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Die
Erfindung betrifft eine Kupplungsbetätigungsanordnung für ein Kegelscheibenumschlingungsgetriebe
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Ein
solches stufenloses Kegelscheibenumschlingungsgetriebe mit einer
primärwellenseitiger Anfahrkupplung
ist beispielsweise aus der
DE
38 16 357 C1 bekannt. Dieser Anfahrkupplung ist ein Kupplungsservo
zugeordnet, mittels dem die Kupplung hydraulisch betätigt werden
kann.
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Bei
Kraftfahrzeugen, die mit einem solchen Umschlingungsgetriebe ohne
abtriebsseitige Kupplung ausgestattet sind, ergibt sich bei einem
Versagen des Antriebsmotors und einem dann durchzuführenden
Abschleppvorgang generell das Problem, dass das getriebeseitige
Hydrauliksystem keinen oder jedenfalls keine definierten Hydraulikdrücke bereitstellt,
mit denen ein sicheres Verstellen des Variators möglich wäre und ein
ungewolltes Schließen
der antriebsseitigen Kupplung verhindert werden könnte.
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Beim
Abschleppvorgang stellt sich ein Kräftegleichgewicht der dynamischen
Drücke
im hydraulischen Stellsystem des Variators ein, welche bewirken,
dass der Variator von der Anfahrübersetzung ausgehend
nach einer bestimmten Abschleppdauer ein stationäres Übersetzungsverhältnis von
ca. i=1 erreicht.
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Bei
einem Kegelscheibenumschlingungsgetriebe mit einer Anfahrkupplung
auf der Primärseite des
Variators wird die Ausgangsseite dieser Kupplung sozusagen von den
Fahrzeugrädern über den Variator
angetrieben, wobei sich beim selbsttätigen Einstellen des genannten Übersetzungsverhältnisses
zuerst sehr hohe Kupplungsdrehzahlen einstellen, welche jedoch beim
Verstellen in Richtung i=1 anschließend wieder abnehmen.
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Wie
hoch die Kupplungsdrehzahlwerte dabei sind hängt davon ab, wie schnell sich
der Variator von der kleinsten Übersetzung
zum Übersetzungsverhältnis i=1
verstellt. Dieser Verstellgradient ist dabei abhängig von der Temperatur des
Hydrauliköls,
den Ölständen in
den betroffenen primär-
und sekundärseitigen
Getriebebereichen, der Beschleunigung des Fahrzeugs beim Abschleppvorgang,
der Trägheit
der bewegten Massen und anderer Einflussgrößen.
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Im
normalen Fahrbetrieb ist der Kupplungsservo für die mit der Primärwelle des
Umschlingungsgetriebes verbundenen Kupplung rotatorisch ausgeglichen,
da der Rotationsdruck im Druckraum für den Betätigungskolben des Kupplungsstellservos
durch den Hydraulikdruck in dem axial auf der anderen Seite des
Betätigungskolbens
angeordneten Druckausgleichsraum nahezu vollständig kompensiert ist. Dadurch
wird in an sich bekannter Weise erreicht, dass im normalen Fahrbetrieb
keine drehzahlabhängige Anpresskraft
auf den Betätigungskolben
wirkt. Ein ungewolltes Schließen
der Kupplung wird durch eine auf den Betätigungskolben in Öffnungsrichtung
wirkenden Rückstellfeder
sowie die Reibkraft an den beteiligten Getriebebauteilen verhindert.
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Wird
das Kraftfahrzeug jedoch abgeschleppt ohne dass die Druckversorgungseinrichtung
des Getriebes in Betrieb ist, so kann im ungünstigsten Fall der Druckausgleichsraum
bis zu seiner Ablauföffnung
leergelaufen sein. Zudem kann es passieren, dass der Druckraum für den Betätigungskolben
zum Zeitpunkt des Abschleppens noch vollständig gefüllt ist. In diesen Fällen ergibt
sich eine resultierende Gesamtkraft auf den Betätigungskolben der Kupplung, die
ein ungewolltes Schließen
der Kupplung bewirkt.
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Natürlich könnte man
zur Berücksichtigung eines
solchen Notfallbetriebs rein theoretisch die Rückstellkraft der auf den Betätigungskolben
wirkenden Rückstellfeder
anheben. Dies ist jedoch ungünstig,
weil dafür
bei den sehr beengten Verhältnissen
in Getrieben durchweg kein Raum zur Verfügung steht.
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Zudem
besteht die Möglichkeit,
durch eine konstruktiv im Getriebe vorgesehene Konstantleckage zwischen
dem Druckausgleichsraum und dem Druckraum für den Betätigungskolben für einen
Ausgleich der dynamischen Kräfte
zwischen diesen beiden Räumen
während
eines Abschleppvorgangs zu sorgen. Diese Lösung erweist sich jedoch auch
nicht als besonders praktikabel, da dies das Abstimmverhalten des
Kupplungsservos negativ beeinflusst. Auch andere konstruktive Änderungen,
wie z. B. eine Verringerung des Ablaufdurchmessers des Druckausgleichsraumes,
sind bei seriengerechten Kegelscheibenumschlingungsgetrieben durchweg
nicht sinnvoll.
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Vor
diesem Hintergrund ist daher es die Aufgabe an die Erfindung, für ein gattungsgemäßes Kegelscheibenumschlingungsgetriebe
eine Kupplungsbetätigungsanordnung
vorzuschlagen, durch deren Aufbau beim Abschleppen des Fahrzeugs
ein ungewolltes Schließen
der Anfahrkupplung im Getriebe verhindert und ein sicheres selbsttätiges Verstellen
des Variators ermöglicht
wird.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Hauptanspruchs,
während
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den
Unteransprüchen
entnehmbar sind.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass mit Hilfe eines in dem
Kupplungsservo integrierten Ventils zwischen dem Druckausgleichsraum
und dem Druckraum für
den Betätigungskolben
ein Druckausgleich zwischen diesen beiden Räumen geschaffen werden kann,
durch den beim Abschleppbe trieb des Fahrzeugs ein ungewolltes Schließen der Anfahrkupplung
verhinderbar ist.
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Demnach
geht die Erfindung aus von einer Kupplungsbetätigungsanordnung an einem stufenlosen
Kegelscheibenumschlingungsgetriebe in einem Kraftfahrzeug, mit einer
Anfahrkupplung und einem dieser Anfahrkupplung zugeordneten Kupplungsservo.
Zu diesem Kupplungsservo gehört
ein hydraulisch verstellbarer Betätigungskolben sowie ein dem Betätigungskolben
zugeordneter Druckraum, wobei auf der vom Druckraum axial wegweisenden
Seite des Betätigungskolbens
ein Druckausgleichsraum ausgebildet ist. Zur Lösung der gestellten Aufgabe
ist zusätzlich
vorgesehen, dass der Druckraum und der Druckausgleichsraum über ein
Ventil miteinander verbunden sind.
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Durch
diesen Aufbau wird erreicht, dass im Abschleppbetrieb des Fahrzeuges
bei nicht vorliegendem Kupplungsbetätigungsdruck ein Ausgleich der
dynamischen Kräfte
durch das Druckmittel zwischen diesen beiden Räumen realisierbar ist, wodurch
den ein ungewolltes Schließen
der Anfahrkupplung verhindert wird.
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In
Ausgestaltung dieser Kupplungsanordnung kann zudem vorgesehen sein,
dass die Anfahrkupplung die Primärwelle
des Getriebes koaxial umgreift und über ihrer Ausgangsseite mit
dieser Primärwelle
antriebswirksam verbunden ist. Zudem wird es in diesem Zusammenhang
als bauraumsparend erkannt, wenn der Kupplungsservo radial innerhalb
der Anfahrkupplung angeordnet ist.
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Hinsichtlich
der konkreten Anordnung des genannten Ventils wird vorgeschlagen,
dass dieses in eine Axialbohrung im Betätigungskolben eingesetzt ist.
Es ist aber auch möglich,
dass ein solches Ventil zwei Druckmittelleitungen in miteinander
verbindet, die den Druckraum und den Druckausgleichsraum mit Druckmittel
versorgen, da in diesen im wesentlichen die gleichen Drücke herrschen
wie in den durch diese befüllten
Druckräume.
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Zudem
ist es vorteilhaft, wenn dass Ventil als mechanisch betätigbares
Ventil derart ausgebildet ist, dass dieses im Normalbetrieb des
Fahrzeugs geschlossen ist. Das notwenige Funktionsverhalten ist grundsätzlich auch
mit einem elektrisch betätigbaren Ventil
erreichbar und wird daher als technisch äquivalent beurteilt. Jedoch
muss ein solches elektrisch betätigbares
Ventil besondere Konstruktionsmerkmale aufweisen, durch die die
gewünschten
Ventilfunktionen auch bei einem Ausfall des elektrischen Fahrzeugbordnetzes
gewährleistet
sind.
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So
ist das erfindungsgemäß eingesetzte Ventil
derart ausgebildet, dass dieses im Normalbetrieb des Fahrzeugs beim
Befüllen
des Druckraumes mit einem Hydraulikdruckmittel von einer ersten Schließstellung
in eine zweite Schließstellung
wechselt. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert sein, dass
ein Ventilkolben von einem druckraumseitigen Dichtsitz abhebt und
an einem druckausgleichsraumseitigen Dichtsitz dichten zur Anlage
gelangt.
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Zudem
ist das Ventil derart ausgebildet, dass dieses während einer Abschleppfahrt
des Fahrzeuges allein durch die in dem Druckausgleichraum und dem
Druckraum wirksamen dynamischen Druckmitteldrücke ab einer vorgegebenen Primärwellendrehzahl öffnet. Dazu
kann sich der erwähnte
Ventilkolben in eine Zwischenstellung bewegen, in der dieser auf
keiner der beiden Dichtsitze des Ventils aufliegt.
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Ein
solches Ventil verfügt
daher über
ein vorzugsweise hohlzylindrisches Ventilgehäuse mit einer druckausgleichsraumseitigen Öffnung und
einer druckraumseitigen Öffnung.
In diesem Ventilgehäuse ist
der genannte Ventilkolben axialverschiebbar eingesetzt und von einer
dort angeordneten Feder mit einer Axialkraft beaufschlagt, die den
Ventilkolben im Schließzustand
des Ventils gegen einen von zwei Dichtsitze an einer der beiden
Ventilöffnungen
drückt.
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Vorzugsweise
ist das Ventil dabei derart ausgebildet, dass die Ventilfeder den
Ventilkolben gegen den druckraumseitigen Dichtsitz drückt, wenn
der Druckraum von keinem Kupplungsbetätigungsdruck beaufschlagt wird.
Dies ist beispielsweise der Fall, wenn das Fahrzeug stillsteht und
der Fahrbereichswählhebel
des Fahrzeuges auf Neutral (N) oder Parken (P) steht.
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Zur
Verdeutlichung der Erfindung ist der Beschreibung eine Zeichnung
beigefügt.
In dieser zeigen
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1 eine
Querschnittszeichnung eines Kegelscheibenumschlingungsgetriebes
im Bereich seines Primärkegelscheibensatzes,
und
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2 ein
Detail X gemäß 1,
welches in vergrößerter Darstellung
den Kupplungsservo darstellt.
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Die
Erfindung betrifft demnach ein stufenlos verstellbares Kegelscheibenumschlingungsgetriebe mit
einer primärwellenseitigen
Anfahrkupplung, wie es beispielsweise aus der bereits genannten
DE 38 16 357 C1 bekannt
ist.
1 zeigt der Einfachheit halber nur eine Teilansicht
eines solchen Getriebes im Bereich der Primärwelle
2, die eingangsseitig
in der Kurbelwelle
1 eines Kraftfahrzeuges gelagert ist.
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Integraler
Bestandteil dieser Primärwelle 2 ist
eine axial unverschiebbare Kegelscheibe 3, auf deren von
einem Aufnahmebereich für
ein Umschlingungsmittel wegweisenden Seite eine als Lamellenkupplung
ausgebildete Anfahrkupplung 4 angeordnet ist. Diese Lamellenkupplung
umgreift die Pri märwelle 2,
wobei radial innerhalb der Anfahrkupplung 4 ein hydraulischer
Kupplungsbetätigungsservo 7 angeordnet
ist.
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Eine
zweite, axial verschiebbare Kegelscheibe ist in 1 aus
Vereinfachungsgründen
nicht dargestellt. Es ist jedoch ein Primärwellenfortsatz 20 zur Aufnahme
dieser zweiten Kegelscheibe dargestellt, der von einem Zylindermantel 24 eines
Kegelscheibenservos rotationssymmetrisch umgeben ist. Zudem ist
ein Verschiebelager 21 für diese zweite Kegelscheibe
darestellt. Darüber
hinaus zeigt 1, dass die Primärwelle 2 mittels
wenigstens eines Radiallagers 22 im Getriebegehäuse 30 gelagert
ist.
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Daneben
verfügt
die Primärwelle 2 über wenigstens
zwei Druckmittelzuführbohrungen 18 und 19,
welche direkt oder indirekt mit Druckmittelanschlüssen an
einem stirnseitig an dem Getriebegehäuse 30 befestigten
Druckmittelverteilergehäuse 23 verbunden
sind. Dabei führt
die Bohrung 19 zu einem dem Betätigungskolben 8 für die Anfahrkupplung 4 zugeordneten
Druckraum 10, während
die Bohrung 18 mit einen axial auf der anderen Seite des
Betätigungskolbens 8 angeordneten
Druckausgleichsraum 12 verbunden ist (siehe auch 2).
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Zudem
ist 1 entnehmbar, dass die Außenlamellen der Anfahrkupplung 4 von
einem Außenlamellenträger 5 gehalten
werden, während
deren Innenlamellen auf einem Innenlamellenträger 6 angeordnet sind.
Um die Lamellen zum Schließen der
Lamellenkupplung 4 axial zusammendrücken zu können, ist an dem Betätigungskolben 8 ein
Abschnitt 9 ausgebildet, der den Innenlamellenträger 6 radial übergreift
und bis an die Kupplungslamellen heran reicht.
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2 zeigt
nun einen Ausschnitt X aus 1, in dem
der Kupplungsservo 7 vergrößert dargestellt ist. Wie diese
Abbildung verdeutlicht, ist der Betätigungskolben 8 axialverschiebbar
auf einem horizontalen Abschnitt des Außenlamellenträgers 5 angeordnet.
Zwischen dem Betätigungskolben 8 und diesem
Abschnitt des Außenlamellenträgers 5 befindet
sich ein Dichtring 16.
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Rechts
vom Betätigungskolben 8 ist
eine Druckraumwand 11 angeordnet, gegen die der Betätigungskolben 8 über einen
Dichtring 15 abgedichtet ist. Dadurch ist zwischen der
Druckraumwand 11 und dem Betätigungskolben 8 der
bereits genannte Druckraum 10 geschaffen, der über die
Bohrung 19 in der Primärwelle 2 mit
einem hydraulischen Druckmittel versorgbar ist.
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Auf
der axial anderen Seite des Betätigungskolbens 8 ist
der erwähnte
Druckausgleichsraum 12 ausgebildet, in dem über die
Primärwellenbohrung 18 Druckmittel
gelangen kann.
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Dieser
Druckausgleichsraum 12 ist gegen den Betätigungskolben 8 über einen
Dichtring 14 abgedichtet.
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Zudem
ist innerhalb des Druckausgleichsraumes 12 eine Tellerfeder 13 angeordnet,
die den Betätigungskolben 8 mit
einer gegen den Druckraum 10 gerichteten Federkraft beaufschlagt.
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Von
besonderem Interesse im Zusammenhang mit der Erfindung ist nun,
dass der Druckausgleichsraum 11 und der Druckraum 10 über ein
Ventil 17 miteinander verbunden sind. Gemäß der hier
gewählten
Ausführungsform
der Erfindung sitzt dazu das Ventil 17 in einer Axialbohrung 28 des
Betätigungskolbens 8.
Es ist aber auch möglich,
dass ein solches Ventil die beiden Druckmittelzuführbohrungen 18, 19 miteinander
verbindet, da in diesen im wesentlichen die gleichen Drücke herrschen,
wie in den durch diese befüllten
Druckräume 10, 12.
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Das
in 2 abgebildete Ventil 17 verfügt über ein
Ventilgehäuse 25,
in dessen hohlzylindrischen Innenraum ein Ventilkolben 27 axialverschiebbar
eingesetzt ist. Außerdem
sind an den axialen Enden des Ventilgehäuses 25 Öffnungen 29, 30 ausgebildet,
die bei einem geöffneten
Ventil 17 den Druckausgleichsraum 12 mit dem Druckraum 10 drucktechnisch
miteinander verbinden. Zudem befindet sich in diesem Ventilgehäuse 25 eine
Ventilfeder 26, die den Ventilkolben 27 in der
hier dargestellten Betriebssituation gegen einen druckraumseitigen
Dichtsitz 32 des Ventils 17 presst. In einer anderen
Arbeitsstellung des Ventils 17 wird der Ventilkolben 32 gegen
einen im Ventil 17 gegenüberliegend angeordneten Dichtsitz 33 gepresst,
so dass die dort angeordnete Ventilöffnung 29 verschlossen
ist.
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Auf
die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Kupplungsbetätigungsanordnung
wird nachfolgend eingegangen.
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Die
in 2 dargestellte Betriebssituation des Getriebes
und des Ventils tritt dann auf, wenn der Druckraum 10 nicht
mit dem Druckmittel beaufschlagt wird. Dies ist beispielsweise dann
der Fall, wenn das Fahrzeug stillsteht und der Getriebewählhebel
in der Position Neutral (N) oder Parken (P) steht. Bei dieser Betätigungsstellung
des Ventils 17 ist die Anfahrkupplung 4 geöffnet und
es gelangt kein Druckmittel aus dem Druckausgleichsraum 12 in
den Druckraum, da der Ventilkolben 27 von der Ventilfeder 26 gegen
den druckraumseitigen Ventildichtsitz 32 gepresst wird.
Dies ist beispielsweise für
eine Kupplungsbetätigungsabstimmung
von Interesse.
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In
einer zweiten, nicht dargestellten Betriebssituation wird zur Realisierung
eines Anfahrvorgangs des Fahrzeuges Druckmittel in den Druckraum 10 geleitet,
so dass der sich dort vergleichsweise schnell aufbauende Hydraulikruck
den Ventilkolben 27 nach links, die Rückstellkraft der Ventilfeder 26 überwindend,
gegen den druckausgleichraumseitigen Dichtsitz 33 verschiebt
und an diesen andrückt.
Auf diese Weise wird das Ventil 17 in seine zweite Schließstellung
gebracht, so dass die Anfahrkupplung 4 leckagefrei geschlossen
werden kann.
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Sobald
das Fahrzeug angefahren ist, erhöht sich
dadurch die Drehzahl der Primärwelle 2,
wodurch fliehkraftbedingt der Druckausgleichsraum 12 mit
Druckmittel befüllt
und ein dynamischer Kompensationsdruck zu dem dynamischen Druckanteil
im Druckraum 10 aufgebaut wird. Da der Kupplungsbetätigungsdruck
im Druckraum 10 höher
ist als diese dynamische Druckkomponente verbleibt der Ventilkolben 27 abdichtend
an seinem druckausgleichsraumseitigen Dichtsitz 33.
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Sofern
in einer dritten Betriebssituation das Fahrzeug mit abgestelltem
Antriebsmotor und damit ohne Druckmittelversorgung für das Umschlingungsgetriebe
abgeschleppt wird, rotiert die Primärwelle 2 des Getriebes,
sozusagen angetrieben durch die Fahrtzeugräder und das Umschlingungsmittel,
fahrgeschwindigkeitsabhängig.
Ausgehend von der Ventilstellung gemäß 2 wird durch
restliches Hydraulikdruckmittel in der Druckkammer 10 und
im Druckausgleichsraum 12 dabei ein fliehkraftabhängiger Druckmitteldruck
aufgebaut, durch den der Ventilkolben 27 in eine dritte
Betriebsposition zwischen den beiden Dichtsitzen 32, 33 gebracht
wird. Dadurch kann das Druckmittel aus dem Druckraum 10 in
den Druckausgleichraum 12 abfließen, so dass es nicht zu einem
ungewollten Schließen
der Anfahrkupplung 4 kommt.
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Parallel
zu diesem Vorgang am Ventil 17 verstellt sich mit ansteigender
Drehzahl der Primärwelle 2 wie
eingangs geschildert auch der durch die Kegelscheiben des Getriebes
gebildete Variator von der Anfahrübersetzung zur Übersetzung
i=1. Dadurch nimmt beim geschilderten Anschleppen des Fahrzeugs
die Drehzahl der Primärwelle 2 sowie
der Fliehkrafteinfluss auf das im Druckraum 10 und im Druckausgleichsraum 12 befindliche
Druckmittel ab. In dessen Folge wird das Ventil 17, gegebenenfalls nach
Abgabe von Druckmittel an den Druckausgleichsraum 12, durch
Verschiebung des Ventilkolbens 27 wieder in seine in 2 dargestellte Schleißposition
gebracht.
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Mit
einer erfindungsgemäß ausgebildeten Kupplungsbetätigungsvorrichtung
absolvierte Funktionsüberprüfungsversuche
bei Temperaturen von –20°C bis +120°C zeigten,
dass das Ventil 17 die ihm zugedachten Aufgaben zur vollen
Zufriedenheit erfüllte.
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- 1
- Kurbelwelle
- 2
- Primärwelle
- 3
- Axial
feststehende Kegelscheibe
- 4
- Anfahrkupplung
- 5
- Außenlamellenträger
- 6
- Innenlamellenträger
- 7
- Kupplungsservo
- 8
- Betätigungskolben
- 9
- Kolbenabschnitt
- 10
- Druckraum
zur Kolbenbetätigung
- 11
- Druckraumwand
- 12
- Druckausgleichsraum
- 13
- Tellerfeder
- 14
- Dichtring
- 15
- Dichtring
- 16
- Dichtring
- 17
- Ventil
- 18
- Druckmittelzuführbohrung
zum Druckausgleichsraum
- 19
- Druckmittelzuführbohrung
zum Druckraum
- 20
- Primärwellenfortsatz
- 21
- Verschiebelager
- 22
- Radiallager
- 23
- Druckmittelverteilergehäuse
- 24
- Zylindermantel
- 25
- Ventilgehäuse
- 26
- Ventilfeder
- 27
- Ventilkolben
- 28
- Bohrung
im Betätigungskolben
- 29
- Ventilöffnung,
druckausgleichsraumseitig
- 30
- Ventilöffnung,
druckraumseitig
- 31
- Getriebegehäuse
- 32
- Dichtsitz
- 33
- Dichtsitz