DE10355233A1

DE10355233A1 - Verschluss zum Verschließen eines Medienkanals, insbesondere zum Verschließen von Grundablassleitungen bei Trinkwasserbehältern

Info

Publication number: DE10355233A1
Application number: DE10355233A
Authority: DE
Inventors: Reiner Roith; Günther Riepl
Original assignee: DERORI ENTWICKLUNGS GmbH
Current assignee: DERORI ENTWICKLUNGS GmbH
Priority date: 2003-11-26
Filing date: 2003-11-26
Publication date: 2005-06-23

Abstract

Verschluss zum Verschließen eines Medienkanals, insbesondere zum Verschließen von Grundablassleitungen bei Trinkwasserbehältern, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss eine druckaufnehmende Dichtplatte (11) besitzt die innerhalb der Wasserkammer (3) senkrecht vor der zu verschließenden Leitung (1) so angebracht ist, dass über eine innerhalb der Ablassleitung verlaufende Antriebswelle (8) die Dichtplatte bewegt werden kann.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Verschluss gemäß der beiliegenden Zeichnungen und Beschreibungen (später Patentansprüche) Es ist bekannt und üblich Grundablassleitungen von Trinkwasserhochbehältern mittels eines Schiebers zu verschließen. Diese Schieber sind in der den Wasserkammern vorgesetzten Schieberkammer platziert. Aus der Länge der Wanddurchführung, des Distanzstückes zwischen Wand und Schieber und der Lände bis zur Dichtscheibe des Schiebers ergibt sich ein sog. blindes Leitungsstück, ohne Wasseraustausch. In solchen Leitungsteilen kann jedoch Trinkwasser relativ schnell verkeimen. Solche Blindleitungsstücke sind gemäß DIN und Deutscher Trinkwasserverordnung im Versorgungsnetz nicht erlaubt.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Verschluss aufzuzeigen, der ein dichtes Verschließen einer Grundablassleitung eines Trinkwasserbehälters unmittelbar an der Zulaufstelle im Behälter erlaubt, andererseits aber von außerhalb der Wasserkammer zu betätigen ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verschlusssystem aufgezeigt. Es besteht aus einer Verschlusseinheit, die innerhalb der Wasserkammer eines Trinkwasserbehälters unmittelbar an der Grundablassleitung platziert ist. Um den Verschluss von außerhalb der Wasserkammer öffnen zu können, ist die Verschlusseinheit über eine Welle mit einer außerhalb der Wasserkammer angeordneten Antriebseinheit verbunden. Da die Reduzierung des Durchflussquerschnittes bei Grundablassleitungen keine maßgebliche Rolle spielt, kann die Welle innerhalb der Ablassleitung geführt werden. Dadurch können aufwändige zusätzliche Wanddurchführungen in die Wasserkammer vermieden werden. Durch die Anordnung einer zweiten Verschlusseinheit am Auslauf der Grundablassleitung, die ebenfalls über eine Welle mit der Antriebseinheit verbunden ist, kann die Grundablassleitung hermetisch abgeschlossen werden. Dadurch wird das Eindringen von Keimen in die Leitung und somit gegebenenfalls in die Wasserkammer vermieden.

Der erfindungsgemäße Verschluss erfüllt insbesondere auch die Forderung des einschlägigen Fachverbandes (DVGW), der bei Trennungen von Trinkwasser zu Nichttrinkwasserleitungen elastomere Abdichtungen vermeiden will, da es hier zu Keimwanderungen kommen kann. Durch die kraftübertragende Wirkung der Verbindungswelle zwischen Antriebseinheit und Verschlusseinheit kann gegebenenfalls auf den Einbau einer elastomeren Dichtung verzichtet werden.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
1 in schematischer Darstellung einer Grundablassleitung eine Wasserbehälters im Längsschnitt, in dem ein geöffneter Verschluss gemäß der Erfindung angeordnet ist.
2 den Verschluss gemäß 1, jedoch in geschlossenem Zustand.
3 den Querschnitt durch die Antriebseinheit des Systems.
4 eine anders ausgestaltete Form der Antriebsumlenkung
5 den Querschnitt durch die Antriebseinheit mit seitlich angeordnetem Schauglas.
6 einen Längsschnitt durch die Verschlusseinheit
7 einen Querschnitt durch die Verschlusseinheit
8 einen Längsschnitt durch die Verschlusseinheit, jedoch mit einseitig gelagerter Dichtplatte
9 den Schnitt eines Ablaufsystems von oben mit an beiden Leitungsenden angeordneter Verschlusseinheit.
In den Figuren ist mit (1) allgemein eine am Grundablass eines Trinkwasserbehälters angeordnete Ablassleitung bezeichnet und zwar im Bereich der Leitung, die sich zwischen Wasserkammer und Absperrorgan befindet. 1 zeigt die bevorzugte Anwendung der Erfindung zur Vermeidung von stagnierendem Wasser in Trinkwasserbehältern.
Die Verschlusseinheit (2) ist an tiefsten Punkt der Wasserkammer (3), üblicherweise am Sumpf (4) angebracht. Sie besteht aus einer rohrartigen Buchse (5), die an einer Stelle konisch aufgeweitet (6) ist. Sie wird wasserdicht in der Ablassleitung (1) befestigt. In der Buchse befindet sich ein achsial angeordnetes Auflager (7). In dem Lager verläuft eine Antriebswelle (8), die teilweise ein Außengewinde (9) besitzt. Auf diesem Außengewinde ist das Innengewinde (10), der Dichtplatte (11) geschraubt. Stützelemente (12) stabilisieren zusätzlich die Dichtplatte. Ein fest mit der Dichtplatte verbundener Stab (13) verläuft unterhalb des Lagers und verhindert einerseits ein ungewollte Drehen der Dichtplatte und verhindert gleichzeitig ein Ausspringen der eingelegten Antriebswelle (8).
Die Antriebseinheit (14) ist auf der durch eine wasserdichte Wand (15) von der Wasserkammer (3) abgetrennten Schieberkammer (16) montiert. Das Gehäuse besteht üblicherweise aus einem Rohrstück (17), an dem beidseitig genormte Verbindungsflansche (18) angebracht sind. In dem Rohrstück ist ein Auflager (7) befestigt in dem die Antriebswelle (8) liegt. Über ein Winkelgetriebe (19), das im vorliegenden Fall als Kegelantrieb ausgebildet ist, wird die Drehbewegung des Handrades (20) und der zugehörigen Antriebswelle (21) auf die Antriebswelle (8) übertragen.
In 2 wird der geschlossenen Zustand des Systems dargestellt. Durch Drehen des Handrads wird über die Antriebswellen und das Außengewinde (9) das Innengewinde (10) mit der angebrachten Dichtplatte (11) in Richtung Rohrende (5') gezogen. Zur Vermeidung von Staudruck ist am Ende der Innengewindes eine Öffnung (22) angebracht. Um das System auch bei starker Funktionsbelastung leichtgängig zu halten, ist der zugaufnehmende Teil (23) der Antriebswelle (8) gelagert. Die Antriebswelle (21) ist mit Drehlagern (24) und Dichtringen (25) ausgestattet.
In 3 sind die Befestigungsstreben (26) zu sehen. Sie verbinden das Lager mit der Außenhülle der Antriebseinheit. 4 zeigt eine andere Ausführung des Winkelgetriebes (19'). Die 5 zeigt ebenfalls das Winkelgetriebe (19') als Zahnradantrieb. Des weiteren ist eine vorteilhafte Ausstattung des Antriebsgehäuses (17) zu sehen. Am Ende eines Abgangsflansches (26) ist eine druckfeste Glasscheibe (Schauluke) (27) angebracht. So kann die Systemfunktion und der Wasserfluss kontrolliert werden. In 6 ist eine Ausführung der Erfindung gezeigt, bei der der Verschluss direkt in der Ablassleitung angebracht ist. Zusätzlich kann die Dichtpatte mit einem Dichtring (28) ausgestattet werden. 7 zeigt die möglich Ausgestaltung des Auflagers (7), das mit den Befestigungsstreben (26) entweder an der Buchse (5) oder an der Ablassleitung (1) befestigt ist. Die Antriebswelle (8) kann zur Montage einfach eingelegt werden.
In 8 ist eine besondere Ausführung der Verschlusseinheit (2) gezeigt. Die Dichtplatte (11) ist hier an einer Stelle der Ablassleitung mit einem drehbaren Scharnier (29) befestigt. Das Innengewinde (10) ist über ein Drehgelenk (30) an der Dichtplatte befestigt. Die Lagerung der Antriebswelle (8) kann außerhalb der Rohrachse der Ablassleitung erfolgen.
In (9) ist die mögliche doppelseitige Anbringung der Verschlusseinheit (2) aufgezeigt. Neben der bereits gezeigten Antriebswelle (8), kann das Winkelgetriebe (19) zusätzlich mit einer beispielsweise flexiblen Welle (32) ausgestattet werden die an den starren Endstücken (33) gelagert ist. Vorteilhaft ist die Ausstattung mindestens einer Verschlusseinheit (2) mit einer Feder (34), die zwischen dem Auflager (7) und einem an dem starren Endstück (33) der Welle angebrachten Vorsprung (35) angeordnet ist. So wird gewährleistet, dass beide Dichtplatten an die Rohrenden gezogen werden, um die notwendige Abdichtung zu gewährleisten.

1: Ablassleitung
2: Verschlusseinheit
3: Wasserkammer
4: Sumpf
5: Buchse
6: Konische Aufweitung
7: Auflager
8: Antriebswelle
9: Außengewinde
10: Innengewinde
11: Dichtplatte
12: Stützelemente
13: Stab
14: Antriebseinheit
15: Wand
16: Schieberkammer
17: Rohrstück
18: Verbindungsflansch
19: Winkelgetriebe
20: Handrad
21: Antriebswelle
22: Öffnung
23: Zugaufnehmender Teil
24: Drehlager
25: Dichtring
26: Befestigungsstreben
27: Druckfeste Glasscheibe (Schauluke)
28: Dichtungsring
29: Scharnier
30: Drehgelenk
31: Rohrachse
32: Flexible Welle
33: Starres Endstück
34: Feder
35: Vorsprung

Claims

Verschluss zum Verschließen eines Medienkanals, insbesondere zum Verschließen von Grundablassleitungen bei Trinkwasserbehältern, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss eine druckaufnehmende Dichtplatte (11) besitzt die innerhalb der Wasserkammer (3) senkrecht vor der zu verschließenden Leitung (1) so angebracht ist, dass über eine innerhalb der Ablassleitung verlaufende Antriebswelle (8) die Dichtplatte bewegt werden kann.
Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich an der der Wasserkammer abgewanden Seite an der Platte ein Zapfen mit Innengewinde (10) befindet und am Ende des Gestänge (8) ein Außengewinde, das die Bewegung der Dichtplatte (11) senkrecht zur Rohrachse der Ablassleitung durch Drehen des Gestänges ermöglicht.
Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle auf einem Auflager (7) liegt, das mit mindestens einer Befestigungsstrebe (26) an der Ablassleitung befestigt ist und ein senkrecht an der Dichtplatte angebrachter Stab (13) ein Drehen der Dichtplatte verhindert.
Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtplatte einen der Grundablassleitung zugewanden Dichtring (28) besitzt.
Verschluss nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zapfen mit Innengewinde (10) mittels eines Drehgelenkes (30) an der Dichtplatte (11) befestigt ist und die Dichtplatte mit einem Scharnier (29) beweglich an der Ablassleitung (1) befestigt ist.
Verschluss nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusseinheit (2) an einer Buchse mit äußerer konischer Aufweitung angebracht ist, die in die Ablassleitung gesteckt wird.
Verschluss nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (8) über ein Winkelgetriebe (19), das über eine senkrecht angebrachte Antriebswelle (21) und beispielsweise einem Handrad (20) gedreht wird.
Verschluss nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Winkelgetriebe (21) und die Antriebswelle (8) in einem Rohrstück, das beispielsweise über Verbindungsflansche (18) mit der Grundablassleitung verbunden ist, eingebaut ist.
Verschluss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich an dem Rohrstück (17) eine druckfeste Glasscheibe (27) angebracht ist.
Verschluss nach Ansprüchen 1 bis 9 , dadurch gekennzeichnet, dass am Winkelgetriebe eine der Antriebswelle (8) gegenüberliegende flexible Welle (32) mit angetrieben wird und eine am Ende der Grundablassleitung liegende Verschlusseinheit (2) parallel zur Verschlusseinheit in der Wasserkammer (3) bewegt.