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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren und ein System zur Produktion von Wellpappenmaterial. Genauer betrifft die Erfindung das automatische Wechseln einer Wellengröße während des Prozesses der Herstellung von Wellpappe. Insbesondere betrifft die Erfindung das Schneiden einer einseitigen Bahn unter Verwendung eines Wasserstrahls, während dieser sich entlang einer Spur in eine Zug- und Heizpartie bewegt, während gleichzeitig eine andere einseitige Bahn unter Verwendung eines Luftstrahls in die Zug- und Heizpartie eingeführt wird, ohne dass es zu einem Anhalten oder Verlangsamen des gesamten Prozesses und Systems der Wellpappenproduktion kommt.
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2. HINTERGRUNDINFORMATIONEN
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Wellpappe wird mit sehr hohen Liniengeschwindigkeiten in Wellpappenanlagen hergestellt, die in der Industrie gut bekannt sind. Eine typische Wellpappenanlage beinhaltet mindestens eine einseitige Linie, in der eine einseitige Bahn gebildet wird, die eine Vielzahl von Wellen mit einer bestimmten Wellengröße aufweist. Die typische Wellpappenanlage umfasst darüber hinaus eine Heiz- und Zugpartie, in der eine zweite Decklage auf die einseitige Bahn aufgeklebt wird, sodass Wellpappenmaterial entsteht, eine Rillensektion, in der in das Wellpappenmaterial rillenförmig eingeschnitten wird, und eine Schneidsektion, wo die Teilung des Wellpappenmaterials in einzelne Stücke erfolgt.
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In der einseitigen Linie werden auf einem ersten Material Querwellen herausgebildet, die eine gewellte Bahn bilden. Dann wird auf die Spitzen dieser Wellen ein flüssiger Klebstoff aufgetragen, und die gewellte Bahn wird weiterbefördert. Nach dem Auftragen des Klebstoffs wird ein zweites Material in Kontakt mit den klebstoffbeschichteten Wellen gebracht, sodass eine laminierte einseitige Bahn entsteht. Die einseitige Bahn wird durch eine Brückensektion befördert, wo die einseitigen Bahnen zur bedarfsabhängigen weiteren Verwendung in der Umgebung von Brückenwalzen gesammelt werden. Nach der Brückensektion passiert die einseitige Bahn ein Leimwerk, wo ihre Wellenspitzen mit Klebstoff benetzt werden. Danach werden die einseitige Bahn und ein Drittmaterial in die Zug- und Heizpartie befördert; danach wird das Drittmaterial auf die freiliegende Seite der einseitigen Bahn aufgebracht, wodurch ein Wellpappenmaterial entsteht.
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Das Wellpappenmaterial wird abhängig von der Größe der Wellen allgemein in die Wellenarten A, B, C und E unterteilt, die unterschiedliche Höhen und Steigungen aufweisen und je nach dem vorgesehenen Verwendungszweck selektiv eingesetzt werden. Die Wellengröße wird durch zwei Stoßwalzen bestimmt, deren Umfangsflächen gewellt sind, wobei das erste Material auf die Wellpappenbahn einwirkt. Da diese Walzen in der Regel aus Metall bestehen, das zu einer gewellten Form bearbeitet wurde, muss der Bediener bei der Herstellung verschiedener Wellengrößen das erste Material durch völlig unterschiedliche Walzensätze befördern.
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Vor dem Beginn des Prozesses der Herstellung von Wellpappe müssen viele Motoren, Sensoren sowie mechanische und elektrische Einheiten gestartet und in der Linie zugeschaltet werden. Deshalb ist es extrem wünschenswert, dass die Wellpappenanlage kontinuierlich läuft, um mehrere Arbeitsaufträge nacheinander ausführen zu können. Nach dem Zuschalten der mechanischen und elektrischen Systeme wird in der Wellpappenanlage in der Regel eine gesamte Charge unterschiedlicher Arbeitsaufträge nacheinander ausgeführt. Je nach dem gewünschten Wellpappen-Endprodukt erfordert unter Umständen jeder dieser Arbeitsaufträge eine andere Wellengröße. Während in der Regel mit mehreren einseitigen Linien gearbeitet wird, um eine Auswahl unterschiedlicher Wellengrößen und einseitiger Bahnen herstellen zu können, muss derzeit der Prozess der Wellpappenproduktion bei einer Wellenwechselsequenz angehalten werden, um in die Zug- und Heizpartie eine neue einseitige Bahn einführen zu können. Der Prozess des Verlangsamens und Beschleunigens der Wellpappenmaschine vor und nach diesem Anhalten ist völlig ineffizient, da ein erheblicher Zeitaufwand verschwendet wird, wodurch die Produktivität sinkt. Darüber hinaus wird die Wellenwechselsequenz von Hand vorgenommen, was unter Sicherheitsaspekten sehr problematisch ist, da sich in der Zug- und Heizpartie drehende Teile befinden, die kontinuierlich mit hoher Kraft Material in die Maschine ziehen.
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Deshalb besteht Bedarf an einem verbesserten Verfahren und System zur Produktion von Wellpappenmaterial, bei dem ein Benutzer die Wellengröße automatisch ändern kann, ohne den gesamten Prozess der Wellpappenherstellung anhalten oder verlangsamen zu müssen.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Nach dem Stand der Technik stellt das Wechseln einer Wellengröße in einer Wellpappenanlage ohne Anhalten oder Verlangsamen der Zug- und Heizpartie eine enorme Verbesserung dar. Wenn bei den in der Regel nach dem Stand der Technik hohen Bahngeschwindigkeiten Schnittversuche unternommen werden, kommt es häufig zu einem Bruch der Messer oder anderer klingenartiger Schneidwerkzeuge oder auch zu einem Reißen der einseitigen Bahn. Darüber hinaus stumpfen die klingenartigen Schneidwerkzeuge schnell ab und müssen häufig ersetzt werden. Durch das Einführen einer Wasserstrahl-Schneidvorrichtung wird dieses Problem beseitigt, und die einseitige Bahn kann nunmehr auch bei normaler Liniengeschwindigkeit geschnitten werden. Darüber hinaus ist es durch Einführung eines Lufttischs nun möglich, die einseitige Bahn in die Zug- und Heizpartie einzuführen, ohne die Sicherheit des Bedieners zu gefährden, wie es früher der Fall war, als bei einem Wellenwechsel die einseitige Bahn manuell in die Zug- und Heizpartie eingeführt werden musste. Durch eine Automatisierung des Prozesses des Schneidens der zuerst eingeführten einseitigen Bahn und Einführens der nächsten einseitigen Bahn in die Zug- und Heizpartie kann nunmehr der gesamte Prozess der Wellpappenherstellung auch während einer Wellenwechselsequenz bei voller Liniengeschwindigkeit laufen.
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Schwerpunkt der vorliegenden Erfindung ist ein verbessertes Verfahren und System zur Herstellung von Wellpappenmaterial, das folgende Schritte umfasst: Bilden einer einseitigen Bahn aus Wellpappenmaterial, das eine erste Kante und eine in einem bestimmten Abstand zu dieser ersten Kante befindliche zweite Kante hat; Befördern der einseitigen Bahn entlang einer Spur; Bereitstellen eines Luftstroms für die Beförderung eines Teils der einseitigen Bahn weg von der Spur und in Richtung einer Zug- und Heizpartie; Herstellen eines Eingriffs zwischen dem Teil und der Zug- und Heizpartie, wobei die einseitige Bahn in die Zug- und Heizpartie hineingezogen wird und die Produktion eines Wellpappenmaterials beginnt; Ausführen eines Schnittes durch die erste Kante der einseitigen Bahn, sodass ein Schnittteil der einseitigen Bahn entsteht; Anhalten der Beförderung der einseitigen Bahn entlang der Spur; Fortsetzen des Ziehens der generell unbeweglichen einseitigen Bahn in die Zug- und Heizpartie, wobei die einseitige Bahn, allgemein dem Schnittteil folgend, von der ersten bis zur zweiten Kante vollständig getrennt wird.
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KURZE BESCHREIBUNG DER VERSCHIEDENEN ANSICHTEN AUF DEN ZEICHNUNGEN
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, die die nach der Vorstellung des Anmelders beste Art und Weise der Anwendung der erfindungsgemäßen Prinzipien darstellt, wird in der folgenden Beschreibung dargelegt, in den Zeichnungen dargestellt und in den anhängenden Ansprüchen konkret und eindeutig aufgezeigt und dargelegt.
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1 ist eine schematische Seitenansicht des Systems zur Umsetzung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung, wobei die erste einseitige Bahn in die Zug- und Heizpartie transportiert wird und die Zug- und Heizpartie aus der ersten einseitigen Bahn ein erstes Wellpappenmaterial produziert;
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2 ist eine der 1 ähnelnde Ansicht, wobei die Wasserstrahl-Schneidvorrichtung einen Wasserstrahl abgibt;
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3 ist eine fragmentarische Draufsicht auf die einseitige Maschine und die Wasserstrahl-Schneidvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, wobei die Schneidspur als Phantombild dargestellt ist.
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4 ist eine der 3 ähnelnde Draufsicht, wobei durch einen Teil der ersten einseitigen Bahn ein Schnitt verläuft;
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5 ist ein den 3 und 4 ähnelnde Draufsicht, wobei der Schnitt durch die erste Kante der ersten einseitigen Bahn hindurch verläuft;
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6 ist eine der 1 ähnelnde schematische Seitenansicht, wobei die erste einseitige Bahn in zwei Teile getrennt ist;
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7 ist eine fragmentarische Draufsicht auf ein Leimwerk, eine Klemme und einen Lufttisch gemäß der vorliegenden Erfindung, wobei der Sensor als Phantombild dargestellt und die erste einseitige Bahn in zwei Teile geteilt ist;
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8 ist eine der 7 ähnelnde Ansicht, wobei die beiden getrennten Teile weiter voneinander entfernt sind;
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9 ist eine schematische Seitenansicht, wobei der Lufttisch der zweiten einseitigen Bahn einen Luftstrom abgibt und eine zweite einseitige Bahn in Richtung der Zug- und Heizpartie befördert;
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10 ist eine der 9 ähnelnde Ansicht, die die zweite einseitige Bahn im Eingriff mit der Zug- und Heizpartie befindlich zeigt; und
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11 ist eine den 9 und 10 ähnelnde Ansicht, die zeigt, wie die zweite einseitige Bahn in die Zug- und Heizpartie befördert und in der Zug- und Heizpartie aus der zweiten einseitigen Bahn ein zweites Wellpappenmaterial produziert wird.
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In den Zeichnungen verweisen ähnliche Zahlen auf ähnliche Teile.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Eine Wellpappenanlage zur Umsetzung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ist allgemein mit 1 bezeichnet und in den 1–11 dargestellt. Wie insbesondere in der 1 dargestellt, umfasst die Wellpappenanlage eine erste einseitige Linie 3 und eine zweite einseitige Linie 4. Die einseitigen Linien 3 und 4 sind im Wesentlichen identisch und so positioniert, dass sie einander ergänzen, wie nachfolgend detailliert erläutert wird. Zwar umfasst die bevorzugte Ausführungsform der Wellpappenanlage 1 zwei einseitige Linien 3 und 4, doch muss die Wellpappenanlage 1 nicht auf zwei einseitige Linien begrenzt sein, und die vorliegende Ausführungsform kann so viele einseitige Linien umfassen, wie dies erforderlich oder wünschenswert ist.
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Wie in der 1 dargestellt, umfasst die erste einseitige Linien 3 eine erste Walze 5 aus einem papierbasierten Material 7, das von der ersten Walze 5 in eine einseitige Maschine 9 abgewickelt wird. Die erste einseitige Linie 3 umfasst darüber hinaus eine zweite Walze 11 aus einem papierbasierten Material 13, das von einer zweiten Walze 11 in die einseitige Maschine 9 abgewickelt wird. In der einseitigen Maschine 9 wird aus den papierbasierten Materialien 7 und 13 eine erste einseitige Bahn 15 aus gewelltem Material hergestellt. Die erste einseitige Bahn 15 umfasst eine erste Kante 18 und eine zweite, in einem bestimmten Abstand zur ersten Kante befindliche Kante 20 (3) und eine Vielzahl von Wellen 16, die jeweils eine einheitliche Wellengröße 17 haben. Die einseitige Maschine 9 gibt die erste einseitige Bahn 15 auf eine Spur 14 aus, über welche die erste einseitige Bahn 15 durch den übrigen Teil der ersten einseitigen Linie 3 transportiert wird.
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Wie in der 1 dargestellt, umfasst die erste einseitige Linie 3 außerdem eine Wasserstrahlvorrichtung 19, eine Brückensektion 21, ein Leimwerk 29, einen Sensor 31, eine Klemme 33 sowie einen Lufttisch 35. Die Wasserstrahlvorrichtung 19 umfasst eine Schneidspur 23 (3) und eine Düse 25, die für die Abgabe eines Druckwasserstrahls 26 (2) entlang einer Schneidspur 23 beweglich ist. Die Brückensektion 21 umfasst eine Vielzahl von Brückenwalzen 27, die voneinander versetzt und so positioniert sind, dass sie die erste einseitige Bahn 15 in das Leimwerk 29 leiten. Ein Klemmmechanismus 33 ist zwischen einer offenen Position (1) und einer geschlossenen Position (6) beweglich und beinhaltet eine erste Klemmschiene 37 und eine zweite Klemmschiene 39. In der geöffneten Position befindet sich die erste Klemmschiene 37 in einem bestimmten Abstand zur zweiten Klemmschiene 39 (1). In der geschlossenen Position befindet sich die erste Klemmschiene 37 nahe an der zweiten Klemmschiene 39 (6). Ein Lufttisch 35 ist dem Klemmmechanismus 33 nachgelagert und umfasst eine Oberfläche 41 und einen Luftschlauch 42, der an eine Luftversorgungseinrichtung (nicht dargestellt) angeschlossen ist.
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Wie in der 1 dargestellt, umfasst die zweite einseitige Linie 4 eine erste Walze 45 aus einem papierbasierten Material 46, das von der ersten Walze 45 in eine einseitige Maschine 47 abgewickelt wird. Die zweite einseitige Linie 4 umfasst darüber hinaus eine zweite Walze 48 aus einem papierbasierten Material 49, das von einer zweiten Walze 48 in die einseitige Maschine 47 abgewickelt wird. In der einseitigen Maschine 47 wird aus den papierbasierten Materialien 46 und 49 eine zweite einseitige Bahn 51 aus gewelltem Material hergestellt. Die zweite einseitige Bahn 51 umfasst eine Vielzahl von Wellen 52, die jeweils eine einheitliche Wellengröße 53 haben. Die einseitige Maschine 47 gibt die zweite einseitige Bahn 51 auf eine Spur 50 aus, über welche die zweite einseitige Bahn 51 durch den übrigen Teil der zweiten einseitigen Linie 4 transportiert wird.
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Wie in der 1 dargestellt, umfasst die zweite einseitige Linie 4 außerdem eine Wasserstrahl-Schneidvorrichtung 55, eine Brückensektion 57, ein Leimwerk 62, einen Sensor 63, einen Klemmmechanismus 64 sowie einen Lufttisch 65. Die Wasserstrahl-Schneidvorrichtung 55 umfasst eine Schneidspur 58 und eine Düse 59, die entlang der Schneidspur 58 beweglich ist, und liefert einen Druckwasserstrahl (nicht dargestellt), ähnlich der Wasserstrahl-Schneidvorrichtung 19. Die Brückensektion 57 umfasst eine Vielzahl von Brückenwalzen 61, die voneinander versetzt und so positioniert sind, dass sie die zweite einseitige Bahn 51 in das Leimwerk 62 leiten. Der Klemmmechanismus 64 ist zwischen einer offenen und einer geschlossenen Position beweglich und umfasst eine erste Klemmschiene 66 und eine zweite Klemmschiene 67. In der geöffneten Position befindet sich die erste Klemmschiene 66 in einem bestimmten Abstand zur zweiten Klemmschiene 67. In der geschlossenen Position befindet sich die erste Klemmschiene 66 nahe an der zweiten Klemmschiene 67. Der Lufttisch 65 umfasst eine Oberfläche 68, die mit einer Vielzahl von Öffnungen 43 ausgestattet ist (8), damit der Luftstrom 71 (9) die Oberfläche 68 passieren kann. Der Luftstrom 71 wird durch einen Luftschlauch 69 zugeführt, der an eine gewöhnliche Luftversorgungsvorrichtung (nicht abgebildet) angeschlossen ist.
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Wie in der 1 dargestellt, umfasst die Wellpappenanlage außerdem eine Zug- und Heizpartie 73. Die Zug- und Heizpartie 73 umfasst eine erste Einzugswalze 75 und eine zweite Einzugswalze 77. Sie ist hinsichtlich ihrer Größe so gestaltet und so positioniert, dass sie eine erste einseitige Bahn 15 von einer ersten einseitigen Linie 3 oder alternativ eine zweite einseitige Bahn 51 von einer zweiten einseitigen Linie 4 aufnimmt. Die Wellpappenanlage 1 umfasst darüber hinaus ein papierbasiertes Material 79, das von einer dritten Walze 81 in die Zug- und Heizpartie 73 abgewickelt wird, wobei das Material 79 auf eine erste einseitige Bahn 15 oder eine zweite einseitige Bahn 51 aufgeklebt wird, sodass ein Wellpappenmaterial 44 bzw. ein Wellpappenmaterial 83 entsteht.
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Während des Betriebs wird entweder die von der ersten einseitigen Linie 3 gebildete erste einseitige Bahn 15 oder die von der zweiten einseitigen Linie 4 gebildete zweite einseitige Bahn 51 in die Zug- und Heizpartie 73 befördert. Die Zug- und Heizpartie 73 kombiniert entweder die erste einseitige Bahn 15 oder die zweite einseitige Bahn 51 mit Material 79, sodass ein Wellpappenmaterial 44 (1) oder ein Wellpappenmaterial 83 (11) produziert wird. Da die erste einseitige Bahn 15 Wellen der Größe 17 beinhaltet, beinhaltet auch das daraus hergestellte Wellpappenmaterial 44 Wellen der Größe 17 (1). Analog hierzu beinhaltet die zweite einseitige Bahn 51 Wellen der Größe 53, sodass auch das daraus hergestellte Wellpappenmaterial 83 Wellen der Größe 53 beinhaltet (11). Wenn der Bediener einen Wechsel zwischen der der Zug- und Heizpartie 73 zugeführten ersten einseitigen Bahn 15 bzw. 51 erwirken möchte, wird eine Wellenwechselsequenz initiiert, wobei die erste aktive einseitige Linie 3 bzw. 4 die Zuführung der ersten einseitigen Bahn 15 bzw. 51 in die Zug- und Heizpartie 73 stoppt. Im Wesentlichen gleichzeitig beginnt die inaktive erste einseitige Linie 3 bzw. 4 mit der Zuführung der ersten einseitigen Bahn 15 bzw. 51 in die Zug- und Heizpartie 73.
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In den 1–11 ist die Wellenwechselsequenz von der Wellengröße 17 zur Wellengröße 53 illustriert. Wie in der 1 dargestellt, ist die erste einseitige Linie 3 aktiv und befördert die erste einseitige Bahn 15 in die Zug- und Heizpartie 73, während die zweite einseitige Linie 4 nicht aktiv ist und die zweite einseitige Bahn 51 nicht in die Zug- und Heizpartie 73 befördert. Beim Initiieren der Wellenwechselsequenz wird an die Wasserstrahl-Schneidvorrichtung 19 ein Signal abgesendet, wobei die Wasserstrahl-Schneidvorrichtung 19 in Reaktion auf den Empfang des Signals die erste einseitige Bahn 15 durchschneidet. Das Signal kann über ein festverdrahtetes System, ein drahtloses System oder ein beliebiges anderes System, das nach dem Stand der Technik bekannt ist, übertragen werden. Wenn die Wasserstrahl-Schneidvorrichtung 19 ein entsprechendes Signal empfängt, wird, wie in der 2 dargestellt, von der Düse 25 in der Richtung des Pfeils B ein Wasserstrahl 26 abgegeben, wodurch die erste einseitige Bahn 15 getrennt wird.
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Wie in den 3–5 dargestellt, wird die erste einseitige Bahn 15 durch den Wasserstrahl 26 geschnitten. Der Pfeil C ist als Referenz zur Illustration der relativen Bewegung der ersten einseitigen Bahn 15 vorbei an der Wasserstrahl-Schneidvorrichtung 19 dargestellt. Die Düse 25 befindet sich auf der Schneidspur 23, die über die gesamte Breite der ersten einseitigen Bahn 15 verläuft. Wie in der 3 dargestellt ist, ist die Düse 25 von der zweiten Kante 20 versetzt, wenn sie mit der Abgabe des Wasserstrahls 26 beginnt. Wie in der 4 dargestellt, bewegt sich die Düse 25 entlang der Schneidspur in der Richtung des Pfeils D und gibt kontinuierlich einen Wasserstrahl 26 durch die erste einseitige Bahn 15 ab. Wie in der 5 dargestellt, bewegt sich die Düse 25 weiter entlang der Schneidspur in der Richtung des Pfeiles D und gibt durch die erste einseitige Bahn 15 einen Wasserstrahl 26 ab, bis die erste einseitige Bahn 15 durch die erste Kante 18 getrennt ist, wodurch in der ersten einseitigen Bahn 15 ein Schnitt 85 herausgebildet wird, der in einer allgemeinen Schnittfläche 87 verläuft. Wie in den 7 und 8 dargestellt, verläuft die Schneidspur 23 generell senkrecht zur ersten Kante 18, und folglich bewegt sich die Düse 25 beim Ausführen des Schnittes 85 senkrecht über die erste einseitige Bahn 15 in der Richtung des Pfeiles D. Wie in den 4 und 5 dargestellt, verläuft jedoch der Schnitt 85 im Ergebnis der Bewegung der ersten einseitigen Bahn 15 entlang der Spur 14, wie durch den Pfeil C illustriert, und zwar generell diagonal von der ersten Kante 18 zur zweiten Kante 20.
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Wie in den 6–8 dargestellt, wird die erste einseitige Bahn 15 nach der Ausführung des Schnittes 85 weiter entlang der Spur 14 bewegt, vorbei am Sensor 31 und durch den Klemmmechanismus 33 hindurch, der sich in der geöffneten Position befindet. Der Sensor 31 überwacht die erste einseitige Bahn 15 und erkennt das Passieren des Schnittteils 87. Wenn der Sensor 31 erkennt, dass er vom Schnittteil 87 passiert wurde, wird an den Klemmmechanismus 33 ein Signal übermittelt, und der Klemmmechanismus bewegt sich aus der offenen in die geschlossene Position. Wie in der 6 dargestellt, bewegt sich die zweite Klemmschiene 39 bei ihrer Bewegung von der offenen in die geschlossene Position in Richtung des Pfeiles E und klemmt die Bahn 15 zwischen der zweiten Klemmschiene 39 und der ersten Klemmschiene 37 fest, wodurch eine Weiterbeförderung der Bahn 15 entlang der Spur 14 verhindert wird. Die Zug- und Heizpartie 73 zieht jedoch weiterhin den abgetrennten Teil der ersten einseitigen Bahn 15 in Richtung des Pfeiles F, da sich die erste Einzugswalze 75 in der Richtung des Pfeiles J und die zweite Einzugswalze 77 in der Richtung des Pfeiles K dreht, während sich die erste einseitige Bahn 15 zwischen den Walzen befindet. Durch die von der Zug- und Heizpartie auf die erste einseitige Bahn ausgeübte Zugkraft erhöht sich die Spannung auf die erste einseitige Bahn 15, primär jedoch auf das zwischen der Klemme 33 und der Zug- und Heizpartie verlaufende Schnittteil 87. Die Spannung erhöht sich, bis es in der ersten einseitigen Bahn 15 zur Bildung eines Risses kommt, sodass die erste einseitige Bahn 15 in einen ersten Teil 89 und einen separaten zweiten Teil 91 (6) geteilt wird, wobei der zweite Teil 91 weiter durch die Zug- und Heizpartie 73 befördert wird und der erste Teil 89 auf der Spur 14 bleibt.
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Bezug nehmend auf die 6–8 ist leicht zu verstehen, dass das Schnittteil 87 aufgrund des Schnittes 85 das schwächste Teil der einseitigen Bahn 15 ist. Sensor 31 und Klemmmechanismus 33 sind operativ miteinander verbunden und so konfiguriert, dass sich der Klemmmechanismus – unmittelbar nachdem er vom Schnittteil 87 passiert wurde – aus der offenen in die geschlossene Position bewegt, sodass das sich das Schnittteil 87 zwischen dem Klemmmechanismus 33 und der Zug- und Heizpartie 73 (6) befindet. Dadurch ist eine kontrollierte Trennung der ersten einseitigen Bahn 15 in einen ersten Teil 89 und einen zweiten Teil 91 gewährleistet, zu der es in der Regel im Bereich des Schnittteils 87 kommt.
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Wie in den 7 und 8 dargestellt, kommt es aufgrund der Spannung in der ersten einseitigen Bahn 15 in der Regel zwischen dem Schnitt 85 und der zweiten Kante 20 zu einem Abriss 93, und aufgrund der fortgesetzten Zugkraft, die von der Zug- und Heizpartie 73 auf den zweiten Teil 91 ausgeübt wird, wird der zweite Teil 91 vom ersten Teil 89 wegbewegt (8). Wie in der 9 dargestellt ist, bewegt sich nach dem Zerreißen der ersten einseitigen Bahn 15 in den ersten Teil 89 und den zweiten Teil 91 die zweite Klemmschiene 39 in die Richtung des Pfeiles G, um den Klemmmechanismus 33 aus der geschlossenen in die offene Position zu bewegen. Analog hierzu wird an der einseitigen Maschine 9 die Bildung der ersten einseitigen Bahn 15 angehalten, und das Befördern der ersten einseitigen Bahn 15 durch die Spur 14 wird ebenfalls angehalten. Wenn die erste einseitige Linie 3 angehalten und inaktiv wird, erstreckt sich der erste Teil 89 über den Lufttisch 35 (9–11). Folglich wird die erste einseitige Bahn 15 automatisch von der Zug- und Heizpartie 73 getrennt, sodass es nicht erforderlich ist, die erste einseitige Bahn 15 manuell in zwei Teile zu trennen.
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Im Wesentlichen zur selben Zeit wie die erste einseitige Linie 3 inaktiv wird, wird die zweite einseitige Linie 4 aktiv. In den 9–11 ist dargestellt, wie die zweite einseitige Linie 4 automatisch die zweite einseitige Bahn 51 in die Zug- und Heizpartie 73 transportiert, sodass Wellpappenmaterial 83 mit einer Wellengröße 53 produziert wird. Wie in 6 dargestellt, verläuft die zweite einseitige Bahn 51 über dem Lufttisch 65. Die einseitige Maschine 47 in der zweiten einseitigen Linie 4 beginnt mit der Produktion der zweiten einseitigen Bahn 51 und befördert die zweite einseitige Bahn 51 entlang der Spur 50. Im Wesentlichen zur selben Zeit bläst der Lufttisch 65 einen Luftstrom 71 durch die Öffnungen 70, wodurch die zweite einseitige Bahn 51 vom Lufttisch 65 in der Richtung des Pfeiles H angehoben wird, wie in 9 dargestellt. In der Oberfläche 68 werden Öffnungen 70 herausgebildet, die mit den Öffnungen 43 identisch sind, wie in den 7 und 8 dargestellt. Die Oberfläche 68 des Lufttischs 65 verläuft generell gegenüber der Zug- und Heizpartie 73, sodass die zweite einseitige Bahn 51 durch die aus den Öffnungen 70 ausströmende Luft in Richtung der Zug- und Heizpartie geleitet wird. Aufgrund der kombinierten Bewegung der Spur 50, die die zweite einseitige Bahn 51 entlang der Spur 50 in Richtung der Zug- und Heizpartie 73 befördert, und der Tatsache, dass der Lufttisch 65 einen Luftstrom 71 so abbläst, dass die zweite einseitige Bahn 51 von der Spur in Richtung der Zug- und Heizpartie 73 abgehoben wird, wird die zweite einseitige Bahn 51 in Richtung des Pfeiles I bewegt, und zwar direkt in die Zug- und Heizpartie 73.
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Wie in der 10 dargestellt, erfolgen die Drehbewegungen der ersten Einzugswalze 75 in der Richtung des Pfeiles J und der zweiten Einzugswalze 77 in der Richtung des Pfeiles K, und zwar relativ zur Zug- und Heizpartie zusammenwirkend nach innen. Darüber hinaus wird das Material 79 kontinuierlich in die Zug- und Heizpartie 73 befördert, sodass das Material 79 im Prinzip als Förderband in die Zug- und Heizpartie 73 wirkt. Wenn die zweite einseitige Bahn 51 in die Nähe der Zug- und Heizpartie 73 bewegt wird, führen die erste Einzugswalze 75 und zweite Einzugswalze 77, die mit dem Material 79 zusammenwirken, die zweite einseitige Bahn in die Zug- und Heizpartie 73. Wie in der 11 dargestellt, wird dabei die zweite einseitige Bahn 51 in die Zug- und Heizpartie 73 gezogen, wo Wellpappenmaterial mit einer Wellengröße 53 produziert wird. Folglich wird die zweite einseitige Bahn 51 automatisch in die Zug- und Heizpartie 73 eingeführt, sodass ein manuelles Einführen der zweiten einseitigen Bahn 51 in die Zug- und Heizpartie 73 nicht erforderlich ist, und die Wellenwechselsequenz von der Wellengröße 17 auf die Wellengröße 53 ist abgeschlossen.
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Während des oben beschriebenen Wellenwechselprozesses bleibt eine konstante Geschwindigkeit der Zug- und Heizpartie 73 aufrechterhalten, die der typischen Prozessgeschwindigkeit von Zug- und Heizpartien nach dem Stand der Technik entspricht, wenn diese aus einer einseitigen Bahn Wellpappe herstellen.
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Bei dem im vorliegenden Dokument beschriebenen Wellenwechselprozess wird ein Wechsel von der Wellengröße 17 zur Wellengröße 53 vorgenommen. Es ist leicht zu verstehen, dass für einen Wechsel von der Wellengröße 53 zur Wellengröße 17 der Prozess einfach wiederholt wird, wobei die zweite einseitige Linie 4 inaktiv und die erste einseitige Linie 3 aktiv wird. Der Bediener kann während des Prozesses der Herstellung von Wellpappe die Wellengröße problemlos ändern, ohne eine neue einseitige Bahn einführen oder den Prozess zur Herstellung von Wellpappe verzögern oder anhalten zu müssen.
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Der Wasserstrahl 26 ist eine wichtige Komponente der vorliegenden Erfindung, denn er enthält neue Merkmale, die insbesondere beim Einsatz im Prozess der Wellpappenherstellung zum Tragen kommen. Fachleuten auf diesem Gebiet wird leicht verständlich sein, dass der Prozess der Wellpappenherstellung je nach dem konkreten Arbeitsauftrag bei verschiedenen Liniengeschwindigkeiten ausgeführt werden kann, sodass die erste einseitige Bahn 15 bei einer Vielzahl unterschiedlicher Geschwindigkeiten die Düse 25 passiert. Im Grunde bestehen zwischen dem Wasserstrahl 26 und einem klingenartigen Schneidwerkzeug substanzielle Unterschiede. Ein klingenartiges Schneidwerkzeug muss mit der Liniengeschwindigkeit synchronisiert werden, damit die Klinge des Schneidwerkzeugs präzise im richtigen Schnittwinkel in die passierende einseitige Bahn eingeführt wird, um diese zu schneiden. Ist die Klinge im falschen Winkel ausgerichtet, kommt es aufgrund der auf das klingenartige Schneidwerkzeug von der ersten einseitigen Bahn 15 ausgeübten Kraft zu einem Verbiegen und Brechen des Schneidwerkzeugs. Darüber hinaus wird die Klinge des Schneidwerkzeugs im Laufe der Zeit stumpf und muss erneuert werden, was zeit- und kostenaufwendig ist. Beim Einsatz des Wasserstrahls 26 kann dagegen jeder beliebige Schneidwinkel zwischen 0 und 360° gewählt werden, und zur Ausführung eines Schnittes ist keine Synchronisation mit der Liniengeschwindigkeit erforderlich. Außerdem kann der Wasserstrahl 26 im Laufe der Zeit weder stumpf werden noch seine Schärfe verlieren. Folglich liegt keine strukturelle Äquivalenz zwischen der Wasserstrahl-Schneidvorrichtung entsprechend der vorliegenden Erfindung und einem klingenartigen Schneidwerkzeug vor.
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In der vorstehenden Beschreibung wurden im Interesse einer knappen, klaren Darstellung und eines guten Verständnisses bestimmte Begriffe verwendet. Daraus sind keine unnötigen Einschränkungen abzuleiten, die über die nach dem Stand der Technik bestehenden Anforderungen hinausgehen, denn diese Begriffe dienen beschreibenden Zwecken und sollten breit ausgelegt werden.
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Darüber hinaus stellen die Beschreibung und Illustration der Erfindung ein Beispiel dar, und die Erfindung ist nicht auf die exakt dargestellten oder beschriebenen Details beschränkt.