DE10359236B3 - Anordnung zur Prüfung einer Leistungsendstufe - Google Patents
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Abstract
Bei
einer Anordnung zur Prüfung einer
Leistungsendstufe, wobei die Leistungsendstufe mindestens drei aus
jeweils einer Reihenschaltung eines oberen und eines unteren Halbleiterschalters
bestehende und mit Betriebsspannung beaufschlagte Halbbrücken aufweist und
wobei die Verbindungspunkte der Halbleiterschalter der Halbbrücken Ausgänge bilden,
welche mit Wicklungen eines mindestens dreiphasigen Motors verbunden
sind, ist vorgesehen, dass eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, welche
jeweils einen oder jeweils gleichzeitig mehrere der Halbleiterschalter
nach einem vorgegebenen Programm in den leitenden Zustand schaltet
und dabei prüft,
ob die jeweiligen Spannungen an den Ausgängen jeweils in einem für den jeweiligen
Schaltzustand vorgegebenen Toleranzbereich liegen.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Prüfung einer Leistungsendstufe, wobei die Leistungsendstufe mindestens drei aus jeweils einer Reihenschaltung eines oberen und eines unteren Halbleiterschalters bestehende und mit Betriebsspannung beaufschlagte Halbbrücken aufweist und wobei die Verbindungspunkte der Halbleiterschalter der Halbbrücken Ausgänge der Leistungsendstufe bilden, welche mit Wicklungen eines mindestens dreiphasigen Motors verbunden sind.
- Mit Halbleiterschaltern bestückte Leistungsendstufen werden unter anderem in Kraftfahrzeugen zur Ansteuerung von Verbrauchern, beispielsweise Motoren, verwendet. Durch die rasante Entwicklung von niederohmigen Leistungs-MOSFETs können auch Verbraucher im Kilowattbereich kostengünstig angesteuert werden. In Kraftfahrzeugen kann es vorkommen, dass die Leistungsendstufe und der Verbraucher räumlich voneinander getrennt angeordnet werden, wobei Kurzschlüsse der Verbraucherzuleitungen gegen Masse oder gegen Batteriespannung zu hohen Fehlerströmen führen können. Schmelzsicherungen können im Allgemeinen in diesen Stromkreisen aufgrund ihrer Toleranzen, ihrer Innenwiderstände und der hohen Nutzströme nicht eingesetzt werden. Außerdem kann infolge eines defekten MOSFETs in der Leistungsendstufe ein hoher Fehlerstrom fließen.
- Eine Anordnung nach dem Oberbegriff ist durch
DE 199 63 384 A1 bekannt geworden, bei welcher ferner zur Überwachung eines zum Steuern einer Last vorgesehenen elektronischen Schalters während des Schaltvorganges ein Messstrom in den Schalter eingeprägt wird und die durch den Messstrom verursachte Spannung gemessen und ausgewertet wird. Dies ist jedoch mit einem erheblichen Aufwand verbunden und setzt eine genügend große Schaltzeit voraus, die jedoch aus Gründen der thermischen Belastung der Halbleiterschalter möglichst klein gehalten werden sollte. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine Prüfung der schaltenden Leistungsendstufen mit möglichst einfachen Mitteln vorzusehen, so dass im Falle eines Kurzschlusses die Betriebsspannung abgeschaltet bzw. gar nicht erst eingeschaltet wird und somit die Leistungsendstufe und das Bordnetz vor Schäden geschützt werden.
- Diese Aufgabe wird bei der erfindungsgemäßen Anordnung dadurch gelöst, dass eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, welche jeweils einen oder jeweils gleichzeitig mehrere der Halbleiterschalter nach einem vorgegebenen Programm in den leitenden Zustand schaltet und dabei prüft, ob die jeweiligen Spannungen an den Ausgängen der Leistungsendstufen jeweils in einem für den jeweiligen Schaltzustand vorgegebenen Toleranzbereich liegen.
- Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann der Zustand der Leistungsendstufe und der angeschlossenen Leitungen und Wicklungen differenziert beurteilt werden, wobei der Motor während der Prüfung nicht oder nur unmerklich beeinflusst wird. Die Prüfung kann automatisch vor dem jeweiligen Einschalten der Leistungsendstufe erfolgen, beispielsweise bei der Betätigung des Zündschlüssels eines Kraftfahrzeugs, oder auch während des Betriebs durchgeführt werden.
- Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass die Zuführungen zu den Wicklungen mit Hilfe von weiteren Schaltern auftrennbar sind. Durch die Trennung der Wicklungen mit Hilfe der weiteren Schalter können jeweils ein bis alle der oberen Halbleiterschalter oder ein bis alle der unteren Halbleiterschalter gleichzeitig in den leitenden Zustand gesteuert werden, so dass eine genaue Fehleranalyse möglich ist.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Anordnung besteht darin, dass die Wicklungen des Motors eine Sternschaltung bilden und dass die weiteren Schalter im Sternpunkt und in den Zuleitungen von den Ausgängen der Leistungsendstufe zu den Wicklungen angeordnet sind. Obwohl sich für die erfindungsgemäße Anordnung auch andere steuerbare Schalter eignen, ist beider erfindungsgemäßen Anordnung vorzugsweise vorgesehen, dass die weiteren Schalter Relais sind. Die Erfindung ist auch bei Wicklungen in Dreieckschaltung anwendbar.
- Da die Betriebsspannung der Leistungsendstufen in der Regel wesentlich höher als diejenige von Mikroprozessoren oder digitalen Signalprozessoren ist, sind bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung Verbindungen der Ausgänge der Leistungsendstufe und der Betriebsspannung mit Eingängen von Fensterkomparatoren über Spannungsteiler vorgesehen.
- Um bei abgeschalteten Halbleiterschaltern eine reproduzierbare Spannung an den Ausgängen der Leistungsendstufe sicherzustellen, können bei der erfindungsgemäßen Anordnung Mittel vorgesehen sein, welche bewirken, dass bei nicht leitenden Halbleiterschaltern die jeweilige Ausgangsspannung in dem vorgegebenen mittleren Toleranzbereich liegt.
- Vorzugsweise ist diese Weiterbildung derart ausgestaltet, dass die Mittel von einem Widerstand gebildet sind, der zwischen dem Ausgang einer der Halbbrücken und der Betriebsspannungsquelle liegt und zusammen mit dem Spannungsteiler am Ausgang eine Spannung im mittleren Toleranzbereich erzeugt.
- Eine Prüfung ohne eine Überlastung der Leistungsendstufe und der Einrichtungen zur Spannungsversorgung ist bei einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anordnung dadurch möglich, dass in der Zuleitung der Betriebsspannung ein steu erbarer Schalter vorgesehen ist, dem ein Widerstand parallel geschaltet ist, und dass der steuerbare Schalter von der Steuereinrichtung steuerbar ist. Alternativ kann bei der erfindungsgemäßen Anordnung vorgesehen sein, dass die zur Prüfung dienenden Impulse derart kurz sind, dass sowohl keine Überlastung der Halbleiterschalter stattfindet als auch der Verbraucher während der Prüfung nicht oder nur unmerklich beeinflusst wird.
- Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Eine davon ist schematisch in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend beschrieben.
- Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel bilden zwei MOSFETs
1 ,2 ;3 ,4 ;5 ,6 jeweils eine Halbbrücke7 ,8 ,9 mit Ausgängen10 ,11 ,12 , an die jeweils eine der in Sternschaltung ausgeführten Wicklungen13 ,14 ,15 eines Motors angeschlossen ist. In den Zuleitungen zu den Wicklungen13 ,14 ,15 liegen Kontakte eines Relais31 . Außerdem kann der Sternpunkt mit Hilfe eines weiteren Relais32 aufgetrennt werden. - Einem Eingang
16 wird die Betriebsspannung Ubat zugeführt, die als U+ über ein Relais17 der Leistungsendstufe zugeführt wird. Parallel zu dem Relais17 liegt ein Strombegrenzungswiderstand18 , über den ein Elektrolyt-Kondensator19 hoher Kapazität aufgeladen werden kann, wobei das Relais erst eingeschaltet wird, wenn die Spannung U+ etwa der Spannung Ubat entspricht. Damit wird ein unzulässig hoher Ladestromstoß vermieden. Einzelheiten zu dieser bekannten Schaltung sind inDE 100 57 156 A1 ausgeführt. - Die Anordnung umfasst ferner eine Steuereinrichtung
20 , die als solche im Zusammenhang mit Leistungsendstufen bekannt ist, von einem Mikrocomputer oder einem digitalen Signalprozessor gebildet wird und als solche zum Verständnis der Erfindung nicht näher erläutert zu werden braucht. Ausgänge der Steuereinrichtung20 sind mit einer Ansteuerschaltung21 verbunden, welche Steuersignale HS1, HS2, HS3, LS1, LS2, LS3 für die MOSFETs1 bis6 erzeugt. Mit der Steuereinrichtung20 sind ferner Analog/Digital-Wandler20' verbunden, deren Eingängen von jeweils einem Spannungsteiler22 ,23 ,24 ,25 erzeugte Spannungen zuführbar sind. Die Spannungsteiler weisen wesentlich höhere Widerstandswerte als die Wicklungen13 ,14 ,15 auf, um den Wirkungsgrad der Endstufe im Betrieb nicht zu verschlechtern. Außerdem sind Spulen der Relais31 ,32 mit Ausgängen der Steuereinrichtung20 verbunden. - Dem MOSFET
1 ist ein Widerstand26 parallel geschaltet, der zusammen mit dem Spannungsteiler23 bewirkt, dass am Ausgang10 der Halbbrücke7 im Falle von nicht leitenden MOSFETs1 ,2 die Hälfte der Spannung U+ anliegt. - Die Spannungsteiler
22 bis25 sind derart ausgelegt, dass bei dem höchst möglichen Wert von U+ die zulässige Spannung von CMOS-Schaltungen nicht überschritten wird. Die vom Spannungsteiler22 erzeugte Spannung dient für die folgenden beschriebenen einzelnen Prüfungen als Spannungsreferenz zur Bildung der Toleranzbereiche. - Bei der ersten Prüfung folgt bei zunächst offenen Kontakten des Relais
31 keine Ansteuerung der MOSFETs1 bis6 , so dass der Ausgang10 die Spannung U+/2 führt, was in der Steuereinrichtung20 unter Berücksichtigung einer vorgege benen Toleranz überprüft wird. Ist dieses der Fall, kann daraus geschlossen werden, dass in den MOSFETs1 ,2 und in der Zuleitung bis zum Relais31 kein Kurzschluss gegen Masse27 oder Betriebsspannung U+ vorliegt. Bei fehlerfreier Leistungsendstufe sind bei dieser ersten Prüfung auch die MOSFETs3 bis6 nicht leitend, so dass bei anschließend geschlossenen Kontakten des Relais31 über die Wicklungen13 bis15 des Motors die Spannungen an den Ausgängen11 ,12 ebenfalls in dem mittleren Toleranzbereich liegen, was von der Steuereinrichtung20 geprüft wird. - Bei einer anderen Prüfung werden nacheinander die "oberen" MOSFETs
1 ,3 ,5 in den leitenden Zustand geschaltet und dabei jeweils überprüft, ob die Ausgänge10 ,11 ,12 eine Spannung annehmen, die in einem oberen Toleranzbereich, also in der Nähe der Spannung U+ liegt. Bei einer weiteren Prüfung werden die "unteren" MOSFETs2 ,4 ,6 nacheinander in den leitenden Zustand gebracht. Dabei wird jeweils überprüft, ob die Spannung an den Ausgängen10 ,11 ,12 im unteren Toleranzbereich, also verglichen mit U+, in der Nähe des Massepotentials liegt. Diese Prüfungen können nacheinander bei geschlossenen und geöffneten Kontakten der Relais31 ,32 vorgenommen werden. - Durch die Anordnung der Relais können für Prüfzwecke jeweils einer, zwei oder alle der oberen und der unteren Halbleiterschalter in den leitenden Zustand geschaltet und das Verhalten der Spannungen an den Ausgängen beobachtet werden. Aus der Größe der Überschreitung bzw. Unterschreitung des jeweiligen Toleranzbereichs kann auf die Art und den Ort des Defekts, beispielsweise Kurzschluss, Überlastung oder Relais-Defekten, geschlossen werden.
Claims (8)
- Anordnung zur Prüfung einer Leistungsendstufe, wobei die Leistungsendstufe mindestens drei aus jeweils einer Reihenschaltung eines oberen und eines unteren Halbleiterschalters bestehende und mit Betriebsspannung beaufschlagte Halbbrücken aufweist und wobei die Verbindungspunkte der Halbleiterschalter der Halbbrücken Ausgänge der Leistungsendstufe bilden, welche mit Wicklungen eines mindestens dreiphasigen Motors verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinrichtung (
20 ) vorgesehen ist, welche jeweils einen oder jeweils gleichzeitig mehrere der Halbleiterschalter (1 bis6 ) nach einem vorgegebenen Programm in den leitenden Zustand schaltet und dabei prüft, ob die jeweiligen Spannungen an den Ausgängen (10 ,11 ,12 ) der Leistungsendstufe jeweils in einem für den jeweiligen Schaltzustand vorgegebenen Toleranzbereich liegen. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführungen zu den Wicklungen (
13 ,14 ,15 ) mit Hilfe von weiteren Schaltern (31 ,32 ) auftrennbar sind. - Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wicklungen (
13 ,14 ,15 ) des Motors eine Sternschaltung bilden und dass die weiteren Schalter (32 ,31 ) im Sternpunkt und in den Zuleitungen von den Ausgängen der Leistungsendstufe zu den Wicklungen (13 ,14 ,15 ) angeordnet sind. - Anordnung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren Schalter (
31 ,32 ) Relais sind. - Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Verbindungen der Ausgänge (
10 ,11 ,12 ) der Leistungsendstufe der Halbbrücken (7 ,8 ,9 ) und der Betriebsspannung mit Eingängen von Fensterkomparatoren (20' ) über Spannungsteiler (22 ,23 ,24 ,25 ) vorgesehen sind. - Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, welche bewirken, dass bei nicht leitenden Halbleiterschaltern (
1 bis6 ) die jeweilige Ausgangsspannung in dem vorgegebenen mittleren Toleranzbereich liegt. - Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel von einem Widerstand (
26 ) gebildet sind, der zwischen dem Ausgang (10 ) einer der Halbbrücken (7 ,8 ,9 ) und der Betriebsspannungsquelle liegt und zusammen mit dem Spannungsteiler (23 ) am Ausgang (10 ) eine Spannung im mittleren Toleranzbereich erzeugt. - Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Zuleitung der Betriebsspannung ein steuerbarer Schalter (
17 ) vorgesehen ist, dem ein Widerstand (18 ) parallel geschaltet ist, und dass der steuerbare Schalter (17 ) von der Steuereinrichtung (20 ) steuerbar ist.
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