-
Die
Erfindung betrifft ein Schnellentlüftungsventil, bei dem in einem
Ventilgehäuse
eine Ventilkammer angeordnet ist, die ein Steuerventilglied enthält, das
aufgrund der im Betrieb an ihm anstehenden Druckdifferenz in Richtung
einer Hauptachse hin und her bewegbar ist, wobei das Steuerventilglied eine
Arbeitsposition einnehmen kann, in der es mit einem Absperrabschnitt
an einer ihm in Richtung der Hauptachse gegenüberliegenden gehäusefesten Fläche anliegt
und dabei mindestens eine Entlüftungsöffnung von
einer dem Steuerventilglied in Richtung der Hauptachse gegenüberliegenden
und von der gehäusefesten
Fläche
umschlossenen Arbeitsöffnung
abtrennt, wobei ferner das Steuerventilglied eine Entlüftungsposition
einnehmen kann, in der es unter Freigabe einer Verbindung zwischen
der Arbeitsöffnung
und der mindestens einen Entlüftungsöffnung von
der gehäusefesten
Fläche
abgehoben ist, und wobei die Arbeitsöffnung und eine Speiseöffnung auf
in Richtung der Hauptachse entgegengesetzten Seiten des Steuerventilgliedes
in die Ventilkammer einmünden
und über
einen das Steuerventilglied durchsetzenden Durchgangskanal miteinander
verbunden sind, dessen eine Kanalmündung der Arbeitsöffnung gegenüberliegt
und von dem Absperrabschnitt ringförmig umschlossen ist und der
von einem von dem Steuerventilglied getragenen Rückschlagventilglied beherrscht
ist, das den Durchlass in Richtung der Speiseöffnung sperrt und in Richtung der
Arbeitsöffnung
freigibt.
-
Ein
aus der
DE 7301612 U bekanntes Schnellentlüftungsventil
verfügt über eine
Ventilkammer, die von einem Steuerventilglied in zwei Endabschnitte
unterteilt ist. In die beiden Endabschnitte münden, in koaxialer Anordnung,
eine Speiseöffnung und
eine Entlüftungsöffnung.
In dem gleichen Endabschnitt wie die Entlüftungsöffnung mündet außerdem seitlich eine Arbeitsöffnung.
An dem Steuerventilglied ist gegenüberliegend der Entlüftungsöffnung ein
als Absperrabschnitt fungierender Fortsatz angeformt. Außerdem trägt das Steuerventilglied
am Außenumfang
eine als Rückschlagventilglied
fungierende Dichtlippe, die einen zwischen dem Steuerventilglied
und dem Ventilgehäuse
gebildeten spaltartigen Durchlass beherrscht. Wird im Betrieb des
Schnellentlüftungsventils über die
Speiseöffnung
Druckmedium eingespeist, verschiebt sich das Steuerventilglied,
bis es mit seinem Absperrabschnitt an einem die Entlüftungsöffnung umgebenden
Ventilsitz anliegt und dadurch die Entlüftungsöffnung von der Arbeitsöffnung absperrt.
Gleichzeitig wird die Dichtlippe in eine Freigabestellung umgebogen,
sodass das Druckmedium durch den Durchlass hindurch zur Arbeitsöffnung und
von dort zu einem angeschlossenen Verbraucher ausströmen kann.
Wird anschließend der
Druck an der Speiseöffnung
herabgesetzt, bewirkt der an der Arbeitsöffnung anstehende Überdruck
ein Zurückschieben
des Steuerventilgliedes in eine Entlüftungsposition. Dabei ist das
Steuerventilglied von der Entlüftungsöffnung abgehoben,
sodass das Druckmedium aus der Arbeitsöffnung über die Entlüftungsöffnung mit
großem
Querschnitt zur Entlüftung
abströmen
kann. Da gleichzeitig die als Rückschlagventilglied
fungierende Dichtlippe in ihre Sperrstellung an den Innenumfang
der Ventilkammer angedrückt
wird, ist die Verbindung zur Speiseöffnung unterbrochen.
-
Bei
diesem bekannten Schnellentlüftungsventil
wird das Druckmedium beim Überströmen von der
Speiseöffnung
zur Arbeitsöffnung
im Innern der Ventilkammer um 90° umgelenkt,
was störende
Strömungseffekte
hervorruft, die sich nachteilig auf die Durchströmrate und mithin den Wirkungsgrad
des Ventils auswirken. Außerdem
besitzt das bekannte Ventil quer zur Hauptachse relativ große Abmessungen.
-
Aus
der
US 3 967 635 geht
ein Schnellentlüftungsventil
der eingangs genannten Art hervor, dessen Steuerventilglied in Richtung
einer Hauptachse zwischen einer Entlüftungsposition und einer Arbeitsposition
bewegbar ist und das von einem von einem Rückschlagventilglied beherrschten
Durchgangskanal durchsetzt ist, durch den hindurch in der Arbeitsposition
eine Fluidströmung
zwischen einer Speiseöffnung
und einer Arbeitsöffnung
möglich
ist. Die Arbeitsposition ist dadurch definiert, dass das Steuerventilglied
mit einem Absperrabschnitt an einer gegenüberliegenden gehäusefesten
Fläche
anliegt. Radial wirkende Dichtungsringe am Außenumfang des Steuerventilgliedes
trennen in der Arbeitsposition eine seitliche Entlüftungsöffnung von
der Arbeitsöffnung
ab, indem sie radial dichtend mit dem Innenumfang der das Steuerventilglied
aufnehmenden Ventilkammer zusammenarbeiten. Das Umschalten zwischen
der Arbeitsposition und der Entlüftungsposition
geschieht durch die an dem Steuerventilglied anstehende Druckdifferenz,
sodass eine möglichst
reibungsarme Bewegung anzustreben ist. Dies wird durch die umfangsseitigen
Dichtungsringe beeinträchtigt.
-
-
Aus
der
DE 197 04 799
B4 ist ein Schnellentlüftungsventil
bekannt, dessen Absperrglied vergleichbar der eingangs diskutierten
DE 73 01 612 U1 nach
dem Prinzip eines Sitzventils arbeitet. Allerdings wird das Absperrglied,
wie auch im Falle der
DE
2811242 A1 , von dem zu steuernden Fluid nicht durchströmt. Ein
es durchsetzender Durchgangskanal dient lediglich als Kompensationskanal
zur Bewirkung eines Druckausgleiches.
-
Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schnellentlüftungsventil
zu schaffen, das auch bei geringen Druckdifferenzen über ein
gutes Ansprechverhalten und kurze Umschaltzeiten verfügt.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass die die Arbeitsöffnung umschließende gehäusefeste
Fläche
einen dem Steuerventilglied in Richtung der Hauptachse zugewandten
ringförmigen
Ventilsitz bildet, an den der ringförmige Absperrabschnitt bei Einnahme
der Arbeitsposition unter Abdichtung angedrückt wird.
-
Das
Abtrennen der Entlüftungsöffnung von der
Arbeitsöffnung
in der Arbeitsposition erfolgt somit vergleichbar dem Abdichtprinzip
eines Sitzventils. Die Anzahl der Dichtungsringe am Außenumfang
des Steuerventilgliedes kann folglich auf ein Minimum reduziert
werden, um die beim Umschalten auftretende Reibung herabzusetzen
und mithin zu einer Verbesserung des Ansprechverhaltens und einer
Verkürzung
der Umschaltzeiten beizutragen. Bei alledem kann das von der Speiseöffnung zur
Arbeitsöffnung strömende Fluid
die Ventilkammer weiterhin relativ geradlinig durchströmen, sodass
unerwünschte Rückstaus
vermieden werden und eine hohe Durchströmrate gewährleistet werden kann.
-
Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
-
Die
Arbeitsöffnung
und die Speiseöffnung sind
zweckmäßigerweise
so platziert, dass sie in Richtung der Hauptachse miteinander fluchten
und koaxial zueinander ausgerichtet sind. Der Durchgangskanal ist
insbesondere so in dem Steuerventilglied angeordnet, dass er dieses
koaxial durchsetzt.
-
Es
besteht die Möglichkeit,
den zur Arbeitsöffnung
gehörenden
Arbeitskanal und den zur Speiseöffnung
gehörenden
Speisekanal des Ventilgehäuses
so auszubilden, dass das Ventilgehäuse von diesen Kanälen in koaxialer
Anordnung durchsetzt wird. Bei einer solchen In-Line-Anordnung kann
das gesamte Schnellent lüftungsventil
von dem einem Verbraucher zuzuführenden
Druckmedium praktisch geradlinig und somit äußerst verlustarm durchströmt werden.
-
Das
Steuerventilglied ist zweckmäßigerweise
kolbenartig ausgebildet und in der Ventilkammer unter Abdichtung
verschiebbar angeordnet. Die das Steuerventilglied positionierenden
Stellkräfte
bestimmen sich dabei anhand der Drücke, die das Steuerventilglied
von einander entgegengesetzten Seiten her beaufschlagen.
-
Das
Rückschlagventilglied
ist zweckmäßigerweise
im Innern des Durchgangskanals des Steuerventilgliedes untergebracht.
Es handelt sich bei ihm vorzugsweise um einen lose in dem Durchgangskanal
einliegenden Körper,
insbesondere kugelförmiger
Art. Entsprechend den herrschenden Druckverhältnissen wird das Rückschlagventilglied
entweder gegen einen weiteren Ventilsitz im Innern des Steuerventilgliedes
gedrückt
oder von diesem weiteren Ventilsitz abgehoben und durch geeignete
Rückhaltemittel
in dem Steuerventilglied zurückgehalten.
-
Das
Ventilgehäuse
kann ein eigenständiges Bauteil
sein. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, als Ventilgehäuse unmittelbar
eine Gehäusekomponente
eines fluidtechnischen Bauteils, das mit dem Schnellentlüftungsventil
ausgestattet werden soll, als Ventilgehäuse heranzuziehen, beispielsweise
das Gehäuse
eines pneumatischen Antriebs. Auf diese Weise ist ei ne platzsparende
Integration des Schnellentlüftungsventils
in eine fluidtechnische Komponente möglich.
-
Um
einen möglichst
großen
Entlüftungsquerschnitt
zu erhalten, können
mehrere Entlüftungsöffnungen
vorgesehen sein, die über
mehrere Entlüftungskanäle zum Außenumfang
des Ventilgehäuses ausmünden. Hier
kann dann mittels eines koaxial um das Ventilgehäuse herum angeordneten Schalldämpfringes
sehr kompakt eine wirksame Schalldämpfung der austretenden Luft
vorgenommen werden.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. In
dieser zeigen:
-
1 eine
bevorzugte Bauform des erfindungsgemäßen Schnellentlüftungsventils
in einem Längsschnitt,
wobei zusätzlich
schematisch ein die Fluidzufuhr steuerndes Steuerventil sowie ein
zu betätigender
Verbraucher abgebildet sind,
-
2 das
Steuerventilglied des Schnellentlüftungsventils in Einzeldarstellung
und im Längsschnitt,
wobei das integrierte Rückschlagventilglied sichtbar
ist,
-
3 das
Steuerventilglied in einer perspektivischen Einzeldarstellung in
einer Ansicht von der Seite der Speiseöffnung her gesehen,
-
4 eine
Längsschnittdarstellung
des Schnellentlüftungsventils
bei in der Arbeitsstellung befindlichem Steuerventilglied und
-
5 eine
weitere Längsschnittdarstellung des
Schnellentlüftungsventils
bei in der Entlüftungsstellung
befindlichem Steuerventilglied.
-
Das
in seiner Gesamtheit mit Bezugsziffer 1 bezeichnete Schnellentlüftungsventil
verfügt über ein längliches
Ventilgehäuse 2,
das außen
bevorzugt eine kreiszylindrische Gestalt hat. Es verfügt über eine
axial orientierte erste Stirnfläche 3,
eine dieser entgegengesetzte zweite Stirnfläche 4 und eine kreiszylindrische
Umfangsfläche 5.
-
Das
Ventilgehäuse 2 hat
eine Längsachse, die
im Folgenden als Hauptachse 6 bezeichnet sei.
-
Im
Innern des Ventilgehäuses 2 ist
eine zu der Hauptachse 6 koaxiale, längliche Ventilkammer 7 ausgebildet.
Diese wird durch ein in ihr untergebrachtes, beim Ausführungsbeispiel
kolbenartig gestaltetes Steuerventilglied 8 in einen der
ersten Stirnfläche 3 zugeordneten
ersten Kammer-Endabschnitt 12 und einen der zweiten Stirnfläche 4 zugeordneten
zweiten Kammer-Endabschnitt 13 unterteilt.
-
Das
Steuerventilglied 8 ist von einer ringförmigen Dichtung 14 koaxial
umschlossen. Diese sitzt beim Ausführungsbeispiel in einer Umfangsnut 15 des
Steuerventilgliedes 8 ein und liegt radial außen an der
kreiszylindrischen Umfangsfläche 16 der
Ventilkammer 7 mit Dichtkontakt an. Anstelle des gezeigten
O-Ringes könnte
auch ein Lippendichtring vorgesehen sein.
-
Alternativ
besteht die Möglichkeit,
die Dichtung 14 an das Steuerventilglied 8 anzuformen,
beispielsweise in Gestalt einer umlaufenden Dichtlippe. Schließlich könnten das
Steuerventilglied 8 und die Dichtung 14 auch gemeinsam
von einem einstückigen
Körper
mit elastomeren Eigenschaften gebildet sein.
-
Das
Steuerventilglied 8 ist gemäß Doppelpfeil 17 in
Richtung der Hauptachse 6 innerhalb der Ventilkammer 7 hin
und her bewegbar. Während
der Bewegung gleitet die Dichtung 14 an der Umfangsfläche 16 ab.
-
Die
Ventilkammer 7 ist stirnseitig von einer dem ersten Kammer-Endabschnitt 12 zugeordneten ersten
Abschlusswand 18 und von einer dem zweiten Kammer-Endabschnitt 13 zugeordneten
zweiten Abschlusswand 19 begrenzt. Diese beiden Abschlusswände 18, 19 bilden
jeweils einen Bewegungsanschlag für die Linearbewegung des Steuerventilgliedes 8 und
sind Bestandteil des Ventilgehäuses 2.
-
Zwischen
der ersten Stirnfläche 3 und
der ersten Abschlusswand 18 verläuft ein koaxial zu der Hauptachse 6 angeordneter
Speisekanal 22. Er mündet
mit einer Speiseöffnung 23 an
der ersten Abschlusswand 18 in den ersten Kammer-Endabschnitt 12 ein.
Seine der außen
liegenden ersten Stirnfläche 3 zugeordnete
erste Anschlussöffnung 24 ist
ausgebildet, um den Anschluss eines in 1 schematisch angedeuteten
Steuerventils 25 zu ermöglichen.
Zur Verbindung dient beispielsweise eine strichpunktiert angedeutete
Fluidleitung 26, die im Rahmen einer Schraub- oder Steckverbindung
an die erste Anschlussöffnung 24 anschließbar ist.
-
Das
Steuerventil 25 ermöglicht
es, den Speisekanal 22 wahlweise mit fluidischem Druckmedium aus
einer Druckquelle P zu versorgen oder an die Atmosphäre R zu
entlüften.
Es kann sich beispielsweise um ein 3/2-Wegeventil handeln.
-
Ein
ebenfalls koaxial zu der Hauptachse 6 verlaufender Arbeitskanal 27 erstreckt
sich zwischen der zweiten Abschlusswand 19 und der außen liegenden
zweiten Stirnfläche 4.
Er mündet
mit einer Arbeitsöffnung 28 an
der zweiten Abschlusswand 19 in den zweiten Kammer-Endabschnitt 13 ein.
Die Windung zur zweiten Stirnfläche 4 bildet
eine zweite Anschlussöffnung 32,
an die über
eine wiederum strichpunktiert angedeutete Fluidleitung 33 ein
mit fluidischem Druckmedium betriebener Verbraucher 34 anschließbar ist,
der beim Ausfüh rungsbeispiel
exemplarisch als einfachwirkender Pneumatikzylinder illustriert
wurde.
-
Aus
dem Beschriebenen ergibt sich, dass der Arbeitskanal 27 und
der Speisekanal 22 koaxial zueinander angeordnet sind,
wobei die Arbeitsöffnung 28 und
die Speiseöffnung 23 in
Richtung der Hauptachse 6 miteinander fluchten.
-
In
den zweiten Kammer-Endabschnitt 13 münden zusätzlich zu dem Arbeitskanal 27 mehrere, ebenfalls
das Ventilgehäuse 2 durchsetzende
Entlüftungskanäle 35.
Die zur Ventilkammer 7 ausmündenden Öffnungen der Entlüftungskanäle 35 seien
als Entlüftungsöffnungen 36 bezeichnet
und befinden sich zweckmäßigerweise
an der Umfangsfläche 16 im
Bereich der zweiten Abschlusswand 19.
-
Beim
Ausführungsbeispiel
sind insgesamt vier solcher Entlüftungskanäle 35 vorgesehen,
die bezüglich
der Hauptachse 6 einen radialen Verlauf haben und mit den
Entlüftungsöffnungen 36 entgegengesetzten
Austrittsöffnungen 37 zur
Umfangsfläche 5 des
Ventilgehäuses 2 ausmünden. Zweckmäßigerweise
sind die Entlüftungsöffnungen 36 entlang des
Umfanges der Ventilkammer 7 gleichmäßig verteilt, wobei beim Ausführungsbeispiel
Winkelabstände
von 90° vorgesehen
sind.
-
Die
Anzahl der Entlüftungsöffnungen 36 kann
variieren. Insbesondere kann auch nur ein Entlüftungskanal vorgesehen sein.
-
Die
Mehrzahl von Entlüftungskanälen hat
jedoch den Vorteil, dass bei geringem Platzbedarf ein relativ großer Gesamt-Strömungsquerschnitt
zur Verfügung
gestellt werden kann.
-
Über die
Austrittsöffnungen 37 wird
eine Verbindung zwischen dem zweiten Kammer-Endabschnitt 13 und
der Atmosphäre
R hergestellt.
-
Das
Steuerventilglied 8 ist in bevorzugt koaxialer Anordnung
von einem Durchgangskanal 38 durchsetzt, der mit einer
ersten Kanalmündung 42 zum
ersten Kammer-Endabschnitt 12 und über eine entgegengesetzte zweite
Kanalmündung 43 zum zweiten
Kammer-Endabschnitt 13 ausmündet. Die Mündungen finden sich an den
zugeordneten stirnseitigen ersten und zweiten Abschlussflächen 44, 45 des
Steuerventilgliedes 8.
-
Die
Anordnung ist so getroffen, dass die erste Kanalmündung 42 mit
der Speiseöffnung 23 und die
zweite Kanalmündung 43 mit
der Arbeitsöffnung 28 in
Richtung der Hauptachse 6 fluchtet.
-
Im
Innern des Durchgangskanals 38 befindet sich ein Rückschlagventilglied 46.
Es liegt beim Ausführungsbeispiel
lose in dem Durchgangskanal 38 ein, wobei es in Richtung
der Hauptachse 6 relativ zu dem Steuerventilglied 8 zwischen
einer aus 5 hervorgehenden Sperrstellung
und einer aus 4 hervorgehenden Freigabestellung
bewegbar ist. Es ist insgesamt so angeordnet und ausgebildet, dass es
in der Lage ist, eine Fluidströmung
durch den Durchgangskanal 38 hindurch in Richtung zur Speiseöffnung 23 zu
sperren und in der Gegenrichtung, in Richtung zur Arbeitsöffnung 28,
freizugeben.
-
In
diesem Zusammenhang ist der Durchgangskanal 38 beim Ausführungsbeispiel
abgestuft, sodass er einen zur Arbeitsöffnung 28 hin weisenden ringförmigen Ventilsitz 47 definiert,
dem das beim Ausführungsbeispiel
kugelförmig
ausgebildete Rückschlagventilglied 46 gegenüberliegt.
Liegt das Rückschlagventilglied 46 an
dem Ventilsitz 47 an, ist der Durchgangskanal 38 abgesperrt.
-
Auf
der dem Ventilsitz 37 entgegengesetzten Seite des Rückschlagventilgliedes 46 ist
das Steuerventilglied 8 mit nach innen ragenden, insbesondere von über den
Umfang verteilten Vorsprüngen
gebildeten Rückhaltemitteln 48 versehen.
Die zwischen ihnen gemessene lichte Weite ist geringer als der Querschnitt
des Rückschlagventilgliedes 46,
sodass dieses in dem zwischen ihnen und dem Ventilsitz 47 definierten
Aufnahmeraum 52 gefangen ist. Dabei ist die Länge dieses
Aufnahmeraums 52 so gewählt, dass
das Rückschlagventilglied 46 in
Richtung der Hauptachse 6 beweglich bleibt und von dem
Ventilsitz 47 abheben kann. Von den Rückhaltemitteln 48 wird
es an einem Herausfallen aus dem Durchgangskanal 38 gehindert,
wobei die Zwischenräume 51 zwischen
benachbarten Rückhalte mitteln 48 unverschlossen
bleiben und dadurch einen ungehinderten Fluiddurchtritt ermöglichen.
-
Der
die Arbeitsöffnung 28 umschließende Abschnitt
der zweiten Abschlusswand 19 bildet ebenfalls einen ringförmigen Ventilsitz 53.
Zur besseren Unterscheidung von dem im Steuerventilglied 8 ausgebildeten
Ventilsitz 47 sei er im Folgenden als gehäusefester
Ventilsitz 53 bezeichnet. Er ist dem Steuerventilglied 8 in
Richtung der Hauptachse 6 zugewandt.
-
Dem
gehäuseseitigen
Ventilsitz 53 in Richtung der Hauptachse 6 gegenüberliegend
ist an dem Steuerventilglied 8 ein von der zweiten Abschlussfläche 45 gebildeter
ringförmiger
Absperrabschnitt 54 vorgesehen. Dieser fluchtet koaxial
zu dem gehäuseseitigen
Ventilsitz 53 und umgrenzt gleichzeitig die zugeordnete
zweite Kanalmündung 43.
-
Der
Absperrabschnitt 54 hat die Gestalt eines ringförmigen Vorsprunges
mit geringerem Außendurchmesser
als der sich anschließende
Längenabschnitt
des Steuerventilgliedes 8. Liegt daher das Steuerventilglied 8 mit
dem Absperrabschnitt 54 an dem gehäuseseitigen Ventilsitz 53 an,
verbleibt zwischen dem Absperrabschnitt 54 und der Umfangsfläche 16 der
Ventilkammer 7 ein aus 4 ersichtlicher
Ringraum 55, in den die Entlüftungsöffnungen 36 seitlich
einmünden.
-
Nachfolgend
wird eine typische Betriebsweise des Schnellentlüftungsventils exemplarisch
erläutert.
-
Zunächst sei
ein Ausgangszustand angenommen, bei dem das System drucklos ist,
wobei das Steuerventilglied 8 die aus 5 ersichtliche Entlüftungsposition
einnimmt, in der es mit seiner ersten Abschlussfläche 44 an
der ersten Abschlusswand 18 anliegt und somit der Absperrabschnitt 54 von
dem gehäuseseitigen
Ventilsitz 53 abgehoben ist. Der Kolben 56 des
einfachwirkenden Pneumatikzylinders 34 nimmt durch die
Stellkraft einer Rückstellfeder 57 eine
eingefahrene Grundstellung ein.
-
Wird
nun das Steuerventil 25 in die Beaufschlagungsstellung
umgeschaltet, wird das Steuerventilglied 8 durch die zuströmende Druckluft
und die sich dadurch zwischen seinen beiden Abschlussflächen 44, 45 bzw.
den beiden Kammer-Endabschnitten 12, 13 ausbildende
Druckdifferenz in Richtung zur zweiten Abschlusswand 19 verschoben,
bis es mit seinem Absperrabschnitt 54 an dem gehäuseseitigen
Ventilsitz 53 zur Anlage gelangt. Diese Position sei als
Arbeitsposition bezeichnet und geht aus 4 hervor.
-
Durch
die Arbeitsposition werden die Entlüftungsöffnungen 36 von der
Arbeitsöffnung 28 abgetrennt.
Eine Verbindung zwischen den Entlüftungsöffnungen 36 und der
Speiseöffnung 23 wird
durch die zwischen dem Steuerventilglied 8 und der Um fangsfläche 16 der
Ventilkammer 7 wirksame Dichtung 14 verhindert.
-
Bedingt
dadurch, dass die der Speiseöffnung 23 zugewandte
wirksame Fläche
des Steuerventilgliedes 8 größer ist als die vom gehäuseseitigen
Ventilsitz 53 umgrenzte, entgegengesetzt orientierte wirksame
Fläche
des Steuerventilgliedes 8, ergibt sich eine resultierende
Druckkraft, mit der das Steuerventilglied 8 unter Abdichtung
fest gegen den Ventilsitz 47 angedrückt wird. Der Absperrabschnitt 54 ist in
diesem Zusammenhang zweckmäßigerweise
mit einer am Ventilsitz 47 anliegenden Kante ausgebildet.
Alternativ kann auch der Ventilsitz eine Kante besitzen, während der
Absperrabschnitt 54 als ebene Fläche ausgebildet ist. Bei Bedarf
können
eine oder beide Flächen
zusätzlich
mit einem Dichtwerkstoff belegt sein.
-
Durch
die über
den Speisekanal 22 zuströmende Druckluft wird das Rückschlagventilglied 46 von
dem ihm zugeordneten Ventilsitz 47 abgehoben und gegen
die Rückhaltemittel 48 verlagert.
Dadurch ist die zuströmende
Druckluft in der Lage, an dem Rückschlagventilglied 46 vorbeizuströmen und
in den sich anschließenden
Arbeitskanal 27 überzutreten.
-
Somit
kann die eingespeiste Druckluft über den
Speisekanal 22, den freigegebenen Durchgangskanal 38 und
den sich anschließenden
Arbeitskanal 27 zum Verbraucher 34 strömen und dort
beim Ausführungsbeispiel
den Kolben 56 entgegen der federnden Rückstellkraft ausfahren.
-
Um
eine schnelle Rückstellung
des Kolbens 56 in die Ausgangsstellung zu erreichen, wird
das Steuerventil 25 in die Entlüftungsstellung zurückgeschaltet.
Auf diese Weise werden der Speisekanal 22 und der mit diesem
kommunizierende erste Kammer-Endabschnitt 12 drucklos.
Das beidseits des Steuerventilgliedes 8 anstehende Druckverhältnis erzeugt
somit eine das Steuerventilglied 8 von dem gehäuseseitigen
Ventilsitz 53 abhebende, in die Entlüftungsposition gemäß 5 zurückschiebende
Stellkraft. Gleichzeitig wird durch die Druckdifferenz das Rückschlagventilglied 46 verlagert
und gegen den Ventilsitz 47 im Innern des Durchgangskanals 38 angedrückt, sodass
der Durchgangskanal 38 fluiddicht abgesperrt ist. Um eine
gute Abdichtwirkung zu erzielen, können der Ventilsitz 47 und/oder
das Rückschlagventilglied 46 mit
Dichtmaterial belegt sein, beispielsweise mit Gummi. Das Rückschlagventilglied 46 selbst
besteht ansonsten zweckmäßigerweise
aus Edelstahl.
-
In
der nun vorliegenden Entlüftungsposition ist
die Unterteilung des zweiten Kammer-Endabschnittes 13 durch
den mit dem gehäuseseitigen Ventilsitz 53 kooperierenden
Absperrabschnitt 54 aufgehoben, und es liegt eine freie
Verbindung über diesen
zweiten Kammer-Endabschnitt 13 zwischen der Arbeitsöffnung 28 und
den Entlüftungsöffnungen 36 vor.
Dies er möglicht
es der durch den zurückgedrückten Kolben 56 aus
dem Verbraucher 34 verdrängten Druckluft, gemäß Pfeilen 59 über den
Arbeitskanal 27, den zweiten Kammer-Endabschnitt 13 und
die Entlüftungskanäle 35 über einen
großen Querschnitt
mit hoher Geschwindigkeit zur Umgebung abzuströmen. Somit liegt eine Schnellentlüftung vor,
die ein wesentlich schnelleres Entlüften ermöglicht, als wenn die Druckluft über das
Steuerventil 25 abgeführt
werden müsste.
-
Um
ein gutes Ansprechverhalten beim Umschalten zwischen der Arbeitsposition
und der Entlüftungsposition
zu gewährleisten,
ist es von Vorteil, wenn das Steuerventilglied 8 möglichst
leicht ist. Es empfiehlt sich daher eine Herstellung aus Kunststoffmaterial.
-
Anstelle
der beim Ausführungsbeispiel
gewählten
Abdichtung des Steuerventilgliedes 8 gegenüber dem
Ventilgehäuse 2 mittels
einer an der Umfangsfläche 16 gleitfähig anliegenden
Dichtung 14 – bei
Bedarf könnten
hier auch mehrere, axial aufeinanderfolgende Dichtungen vorgesehen
werden – wäre auch
eine statische Abdichtung mittels eines elastischen Membrankörpers denkbar,
der einerseits am Steuerventilglied 8 und andererseits
am Ventilgehäuse 2 befestigt
ist.
-
Um
das Ausströmgeräusch während des Entlüftungsvorganges
zu reduzieren, können
den Entlüftungsöffnungen 36 geeignete
Schalldämpfmittel
zugeordnet sein. Es ist insbesondere die in 5 strichpunktiert
angedeutete Bauform empfehlenswert, bei der die Schalldämpfmittel
in Gestalt eines beispielsweise hülsenähnlich ausgebildeten Schalldämpfringes 62 ausgeführt sind,
der an dem Ventilgehäuse 2 auf
gleicher axialer Höhe
wie die Austrittsöffnungen 37 platziert
ist, wobei er das Ventilgehäuse 2 koaxial
umschließt
und somit gleichzeitig sämtliche
Austrittsöffnungen 37 überdeckt.
Er besteht aus einem luftdurchlässigen,
zugleich aber schalldämpfenden
Material, insbesondere aus einem Sintermaterial.
-
Um über die
gesamte Länge
des Ventilgehäuses 2 hinweg
einen gleichbleibenden Außendurchmesser
zu gewährleisten,
kann der Schalldämpfring 62 bündig versenkt
in der Umfangsfläche 5 des
Ventilgehäuses 2 angeordnet
sein, insbesondere in einer dazu vorgesehenen Umfangsnut 63 des Ventilgehäuses 2.
Um die Montage des Schalldämpfringes 62 zu
ermöglichen,
kann das Ventilgehäuse 2 im
Bereich dieser Umfangsnut 63 geteilt sein.
-
Zweckmäßigerweise
setzt sich das Ventilgehäuse 2 aus
zwei axial aufeinanderfolgend miteinander verbundenen ersten und
zweiten Gehäuseteilen 64, 65 zusammen.
Die Ventilkammer 7 wird von einer koaxialen Vertiefung
des ersten Gehäuseteils 64 definiert,
in die das zweite Gehäuseteil 65 eingesetzt und
insbesondere eingeschraubt ist. Die Schraubverbindung ist bei 66 angedeutet.
Die erste Abschlusswand 18 befindet sich an der Stirnseite
des eingesetzten zweiten Gehäuseteils 65.
Ein zwischengefügter
Dichtungsring 67 gewährleistet die
Abdichtung des Fügebereiches
zwischen den beiden Gehäuseteilen 64, 65.
-
Damit
die über
den Speisekanal 22 zugeführte Druckluft in der Lage
ist, das Steuerventilglied 8 rasch mit der für das Umschalten
in die Arbeitsposition erforderlichen Stellkraft zu beaufschlagen,
ist die Speiseöffnung 23 mit
größerem Querschnitt
ausgeführt
als die ihr zugeordnete erste Kanalmündung 42 des Durchgangskanals 38.
Auch wenn die erste Abschlussfläche 44 daher
in der Entlüftungsstellung
an der ersten Abschlusswand 18 anliegt, verbleibt somit ein
die erste Kanalmündung 42 unmittelbar
umschließender
ringförmiger
Beaufschlagungsbereich 68, der der Speiseöffnung 23 vorgelagert
ist, sodass die zuströmende
Druckluft unmittelbar auf ihn aufprallt. Ist anschließend das
Steuerventilglied 8 minimal von der ersten Abschlusswand 18 abgehoben,
kann sich die Druckluft problemlos über die gesamte erste Abschlussfläche 44 ausbreiten
und das Steuerventilglied 8 mit hoher Kraft verschieben.
-
Um
die Druckbeaufschlagung zu begünstigen,
kann das Steuerventilglied 8 an der ersten Abschlussfläche 44 auch
mit mehreren, über
den Umfang verteilten, in 5 strichpunktiert
angedeuteten Vertiefungen 69 versehen sein, die die Ausbreitung der
zugeführten
Druckluft im ersten Kammer-Endabschnitt 12 begünstigen.
-
Es
ist schließlich
auch von Vorteil, wenn das Steuerventilglied 8 an seinem
Außenumfang
in Richtung zu der ersten Abschlussfläche 44 konisch verjüngt ausgebildet
ist. Dadurch kann insbesondere die Reibung gegenüber dem Ventilgehäuse 2 verringert werden.