-
Gebiet der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Herstellung von Halbleiteranordnungen.
Insbesondere betrifft die Erfindung thermische Grenzflächen-Verbundmaterialien
für elektronische
Gehäuse.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Moderne
integrierte Schaltungsvorrichtungen (IC-Vorrichtungen) erzeugen
während
des Betriebs große
Mengen von Wärmeenergie,
die deren Leistung negativ beeinflusst und die über verschiedene Mechanismen
Schäden
verursachen kann, wenn sie nicht abgeführt wird. Die beiden gängigsten
Formen von wärmebedingten
Schäden
sind das Trennen von unterschiedlichen Materialien aufgrund von ungleichen
Geschwindigkeiten der thermischen Ausdehnung sowie Rissbildung durch
Materialbeanspruchung während
der thermischen Ausdehnung und Zusammenziehung. Daher werden mehrere
Kühlanordnungen
zum Abführen
der Wärmeenergie
von integrierten Schaltungsanordnungen implementiert. Die meisten
dieser Anordnungen funktionieren zumindest teilweise durch Wärmeleitung über physischen
Kontakt mit einem Teil einer IC-Anordnung.
-
Der
Widerstand gegen Wärmeleitung
an einer Grenzfläche
zwischen einer IC-Anordnung und einer Kühlanordnung kann die Effizienz
und Effektivität
der Kühlanordnung
mindern. Daher sind zahlreiche thermische Grenzflächenmaterialien
(Thermal Interface Materials; TIMs) zur effizienteren Leitung der
Wärme von
der IC-Anordnung zu der Kühlanordnung
entwickelt worden. Zum Beispiel hat sich Indium, das recht gut formbar
ist, eine relativ niedrige Schmelztemperatur hat und Wärmeenergie
recht effektiv leitet, als ein zweckmäßiges thermisches Grenzflächenmaterial
erwiesen. Die Marktkosten für Indium
sind jedoch in letzter Zeit dramatisch gestiegen, wodurch auch die
Kosten für
die IC-Anordnungsgehäuse
steigen, die ein Indium-TIM verwenden. Der Umstieg auf ein anderes
Material hat die Opferung einiger der Vorteile, die Indium bietet,
zur Folge oder ist alternativ mit einem komplizierteren und/oder
teureren Herstellungsverfahren verbunden. Zum Beispiel stellt der
Versuch, ein TIM zu implementieren, das nicht so gut formbar ist
oder einen wesentlich höheren
Schmelzpunkt hat, eine starke Herausforderung und ein mögliches
Hindernis für das
aktuelle Tempo der Entwicklung und Implementierung von sehr kleinen,
aber leistungsfähigen IC-Anordnungstechnologien
dar. Anwendungen, die ein sehr dünnes
TIM in einer dünnen
Bondleitung zwischen einer IC-Anordnung und einer Kühlanordnung
verlangen, profitieren besonders von den Eigenmerkmalen von Indium.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt
ein Blockdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen eines thermischen
Löt-Grenzflächen-Verbundmaterials
(Löt-Verbund-TIM)
nach einer Ausführungsform
der Erfindung.
-
2 zeigt
eine Schnittansicht eines Gemisches aus schmelzflüssigem Indium
und schmelzflüssigem
Aluminium nach einer Ausführungsform der
Erfindung.
-
3 zeigt
eine Schnittansicht von Aluminiumteilchen, die in schmelzflüssigem Indium
dispergiert sind, nach einer Ausführungsform der Erfindung.
-
4 zeigt
eine Schnittansicht eines Löt-Verbundmaterials
mit Aluminiumteilchen, die in erstarrtem Indium dispergiert sind,
nach einer Ausführungsform
der Erfindung.
-
5 zeigt
eine Schnittansicht einer Baugruppe mit einem Löt-Verbund-TIM, das zwischen
einer IC-Anordnung und einer Kühlanordnung
angeordnet ist, nach einer Ausführungsform
der Erfindung.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
Thixocasting
umfasst das Abkühlen
eines schmelzflüssigen
Gemisches unter Bewegen des Gemisches, normalerweise durch Rühren oder
durch Induzieren einer turbulenten Strömung in dem Gemisch auf andere
Weise. Wenn sich das Gemisch abkühlt,
trennen sich Materialien in dem Gemisch, die eine höhere Schmelztemperatur
haben, normalerweise von dem Gemisch ab und erstarren. Durch das Bewegen
sind die erstarrenden Materialien jedoch nicht in der Lage, einheitliche
Strukturen zu bilden, wie etwa verzweigte „Bäume". Stattdessen wird das Material in relativ
kleine Teilchen aufgespalten, wenn es erstarrt, und bleibt in dem
gesamten bewegten Gemisch verteilt, wodurch in einigen Fällen eine
metallische Aufschlämmung
entsteht.
-
Ein
Gemisch kann schließlich
ausreichend abkühlen,
damit alle Bestandteile des Gemisches erstarren, wodurch ein fester
oder halbfester Endzustand entsteht, in dem Bestandteile als relativ
kleine Teilchen, Kristalle, Körner
oder ähnliche
Konfigurationen überall
in einem „Wirts"material suspendiert sind.
Als Wirtsmaterial kann dasjenige Material in einem Gemisch angesehen
werden, das die niedrigste Schmelztemperatur der Bestandteile hat
und daher in flüssiger
Form zurückbleibt,
nachdem die anderen Materialien erstarrt sind. Thixocasting ist
zum Mischen und Gießen
von Verbundmaterialien aus Bestandteilen geeignet, die als nicht
mischbar angesehen werden, wie bei einem Indium-Aluminium-Gemisch.
-
Bei
Ausführungsformen,
die hier beschrieben werden, wird ein Löt-Verbundmaterial, das ein
Indium-„Wirts"material und in dem
Indium dispergierte Aluminiumteilchen enthält, durch Thixocasting hergestellt.
Die Mehrheit der Aluminiumteilchen bleiben während des Thixocasting in dem
flüssigen
und festen Indium eingeschlossen und sind dabei von atmosphärischem
Sauerstoff im Wesentlichen getrennt. Daher bleiben die Aluminiumteilchen
im Wesentlichen oxidationsfrei. Eine kleine Menge der Aluminiumteilchen
formiert sich in einem äußeren Bereich
des Indium-Materials oder gelangt durch Rühren dort hin. Dort können sie
in Kontakt mit atmosphärischem
Sauerstoff kommen und können
eine kleine Oxidationsmenge ansammeln. Es ist jedoch zu erwarten,
dass die Gesamtmenge von oxidierten Aluminiumteilchen in einem Thixocast-Gemisch
extrem gering bleibt, das heißt,
im Wesentlichen sauerstofffrei bleibt. Und wie später dargelegt
wird, gibt es Möglichkeiten,
auszuschließen,
dass während
des Thixocasting atmosphärischer
Sauerstoff in Kontakt mit einem Gemisch kommt.
-
Aluminiumteilchen
können
zwar einfach in schmelzflüssiges
Indium eingemischt werden, um eine ähnliche Verteilung und Verdrängung von
Indium wie bei dem Thixocast-Material zu erzielen, aber vorgeformte
Aluminiumteilchen haben aufgrund der Einwirkung von atmosphärischem
Sauerstoff vor der Zugabe von Indium normalerweise eine Oxidationsmenge,
die sich an ihren Oberflächen
formiert. Das Oxidmaterial beeinträchtigt die Wärmeleitfähigkeit des
Aluminiums, was ein Gemisch mit schlechteren Wärmeleitfähigkeitseigenschaften und einer
schlechteren thermischen Leistung als ein Thixocast-Material mit
der gleichen Menge von Indium und Aluminium zur Folge hat. Darüber hinaus
bilden sich Thixocast-Teilchen oft als kugelige oder kugelförmige Teilchen,
wodurch sie sich weiter von den meisten vorgeformten Aluminiumteilchen
unterscheiden, die einfach in das schmelzflüssige Indium eingemischt werden
können.
Außerdem
enthalten Aluminiumteilchen, die in einem Thixocast-Gemisch gebildet
werden, aufgrund der kontrollierten Bedingungen für die Teilchenbildung
in einem Indium-Wirtsmaterial
beim Thixocasting nicht so oft Unreinheiten wie extrinsisch gebildete
Aluminiumteilchen.
-
Ein
Thixocast-Verbundmaterial mit Indium und einer Aluminiummenge hat
eine kleinere Menge Indium als eine identische Menge reines Indium,
da das Aluminium in dem Material eine gewisse Menge Indium ersetzt.
Das bietet zahlreiche Vorteile. Aluminium ist weit billiger als
Indium, sodass zum Beispiel ein 1:1-Gemisch aus Indium und Aluminium
die Materialkosten für
eine gegebene Menge Lötmaterial gegenüber reinem
Indium-Material senkt. Gleichzeitig hat Aluminium eine wesentlich
höhere
Wärmeleitfähigkeit
(235 W/mK) als Indium (86 W/mK), sodass die Wärmeleitfähigkeit des Materials wesentlich
verbessert wird. Daher ist ein thermisches Löt-Grenzflächenmaterial („STIM” oder „TIM"), das aus einem Thixocast-Gemisch
aus Indium und Aluminium hergestellt wird, kostengünstiger
und hat eine bessere thermische Leistung als TIMs, die allein aus
Indium hergestellt werden.
-
Indium
und Aluminium sind hervorragend zum Kombinieren in einem Thixocast-Gemisch
geeignet, da sie nahezu äquivalente
thermische Ausdehnungskoeffizienten (coefficients of thermal expansion;
CTEs) von 27 bzw. 25 ppm/°C
(Teile je Million Teile/Grad Celsius) haben. Daher dürfte eine thermische
Spannung, die durch thermische Wechselbeanspruchung eines Thixocast-Materials
aus Indium und Aluminium entsteht, sehr gering sein, was dazu beiträgt, Schäden wie
Delamination oder Rissbildung zu vermeiden, die normalerweise bei
Kombinationen aus Materialien mit ungleicheren CTEs zu finden sind.
Aluminium ist zwar steifer als Indium, aber reines Aluminium ist
ziemlich weich und fließt bei
ungefähr
40 MPa, was mit der Fließspannung zahlreicher
herkömmlicher
Lötmaterialien
vergleichbar oder niedriger als diese ist. Da jedoch das Aluminium
in einem Thixocast-Material mit Indium in der Form von Teilchen
vorliegt, die in dem gesamten Indium verteilt sind, verformt sich
unter Spannung bevorzugt das Indium und nicht das relativ steifere
Aluminium. Diese günstigen
Eigenschaften sowie die vorteilhaften Kostenersparnisse machen ein
Indium-Aluminium-Thixocast-Material zu einem hervorragenden Ersatz
für reines
Indium als TIM-Material in Gehäusen
von integrierten Schaltungen, insbesondere wenn es in einer dünnen Bondleitung
zwischen einer thermischen Komponente und einem IC-Chip oder einer
anderen thermischen Komponente verwendet wird.
-
In 1 umfasst
eine Ausführungsform
eines Verfahrens 100 zum Herstellen eines Löt-Verbundmaterials
bei 101 das Bereitstellen eines Gemisches aus schmelzflüssigem Aluminium
und schmelzflüssigem
Indium auf. Ein schmelzflüssiges Gemisch 200,
das in 2 gezeigt ist, kann auf verschiedene Weise bereitgestellt
werden, unter anderem durch Mischen einer Menge schmelzflüssiges Indium
mit einer Menge schmelzflüssiges
Aluminium, oder durch Mischen von festen Indium-Blöcken und festen
Aluminium-Blöcken
und anschließendes Schmelzen
des Gemisches, oder durch Zugeben einer Menge eines festen Bestandteils
(z. B. entweder Indium oder Aluminium) zu einer schmelzflüssigen Menge
des anderen Bestandteils, aber die Ausführungsformen sind nicht hierauf
beschränkt.
Zum Beispiel könnten
auch Indium und Aluminium als ein einzelner erstarrter Block bereitgestellt
werden, der dann geschmolzen werden kann. Unabhängig von der speziellen Methode,
die gewählt
wird, wird ein schmelzflüssiges
Gemisch 200 bereitgestellt, das sowohl Aluminium 201 als
auch Indium 202 enthält. 2 ist
eine schematische Darstellung, die zeigen soll, dass sowohl schmelzflüssiges Aluminium
als auch schmelzflüssiges
Indium in einem schmelzflüssigen
Gemisch vorhanden sind. Weder soll eine bestimmte Anzahl von flüssigen Phasen
dargestellt werden, um auf das Vorhandensein anderer Materialien
als lediglich Aluminium und Indium in einem schmelzflüssigen Gemisch
hinzuweisen, noch sollen andere Materialien aus einem solchen Gemisch
ausgeschlossen werden. Ein schmelzflüssiges Gemisch kann als einzelne
flüssige
Phase bei einer hohen Temperatur vorliegen, wie später beschrieben
wird, oder es kann zum Beispiel als zwei flüssige Phasen wie in dem Fall
vorliegen, dass das Indium und das Aluminium zwar schmelzflüssig sind,
aber die Temperatur noch nicht so stark erhöht wird, dass eine einzelne
flüssige
Phase aus Indium und Aluminium entsteht. 2 soll ebenfalls
nicht darauf hinweisen, dass entweder das Indium oder das Aluminium
in dem Gemisch in einer bestimmten Konfiguration (z. B. als kugelige
Teilchen) vorliegt. Vielmehr ist 2 simplistisch
dargestellt, um die Beschreibung nicht zu verkomplizieren.
-
Das
vorgenannte Schmelzen von Aluminium und Indium kann unter Verwendung
eines Systems mit einstellbarer Temperatur erreicht werden, bei dem
die Temperatur eines Tiegels oder anderen Behälters, der zum Aufnehmen eines
schmelzflüssigen Materials
konfiguriert ist, mit einem signifikanten Grad von Steuerung erhöht und/oder
verringert werden kann. Zum Beispiel können Blöcke aus Aluminium und Indium
in einem Tiegel elektrisch, mit offener Flamme oder mit einem anderen
Verfahren erhitzt werden, wobei die Intensität der Wärmequelle entweder inkrementell
oder kontinuierlich erhöht
oder verringert werden kann. Es kann eine wärmedämmende Konstruktion verwendet
werden, um das Erhöhen oder
Absenken der Temperatur der Blöcke oder
eines schmelzflüssigen
Materials zu verlangsamen. Zum Beispiel kann ein Dämmmaterial,
das mindestens einen Teil eines Tiegels für schmelzflüssiges Aluminium und Indium
umgibt, teilweise oder vollständig
entfernt werden, wodurch die Geschwindigkeit der Erwärmung oder
Abkühlung
des Gemisches erhöht wird.
Wenn ein schnelles Erwärmen
oder Abkühlen erwünscht ist,
kann auch eine wärmeleitende
Flüssigkeit
oder ein wärmeleitendes
Gas über,
um und/oder durch das schmelzflüssige
Material strömen
gelassen werden (wie zum Beispiel durch ein Rohr oder mehrere Rohre,
die durch das Gemisch hindurch und/oder um dieses herum gehen),
um die Geschwindigkeit der Wärme-Übertragung
zu dem schmelzflüssigen
Gemisch oder von diesem weg hin zu der Flüssigkeit oder dem Gas zu erhöhen.
-
Bei
einem Gas oder Gasgemisch, das über oder
um ein schmelzflüssiges
Gemisch fließen
gelassen wird, um eine Erwärmung
oder Abkühlung
zu induzieren, und bei dem das Gas nicht von dem schmelzflüssigen Gemisch
getrennt wird, ist es günstig,
Sauerstoff auszuschließen,
um eine Oxidation der schmelzflüssigen
Materialien zu vermeiden. Wenn Sauerstoff insbesondere während des
Abkühlens
Kontakt mit dem schmelzflüssigen
Gemisch haben kann, kann es zu einer Oxidation kommen und diese
kann die thermischen Eigenschaften der entstehenden Endzusammensetzung
ungünstig
beeinflussen. Um dieses Ergebnis zu verhindern, kann Stickstoff
zum Kühlen
des schmelzflüssigen
Gemisches und/oder zum Ausschließen von Sauerstoff während des
Kühlens
eingesetzt werden. In einigen Situationen kann es jedoch zweckmäßig sein,
Stickstoff auszuschließen
oder die verwendete Stickstoffmenge zu verringern, da Stickstoff
mit dem Indium reagieren kann, wodurch die thermische Leistung eines Löt-Verbund-TIM
ungünstig
beeinflusst wird. Alternativ kann ein kontinuierlicher Strom eines
relativ inerten Gases, zum Beispiel Argon, an der Oberfläche eines
schmelzflüssigen
Gemisches vorgesehen werden, wodurch nicht-inerte Gase aus dem Luftraum des
Tiegels ausgeschlossen werden und wodurch vermieden wird, dass sie
während
des Erhitzens oder Abkühlens
mit den schmelzflüssigen
Materialien reagieren. Eine Vorrichtung zum Bereitstellen eines schmelzflüssigen Gemisches
kann zum Begrenzen der atmosphärischen
Gase konfiguriert werden, die Kontakt mit dem schmelzflüssigen Gemisch
haben dürfen.
Unabhängig
von der genauen Vorrichtung oder dem genauen System, die/das zum
Schmelzen des Gemisches verwendet wird, wird diese(s) so konfiguriert,
dass sie/es eine wesentliche Temperatursteuerung während des
Schmelzens des Gemisches und während
des nachfolgenden Abkühlens
des Gemisches ermöglicht,
wie nachstehend beschrieben wird.
-
Wie
bereits erwähnt
worden ist, bietet ein Gemisch aus 50% Indium und 50% Aluminium
große Vorteile.
Bei alternativen Ausführungsformen
kann jedoch der Aluminium-Gehalt eines Thixocast-Gemisches mit Indium
von nur etwa 15 Vol.-% Aluminium bis zu etwa 80 Vol.-% Aluminium
variieren. Ein „mageres" Gemisch mit 15–35% Aluminium
zum Beispiel bietet zahlreiche der Vorteile von Aluminium und behält dabei
immer noch die Eigenschaften von Indium in einem Verbund-TIM. Bei
einem anderen Beispiel hält
ein Aluminiumgehalt in dem Bereich von 35–65% die Vorteile von Aluminium
und Indium ungefähr
im Gleichgewicht. Bei einem anderen Beispiel ermöglicht ein Aluminiumgehalt
von 65–80%
einen höheren Grad
der Wärmeleitfähigkeit
für thermisch
anspruchsvolle Anwendungen, und dabei kann man immer noch von der
Formbarkeit eines Indium-Wirtsmaterials profitieren. Darüber hinaus
können
kleine Mengen Kupfer, zum Beispiel bis zu etwa 5 Masse-%, verwendet
werden, um die Verfestigung der Grenzflächen in einem durch Thixocasting
hergestellten Verbundmaterial zu unterstützen. Bei einem besonders zweckmäßigen Aspekt
kann eine problemlos erhältliche
Legierung aus etwa 96% Aluminium und etwa 4% Kupfer verwendet werden.
Diese Legierung hat eine Schmelztemperatur (Tm),
die der von reinem Aluminium sehr ähnlich ist, und kann als Block
oder in einer anderen zweckmäßigen Form zum
Schmelzen mit Indium bereitgestellt werden.
-
Die
Schmelztemperaturen von Indium und Aluminium sind ziemlich unterschiedlich,
wobei Indium bei ungefähr
156°C (Grad
Celsius) schmilzt und Aluminium bei ungefähr 660°C schmilzt. Indium und Aluminium
werden als ein „nichtmischbares" Legierungssystem
angesehen, da die beiden Metalle sich nicht gut miteinander vermischen,
was teilweise auf ihren beträchtlichen
Unterschied bei der relativen Atommasse und somit bei ihrer Dichte
in Bezug auf einander zurückzuführen ist.
Daher bleiben das schmelzflüssige
Aluminium und das schmelzflüssige Indium
auch dann zwei getrennte flüssige
Phasen in dem Gemisch, wenn sie nur geringfügig über die Schmelztemperatur von
Aluminium erhitzt werden. Wenn die Metalle jedoch auf extrem hohe
Temperaturen, zum Beispiel auf oder über etwa 875°C bei etwa
1 Atmosphäre,
erhitzt werden, bilden sie ein ideales Gemisch mit nur einer flüssigen Phase.
Wenn ein schmelzflüssiges
Gemisch aus den beiden abgekühlt
wird, ohne die Erstarrungsbedingungen nach Thixocasting-Methoden
zu steuern, wird Aluminium oft zu der Oberfläche des Gemisches abgeschieden, während Indium
oft zu der Unterseite des Gemisches abgeschieden wird, sodass zwei
getrennte Zonen entstehen, wobei eine Aluminium-reich und die andere
Indium-reich ist.
-
Daher
wird, wie bei 102 von 1 zu sehen ist,
das Gemisch während
des Abkühlens
bewegt, um dendritische Aluminiumstrukturen auseinanderzubrechen,
bevor sie in großem
Umfang entstehen können,
und um zu vermeiden, dass sich das Aluminium und das Indium trennen.
Bei einer besonders effektiven Ausführungsform wird das Gemisch
einem sich kontinuierlich ändernden
Magnetfeld ausgesetzt, das ein „magnetohydrodynamisches" Rühren und
eine turbulente Strömung
in dem Gemisch induziert. Eine turbulente Strömung eines flüssigen Metalls über den
und um die sich immer noch bildenden dendritischen Aluminiumstrukturen
bringt Zug- und Scherkräfte auf
die Dendriten auf. Wenn diese Kräfte größer als
die Zug- und/oder Scherfestigkeit der Dendriten werden, brechen
die Dendriten auseinander, sodass Aluminiumteilchen entstehen. Die
bei einer speziellen Ausführungsform
benötigte
Größe der turbulenten
Strömung
hängt unter
anderen Faktoren von der Viskosität der Schmelze, den Abmessungen der
Dendriten und der Verarbeitungstemperatur ab und sollte daher experimentell
ermittelt werden. Ebenso können
andere Zusammensetzungen von Aluminium und Indium sowie andere Mengen
des schmelzflüssigen
Gemisches andere Magnetfeldstärken
erfordern, um eine ausreichende Strömung in dem gesamten Gemisch
zur Vermeidung einer Trennung des Aluminiums von dem Indium aufrechtzuerhalten.
Mit einfachen Versuchen kann aber in jedem Fall eine ausreichende
Feldstärke
ermittelt werden. Ein Magnetfeld kann mit einer Thixocasting-Einrichtung
erzeugt werden. Diese Einrichtung dient zur Herstellung von Kraftfahrzeugteilen
unter Verwendung von herkömmlichen
Aluminiumlegierungen für Konstruktionszwecke
(z. B. mischbare Legierungssysteme).
-
Alternativ
umfasst das Bewegen eines Gemisches beim Thixocasting ein mechanisches
Rühren des
Gemisches so kräftig,
dass das erstarrende Aluminium in Teilchen zerfällt, die dann in dem gesamten Gemisch
verteilt werden und daran gehindert werden, sich aus dem Gemisch
abzusetzen. Ein Beispiel für
mechanisches Rühren
ist das Einführen
einer Vorrichtung in das Gemisch und das Bewegen der Vorrichtung,
um eine Bewegung in dem Gemisch zu induzieren und/oder aufrechtzuerhalten,
aber die Ausführungsformen
sind nicht hierauf beschränkt.
Natürlich
hätte eine
Vorrichtung, die zum Rühren
in das Gemisch eingeführt
wird, normalerweise eine höhere Schmelztemperatur
als die maximale Temperatur des Gemisches, sodass die Vorrichtung
nicht schmelzen würde.
-
Wenn
die Temperatur des Gemisches durch eine thermische Zone (Bereich
von Temperaturen), in der die Schmelztemperatur des Aluminiums in
dem Gemisch liegt, gesenkt wird, beginnt das Aluminium in dem gesamten
Gemisch zu erstarren. Durch fehlendes Bewegen trennt sich erstarrendes
Aluminium von dem immer noch schmelzflüssigen Indium, und in dem gesamten
Gemisch kommt es zu einem Dendritenwachstum. Durch ständiges ausreichendes
Bewegen wer den jedoch die entstehenden Dendriten auseinandergebrochen
und die relativ kleinen Teilchen des erstarrenden Aluminiums werden überall in dem
immer noch schmelzflüssigen
Indium verteilt. Und aufgrund der Zirkulation der Teilchen in dem
gesamten Gemisch nehmen die Teilchen oft eine annähernd kugelförmige Gestalt
statt einer Baum-ähnlichen
Form an, die für
das Dendritenwachstum typisch ist. Wenn die Temperatur des Gemisches
sinkt, entstehen neue Teilchen, und vorhandene Teilchen wachsen
weiter, bis das resultierende Gemisch 300, das in 3 gezeigt
ist, schmelzflüssiges
Indium 302 mit kleinen, annähernd kugelförmigen Teilchen
aus festem Aluminium 301 enthält, die überall verteilt sind. An einem
bestimmten Punkt, an dem die Temperatur des Gemisches unter die
Schmelztemperatur von Aluminium sinkt, liegt das gesamte oder im
Wesentlichen das gesamte Aluminium in dem Gemisch als feste Teilchen 301 vor.
-
Wenn
in diesem Stadium die Bewegung aufhört, trennen sich das Indium
und das Aluminium immer noch voneinander. Bei 103 von 1 und
in 4 wird die Bewegung fortgesetzt, wenn die Temperatur
des Gemisches auf mindestens die Temperatur sinkt, bei der Indium 402 in
dem Gemisch erstarrt, wobei Aluminiumteilchen 401 in dem
Indium 402 suspendiert und dort überall verteilt bleiben. Daher
bleiben, wenn das Indium 402 in dem Gemisch schließlich überall erstarrt,
die Aluminiumteilchen 301 verteilt, wodurch ein Thixocast-MMC-Material 400 (MMC-Material: Metal Matrix
Composite Material; Metall-Matrix-Verbundmaterial) mit Aluminium
in einer Indium-Matrix 402 entsteht. Dadurch, dass sich die
Aluminiumteilchen 401 in dem Indium bilden, sind die Teilchen 401 im
Wesentlichen oxidationsfrei. Einige Teilchen sind möglicherweise
an den äußeren Rändern der
Indium-Matrix 402 zu finden und werden daher dem atmosphärischen
Sauerstoff ausgesetzt, sodass es in einem Teil der Oberfläche einiger
Aluminiumteilchen, die sich dort befinden, zu einer geringfügigen Oxidation
kommen kann. Die große
Mehrheit der Teilchen 401, die sich bilden und vollständig von der
Indium-Matrix 402 umgeben bleiben, ist jedoch oxidationsfrei,
im Gegensatz zu vorgeformten Aluminiumteilchen, die bei dem herkömmlichen
Rührgießen einfach
in das schmelzflüssige
Indium gelangen. Vorgeformte Aluminiumteilchen haben normalerweise
eine Außenhaut
aus oxidiertem Aluminium. Wenn sie in einem herkömmlichen Rührguss-Verbundmaterial verwendet
werden, erhöht
die Oxidation die Wärmebeständigkeit
des Materials gegenüber
der eines Thixocast-MMC-Materials aus Aluminium und Indium. Daher
ermöglichen
relativ oxidationsfreie Aluminiumteilchen ein Löt-Verbund-TIM mit verbesserten thermischen
Eigenschaften und verbesserter thermischer Leistung.
-
Aluminiumteilchen
können
sich in verschiedenen Größen bilden.
In einem Beispiel beträgt
ein relativ schmaler Bondleitungsspalt zwischen einer IC-Anordnung 515 und
einem IHS 505 etwa 200 Mikrometer (0,2 Millimeter). In
diesem Beispiel kann ein annähernd
kugelförmiges
Aluminiumteilchen einen Durchmesser von ebenfalls ungefähr 200 Mikrometer haben
oder es könnte
viel kleiner sein. Wenn der Durchmesser der Aluminiumteilchen zum
Beispiel kleiner als 50 Mikrometer ist, könnten sich mehr als vier Teilchen über die
Breite des Bondleitungsspalts ausrichten. In einer normalen Situation
können
sich ungefähr
5–10 Teilchen über einen
Bondleitungsspalt in einem Thixocast-Löt-TIM ausrichten, was von den Größenschwankungen
zwischen den Teilchen abhängt.
Die Größe der Teilchen
in einem Thixocast-Löt-Verbundmaterial
kann von solchen Faktoren wie zum Beispiel der Geschwindigkeit der
Abkühlung,
der Geschwindigkeit und Methode der Bewegung und den relativen Mengen
von Aluminium und Indium in einem Gemisch beeinflusst werden. Die Einrichtung,
die Umgebungs-, Zusammensetzungs- und/oder Verarbeitungsparameter,
die diese und andere die Teilchengröße bestimmende Faktoren beeinflussen,
können
durch relativ einfache Versuche zur Herstellung von Teilchen in
einem angestrebten Größenbereich
entsprechend einer gewünschten
Anwendung geändert
werden.
-
Die
Formbarkeit des resultierenden Thixocast-Verbundmaterials 400 ist
mit einem Indium-Lötmaterial
vergleichbar, da es das Indium 402, und nicht die Aluminiumteilchen 401,
ist, das sich gewöhnlich
unter Beanspruchung verformt. Daher kann das Thixocast-Verbundmaterial
relativ einfach zur Verwendung als Löt-TIM eines Gehäuses einer
integrierten Schaltung oder einer anderen ähnlichen Anwendung konfiguriert
werden, die ein thermisches Grenzflächenmaterial erfordert, das
zwischen thermischen Anordnungen angeordnet ist, um den Fluss der
Wärmeenergie
zwischen den Anordnungen zu unterstützen. Das so konfigurierte
Thixocast-Material wird als „Löt-TIM-Formteil" oder einfach als „Formteil" bezeichnet.
-
Bei
einer Ausführungsform,
die in 5 gezeigt ist, weist eine IC-Gehäusebaugruppe 500 ein Thixocast-Löt-TIM 510 auf,
das zwischen einem IHS 505 und einer IC-Anordnung 515 angeordnet
ist, um Wärmeenergie
von der IC-Anordnung 515 zu dem Wärmeverteiler 505 zu
leiten. Zumindest die IC-Anordnung 515 und normalerweise
auch der IHS 505 sind außerdem mit einem Gehäusesubstrat 520 oder einem
anderen Substrat physisch verbunden. Gelegentlich erfordern solche
Anwendungen einen schmalen Bondleitungsspalt zwischen dem IHS 505 und
der IC-Anordnung 515, und das Thixocast-Löt-Verbundmaterial
kann zu einem Löt-TIM-Formteil 510 in
Form einer dünnen
Folie gewalzt oder in anderer Weise geformt werden, das in den schmalen
Bondleitungsspalt passt und eine effiziente Wärmeleitung über diesen Spalt aufrechterhält. Natürlich werden
nicht alle Löt-TIM-Formteile
so dünn
konfiguriert, und ein Thixocast-Verbundmaterial kann
bei anderen Anwendungen problemlos als relativ dickeres Löt-TIM-Formteil konfiguriert
werden.
-
Eine
IC-Gehäusebaugruppe 500 kann
dann einen Teil eines Computersystems [z. B. eines Personal Computers
(PC), unter anderem eines tragbaren PC oder Desktop-PC, oder eines
Servers], eines Unterhaltungssystems (z. B. Musik-Abspielgerät, Video-Abspielgerät, Videospielgerät), eines Überwachungs-
oder Messsystems, eines Fahrzeugsteuersystems (z. B. eines Sicherheits-,
Motorfunktions-, Navigations-, Emissions-Steuersystems) oder eines anderen
Systems bilden, das eine IC-Anordnung für die Signalverarbeitung, Speicherung
oder andere derartige elektronische Operationen verwendet. Als Teil
eines dieser Systeme wird die IC-Anordnung der Gehäusebaugruppe
elektrisch in das System integriert, um elektrische Signale von
anderen Systeminternen und/oder -externen Geräten zu empfangen und/oder diese
Signale mit diesen Geräten
zu übertragen.
Bei einem Computersystem sind Beispiele für interne Geräte solche
Geräte,
die für
Systemspeichervorrichtungen oder für Medien vorgesehen sind, Stromregelgeräte, oder
Karten, die für
solche Zwecke wie Audio- und/oder Grafik-Funktionalität und für Telefon-
oder Funksignal-Connectivity vorgesehen sind. Beispiele für externe
Geräte
sind Eingabegeräte,
wie etwa eine Tastatur oder Maus, Drucker, Anschlusserweiterungen
und Monitore. Diese Aufzählungen
sind jedoch nicht ausschließend,
sondern können
weitere interne und/oder externe Geräte umfassen, die mit Computersystemen
verbunden sind oder darin integriert sind. Darüber hinaus kann die IC-Anordnung über eine
Strom- und/oder Erdverbindung elektrisch mit dem System verbunden
werden. Diese Signal- und/oder Strom-/Erdverbindungen können mit
der IC-Anordnung über
ein Gedruckte-Schaltungs-Substrat hergestellt werden, wie etwa ein
Gehäusesubstrat,
eine Systemplatine, ein Flex-Substrat, eine Karte oder ein anderes
Gedruckte-Schaltungs-Substrat. Alternativ kann eine direkte Signal-
und/oder Strom-/Erdverbindung zwischen der IC-Anordnung und einer
anderen Komponente oder einem anderen Gerät unter Umgehung eines Substrats
hergestellt werden, wie etwa mit einer Funk- oder anderen direkten
Verbindung.
-
Ein
Thixocast-Verbund-STIM (STIM: Solder Thermal Interface material;
thermisches Löt-Grenzflächenmaterial)
kann außerdem
eine passive Kühlanordnung 505 mit
einer aktiven Kühl
anordnung oder mit einer zweiten passiven Kühlanordnung 530 thermisch
verbinden, wodurch eine thermische Grenzfläche mit einem geringen Widerstand
gegen den Fluss von Wärmeenergie
von einer Kühlanordnung
zu der anderen entsteht, wenn es zwischen diese geschichtet wird
und mit diesen thermisch verbunden wird. Beispiele für passive
Kühlanordnungen
sind ein IHS und eine Wärmesenke,
während
Beispiele für
aktive Kühlanordnungen
ein thermoelektrisches Kühlelement
(thermoelectric cooler; TEC), ein Mehrphasen-Kühlelement und eine Kühlanordnung
sind, aber die Ausführungsformen
sind nicht auf die Beispiele beschränkt, die hier speziell aufgelistet
sind. Passive und aktive Kühlanordnungen
werden bei den hier angegebenen Beispielen und anderen Beispielen,
die in den beigefügten
Beschreibungen angemessen impliziert sind und aus diesen hervorgehen,
als thermische Komponenten für
die verschiedenen Ausführungsformen
angesehen. Daher kann unter Verwendung des vorstehend beschriebenen
Beispiels einer Baugruppe ein IHS 505, der mittels eines
Thixocast-Löt-Verbund-TIM 510 mit
einer IC-Anordnung 515 thermisch verbunden ist, weiter
mit mindestens einer zweiten Kühlanordnung 530,
wie etwa einer passiven oder aktiven Kühlanordnung, thermisch verbunden
werden. Ein Thixocast-Löt-Verbund-TIM 525 kann
ebenfalls eine thermische Grenzfläche zwischen dem IHS 505 und
der zweiten Kühlanordnung 530 bereitstellen.
-
Um
ein Thixocast-Löt-Verbund-TIM
thermisch mit einer thermischen Komponente zu verbinden, wird das
TIM angrenzend an eine Bondfläche
einer thermischen Komponente angeordnet. Die Temperatur des TIM
wird mindestens auf die Schmelztemperatur des Indiums, aber nicht
bis auf die Schmelztemperatur von Aluminium erhöht. Das Indium schmilzt und
schmilzt wieder auf (reflows), wodurch die Bondfläche der
thermischen Komponente benetzt wird. Die Temperatur des Gemisches
wird dann so lange unter die Schmelztemperatur des Indiums gesenkt,
bis das Indium erstarrt. Die Aluminiumteilchen bleiben in der Indium-Matrix
verteilt. Dadurch wird das TIM nicht nur thermisch, sondern auch
physisch mit der thermischen Komponente verbunden. Auf diese Weise
wird eine thermische Komponente mit einem Thixocast-Löt-Verbund-TIM
zum späteren Anbringen
an einer IC-Anordnung oder einer anderen thermischen Komponente
bereitgestellt. In der gleichen Weise kann auch ein Löt-Verbund-TIM
angrenzend an eine IC-Anordnung zum späteren Anbringen an einer thermischen
Komponente bereitgestellt werden.
-
Ein
Thixocast-Verbund-STIM kann auch zwischen entsprechenden Bondflächen von
zwei oder mehr thermischen Anordnungen oder einer IC-Anordnung und
einer thermischen Anordnung angeordnet werden. Das STIM wird dann
wiederaufgeschmolzen (reflowed), um mit den thermischen Komponenten
(und/oder der IC-Anordnung) einzeln thermisch verbunden zu werden.
Wenn thermische Anordnungen nach dieser Methode verbunden werden, können die
thermischen Anordnungen an festen Positionen in Bezug zueinander
gehalten werden, sodass ein Bondleitungsspalt zwischen benachbarten und
entsprechenden Bondflächen
definiert wird und während
der gesamten Dauer des STIM-Reflow-Prozesses aufrechterhalten wird.
Bei diesem Aspekt sollte das STIM physischen Kontakt mit jeder Bondfläche vor
dem Reflow zu der beim Reflow haben, und das STIM benetzt die Bondfläche und
bleibt mit der Bondfläche
während
des gesamten Reflows und der gesamten Wiedererstarrung physisch
verbunden.
-
Alternativ
kann eine thermische Komponente über
(in Bezug auf) eine(r) andere(n) mit einer STIM-Menge angeordnet
werden, die sich zwischen den einzelnen thermischen Komponenten
befindet und in physischem Kontakt mit jeder von ihnen ist, und
das STIM kann wiederaufgeschmolzen werden, ohne die Bewegung der
oberen thermischen Komponente wesentlich einzuschränken. Wenn
das STIM wiederaufgeschmolzen wird, kann sich durch die Fließfähigkeit
und die reduzierte Dichte des STIM die obere thermische Komponente
nach unten zu der unteren thermischen Komponente absetzen, wodurch sich
die Breite des Bondleitungsspalts zwischen den benachbarten und
entsprechenden Bondflächen
der thermischen Komponenten verringert. Bei diesem Aspekt wird die
endgültige
Dicke des Bondleitungsspalts von solchen Faktoren wie Masse der
oberen thermischen Komponente, Menge und Umfang der Verteilung des
STIM in Querrichtung des Bondleitungsspalts, Größe und Menge der Aluminiumteilchen
in dem STIM, Zeitdauer des Haltens des STIM in einem schmelzflüssigen Zustand
und anderen Faktoren bestimmt.
-
Bei
einem weiteren Aspekt wird eine Begrenzung um einen Bondleitungsspalt
zwischen zwei angrenzend angeordneten thermischen Komponenten gebildet.
Die Begrenzung ist so konfiguriert und in Bezug auf die thermischen
Komponenten angeordnet, dass sie vermeidet, dass schmelzflüssiges STIM-Material
aus dem Bondleitungsspalt ausläuft. Bei
diesem Aspekt kommt es nicht darauf an, ob die thermischen Komponenten
aufeinander oder in einem anderen Orientierungswinkel angeordnet
sind. Während
des Reflows eines in dem Bondleitungsspalt befindlichen STIM können die
thermischen Komponenten in Bezug zueinander ortsfest gehalten werden
(wodurch die Breite des Bondleitungsspalts aufrechterhalten wird),
oder sie können
aufeinander zu bewegt werden (sodass der Bondleitungsspalt während des
Reflows verkleinert wird). Da schmelzflüssiges STIM gewöhnlich entsprechend
dem Einfluss der Schwerkraft fließt, hält eine Begrenzung, die um
den Bondleitungsspalt gebildet wird, den Fluss aus schmelzflüssigem STIM
auf und hält
ihn dadurch in dem Bondleitungsspalt. Eine Begrenzung nach diesen
Aspekten kann eine mechanische Struktur (wie etwa ein Absperrelement),
eine Hochtemperaturdichtung, eine Erhebung oder Sperre einer oder mehrerer
der thermischen Anordnungen oder andere ähnlich funktionierende Vorrichtungen
umfassen.
-
Vorstehend
sind zahlreiche Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben worden, aber die vorstehende detaillierte
Beschreibung und die beigefügten
Zeichnungen sind nur erläuternd
und nicht beschränkend.
Sie sind in erster Linie für
ein klares und umfassendes Verständnis
der Ausführungsformen der
Erfindung bereitgestellt worden, und daraus dürfen keine unnötigen Beschränkungen
abgeleitet werden. Es können
zahlreiche Ergänzungen,
Streichungen und Modifikationen an den hier beschriebenen Ausführungsformen
sowie alternative Anordnungen von Fachleuten entwickelt werden,
ohne von dem Grundgedanken der Ausführungsformen und dem Schutzumfang
der beigefügten
Ansprüche
abzuweichen.
-
Zusammenfassung
-
Ein
Verfahren umfasst das Bereitstellen eines Gemisches aus schmelzflüssigem Indium
und schmelzflüssigem
Aluminium und das Bewegen des Gemisches, wobei dessen Temperatur
so lange gesenkt wird, bis sich das Aluminium von einer flüssigen Phase
in eine feste Phase umwandelt, wodurch Teilchen entstehen, die in
dem schmelzflüssigen
Indium verteilt sind. Das ausreichende Bewegen des Gemisches, um
das Aluminium in dem schmelzflüssigen Aluminium
im Wesentlichen suspendiert zu halten, wird fortgesetzt, und dabei
wird die Temperatur des Gemisches so lange weiter gesenkt, bis sich
das Indium von einer flüssigen
Phase in eine feste Phase umwandelt. Es wird eine metallische Zusammensetzung
hergestellt, die Indium und Teilchen von Aluminium enthält, die
in dem Indium suspendiert sind, wobei die Aluminiumteilchen im Wesentlichen
oxidationsfrei sind. Die metallische (Löt-)Zusammensetzung kann zum Herstellen
einer Baugruppe verwendet werden, die Folgendes aufweist: eine IC-Anordnung
(IC: integrierte Schaltung); mindestens eine erste thermische Komponente,
die angrenzend an die IC-Anordnung angeordnet ist; und ein Löt-TIM (TIM:
Thermal Interface Material; thermisches Grenzflächenmaterial), das zwischen
der IC-Anordnung und der ersten thermischen Komponente angeordnet ist
und jeweils mit der IC-Anordnung und der ersten thermischen Komponente
thermisch verbunden ist.