DE10358068B4 - Fahrzeugdach mit zwei öffnungsfähigen Deckeln - Google Patents
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Abstract
Fahrzeugdach
mit zwei öffnungsfähigen Deckeln
(18, 20), bei dem der hintere Deckel (20) an seiner Vorderkante
(20V) absenkbar ist und der vordere Deckel (18) zumindest teilweise über den
hinteren Deckel (20) in dessen abgesenkter Position verfahrbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Deckel (18) mit seiner Hinterkante
(18H) ausstellbar und mittels nahe seiner Hinterkante (18H) angeordneter
Abstützvorrichtungen
(24) an Führungen
(26) verfahrbar ist, die sich seitlich des als Spoilerdeckel ausgebildeten
hinteren Deckels (20) und unterhalb der Dachkontur (22) des festen
Fahrzeugdachs (10) erstrecken und mit dem festen Fahrzeugdach verbunden sind.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugdach mit zwei öffnungsfähigen Deckeln gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Eine derartiges Fahrzeugdach ist aus der
DE 100 13 723 A1 bekannt. Bei diesem ist der hintere Deckel an seiner Vorderkante absenkbar und der als Spoilerdach ausgebildete vordere. Deckel kann in einer von mehreren Öffnungsvarianten (gemäß3C ) zumindest teilweise über den abgesenkten hinteren Deckel gefahren werden. Die Größe der maximal freilegbaren Dachöffnung entspricht dabei nur einem Teil der Länge des vorderen Deckels. Die Abstützung des vorderen Deckels erfolgt dabei in der für Spoilerdeckel typischen Weise nur im vorderen Drittel, so dass die Hinterkante insbesondere bei hohen Fahrzeuggeschwindigkeiten starken Schwingungen aufgrund der auftretenden Windkräfte ausgesetzt ist. - Ferner ist aus der
DE 37 30 112 A1 ein Fahrzeugdach mit zwei Deckel bekannt, dessen hinterer Deckel komplett soweit absenkbar ist, dass der vordere Deckel über diesen nach hinten verschoben werden kann. Lüfterpositionen mittels einer Ausstellung der Deckelhinterkanten sind dort nicht realisierbar. - Ein weiteres Fahrzeugdach mit zwei öffnungsfähigen Deckeln und einer Öffnungsvariante, bei der der vordere Deckel unter den ausgestellten hinteren Deckel verfahrbar ist (
2C und3B ), ist aus derDE 100 11 350 A1 bekannt. Die Öffnungsvarianten umfassen dort auch Lüfterpositionen mit ausgestellten Deckelhinterkanten. Nachteilig bei diesem Fahrzeugdach ist die eingeschränkte Kopffreiheit, insbesondere der hinteren Passagiere, durch den abgesenkten und nach hinten verschobenen vorderen Deckel. - Aus der
DE 101 10 012 A1 ist ein Fahrzeugdach mit zwei Deckeln bekannt, bei dem der vordere Deckel an Führungen verschiebbar ist, die am hinteren Deckel angeordnet sind. - Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeugdach zu schaffen, bei dem mehrere Öffnungsvarianten möglich sind und der vordere Deckel auch im geöffneten Zustand eine stabile Abstützung aufweist und die Erzeugung von Windgeräuschen minimiert wird.
- Diese Aufgabe wird durch ein Fahrzeugdach mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
- Dadurch, dass der vordere Deckel von einem außengeführtes Schiebedach mit einer seitlichen Abstützung nahe dem hinteren Deckelrand gebildet wird und der hintere Deckel von einem zusätzlich an der Vorderkante absenkbaren Spoilerdeckel gebildet wird, lassen sich als Öffnungspositionen ein oder zwei Lüftungsspalte bei angehobenen Deckelhinterkanten, eine mittlere Dachöffnung bei nach hinten verschobenem Spoilerdeckel und eine große vordere Dachöffnung bei nach hinten über den abgesenkten Spoilerdeckel verschobenem außengeführten Schiebedach einstellen. Durch die Absenkung des Spoilerdeckels an dessen Vorderkante ist es möglich, den Deckel des außen geführten Schiebedachs weit an den hinteren Deckel heran und zu einem großen Teil über diesen zu fahren, ohne dabei die Vorderkante des außen geführten Schiebedachs anheben zu müssen, wie dies sonst bei Dächern dieses Typs nötig ist. Somit werden in allen Öffnungspositionen Windgeräusche wirksam vermieden.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung sind der vordere Deckel und/oder der hintere Deckel einzeln oder gleichzeitig in eine Lüfterposition ausstellbar. Da durch lassen sich für die vorderen und die hinteren Passagiere separat individuelle Belüftungsbedingungen einstellen.
- Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der vordere Deckel eine größere Länge aufweist als der hintere Deckel und in der nach hinten geschobener Öffnungsposition mit seiner Hinterkante hinter der Hinterkante des hinteren Deckels liegt, so dass bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der vordere Deckel in dieser Position den hinteren Deckel gänzlich überdeckt.
- Die Abstützvorrichtungen nahe der Hinterkante des vorderen Deckels sind bevorzugt seitlich des hinteren Deckels in Führungen unterhalb des festen Fahrzeugdachs geführt, so dass bei geschlossenem Fahrzeugdach ein glattflächiges Erscheinungsbild entsteht. Bevorzugt sind die Führungen von einer Abdeckung abgedeckt, die beispielsweise von einer flexiblen Dichtleiste gebildet werden kann, und die von den Abstützvorrichtungen beim Durchfahren in die Verschiebeposition des vorderen Deckels zur Seite bewegbar ist.
- Gemäß einer weiteren vorteilhaften, zeichnerisch nicht dargestellten Option kann vorgesehen sein, dass der hintere Deckel bei abgesenkter Vorderkante zumindest teilweise unter den ausgestellten vorderen Deckel nach vorn verschiebbar ist. Dadurch lässt sich auch für die hinteren Fahrzeugpassagiere eine große Dachöffnung bereitstellen.
- Der Antrieb der beiden Deckel kann durch einen gemeinsamen elektrischen Antrieb oder durch zwei getrennte Antriebe erfolgen, wobei im letzteren Fall eine gemeinsame elektronische Steuerung dafür sorgt, dass Kollisionen der Deckel durch Ausschluss von Bewegungs-Freiheitsgraden bei bestimmten Deckelpositionen verhindert werden.
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrzeugdaches unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
-
1 eine schematische perspektivische Teilansicht eines Fahrzeugdachs, -
2 einen schematischen Längsschnitt durch das Fahrzeugdach gemäß1 in geschlossenem Zustand, -
3 einen Längsschnitt gemäß2 mit in Lüfterpositionen ausgestellten Deckeln, -
4 einen Längsschnitt gemäß2 mit in Lüfterposition ausgestelltem vorderen Deckel und geöffnetem hinteren Deckel, und -
5 einen Längsschnitt gemäß2 mit an der Vorderkante abgesenktem hinteren Deckel und darüber geschobenen vorderen Deckel. - Das in
1 dargestellte Fahrzeugdach10 erstreckt sich von einem oberhalb einer Frontscheibe angeordneten Windlauf12 ist zu einer oberhalb der nicht dargestellten Heckscheibe angeordneten hinteren Dachkante14 . In festem Fahrzeugdach10 ist eine Dachöffnung16 vorgesehen, die mittels eines vorderen Deckels18 und eines unmittelbar nach hinten daran anschließenden hinteren Deckels20 verschließbar oder – wie in den2 bis5 gezeigt – zumindest teilweise freilegbar ist. - Der vordere Deckel
18 ist nach Art eines außen geführten Schiebedachs ausgebildet, wie dies beispielsweise aus derDE 197 13 347 C1 oder derDE 100 33 887 C1 bekannt ist. Dabei ist der Deckel nahe seiner Vorderkante18V an der Unterseite mittels nicht dargestellter, beidseits der Dachöffnung16 in einer Führungsschiene geführter Gleitelemente und nahe seiner Hinterkante18H mittels dreieckhebelartiger Abstützvorrichtungen24 abgestützt, die mit einem oberen Anlenkpunkt24A nahe der Hinterkante des vorderen Deckels18 angelenkt sind und die sich mit Gleitelementen24B und24C in Führungen26 abstützen, die sich seitlich des hinteren Deckels20 und unterhalb der Dachkontur22 des festen Fahrzeugdachs10 erstrecken. Das hintere Gleitelement24C der beiden Gleite lemente der Abstützvorrichtung24 ist in ständigem Eingriff mit der Führung26 , während das vordere Gleitelement24B erst bei einer Schwenkbewegung aus der Schließposition (2 ) in die Ausstellposition (3 ) in die Führung26 eintritt und den vorderen Deckel18 bei dessen Verschiebung nach hinten (5 ) stabil abstützt. Alternativ dazu kann das vordere Ende der Führung26 auch nach unten abgebogen sein, so daß das vordere Gleitelement24B beim Ausstellen des vorderen Deckels18 eine Bogenbahn entsprechend der Schwenkbewegung durchläuft. - Der hintere Deckel
20 ist nach Art eines Spoilerdaches ausgebildet, so dass er um eine nahe seiner Vorderkante20V angeordnete Schwenkachse mit seiner Hinterkante20H über das feste Fahrzeugdach10 ausgestellt werden kann (siehe3 ) und in dieser ausgestellten Position zur Freigabe eines Teils der Dachöffnung16 nach hinten über das feste Fahrzeugdach verschiebbar ist (siehe4 ). - In Erweiterung der Funktionen eines herkömmlichen Spoilerdaches ist der hintere Deckel
20 jedoch zusätzlich um eine nahe seiner Hinterkante20H angeordnete Schwenkachse schwenkbar, so dass sich seiner Vorderkante20V in die Dachöffnung16 hinein absenkt (siehe5 ). Eine für eine derartige Betätigung des hinteren Deckels20 geeignete Mechanik ist der Deutschen Patentanmeldung 103 48 545.7 entnehmbar, deren Offenbarungsgehalt hiermit in vollem Umfang zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird. - In der Schließposition gemäß
2 liegen der vordere Deckel18 und der hintere Deckel20 bündig hintereinander und sorgen für ein glattflächiges Erscheinungsbild des Fahrzeugdachs10 . - Ausgehend von dieser Schließposition lassen sich nacheinander oder gleichzeitig der vordere Deckel
18 und/oder der hintere Deckel20 in eine Belüftungsposition ausstellen, wobei dabei gemäß3 an der Hinterkante18H des vorderen Dec kels18 ein Lüftungsspalt L1 und an der Hinterkante20H des hinteren Deckels20 ein Lüftungsspalt L2 freigegeben wird. - Aus dieser Position heraus lässt sich der hintere Deckel
20 in eine Öffnungsposition gemäß4 nach hinten verschieben, wobei die Hinterkante20H nach hinten über das feste Fahrzeugdach10 ragt. Hierbei wird zwischen der Hinterkante18H des vorderen Deckels18 und der Vorderkante20V des hinteren Deckels20 ein Teil der Dachöffnung16 freigelegt. Ausgehend von der in3 dargestellten Öffnungsvariante kann der hintere Deckel20 optional auch nach vorn unter den vorderen Deckel18 verschoben werden, um dadurch an seiner Hinterkante20H einen Teil der Dachöffnung16 freizulegen. - Gemäß der in
5 dargestellten Öffnungsvariante wird der vordere Deckel18 mit ausgestellter Hinterkante18H über den hintere Deckel20 geschoben, wobei zuvor die Vorderkante20V des hinteren Deckels20 nach unten abgesenkt wurde. - Die erfindungsgemäße Kombination aus einem vorderen außen geführten Schiebedach und einem dahinter angeordneten Spoilerdach mit absenkbar Vorderkante ermöglicht zahlreiche Lüftungsvarianten, wobei die Vorderkante
18V des vorderen Deckels18 stets in Höhe der Kontur22 des Fahrzeugdachs10 bleibt und dadurch vermehrte Windgeräusche, wie sie durch das Anheben der Vorderkante bei herkömmlichen außen geführten Schiebedächern entstehen, vermieden werden. - Das Dachsystem kann als Bottom-Load-System ausgeführt sein, wobei der Rahmen mit den Führungsschienen, der Führung
26 und den Deckeln18 und20 von der Innenseite des Fahrzeugdaches her an die Dachöffnung herangeführt und mit dem festen Fahrzeugdach verbunden wird. Das Dachsystem kann aber auch als Top-Load-System ausgeführt sein, wobei dann die Führungen26 über die Dachöffnung hinaus nach hinten verlängert sein können, so dass der obere An lenkpunkt24A der Abstützvorrichtungen24 dann noch näher an der Hinterkante18H des vorderen Deckels18 angeordnet sein kann und dieser noch weiter nach hinten in Richtung zum hinteren Dachende14 über das feste Fahrzeugdach1 geschoben werden kann. -
- 10
- Fahrzeugdach
- 12
- Windlauf
- 14
- hinteres Dachende
- 16
- Dachöffnung
- 18
- vorderer Deckel
- 18V
- Vorderkante
von
18 - 18H
- Hinterkante
von
18 - 20
- hinterer Deckel
- 20V
- Vorderkante
von
20 - 20H
- Hinterkante
von
20 - 22
- Dachkontur
- 24
- Abstützvorrichtung
- 24A
- oberer
Anlenkpunkt (von
24 ) - 24B
- erstes
Gleitelement (von
24 ) - 24C
- zweites
Gleitelement (von
24 ) - 26
- Führung (für
24 ) - L1
- Lüftungsspalt
(bei
18 ) - L2
- Lüftungsspalt
(bei
20 )
Claims (8)
- Fahrzeugdach mit zwei öffnungsfähigen Deckeln (
18 ,20 ), bei dem der hintere Deckel (20 ) an seiner Vorderkante (20V ) absenkbar ist und der vordere Deckel (18 ) zumindest teilweise über den hinteren Deckel (20 ) in dessen abgesenkter Position verfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Deckel (18 ) mit seiner Hinterkante (18H ) ausstellbar und mittels nahe seiner Hinterkante (18H ) angeordneter Abstützvorrichtungen (24 ) an Führungen (26 ) verfahrbar ist, die sich seitlich des als Spoilerdeckel ausgebildeten hinteren Deckels (20 ) und unterhalb der Dachkontur (22 ) des festen Fahrzeugdachs (10 ) erstrecken und mit dem festen Fahrzeugdach verbunden sind. - Fahrzeugdach gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Deckel (
18 ) und/oder der hintere Deckel (20 ) einzeln oder gleichzeitig in eine Lüfterposition (L1 bzw. L2) ausstellbar sind. - Fahrzeugdach nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Deckel (
18 ) in nach hinten geschobener Öffnungsposition mit seiner Hinterkante (18H ) hinter der Hinterkante (20H ) des hinteren Deckels (20 ) liegt. - Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Deckel (
18 ) eine größere Länge als der hintere Deckel (20 ) aufweist. - Fahrzeugdach nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (
26 ) für die Abstützvorrichtung (24 ) unterhalb des festen Fahrzeugdachs (10 ) angeordnet ist. - Fahrzeugdach nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (
26 ) von einer Abdeckung abgedeckt wird, die von der Abstützvorrichtung (24 ) beim Durchfahren in die Verschiebeposition des vorderen Deckels (18 ) zur Seite bewegbar ist. - Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der hintere Deckel (
20 ) bei abgesenkter Vorderkante (20V ) zumindest teilweise unter den ausgestellten vorderen Deckel (18 ) nach vorn verschiebbar ist. - Fahrzeugdach nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Deckel (
18 ) und der hintere Deckel (20 ) mittels wenigstens eines elektrischen Antriebs und einer den Antrieb bzw. die Antriebe steuernden elektronischen Steuerung betätigbar sind, wobei die Steuerung Kollisionen der Deckel (18 bzw.20 ) durch Ausschluss von Bewegungs-Freiheitsgraden bei bestimmten Deckelpositionen verhindert.
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