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Die
Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für eine Versorgungsleitung eines
Anhängers
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
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Aus
der
DE 199 48 567
A1 ist bereits eine Haltevorrichtung für eine Versorgungsleitung eines Anhängers, wie
z. B einer elektrischen Leitung oder einer Druckluftbremsleitung,
mit einer an einem Lastkraftwagen angeordneten Wickeltrommel bekannt, von
der ein Längenbereich
der Versorgungsleitung spiralförmig
auf- bzw. abwickelbar ist. Zum Auf- und Abwickeln der Schlauchleitung
ist die Wickeltrommel drehbar um ihre in Querrichtung des Kraftwagens verlaufende
Mittellängsachse
gelagert und durch eine Spiralfeder in Aufwickelrichtung drehbeaufschlagt,
wodurch ein selbsttätiger
Ausgleich der freien Leitungslänge
möglich
ist. Um bei Lenkvorgängen eine
Winkelanpassung der zwischen Lastkraftwagen und Anhänger verlegten
Versorgungsleitung zu ermöglichen,
ist die Wickeltrommel über
eine Halterung mit Drehgelenk am Lastkraftwagen gelagert, wobei das
Drehgelenk ein Verschwenken der Wickeltrommel um eine Hochrichtung
des Kraftwagens verlaufende Ausgleichsachse ermöglicht.
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Dabei
ist zum Schwenken der Wickeltrommel um die Ausgleichsachse ein ausreichender
Freigang vorzusehen. Des weiteren ist die konstruktive Gestaltung
der Befestigungsanordnung verhältnismäßig aufwändig.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Haltevorrichtung für eine Versorgungsleitung eines
Anhängers
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln,
dass eine besonders einfache und platzsparende Bauweise der Haltevorrichtung
ermöglicht
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Weitere
die Erfindung in vorteilhafter Weise ausgestaltende Merkmale enthalten
die Unteransprüche.
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Der
mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, dass zur Winkelanpassung
bei Lenkvorgängen der
zwischen Kraftwagen und Anhänger
verlegten Versorgungsleitung kein separates Drehgelenk notwendig
ist, da die Mittellängsachse
der Wickeltrommel mit der Ausgleichsachse zusammenfällt, so
dass die Winkelanpassung durch Verschwenken der Wickeltrommel um
ihrer Mittellängsachse
erfolgen kann.
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Um
eine besonders kompakte Bauweise der Befestigungsanordnung zu ermöglichen,
können
an der Wickeltrommel Führungs-
bzw. Positionierungsmittel angeordnet sein, mit denen die Versorgungsleitung
schraubenlinienförmig
auf die Wickeltrommel aufwickelbar ist. Dabei kann die Wickeltrommel
als besonders einfaches und zuverlässiges Führungsmittel an ihrem Außenumfang
eine schraubenlinienförmige
Führungsnut
aufweisen.
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Die
Wickeltrommel kann zur besonders geschützten Aufbewahrung der Versorgungsleitung
nahezu vollständig
von einem Gehäuse
umschlossen sein, wobei die Versorgungsleitung eine schlitzförmige Durchtrittsöffnung des
Gehäuses
durchsetzt. Zur besonders platzsparenden Unterbringung von zwei Versorgungsleitungen
kann das Gehäuse
eine zweite Wickeltrommel der Befestigungsanordnung umschließen, deren
Aufwickelrichtung gegensinnig zur Aufwickelrichtung der ersten Wickeltrommel
verläuft, wobei
die zugehörigen
Versorgungsleitungen der beiden Wickeltrommeln eine gemeinsame Durchtrittsöffnung des
Gehäuses
durchsetzen.
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Um
in einfacher Weise eine seitliche Führung der Versorgungsleitung
zu ermöglichen,
kann die Durchtrittsöffnung
durch einen Führungsschacht des
Gehäuses
begrenzt sein, wobei der Führungsschacht
zur gleichmäßigen und
abriebarmen Führung
der Versorgungsleitung eine gekrümmte
Führungswand
aufweist.
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Der
Führungsschacht
kann eine ebene Stützfläche umfassen,
an welcher ein Kupplungsstück
der Versorgungsleitung bei der Fahrt ohne Anhänger in seiner Bereitschaftsstellung
abgestützt
ist.
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Um
axiale Verspannungen der Wickeltrommel zu reduzieren, kann die Rückstelleinrichtung zwei
Drehfedern umfassen, die an entgegengesetzten Enden der Wickeltrommel
angeordnet sind.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand einer zeichnerischen Darstellung näher erläutert.
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In
der Darstellung zeigen:
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1 einen
Kraftwagen mit einem elektrischen und einem pneumatischen Leitungsmodul
in einer perspektivischen Ansicht von schräg hinten,
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2 das
elektrische Leitungsmodul gemäß 1 in
einer perspektivischen Schrägansicht,
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3 das
elektrische Leitungsmodul gemäß 1 in
einer Explosionsdarstellung und
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4 das
pneumatische Leitungsmodul gemäß 1 in
einer perspektivischen Schrägansicht.
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In 1 ist
von einem Zugfahrzeug 10 eines Sattelschleppers nur ein
vorderer Bereich mit einem Fahrerhaus 11 sowie einem Leiterrahmen 12 dargestellt,
an den eine Vorder- sowie eine nicht gezeigte Hinterachse angelenkt
sind. In seinem hinteren Bereich trägt der Leiterrahmen 12 eine
Sattelkupplung 13 zum Ankuppeln eines nicht gezeigten,
als Sattelauflieger ausgeführten
Anhängers.
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Zum
Anschluss des Anhängers
an ein elektrisches Bordnetz und eine pneumatisches Bremssystem
des Zugfahrzeugs 10 sind unmittelbar hinter der Rückwand des
Fahrerhauses 11 ein elektrisches 20 und ein pneumatisches
Leitungsmodul 40 in einem seitlichen Abstand voneinander
auf dem Leiterrahmen 12 angeordnet.
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In
Verbindung mit 2 und 3 ist ersichtlich,
dass das elektrische Leitungsmodul 20 zwei elektrische
Versorgungsleitungen 30 und 30' umfasst, die an ihren Enden jeweils
eine elektrische Leitungskupplung 31 bzw. 31' zum Anschluss
an ein entsprechendes Kupplungsgegenstück des Anhängers aufweisen. Die Versorgungsleitungen 30 und 30' sind jeweils
auf eine zugehörige
Wickeltrommel 21 bzw. 21' aufgewickelt, die in einem gemeinsamen
Gehäuse 22 angeordnet
und von diesem nahezu vollständig umschlossen
sind.
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Die
jeweils als hohlzylindrische Kunststoffformkörper ausgebildeten Wickeltrommeln 21 und 21' verlaufen mit
ihren Mittellängsachsen
A und A' in vertikaler
Richtung und sind an ihrem Außenumfang jeweils
mit einer schraubenlinienförmig
umlaufenden Führungsnut 23 bzw. 23' versehen, die
sich über etwa
drei-viertel der Gesamthöhe
der Wickeltrommeln 21 bzw. 21' erstreckt, wobei die Schraubenlinien
der Führungsnuten 23 und 23' gegensinnig
zueinander verlaufen.
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Die
Versorgungsleitungen 30 und 30' sind in den Zwischenraum zwischen
die beiden Wickeltrommeln 21 und 21' hineingeführt und jeweils im Hohlquerschnitt
der zugeordneten Führungsnut 23 bzw. 23' verlegt und
somit entsprechend schraubenlinien förmig um den Umfang der zugehörigen Wicketrommel 21 bzw. 21' gewickelt.
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Die
Wickeltrommeln 21 und 21' sind jeweils drehbar um ihre Mittellängsachse
A bzw. A' gelagert, wozu
an der oberen und unteren Stirnseite jeder Wickeltrommel 21 bzw. 21' eine zugehörige Gleitscheibe 24 bzw. 24' angeordnet
ist, die mit einer ringförmigen
Gleitzone am Deckelbereich bzw. am Bodenbereich des Gehäuses 22 anliegt
und ein Drehlager bildet.
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In
den Hohlquerschnitten der kreisringförmig ausgebildeten Gleitscheiben 24 und 24' ist jeweils eine
zugehörige
Spiralfeder 25 bzw. 25' aus Metall angeordnet, die mit
ihrem inneren Umfang an einem zugehörigen, vom gegenüberliegenden
Deckel- bzw. Bodenbereich des Gehäuses 22 abragenden Lagerzapfen
gehalten ist und mit ihrem Außenumfang
an der zugehörigen
Wickeltrommel 21 bzw. 21' abgestützt ist. Die Spiralfedern 25 und 25' sind dabei jeweils
in Umfangsrichtung derart vorgespannt, dass die zugehörige Wickeltrommel 21 bzw. 21' in ihrer jeweiligen
Aufwickelrichtung drehbeaufschlagt ist.
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Das
Gehäuse 22 weist
einen im wesentlichen ovalen Querschnitt auf und umfasst eine obere 26 sowie
eine untere Gehäusehälfte 26a,
welche durch angeformte Rastmittel miteinander verbunden sind. Die
jeweils als dünnwandige
Kunststoffformteile ausgebildeten Gehäusehälften 26 und 26a weisen eine
nahezu identische konstruktive Gestaltung auf und unterscheiden
sich lediglich im Bereich der angeformten Rastmittel voneinander.
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Von
der Rückseite
des Gehäuses 22 steht über die
gesamte Höhe
nach hinten hin ein Führungsschacht 27 ab,
der mit seinem oberen und seinem unteren Abschnitt an die Gehäusehälfte 26 bzw. 26a angeformt
ist. Der Führungsschacht 27 begrenzt eine
schmale rechteckförmige
Durchtrittsöffnung, durch
welche die elektrischen Versorgungsleitungen 30 und 30' aus dem Gehäuse 22 herausgeführt sind. Die
Seitenwände 28 und 28' des Führungsschachts 27 sind
von der Rückseite
des Gehäuses 22 abgebogen
und weisen jeweils über
die gesamte Höhe
des Gehäuses 22 eine
halbkreisförmige
Kontur auf. An ihrer hinteren Randseite sind die Seitenwände 28 und 28' des Führungsschachts 27 jeweils
um einen seitlichen Kragen verlängert,
der eine ebene Stützfläche 29 bzw. 29' zur Abstützung der
Leitungskupplungen 31 bzw. 31' bildet.
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Die
elektrischen Versorgungsleitungen 30 und 30' sind an ihrem
unteren Enden jeweils über
ein nicht gezeigtes elektrisches Kupplungselement an das Bordnetz
des Zugfahrzeugs 10 angeschlossen, wobei das Kupplungselement
zwei Kupplungshälften umfasst,
die um die Mittellängsachse
A bzw. A' der zugehörigen Wickeltrommel 21 bzw. 21' relativ zueinander
drehbewegbar sind. Dabei ist die obere Kupplungshälfte jeweils
mit der zugehörigen
Wickeltrommel 21 bzw. 21' mitbewegt, während die untere Kupplungshälfte unbeweglich
am Bodenbereich des Gehäuses
gehalten ist. Die Kupplungshälften
sind durch elektrische Ringschleifkontakte miteinander verbunden,
wobei für
jeden Pol der Versorgungsleitungen 30 und 30' ein zugehöriger Schleifkontakt
vorgesehen ist.
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Die
Leitungskupplungen 31 und 31' sind durch die vorgespannten Spiralfedern 25 bzw. 25' in Richtung
des Gehäuses 22 zugbeaufschlagt
und jeweils mit ihrer Rückseite
an der gegenüberliegenden Stützfläche 29 bzw. 29' des Gehäuses 22 in
einer Bereitschaftsstellung abgestützt. Die Vorspannung der Spiralfedern 25 und 25' ist dabei konstruktiv
derart abgestimmt, dass auch im Fahrbetrieb eine zuverlässige Festlegung
der Leitungskupplungen 31 und 31' am Gehäuse 22 gewährleistet
ist.
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Das
in 4 gezeigte pneumatische Leitungsmodul 120 unterscheidet
sich vom elektrischen Leitungsmodule 20 lediglich dadurch,
dass anstelle der elektrischen Versorgungsleitungen 30 und 30' zwei pneumatische
Versorgungsleitungen 130 und 130' vorgesehen sind, die an ein nicht
näher gezeigtes
Druckluftbremssystem des Zugfahrzeugs 10 angeschlossen
sind. Die in üblicher
Weise als Druckluftschläuche
ausgeführten
Versorgungsleitungen 130 und 130' weisen an ihren Enden jeweils
ein zugehöriges
Kupplungsstück 130 bzw. 130' auf, das sich zum
Anschluss des Anhängers
an das Bremssystem des Zugfahrzeugs 10 an ein entsprechende
Kupplungsgegenstück
des Anhängers
ankuppeln lässt.
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Die
pneumatischen Versorgungsleitungen 130 und 130' sind an ihren
unteren Enden jeweils über
eine zugehörige,
nicht gezeigte Rutschkupplung an das pneumatische Bremssystem des
Zugfahrzeugs 10 angeschlossen. Die Rutschkupplungen weisen
jeweils zwei Kupplungshälften
auf, die relativ zueinander um die Drehachse B bzw. B' der zugehörigen Wickeltrommel 21 bzw. 21' drehbewegbar
und umlaufend abgedichtet miteinander verbunden sind. Dabei sind
die oberen Kupplungshälften
jeweils an das Ende der zugehörigen
Versorgungsleitung 130 bzw. 130' angeschlossen und mit der zugehörigen Wickeltrommel 21 bzw. 21' mitbewegt,
während
die unteren Kupplungshälften
fest am Bodenbereich des Gehäuses 22 angeordnet
und an des Bremssystem des Zugfahrzeugs 10 angeschlossen
sind.
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Die
elektrischen Versorgungsleitungen 30 und 30' und die pneumatischen
Versorgungsleitungen 130 und 130' lassen sich jeweils in einfacher Weise
durch Zugbetätigung
der entsprechenden Leitungskupplung 31 und 31' bzw. 131 und 131' von der zugehörigen Wickeltrommel 21 und 21' abrollen und an
die entsprechenden Kupplungsgegenstücke des Anhängers anschließen.
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Beim
Abkuppeln des Anhängers
werden die Leitungskupplungen 31 und 31' sowie 131 und 131' wieder von
den Kupplungsgegenstücken
des Anhängers
gelöst,
wonach sich die Versorgungsleitungen 30 und 30' sowie 130 und 130' infolge der
Rückstellkräfte durch
die Drehfedern 25 und 25' selbsttätig auf die zugehörigen Wickeltrommeln 21 und 21' aufwickeln.
Dabei werden die Versorgungsleitungen 30 und 30' sowie 130 und 130' in die zugehörige Führungsnut 23 und 23' hineinverlegt
und somit wieder entsprechend schraubenlinienförmig um den Außenumfang
der Wickeltrommeln 21 und 21' gewickelt.
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In
ihren angeschlossenen Gebrauchstellungen sind die Versorgungsleitungen 30 und 30' sowie 130 und 130' infolge der
Zugbeaufschlagung durch die Spiralfedern 25 und 25' in ihrem frei
verlegten Längenbereich
zwischen den Gehäusen 22 und
den Kupplungsgegenstücken
des Anhängers
stets straff gespannt, so dass Leitungslose zuverlässig vermieden
werden.
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Im
Fahrbetrieb des Zugfahrzeugs 10 führt der Anhänger bei der Kurvenfahrt oder
beim Rangieren Schwenkbewegungen um eine vertikale, durch den Drehpunkt
der Sattelkupplung 13 verlaufende Drehachse aus. Dabei
wird zur Anpassung der freien Leitungslängen an den veränderten
Abstand zwischen den Wickeltrommeln 21 und 21' und den Kupplungsgegenstücken des
Anhängers
selbsttätig
jeweils ein entsprechender Längenbereich
der Versorgungsleitungen 30 und 30' sowie 130 und 130' von den zugehörigen Wickeltrommeln 21 und 21' auf- bzw. abgewickelt.
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Die
Anpassung an die durch die Schwenkbewegung des Anhängers veränderten
Winkel zwischen den Wickeltrommeln 21 sowie 21' und den Kupplungsgegenstücken des
Anhängers
erfolgt in einfacher Weise durch Verschwenken der Wickeltrommeln 21 und 21' um ihre in
vertikale Richtung und somit parallel zur Schwenkachse des Anhängers verlaufenden
Mittellängsachsen
A und A' sowie B und
B'. Ab einem konstruktiv
vorgegebenen Schwenkwinkel des Anhängers legen sich dabei die Versorgungsleitungen 30 und 130 bzw. 30' und 130' jeweils flächig an
die benachbarte Führungswand 28 bzw. 28' an, wobei die
Führungswände 28 bzw. 28' Umlenkstellen
der zugehörigen
Versorgungsleitungen 30 und 130 bzw. 30' und 130' bilden. Durch
die gleichmäßige Anlage
der Versorgungsleitungen 30 und 130 bzw. 30' und 130' an den gekrümmten Führungswänden 28 bzw. 28' ist dabei ein
besonders geringer Abrieb der äußeren Leitungsumhüllungen
sichergestellt.