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TECHNISCHER
EINSATZBEREICH
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Die
Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf verteile Prozesssteuernetzwerke
sowie im Besonderen auf die Reduzierung von Hochfrequenzrauschen
innerhalb verteilter Prozesssteuernetzwerke.
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BESCHREIBUNG
DER TECHNIK
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Große, kontinuierliche
Fertigungsprozesse, wie sie beispielsweise in der Chemie-, Papier-
und Erdölindustrie
zum Einsatz gelangen, verwenden zahlreiche strategisch angeordnete
Vor-Ort-Geräte zur Überwachung
und Steuerung zentraler Prozessparameter innerhalb des Herstellungsprozesses. Die
zentralen Prozessparameter können
beispielsweise mittels Durchflussmessgeräten, Geschwindigkeitssensoren,
Druckgebern oder Thermoelementen gemessen oder überwacht bzw. mittels Geräten wie beispielsweise
Ventilstellern, Servomotoren, Heizelementen etc. verändert oder
gesteuert werden.
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Historisch
wurden Fertigungsprozesse mittels manueller Steuerungssysteme gesteuert,
wobei beispielsweise der Bediener ein Manometer abliest und ein
entsprechendes Druckventil betätigt,
um zentrale Prozessparameter zu überwachen
und zu steuern. Herstellungsprozesse, in denen frühe Steuerungssysteme
eingesetzt wurden, verwendeten unter anderem lokale Druckregler,
Druckgeber und Ventilsteller zur Steuerung zentraler Prozessparameter
an diskreten Orten innerhalb des Prozesses. Lokale Drucksteuerungssysteme
wurden schließlich
durch elektromechanische Systeme ergänzt, die die Möglichkeit
einer nahezu deterministischen Steuerung lokaler Prozessparameter
mittels individueller Prozesssteuerungskreise boten. Ein vereinfachtes
Beispiel eines derartigen Prozesssteuerungskreises ist schematisch
in 1 dargestellt. Der Prozesssteuerungskreis 10 beinhaltet
eine Steuereinheit, bei der es sich um einen digitalen Computer
wie beispielsweise eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS)
handeln kann, die eine Prozesssteuerungsroutine 16 ausführt, bei
der es sich um ein Software-Programm oder um eine festverdrahtete
Kombination analoger Elemente wie beispielsweise Schalter, Kondensatoren
und Induktoren handeln kann, die so angeordnet sind, dass sie eine
Prozesssteuerungsroutine ausführen.
Die Steuerungseinheit ist so gestaltet, dass sie eine Steuerungsoperation
ausführt, um
ein Steuersignal U zu erzeugen, das anschließend an einen Prozess 14 übermittelt
wird. Das Steuersignal U weist den Prozess 14 an, entsprechend der
innerhalb der Steuereinheit 12 ausgeführten Prozesssteuerungsroutine 16 eine
bestimmte Funktion – beispielsweise Öffnen eines
Ventils, Verstellen des Hubs eines Zylinders, Ändern einer Temperatureinstellung
etc. – auszuführen. Die
Durchführung
des Prozesses als Reaktion auf das Steuersignal U wird durch eine
Prozessvariable X beschrieben, die beispielsweise die Durchströmgeschwindigkeit
in einem Ventil, den Hub eines Zylinders oder die Temperatur in
einem chemischen Bad repräsentiert.
Die Prozessvariable X wird von einer Messvorrichtung 18 gemessen,
die einen Prozessvariablenausgang Y erzeugt. Anschließend übermittelt
die Messvorrichtung 18 den Prozessvariablenausgang Y als
Rückmeldesignal
an die Steuereinheit 12. Die Steuereinheit 12 vergleicht ihrerseits
den Prozessvariablenausgang Y mit einem gespeicherten Sollwert SP,
um ein Fehlersignal E zu bestimmen. Die Steuereinheit 12 führt sodann
die Prozesssteuerungsroutine 16 aus, wobei es sich um eine
PI-Steuerung (proportional-integral), eine PID-Steuerung (proportional-integral-differential), eine
Fuzzy-Logik oder jede andere Art von Steuerungstechnik handeln kann,
bei der auf der Grundlage des Fehlersignals E und des Sollwerts
SP ein geändertes
Steuerungssignal U erzeugt wird. Auf diese Weise veranlasst die
Steuereinheit den Steuerkreis 10, den Prozessvariablenausgang
Y auf einen Wert gleich dem gewünschten
Sollwert SP wird zu führen.
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Durch
die zunehmende Verbreitung mikroprozessorbasierter, verteilter Steuernetzwerke (DCNs)
ist die Prozesssteuerungsindustrie in der Lage, von Systemen, die
wie die eingangs beschriebenen Systeme auf eine Vor-Ort-Steuerung
angewiesen sind, abzukommen und verteilte Systeme einzuführen, die
eine umfassendere Gesamtsteuerung des Prozesses ermöglichen
und gleichzeitig ein physikalisch weniger komplexes Steuerungssystem
benötigen.
Ein typisches verteiltes Steuernetzwerk beinhaltet oftmals eine
oder mehrere, an geeigneter Stelle angeordnete Bedienerschnittstellen
(UIs) wie beispielsweise Personal Computer oder industrietaugliche
Touch-Screen-Computer. Die Bedienerschnittstelle kann so ausgeführt werden,
dass sie ein Überwachungsprogramm
enthält
und ausführt,
das so konzipiert ist, dass die Daten der einzelnen Steuereinheiten
erfasst und dem Bediener angezeigt werden. Die Bedienerschnittstelle
ist typischerweise über
ein Computer-Netzwerk mit einem oder mehreren Steuereinheiten verbunden,
mit denen sie mittels eines Open-Source-Kommunikationsprotokolls
wie beispielsweise dem Ethernet-Protokoll
kommuniziert. Die Steuereinheit kann so konzipiert sein, dass sie eine
globale Prozesssteuerungsroutine enthält und ausführt, die die Operationen zahlreicher
lokaler Prozesssteuerungsroutinen für über den gesamten physikalischen
Prozess verteilte Steuerungs- und Überwachungsgeräte integriert
und überwacht.
Diese – in der
Regel als Feldgeräte
bezeichneten – Steuerungs-
und Überwachungsgeräte sind
mit der Steuereinheit verbunden, sodass zentrale Prozessparameter
wie beispielsweise Temperatur, Druck und Durchströmgeschwindigkeit überwacht
und gesteuert werden können.
Das System kann weiterhin ein oder mehrere als "intelligente Geräte" bezeichnete Feldgeräte beinhalten, die unabhängig von
der Steuereinheit oder in Verbindung mit dieser in der Lage sind, begrenzte
Steuerungsabläufe
oder andere Operationen wie beispielsweise Kalibrierung, Alarmerzeugung
etc. auszuführen.
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Das
verteilte Steuernetzwerk kann so konfiguriert werden, dass es jede
Anzahl von Sub-Netzwerken oder kleineren Netzwerken, die über eine Steuereinheit
mit der Bedienerschnittstelle interagieren, beinhaltet. Die tatsächliche
Konfiguration eines jeden Sub-Netzwerks
kann unterschiedlich sein, abhängig
beispielsweise von den zu überwachenden und
zu steuernden Prozessparametern, dem vom jeweiligen Sub-Netzwerk
verwendeten Kommunikationsprotokoll wie beispielsweise dem HART®-Protokoll,
dem Protokoll der Foundation FIELDBUS® und dem
PROFIBUS®-Protokoll
sowie den Hardware-Anforderungen der einzelnen mit dem jeweiligen Sub-Netzwerk
verbundenen Geräte.
Ein mit einer Anzahl intelligenter Geräte wie beispielsweise Fieldbus-Geräten konfiguriertes
Sub-Netzwerk kann,
falls gewünscht,
als unabhängiges
Prozesssteuernetzwerk innerhalb des verteilten Haupt-Steuernetzwerks arbeiten.
Ein auf diese Weise mit Sub-Netzwerken konfiguriertes verteiltes
Steuernetzwerk benötigt
weniger häufig
Eingaben von der Steuereinheit, was wiederum bedeutet, dass innerhalb
der Steuereinheit Rechenkapazität
freigesetzt wird, die sodann für
andere Funktionen oder für
die Ausführung
detaillierterer Steuerungsroutinen genutzt werden kann.
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Innerhalb
eines typischen verteilten Steuernetzwerks wird die Kommunikation
zwischen der Steuereinheit und den Feldgeräten generell gemultiplext,
um die erforderliche Bandbreitenverfügbarkeit innerhalb des Netzwerks
zu gewährleisten
und um zu verhindern, dass die Steuereinheit mit Informationen überladen
wird, wenn alle Geräte
gleichzeitig versuchen, miteinander zu kommunizieren. Die Kommunikation
wird typischerweise so gesteuert, dass jedem Feldgerät (bzw.
Sub-Netzwerk) ein Kommunikationsfenster zugeteilt wird, wobei es
sich im Wesentlichen um ein reserviertes Zeitintervall innerhalb
des Abfragezyklus der Steuereinheit handelt, während dessen Informationen
zwischen Steuereinheit und Feldgerät ausgetauscht werden können. Diese
Art periodischer Kommunikation gewährleistet, dass während jedes Zeitintervalls
jeweils nur ein Feldgerät
mit der Steuereinheit kommuniziert, sodass vermieden wird, dass die
Steuereinheit mit Informationen überladen
wird. Periodische Kommunikation ermöglicht einerseits zwar eine
effektive Verwaltung von Steuereinheitsressourcen und Netzwerkbandbreite,
erzeugt andererseits jedoch auch eine unvermeidliche Kommunikationsverzögerung zwischen
der Steuereinheit und dem einzelnen Feldgerät, da die Kommunikation zum oder
vom Feldgerät
so lange zurückgestellt
werden muss, bis das dem Gerät
zugeteilte Kommunikationsfenster innerhalb des Abfragezyklus erscheint.
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Prozesssteuerungssysteme,
die sich dieses periodischen Kommunikationskreises bedienen, arbeiten
oftmals mit einem, an der Verarbeitungsgeschwindigkeit der Steuereinheit
gemessen, relativ langsamen Abfragezyklus, da die Reaktionszeit
der überwachten und
gesteuerten Prozessparameter typischerweise um Größenordnungen
langsamer ist als der Abfragezyklus. Die Verwendung eines schnelleren
Kommunikationskreises verbietet sich generell aus Kostengründen und
ist in der Regel auch nicht erforderlich. Andererseits ist ein Steuerungssystem, das
mit einem langsamen Abfragezyklus arbeitet, jedoch nicht in der
Lage, hochfrequente Prozessschwankungen auszugleichen, deren Dauer
generell kürzer
ist als die Zeit für
die Hin- und Rückkommunikation
zwischen der Messvorrichtung und der Steuereinheit, die das kompensierende
Steuersignal erzeugt.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Ein
Verfahren und eine Vorrichtung, die hochfrequente Prozessschwankungen
oder Rauschen in einem verteilten Steuernetzwerk kompensiert, beinhaltet
eine Messvorrichtung, die in der Lage ist, Hochfrequenzprozessparameterdaten
zu erfassen, eine Modellierungsroutine, die unter Verwendung der
Hochfrequenzprozessparameterdaten ein Modell des Hochfrequenzrauschens
in einem Prozessparameter entwickelt, sowie eine Kompensationsroutine,
die unter Verwendung des entwickelten Modells ein Steuersignal anpasst,
um auf diese Weise das innerhalb des Prozessparameters vorhandene
Hochfrequenzrauschen zu kompensieren. Die Messvorrichtung kann eine
Prozessvariable mit einer relativ hohen Frequenz messen und eine
Teilmenge der gemessenen Daten (beispielsweise die Niederfrequenzdaten)
an eine Standard-Steuereinheit übermitteln,
die ein Steuersignal erzeugt, um den gemessenen Prozessparameter
auf jede bekannte Weise zu steuern. Die Hochfrequenzprozessparameterdaten
können
jedoch direkt an die Modellierungsroutine übermittelt werden, um die Kommunikationsverzögerung zu
minimieren und eine optimale Nutzung der Netzwerkbandbreite zu erreichen.
Die Modellierungsroutine analysiert die Hochfrequenzdaten und entwickelt
ein mathematisches Modell des Hochfrequenzrauschens innerhalb der
Prozessvariablen. Das resultierende mathematische Modell kann sodann
von der Kompensationsroutine verwendet werden, um das von der Steuereinheit
erzeugte Steuerungssignal zu verändern,
bevor dieses Signal an die gesteuerte Vorrichtung übermittelt
bzw. von dieser genutzt wird. In einer Ausführung kann die Kompensationsroutine
oder die Modellierungsroutine das Model nutzen, um eine Transferfunktion
für das
hochfrequente Rauschen zu entwickeln, und anschließend die
Transferfunktion invertieren. Die resultierende invertierte Transferfunktion
des hochfrequenten Rauschens kann sodann mit dem Steuersignal multipliziert
werden, um ein angepass tes Steuersignal zu erzeugen, das das hochfrequente
Rauschen innerhalb des gesteuerten Prozessparameters kompensiert.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein schematisches Blockdiagramm eines auf früherer Technik basierenden Steuerungssystems;
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2 ist
ein schematisches Blockdiagramm eines verteilten Steuerungsnetzwerks
einschließlich eines
Sub-Netzwerks, das hochfrequentes Rauschen kompensiert;
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3 ist
ein schematisches Blockdiagramm, das den Datenfluss innerhalb einer
Ausführung
eines Systems zur Kompensation von hochfrequentem Rauschen veranschaulicht;
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4 ist
ein schematisches Blockdiagramm, das den Datenfluss innerhalb einer
anderen Ausführung
eines Systems zur Kompensation von hochfrequentem Rauschen veranschaulicht;
und
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5 ist
ein schematisches Blockdiagramm, das den Datenfluss innerhalb einer
anderen Ausführung
eines Systems zur Kompensation von hochfrequentem Rauschen veranschaulicht.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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2 zeigt
ein verteiltes Steuerungsnetzwerk 20 (DCN) einschließlich zweier
Bedienerschnittstellen (UIs) 22, die mit einem physikalischen
Kommunikationsnetzwerk 24 kommunizieren, bei dem es sich
um ein Ethernet oder jedes andere gewünschte Kommunikationsnetzwerk
handeln kann. Das verteilte Steuerungsnetzwerk 20 beinhaltet
weiterhin die Sub-Netzwerke 26 und 28, von denen
jedes einzelne oder beide Sub-Netzwerke jedes beliebige proprietäre oder
Open-Source-Kommunikationsprotokoll wie beispielsweise das HART®-
oder PROFIBUS®-Protokoll
sowie das Protokoll der Foundation FIELDBUS® verwenden
kann bzw. können.
Das in 2 dargestellte Sub-Netz werk beinhaltet eine Steuereinheit 30,
bei der es sich um einen Personal Computer, eine speicherprogrammierbare
Steuerung, einen Stand-alone-Prozessor etc. handeln kann, die unter anderem
so ausgelegt sind, dass sie Prozesssteuerungsroutinen speichern
und ausführen
und mit den Bedienerschnittstellen 22 kommunizieren können. Die
Steuereinheit 30 kommuniziert über ein lokales physikalisches
Netzwerk 32, bei dem es sich um eine proprietäre oder
Open-Source-Backplane-Platine handeln kann, mit einem Paar von Eingabe-/Ausgabe-Geräten (E/A-Geräten) 34a und 34b.
Das E/A-Gerät 34a kommuniziert
in der dargestellten Form über
einen Bus oder in einer Ringkonfiguration, wie sie beispielsweise
mit dem PROFIBUS-Protokoll verbunden ist, während das E/A-Gerät 34b in
der dargestellten Form in der vom HART-Protokoll vorgeschriebenen
Punkt-zu-Punkt-Anordnung
kommuniziert. Die E/A-Geräte
kommunizieren in der dargestellten Form mit einer Vielzahl von Feldgeräten 36a–36f unter
Verwendung der HART- und PROFIBUS-Kommunikationsprotokolle. Die E/A-Geräte 34a und 34b könnten, falls
gewünscht,
jedes beliebige andere aus einer Anzahl bekannter Kommunikationsprotokolle
für die
Kommunikation zwischen der Steuereinheit 30 und den damit
verbundenen Feldgeräten 36a–36f verwenden.
Die Feldgeräte 36a–36f können unter
anderem Messvorrichtungen wie beispielsweise Temperatur-, Druck,
Durchströmgeschwindigkeitsmessgeräte oder
Steuerungsvorrichtungen wie beispielsweise Ventile und Steller zur
Steuerung eines Prozessparameters beinhalten.
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Entsprechend
beinhaltet das in 2 dargestellte Sub-Netzwerk
eine Steuereinheit 38, die über ein physikalisches Netzwerk 40 mit
einem Paar von E/A-Geräten 42a, 42b verbunden
ist. Das E/A-Gerät 42a ist
mit mehreren Feldgeräten 44a–44c verbunden,
bei denen es sich beispielsweise um HART-Geräte handeln kann. Das E/A-Gerät 42b ist über eine Fieldbus-Schleife 48 mit
mehreren Fieldbus-Geräten 50–56 verbunden.
Die Fieldbus-Geräte 50–56 sind selbstverständlich in
der Lage, voneinander unabhängig
zu arbeiten und (über
das E/A-Gerät 42b)
direkt mit der Steuereinheit oder über die Fieldbus-Schleife 48 miteinander
zu kommunizieren. Die Fieldbus-Geräte 54 und 56 sind
beispielsweise intelligente Geräte,
die einen Prozessor 58 bzw. 60 sowie einen Speicher 62 bzw. 64 enthalten.
Die Fieldbus-Geräte 54 und 56 sind
in der Lage, Routinen wie beispielsweise Funktionsblöcke oder
Steuerungsmodule zu speichern, die auf den Prozessoren 58 und 60 ausgeführt werden
können.
Die Speicher 62 und 64 können auch für die Speicherung von Daten
verwendet werden, beispielsweise zur Speicherung der von den intelligenten
Geräten 54 und 56 erfassten Prozessvariablendaten
oder zur Speicherung anderer Daten, die von einem anderem Gerät wie beispielsweise
dem Gerät 50 oder 52 über die
Fieldbus-Schleife 48 übertragen
werden.
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Die
Fieldbus-Geräte 50–56 sowie
die anderen Geräte
innerhalb der Sub-Netzwerke 26 und 28 können Funktionen
ausführen,
die üblicherweise
in Standard-Prozesssteuerungskreisen enthalten sind, beispielsweise
Funktionen zur Messung und Steuerung von Prozessvariablen auf jede
gewünschte
oder bekannte Weise. So kann beispielsweise das Feldgerät 50 Daten
messen und diese gemessenen Daten periodisch über das E/A-Gerät 42b an
die Steuereinheit 38 übertragen.
Die Steuereinheit 38 kann unter Verwendung der gemessenen
Daten eine bekannte Prozesssteuerungsroutine ausführen und
ein Steuersignal über
die Schleife 48 an das Gerät 52 übermitteln,
bei dem es sich beispielsweise um ein Ventil handeln kann.
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Um
hochfrequentes Rauschen innerhalb eines Kreises zu kompensieren,
kann eines der intelligenten Geräte – beispielsweise
das Gerät 54 – Prozessvariablendaten
messen oder auf sonstige Weise erfassen, die für eine Prozessvariable repräsentativ sind,
für die
eine Kompensation hochfrequenten Rauschens durchzuführen ist.
In diesem Beispiel erfolgen die Prozessvariablenmessungen in Intervallen,
die schneller sind, als es die Steuereinheit 38 für die Durchführung ihrer
Standard-Steuerungsroutine erfordert. Allgemein ausgedrückt, erfolgen
die Prozessvariablenmessungen in einem Intervall, das mindestens
doppelt so schnell ist wie die höchste Rauschfrequenz,
die innerhalb der Prozessvariablen zu steuern bzw. zu kompensieren
ist. Es ist ersichtlich, dass das exakte Intervall, in dem die Prozessvariablenmessungen
zu erfolgen haben, generell von der Art der Modellierung, mit der
das innerhalb der Prozessvariablen vorliegende Hochfrequenzrauschen
modelliert wird, sowie von weiteren Faktoren abhängt, die die durchgeführte Kompensation
zur Reduzierung des Hochfrequenzrauschens beeinflussen.
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In
diesem Beispiel erfasst das Gerät 54 die Prozessvariablenmessungen
und speichert diese in seinem Speicher 62. Die erfassten
Prozessvariablenmessungen umfassen sowohl die von der Steuereinheit 38 benötigten Standard-Niederfrequenzmessungen
der Prozessvariablen als auch die in dem schnelleren Intervall durchgeführten Messungen,
die das innerhalb des Prozesses vorhandene Hochfrequenzrauschen
repräsentieren.
Dies be deutet, dass die in einem langsameren Intervall durchgeführten Prozessvariablenmessungen
(d.h. eine Teilmenge aller im Speicher 62 gespeicherten
Prozessvariablenmessungen) von der Steuereinheit 38 für typische
Prozesssteuerungsaufgaben verwendet werden können, während die hier beschriebene
Kompensation von hochfrequentem Rauschen die Gesamtheit (d.h. die hochfrequenten)
der vom Gerät 54 durchgeführten Prozessvariablenmessungen
nutzt. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass, obwohl in diesem
vereinfachten Beispiel das Gerät 54 sowohl
die niederfrequenten Messungen an die Steuereinheit 38 übermittelt
als auch gleichzeitig die für
die Kompensation benötigten
Daten des Hochfrequenzrauschens erfasst und speichert, es auch möglich ist,
mehrere Geräte für die Erfassung
dieser unterschiedlichen Messungen einzusetzen.
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Auf
jeden Fall werden die gesamten, für die Prozessvariable repräsentativen
Messdaten an eine Modellierungsroutine übermittelt, die unter Verwendung
dieser Hochfrequenzmessungen ein Modell ermittelt, das das hochfrequente
Rauschen im Prozessparameter repräsentiert. Modellierungsroutinen,
die für
die Analyse von Prozessvariablendaten eingesetzt werden können, sind
bestens bekannt und werden daher hier nicht im Detail beschrieben.
Generell können
diese Routinen jedoch das hochfrequente Rauschen als Kombination
einer oder mehrerer verschiedener Typen von Rauschen wie beispielsweise weißes Rauschen,
lineares Rauschen oder anderes zeitvariantes Rauschen modellieren.
Selbstverständlich
ist es möglich,
jede Art von Rauschmodell wie beispielsweise Mustervergleich des
Rauschens mit vordefinierten Kompensationsmustern, Mustererkennung
oder andere Rauschmodellierungsroutinen zu verwenden. In einer Ausführung kann
das Modell eine Fourier-Analyse verwenden, um die Hochfrequenzkomponenten
des Fehlers und die Phase der Rauschkomponenten zu bestimmen. So
kann das Modell beispielsweise eine gefilterte oder ungefilterte SFT-Technik
(schnelle Fourier-Transformation) oder jede andere gleichwertige
Methode verwenden, um einen kontinuierlichen Strom der zeitvarianten
Fourier-Koeffizienten, die das zyklische Verhalten des Rauschens
beschreiben, zu liefern. Mittels eines einfachen kontinuierlichen Äquivalents
eines statistischen linearen Fits oder autoregressiver, unabhängiger beweglicher
Durchschnitte etc. kann ein Trend kontinuierlich über einen
rollierenden Zeithorizont ermittelt werden. Ebenso kann auch der
Basiswert mit ähnlichen
Methoden bestimmt werden.
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Die
Modellierungsroutine, die typischerweise in der Messvorrichtung
enthalten ist, sich jedoch auch in einem anderen Gerät befinden
kann, das mit der Messvorrichtung 54 verbunden ist, erzeugt
das mit dem Rauschmodell verbundene Modell bzw. die Modellkoeffizienten.
Anschließend überträgt die Modellierungsroutine
dieses Modell (bzw. die Modellkoeffizienten) an eine weitere Vergleichsroutine,
die das Modell bzw. die Modellkoeffizienten verwendet, um das Hochfrequenzrauschen
zu kompensieren. In einer Ausführung
kann die Kompensationsroutine (bzw. die Modellierungsroutine, falls
gewünscht)
eine Transferfunktion für
das Modell erzeugen. In einigen Fällen kann es sich bei der Transferfunktion
um das Modell selbst handeln. Die Transferfunktion wird sodann auf
das von der Steuereinheit 38 erzeugte Steuersignal angewandt,
bevor das betreffende Steuersignal an das gesteuerte Gerät übermittelt
bzw. von diesem verwendet wird. In diesem Fall kann die Transferfunktion
invertiert und mit dem Steuersignal multipliziert werden. Es können jedoch
auch andere Methoden verwendet werden, um die Transferfunktion zur
Modifizierung des Steuersignals anzuwenden, um ein modifiziertes
Steuersignal zu erzeugen, das bei Übertragung zum gesteuerten
Gerät das
innerhalb des Prozesses vorliegende Hochfrequenzrauschen kompensiert.
In einem Beispiel kann ein bestimmtes kompensierendes zyklisches
Signal allmählich
am Stellglied oder Steuerungsgerät
eingeführt
werden, um den Hochfrequenzfehler allmählich so zu beeinflussen, dass
Größe und Phase
des Kompensationssignals mittels eines Online-Optimierungsverfahrens
angepasst werden, um den verbleibenden zyklischen Fehler zu minimieren.
In einem weiteren Beispiel können
die Komponenten des hochfrequenten Fehler- und Kompensationssignals kontinuierlich
ermittelt und angepasst werden. Während die vorstehende Beschreibung
die Funktionsweise der Hochfrequenzrauschkompensation allgemein
beschreibt, steht es selbstverständlich
außer Frage,
dass die verschiedenen Routinen in verschiedenen Geräten innerhalb
des Systems enthalten sein können.
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3 zeigt
beispielsweise ein allgemeines Blockdiagramm einer Ausführung eines
Systems zur Kompensation von Hochfrequenzrauschen, in dem die oben
diskutierten Elemente realisiert sind. In diesem Fall führt die
Messvorrichtung Hochfrequenzmessungen YHF und
Niederfrequenzmessungen YLF der Prozessvariablen
durch, in der hochfrequentes Rauschen vorliegt. Die Steuereinheit 38 entwickelt ein
Fehlersignal E, das als Differenz zwischen den Niederfrequenzmessungen
YLF und dem Sollwert SP berechnet wird,
um ein Steuersignal U zu erzeugen. Selbstverständlich kann die Steuereinheit 38 hier und auch
in den folgenden Fällen
die Niederfrequenzmessungen YLF auf jede übliche Weise,
beispielsweise durch regelmäßig getaktete
Kommunikation innerhalb eines Fieldbus-Netzwerks, empfangen. Gleichermaßen kann
das Steuersignal U mittels jeder gewünschten Kommunikationsart an
das gesteuerte Gerät
oder an jedes andere Gerät
innerhalb des Systems übermittelt
werden. In einem spezifischen Beispiel können die Kommunikationsgeräte Datenkompressionsalgorithmen
wie beispielsweise Fourier-Datentransformationsalgorithmen zur Datenkompression
verwenden und die Daten als Fourier-Sinus- und Cosinus-Koeffizienten
oder als andere Arten von Koeffizienten an Stelle von Rohdatenfolgen übermitteln, wobei
die Rekonstruktion in den Empfangsgeräten, Workstations, Computern
etc. erfolgt.
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Wie
in 3 gezeigt, kann die Modellierungsroutine 66 mit
einer Messvorrichtung 68 zu einem einzigen Feldgerät 67 zusammengefasst
oder alternativ mit einem anderen Gerät kombiniert werden, das beispielsweise über das
Fieldbus-Netzwerk 48 mit der Messvorrichtung 68 kommuniziert.
Die Modellierungsroutine 66 empfängt die Hochfrequenzmessungen
YHF und verwendet diese Messungen zur Entwicklung
einer Hochfrequenzrauschmodelltransformation Z. Da die gesamten,
die Hochfrequenzmessungen YHF enthaltenden
Messdaten typischerweise von großem Umfang sind, ist es generell
vorzuziehen, die Modellierungsroutine 66 im selben Feldgerät 67 wie
die Messvorrichtung 68 vorzusehen, sodass die Modellierungsroutine 66 direkten
Zugriff auf die Daten hat, ohne die Daten über die Fieldbus-Schleife 48 senden
zu müssen.
Falls gewünscht, kann
die Modellierungsroutine 66 jedoch auch in einem anderen
Gerät innerhalb
des Sub-Netzwerks, beispielsweise im Gerät 54, untergebracht
werden und die Daten über
die Fieldbus-Schleife 48 empfangen.
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Die
Modellierungsroutine 66 verwendet die Hochfrequenzmessdaten
YHF zur Erzeugung des Modells Z, wobei es
sich um eine Transferfunktion oder einen Satz von Parametern für ein Modell
handeln kann, das repräsentativ
für das
spezifische Hochfrequenzrauschen innerhalb des Parameters Y oder
für beliebige
andere Daten, die ein Rauschmodell definieren, ist. Das Modell Z
wird sodann in eine Invertierungsroutine 70 (die Bestandteil
der Modellierungsroutine 66 sein kann) eingegeben. Die
Invertierungsroutine 70 invertiert die Transferfunktion
Z, um eine invertierte Transferfunktion (1/Z) zu entwickeln. Selbstverständlich kann
jede Art von mathematischer Invertierungsroutine verwendet werden,
wobei die Form dieser Routine vom Typ des entwickelten Modells abhängt. Die
Invertierungsroutine 70 kann sich zusammen mit der Modellierungsroutine 66 im
selben Gerät
oder in einem anderen Gerät
befinden. Falls sie sich in einem anderen Gerät befindet, wird das Modell
Z (bzw. die das Modell Z definierenden Koeffizienten oder Parameter)
auf zeitlich gesteuerte oder nicht gesteuerte Weise über ein
Kommunikationsnetzwerk wie beispielsweise die Fieldbus-Schleife 48 zur
Invertierungsroutine übermittelt.
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Entsprechend
ist es möglich,
die invertierte Transferfunktion (1/Z) oder für diese repräsentative Daten
an eine Kompensationsroutine 72 zu übermitteln, die sich im selben
Gerät wie
die Invertierungsroutine 70 oder in einem anderen Gerät befinden kann.
Falls sie sich in einem anderen Gerät befindet, werden die invertierte
Transferfunktion oder die für diese
repräsentativen
Daten auf jede bekannte oder gewünschte
Weise über
die Kommunikationsschleife wie beispielsweise die Fieldbus-Schleife 48 übertragen.
Die Kompensationsroutine 72 multipliziert die invertierte
Transferfunktion (1/Z) bzw. wendet diese auf sonstige Weise auf
das Steuersignal U an, um ein angepasstes Steuersignal U' zu erzeugen. Die
Kompensationsroutine 72 kann sich im selben Gerät wie die
gesteuerte Vorrichtung oder in einem anderen Gerät befinden. Wenn sie sich im
selben Gerät
befindet, kann die Kompensationsroutine 72 das Steuersignal
U empfangen, die Kompensation durchführen und sodann das angepasste
Steuersignal U' zur
gesteuerten Vorrichtung 74 bzw. genauer zu einer Routine übermitteln,
die innerhalb der gesteuerten Vorrichtung ausgeführt wird. Wenn sich die Kompensationsroutine 72 in
einem anderen Gerät
wie beispielsweise einem anderen Feldgerät befindet, sendet die Kompensationsroutine 72 das
angepasste Steuersignal U' über das
Kommunikationsnetzwerk wie beispielsweise die Fieldbus-Schleife 48 zur
gesteuerten Vorrichtung. Wenn das verteilte Steuernetzwerk 20 das
Fieldbus-Protokoll verwendet, erfolgt die Kommunikation zwischen
der Kompensationsroutine 72 und der Steuereinheit 38 in
der Regel innerhalb des planmäßigen Kommunikationsfensters
für die
betreffende Routine, um auf diese Weise zu gewährleisten, dass die Kompensation
in jedes von der Steuereinheit 38 erzeugte Steuersignal
U integriert ist.
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Selbstverständlich können sich
die Modellierungsroutine 66, die Invertierungsroutine 70 und
die Kompensationsroutine 72 im selben oder in verschiedenen
Geräten
befinden. Während
sich die Modellierungsroutine 66 im Allgemeinen in der
Messvorrich tung 68 befindet, um eine Überlastung des Fieldbus-Netzwerks 48 durch
zu große
Datenmengen zu vermeiden, können
sich die Invertierungsroutine 70 und die Kompensationsroutine 72,
falls gewünscht,
in anderen Geräten
befinden, da das Kommunikationsvolumen zwischen diesen Routinen
typischerweise erheblich geringer ist. In einem Beispiel befinden
sich die Modellierungsroutine 66 und die Invertierungsroutine 70 in
der Messvorrichtung 68, während sich die Kompensationsroutine
in der gesteuerten Vorrichtung 74 befindet. Allerdings
können
sich beispielsweise die Invertierungsroutine 70 und die
Kompensationsroutine 72 sämtlich in verschiedenen Geräten befinden,
beispielsweise innerhalb eines anderen Feldgeräts oder innerhalb der Steuereinheit 38 selbst.
In diesem Beispiel empfiehlt sich die Verwendung einer Datenkompressionsroutine
wie beispielsweise der bereits diskutierten Datenkompressionsroutine
zur Komprimierung der zu übertragenden
Daten.
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Die
Modellierungsroutine 66 berechnet vorzugsweise ein neues
Modell entsprechend jeder Periode der Niederfrequenzmessdaten YLF, sodass für jedes von der Steuereinheit 38 erzeugte
Steuersignal U eine neue Transferfunktion aktualisiert und verwendet
wird. Falls gewünscht,
kann die Modellierungsroutine 66 jedoch ein neues Rauschmodell
erzeugen oder das Rauschmodell in größeren Abständen aktualisieren, sodass
die Transferfunktion Z weniger häufig
aktualisiert wird. Weiterhin kann die Kompensationsroutine 72 ein
angepasstes Steuersignal U' häufiger zur
Verfügung
stellen, als die Steuereinheit 38 ein Steuersignal U liefert.
Dies ist generell von Nutzen, wenn die Transformationsfunktion Z
zeitvariant ist oder wenn das Fehler- und das Kompensationssignal
kontinuierlich ermittelt und angewandt weiden.
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4 zeigt
eine weitere Ausführung
des Hochfrequenzkompensationssystems, bei der für die verschiedenen Mess-,
Modellierungs- und Invertierungskomponenten unterschiedliche Orte
dargestellt sind. Bei dieser Ausführung entwickelt, wie bereits weiter
oben beschrieben, eine Steuereinheit 76 ein Fehlersignal
E als Differenz zwischen den Niederfrequenzmessungen YLF und
dem Sollwert SP. Zusätzlich
enthält
die Steuereinheit 76 die Kompensationsroutine 77,
die zuvor in 3 mit der Zahl 72 gekennzeichnet
wurde, um das angepasste Steuersignal U' zu erzeugen. Das angepasste Steuersignal
U' wird zu der gesteuerten
Vorrichtung 78 übermittelt,
die ihrerseits innerhalb des Prozesses 80 entsprechend der
von der Steuereinheit 76 ausgeführten Steuerungsroutine bestimmte Funktionen
wie beispielsweise die Anpassung der Temperatur eines Gemischs oder
die Veränderung
der Stellung eines Ventils zur Einstellung des Durchflusses ausführt.
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4 zeigt
weiterhin die Messvorrichtung 68 innerhalb eines Gerätes, das
sich innerhalb des Prozesses 82 befindet bzw. mit dem die
Messvorrichtung 68 kommuniziert. In diesem Beispiel handelt
es sich bei der Messvorrichtung 68 um ein intelligentes
Gerät,
das in der Lage ist, die gesamten Messdaten in seinem lokalen Speicher
zu erfassen und zu halten. Die Messvorrichtung 68 kann
sodann eine Routine zur Analyse der gesamten Messdaten ausführen, um die
Niederfrequenzmessungen YLF zu erhalten,
die als Rückmeldesignal
auf jede bekannte Weise an die Steuereinheit 76 übermittelt
werden. Die Messvorrichtung 68 kann die Hochfrequenzmessdaten
YHF zur Übertragung
an eine Modellierungsroutine innerhalb eines anderen Geräts komprimieren
oder diese Daten ohne Komprimierung senden. Ungeachtet des Kommunikationsverfahrens
werden die Informationen an das Gerät, in dem die Modellierungsroutine 84 gespeichert
ist, übertragen.
Unter Verwendung der von der Messvorrichtung 68 empfangenen
Daten entwickelt die Modellierungsroutine 84 ein Modell
Z, wobei es sich um eine Transferfunktion oder jede andere bekannte
Kompensationsfunktion handeln kann, die das Hochfrequenzrauschen
innerhalb der Prozessvariablen Y repräsentiert. Das Modell Z wird sodann
an eine Invertierungsroutine 70 übermittelt, die sich innerhalb
des selben Feldgerätes
wie die Modellierungsroutine 84 oder in einem anderen Gerät befinden
kann und über
das Fieldbus-Netzwerk 48 mit
dem Gerät 84 kommuniziert.
Die Invertierungsroutine 70 berechnet die invertierte Transferfunktion
(1/Z) des von der Modellierungsroutine 66 gelieferten Rauschmodells
Z. Die resultierende invertierte Transferfunktion (1/Z) wird sodann
zu der Kompensationsvorrichtung innerhalb der Steuereinrichtung 38 übermittelt,
wo die invertierte Transferfunktion sodann in Verbindung mit dem
Fehlersignal E verwendet wird, um das angepasste Steuersignal U' zu erzeugen.
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5 zeigt
eine weitere Ausführung
des Hochfrequenzkompensationssystems, wobei unterschiedliche Orte
für die
verschiedenen Mess-, Modellierungs- und Invertierungskomponenten
gezeigt sind. Die dargestellte Ausführung veranschaulicht eine
der zahlreichen Möglichkeiten,
mit denen ein aus intelligenten Geräten bestehendes System konfiguriert
werden kann, um Verarbeitungseffizienz, Systemauslastung oder andere
gewünschte
Parameter zu maximieren. In dieser Ausführung wird ein Modell Z – typischer weise
eine Transferfunktion, die das innerhalb des Prozesses 80 vorhandene
Hochfrequenzrauschen repräsentiert – von der
Modellierungsroutine 84 berechnet und zur Steuereinheit 86 übertragen.
Bei dieser Konfiguration enthält
die Steuereinheit 86 die Invertierungsroutine 70,
die zur Berechnung der inversen Transferfunktion (1/Z) verwendet
werden kann. Die invertierte Transferfunktion (1/Z) und das Fehlersignal
E können
sodann verwendet werden, um ein angepasstes Steuersignal U' zu erzeugen, das
an das Feldgerät übertragen
wird, dessen Aufgabe darin besteht, das Hochfrequenzrauschen innerhalb
des Prozesses 80 zu kompensieren.
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In
einigen Fällen
kann eine Zeitsynchronisation wünschenswert
sein, um eine korrekte Erkennung und Kompensation des Hochfrequenzfehlers
zu erreichen. So ist es beispielsweise möglich, ein drahtloses Zeitsynchronisationssystem
wie beispielsweise ein auf einem drahtlosen Global Positioning System
(GPS) basierendes System oder das nationale Zeitstandardsystem,
das von Bolder, Colorado, aus Signale sendet, zu verwenden, um eine
zeitliche Synchronisation sämtlicher
Daten mittels Zeitstempel zu erreichen. In diesem Beispiel kann
jedes Gerät über einen
drahtlosen oder sonstigen Empfänger
wie beispielsweise einen GPS-Empfänger verfügen, um ein synchronisiertes
Zeitsignal zu empfangen, wobei dieses Zeitsignal dann dazu verwendet
wird, eine interne Uhr zu aktualisieren. Die Uhr kann sodann für eine präzise Zeitstempelung
jedes vom Gerät
versandten Signals verwendet werden. Auf diese Weise kann im Hochfrequenzmodell
oder in dem Gerät,
das das Hochfrequenzkompensationssignal erzeugt, eine korrekte Kompensation
der zeitlichen Verzögerung
erreicht oder realisiert werden, um die zeitlichen Verzögerungen
bei der Übermittlung
von Daten von einem Gerät
zu einem anderem Gerät
zu berücksichtigen.
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Weiterhin
kann das System zur Kompensation von hochfrequentem Rauschen, falls
gewünscht, pseudozufällige binäre Sequenzsignale
verwenden, die beispielsweise von der intelligenten Steuereinrichtung
wie zum Beispiel dem Ventil oder der Steuereinheit ausgelöst werden,
um die Transportverzögerung
und die Phase zwischen der Steuereinheit (beispielsweise dem Stellglied)
und den gemessenen Variablen an Gebern und/oder Analysatoren oder Geräten zu bestimmen.
Diese Zeitverzögerung
könnte
sodann bei der Bestimmung des Hochfrequenzrauschens sowie als geeignetes
Kompensationssignal verwendet werden. Dieses System erfordert selbstverständlich Generatoren
und Decoder für pseudozufällige Folgen
innerhalb der Geräte
und Routinen, die diese pseudozufälligen Folgen auf die Signale,
die von einem Gerät
zu einem anderen Gerät
gesendet werden, aufzubringen bzw. von diesen abzunehmen.
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Die
hier beschriebenen Techniken können selbstverständlich auf
einen Fall mit mehreren Variablen (beispielsweise zur Prozessoptimierung)
ausgeweitet werden, indem das Gesamtdifferential der interessierenden
Variablen in Bezug auf die mehrfachen Messungen und/oder beteiligten
Stellgliedparameter entweder zu Beginn oder kontinuierlich abgeschätzt wird
und die gewichteten Eingänge
des inversen Störungsmodells
mit dem Stellgliedsignalen aufsummiert werden. Die im Gewichtungsprozess
angesetzten Gewichtungen können
durch Berechnung des Verhältnisses
der relevanten partiellen Differentialverstärkung gegenüber dem Gesamtdifferentialeinflussmodell
bestimmt werden.
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Die
Erfindung wird hier unter Hinweis auf spezifische Beispiele beschrieben,
die lediglich veranschaulichenden Zwecken dienen und die Erfindung
nicht beschränken
bzw. einschränken
sollen; es ist jedoch es für
jeden technisch Versierten ersichtlich, dass Änderungen oder Streichungen
an den dargestellten Ausführungen
vorgenommen werden können,
ohne dass dies eine Abweichung vom Geist und Inhalt der Erfindung
bedeutete.
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Zusammenfassung
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Ein
Steuerungssystem beinhaltet eine Messvorrichtung, die in der Lage
ist, Hochfrequenzprozessparameterdaten zu erfassen, eine Modellierungsroutine,
die unter Verwendung der Hochfrequenzprozessparameterdaten ein Modell
des Hochfrequenzrauschens entwickelt, sowie eine Kompensationsroutine,
die unter Verwendung des entwickelten Modells ein Steuersignal anpasst,
um auf diese Weise das innerhalb des Prozessparameters vorhandene
Hochfrequenzrauschen zu kompensieren. Die Messvorrichtung kann eine
Prozessvariable mit einer relativ hohen Frequenz messen und eine
Teilmenge der gemessenen Daten (beispielsweise die Niederfrequenzdaten)
an eine Standard-Steuereinheit übermitteln,
die ein Steuersignal erzeugt, um den gemessenen Prozessparameter
auf jede bekannte Weise zu steuern. Die Modellierungsroutine analysiert
die Hochfrequenzdaten und entwickelt ein mathematisches Modell des
Hochfrequenzrauschens innerhalb der Prozessvariablen. Das resultierende
mathematische Modell kann sodann von der Kompensationsroutine verwendet
werden, um das von der Steuereinheit erzeugte Standard-Steuerungssignal
zu verändern,
bevor dieses Signal an die gesteuerte Vorrichtung übermittelt
bzw. von dieser genutzt wird.