DE1114009B - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von gewoelbten, gehaerteten Glasscheiben - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von gewoelbten, gehaerteten Glasscheiben

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DE1114009B
DE1114009B DES58413A DES0058413A DE1114009B DE 1114009 B DE1114009 B DE 1114009B DE S58413 A DES58413 A DE S58413A DE S0058413 A DES0058413 A DE S0058413A DE 1114009 B DE1114009 B DE 1114009B
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glass
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Paul Acloque
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Compagnie de Saint Gobain SA
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    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
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    • C03B23/02Re-forming glass sheets
    • C03B23/023Re-forming glass sheets by bending
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B27/00Tempering or quenching glass products
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Description

DEUTSCHES
PATENTAMT
S 58413 VIb/32a
ANMELDETAG; 29. MAI 1958
BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UNDAUSGABE DER AUSLEGESCHRIFT: 21. SEPTEMBER 1961
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von gewölbter}, gehärteten Glasscheiben, wie sie insbesondere als ^Vindschutzspheiben für Automobile verwendet werden. Sie betrifft solche Scheiben an sich bekannter Art, bei denen im Fall einer von einer Stelje der Scheibe, auf die z. B. ein Stein auftrifft, ausgehenden Verletzung der Scheibe der Bruch sich nicht über die ganze Scheibe fortpflanzt, sondern längs gewisser yorbestirnmter Linien zpm Stillstand kommt, welche dje Fortpflanzung des Bruches verhindernde Schranken bilden, die mittels zweier während der Wärmebehandlung der Scheibe auf je eine Fläche derselben einwirkender Schirme erzeugt werden.
Gegenstand der Erfindung sind ein Verfahren und Vorrichtungen, welche es ermöglichen, in einer gewölbten und gehärteten Glasscheibe solche den Bruch begrenzende Schranke in Form von schmalen Rändern, welche gehärtete Zonen voneinander trennen, zu erzeugen.
Zum Zwecke der Herstellung einer gewölbten und gehorteten Glasscheibe wird bekanntlich die zunächst ebene Ausgangsglasscheibe auf die Temperatur beginnender Erweichung erhitzt, worauf ihr mit Hilfe ejnes Formgebungsorgans die gewünschte Krümmung erteilt wird und nunmehr die geformte Scheibe, die sich noph auf einer hinreichend nahe an der Erweichungstemperatur liegenden Temperatur befindet, einer schroffen Kühlung, insbesondere durch Aufblasen von Luftstrahlen, unterworfen wird, durch welche ihr der gehärtete Zustand erteilt wird. Bei dieser Herstellungsmethode werden die die Fortpflanzung eines Bruches der Scheibe begrenzenden Schranken durch Schirme erzeugt, welche entweder nur auf ejne Fläche oder auch auf bejde Flächen der Scheibe einwirken und in dieser einen Streifen aussparen, welcher sich in dem Augenblick, in welchem der Abschreckvorgang der beiden benachbarten Zopen beginnt, auf einer unterhalb der im Bereich djeser Zonen herrschenden Temperatur befindet.
Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht demgegenüber seinem Grundgedanken nach darin, daß die Bildung des Streifens dadurch erfolgt, daß die Sphirme während des Wölbens der Scheibe auf diese einwirken und wenigstens einer der beiden Schirme so angeordnet ist, daß sich sein Abstand von der Sjcheibe während des Wölbens der Scheibe verringert. Die Abschreckbehandlung kann dann in gleichmäßiger Weise auf die gesamten Flächen der Scheibe oder auch die Abschreckung des gesamten oder eines Teiles des von den Schirmen abgedeckten Bereichs der Scheibe in gegenüber der der benachbarten Zone Verfahren und Vorrichtung
zur Herstellung von gewölbten,
gehärteten Glasscheiben
Anmelder:
Compagnie de Saint-Gobain, Neuilly-sur-Seine, Seine (Frankreich)
Vertreter: Dipl.-Ing. H. Bahr und Dipl.-Phys. E. Betzier, Patentanwälte, Herne, Freiligrathstr. 19
Beanspruchte Priorität: Frankreich vom 31. Mai und 31. Oktober 1957
Paul Acloque, Paris, ist als Erfinder genannt worden
gedämpfter Weise erfolgen. Jedoch ist es in allen Fällen, um zu sichern, daß der durch die Schirmwirkung ausgesparte Streifen eine wirksame Schranke gegen die Fortpflanzung des Bruches bildet, zweckmäßig, die Abschreckbehandlung in solcher Weise durchzuführen, daß der Streifen, auf den die Schirme eingewirkt haben, nicht oder nur wenig gehärtet wird und die Erstarrungstemperatur vor den gehärteten Zonen erreicht.
Das Verfahren gemäß der Erfindung verringert dadurch, daß wenigstens einer der beiden Schirme nur in der Endphase des Aufenthaltes der Scheibe in dem Erhitzungsofen, während welcher das Glas seine Zerbrechlichkeit verloren hat, im Sinne der Herbeiführung einer Temperaturdifferenz in Wirkung tritt, die Gefahr eines Bruches als Folge von vorzeitigen stoßweisen Wärmebeanspruchungen, die vorhanden ist, wenn beide Schirme von Beginn der Einführung der Scheibe in den Öfen an wirksam wären. Da andererseits der Wölbungsvorgang der Scheibe praktisch beendet ist, bevor dieser Schirm in Wirksamkeit tritt, werden die Unregelmäßigkeiten der Krümmung, die sich als Folge einer zu großen Temperaturdifferenz zwischen den verschiedenen Bereichen der Scheibe ergeben könnten, verringert.
Die die Fortpflanzung eines Bruches beschränkenden Schranken von der Form eines schmalen
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Bandes können sich von einer Kante der Scheibe bis durch diese Zonen auf den Streifen ausgeübten Span-
zur anderen erstrecken. nungen einzuwirken.
Schließlich können nach dem Verfahren gemäß Der zweite Schirm kann unterschiedlich von dem
der Erfindung auch den Bruch begrenzende Schranken ersten ausgebildet und betätigt werden. Insbesondere
von der Form eines in sich geschlossenen Streifens 5 kann er während der gesamten Dauer der Erhitzung
hergestellt werden, der eine gehärtete Insel von einer wirksam sein und so angeordnet werden, daß er den
diese umgebenden, ebenfalls gehärteten Zone trennt. Bewegungen der Glasscheibe während der Form-
Um die Einschaltung des einen oder gegebenen- gebung folgt und sich jeweils in einem konstanten
falls auch der beiden Schirme durch den Wölbungs- Abstand von der Scheibe befindet. Er kann auch in
Vorgang zu bewirken, können dieser eine oder die io Kontakt mit der Scheibe stehen bzw. bleiben und im
beiden Schirme mit dem Formwerkzeug fest ver- Falle eines aus der horizontalen Lage der Scheibe
bunden sein, so daß der Abstand zwischen der durchgeführten Wölbungsvorganges auf dieser ruhen.
Scheibe und dem einen oder den beiden Schirmen in Hierdurch wird die Notwendigkeit, dessen zweiten
dem Maße abnimmt, in welchem sich die Scheibe der Schirm wie den ersten während des Arbeitsvorganges
Form der einen oder mehreren Matrizen, welche die 15 an Ort und Stelle zu verbringen, vermieden.
Wölbung bewirken, anschmiegt. Außerdem wird unter diesen Voraussetzungen Zeit
Die Erfindung kann insbesondere mit Vorteil bei bei dem Ablauf des Arbeitsvorganges dadurch eineinem Wölbungsverfahren angewendet werden, bei gespart, daß die Kühlung beschleunigt wird, wenn welchem der Glasscheibe die gewölbte Form mittels einer der Schirme sich von Beginn der Erhitzung an eines horizontal angeordneten Formgebungsorgans 20 an seiner Stelle befindet.
erteilt wird, an welches sich die durch die Erhitzung Falls der zweite Schirm sich während der gesamten erweichte Glasscheibe unter der Wirkung ihres Eigen- Dauer der Erhitzung in Kontakt mit der Glasscheibe gewichts anlegt. Ein solches Formgebungsorgan be- befinden soll, kann er z. B. aus einem auf die Scheibe steht bekanntlich im allgemeinen aus einem Rahmen- aufgetragenen Überzug, wie z. B. einem Farbanstrich, gestell, das seinerseits einen Rahmen von der Form, 25 einem Film od. dgl., aus einem Werkstoff, der weniger die dem Umfang der gewölbten Scheibe erteilt wärmeabsorbierend oder in höherem Maße wärmewerden soll, trägt und deren unteren wie den oberen abschreckend als das Glas ist (Patentanmeldung Bereich im Inneren dieses Rahmens frei läßt. Die zu S 45091IVa/32a), bestehen.
Beginn der Erhitzung an gewissen Stellen dieses Der Überzug oder Film kann, falls die Scheibe in
Rahmens unterstützte Scheibe legt sich mit ihrer fort- 30 vertikaler Lage gehärtet und gewölbt wird, an dem
schreitenden Verformung an den gesamten Umfangs- Glas anhaften, z. B. angeklebt sein. Im Gegensatz
bereich dieses Rahmens an. hierzu kann der Schirm im Falle der Behandlung der
Der Schirm, der durch den Wölbungsvorgang selbst Scheibe in horizontaler Lage auf die obere Fläche zur Wirkung gebracht wird, kann von dem Form- der Glasscheibe aufgelegt und von dieser getragen gebungsorgan in einem zweckmäßigen Abstand von 35 werden, ohne daß es dann notwendig wäre, ihn andern Rahmen getragen werden, und zwar in solcher haftend zu machen.
Weise, daß, wenn die Glasscheibe sich abgesenkt hat Der erste Schirm, dessen Zwischenschaltung durch
und sich mit ihrem ganzen Umfangsbereich auf den den Wölbungsvorgang bewirkt wird und der insbe-
Rahmen abstützt, der Schirm parallel zu der Scheibe sondere mit dem Formgebungswerkzeug fest ver-
in hinreichender Nähe von dieser Hegt, um auf den 40 bunden sein kann, kann aus einem Metallkörper von
auszusparenden Streifen einzuwirken, sei es, um der Form der durch ihn zu bildenden Schranke be-
diesen gegen eine weitere Einwirkung der Erhitzung stehen, der ausreichend massiv ist, um eine Kühl-
zu schützen oder ihm als Folge der Temperaturdiffe- wirkung auf die Glasscheibe durch Aufnahme von
renz zwischen dem Schirm und dem Glas Wärme zu Wärme aus ihr auszuüben. Zu diesem Zweck kann
entziehen. 45 der Schirm zwischen zwei aufeinanderfolgenden Er-
Bei dieser Ausführungsform wird, da der Schirm hitzungsvorgängen oder auch sogar während ein und
fest mit dem Formgebungsorgan verbunden ist, die desselben Erhitzungsvorganges gekühlt werden.
Notwendigkeit vermieden, mehr oder weniger korn- Das Maß der Kühlung, die durch den Schirm be-
plizierte Mechanismen für die Einführung des wirkt wird, kann beeinflußt werden, indem seine der
Schirmes in den Ofen in dem gewünschten Zeitpunkt 50 Glasscheibe gegenüberliegende Fläche mehr oder
vorzusehen, und die Gefahr von Bruch oder von weniger wärmeabsorbierend ausgebildet wird, was
Oberflächenschäden der Glasscheibe als Folge der z. B. durch einen Farbanstrich oder einen Überzug,
Bewegung von mechanischen Organen in ihrer un- z. B. aus Platinmohr, und/oder dadurch erfolgen
mittelbaren Nachbarschaft beseitigt. kann, daß seine andere Fläche ebenfalls durch einen
Gemäß der Erfindung wird die Wirkung des 55 Farbanstrich oder einen Überzug bzw. eine Beklei-
Schirmes, der durch den Wöibungsvorgang selbst zur dung, z. B. aus Metallfolie, mehr oder weniger reflek-
Einwirkung gebracht wird, mit der eines zweiten, tierend gemacht wird.
dem ersten Schirm gegenüber angeordneten, auf die Ein solcher Schirm absorbiert praktisch während
gegenüberliegende Fläche der Scheibe wirkenden der Erhitzungsperiode, während der er sich noch
Schirmes kombiniert, um derart die Möglichkeit zur 60 weit von der Scheibe weg befindet, keine Wärme aus
Regelung der Temperaturdifferenz zu verbessern, der Glasscheibe. Seine Wirkung kann ferner verzögert
welche in dem Zeitpunkt, in welchem die Abschreck- werden, indem seine der Scheibe zugewandte Fläche
behandlung der benachbarten Zonen beginnt, mit einem reflektierenden Überzug, z. B. Metallfolie,
zwischen dem auszusparenden Streifen und dieser zu bekleidet wird, der in einem gegebenen Zeitpunkt
härtenden Zone vorhanden ist. Eine genaue Regelung 65 entfernt wird. Alle Mittel, welche es ermöglichen, auf
dieser Temperaturdifferenz ermöglicht es, auf den die Eigenschaften der Schirme vom Gesichtspunkt
Härtungszustand des Streifens und der benachbarten ihres Wärmeabsorptions- und Reflexionsvermögens
Zonen der Glasscheibe ebenso wie auf den Wert der einzuwirken, bilden Regelmöglichkeiten für die Tem-
peraturunterschiede zwischen den zu härtenden Zonen und dem auszusparenden Streifen und ermöglichen demzufolge eine Beeinflussung der in dem Streifen erzeugten Spannungen, von welchen die Wirksamkeit des Streifens für seinen Zweck, das Aufhalten der Fortpflanzung eines Bruches von einer ihrer gehärteten Zonen in eine andere, abhängt.
Gute Ergebnisse werden insbesondere erzielt, wenn die Breite der Schirme das Mehrfache der Dicke der Scheibe, z. B. größenordnungsmäßig das Dreifache der Scheibendicke, beträgt. Ferner kann auf den Wert der Spannungen des Streifens auch durch Änderung der Dicke, Breite und erforderlichenfalls Länge der Schirme eingewirkt werden.
Falls die den Bruch begrenzenden Schranken sich von einer Kante der Glasscheibe bis zur anderen erstrecken sollen, werden gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung einer der Schirme oder beide Schirme so angeordnet bzw. ausgebildet, daß im Bereich der Enden des zu bildenden Streifens der ganze oder ein Teil des von den Schirmen abgedeckten Bereichs, sei es am Ende selbst, sei es vorher, durch eine oder mehrere Unterbrechungen des Schirmes selbst unabgeleitet bleibt. Diese Anordnung bildet eine Möglichkeit zur Regelung des Spannungszustandes an den Enden des Streifens in der Nachbarschaft der Kanten der Glasscheibe und ermöglicht es, die Bruchgefahr und damit den Anfall an Ausschuß bei der Herstellung zu verringern, der sonst als Folge eines Zugspannungszustandes im Bereich der Kante der Scheibe zu befürchten wäre.
Zu dem gleichen Zweck können ferner Schirme verwendet werden, welche auf einem Teil ihrer Länge, in der Nachbarschaft ihrer Enden, von denen des übrigen Bereichs des Schirmes verschiedene Wärmeabsorptions- oder -reflexionseigenschaften aufweisen.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann der Schirm, welcher auf eine der Flächen der Glasscheibe während der gesamten Dauer der Erhitzung wirkt, zwecks Bildung der die Fortpflanzung des Bruches begrenzenden, sich von einer Kante der Scheibe bis zur anderen erstreckenden Schranke aus zwei einander parallelen Streifen, insbesondere solchen aus Metallfolien, die zwischen sich einen freien Zwischenraum belassen, bestehen.
Unter diesen Voraussetzungen geht durch den Zwischenraum zwischen den beiden Metallfolienstreifen, die ebenso durch ihre Gesamtwirkung in der Scheibe ein Band bilden, das sich in dem Augenblick, in welchem die Abschreckung der beiden benachbarten Zonen beginnt, auf einer Temperatur befindet, die unterhalb derjenigen dieser Zonen liegt, während der Erhitzungsphase eine Wärmemenge hindurch, die ausreicht, um eine gewisse Dehnung des geschützten Glasstreifens zu ermöglichen und derart zu erzielen, daß er, ohne zu springen, an der Ausdehnung der Gesamtheit der Glasscheibe während der Erhitzung teilnimmt.
Auf diese Weise werden Brüche im Zuge der Herstellung vermieden und der Anfall an Ausschuß sehr stark verringert. Es ist lediglich notwendig, durch einige Tastversuche in jedem besonderen Falle die zweckentsprechenden Breiten der Bänder aus Metallfolie und des zwischen ihnen zu belassenden freien Zwischenraums zu bestimmen. In der Praxis liegt die Breite der Gesamtheit der beiden Streifen in der Größenordnung des Mehrfachen, z. B. des Dreifachen, der Dicke der Scheibe und die Breite des freien Zwischenraumes selbst in der Größenordnung der Dicke der Scheibe.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht es also, Erzeugnisse herzustellen, die wirksame Schranken gegen das Fortschreiten des Bruches, die sich von einer Kante der Scheibe zur anderen erstrecken, aufweisen und die durch die diesen benachbarten gehärteten Zonen auf fast ihrer gesamten
ίο Länge Druckspannungen parallel zur Richtung der Schranke unterworfen sind. In diesen Schranken herrscht in der unmittelbaren Nachbarschaft der Kanten der Glasscheiben parallel zu diesen ein Zugspannungszustand, der an der Kante selbst praktisch Null werden kann.
In den Figuren ist lediglich als Beispiel und ohne Beschränkung hierauf eine sich von einer Kante derselben bis zur anderen erstreckende Glasscheibe, die eine Zone zur Beschränkung der Fortpflanzung eines Bruches aufweist, und zwar eine in horizontaler Lage der Wölbungsbehandlung unterworfene Scheibe, veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt in Aufsicht die Anordnung der Glasscheibe in bezug auf das horizontal liegende Formgebungsorgan und die Schirme vor und nach dem Wölbevorgang;
Fig. 2 zeigt schematisch in Aufsicht eine abgeänderte Ausführungsform der in Fig. 1 veranschaulichten Arbeitsweise gemäß der Erfindung, bei weleher Schirme von auf den beiden Seiten der Glasscheibe verschiedenen Längen verwendet werden, um die Temperaturen der verschiedenen Zonen des Streifens zu differenzieren;
Fig. 3 zeigt einen Schirm, der sich bis zu den Kanten der Scheibe bzw. etwas über dieselben erstreckt und an jedem seiner Enden eine Aussparung aufweist, die das Glas an dieser Stelle frei läßt;
Fig. 4 zeigt in Aufsicht eine noch ebene, auf einem Wölberahmen liegende Glasscheibe, auf deren oberer Fläche ein aus zwei zueinander parallelen Streifen bestehender Schirm angeordnet ist.
In den Figuren ist mit 1 die Glasscheibe im planen Zustand und mit 2 ein Rahmen von der Form, welche der Umfang der Scheibe durch den Wölbungs-Vorgang erhalten soll, bezeichnet. Dieser Rahmen ruht auf einem Rahmengestell 3, das auf einer Rollbahn 4 verfahrbar ist.
Die Glasscheibe wird zu Beginn des Arbeitsvorganges in planem Zustand in an sich bekanter Weise auf den Rahmen aufgelegt, und zwar an einer Kante auf eine der geradlinigen Seiten 5 des Rahmens und auf der gegenüberliegenden Kante auf einer geneigten Ebene 6 an dem Rahmengestell 3 abgestützt. Dann wird das Rahmengestell in das Innere eines Ofens eingeführt, in welchem es in Richtung parallel zu den geradlinigen Seiten des Rahmens verfahren werden kann. Bei anderen Ausführungsformen erfolgt das Verfahren des Rahmengestells rechtwinklig zu den geradlinigen Seiten des Rahmens.
Der Rahmen 2 trägt einen daran festen massiven Metallkörper 8, der den Schirm bildet, welcher durch die Verformung der Glasscheibe während des Wölbungsvorganges in Wirksamkeit gebracht wird. Zu diesem Zweck wird die Anordnung so getroffen, daß,
6-5 nachdem die Scheibe sich abgesenkt und die gewölbte Form la angenommen hat, wobei sie sich auf dem ganzen Umfang des Rahmens 2 abstützt, der Körper 8 parallel zu der Glasscheibe sich von einer Kante der-
selben zur anderen erstreckend liegt, und zwar in hinreichender Nähe desselben, um durch Aufnahme von Wärme den gewünschten Temperaturunterschied zwischen dem auszusparenden Streifen und dem übrigen Teil der Glasscheibe zu erzielen.
Die Länge des Körpers 8 entspricht im wesentlichen der Breite der Glasscheibe oder ist etwas größer als diese. Sein Abstand von der Glasscheibe ist in noch planem Zustand derselben, d. h. zu Beginn des Erhitzungsvorganges, hinreichend groß, um zu verhindern, daß in dieser Phase eine wärmeabsorbierende Wirkung auf die Scheibe möglich ist.
Die Lage und die Eigenschaften des Körpers 8, insbesondere seiner oberen Fläche, können so gewählt werden, daß seine Einwirkung vom Gesichtspunkt des Wärmeentzuges auf die Scheibe erst am Ende der Erhitzung und praktisch erst, nachdem die Wölbung beendet ist, erfolgt.
Die verzögerte Einwirkung des Schirmkörpers 8 verläuft zu der Wirkung des zweiten Schirmes 9 kornbiniert, welcher in der Nachbarschaft der oberen Fläche der Glasscheibe angeordnet ist und im Gegensatz zu dem ersten Schirm vom Anfang der Erhitzung an und während ihrer gesamten Dauer in Wirksamkeit ist. Die Länge dieses zweiten Schirmes entspricht der Breite der Scheibe. Seine Breite und seine Dicke sind von einem Ende zum anderen gleich.
Es besteht die Möglichkeit, das Temperaturgefälle zwischen dem zu schützenden Streifen und dem übrigen Teil der Scheibe nicht nur durch die Beschaffenheit des Schirmes 9, sondern auch durch Änderung seiner Länge und Breite zu regeln. In Fig. 2 ist ein Schirm 9 dargestellt, der etwas kürzer ist als der Schirmkörper 8 und als die Breite der Scheibe.
Gemäß den Fig. 2 und 3 lassen die Schirme 9 oder 9' an ihren Enden Teile der Glasscheibe frei. Wenn der Schirm in der Nähe seiner Enden eine oder mehrere Ausnehmungen aufweist, so können diese wie gemäß Fig. 3 als Einschnitte an den Enden ausgebildet sein, jedoch gegebenenfalls auch in einem gewissen Abstand von den Enden des Schirmes angeordnet sein und sich über die ganze oder einen Teil der Breite desselben erstrecken.
Der zweite Schirm 9, der am Ende des Abschreckvorganges die Endstellung 9 a einnimmt, kann z. B. aus einer von der Glasscheibe getragenen Metallfolie bestehen. Diese Folie kann einfach auf die Scheibe aufgelegt oder auch auf beliebige Weise, z. B. durch Ankleben, sei es auf ihrer ganzen Fläche oder lediglich an ihren beiden Enden, an dieser befestigt sein. Die Folie kann insbesondere auch so ausgebildet sein, daß sie nur vorübergehend an dem Glas anhaftet, was z. B. durch Anwenduung einer Benetzungsflüssigkeit erfolgen kann, die spurenlos verdampft.
Sobald der Wölbungsvorgang beendet ist und das gewünschte Temperaturgefälle zwischen den Streifen und den Nachbarbereichen der Scheibe erzielt worden ist, wird das die Scheibe tragende Formwerkzeug auf dem Ofen zurückgezogen und in an sich üblicher Weise zwischen Abschreckvorrichtungen, z. B. mit Blasdüsen ausgerüsteten Kästen, deren Form der der Flächen der gewölbten Scheibe entspricht, hindurchgeführt.
Da die Glasscheibe der Abschreckbehandlung unterworfen wird, während sie auf dem Formwerk- · zeug ruht, wirkt der Körper 8, während die Scheibe während des Beblasens an Ort und Stelle verbleibt, weiter wie ein Schirm auf den auszusparenden Streifen. Demzufolge verläuft die Kühlung im Bereich des auszusparenden Streifens gedämpfter als in den zu härtenden Zonen, wodurch es weiter möglich wird, auf den Wert der endgültig in dem Streifen erzeugten Spannungen einzuwirken.
Der Schirm 9 kann während der Abschreckbehandlung entweder an Ort und Stelle verbleiben oder auch vorher entfernt werden. Im Falle einer auf die obere Fläche der Scheibe lose aufgelegten Folie kann die Wirkung der Blasluft selbst genügen, um diese schon zu Beginn der Abschreckbehandlung wegzublasen.
In Fig. 4 ist ein oberer Schirm dargestellt, der aus zwei Metallfolienstreifen 10 und 11 besteht, die durch einen freien Zwischenraum 12 voneinander getrennt sind.
Dieser obere Schirm hat nach der dargestellten Ausführungsform die gleiche Breite wie der untere Schirm, der in der Figur durch ihn abgedeckt ist.
Während der Erhitzung und Wölbung der Glasscheibe kann durch den freien Zwischenraum 12 eine gewisse Wärmemenge hindurchgehen, unter deren Einwirkung der geschützte Glasstreifen sich ausdehnt, wodurch es möglich wird, daß er, ohne zu springen, an der Ausdehnung der gesamten Scheibe teilnimmt.
Gemäß der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform erstreckt sich der Schirm über die Kanten der Glasscheibe hinaus. Er kann jedoch gegebenenfalls auch so ausgebildet sein, daß er nicht über diese vorspringt oder sogar in einem geringeren Abstand vor den Kanten der Glasscheibe endet.
Selbstverständlich ist es möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, auf ein und derselben Scheibe mehrere die Fortpflanzung eines Bruchs begrenzende Schranken zu bilden.
Gegenstand der Erfindung sind ferner die nach dem neuen Verfahren hergestellten gewölbten und gehärteten Glasscheiben mit einer oder mehreren die Bruchfortpflanzung begrenzenden Schranken in Form von in sich selbst geschlossenen oder sich von einer Kante der Scheibe zur gegenüberliegenden erstrekkenden Streifen.

Claims (8)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Herstellung gewölbter, gehärteter Glasscheiben, die wenigstens eine die Fortpflanzung eines Bruches an einer Stelle der Scheibe verhindernde Schranke aufweisen, die mittels zweier während der Wärmebehandlung der Scheibe auf je eine Fläche derselben einwirkender Schirme erzeugt wird, dadurch gekenn zeichnet, daß die Schirme während des Wölbens der Scheibe auf diese einwirken und wenigstens einer der beiden Schirme so angeordnet ist, daß sich sein Abstand von der Scheibe während des Wölbens der Scheibe verringert.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Schirme (8, 9), deren Breite das Mehrfache der Dicke der Scheibe (1), z.B. größenordnungsmäßig das Dreifache der Scheibendicke, beträgt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen aus einer Metallfolie bestehenden Schirm
(9), der vorübergehend, ζ. Β. durch Verwendung einer ohne Spuren verdampfenden Benetzungsfiüssigkeit, an der Scheibe (1) haftet.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Schirme (8, 9') im Bereich der Enden des Streifens die ganze oder einen Teil der Breite desselben frei läßt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eine der beiden auf die Glasscheibe (1) wirkenden Schirme aus zwei zueinander parallelen, einen freien Zwischenraum einschließenden Streifen (10,11) besteht.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm in einem gewissen Abstandsbereich von seinen Enden eine über die gesamte
oder einen Teil seiner Breite erstreckende Unterbrechung aufweist.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, wobei die Wölbung der Scheibe in horizontaler Lage derselben mittels eines Formwerkzeuges erfolgt, gekennzeichnet durch die Kombination von zwei Schirmen, deren einer fest an dem Formwerkzeug angeordnet ist, während der andere an die Scheibe angelegt ist und den Wölbungsvorgang mitmacht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Formwerkzeug in dem Ofen parallel zu den geradlinigen Seiten des Formrahmens verfahrbar ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1028 753;
französische Patentschrift Nr. 1121 683.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
109 689/79 9.61
DES58413A 1957-05-31 1958-05-29 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von gewoelbten, gehaerteten Glasscheiben Pending DE1114009B (de)

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FR1179368A (fr) 1959-05-22
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