationen und Variationen beinhaltet, die für einen Fachmann auf der Hand liegen. Daher ist vorgesehen, dass diese Offenbarung nicht auf die bestimmten offenbarten Formen beschränkt zu verstehen ist. Stattdessen sollen alle Modifikationen, Äquivalente und Alternativen abgedeckt werden, die in den Geist und Umfang der Offenbarung fallen, wie durch die beigefügten Ansprüche definiert.