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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft allgemein das Gehäuse von Frequenzumwandlungskristallen
bei Festkörper-Lasersystemen
und findet als solches insbesondere, wenn auch nicht ausschließlich, eine
Anwendungsmöglichkeit
bei Festkörper-Lasersystemen zur
Erzeugung von Laserstrahlen mit zur Photoablation von Werkstoffen geeigneten
Wellenlängen.
Der Einsatz derartiger Laserstrahlen ist in der Chirurgie und der
Medizin weit verbreitet, unter anderem bei Operationen zur Korrektur
von Brechungsfehlern des Auges.
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Hintergrund
der Erfindung
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Excimer-Gaslaser
stellen nach wie vor das bevorzugte Hauptlasersystem zur refraktiven
Augenchirurgie durch Photoablation dar, bei der das Hornhautgewebe
des Auges unter nur geringfügiger
oder völlig
ohne Wärmeschädigung benachbarter
Bereiche verdampft wird. Trotz ihres weit verbreiteten Einsatzes
weisen Excimer-Laser einige inhärente
Nachteile auf, unter anderem ihre großen Dimensionen und ihre hohen
Betriebs- und Wartungskosten, sowie ihre Abhängigkeit von einem Gas, das
regelmäßig ausgetauscht
werden muss und äußerst toxisch
ist und daher eine Gefahr beim Transport und während seiner Handhabung darstellt.
Excimer-Laser haben eine Betriebswellenlänge von 193 nm, im ultravioletten
Bereich des elektromagnetischen Spektrums.
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Es
wurden bereits alternative Festkörper-Lasersysteme
zur Erzeugung eines für
die Hornhautablation geeigneten ultravioletten Laserstrahls durch
Frequenzumwandlung des Ausgangsstrahls eines Infrarot-Festkörperlasers,
beispielsweise des weit verbreiteten Neodym:YAG-Lasers, vorgeschlagen.
Dabei erzeugt der Nd:YAG-Laser eine Wellenlänge von 1064 nm, und dieser Ausgangsstrahl
wird durch eine Reihe von nichtlinearen optischen (NLO) Kristallen
geleitet, um mittels eines als Harmonischenerzeugung bekannten Verfahrens
eine geeignete Harmonische im ultravioletten Bereich abzuleiten.
Derartige Systeme sind beispielsweise in den U.S.-Patenten 5,144,630
und 5,592,325 allgemein beschrieben. Im U.S.-Patent 6,381,255 ist
ein Festkörper-Lasersystem offenbart,
bei dem zur Erzeugung der fünften
Harmonischen des Ausgangsstrahls des Nd:YAG-Lasers mit 213 nm ein
Nd:YAG-Laserstrahl der Reihe nach erst durch einen Kristall aus
Beta-Barium-Borat (β-BaB2O4 oder BBO) und
dann durch ein Paar von Kristallen aus Cäsium-Lithium-Borat (CsLiB6O10 oder CLBO) geleitet
wird, was sich als besonders geeignet für die Refraktionschirurgie
durch Photoablation erwiesen hat. Diese Harmonische wurde auch unter
Verwendung von drei BBO-Kristallen erzeugt (Lago et al., 1988, Optics
Letters 13(3):221-223).
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Für den einwandfreien
Ablauf des Verfahrens zur Erzeugung der Harmonischen muss der Laserstrahl den
nichtlinearen Kristall unter ganz genau dem richtigen Winkel bezüglich der
Kristallstruktur durchlaufen. Selbst ein ganz geringer Fehler in
dem Winkel, unter dem der Laserstrahl durch den Kristall hindurch
verläuft, kann
die Umwandlungseffizienz erheblich senken, möglicherweise sogar bis auf
Null. Aufgrund dieser Empfindlichkeit bezüglich der Winkelpräsentation
ergeben sich grundlegende Probleme. Erstens hängt der genaue benötigte Winkel
durch den Kristall hindurch normalerweise von der Kristalltemperatur
sowie den Temperaturgefällen
im Kristallinneren ab. Zweitens absorbiert der Kristall gewöhnlich ein
wenig von entweder der einfallenden längeren Wellenlänge oder
der neu erzeugten harmonischen kürzeren
Wellenlänge
oder von beiden Wellenlängen.
Diese absorbierte Laserenergie erwärmt den Kristall, wodurch sich
dessen Temperatur verändert
und ein Temperaturgefälle
im Inneren des Kristalls entsteht. Somit unterscheidet sich der
für eine
effiziente Harmonischenerzeugung erforderliche Verlaufswinkel durch
den Kristall hindurch im kalten Zustand des Kristalls, d.h. zum
Zeitpunkt der Einschaltung des Lasers, von dem Winkel, der benötigt wird,
wenn der Laser bereits eine gewisse Zeit eingeschaltet war und seine
Erwärmung
des Kristalls einen Dauerzustand erreicht hat.
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Wird
ein Laser frisch eingeschaltet und der Laserstrahl verläuft in dem
Winkel durch den Kristall, welcher für eine effiziente Harmonischenerzeugung
im warmen Dauerzustand erforderlich ist, dann ist es nicht außergewöhnlich,
dass überhaupt
keine Harmonischenerzeugung stattfindet. In diesem Fall kann die
harmonische Wellenlänge
nicht zur Erwärmung
des Kristalls beitragen, und daher wird der Temperaturzustand des Kristalls,
bei dem es überhaupt
zu einer Harmonischenerzeugung kommt, gar nicht erst erreicht. Selbst
wenn die Winkelunterschiede zwischen dem kalten Ausgangszustand
und dem warmen Dauerzustand nicht so groß sind, dass es zu dem oben
erwähnten
Problem kommt, so führen
die Veränderungen
gegenüber
dem optimalen Winkel dennoch zu langen Aufwärmzeiten und möglicherweise
starken Energieschwankungen der Wellenlänge der erzeugten Harmonischen.
Zur Erzeugung der vierten oder fünften
Harmonischen, zum Beispiel 266 nm oder 213 nm, bei einem Nd:YAG-Lasersystem
sind im Umwandlungsverfahren üblicherweise
zwei bzw. drei Kristallstufen erforderlich. Dies hat eine Vervielfachung
der Energieinstabilitäten
für diese
kürzeren
Wellenlängen
zur Folge.
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Aufgrund
dieser Schwierigkeiten wurden Festkörper-Wellenlängen-Laserquellen
bislang für
den Einsatz in der Industrie oder in der Medizin als ungeeignet
betrachtet.
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Im
eingangs erwähnten
U.S.-Patent 6,381,255 sind Anordnungen zur Anbringung der Frequenzumwandlungskristalle
in hermetisch verschlossenen Gehäusen
offenbart, in die Heizelemente eingebaut sind, um die Kristalle
auf optimalen Temperaturwerten zu halten, was für die Stabilität des Frequenzumwandlungsprozesses
wichtig ist. Bei einer Ausführungsform
sind die beiden CLBO-Kristalle miteinander in optischem Kontakt in
dem einen Gehäuse
angebracht, während
sie bei der anderen Ausführungsform
in getrennten Gehäusen vorgesehen
sind.
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Im
U.S.-Patent 6,381,255 wird auch vorgeschlagen, die Laserimpulsfrequenz
niedrig zu halten, um ein Abkühlen
des Kristalls und seinen teilweisen Rückgang auf seinen Ausgangszustand
zwischen Pulsen zu ermöglichen.
Bei zahlreichen industriellen Anwendungen gestaltet sich jedoch
durch die geringe Impulsfrequenz dieser Einsatz wegen langsamer
Materialverarbeitungsraten als unwirtschaftlich. Selbst beim medizinischen Einsatz
auf dem Gebiet der Laserrefraktionschirurgie kann eine derartige
geringe Impulsfrequenz unpraktisch lange Behandlungszeiten zur Folge
haben. Dies trifft insbesondere auf die neuen Behandlungsarten auf
der Grundlage von Topographie- oder Wellenfront-geführten, maßgeschneiderten
Ablationen zu, für
die zahlreiche kleinere Pulse auf die Hornhaut gerichtet werden
müssen.
Ferner werden aufgrund der in letzter Zeit verbesserten Diodenlaser
nunmehr diodenlasergepumpte Festkörper-Laser gegenüber den
blitzlampengepumpten bevorzugt. Diodenlasergepumpte Festkörper-Laser
sind möglicherweise
zuverlässiger
und ihr Infrarotlaserausgangsstrahl hat eine bessere Energiestabilität als es
bei blitzlampengepumpten Festkörper-Lasern
der Fall ist. Jedoch sind diodenlasergepumpte Systeme bei den im
U.S.-Patent Nr. 6,381,255 vorgeschlagenen niedrigen Impulsfrequenzen
ineffizient.
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In
der australischen Patentanmeldung 30076/89 wird eine Anordnung von
zwei oder mehr optischen Kristallen innerhalb des Laserresonanzhohlraums
vorgeschlagen. Dabei verfügt
jeder Kristall über
eine individuelle Temperatursteuerung zur Einstellung der Temperatur
des Kristalls zur Leistungsoptimierung. Die Ausrichtung eines jeden
Kristalls wird ebenfalls zur Leistungsoptimierung entsprechend eingestellt.
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Zur
Behebung geringfügiger
Schwankungen in der Richtung des Laserstrahls bei dessen Austritt
aus dem Kristall wird in der europäischen Patentveröffentlichung
1 041 427 ein Kristallhalter vorgeschlagen, der zur Verringerung
von örtlichem
Luftflimmern aufgrund des Kristallerwärmungssystems mit „Strahlverlaufskomponenten" in der Nähe der Eintritts-
und Austrittsstirnflächen
des CLBO-Kristalls versehen ist. Bei einer anderen Anordnung, wie
sie in der Europäischen
Patentveröffentlichung
1 048 974 offenbart ist, die ebenfalls die Verringerung der Degradation
an Kristallschnittstellen betrifft, verlaufen längliche, hermetische verschlossene Räume von
den jeweiligen Fenstern im Kristallgehäuse weg und sind mit hochreinem
Sauerstoff oder einem Gasgemisch aus hochreinem Sauerstoff und einem
Edelgas gefüllt.
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In
der internationalen Patentveröffentlichung
WO 02/33484 ist eine Anordnung offenbart, bei der drei OPO-Kristalle
in einem gemeinsamen Gehäuse
in jeweiligen Haltern befestigt sind, welche zur individuellen drehbasierten
Feineinstellung der Kristalle um jeweilige Achsen herum drehbar
ausgelegt sind. Zur Regelung der Temperaturen der jeweiligen Kristalle
sind individuelle Peltier-Heizelemente in Verbindung mit den jeweiligen
Haltern angebracht.
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In
der U.S.-Patentschrift 6,002,697 wird es zur Bewältigung der vorliegenden Probleme
vorgeschlagen, jeden der drei nichtlinearen Frequenzumwandlungskristalle
in einem getrennten verschlossenen Gehäuse anzubringen, welches entweder
mit Edelgas unter leichtem Überdruck
durchspült,
oder evakuiert wird, um Feuchtigkeit aus dem Gehäuse zu entfernen und dadurch
eine Kontaminierung des Kristalls durch diese zu verhindern. Die
Temperatur eines jeden Kristalls wird mittels einer Heizvorrichtung
in einer Rückkopplungsschleife
mit einem Temperatursensor am Kristall auf ca. „100°C oder mehr" gehalten. Die Einstellung der Neigung
erfolgt dabei über
eine von außen
auf das Gehäuse
einwirkende Stellschraube, welche drehbar gelagert ist.
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Der
Verweis auf bestimmte Patentdokumente oder andere Veröffentlichungen
in der vorausgehenden Erörterung
ist nicht so zu verstehen, dass es sich bei den darin enthaltenen
Offenbarungen um Allgemeinwissen in Australien oder anderswo handelt.
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Diese
Erfindung betrifft vorwiegend die Bereitstellung von Festkörper-Lasersystemen mit
verbesserter Stabilität
und Gleichmäßigkeit
des Strahls, und mit einer längeren
Haltbarkeit des Kristalls als sie bislang festgestellt wurde.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß der Erfindung
versteht es sich, dass die eingangs erwähnten Schwierigkeiten zumindest
teilweise dadurch überwunden
werden können,
dass alle Kristalle eines Satzes bei erhöhter Temperatur in einem Dauervakuum untergebracht
werden, was eine zyklische Reabsorption von Wasserdampf durch die
Kristalle verhindern soll.
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Dementsprechend
stellt die Erfindung gemäß einem
Merkmal eine Vorrichtung zur Bewirkung einer Harmonischenumwandlung
eines Laserstrahls mit vorbestimmter Frequenz bereit, um mehrere
harmonische Komponenten des Laserstrahls mit von der vorbestimmten
Frequenz abweichenden Frequenzen zu erzeugen. Dabei weist diese
Vorrichtung folgendes auf:
Ein Gehäuse mit einer hermetisch verschlossenen
Kammer, welche auf einem Druck unterhalb atmosphärischem Druck gehalten werden
kann;
Öffnungen
zum Evakuieren der Kammer;
Mittel, die einen Lichtweg für den Laserstrahl
und dessen Komponenten durch das Gehäuse und die Kammer hindurch
definieren; und
mehrere individuelle Halter, um die jeweiligen
Frequenzumwandlungskristalle an beabstandeten Stellen in dem Lichtweg
zu fixieren.
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Vorzugsweise
sind des weiteren Mittel zum individuellen Erwärmen eines jeden der Kristalle
in der Kammer, Mittel zur Temperaturüberwachung eines jeden Kristalls,
elektrische Verbindungsleitungen zum Verbinden der Heizmittel und
der Überwachungsmittel
mit dem Äußeren des
Gehäuses,
sowie eine hermetische Zugangsöffnung, über die
die Verbindungsleitungen im Wesentlichen ohne Verringerung des Vakuums
in der Kammer verlaufen, vorhanden.
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Bei
einer Ausführungsform
sind die individuellen Halter für
die Kristalle zur Feineinstellung der Ausrichtungen der jeweiligen
Kristalle individuell drehbar ausgelegt.
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Bei
den Kristallen handelt es sich praktischerweise um nichtlineare
optische (NLO) Kristalle und sie schließen üblicherweise einen oder mehrere
CLBO-Kristall(e)
ein.
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Jeder
dieser Halter weist vorzugsweise Mittel zum Festklemmen seines jeweiligen
Kristalls in zumindest zwei Richtungen auf, wobei eine bevorzugt
senkrecht zur optischen Ausrichtung und die andere im Wesentlichen
koaxial oder zumindest parallel zur optischen Ausrichtung verläuft. Die
Klemmvorrichtung ist vorteilhafterweise derart angeordnet, dass
auf den Kristall wirkende Spannungen minimiert werden und vorzugsweise
die Klemmkraft großflächig am
Kristall verteilt wird.
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Vorzugsweise
sind drei Halter in einer Anordnung zur Bereitstellung von drei
Kristallen zur Ableitung eines ultravioletten Strahls, mit beispielsweise
ca. 213 nm, aus einem Infrarotstrahl vorhanden, welcher zur refraktiven
Photoablation von biologischem Gewebe geeignet ist. Eine besonders
wirkungsvolle Anordnung ist ein Lithium-Borat- (LBO) Kristall, dem
zwei Cäsium-Lithium-Borat- (CLBO) Kristalle
nachgeschaltet sind, bei der die Achse, um die herum die Dreheinstellung
für den
mittleren CLBO-Kristall erfolgt, orthogonal zu den anderen beiden
Einstellungsachsen verläuft,
und diese beiden Achsen orthogonal zur optischen Ausrichtung verlaufen.
Selbstverständlich
sind auch alternative Kristallanordnungen möglich und gemäß vorliegender
Erfindung auch vorgesehen.
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Bei
dem Gehäuse
handelt es sich vorzugsweise um ein doppelt-verschlossenes Gehäuse, das
die Kammer mit den Kristallen sowie eine äußere Unterkammer enthält, wobei
diese Kammern separat hermetisch verschlossen sind.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann in einem System zur Erzeugung eines Laserstrahls enthalten sein,
welches ein Lasermittel, vorzugsweise ein Festkörper-Lasermittel, zur Erzeugung
des Laserstrahls enthält.
Erforderlichenfalls kann eine Optik zur Richtung des erzeugten Laserstrahls
auf die erfindungsgemäße Vorrichtung
vorgesehen sein.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird die erfindungsgemäße Vorrichtung
als Teil eines Laserablationsgeräts
bereitgestellt, beispielsweise einem Gerät für die refraktive Augenchirurgie
durch Photoablation von Hornhaut- oder anderem Augengewebe.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Es
folgt nunmehr eine ausführlichere,
jedoch lediglich beispielhafte Beschreibung der Erfindung unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen. Davon zeigen:
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1 ein
optisches Diagramm eines Systems zur Laserstrahlerzeugung für die Ophthalmologie,
das eine Ausführungsform
der Erfindung beinhaltet;
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2 eine
auseinandergezogene isometrische Darstellung der Kristallgehäusevorrichtung
des in 1 dargestellten Systems zur Laserstrahlerzeugung,
wobei es sich bei dieser Vorrichtung um eine Ausführungsform
der Erfindung handelt;
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3 eine
Ansicht der Kristallgehäusevorrichtung
im zusammengesetzten Zustand, bei der die Kristallhalter aus dem
Gehäuse
herausgezogen dargestellt sind;
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4 eine
auseinandergezogene Darstellung eines individuellen Kristallhalters
mit seinen zugehörigen
Strukturen; und
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5 eine
auseinandergezogene Darstellung der Halteranordnung zur Positionsfixierung
eines jeden Kristalls.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
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1 zeigt
ein optisches Diagramm für
ein System 10 zur Erzeugung eines Laserstrahls zu ophthalmologischen
Zwecken. Das System 10 enthält einen Festkörper-Laser 12,
der einen Primärlaserstrahl 14 im Infrarotbereich
des elektromagnetischen Spektrums abgibt. Dieser Primärlaserstrahl 14 wird über optische Elemente,
in diesem Fall Spiegel 16, 17, entlang einer optischen
Ausrichtung oder Achse 21 durch eine Reihe nichtlinearer
optischer (NLO) Kristalle 20, 22, 24 geführt, aus
denen ein Austrittsstrahl 18 mit mehreren Komponenten herauskommt.
Dieser Strahl 18 umfasst den ursprünglichen Strahl 14 sowie
mehrere, von den Kristallen 20, 22, 24 erzeugte
Harmonische. Die gewünschte
Harmonische wird mittels eines Prismas 30 oder einer dichroitischen
Spiegelanordnung abgesondert.
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In
einer Anwendung zur refraktiven Augenchirurgie durch Photoablation
wird der Strahl 26 durch ein Strahlzuführsystem 32 auf die
Hornhaut 34 eines Auges 35 geleitet.
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Die
NLO-Kristalle 20, 22, 24 sind im Inneren
eines Schutzgehäuses 40 einer
Kristallgehäusevorrichtung 38 der
in den 2 bis 5 gezeigten Form angeordnet,
und Merkmale ihrer Umgebung werden von einer Steuerung 54 gesteuert.
In diesem Fall betreibt die Steuerung 54 auch den Laser 12,
wobei jedoch zu diesem Zweck auch eine separate Steuerung eingesetzt
werden kann. Ein kleiner Teil 26a des Strahls 26 wird von
einem Strahlteiler 86 zur Messung und Überwachung der Energie des
Strahls 26 an einen Photodetektor 88, beispielsweise
eine Photodiode, umgeleitet.
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Ein
besonders geeigneter Laser 12 ist ein gütegeschalteter Neodym:YAG-Laser, der einen
2-10 mm gepulsten Laserstrahl 14 einer Grundwellenlänge von
1064 nm erzeugt. Der Strahl 14 wird parallel gerichtet, was
einen kollimierten, harmonisch erzeugten Strahl stromabwärts ergibt.
Pulsenergien für
die Grundwellenlänge
liegen üblicherweise
im Bereich zwischen 10 mJ und 30 mJ pro Puls bei der praktischen
Umsetzung der vorliegenden Erfindung. Herkömmlicherweise sind weitaus
höhere
Energiewerte pro Puls, beispielsweise bis zu 1000 mJ, üblich. Es
sind diverse andere Laserquellen geeignet, wobei jedoch bevorzugte
Quellen Nd3+-dotierte Lasermedien wie Nd:YLF,
Nd:Glas und Nd:YVO4 sind.
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Folgender
Satz von Kristallen 20, 22, 24 ist besonders
wirkungsvoll und praktisch: Kristall 20 ist ein LBO-Kristall,
der eine Phasenanpassung Typ I oder II als Frequenzverdopplungseinheit
zur Erzeugung eines frequenzverdoppelten Strahls 15 mit
einer Wellenlänge
von 532 nm der zweiten Harmonischen verwendet. Anstelle eines LBO-Kristalls
kann der Kristall 20 alternativ auch ein KTP-, BBO-, KD*P-Kristall
oder jedwede andere Art von geeigneten NLO-Kristallen sein. Bei den anderen beiden
Kristallen 22, 24 handelt es sich vorzugsweise
um CLBO-Kristalle, obwohl andere geeignete Kristalle unter anderem
BBO- und KD*P-Kristalle sowie verwandte Kristallformen einschließen. Der
Kristall 22 wandelt den frequenzverdoppelten Strahl 15 mit
532 nm unter Verwendung der Phasenanpassung Typ I in einen Strahl 23 einer
Wellenlänge
von 266 nm der vierten Harmonischen um. Im Kristall 24 werden
die Strahlkomponenten 15 und 23 (mit der Grundwellenlänge bzw. der
Wellenlänge
der vierten Harmonischen) zur Erzeugung einer Laserstrahlkomponente 26 der
Wellenlänge der
fünften
Harmonischen, also 213 nm, frequenzgemischt. Dies erfolgt mittels
Summenfrequenzerzeugung, einer Interaktion der Phasenanpassung Typ
I.
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Unter
Bezugnahme auf die 2 bis 5 wird nunmehr
die Kristallgehäusevorrichtung 38 ausführlich beschrieben.
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Das
Gehäuse 40 ruht
auf einem Untersatz 41 und ist allgemein länglich mit
größtenteils
zylindrischen äußeren Erscheinungsbild,
wobei es von einem Lasereintrittsfenster 36 an dem einen
Ende zu einem Austrittsfenster 37 am anderen Ende verläuft. Die
Mittellinie, welche die Fenster verbindet, definiert die optische
Ausrichtung oder optische Achse 35 des Gehäuses. Das
Eintrittsfenster 36 besteht aus einem beschichteten BK7- oder
einem beschichteten Quarzglassubstrat, während das Austrittsfenster 37 aus
einem unbeschichteten SUPRASIL- (Quarzglas) Substrat besteht, das
bezüglich
der optischen Achse 35 am Brewsterwinkel für einfallendes
Licht mit einer Wellenlänge
von 213 nm fixiert ist. Vom Austrittsfenster 37 reflektiertes
Licht wird an einen (nicht dargestellten) Strahlauffänger abgelenkt.
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Das
Gehäuse 40 hat
einen doppelt verschlossenen Aufbau, mit einem Innenkörper 42 und
einem äußeren zylindrischen
Körper 44.
Dabei hat der Körper 44 ein
offenes Ende und ist hohl, wodurch eine Außenkammer 45 entsteht,
die gegenüber
dem Äußeren hermetisch
verschlossen ist und ihrerseits wiederum den inneren Gehäusekörper 42 in
sich beherbergt. Der innere Gehäusekörper 42 weist
eine an beiden Enden offene Durchgangsbohrung auf, wodurch eine
Innenkammer 43 entsteht, welche gegenüber der Unterkammer 45 hermetisch
verschlossen ist und ihrerseits die drei Kristalle 20, 22, 24 in
sich beherbergt.
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Der
hermetische Verschluss der Innenkammer 43 erfolgt über entsprechende
Endkappen 50, 52, die mit Fenstern 36, 37 ausgestattet
sind und durch jeweilige Schraubensätze 54 an den Enden
des Innenkörpers 42 befestigt
sind, um in den Endkappen entsprechende optische Abschirmungselemente 56 (am
Eintrittsende) und 58, 59 (am Austrittsende) mit
passenden O-Ringen 60 festzuklemmen. Die beiden Endkappen 50, 52 werden
in den Enden des äußeren Gehäusekörpers 44 aufgenommen
und tragen zum hermetischen Verschluss der Enden der Außenkammer 45 weitere
O-Ringe 62.
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An
der Endkappe 36 und der zylindrischen Oberfläche des äußeren Gehäusekörpers 44 in
der Nähe eines
Endes sind Vakuum-Schnellanschlusskupplungen 62, 64 vorgesehen,
zum Anschluss an Vakuumleitungen zur Evakuierung der Kammern 43, 45.
Der bevorzugte Druck in der Kammer 43 liegt unter 0,5 Atmosphären, vorzugsweise
unter 0,1 Atmosphären. Üblicherweise
kann die Vakuumpumpe durch Rückkopplung
von einem (nicht dargestellten) Drucksensor in Kammer 43 angetrieben
werden, um das Vakuum im gewünschten Bereich
oder auf dem gewünschten
Niveau zu halten.
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Die
Kristalle 20, 22, 24 sind in Haltern 70, 72, 74 gelagert,
die auslegerartig von jeweiligen Fassungen 86 in die Kammer 43 hinein
ragen, wobei die Fassungen 86 durch O-Ringe 116 hermetisch
verschlossen in entsprechende Öffnungen 78 in
passenden Sitzen 112 in den Seitenwänden des Außenkörpers 44 und in seiner
Bodenwand 59 und in damit ausgerichteten Öffnungen 79 im Innenkörper 42 eingesetzt
sind. Alle Halter-/Fassungseinheiten haben ähnlichen Aufbau und daher wird
vorgeschlagen, nur einen davon, nämlich den Halter 74,
ausführlich
zu beschreiben, wobei insbesondere auf die 4 und 5 Bezug
genommen wird.
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Die
Hauptstrukturkomponente von Halter 74 ist ein einstückiger,
oben offener Zylinder 100 mit einem Boden 102 und
scheibenförmigen
Endwänden 104, 105.
Eine Endwand 104 weist eine koaxial hervorstehende rohrförmige Leitung 103 auf,
die durch ihre jeweilige Öffnung 79 und Öffnung 78 (2)
verläuft,
in der sie durch innere und äußere Aufsätze 106, 107 und
Buchsen 108, 109 drehbar gelagert ist. Die O-Ring-Sätze 110, 111 dichten
die Leitung 103 gegenüber
den jeweiligen Aufsätzen
hermetisch ab, wodurch das Vakuum in den Kammern 43, 45 aufrechterhalten
wird. Die Führungsleitungen 103 sind
zur Ausrichtung der Kristalle in ihren Buchsen drehbar.
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Der
Zylinder 100 wird von einer in einem Bund 136 an
der Zylinderendwand 105 gehaltenen zylindrischen Schraubendruckfeder 135 an
einem Bolzen 118, der an der Wand des Innenkörpers 42 angreift,
gegen den inneren Ansatz 106 vorbelastet.
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Der äußere Ansatz 107 wird
durch Schrauben 114 in einem passenden Sitz 112 (3)
im Außenkörper 44 in
seiner Stellung festgeklemmt, wobei dieser Eingriff von einem in
einer Nut 117 verlaufenden O-Ring 116 hermetisch
abgedichtet wird.
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Der
Kristall 24 (5) passt in einen Hohlraum 25,
der von einem U-förmigen
Sitz 122 von allgemein rechteckiger Form auf einem Peltier-Heizelement 120 definiert
wird. Das offene Ende des Hohlraums 25 ist mit einem Sitzplättchen 124 verschlossen,
und die Seiten durch entsprechende keramische Abschirmungen 126a, 126b,
welche wiederum an den Seitenflächen
eines Druckstückkörpers 128 befestigt
sind, welcher den U-förmigen
Sitz 122 in sich aufnimmt und um diesen herum passt und
durch Schrauben 129 an Endschultern 131 des Zylinders 100 befestigt
ist. Die Kristallposition wird ohne mechanisches Festklemmen des
Kristalls mittels einer zylindrischen Schraubendruckfeder 130 beibehalten,
die in einer Öffnung 132 in
dem Druckstückkörper 128 angeordnet
ist und auf das Sitzplättchen 124 wirkt.
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Die
Peltier-Heizelement 120 sitzt bis zum Boden 102 hin
sauber im Zylinder 100. Elektrische Leitungen für die Heizeinheit
und für
einen (nicht dargestellten) Thermostat, der am Kristall 24 angreift
und dessen Temperatur misst, werden über eine Leitung 103,
ein über
eine Schnellanschlusskupplung 142 mit dem äußeren Ende
der Leitung 103 gekoppeltes Vakuumrohr 140 und
einen Dichtungskörper 144 an
das Äußere des
Gehäuses
geführt
(3).
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Die
drei Vakuumdichtungskörper 144 für die jeweiligen
Kristallhalter sind Seite an Seite an einer Befestigungsplatte 146 am Äußeren des äußeren Gehäusekörpers 44 angebracht.
Jeder Dichtungskörper 144 ist ein
rechteckiges Kästchen.
Ein Vakuumrohr 140 ist an seinem einen Ende dichtend an
einer Öffnung 148 (4)
befestigt, und ein Dichtungsstöpsel 150 wird
von einer Dichtungskappe 152 in einer (in 4 nicht sichtbaren) Öffnung am
anderen Ende gehalten.
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Für eine optimale
Leistung und Betriebsdauer der Kristalle wird ein aus drei Kristallen
bestehender Satz erstellt, geliefert und innerhalb des Gehäuses 40 als
hermetisch verschlossene evakuierte Packgruppe gehalten. Im Idealfall
liegt jederzeit ein Vakuum an den Kupplungen 62, 64 an,
wobei jedoch der doppelt verschlossene Aufbau und die zur Abdichtung
aller möglichen
Leckwege angewandte Sorgfalt die Aufrechterhaltung eines bevorzugten
Vakuums in der Kammer 43 über längere Zeitperioden hinweg,
selbst ohne angelegte Vakuumquelle, ermöglichen.
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Vorzugsweise
werden die Kristalle durch Betrieb von Pettier-Heizelementen 120 auch
genau in ausgewählten
Temperaturbereichen gehalten, und die zugehörigen Thermostate überwacht.
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Dabei
sind folgende Kristalltemperaturen bevorzugt:
LBO-Kristall
20: | 40°C |
CLBO-Kristalle
22, 24: | 130°C |
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Diese
Temperaturen werden vorzugsweise auf Γ 0,2°C gehalten. Man geht davon aus,
dass das Aufrechterhalten eines Vakuums in Kammer 43, vorzugsweise
im Bereich von 0,05 bis 0,5 Atmosphären, die Wasserdampfreabsorption
durch die NLO-Kristalle verhindert oder minimiert. Es wird angenommen,
dass dies den zyklischen Prozess verringert, der bislang zu einer
Degradation der Leistung und der Nutzungsdauer von NLO-Kristallen
geführt
hat, oder zumindest die negativen Auswirkungen dieses zyklischen
Prozesses mindert. Diese genaue Beibehaltung der Temperatur ist
besonders wichtig für
den LBO-Kristall, der auf einer äußerst stabilen,
voreingestellten Temperatur gehalten werden muss, um die Ausrichtung
beizubehalten.
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Es
wird des weiteren angenommen, dass diese Verbesserung dadurch weiter
verstärkt
wird, dass die drei NLO-Kristalle, in diesem Fall der eine LBO-
und die zwei BBO-Kristalle, in einer einzigen evakuierten Kammer
untergebracht sind, d.h. in einer einheitlichen evakuierten Umgebung
und nicht in diskreten Gehäuseeinheiten
mit jeweils nur einem Kristall. Ist nur eine Kammer vorhanden, so
erleichtert dies die Ausrichtung und vereinfacht die Bereitstellung
eines Vakuums. Die langfristige Einheitlichkeit der Kristalltemperaturen
mit minimalem Vakuum trägt
des weiteren zu einem günstigen
Ergebnis bei.
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Ein
weiterer Vorteil einer einzigen Kammer besteht in der Eliminierung
von Fenstern zwischen den Kristallen: diese Fenster würden zu
erheblichen Verlusten führen,
und zwar bis zu 50 % insgesamt. Eine optimale relative Kristallausrichtung
wird in entweder automatischer oder manueller Rückkopplung eingestellt, um ein
Spitzensignal für
die gewünschte
Harmonische am stromabwärts
angeordneten Offline-Photodetektor 88 zu erzeugen, welches
dann an die Steuerung 54 geleitet wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Eine
Vorrichtung zur Bewirkung einer Harmonischenumwandlung eines Laserstrahls
vorbestimmter Frequenz zur Bereitstellung mehrerer harmonischer
Komponenten des Laserstrahls mit von der vorbestimmten Frequenz
abweichenden Frequenzen weist ein Gehäuse (40) auf, das
eine hermetisch verschlossene Kammer definiert, die auf einem Druck
unterhalb des atmosphärischen
Drucks gehalten werden kann. Ebenfalls bereitgestellt werden Öffnungsmittel
zum Evakuieren der Kammer, sowie Mittel (36, 37),
die einen Lichtweg für
den Laserstrahl und dessen Komponenten durch das Gehäuse und
die Kammer hindurch definieren. Eine Vielzahl individueller Halter
(20, 22, 24) ist derart angeordnet, dass
sie jeweilige Frequenzumwandlungskristalle an beabstandeten Stellen
im Lichtweg fixieren. Die Kristalle (20, 22, 24)
können
innerhalb der Kammer individuell ausgerichtet und erwärmt werden.