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Metallic-Effekte
finden bei Farben und Lacken jeglicher Art ein zunehmendes Interesse.
Ganz überwiegend
werden solche Metallic-Effekte mit anorganischen Materialien erzielt,
insbesondere durch die Verwendung von Metalloberflächen, bei
denen häufig
Aluminium-Flitter die Basis darstellen. Derartig aufgebaute Pigmente
sind für
viele Anwendungen etabliert, es ist aber andererseits zu fragen,
ob ein solcher Metallic-Effekt auch mit rein organischen Materialien
erzielt werden kann. Dies hätte
zum einen den Vorteil dass solche Pigmente auch unter stark korrodierenden
Bedingungen verwendet werden können,
unter denen z.B. das empfindliche Aluminium langsam zerstört wird,
und zum anderen dass eine Entsorgung durch Verbrennen ohne jede
Asche-Bildung und ohne Freisetzung von Schwermetallen möglich ist.
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In
einer vorangegangenen Arbeit wurden Metallic-Pigmente auf Perylentetracarbonsäurebisimid-Basis
beschrieben [1]. Diese Substanz-Klasse ist durch ihre große Lichtechtheit
und chemische Beständigkeit
interessant, weil sie dadurch in einer Vielzahl von Anwendungen
eingesetzt werden kann. Für
Leimfarben sind die bisher beschriebenen Farbstoffe sehr gut geeignet – ihre Verwendung
als Pigmente in Lacken ist dagegen problematischer, weil die Farbstoffe
mit den beschriebenen Substituenten in organischen Medien nennenswert löslich sind.
Zudem ist bei einem Teil der Verbindungen der Metallic-Effekt gegen mechanischen
Stress empfindlich. Schwerlösliche
Perylen-Pigmente mit Metallic-Effekten,
die unempfindlich gegen äußere Einwirkungen
sind, wären
ein erheblicher Fortschritt.
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Der
Farbstoff 1c ist ein neuartiges Metallic-Effektpigment mit einem überraschendenden,
ansprechenden Rotgold-Ton. Der Befund des starken Metallic-Effekts
von 1c ist auch insofern ausgesprochen unerwartet als das bekannte
niedrigere Homologe 1a mit R = Methyl [2] ein reines Rotpigment
ist, wie dies auch für
die überwiegende
Zahl der Perylenbisimide gilt [3]. Selbst das nicht in der Literatur
bekannte, zu 1a nächst
höhere Homologe,
1b mit R = Ethyl bildet ein rotes Pulver ohne einen besonderen optischen
Effekt, so dass man auch nach dessen Darstellung den Metallic-Effekt
bei den nächsten
höheren
Homologen, insbesondere bei 1c, nicht erwartet hätte. In den Eigenschaften der
Farbstoffe tritt also ein überraschender
Sprung beim Übergang
von 1b mit R = Ethyl zu 1c mit R = n-Propyl auf. Der Metallic-Effekt tritt
mit etwas anderen Farbnuancen auch noch bei den noch höheren Homologen
wie 1d auf (R = n-Butyl).
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Um
diesen überraschenden
optischen Effekt näher
zu analysieren, ist die Wechselwirkung einer einfallenden elektromagnetischen
Lichtwelle genauer studiert worden.
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Die
Lichtwelle hat durch ihre Wellenlänge im Bereich von 0.5 μm makroskopische
Dimensionen, so dass die Gültigkeit
der Maxwell'schen
Theorie angenommen werden kann. Aus dieser folgt für die Wechselwirkung
des elektrischen Feldes
die
Differentialgleichung (1), in der
für die elektrische
Polarisation des Mediums steht; magnetische Effekte sind bei organischen
Farbstoffen ohne Bedeutung. D charakterisiert die Elastizität, f die
Reibung und μ die
Trägheit
des Materials gegenüber
der Welle.[4]
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Das
Verhältnis
D/μ, von
Elastizität
und Trägheit
ist das Quadrat einer charakteristischen Eigenfrequenz ω des Materials
(ω = 2π·ν = 2π·c/λ), die Plasmafrequenz,
und entspricht einem Absorptionsmaximum (λ) im sichtbaren Bereich, so
dass hier an molekulare Eigenschaften angeknüpft wird. Es sind allerdings
die speziellen Gegebenheiten der makroskopischen Probe zu berücksichtigen,
denn z.B. das Absorptionsmaximum von molekulardispersem Material
kann durch Excitoneneffekte oder Solvenseffekte im Feststoff verschoben
werden. Der Quotient f/μ von
Reibungskoeffizient zu Trägheit
ergibt den Kehrwert einer charakteristischen Zeit 1/τ und hängt mit
dem Absorptionsvermögen
des Materials zusammen. Auch hier muss der Wert der makroskopischen
Probe aus den o.g. Gründen
berücksichtigt
werden. Für
die Größe N·q2/μ kann ρ als trägheitsbezogene
Ladung gesetzt werden.
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Unter
Verwendung dieser Werte und für
=
0 als Response auf eine einfallende Welle erhält man die einfachere, homogene
Differentialgleichung (2).
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Als
allgemeine Lösung
für Gl.
(2) folgt die Gl. (3), in der A1 und A2 die Integrationskonstanten darstellen.
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Die
Response auf eine einfallende Welle wird durch die Wurzelausdrücke in den
Exponenten von Gl. (3) bestimmt. Wegen der sehr großen Frequenz ν im sichtbaren
Bereich von ca. 500 THz, bzw. die Kreisfrequenz ω, ist für fast alle Materialien mit
Ausnahme der Metalle der Wurzelausdruck von Gl. (3) negativ. Der negative
Wurzelausdruck führt
zu komplexen Exponentialfunktionen, die in sin- und cos-Funktionen entwickelt werden
können
("Schwingfall"). Dies entspricht
einer fortschreitenden elektromagnetischen Welle, die mit 1/(2τ) gedämpft ist
(exponentieller Vorfaktor). Die Dämpfung nach Gl. (3) spiegelt
sich im Lambert-Beer'schen Gesetz
wider, denn der Lichtstrom ist proportional zu
,
so dass hier die Dämpfung
mit 1/τ erfolgt.
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Gelingt
es, das Absorptionsvermögen
und damit 1/τ genügend zu
steigern, dann wird schließlich
der Wurzelausdruck Null ("aperiodischer
Grenzfall") oder
sogar positiv ("Kriechfall"). Dies bedeutet,
dass als Response keine Welle im Material mehr fortschreitet und
die Reflexion im Vordergrund steht. Für den aperiodischen Grenzfall, τ = 1/(2·ω), ist nach
der Zeit τ der
Lichtstrom auf 1/e abgefallen und hat die Strecke co·τ/n zurückgelegt,
bei der co die Vakuumlichtgeschwindigkeit
und n der Realteil des Brechungsindex bedeuten. Mit diesen Werten
erhält
man mit Hilfe des Lambert-Beer'schen
Gesetzes die Bestimmungsgleichung (4) für den minimalen erforderlichen
molaren Absorptionskoeffizienten ε für die Grenze
des Schwingfalls; Mn bedeutet das Molekulargewicht
und ρF die Dichte des Farbstoffs – dies gilt
für den
Fall, dass der Farbstoff als Reinsubstanz vorliegt und nicht durch
Zusätze
verdünnt
wird.
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Wendet
man die Gl. (4) auf die stark lichtabsorbierenden Perylenfarbstoffe
[5] an, so kann man von einem Brechungsindex n von ca. 1.5 als typischer
Wert für
Aromaten-Kristalle ausgehen. Die Dichte ist 1.4 g·cm–3 und
das Molekulargewicht 674 (für
1c). Hieraus wird ein molarer Absorptionskoeffizient ε von 130000 L·mol–1·cm–1 als
Grenze für
den Schwingfall errechnet, der erheblich über dem typischen Wert von
90000 für die
Farbstoffe liegt. Der Wert für
den aperiodischen Grenzfall ist damit so hoch, diese Grenze auch
kaum von anderen Farbstoff-Klassen zu erreichen ist. Organische
Chromophore können
daher üblicherweise
problemlos in Farbpigmenten Verwendung finden, mit denen ohne Sondereffekte
selektiv sichtbares Licht absorbiert wird.
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Der
für die
homogene Lösung
geltende Absorptionskoeffizient von 90000 für 1 ist allerdings eine Konsequenz
der statistischen räumlichen
Orientierung der Farbstoff-Moleküle
in Solvenzien. Richtet man die Farbstoff-Moleküle zur einfallenden Lichtwelle
aus, dann kann grundsätzlich
das Lichtabsorptionsvermögen
um bis zu einen Faktor 3 erhöht
werden, so dass Möglichkeiten
bestehen, den kritischen Wert von Gl. (4) zu überschreiten. Eine zusätzliche
Erhöhung
des Absorptionskoeffizienten kann durch Excitonen-Wechselwirkung
der Perylen-Chromophore [6] im Kristall erfolgen.
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Beim
Farbstoff 1c liegt offensichtlich eine besonders günstige Orientierung
der Chromophore zu den Kristallflächen vor, so dass der asymptotische
Grenzfall von Gl. (3) überschritten
wird – als
Konsequenz wird ein starkes metallisches Reflexionsvermögen der
Kristallite beobachtet. Noch stärker
wird der Metallic-Effekt, wenn die Kristallite auf Oberflächen ausgerichtet
werden, die dann zu goldglänzenden
Beschichtungen führen.
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Als
besonderer Fortschritt zu den bereits bekannten Perylenbisimiden
mit Metallic-Effekt ist aber die ausgesprochene Schwerlöslichkeit
von 1c zu nennen, durch die die Substanz in jeder Art von Lacken
angewendet werden kann, insbesondere auch in Kunstharz-Lacken. Ein
weiterer Fortschritt besteht auch in der Unempfindlichkeit der Pigmente
gegen äußere Einflüsse wie
Pulverisieren oder die Einwirkung von Lösungsmitteln: der Metallic-Effekt
der festen Farbstoff-Teilchen bleibt in allen Fällen bestehen.
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Die
höheren
Homologen von 1c zeigen ebenfalls Metallic-Effekte, wenn auch nicht
so ausgeprägt
und mit steigender Kettenlänge
abnehmend. Außerdem
steigt die Löslichkeit
der Pigmente in organischen Lösungsmitteln
mit steigender Kettenlänge.
Der Farbstoff 1d mit R = n–Butyl
hat noch Pigment-Charakter,
ist aber bereits wesentlich besser löslich, so dass er mit Einschränkungen
auch in homogener Lösung
eingesetzt werden kann. Die Farbstoffe mit längeren Ketten lassen sich dagegen
mehr in homogener Lösung
einsetzen. Die löslicheren
höheren
Homologen sind aber für
spezielle Anwendungen ausgesprochen interessant, denn über Farbstoff-Lösungen können sie
auf Oberflächen
sehr dünne
Farbstoff-Schichten mit Metallic-Effekt bilden. Das Spincoating-Verfahren
bietet sich für
die Erzeugung solcher gleichmäßig dünner Schichten
an.
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Nicht
nur die große
Tendenz zur Ausbildung von metallisch glänzenden Oberflächen ist
bei 1c und seinen höheren
Homologen auffällig
und unerwartet, sondern auch die geringe Störanfälligkeit dieses Effekts gegenüber äußeren Einflüssen ist
bemerkenswert. Es ist zu vermuten, dass hierfür die OH-Gruppen der terminalen Reste verantwortlich
sind. Eine mögliche
Erklärung
ist die Ausbildung von OH-Brückenstrukturen
im Kristallgitter, die die Orientierung der Chromophore zueinander
stabilisieren, so dass diese Struktur dann naturgemäß unempfindlich
gegen äußere Einflüsse wird.
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Metallic-Effekte
werden auch durch die Beschichtung von Aluminiumflittern mit Eisenoxid
erzielt. Auf diese Weise können
z.B. leuchtend gelbe Farbtöne
erhalten werden. Solche Pigmente mit Rot-Tönen sind dagegen wesentlich
problematischer, weil dann sehr dicke Eisenoxid-Schichten erforderlich
werden, die für
die Stabilität
des Gesamtsystems nachteilig sind (das Schichtsystem nähert sich
der Zusammensetzung von Thermit, "Goldschmidt-Mischung"). Andererseits können rotstichige Metallic-Effekte mit dem neuen
Farbstoff 1c problemlos erzielt werden, so dass sich beide Systeme
ideal ergänzen.
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Eine
Verwendung des Metallic-Effekts der neuen Farbstoffe 1 ist für Effektpigmente
zunächst
naheliegend, der Metallic-Effekt von 1 kann aber auch vielfältig für andere
Anwendungen eingesetzt werden. So kann man z.B. mit den neuen Farbstoffen
metallisch glänzende
Filme auf Oberflächen
erzeugen, insbesondere mit den besser löslichen höheren Homologen von 1c, z.B.
durch Aufbringen der Farbstoffe aus homogener Lösung. Wird dies mit dem Spincoating-Verfahren
vorgenommen, so sind sehr homogene Oberflächenfilme erzielbar. Diese
können
z.B. in Datenspeichern verwendet werden, bei denen eine Information über einen
Laserstrahl eingeschrieben wird, so dass sich das Reflexionsvermögen der
metallisch glänzenden
Schicht verändert;
dies kann dadurch erfolgen, das die metallisch glänzende Schicht
durch den einschreibenden Laserstrahl auf hohe Temperaturen erhitzt
und damit eine Wechselwirkung mit dem Matrixmaterial ausgelöst wird.
Das Auslesen der Daten kann dann über diese Veränderung
des Reflexionsvermögens
erfolgen, indem die Daten mit einem schwächeren Laserstrahl wieder ausgelesen
werden. Andere Anwendungen wären
z.B. die Erzeugung von optischen Miniatur-Komponenten, so z.B. optische
Beugungsgitter. Hier können
reflektierende Schichten aus den Farbstoffen mit Hilfe von Laserstrahlen
strukturiert werden, so dass metallisch glänzenden Oberflächen gezielt
für spezielle
Wechselwirkungen mit Licht hergestellt werden können.
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Aus
rein organischem Material lassen sich somit auch Wellen-Hohlleiter
für Licht
entwickeln, wie sie derzeit in der Hochfrequenztechnik für Rundfunkwellen
Verwendung finden. Solche Bauteile sind für optische Computer von Interesse.
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Die
Verwendung von 1c und seinen Homologenals Massen-Effektpigment erfordert
eine effiziente Synthese unter Verwendung von gut zugänglichen
Komponenten. Als Ausgangsmaterial kann man für die Herstellung z.B. den
industriell gut zugänglichen
Cyanessigsäuremethylester
einsetzen. Dieser wird unter der Einwirkung von Base alkyliert,
insbesondere unter Verwendung des industriell in reiner Form gut
zugänglichen
Natriummethanolats. Als Alkylierungsmittel können primäre Halogenalkane, wie z.B.
Chlor-, Brom- oder Iodalkane, aber auch Ester primärer aliphatischer
Alkohole wie Tosylate, Benzolsulfonate, Mono- oder Dialkylsufonate,
Methansulfonate oder auch notfalls Carbonsäureester wie Acetate oder Benzoate
verwendet werden. Die Alkylierung kann in dem kostengünstigen
Methanol als Solvens vorgenommen werden. Leichter erfolgt die Alkylierung
in dipolar aprotischen Lösungsmitteln
wie DMF, DMSO, N-Methylpyrrolidinon (NMP), Tetramethylharnstoff,
DMPU, DMEU, Sulfolan, Ethylenglykoldinethylether (Glyme), Diethylenglykoldimethylether,
Benzonitril, HMPT (Vorsicht! Toxisch!) oder Ethylencarbonat. In
solchen Lösungsmitteln
erfolgt die Reaktion effizient, so dass man auch schwächere Basen
wie Kaliumcarbonat verwenden kann.
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Die
alkylierten Cyanessigsäureester
werden nach üblichen
Verfahren zu den Aminoalkoholen reduziert, beispielsweise mit Lithiumaluminiumhydrid
oder anderen komplexen Hydriden; besonders kostengünstig ist
die Bouveault-Blanc-Reduktion unter Verwendung von Natrium und Alkoholen.
Schließlich
kann auch eine Reduktion mit Wasserstoff und geeigneten Katalysatoren
erfolgen.
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Die
Aminolakohole werden unter an und für sich bekannten Bedingungen
[3] mit Perylen-3,4:9,10-tetracarbonsäurebisanhydrid
zu den Farbstoffen kondensiert. Reaktionsmedien sind beispielsweise geschmolzenes
Imidazol, Chinolin oder Ethylenglykol. Zusätze wie Zinkacetat oder Zinkchlorid
sind zur Beschleunigung der Rektion sinnvoll. Schließlich können auch
primäre
Alkohole wie Ethylenglykol als Kondensationsmedium eingesetzt werden.
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Eine
komplette Beispiel-Synthese ist in 1 angegeben.
Hier wird zur Darstellung von 1c Cyanessigsäuremethylester in methanolischer
Lösung
unter Verwendung von Natriummethanolat mit 1-Brompropan alkyliert. Dieses wird mit
Lithiumaluminiumhydrid zum Aminoalkohol reduziert, der dann mit
Perylen-3,4:9,10-tetracarbonsäurebisanhydrid
zu 1c kondensiert wird.
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Zur
getrennten Behandlung von Reflexionsvermögen und Absorptionsvermögen von
1c wurde das UV/Vis-Spektrum des Kristallpulvers unter Verwendung
einer integrierenden Ulbrichtkugel in dicker Schicht in Reflexion
und in dünner
Schicht in Transmission gemessen und nach der Kubelka-Munk-Theorie ausgewertet.[7]
Das Transmissionsspektrum wurde bei der schwachen Farbstoff-Absorption
bei 416.5 nm auf das Reflexionsspektrum normiert und das letztere
dann von diesem abgezogen; siehe 2. Man erhält so die
Reflexion als strukturiertes Spektrum, das dem Absorptionsspektrum
in Lösung ähnelt, da
im Bereich starker Absorptionen auch starke Reflexionen auftreten.
Dieses Spektrum ist aber wegen der aus dicht gepackten Aromaten
bestehenden Umgebung im Kristall um ca. 36 nm langwellig gegenüber dem
Lösungsspektrum
verschoben. Die Analogie beider Spektren ist so weitgehend, dass
man bei einer Gaußanalyse
des Reflexions-Anteils eine dem Lösungsspektrum ähnelnde
Abfolge von Schwingungsbanden erhält, die aber bathochrom verschoben
ist. Es wird lediglich in der langwelligen Flanke eine zusätzliche
schwache Bande gefunden, die vermutlich auf Excitonenwechselwirkungen
zurückzuführen ist;
vgl. Ref.[8]
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Diese
Ergebnisse zeigen die Grenzen, die einer Steigerung des Lichtabsorptionsvermögens von
Farbstoffen gesetzt sind. Sie liegen bei festen Farbstoffen mit üblichen
Molekulargewichten und Dichten bei Absorptionskoeffizienten von
ungefähr
130000. Eine weitere Steigerung des Absorptionskoeffizienten führt dann nicht
mehr zu einer Verstärkung
der Lichtabsorption, sondern bewirkt ein starkes Lichtreflexionsvermögen, so dass
das Licht nicht in das Material eindringen kann und ein metallischer
Eindruck entsteht. Dieses Problem kann durch eine Mikrostrukturierung
der Oberfläche
umgangen werden (vgl. "schwarzer
Strahler" und Ref.[9]).
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Die
Grenzen des Lichtabsorptionsvermögens
sind für
viele moderne Bereiche der Materialforschung von Wichtigkeit. So
wünscht
man sich z.B. bei der Entwicklung von organischen Solarzellen eine
möglichst
intensive Lichtabsorption innerhalb einer sehr kurzen Weglänge, um
eine lichtinduzierte Ladungstrennung effizient zu nutzen. Hierfür sind hohe
Absorptionskoeffizienten erforderlich, dabei darf aber der Grenzwert
nach Gl. (2) nicht überschritten
werden, da sonst das Licht lediglich reflektiert wird statt in das
Material einzudringen. Bei der Miniaturisierung von optischen Computer- Bauelementen sind
ebenfalls starke Lichtabsorptionen bei winzigen Abmessungen erwünscht, die
zu den gleichen Problemen führen.
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Andererseits
kann man das starke Lichtabsorptionsvermögen im Bereich hoher Absorptionskoeffizienten
zur Entwicklung von Metallic-Pigmenten auf rein organischer Basis
nutzen. Dies hat zum einen Vorteile beim Recyclen und zum anderen,
wenn die Metallic-Pigmente in korrosiver Umgebung eingesetzt werden
sollen, bei der die Verwendung der üblichen Aluminiummetall-Pigmente
problematisch ist.
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Gegenstand der Erfindung
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- 1. Farbstoffe der allgemeinen Formel I, in denen die Reste R1 bis R4 gleich oder
verschieden voneinander sein können
und unabhängig
voneinander lineare Alkylreste mit mindestens einem und höchstens
37 C-Atome bedeuten, bei denen eine bis 10 CH2-Einheiten
unabhängig
voneinander ersetzt sein können
durch jeweils Carbonylgruppen, Sauerstoffatome, Schwefelatome, Selenatome,
Telluratome, cis- oder trans-CH=CH-Gruppen,
bei der eine CH-Einheit auch durch ein Stickstoffatom ersetzt sein
kann, acetylenische C≡C-Gruppen
1,2-, 1,3- oder 1,4-substituierten Phenylreste, 2,3-, 2,4-, 2,5-,
2,6-, 3,4- oder 3,5-disubstituierte Pyridinreste, 2,3-, 2,4-, 2,5-
oder 3,4-disubstituierte Thiophenreste, 1,2-, 1,3-, 1,4-, 1,5-,
1,6-, 1,7-, 1,8-, 2,3-, 2,6- oder 2,7-disubstituierte Napthalinreste,
bei denen ein oder zwei CH-Gruppen durch Stickstoffatome ersetzt
sein können,
1,2-, 1,3-, 1,4-, 1,5-, 1,6-, 1,7-, 1,8-, 1,9-, 1,10-, 2,3-, 2,6-,
2,7-, 2,9-, 2,10- oder 9,10-disubstituierte Anthracenreste, bei
denen ein oder zwei CH-Gruppen durch Stickstoffatome ersetzt sein
können.
Bis zu 12 einzelne Wasserstoffatome der CH2-Gruppen
können
jeweils unabhängig
voneinander auch an gleichen C-Atomen ersetzt sein durch die Halogene
Fluor, Chlor, Brom oder Iod oder die Cyanogruppe oder eine lineare
Alkylkette mit bis zu 18 C-Atomen, bei der eine bis 6 CH2-Einheiten unabhängig voneinander ersetzt sein
können
durch Carbonylgruppen, Sauerstoffatome, Schwefelatome, Selenatome,
Telluratome, cis- oder trans-CH=CH-Gruppen, bei denen eine CH-Einheit auch durch
ein Stickstoffatom ersetzt sein kann, acetylenische C≡C-Gruppen,
1,2-, 1,3-oder 1,4-substituierte
Phenylreste, 2,3-, 2,4-, 2,5-, 2,6-, 3,4- oder 3,5-disubstituierte
Pyridinreste, 2,3-, 2,4-, 2,5- oder 3,4-disubstituierter Thiophenreste,
1,2-, 1,3-, 1,4-, 1,5-, 1,6-, 1,7-, 1,8-, 2,3-, 2,6- oder 2,7-disubstituierte
Napthalinreste, bei dem ein oder zwei Kohlenstoffatome durch Stickstoffatome
ersetzt sein können,
1,2-, 1,3-, 1,4-, 1,5-, 1,6-, 1,7-, 1,8-, 1,9-, 1,10-, 2,3-, 2,6-,
2,7-, 2,9-, 2,10- oder 9,10-disubstituierte Anthracenreste, bei
denen ein oder zwei Kohlenstoffatome durch Stickstoffatome ersetzt
sein können.
Bis zu 12 einzelne Wasserstoffatome der CH2-Gruppen
der Alkylreste können
jeweils unabhängig voneinander
auch an gleichen C-Atomen ersetzt sein durch die Halogene Fluor,
Chlor, Brom oder Iod oder oder Cyanogruppen oder lineare Alkylketten
mit bis zu 18 C-Atomen, bei denen eine bis 6 CH2-Einheiten unabhängig voneinander
ersetzt sein können
durch Carbonylgruppen, Sauerstoffatome, Schwefelatome, Selenatome,
Telluratome, cis- oder trans-CH=CH-Gruppen, bei der eine CH-Einheit auch durch
ein Stickstoffatom ersetzt sein kann, acetylenische C≡C-Gruppen
1,2-, 1,3-oder 1,4-substituierte
Phenylreste, 2,3-, 2,4-, 2,5-, 2,6-, 3,4- oder 3,5-disubstituierte
Pyridinreste, 2,3-, 2,4-, 2,5- oder 3,4-disubstituierte Thiophenreste,
1,2-, 1,3-, 1,4-, 1,5-, 1,6-, 1,7-, 1,8-, 2,3-, 2,6- oder 2,7-disubstituierte
Napthalinreste, bei denen ein oder zwei Kohlenstoffatome durch Stickstoffatome
ersetzt sein können,
1,2-, 1,3-, 1,4-, 1,5-, 1,6-, 1,7-, 1,8-, 1,9-, 1,10-, 2,3-, 2,6-,
2,7-, 2,9-, 2,10- oder 9,10-disubstituierte Anthracenreste, bei
denen ein oder zwei Kohlenstoffatome durch Stickstoffatome ersetzt
sein können.
Statt Substituenten zu tragen können
die freien Valenzen der Methingruppen bzw. der quartären C-Atome
paarweise verknüpft
werden, so dass Ringe entstehen, wie z.B. Cyclohexanringe.
Die
Reste R5 bis R8 können Wasserstoff
oder unabhängig
voneinander einer bis vier der Reste sein, die unter R1 bis
R4 genannt worden sind.
- 2. Verwendung der Substanzen nach 1 als Pigmente, bevorzugt
als Pigmente in Metallic-Lackierungen.
- 3. Verwendung der Substanzen nach 1 als Pigmente für Leimfarben
und verwandten Farben wie Aquarell-Farben und Wasserfarben und Farben
für Tintenstrahldrucker
Papierfarben, Druckfarben, Tinten und Tuschen und andere Farben
für Mal-
und Schreib-Zwecke und in Anstrichstoffen.
- 4. Verwendung der Substanzen nach 1 als Pigmente in Lacken.
Bevorzugte Lacke sind Kunstharz Lacke wie Acryl- oder Vinyl-Harze,
Polyesterlacke, Novolacke, Nitrocellulose-Lacke (Nitrolacke) oder
auch Naturstoffe wie Zaponlack, Schellack oder Qi-Lack (Japanlack
bzw. Chinalack oder ostasiatischer Lack).
- 5. Verwendung der Farbstoffe nach 1 in Datenspeichern, bevorzugt
in optischen Speichern. Beispiele sind Systeme wie die CD- oder
DVD-Disk.
- 6. Verwendung der Substanzen nach 1 als Fluoreszenzfarbstoffe.
- 7. Anwendung der Farbstoffe von 1 zur Masse-Färbung von
Polymeren. Beispiele sind Materialien aus Polyvinylchlorid, Celluloseacetat,
Polycarbonaten, Polyamiden, Polyurethanen, Polyimiden, Polybenzimidazolen,
Melaminharzen, Silikonen, Polyestern, Polyethern, Polystyrol Polymethylmethacrylat,
Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylacetat, Polyacrylnitril, Polybutadien,
Polychlorbutadien oder Polyisopren bzw. die Copolymeren der genannten
Monomeren.
- 8. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Küpenfarbstoffe, z.B. zur Färbung von
Naturstoffen. Beispiele sind Papier, Holz, Stroh, Leder, Felle oder
natürliche
Fasermaterialien wie Baumwolle, Wolle, Seide, Jute, Sisal, Hanf,
Flachs oder Tierhaare (z.B. Roßhaar)
und deren Umwandlungsprodukte wie z.B. die Viskosefaser, Nitratseide
oder Kupferrayon (Reyon).
- 9. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Beizenfarbstoffe, z.B.
zur Färbung
von Naturstoffen. Beispiele sind Papier, Holz, Stroh, Leder, Felle
oder natürliche
Fasermaterialien wie Baumwolle, Wolle, Seide, Jute, Sisal, Hanf,
Flachs oder Tierhaare (z.B. Roßhaar)
und deren Umwandlungsprodukte wie z.B. die Viskosefaser, Nitratseide
oder Kupferrayon (Reyon).
Bevorzugte Salze zum beizen sind
Aluminium-, Chrom- und Eisensalze.
- 10. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Farbmittel, z.B. zur
Färbung
von Farben, Lacken und anderen Anstrichsstoffen, Papierfarben, Druckfarben,
Tinten und andere Farben für
Mal- und Schreib-Zwecke.
- 11. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Pigmente in der Elektrophotographie:
z.B. für
Trockenkopiersysteme (Xerox-Verfahren) und Laserdrucker ("Non-Impact-Printing").
- 12. Anwendung der Farbstoffe von 1 für Sicherheitsmarkierungs-Zwecke,
wobei die große
chemische und photochemische Beständigkeit und ggf. auch die
Fluoreszenz der Substanzen von Bedeutung ist. Bevorzugt ist dies
für Schecks,
Scheckkarten, Geldscheine Coupons, Dokumente, Ausweispapiere und
dergleichen, bei denen ein besonderer, unverkennbarer Farbeindruck
erzielt werden soll.
- 13. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Zusatz zu anderen Farben,
bei denen eine bestimmte Farbnuance erzielt werden soll, bevorzugt
sind besonders leuchtende Farbtöne.
- 14. Anwendung der Farbstoffe von 1 zum Markieren von Gegenständen zum
maschinellen Erkennen dieser Gegenstände über die Fluoreszenz, bevorzugt
ist die maschinelle Erkennung von Gegenständen zum Sortieren, z.B. auch
für das
Recycling von Kunststoffen.
- 15. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Fluoreszenzfarbstoffe
für maschinenlesbare
Markierungen, bevorzugt sind alphanumerische Aufdrucke oder Barcodes.
- 16. Anwendung der Farbstoffe von 1 zur Frequenzumsetzung von
Licht, z.B. um aus kurzwelligem Licht längerwelliges, sichtbares Licht
zu machen.
- 17. Anwendung der Farbstoffe von 1 in Anzeigeelementen für vielerlei
Anzeige-, Hinweisund Markierungszwecke, z.B. passive Anzeigeelemente,
Hinweis- und Verkehrszeichen, wie Ampeln.
- 18. Anwendung der Farbstoffe von 1 in Tintenstrahldruckern in
homogener Lösung
als fluoreszierende Tinte.
- 19. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Ausgangsmaterial für supraleitende
organische Materialien.
- 20. Anwendung der Farbstoffe von 1 für Feststoff-Fluoreszenz-Markierungen.
- 21. Anwendung der Farbstoffe von 1 für dekorative Zwecke.
- 22. Anwendung der Farbstoffe von 1 für künstlerische Zwecke.
- 23. Anwendung der Farbstoffe von 1 zu Tracer-Zwecken, z.B. in
der Biochemie, Medizin, Technik und Naturwissenschaft. Hierbei können die
Farbstoffe kovalent mit Substraten verknüpft sein oder über Nebenvalenzen
wie Wasserstoffbrückenbindungen
oder hydrophobe Wechselwirkungen (Adsorption).
- 24. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Fluoreszenzfarbstoffe
in hochempfindlichen Nachweisverfahren (siehe C. Aubert, J. Fünfschilling,
I. Zschokke-Gränacher
und H. Langhals, Z.Analyt.Chem. 1985, 320, 361).
- 25. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Fluoreszenzfarbstoffe
in Szintillatoren.
- 26. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Farbstoffe oder Fluoreszenzfarbstoffe
in optischen Lichtsammelsystemen.
- 27. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Farbstoffe oder Fluoreszenzfarbstoffe
in Fluoreszenz-Solarkollektoren
(siehe H. Langhals, Nachr. Chem. Tech. Lab. 1980, 28, 716).
- 28. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Farbstoffe oder Fluoreszenzfarbstoffe
in Fluoreszenzaktivierten Displays (siehe W. Greubel und G. Baur,
Elektronik 1977, 26, 6).
- 29. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Farbstoffe oder Fluoreszenzfarbstoffe
in Kaltlichtquellen zur lichtinduzierten Polymerisation zur Darstellung
von Kunststoffen.
- 30. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Farbstoffe oder Fluoreszenzfarbstoffe
zur Materialprüfung,
z.B. bei der Herstellung von Halbleiterschaltungen.
- 31. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Farbstoffe oder Fluoreszenzfarbstoffe
zur Untersuchung von Mikrostrukturen von integrierten Halbleiterbauteilen.
- 32. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Farbstoffe oder Fluoreszenzfarbstoffe
in Photoleitern.
- 33. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Farbstoffe oder Fluoreszenzfarbstoffe
in fotografischen Verfahren.
- 34. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Farbstoffe oder Fluoreszenzfarbstoffe
in Anzeige-, Beleuchtungs- oder Bildwandlersystemen, bei denen die
Anregung durch Elektronen, Ionen oder UV-Strahlung erfolgt, z.B.
in Fluoreszenzanzeigen, Braunschen Röhren oder in Leuchtstoffröhren.
- 35. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Farbstoffe oder Fluoreszenzfarbstoffe
als Teil einer integrierten Halbleiterschaltung, die Farbstoffe
als solche oder in Verbindung mit anderen Halbleitern z.B. in Form
einer Epitaxie.
- 36. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Farbstoffe oder Fluoreszenzfarbstoffe
in Chemilumineszenzsystemen, z.B. in Chemilumineszenz-Leuchtstäben, in
Lumineszenzimmunoassays oder anderen Lumineszenznachweisverfahren.
- 37. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Farbstoffe oder Fluoreszenzfarbstoffe
als Signalfarben, bevorzugt zum optischen Hervorheben von Schriftzügen und
Zeichnungen oder anderen graphischen Produkten, zum Kennzeichnen
von Schildern und anderen Gegenständen, bei denen ein besonderer
optischer Farbeindruck erreicht werden soll.
- 38. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Farbstoffe oder Fluoreszenzfarbstoffe
in Farbstoff-Lasern,
bevorzugt als Fluoreszenzfarbstoffe zur Erzeugung von Laserstrahlen.
- 39. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Farbstoffe in Farbstoff-Lasern
als Q-Switch Schalter.
- 40. Anwendung der Farbstoffe von 1 als aktive Substanzen für eine nichtlineare
Optik, z.B. für
die Frequenzverdopplung und die Frequenzverdreifachung von Laserlicht.
- 41. Anwendung der Farbstoffe von 1 als Rheologieverbesserer.
-
Experimenteller
Teil
-
2,2-Dimethyl-cyanessigsäuremethylester:
eine Mischung aus 100 ml DMF, 16.2 ml (260 mmol) Iodmethan, 2.78
ml (25.0 mmol) Cyanessigsäuremethylester
und 13.8 g (100 mmol) Kaliumcarbonat wurde unter Rückfluss
4 h auf 110 °C
erhitzt (Farbumschlag nach Hellgelb) noch warm mit 200 ml Wasser
versetzt und nach dem Abkühlen
dreimal je 100 ml Diethylether extrahiert. Die vereinigten organischen
Phasen wurden mit Magnesiumsulfat getrocknet das Lösungsmittel
mit dem Rotationsverdampfer entfernt und der ölige Rückstand im Feinvakuum destilliert.
Ausb. 1.48 g (46.6 %) farblose Flüssigkeit, Sdp. 102 °C/1.1 mbar. – IR (Film): ṽ = 2995
cm–1 s,
2956 s, 2879 s, 2244 w (CN), 1749 s (COO), 1679 s, 1503 w, 1460
m, 1438 m, 1388 m, 1269 s, 1195 m, 1157 m, 1092 m, 868 m, 765 w,
658 m. – 1H-NMR (CDCl3) 300MHz: δ = 1.67 (s,
6 H, 2 CH3), 3.82 (s, 3 H, O-CH3). – 13C-NMR (CDCl3, 75
MHz): δ =
24.9 (2 CH3), 36.6 (quart. C), 53.7 (O-CH3), 120.8 (CN), 162.7 (COO). – MS (70
eV): m/z = 128 (29) [M+ + H], 100 (10),
96 (8), 82 (96), 68 (100), 59 (50), 52 (12), 41 (48).
-
2,2-Diethyl-cyanessigsäuremethylester:
200 ml DMF, 34.9 ml (220 mmol) 1-Bromethan, 11.1 ml (100 mmol) Cyanessigsäuremethylester
und 41.5 g (300 mmol) Kaliumcarbonat wurden analog zu 2,2-Dimethylcyanessigsäuremethylester
umgesetzt und aufgearbeitet. Ausb. 8.79 g (56.6%) farblose Flüssigkeit,
Sdp. 122 °C/2.3
mbar. – IR
(Film): ṽ = 2977 cm–1 s 2941 m, 2883 m,
2243 w (CN), 1745 s (COO), 1680 m, 1461 m, 1352 w, 1240 s, 1149
m, 991 w, 812 w, 747 w. – 1H NMR (CDCl3) 300MHz: δ = 1.03 (t,
J = 12 Hz, 6 H, 2 CH3), 1.79-2.02 (m, 4
H, 2 CH2), 3.80 (s, 3 H, O-CH3). – MS (70
eV): m/z = 156 (3) [M+ + H], 127 (8), 96
(100), 69 (5), 68 (8), 59 (9), 55 (5).
-
2,2-Dipropyl-cyanessigsäure: frisch
hergestellte Natriummethanolat-Lösung
(69 g, 3 mol, Natrium in 500 ml wasserfreiem Methanol) wurde innerhalb
einer Stunde unter Eiskühlung
und Rühren
zu einer Mischung aus 210 ml (1.27 mol) 1-Brompropan und 70.7 ml
(0.635 mol) Cyanessigsäuremethylester
getropft. Die Mischung wurde 6 h unter Rückfluss gekocht, 16 h gerührt (rote
Suspension), bis zum Lösen
des Niederschlags mit Wasser versetzt und dreimal mit 200 ml Diethylether
ausgeschüttelt.
Die vereinigten organischen Phasen wurden über Magnesiumsulfat getrocknet,
das Lösungsmittel
wird am Rotationsverdampfer abgezogen und der verbleibende ölige Rückstand
im Feinvakuum destilliert. Ausb. 65.8 g (61.3 %) farblose Flüssigkeit,
Sdp. 140 °C/0.79
mbar. – IR
(Film): ṽ = 3474 cm–1 w, 3170 m, 2966 s
2936 s, 2878 s, 2614 w, 2254 w (CN), 1723 s (COO), 1467 m (-CH3), 1383 w, 1214 m, 1147 m, 747 w. – 1H NMR (CDCl3) 300MHz: δ = 0.94-0.96
(m, 6 H, 2 CH3), 1.42-1.56 (m, 2 H, CH2), 1.58-1.72 (m, 2 H, CH2),
1.75-1.89 (m, 4 H, 2 CH2), 11.32 (s, 1 H,
COOH). – 13C NMR (CDCl3) 75
MHz: δ =
13.9 (2 CH3), 19.1 (2 CH2),
39.5 (2 CH2), 50.6 (quart. C), 119.0 (CN),
174.7 (COO). – MS
(70 eV): m/z = 170 (1) [M+ + H], 140 (7),
127 (24), 125 (5), 124 (9), 109 (10), 98 (85) [M+ – COOH – CN], 96
(38), 83 (35), 82 (20), 81 (13), 79 (10), 69 (6), 68 (9), 67 (11),
55 (22), 54 (100) [M+ – COOH – CN- C2H5], 53 (11), 52 (7).
-
2,2-Dibutyl-cyanessigsäuremethylester:
38.5 ml (220 mmol) 1-Brombutan, 11.1 ml (100 mmol) Cyanessigsäuremethylester,
41.5 g (300 mmol) Kaliumcarbonat und 200 ml DMF wurden analog zu
2,2-Dimethyl-cyanessigsäuremethylester
umgesetzt und aufgearbeitet. Ausb. 13.1 g (62.0 %) farblose Flüssigkeit,
Sdp. 143 °C/1.2
mbar. – IR
(Film): ṽ = 2960 cm–1 s, 2934 s, 2874 s,
2245 w (CN), 1747 s (COO), 1458 m, 1436 m, 1382 w, 1252 s, 1228
s, 1163 m, 1142 m, 1014 w, 954 w, 810 w, 731 w. – 1H
NMR (CDCl3) 300MHz: δ = 0.96-0.99 (m, 6 H, 2 CH3), 1.22-1.42 (m, 4 H, 2 CH2),
1.43-1.58 (m, 4 H, 2 CH2), 1.72-1.96 (m,
4 H, 2 CH2), 3.78 (s, 3 H, O-CH3). – MS (70
eV): m/z = 212 (9) [M+ + H], 182 (7), 155
(47), 154 (8), 152 (18), 140 (8), 136 (13), 125 (9), 124 (100),
123 (91), 112 (66), 111 (12), 110 (16), 96 (16), 95 (10), 87 (11),
82 (16), 80 (14), 59 (10), 55 (19).
-
2,2-Dipentyl-cyanessigäuremethylester:
80.9 ml (440 mmol) 1-Brompentan, 22.2 ml (200 mmol) Cyanessigsäuremethylester,
69.2 g (500 mmol) Kaliumcarbonat und 200 ml DMF wurden analog zu
2,2-Dimethyl-cyanessigsäuremethylester
umgesetzt und aufgearbeitet. Ausb. 22.3 g (46.5 %) farblose Flüssigkeit,
Sdp. 145 °C/1.8
mbar. – IR
(Film): ṽ = 2958 s, 2932 s, 2862 s, 2244 w (CN), 1746 s
(COO), 1460 m, 1257 m, 1239 m, 1218 m, 1141 w, 1023 w, 970 w, 836
w, 727 w. – 1H NMR (CDCl3) 300MHz: δ = 0.90-0.94
(m, 6 H, 2 CH3), 1.32-1.42 (m, 4 H, 2 CH2), 1.48-1.62 (m, 4 H, 2 CH2),
1.64-1.73 (m, 4
H, 2 CH2), 1.76-1.92 (m, 4 H, 2 CH2), 3.78 (s, 3 H, O-CH3). – 13C NMR (CDCl3) 75
MHz: δ =
17.4 (2 CH3), 22.7 (2 CH2),
25.4 (2 CH2), 31.2 (2 CH2),
37.8 (2 CH2), 50.3 (CH2-NH2), 53.7 (quart. C), 67.1 (CH2-OH),
119.8 (CN), 170.2 (COO). – MS
(70 eV): m/z = 240 (25) [M+ + H], 196 (8),
180 (22), 169 (41), 138 (65), 137 (100), 112 (62), 87 (17), 82 (31),
69 (18), 55 (23), 43 (38).
-
2,2-Dibutylcyanessigsäuremethylester:
15.6 ml (200 mmol) Cyanessigsäuremethylester
und 43.0 ml (400 mmol) n-Butylbromid wurden vorgelegt und unter
Feuchtigkeitsausschlusss und leichtem Erwärmen mit frisch dargestellter
Natriummethanolat-Lösung
(9.2 g, 400 mmol Natrium in 200 ml absol. Methanol) innerhalb 1
h tropfenweise versetzt. Die rotgefärbte Lösung wurde weitere 6 h zum
Sieden erhitzt, der überschüssige Alkohol
wurde im schwachen Vakuum abdestilliert und der Rückstand
nach dem Abkühlen
mit so viel Eiswasser versetzt, bis das abgeschiedene Salz gelöst war.
Die organische Phase wurde abgetrennt und die wässrige Phase noch zweimal mit
jeweils 40 ml Diethylether ausgeschüttelt. Die vereinigten org.
Phasen wurden über Natriumsulfat
getrocknet, das Lösungsmittel
abgedampft und der Rückstand über eine
30 cm lange Vigreuxkolonne destilliert. Ausb. 25.5 g (61 %) farblose
Flüssigkeit,
Sdp. 113°C/0.01
Torr. – nD 20 = 1.4360. – IR (Film): ṽ =
2985 cm–1 s,
2950 s, 2880 s, 2240 w, 1750 s, 1645 w, 1465 m, 1380 w, 1235 s,
1180 m, 1145 m, 725 w. – 1H-NMR (80 MHz/CCl4): δ = 0.9 ppm
(mc, 6 H, 2 CH3),
1.3 (mc, 8 H, 4 CH2),
1.8 (mc, 4 H, 2 CH2),
3.8 (s, 3 H, CO2CH3). – C12H21NO2 (211.1):
Ber. C 68.27, H 9.94, N 6.63; Gef. C 68.61, H 10.15, N 6.77.
-
2,2-Dihexylcyanessigsäuremethylester:
15.6 ml (200 mmol) Cyanessigsäuremethylester
und 57.0 ml (400 mmol) n-Hexylbromid, wurden analog zu 2,2-Dibutylcyanessigsäuremethylester
umgesetzt und aufgearbeitet. Ausb. 37.1 g (69%) farblose Flüssigkeit,
Sdp. 115 °C/0.06
Torr. – nD 20 = 1.4358. – IR (Film/KBr): ṽ =
3441 cm–1,
2955 m, 2919 s, 2365 w, 2851 s, 1743 s, 1653 w, 1472 s, 1458 m,
1437 w, 1261 m, 1244 m, 1231 m, 719 m. 1H-NMR
(80 MHz/CCl4): δ = 0.9 ppm (mc,
6 H, 2 CH3), 1.3(mc,
16 H, 8 CH2), 1.8(mc,
4 H, 2 CH2), 3.7 (s, 3 H, CO2CH3).
-
2,2-Dihexadecylcyanessigsäuremethylester:
123 ml (400 mmol) n-Hexadecylbromid und 15.6 ml (200 mmol) Cyanessigsäuremethylester
wurden analog zu 2,2-Dibutylcyanessigsäuremethylester umgesetzt und aufgearbeitet.
Ausb. 56 g (53 %), farbloses Pulver aus Diethylether und Methanol,
Schmp. 62 °C. – IR (Film/KBr
): ṽ = 3447 cm–1 m, 2945 s, 2917 s,
2850 s, 2365 w, 2245 w, 1745 s, 1472 s, 1457 m, 1437 m, 1263 w,
1246 m, 1231 w, 718 m. 1H-NMR (80 MHz/CCl4): δ =
0.9 ppm (mc, 9 H, 2 CH3),
1.2 (mc, 56 H, 28 CH2),
1.7 (mc, 4 H), 3.6 (s, 3 H, CO2CH3). – C36H69NO2 (547.3):
Ber. C 78.99, H 12.60, N 2.55; Gef. C 78.74, H 12.54, N 2.37.
-
3-Amino-2,2-dimethyl-1-propanol:
unter Luftausschluss (Ar) wurden in einer ausgeheizten Apparatur 1.03
g (27.5 mmol) Lithiumaluminiumhydrid in 100 ml absol. Diethylether
vorgelegt und unter Eiskühlung
und starkem Rühren
vorsichtig tropfenweise mit einer Lösung von 1.12 g (9.88 mmol)
2,2-Dimethyl-cyanessigsäuremethylester
in 50 ml absol. Diethylether versetzt, eine Stunde unter Rückfluss
erhitzt und anschließend
bei Raumtemperatur 16 h gerührt.
2 N Natriumhydroxidlösung
[10] wurde vorsichtig zugegeben bis die Mischung eine breiige Konsistenz
erhielt. Der Feststoff wurde abgesaugt und dreimal mit 100 ml Diethylether
ausgekocht. Die vereinigten organischen Phasen wurden über Magnesiumsulfat
getrocknet, das Lösungsmittel
abgezogen und der ölige
Rückstand
im Feinvakuum destilliert. Ausb. 0.42 g (37.4 %) farblose Flüssigkeit,
Sdp. 96 °C/0.98
mbar. – IR
(Film): ṽ = 3304 cm–1 br. (O-H), 2962 s,
2930 s, 2879 s, 1580 m, 1468 m, 1380 m, 1333 w, 1283 w, 1060 m,
1029 m, 943 w, 788 w, 715 w. – 1H NMR (CDCl3) 300MHz: δ = 0.93 (s,
6 H, 2 CH3), 2.78 (s, 2 H, CH2-NH2), 3.53 (s, 2 H, CH2-OH). – 13C NMR (CDCl3) 75
MHz: δ =
22.5 (2 CH3), 35.1 (quart. C), 52.4 (CH2-NH2), 73.1 (CH2-OH). – MS
(70 eV): m/z = 114 (38), 84 (25), 71 (13), 70 (45), 69 (100), 52
(15), 51 (35), 45 (18), 44 (10).
-
2-Aminomethyl-2-ethyl-butanol:
8.12 g (52.3 mmol) 2,2-Diethyl-cyanessigsäuremethylester und 2.09 g (55.0
mmol) Lithiumaluminiumhydrid wurden analog zu 2-Aminomethyl-2-methyl-propanol umgesetzt
und aufgearbeitet. Ausb. 2.02 g (28.2 %) farblose Flüssigkeit,
Sdp. 120 °C/1.7
mbar. – IR
(Film): ṽ = 3304 cm–1 br. (O-H), 2964 s,
2928 s, 2879 s, 1581 m, 1464 m, 1380 m, 1330 w, 1283 w, 1060 m,
1028 m, 943 w, 788 w, 720 w. – 1H NMR (CDCl3) 300MHz: δ = 0.92 (t,
J = 11 Hz, 6 H, 2 CH3), 1.23-1.45 (m, 4
H, 2 CH2), 2.62 (s, 2 H, CH 2-NH2),
2.72 (s, 2 H, NH2), 3.64 (s, 2 H, CH2). – 13C NMR (CDCl3) 75
MHz: δ =
8.1 (2 CH3), 23.5 (2 CH2), 40.0
(quart. C), 47.8 (CH2-NH2),
68.0 (CH2-OH). – MS (70 eV): m/z = 172 (33),
157 (10), 156 (95), 126 (35), 114 (18), 84 (18), 72 (14), 71 (85),
70 (100), 69 (26), 58 (76), 56 (14), 55 (39).
-
2-Aminomethyl-2-propylpentanol:
64.8 g (0.383 mol) 2,2-Dipropylcyanessigsäuremethylester und 30.0 g (0.791
mol) Lithiumaluminiumhydrid wurden analog zu 2-Aminomethyl-2-methylpropanol
umgesetzt und aufgearbeitet. Ausb. 32.3 g (54.3 %) farblose Flüssigkeit,
Sdp. 137 °C/1.8
mbar. – IR
(Film): ṽ = 3304 cm–1 br. (O-H), 2957 s,
2930 s, 2871 s, 1585 w, 1466 s (CH3), 1377
m, 1333 w, 1047 m, 905 w, 741 w. – 1H
NMR (CDCl3) 300MHz: δ = 0.94-0.98 (m, 6 H, 2 CH3), 1.11-1.14 (m, 8 H, CH2),
2.72 (s, 2 H, CH 2-NH2), 3.44 (s, 2 H, CH 2-OH). – MS (70
eV): m/z = 170 (16), 155 (8), 141 (9), 129 (11), 126 (8), 112 (35),
98 (11), 84 (80), 70 (58), 69 (56), 56 (100), 55 (49), 44 (50),
43 (38), 42 (39).
-
2-Aminomethyl-2-butylhexanol:
12.3 g (58.3 mmol) 2,2-Dibutyl-cyanessigsäuremethylester 2.47 g (65.0
mmol) Lithiumaluminiumhydrid wurden analog zu 2-Aminomethyl-2-methylpropanol
umgesetzt und aufgearbeitet. Ausb. 3.38 g (30.9 %) farblose Flüssigkeit,
Sdp. 139 °C/1.3
mbar. – IR
(Film): ṽ = 3317 cm–1 br. (O-H), 2956 s,
2929 s, 2861 s, 1579 m, 1466 m, 1378 m, 1332 m, 1048 m, 728 w. – 1H NMR (CDCl3) 300MHz: δ = 0.92 (t,
J = 10 Hz, 6 H, 2 CH3), 1.12-1.36 (m, 12
H, 6 CH2), 2.72 (s, 2 H, CH 2-NH2),
2.83 (s, 2 H, NH2), 3.53 (s, 2 H, CH 2-OH). – 13C NMR (CDCl3) 75
MHz: δ =
14.1 (2 CH3), 24.2 (2 CH2),
26.2 (2 CH2), 31.6 (2 CH2),
39.5 (quart. C), 48.3 (CH2-NH2),
69.7 (CH2-OH). – MS (70 eV): m/z = 229 (15),
228 (98), 213 (11), 212 (81), 196 (20), 182 (13), 171 (9), 170 (25),
155 (8), 154 (29), 140 (21), 128 (19), 98 (8), 83 (9), 72 (13),
71 (100), 70 (92), 69 (16), 58 (65), 56 (28), 55 (33).
-
2-Aminomethyl-2-pentylheptanol:
20.0 g (84.0 mmol) 2,2-Dipentyl-cyanessigsäuremethylester und 4.18 g (110
mmol) Lithiumaluminiumhydrid wurden analog zu 2-Aminomethyl-2-methyl-propanol
umgesetzt und aufgearbeitet. Ausb. 12.3 g (65.1 %) farblose Flüssigkeit,
Sdp. 140 °C/1.4
mbar. – IR
(Film): ṽ = 3304 cm–1 br. (O-H), 2955 s,
2929 s, 2859 s, 1599 w, 1466 m, 1378 w, 1058 m, 833 w, 725 w. – 1H NMR (CDCl3) 300MHz: δ = 0.92 (t,
J = 12 Hz, 6 H, 2 CH3), 1.12-1.53 (m, 16
H, 8 CH2), 2.67 (s, 2 H, (CH 2-NH2),
3.62 (s, 2 H, CH 2-OH). – 13C NMR (CDCl3) 75
MHz: δ =
14.1 (2 CH3), 22.7 (2 CH2),
32.0 (2 CH2), 32.8 (2 CH2),
33.2 (2 CH2), 39.4 (quart. C), 50.2 (CH2-NH2), 71.5 (CH2-OH). – MS
(70 eV): m/z = 227 (27), 226 (11), 168 (24), 157 (9), 156 (11),
140 (20), 137 (11), 126 (17), 113 (15), 112 (60), 98 (14), 97 (46),
96 (29), 86 (20), 84 (31), 83 (15), 71 (23), 70 (32), 69 (40), 57
(62), 56 (100), 55 (45).
-
2-(Aminomethyl)-2-hexyl-1-octanol:
unter Argon wurden 13 g (0.34 mol) Lithiumaluminiumhydrid in 250
ml tert-Butylmethylether vorgelegt und unter starkem Rühren innerhalb
von 1 h mit 37.1 g (139 mmol) 2,2-Dihexylcyanessigsäuremethylester
in 100 ml tert-Butylmethylether bei 10°C tropfenweise versetzt. Die Suspension
wurde nach beendeter Zugabe 1 h unter Rückfluss gekocht und anschließend bei
Raumtemperatur über
Nacht gerührt.
Das überschüssige Reduktionsmittel
wurde vorsichtig durch Zugabe von 10 proz. Natriumhydroxidlösung zerstört. Die
Etherphase wurde vom entstandenen Feststoff abfiltriert und der
Rückstand dreimal
mit je 50 ml Ether ausgekocht und abfiltriert. Die vereinigten Etherphasen
wurden mit 50 ml 2 N Salzsäure
ausgeschüttelt
und über
Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wurde mit einem
Rotationsverdampfer abgezogen und der ölige Rückstand anschließend im
Feinvakuum destilliert. Ausb. 14 g (41 %) viskose farblose Flüssigkeit,
Sdp. 115 °C/0.03
Torr. – nD 20 = 1.4644 – IR (Film): ṽ =
3885 cm–1 m
br, 3300 m, 2959 m, 2925 s, 2873 s, 1615 w, 1470 m, 1457 w, 1381
w, 1140 w, 1064 m, 812 m, 785 w, 725 m. - 1H-NMR
(80 MHz/CCl4): δ = 0.75 ppm (mc,
6 H, 2 CH3), 1.15 (mc,
20 H, 10 CH2), 2.60 (s br, 2 H, 1 CH2), 3.40 (s, 2 H, 1 CH2). – C15H33NO (243.2):
Ber. C 74.09, H 13.57, N 5.77; Gef. C 74.55 H 13.44 N 6.29.
-
2-(Aminomethyl)-2-hexadecyl-1-octadecanol:
28.30 g (51.70 mmol) Dihexadecylcyanessigsäuremethylester wurden analog
zu 2-(Aminomethyl)-2-hexyl-1-octanol umgesetzt und ausgearbeitet.
Ausb. 25.1 g (92 %) aus Methanol umkristallisiert, Schmp. 48 °C. – IR (Film): ṽ =
3445 cm-1 m br, 2920 s, 2953s, 2850 s, 1617 w,
1475 m, 1465 m, 1383 m, 1350 w, 1130 m, 1074 m, 1015 w, 950 w, 812
w. – 1H-NMR (400 MHz/CDCl3): δ= 0.88 ppm
(mc, 6 H, 2 CH3),
1.26 (mc, 60 H, 30 CH2),
2.77 (s, 2 H, 1 CH2), 3.56 (s, 2 H, 1 CH2). – C35H73NO (523.3):
Ber. C 80.32, H 13.94, N 2.67; Gef. C 80.36, H 13.99 N 2.66.
-
N,N'-Bis-(2,2-dimethyl-3-hydroxypropyl)-perylen-3,4:9,10-bis(dicarboximid)1a:
650 mg (1.67 mmol) Perylen-3,4;9,10-tetracarbonsäure-dianhydrid und 10 g Imidazol
wurden auf 140 °C
erhitzt, mit 400 mg (3.54 mmol) 2-Aminomethyl-2-methyl-propanol
versetzt und zwei Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Nach
dem Abkühlen
wurden 100 ml 2 N HCl zugegeben und der Niederschlag nach mindestens
2 h Alterung abgesaugt, 30 Minuten mit 200 ml 10 proz. K2CO3-Lösung gekocht,
wieder abgesaugt, mit dest Wasser gewaschen und getrocknet. Ausb.
550 mg (58.5 %) dunkelroter Feststoff. – IR (KBr): ṽ = 3451
cm–1 br.
(O-H), 2955 s, 2931 s, 2861 s, 1698 s, 1651 s, 1594 s, 1578 m, 1442
m, 1404 m, 1337 s, 1253 m, 1027 w, 811 m, 749 w. – UV/Vis (CHCl3): λmax (Irel) = 527.7
(1.0), 491.0 (0.64), 460.1 (0.28). – Fluoreszenz (CHCl3): λmax = 534.5, 576.4 – MS (70 eV): m/z = 563 (25),
562 (67) [M+], 546 (11), 545 (10), 533 (18),
532 (50), 531 (14), 489 (14), 477 (23), 460 (16), 429 (14), 419
(14), 418 (51), 405 (49), 404 (100), 393 (14), 392 (60), 391 (54),
390 (54), 373 (17), 348 (24), 345 (17), 320 (17), 248 (18), 124
(20). – HR-MS
(70 eV): m/z = 562.2085 (2.48) [C34H30N2O6]
[M+]. – Ber.:562.2102 Δ = 0.0017.
-
N,N'-Bis-(2-ethyl-2-hydroxymethylbutyl)-perylen-3,4:9,10-bis(dicarboximid)
1b: 590 mg (4.50 mmol) 2-Aminomethyl-2-ethyl-butanol, 780 mg (2.00
mmol) Perylen-3,4;9,10-tetracarbonsäuredianhydrid und 20 g Imidazol
wurden analog zu N,N'-Bis-(2,2-dimethyl-3-hydroxypropyl)-perylen-3,4:9,10-bis(dicarboximid)
(1a) umgesetzt und aufgearbeitet. Ausb. 1.11 g (89.7 %) dunkelroter
Feststoff. -IR (KBr): ṽ = 3468 cm–1 br.
(O-H), 2964 w, 2932 w, 2880 w, 1698 s, 1649 s, 1594 s, 1578 m, 1441
m, 1337 s, 1253 m, 1073 w, 811 w, 754 w. – UV/Vis (CHCl3) λmax (Irel) = 528.8 (1.0), 491.8 (0.60), 460.7 (0.24). – Fluoreszenz
(CHCl3): λmax = 537.5, 578.0. – MS (70 eV): m/z = 619 (27),
618 (63) [M+], 589 (23), 588 (53), 556 (18),
555 (39), 553 (18), 505 (24), 488 (13), 474 (13), 419 (15), 418
(50), 405 (47), 404 (100), 392 (15), 391 (44), 390 (56), 373 (20),
345 (19), 69 (14), 55 (20). – HR-MS
(70 eV): m/z = 618.2708 (100) [C38H38N2O6][M+]. Ber. 618.2727 Δ = 0.0019.
-
N,N'-Bis-(2-hydroxymethyl-2-propylpentyl)-perylen-3,4:9,10-bis(dicarboximid)
1c: 3.58 g (22.5 mmol) 2-Aminomethyl-2-propyl-pentanol, 3.92 g (10.0
mmol) Perylen-3,4;9,10-tetracarbonsäuredianhydrid und 50 g Imidazol
wurden analog zu N,N'-Bis-(2,2-dimethyl-3-hydroxypropyl)-perylen-3,4:9,10-bis(dicarboximid)
(1a) umgesetzt und aufgearbeitet. Ausb. 6.06 g (89.8 %) roter metallisch
glänzender
Feststoff. – IR
(KBr): ṽ = 3436 cm–1 br. (O-H), 2959 m,
2931 m, 2871 w, 1697 s, 1652 s, 1594 s, 1578 m, 1442 w, 1404 m,
1338 s, 1253 m, 1045 w, 1016 w, 811 w, 750 w. – UV/Vis (CHCl3) λmax (Irel) = 528.7 (1.0), 491.8 (0.60), 460.4 (0.26). – Fluoreszenz (CHCl3): λmax = 536.5, 579.9. – MS (70 eV): m/z = 675 (28),
674 (61) [M+], 645 (24), 644 (51), 614 (13),
597 (15), 533 (20), 516 (16), 419 (15), 418 (49), 405 (48), 404
(100), 392 (16), 391 (40), 390 (54), 373 (13). – HR-MS (70 eV): m/z = 674.3344
(100) [C42H46N2O6][M+].
Ber.: 674.3353 Δ =
0.0009.
-
N,N'-Bis-(2-butyl-2-hydroxymethylhexyl)-perylen-3,4:9,10-bis(dicarboximid)
1d: 850 mg (4.50 mmol) 2-Aminomethyl-2-butyl-hexanol, 780 mg (2.00
mmol) Perylen-3,4;9,10-tetracarbonsäurebisanhydrid und 20 g Imidazol
wurden analog zu N,N'-Bis-(2,2-dimethyl-3-hydroxypropyl)-perylen-3,4:9,10-bis(dicarboximid)
(1a) umgesetzt und aufgearbeitet. Ausb. 1.21 g (82.7 %). roter metallisch
glänzender
Feststoff. – IR
(KBr): ṽ = 3448 cm–1 br. (O-H), 2956 m,
2931 m, 2869 m, 1697 s, 1652 s, 1594 s, 1578 m, 1442 m, 1404 m,
1338 s, 1252 m, 1025 w, 811 w, 749 w. – UV/Vis (CHCl3): λmax (Irel) = 528.7 (1.0), 491.8 (0.60), 460.5 (0.21). – Fluoreszenz (CHCl3): λmax = 536.8, 579.5. – MS (70 eV): m/z = 730 (11)
[M+], 674 (26), 644 (20), 618 (19), 505
(24), 488 (13), 429 (13), 418 (30), 406 (14), 405 (50), 404 (100),
403 (13), 392 (27), 391 (60), 390 (93), 376 (13), 373 (23), 346
(14), 345 (19), 69 (14), 56 (20), 55 (28). – HR-MS (70 eV): m/z = 730.3995
(60.2) [C46H54N2O6][M+].
Ber.: 730.3979 Δ =
0.0016. – C46H54N2O6 (730.4): Ber. C 75.63, H 7.39, N 3.83;
Gef. C 75.31, H 7.38, N 4.02.
-
N,N'-Bis-(2-hydroxymethyl-2-pentylheptyl)-perylen-3,4:9,10-bis(dicarboximid)
1e: 1.03 g (4.50 mmol) 2-Aminomethyl-2-pentyl-heptanol, 780 mg (2.00
mmol) Perylen-3,4;9,10-tetracarbonsäuredianhydrid und. 20 g Imidazol
wurden analog zu N,N'-Bis-(2,2-dimethyl-3-hydroxypropyl)-perylen-3,4:9,10-bis(dicarboximid)
(1a) umgesetzt und aufgearbeitet. Ausb. 1.35 g (85.7 %) roter, metallisch
glänzender
Feststoff. – IR
(KBr): ṽ = 3446 cm–1 br. (O-H), 2960 w,
2932 w, 2867 w, 1772 s, 1741 s, 1697 s, 1649 m, 1594 s, 1439 w,
1405 m, 1337 m, 1300 m, 1024 m, 810 w, 735 w. – UV/Vis (CHCl3) λImax (Irel) = 528.8 (1.0), 491.3 (0.60), 460.2 (0.22). – Fluoreszenz
(CHCl3): λmax = 535.1, 577.5. – MS (70 eV): m/z = 789 (45),
787 (81) [M+], 757 (34), 756 (62), 590 (16), 589
(37), 588 (13), 572 (14), 559 (20), 558 (15), 419 (13), 418 (40),
406 (20), 405 (72), 404 (100) [M+ -2], 403 (13),
393 (13), 392 (42), 391 (75), 390 (62), 373 (14), 69 (18), 57 (14),
56 (22), 55 (26). HR-MS (70 eV): m/z = 787.4595 (100) [C50H62N2O6][M+]. Ber.:787.4604 Δ = 0.0009.
-
N,N'-Bis-(2-hexyl-2-hydroxymethyloctyl)-perylen-3,4:9,10-bis(dicarboximid)
(1f): 5.48 g (22.5 mmol) 2-Aminomethyl-2-hexyl-1-octanol und 1.48
g (3.77 mmol) Perylen-3,4:9,10-tetracarbonsäurebisanhydrid,
in 50 ml Ethylenglykol 2 h bei 160°C gerührt, nach dem Erkalten mit
20 ml Methanol verdünnt,
abgesaugt (D4 Glasfritte), mit 200 ml 10 proz. K2CO3 ausgekocht (blassgrüne Fluoreszenz des Filtrats),
im Trockenschrank getrocknet (8 h, 130°C), zweimal chromatographiert
(Kieselgel, Chloroform/Eisessig 10:1 und Kieselgel, Chloroform),
aus Chloroform-Lösung
mit Methanol ausgefällt
(1:2) und aus destilliertem Toluol extraktiv [11] umkristallisiert.
Ausb. 2.58 g (80%) braunrotes, schwach metallisch glänzendes
Pulver, Schmp. > 300 °C. – Rf (Kieselgel/CHCl3/Eisessig
10:1) = 0.72. – IR
(KBr): ṽ = 3490 cm-1 m, 2980 m,
2940 m, 2880 m, 1700 s, 1650 s, 1600 s, 1580 m, 1450 m, 1420 m,
1365 m, 1350 s, 1265 m, 1190 m, 1145 w, 1060 m, 575 w, 850 w, 820
m, 805 w. – UV
(CHCl3): λmax (ε)
= 528 nm (89300), 492 (53200), 460 (19500). – Fluoreszenz (CHCl3): λmax = 530 nm, 570. – 1H-NMR
(400 MHz/CDCl3): δ = 0.85 ppm (t, 12 H, 4 CH3), 1.30 (mc, 40
H, 20 CH2), 3.22 (s, 4 H, 2 CH2-OH), 4.21
(s, 4 H, 2 CH2), 8.70 (mc,
8 H, Aromat). – 13C-NMR (400 MHz/CDCl3): δ = 14.12
ppm (CH3), 22.73 (CH2), 22.95
(CH2), 30.31 (CH2),
32 (CH2), 43.11 (N-CH2),
123.09, 123.35, 132.05, 134.84, 164.85. – MS (70 eV), m/z (%): 846
(3) [M+], 843 (54), 842 (89) [M+ -2H],
812 (100) [M+ -3H -CH3O],
782 (25), 617 (25), 619 (3) [M+ -C15H31O], 600 (13),
587 (19), 392 (24), 391 (53), 390 (58), 373 (16), 345 (10), 69 (18). – C54H74N2O6 (846.5): Ber. C 76.61, H 8.74, N 3.32;
Gef. C 76.82, H 8.80, N 3.36.
-
N,N'-Bis-(2-hexadecyl-2-hydroxymethyloctadecyl)-perylen-3,4;9,10-bis(dicarboximid)
(1g): 13.30 g (25.41 mmol) 2-Aminomethyl-2-hexadecyl-1-octadecanol,
1.00 g (2.55 mmol) Perylen-3,4:9,10-tetracarbonsäurebisanhydrid und 50 ml Ethylenglykol.
Wurden wie N,N-Bis-(2-hexyl-2- hydroxymethyloctyl)-perylen-3,4:9,10-bis(dicarboximid)
(1f) umgesetzt und aufgearbeitet. Ausb. 3.00 g (83 %) kräfrig rotes
Pulver, Schmp. 259 °C. – Rf(Kieselgel/CHCl3)
= 0.22. – IR
(KBr): ṽ = 2940 cm-1 s, 2880 m,
1700 s, 1649 s, 1615 m, 1590 m, 1475 m, 1450 m, 1410 m, 1370 m,
1349 s, 1265 m, 1035 m, 820 m, 760 m. – UV (CHCl3): λmax (ε) = 528 nm
(84500), 490 (52700), 460 (19500). – Fluoreszenz (CHCl3): λmax (ε)
= 532 nm, 578. – 1H-NMR (400 MHz/CDCl3): δ = 0.80 ppm
(mc, 12 H, 4 CH3),
1.25 (mc, 60 H, 30 CH2),
3.20 (s, 4 H, 2 CH2-OH), 4.21 (s, 4 H, 2 CH2), 8.70 (mc, 8 H,
Aromat). – MS
(70 eV), m/z (%): 1403 (14) [M+], 1373 (11)
[M+ -CH3O], 910
(3) [M+ -C34H69O], 897 (29), 896 (5), 893 (10), 892 (15),
880 (10), 418 (12), 417 (38) [M+ -2 C34H69O], 405 (30),
404 (94), 403 (92), 390 (10), 389 (55), 372 (10), 125 (11), 111
(28), 97 (58), 96 (10), 83 (66). – C94H150N2O6 (1402.9): Ber.
C 80.47, H 10.69, N 1.99; Gef. C 80.63, H 10.70 N 2.04
-
- [1] H. Langhals, Ger. Offen. 4037735.0 (27.
November 1990); Chem. Abstr. 1992, 117, P173379t.
- [2] Ciba-Geigy A.-G. (Erf. F. Babler), Eur. Pat. Appl. EP 283436 (13.3.1987); Chem.
Abstr. 1989, 110, 77509.
- [3] H. Langhals, Heterocycles 1995, 40, 477-500.
- [4] L. Bergmann, Cl. Schaefer, H. Gobrecht, F. Matossi, Lehrbuch
der Experimentalphysik, Band III, Optik, 4. Aufl., Walter de Gruyter & Co., Berlin,
1966
- [5] Review siehe: H. Langhals, Heterocycles 1995, 40, 477-500.
- [6] H. Langhals, W. Jona, Angew. Chem. 1998, 110, 998-1001;
Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 1998, 37, 952-955.
- [7] siehe z.B.: W. Schmidt, Optische Spektroskopie, 2. Aufl.,
Wiley-VCH, Weinheim, 2000; ISBN 3-527-29828-2.
- [8] H. Langhals, J. Gold, Liebigs Ann./Recueil 1997, 1151-1153.
- [9] C. E. Johnson, Metal finishing 1980, 78, 21-24; Chem. Abstr.
1980, 93, 136283.
- [10] J. J. Bloomfiled, J Org. Chem. 1961, 26, 4112-4115.
- [11] H. Langhals, Chem. Ber. 1985, 118, 4641-4645.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1. Synthese von 1.
- 2. Reflexionsanteil des UV/Vis-Feststoff-Spektrums
von 1c (dicke Linie) und über
eine Gaußanalyse
simuliertes Spektrum. Säulen:
Lagen und Intensitäten
der einzelnen Gaußfunktionen.
Dünne Linie
links: UV/Vis-Absorptionsspektrum von 1c in Chloroform.
- 3. Formel 1
- 4. Formel 1c