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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung des Hebens einer Komponente einer Windkraftanlage und ein Hebesystem zum Heben einer Komponente einer Windkraftanlage. Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Steuerung des Hebens einer Komponente einer Windkraftanlage.
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Technischer Hintergrund
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Während der Montage von Windkraftanlagen vor Ort müssen große Komponenten, wie Windkraftanlagen-Rotorblätter oder Naben einer Windkraftanlage, hinauf auf den Windkraftanlagenturm gehoben werden. Während des Hebens der Komponente bietet die Komponente eine Angriffsfläche für Windstöße, sodass die Gefahr besteht, dass die zu hebende Komponente auszuschwenken beginnt.
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Um die Komponente während des Hebens zu steuern, werden Anhängeseile (tag lines), d. h. Steuerseile, an einem Ende mit einem Hebehaken des Krans verbunden. Das andere Ende wird mit einem Bediener oder einem Haken auf dem Bodenniveau verbunden, sodass ein Ausschwenken der Komponente während des Hebens verhindert werden kann.
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Bei Windstößen besteht die Gefahr, dass die Anhängeseile an den scharfen Kanten der zu installierenden Komponente zerschnitten werden können. Dies kann zu Beschädigungen der Komponente infolge des Einschneidens des Seils in das Material, z. B. Glasfasermaterial, der Komponente führen. Dies wird hauptsächlich durch die Verbindung der Anhängeseile mit dem Haken des Krans verursacht, da sich der Haken meist über einem Mittelpunkt der Komponente entlang einer horizontalen Richtung befindet. Da der Verlauf der Anhängeseile von dem Haken zum Boden im Wesentlichen vertikal ist, berühren die Anhängeseile die Komponente während des Hebens. Außerdem kann, da die Anhängeseile oberhalb des Mittelpunkts der Komponente befestigt sind, das Steuern der Komponenten während des Hebens schwierig sein. Es können mindestens drei Monteure an jedem Anhängeseil erforderlich sein, um die Installation der Komponenten an einer Windkraftanlage zu steuern. Außerdem können, falls die Anhängeseile durch die scharfen Ecken der Komponente zerschnitten werden, die Komponente, der Kran oder Personen von dem beschädigten Seil getroffen werden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es kann eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung sein, eine ordnungsgemäße Steuerung einer Windkraftanlagenkomponente während des Hebens bereitzustellen.
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Diese Aufgabe kann durch eine Vorrichtung zur Steuerung des Hebens einer Komponente einer Windkraftanlage, durch ein Hebesystem zum Heben einer Komponente einer Windkraftanlage und durch ein Verfahren zur Steuerung des Hebens einer Komponente einer Windkraftanlage gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst werden.
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung zur Steuerung des Hebens einer Komponente einer Windkraftanlage bereitgestellt. Die Vorrichtung umfasst eine Halterung, die an einem Befestigungselement eines Hebesystems zum Heben der Komponente anbringbar ist oder an einer Komponente anbringbar ist. Außerdem umfasst die Vorrichtung mindestens einen Kragarm, der an der Halterung angebracht ist, Der Kragarm umfasst einen ersten Endabschnitt und einen zweiten Endabschnitt, welcher sich an einem dem ersten Endabschnitt entlang einer Längsrichtung des Kragarms gegenüberliegenden Ende befindet. Der Kragarm ist an der Halterung mit dem ersten Endabschnitt auf eine solche Weise angebracht, dass sich der Kragarm von der Halterung, d. h. von einem Mittelteil der Halterung aus radial nach außen (entlang einer im Wesentlichen horizontalen Ebene) erstreckt. An dem zweiten Endabschnitt ist ein Steuerseil anbringbar.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Hebesystem zum Heben einer Komponente einer Windkraftanlage bereitgestellt. Das Hebesystem umfasst ein Befestigungselement zum Befestigen der Komponente, wobei das Befestigungselement durch einen Kran hebbar ist. Das System umfasst ferner die oben beschriebene Vorrichtung zur Steuerung des Hebens der Komponente. Außerdem umfasst das System ein Steuerseil, das an dem zweiten Endabschnitt der Vorrichtung angebracht wird, wobei das Steuerseil von einem Bediener zum Steuern des Hebens des Hebesystems gehalten werden kann.
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Außerdem wird gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Steuerung des Hebens der Komponente der Windkraftanlage bereitgestellt, wobei das Verfahren ein Heben der Komponente mit der oben beschriebenen Vorrichtung zur Steuerung des Hebens der Komponente der Windkraftanlage umfasst.
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Mit dem Begriff „Komponente” einer Windkraftanlage werden alle Komponenten der Windkraftanlage bezeichnet, welche vor Ort montiert werden müssen. Die Komponente kann zum Beispiel eine Nabe, ein Spinner, ein Rotorblatt, ein Getriebe, ein Lager und/oder ein Generator der Windkraftanlage sein.
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Der Begriff „Halterung” bezeichnet eine Stützvorrichtung, welche dazu eingerichtet ist, an dem Befestigungselement eines Hebesystems und/oder an der Komponente befestigt zu werden. Das Befestigungselement eines Hebesystems kann zum Beispiel ein Haken, eine weitere Halterung oder ein beliebiges anderes Befestigungselement, welches die zu hebende Komponente insbesondere an einem Tragseil zum Beispiel eines Krans befestigt, sein. Der Begriff „Hebesystem” bezeichnet daher zum Beispiel eine Krananordnung, welche das Befestigungselement, wie etwa den Haken, das Tragseil und das Gerüst des Krans selbst, umfasst.
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Eine Halterung kann eine Fachwerkkonstruktion sein, oder sie kann ein Tragbalken sein, wie etwa ein I-Träger, ein H-Stahl oder ein L-Träger.
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Die Halterung umfasst einen Mittelteil, wobei innerhalb des Mittelteils der Halterung die Verbindung mit der Komponente und/oder mit dem Befestigungselement vorgesehen werden kann. Insbesondere bezeichnet der Mittelteil der Halterung einen Abschnitt der Halterung, welcher entlang einer im Wesentlichen horizontalen Ebene von den Rändern der Komponente am weitesten entfernt ist.
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Der Begriff „horizontale Ebene” bezeichnet eine Ebene, die zum Horizont parallel ist, welcher die scheinbare Linie ist, die das Bodenniveau vom Himmel trennt. Die horizontale Ebene ist eine Ebene, welche normalerweise senkrecht zum Gradienten des Schwerefeldes, d. h. zur Richtung der Schwerkraft ist. Die „vertikale Ebene” ist im Wesentlichen orthogonal zu der horizontalen Ebene.
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Der Begriff „Kragarm” bezeichnet einen Träger, welcher sich im Wesentlichen entlang der horizontalen Ebene erstreckt, wobei das zweite Ende des Kragarms die Ränder der Komponente überlappen kann. Das zweite Ende kann einen Endabschnitt definieren, welcher ungefähr ein Fünftel, ein Sechstel oder weniger von der Gesamtlänge des Kragarms umfasst.
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An der Halterung ist ein Kragarm anbringbar, es sind jedoch auch mehrere, wie etwa zwei, drei, vier oder mehr, Kragarme an der Halterung anbringbar. Je mehr Kragarme an der Halterung angebracht sind, desto besser ist die Steuerung der Komponente während des Hebens.
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Der Begriff „Steuerseil” bezeichnet ein Seil oder ein Anhängeseil (tag line), welches an einem Ende mit dem zweiten Ende des Kragarms verbunden ist und an seinem zweiten Ende auf dem Bodenniveau von einem Bediener oder an einem weiteren Befestigungselement, wie etwa einem Haken, gehalten bzw. befestigt werden kann. Der Bediener kann das zweite Ende des Steuerseils halten und kann das Steuerseil festziehen, um die zu hebende Komponente zu steuern und sie in eine gewünschte Richtung zu bewegen. Da das Steuerseil an dem zweiten Ende eines sich radial nach außen erstreckenden Kragarms befestigt ist, wird das Risiko, dass das Steuerseil die zu hebende Komponente berührt, vermindert. Somit kontaktiert das an einem jeweiligen Kragarm befestigte Steuerseil im Allgemeinen nicht die Komponente, insbesondere die scharfen Kanten der Komponente, und das Steuerseil wahrt stets einen sicheren Abstand von den Rändern der Komponente. Somit ist eine bessere Steuerung möglich, sogar bei hohen Windgeschwindigkeiten und Windböen, da unerwünschte Bewegungen und ein Kippen der zu hebenden Komponente verringert werden. Außerdem ist aufgrund der besseren Steuerung der zu hebenden Komponente möglicherweise nur ein Monteur an jedem Steuerseil erforderlich, auch unter Bedingungen hoher Windgeschwindigkeiten. Außerdem ist die Halterung der Steuervorrichtung dazu geeignet, um an einer standardmäßigen Hebehalterung oder einem Standardhaken eines Kranes befestigt zu werden, sodass keine Modifikationen der standardmäßigen Hebehalterungen oder Kräne erforderlich sind.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Kragarm demontierbar an der Halterung angebracht. Somit können je nach Erfordernis ein oder mehrere Kragarme an der Halterung befestigt oder angebracht werden, sodass eine flexible Steuervorrichtung erzielt wird. Außerdem wird für Lagerungs- oder Transportzwecke eine flexible Steuervorrichtung erzielt, da die Kragarme abmontiert werden können, sodass weniger Lagerraum erforderlich ist.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist der Kragarm schwenkbar an der Halterung angebracht. Insbesondere ist der Kragarm um eine Schwenkachse schwenkbar angebracht, welche sich im Wesentlichen in einer vertikalen Richtung erstreckt, wenn die Steuervorrichtung gehoben wird. Somit wird eine korrekte Steuerung der Komponente während des Hebens erreicht. Insbesondere wird, wenn eine Änderung der Windrichtung eintritt, die Ausrichtung des Steuerseils und des schwenkbaren Kragarms in Abhängigkeit von der geänderten Windrichtung angepasst. Der Kragarm kann geschwenkt werden, bis die Längsrichtung des Kragarms entlang der horizontalen Ebene parallel zur Richtung des Windes ist. Somit ist eine verbesserte Steuerung der gesamten Steuervorrichtung möglich. Außerdem kann aufgrund des schwenkbar angebrachten Kragarms der Kragarm umgeklappt oder zurückgezogen werden, sodass die Lagerungs- und Transportfähigkeit der gesamten Hebevorrichtung verbessert wird.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist die Länge des Kragarms einstellbar. Daher kann die Steuervorrichtung auf verschiedene Größen von zu hebenden Komponenten einstellbar sein. Wenn eine größere Komponente zu heben ist, kann der Kragarm verlängert oder gestreckt werden, sodass der Kragarm an die größere Größe der Komponente angepasst ist. Falls dagegen eine kleinere Komponente zu heben ist, kann die Länge des Kragarms verringert und an die Größe der kleineren Komponente angepasst werden. Außerdem werden günstige Transport- und Lagereigenschaften des Kragarms erreicht.
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Der Kragarm kann als ein teleskopisch ausgebildeter Träger ausgebildet sein, sodass der Kragarm teleskopisch längeneinstellbar ist. Außerdem kann der Kragarm als ein zusammenklappbarer Kragarm gestaltet sein.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform umfasst die Vorrichtung ferner eine Führungsvorrichtung zum Führen des Steuerseils. Die Führungsvorrichtung ist an dem Kragarm angebracht, z. B. an dem zweiten Ende. Die Führungsvorrichtung ist zum Steuern eines Verlaufs des Steuerseils zwischen dem Kragarm und dem Bodenniveau geeignet.
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Die Führungsvorrichtung kann zum Beispiel eine Seilrolle sein, welche den Verlauf des Steuerseils über die Ränder des zweiten Endes des Kragarms steuert. Die Seilrolle kann außerdem von einer angetriebenen Seilrolle gebildet werden, sodass zum Beispiel die Länge des Steuerseils eingestellt werden kann. Somit wird eine flexiblere Steuervorrichtung erzielt.
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Außerdem kann eine Steuereinheit vorgesehen sein, wobei die Steuereinheit zum Steuern der Schwenkung des Kragarms, der Länge des Kragarms und/oder der angetriebenen Seilrolle geeignet sein kann. Die Steuereinheit kann drahtgebunden oder drahtlos mit den zu steuernden Komponenten, wie etwa dem Kragarm oder der Seilrolle, verbunden sein. Außerdem können Sensoren, wie etwa Abstandssensoren oder Kameras, an den Kragarmen oder der Halterung installiert sein, sodass eine bessere Steuerung erreicht wird. Außerdem kann die Steuereinheit z. B. die Länge des Kragarms oder die Länge der Seilrolle in Abhängigkeit von den gemessenen Signalen der Sensoren steuern. Insbesondere kann, falls ein Abstand zwischen dem Steuerseil und der zu hebenden Komponente zu klein ist, die Länge des Seils, die Länge des Kragarms und/oder die Schwenkung des Kragarms eingestellt werden.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform umfasst die Halterung eine Vielzahl von räumlich verteilten Montageabschnitten. Der erste Endabschnitt des Kragarms ist an mindestens einem von der Vielzahl von Montageabschnitten anbringbar, sodass der gewünschte Montageort des Kragarms bezüglich der Komponente einstellbar ist.
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Der Begriff „Montageabschnitte” kann Bolzen oder Montagebohrungen bezeichnen, an denen ein entsprechender Bolzen oder eine entsprechende Montagebohrung des Kragarms befestigt werden kann. Aufgrund einer Vielzahl von räumlich verteilten Montageabschnitten an der Halterung kann der Kragarm an einer Vielzahl von verschiedenen Stellen an der Halterung angebracht werden, in Abhängigkeit von der Konstruktion der zu hebenden Komponente. Somit wird eine flexiblere Steuervorrichtung erzielt.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein erster Montageabschnitt von der Vielzahl von Montageabschnitten in einem ersten Abstand bezüglich des Mittelteils der Halterung angeordnet, und ein zweiter Montageabschnitt von der Vielzahl von Montageabschnitten ist in einem zweiten Abstand bezüglich des Mittelteils der Halterung angeordnet. Der erste Abstand ist von dem zweiten Abstand verschieden.
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Somit kann durch die vorliegende beispielhafte Ausführungsform der Kragarm auf unterschiedliche Größen der zu hebenden Komponente eingestellt werden. Falls zum Beispiel eine größere Komponente zu heben ist, kann der Kragarm an einem Montageabschnitt angebracht werden, welcher sich an der Halterung radial weiter außen befindet, sodass ein Abstand zwischen dem Steuerseil und der Komponente angepasst werden kann.
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Es ist anzumerken, dass Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf unterschiedliche Gegenstände beschrieben wurden. Insbesondere wurden einige Ausführungsformen in Bezug auf Vorrichtungsansprüche beschrieben, während andere Ausführungsformen in Bezug auf Verfahrensansprüche beschrieben wurden. Ein Fachmann kann jedoch der obigen und der nachfolgenden Beschreibung entnehmen, dass, sofern nicht anders vermerkt, zusätzlich zu jeder Kombination von Merkmalen, die zu einem Gegenstandstyp gehören, auch jede Kombination zwischen Merkmalen, die sich auf unterschiedliche Gegenstandstypen beziehen, insbesondere zwischen Merkmalen der Vorrichtungsansprüche und Merkmalen der Verfahrensansprüche, als mit dieser Anmeldung offenbart angesehen wird.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die oben definierten Aspekte und weitere Aspekte der vorliegenden Erfindung werden aus den beispielhaften Ausführungsformen ersichtlich, die nachfolgend beschrieben werden, und werden unter Bezugnahme auf die beispielhaften Ausführungsformen erläutert. Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf beispielhafte Ausführungsformen ausführlicher beschrieben, auf welche die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist.
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1 zeigt eine schematische Ansicht eines Hebesystems, welches die Steuervorrichtung gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst;
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Hebesystems, das an einer auf dem Bodenniveau befindlichen Komponente befestigt ist, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht des Hebesystems während des Hebens einer Komponente gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung
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Die Darstellungen in den Zeichnungen sind schematisch. Es ist anzumerken, dass ähnliche oder identische Elemente in verschiedenen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen sind.
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1 zeigt eine Vorrichtung zur Steuerung des Hebens einer Komponente 200 (siehe 2) einer Windkraftanlage. Die Vorrichtung umfasst eine Halterung 101, die an einem Befestigungselement 109 eines Hebesystems zum Heben der Komponente 200 oder an der Komponente 200 selbst angebracht ist. Außerdem umfasst die Vorrichtung mindestens einen Kragarm 102, der an der Halterung 101 angebracht ist. Der Kragarm 102 umfasst einen ersten Endabschnitt 103 und einen zweiten Endabschnitt 104. Der zweite Endabschnitt 104 befindet sich an einem dem ersten Endabschnitt 103 entlang einer Längsrichtung des Kragarms 102 gegenüberliegenden Ende. Der Kragarm 102 ist an der Halterung 101 mit dem ersten Endabschnitt 103 auf eine solche Weise angebracht, dass sich der Kragarm 102 von der Halterung 101 aus, z. B. entlang einer horizontalen Ebene, radial nach außen erstreckt. Ein Steuerseil 105 ist an dem zweiten Endabschnitt 104 anbringbar.
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Der Kragarm 102 muss nicht parallel zu der horizontalen Ebene sein. Die Erstreckung des Kragarms 102 radial nach außen definiert, dass eine Auskragung des Kragarms 102 im Wesentlichen entlang der horizontalen Ebene radial nach außen in einer zu einem mittleren Abschnitt 112 der Halterung 101 entgegengesetzten Richtung verläuft.
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1 zeigt die Halterung 101, an welcher zwei Kragarme 102 angebracht sind. Es können auch mehr oder weniger Kragarme 102 an der Vorrichtung 101 angebracht sein. Die Halterung 101 kann zum Beispiel ein Fachwerk oder einen massiven Träger umfassen. Die Kragarme 102 können schwenkbar an der Halterung 101 angebracht sein, zum Beispiel durch einen jeweiligen Bolzen 106, um den die Kragarme 102 schwenkbar sind. Die Schwenkachse, welche durch jeden Bolzen 106 definiert ist, verläuft während des Hebens der Steuervorrichtung im Wesentlichen entlang einer vertikalen Richtung, d. h. im Wesentlichen parallel zu einer Normalen der horizontalen Ebene. Eine Schwenkachse des Kragarms 102, die sich im Wesentlichen parallel zu der horizontalen Ebene erstreckt, ist ebenfalls möglich.
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Außerdem zeigt 1 das Befestigungselement 109, welches zwischen einem Kupplungselement 110 und einem Hubseil 111 angeordnet und mit diesen verbunden ist. Das Hubseil 111 kann zum Beispiel von einem Kran gehoben werden. Das Kupplungselement 110 ist dazu geeignet, um an der zu hebenden Komponente angebracht zu werden, und wird insbesondere als ein Adapter zwischen dem Befestigungselement 109 und der Komponente 200 verwendet. Das Befestigungselement 109 kann zum Beispiel einen Haken oder einen Anhängebügel umfassen.
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Die Halterung 101 ist an dem Befestigungselement 109, dem Kupplungselement 110 und/oder der Komponente 200 selbst befestigbar.
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Außerdem umfasst, wie in 1 dargestellt, die Halterung 101 den mittleren Abschnitt 112. Der mittlere Abschnitt 112 kann durch einen Abschnitt definiert sein, welcher einen Schwerpunkt der Halterung und/oder den Schwerpunkt einer kombinierten Einheit, die aus der Komponente 200 und der Halterung 101 besteht, umfasst.
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Die Halterung 101 umfasst ferner Montageabschnitte 113, an welchen die Kragarme 102 angebracht werden können. Zum Beispiel umfassen die Montageabschnitte 113 Bohrungen, in welche der Bolzen 106 schwenkbar eingesetzt werden kann. Wie in 1 dargestellt, ist eine Vielzahl von Montageabschnitten 113 in der Halterung 101 ausgebildet, wobei jeder Montageabschnitt 113 einen anderen Montageort für einen jeweiligen Kragarm 102 definiert. Insbesondere definieren die Montageabschnitte 113 verschiedene Montageabschnitte entlang einer radialen Richtung, d. h. innerhalb der horizontalen Ebene zu dem Mittelteil 112 der Halterung 101.
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Der in 1 dargestellte linke Kragarm 102 hält ein Steuerseil 105, welches an dem zweiten Endabschnitt 104 des Kragarms 102 befestigt ist. Das Steuerseil 105 verläuft von dem zweiten Ende 104 des Kragarms 102 zum Boden. Ein Bediener, welcher das Steuerseil 105 hält, kann die Ausrichtung der Steuervorrichtung zum Beispiel durch Straffziehen des Steuerseils 105 steuern.
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Der rechte Kragarm 102 in 1 zeigt eine weitere beispielhafte Ausführungsform des Kragarms 102. Der rechte Kragarm 102 umfasst eine Führungsvorrichtung 108, welche insbesondere von einer Seilrolle gebildet wird. Die Seilrolle kann den Verlauf des Steuerseils 105 steuern. Weiterhin kann die Seilrolle 108 eine angetriebene Seilrolle sein, welche die Länge des Steuerseils 105 anpassen kann. Außerdem kann eine Steuereinheit 107 an dem Kragarm 102 befestigt sein, wobei die Steuereinheit 107 dazu geeignet ist, um die Führungsvorrichtung 108 zu steuern.
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Außerdem ist der Kragarm 102 teleskopisch ausgebildet, sodass der Kragarm 102 in seiner Läge einstellbar sein kann. Somit wird ein flexiblerer Kragarm 102 erreicht. Die Steuereinheit 107 kann zusätzlich oder alternativ dazu die Länge des Kragarms 102 oder die Schwenkausrichtung des Kragarms 102 steuern.
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2 zeigt eine Komponente 200, welche an einem Befestigungselement 109 des Hebesystems befestigt ist, und die Halterung 101, welche an der Komponente 200 und dem Befestigungselement 109 befestigt ist.
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Wie in 2 dargestellt, erstreckt sich der Kragarm 102 von dem mittleren Abschnitt 112 der Halterung 101 entlang einer im Wesentlichen horizontalen Richtung radial nach außen. An den zweiten Endabschnitten 104 sind die Steuerseile 105 befestigt. Wie in 2 dargestellt, verlaufen aufgrund der Länge der Kragarme 102 die Steuerseile 105 von den zweiten Enden 104 zum Bodenniveau, ohne die Komponente 200 zu berühren. Somit wird eine bessere Steuerung des Hebens der Komponente 200 erzielt, ohne einen Kontakt zwischen dem Steuerseil 105 und der Komponente 200 zu verursachen, sodass Beschädigungen der Steuerseile 105 oder der Komponente 200, welche durch einen Kontakt zwischen den Steuerseilen 105 und der Komponente 200 verursacht werden, verhindert werden.
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3 zeigt das Heben der Komponente entlang eines Turms 300 der Windkraftanlage unter Verwendung der beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. An dem Hubseil 111 ist das Befestigungselement 109 angebracht. Eine Halterung 101 ist an dem Befestigungselement 109 angebracht. Die Halterung 101 wird von einem Fachwerk gebildet. An der Halterung 101 ist der Kragarm 102 angebracht. Der Kragarm 102 verläuft von einem Mittelteil 102 der Halterung 101 entlang einer im Wesentlichen horizontalen Richtung von der Halterung radial nach außen. Von dem zweiten Ende 104 des Kragarms 102 verläuft das Steuerseil 105 zum Boden. Der Kragarm 102 erzeugt einen Abstand entlang einer im Wesentlichen horizontalen Richtung zwischen dem Steuerseil 105 und der Komponente 200. Somit kann ein Kontakt zwischen dem Steuerseil 105 und der Komponente 200 während des Hebens verhindert werden, sodass Beschädigungen der Komponente 200 und des Steuerseils 105, die durch einen Kontakt zwischen ihnen verursacht werden, verhindert werden.
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Bei der in 3 dargestellten beispielhaften Ausführungsform sind zwei Steuerseile 105 an einem jeweiligen Kragarm 102 befestigt. Somit kann durch Straffziehen der Steuerseile 105 das Ausschwenken der Komponente 200 während des Hebens verhindert werden.
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Ferner können mehr oder weniger als zwei Kragarme 102 an der Halterung 101 befestigt sein. Außerdem kann auch eine Vielzahl von Steuerseilen 105 an einem Kragarm 102 befestigt sein.
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Es ist anzumerken, dass der Begriff „umfassend” andere Elemente oder Schritte nicht ausschließt und „ein” oder „eine” eine Mehrzahl nicht ausschließt. Außerdem können Elemente, die in Verbindung mit verschiedenen Ausführungsformen beschrieben wurden, kombiniert werden. Es ist weiterhin anzumerken, dass Bezugszeichen in den Ansprüchen nicht als den Schutzbereich der Ansprüche einschränkend ausgelegt werden dürfen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Halterung
- 102
- Kragarm
- 103
- erster Endabschnitt
- 104
- zweiter Endabschnitt
- 105
- Steuerseil
- 106
- Bolzen
- 107
- Steuereinheit
- 108
- Führungsvorrichtung
- 109
- Befestigungselement
- 110
- Kupplungselement
- 111
- Hubseil
- 112
- Mittelteil der Halterung
- 113
- Montageabschnitt
- 200
- Komponente
- 300
- Windkraftanlagenturm