Begriffsbestimmungen
Partikel
im Sinne der vorliegenden Schrift sind beliebig geformte Teilchen,
die aufgrund ihrer Hülle
fest sind. Sie können
verschiedene Formen haben, etwa die einer Kugel, eines Elipsoides,
eines Torus oder Ringes, eines mehr oder weniger deformierten Würfels, Zylinders
oder Quaders, aber auch unregelmäßig geformt sein,
etwa in Form eines Kugelhaufens oder sonstwie mit einer irregulären Oberfläche beschaffen.
Der
mittlere Durchmesser im Sinne der vorliegenden Schrift ist das Zahlenmittel
der – sofern
eine Verteilung der Durchmesser auftritt – gemessenen Einzeldurchmesser.
Die Teilchengrößen können gemessen werden
mit Streuverfahren (Photonen-Korrelationsspekttrometrie)
oder licht- oder elektronenmikroskopischen (optische Auf- oder Durchlicht-Mikroskopie,
Transmissions-Elektronenmikroskopie) Verfahren.
„Feste
Hüllen" im Sinne der vorliegenden
Schrift umschließen
einen Kern vollständig
und bestehen aus einem Material, dass bei üblichen Raum- oder Lagertemperaturen
fest ist. Es kann kristallin oder glasartig sein. Sie weisen eine
Wandstärke
auf, die – trotz
der bekannten und auf das mögliche
Vorliegen mehrerer Polyol-Tropfen in einer Kapsel zurückzuführenden
Schwierigkeiten der Angabe einer Wandstärke – größer als 500 nm ist. Teil der
Hülle können auch
feste Stoffe sein. Die Hüllen
geben die Form der Partikel vor.
Unter
fest im Sinne der vorliegenden Schrift ist ein Stoff zu verstehen,
der unterhalb seines Schmelzpunktes vorliegt. Fest können auch
aus solchen festen Stoffen hergestellte Gegenstände sein. Fest sind auch unterhalb
ihres Schmelzpunktes vorliegende Stoffe oder Gegenstände, die
eine gewisse Verformbarkeit aufweisen, wie elastische Körper (z.
B. Gummikugel) oder sehr langsam fließende amorphe Stoffe wie Wachse oder
Gläser.
Flüssigkristalline
Gegenstände
sind dagegen nicht fest im Sinne der vorliegenden Schrift.
Unter
Wandstärke
wird dabei der kürzeste
Abstand zwischen der Phasengrenze zwischen Hülle und umgebenden Medium bzw.
Vakuum einerseits und der Phasengrenze zwischen Hülle und
Kern andererseits verstanden.
Flüssige Kerne
im Sinne der vorliegenden Schrift befinden sich innerhalb der festen
Hülle.
Sie sind bei üblichen
Raum- oder Lagertemperaturen, vor allem aber bei Anwendungs- und
Körpertemperatur,
flüssig.
Wachse
im Sinne der vorliegenden Schrift sind wasserunlösliche, bei Raumtemperatur
feste plastische Stoffe, die oberhalb einer stoffspezifischen Temperatur
reversibel flüssig
werden. Sie können
in chemischer Hinsicht beispielsweise bestehen aus
- • Fettalkoholen
- • Fettsäuren
- • (Esterwachse)
Estern von Fettsäuren
und Fettalkoholen, wobei die Fettsäuren oder Fettalkohole unabhängig voneinander
gesättigt
oder ungesättigt,
verzweigt oder unverzweigt sein können,
- • (Glyceridwachse)
Estern von gesättigten
oder ungesättigten,
verzweigten oder unverzweigten Fettsäuren mit Polyolen, wobei in
einem Molekül
verschiedene Säurereste
vorliegen können
und nicht alle Hydroxygruppen des Polyols verestert sein müssen, oder
- • (Mikrokristalline
Wachse, Ceresine, Ozokerite) aus verzweigten, linearen oder cyclischen
Kohlenwasserstoffen-Verbindungen.
Wachse
können
auch aus einem Gemisch beliebig vieler verschiedener Verbindungen
aus einer oder mehrerer der oben beschriebenen Gruppen bestehen.
Beispiele für übliche Wachse
sind.
Polyole
im Sinne der vorliegenden Schrift sind Moleküle, die mehrer Hydroxygruppen
enthalten, beispielsweise Glycerin (Propan-1,2,3-triol), Propylenglykole
(Propan-1,2-diol, Propan-1,3-diol), Butylenglykole (Butan-1,2-diol,
Butan-1,3-diol, Butan-1,4-diol, Butan-2,3-diol), Ethylenglykol (Ethan-1,2-diol),
Dipropylenglycol, Pentan-1,2-diol und auch deren Ether (Polyglycerole,
Polyethylenglykole, Polyprpopylenglykole, Polyethylen-Polyprolpylen-Mischpolymere).
Ein
hydrophobes Wachs im Sinne der vorliegenden Schrift ist ein Wachs,
in dem besonders wenig Wasser lösen
lässt und
das in wässrigen
Medien nicht quillt. Dies sind vor allem Triglyceridwachse, Esterwachse
und Kohlenwasserstoffwachse wie Ceresin, Ozokerit und Mikrokristallines
Wachs.
Ein
paraffinisches Wachs im Sinne der vorliegenden Schrift besteht zu über 95 Gew.-%
aus gesättigten Kohlenwasserstoffen.
TiO2 im Sinne der vorliegenden Schrift sind
Partikel, die im wesentlichen aus Titandioxid bestehen und eine
Größe zwischen
10 nm und 50 μm,
bevorzugt zwischen 20 nm und 1 μm,
besonders bevorzugt zwischen 50 nm und 500 nm besitzen. Das Titandioxid
kann in beliebiger Modifikation (Rutil, Anatas) vorliegen und mit anderen
Kationen als Titan dotiert sein. Die Partikel können darüber hinaus beschichtet sein.
Emulgatoren
im Sinne der vorliegenden Schrift sind Verbindungen, die aus einem
lipophilen und einem hydrophilen Teil bestehen und geeignet sind,
die Energie einer Grenzfläche
zwischen zwei nicht miteinander mischbaren Phasen herabzusetzen.
Ein
kosmetischer und/oder dermatologischer Wirkstoff weist eine Wirkung
kosmetischer oder dermatologischer Art auf wie Faltenglättung, Zellschutz,
Minderung von Hautirritationen und -reizungen, Hautbefeuchtung,
Verbesserung der Hautbarriere, Reduktion der Sebumproduktion, Steigerung
der Barrierelipidproduktion, Veränderung
der Hautfarbe. Beispiele für
solche Wirkstoffe sind Ascorbinsäure,
Ascorbylphosphat und andere Vitamin-C-Derivate, Flavonoide wie Rutin
oder Quercetin und Isoflavonoide wie Genistein oder Daidzein, Dihydroxyaceton,
Acetylcarnitin, Acetylsalicylsäure,
Peptide bestehtend aus 3–8
Aminosäuren,
Enzyme wie zum Beispiel Serinproteasen, Lipasen, Telomerasen und
DNA-Reparaturenzyme. Glycyrrhizinsäure, Kreatin, Carnosin, pentacyclische
Triterpene wie zum Beispiel Sericoside oder Ursolsäure, Grünteewirkstoffe wie
z. B. Epigallocatechingallat, Phytosterole wie z. B. β-Sitosterol
oder Campesterol, Octadecenedioic acid, Steroide wie z. B. Cholesterol
oder Dehydroepiandrosteron.
Ein
feuchtigkeitsempfindlicher Wirkstoff, insbesondere ein kosmetischer
und/oder dermatologischer Wirkstoff im Sinne der vorliegenden Schrift
wird entweder in wässriger
Lösung
wesentlich schneller als im ungelösten Zustand abgebaut, beispielsweise
durch Hydrolyse oder Oxidation (ein sich unter Feuchtigkeitseinfluss
zersetzender Wirkstoff), oder kristallisiert bei Wasserkontakt aus
einer Lösung
aus (polarer, aber nicht wasserlöslicher
Wirkstoff mit hoher Kristallisationsneigung). Daher kann er in kosmetischen
und/oder dermatologischen Zubereitungen nicht ohne weiteres verwendet
werden, wenn diese wässrig
sind, was für
die meisten kosmetischen und/oder dermatologischen Zubereitungen
zutrifft, da es sich zumeist um W/O- oder O/W-Emulsionen oder sogar
lipidfreie oder -arme wässrige
Zubereitungen handelt.
Ein
polarer, aber nicht wasserlöslicher
Wirkstoff mit hoher Kristallisationsneigung im Sinne der vorliegenden
Schrift kann zwar in polaren, mit Wasser mischbaren Flüssigkeiten
mit Ausnahme des Wassers selber gelöst werden. Wird die polare
Flüssigkeit
jedoch mit Wasser verdünnt,
so ist die Mischflüssigkeit
kein gutes Lösungsmittel
für den
Wirkstoff und er kristallisiert aus. Er weist in der Regel einen
hohen Schmelzpunkt auf. Aufgrund seines hohen Schmelzpunktes kommt
es nicht zur Bildung einer flüssigen
oder flüssigkristallinen Phase,
sondern zum Ausfallen von Kristallen. Solche Wirkstoffe können sein
Flavonoide wie Rutin oder Quercetin oder Isoflavonoide wie Genistein
oder Genistein, Süssholzinhaltstoffe
wie z. B. Glycyrrhizinsäure,
Kreativ, Carnosin, pentacyclische Triterpene wie zum Beispiel Sericoside
oder Ursolsäure,
Grünteewirkstoffe
wie z. B. Epigallocatechingallat, Phytosterole wie z. B. β-Sitosterol
oder Campesterol, Octadecenedioic acid, Steroide wie z. B. Cholesterol
oder Dehydroepiandrosteron.
Ein
sich unter Feuchtigkeitseinfluss zersetzender Wirkstoff im Sinne
der vorliegenden Schrift erfährt einen
chemischen Ab- oder Umbau durch Feuchtigkeitseinfluss. Der Stoff
kann einer Hydrolyse, Polymerisation, Cyclisierung, Umlagerung unterliegen
oder Oxidations- oder sonstigen destruktiven Prozessen unterliegen.
Solche Wirkstoffe können
sein Ascorbinsäure
und ihre Derivate oder Guanidin-Derivate wie Kreativ oder Carnithin-Ester
wie z. B. Acetylcarnitin, Acetylsalicylsäure, Dihydroxyaceton, Peptide
bestehtend aus 3–8
Aminosäuren,
Enzyme wie zum Beispiel Serinproteasen, Lipasen, Telomerasen und
DNA-Reparaturenzyme.
Ein
Antioxidans im Sinne der vorliegenden Schrift verhindert Oxidationsreaktionen
wie sie durch Licht oder Sauerstoffzutritt hervorgerufen werden
können.
Solche Antioxidantien können
sein Ascorbinsäure
und ihre Derivate, Tocopherol und andere Verbindungen der Vitamin-E-Gruppe
sowie ihre Ester, Toluol-Derivate wie Di-tert-butyl-para-hydroxytoluol
oder Flavonoid-Derivate wie alpha-Glucosylrutin.
Lichtschutzfilter
im Sinne der vorliegenden Schrift filtern zumindest einen Teil des
Lichts aus einem auftreffenden Lichtstrahl durch Absorption oder
Reflektion heraus.
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue Darreichungsform für feuchtigkeitsempfindliche
Wirkstoffe. Beim Einsatz solcher Wirkstoffe besteht das grundsätzliche
und offenkundige Problem, solche Wirkstoffe in wässrige Zubereitungen einzuarbeiten.
Im Falle polarer, aber nicht wasserlöslicher Wirkstoffe mit hoher
Kristallisationsneigung tritt zumindest bei topischer Anwendung
zusätzlich
das Problem zu Tage, den Wirkstoff bioverfügbar auf der Haut bereitzustellen.
Ein auskristallisiert in einer wässrigen
Zubereitung auf der Haut bereitliegender Wirkstoff wird in der Regel
nicht bioverfügbar
sein und nicht in die Haut penetrieren.
Zur
Lösung
dieses Problems ist viel vorgeschlagen worden. Zahlreiche Lösungen zielen
allerdings nicht auf die topische Anwendung, sind aber denkbar für eine solche
Anwendung. In der Praxis zeigt sich aber, dass eine topische Anwendung
andere Anforderungen an solche Lösungen
stellt, als eine parenterale oder orale Anwendung. Beispielhaft
sei erwähnt,
dass bei topischer Applikation der betreffende Wirkstoff die Hautbarriere überwinden
muss.
Die
Schrift
EP 779071 offenbart
W/O/W-Emulsionen, bei denen ein wasserempfindlicher topischer Wirkstoff
in einer der Wasserphasen enthalten ist, die eine Wasseraktivität von höchstens
0,85 aufweist. Über zumindest
zum Teil feste Systeme wird dagegen nichts offenbart.
Die
Schrift
EP 755674 offenbart
topische Zubereitungen enthaltend Ascorbinsäure und Polyol, dessen Menge
so bemessen ist, dass die Wasseraktivität höchstens 0,85 beträgt und ein
zusätzliches öliges oder
polymeres strukturierendes Mittel zugegen ist. Über zumindest zum Teil feste
Systeme wird dagegen nichts offenbart.
Beide
genannte Schriften gehen von polyolreichen, im wesentlichen jedoch
wässrigen
Phasen, nicht jedoch von reinen Polyolphasen aus. Unter einer reinen
Polyolphase im Sinne dieser Anmeldung ist eine Phase zu verstehen,
zu deren Herstellung kein Wasser, sondern statt dessen Polyole in
ihren handelsüblichen
Formen verwendet werden. Dies erlaubt insbesondere Restwassergehalte
von bis zu 15 Massenprozent.
Die
Schrift Adv. Drug Deliv. Rev. 54, Suppl 1 (2002), Seiten S131 bis
S155 offenbart sogenannte „solid lipid
nanoparticles" (SLN)
und „nanostructured
lipid carriers" (NLC),
also festflüssige
Kleinstpartikel und kleinststrukturierte Lipidträger. Dabei handelt es sich
im wesentlichen um Wachspartikel, in denen fettlösliche Wirkstoffe in fester
Form eingearbeitet werden können. Über in einer
hydrophilen (flüssigen)
Phase gelöste
Wirkstoffe, die irgendwie in die Partikel eingearbeitet sind, wird
hingegen nichts offenbart.
Die
Schrift Adv. Drug Deliv. Rev. 47 (2001), S165–196 offenbart ebenfalls SLN-Systeme.
Hier wird beschrieben, auf wie vielfältige Weisen sich Suspensionen
fester Lipidpartikel von den entsprechenden Emulsionen flüssiger Lipid-Partikel,
also Tröpfchen,
unterscheiden. So können
durch entsprechend entwickelte feste Lipidphasen beispielsweise
die Feisetzungskinetik und die Stabilität oxidationsempfindlicher Wirkstoffe
entscheidend verbessert werden können.
EP 1151741 offenbart Mikrokapseln
mit wässrigem
Kern und polymerer und/oder wachsartiger Hülle zur Formulierung wasserlöslicher
Wirkstoffe. Im Unterschied dazu beschreibt die vorliegende Erfindung
Mikrokapseln mit im Wesentlichen nichtwässrigen Kernen, deren Hauptbestandteil
Polyole sind. Dadurch lassen sich, im Gegensatz zu den Verfahren
des Standes der Technik, auch wasserempfindliche und sogar in Wasser unlösliche Wirkstoffe
formulieren.
Davon
ausgehend lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, feuchtigkeitsempfindliche Wirkstoffe
enthaltende Partikel zu finden, die eine gute Stabilisierung der
Wirkstoffe bei insbesondere guter topischer Wirkstofffreisetzung
erlaubt. Es hat sich für
den Fachmann nicht vorhersehbar herausgestellt, dass Partikel umfassend
eine feste Hülle
und einen oder mehrere flüssige
Kerne wobei die Hülle überwiegend
aus Wachs und der oder die Kerne überwiegend aus mindestens einem
Polyol besteht, und der Wassergehalt des oder der Kerne höchstens
50 Gew.-% bezogen auf die Gesamtzusammensetzung des oder der Kerne
beträgt, den
Mängeln
des Standes der Technik abhelfen. Solche Partikel erlauben die Herstellung
wasserreicher Zubereitungen mit feuchtigkeitsempfindlichen Wirkstoffen
und damit ein besonders angenehmes Hautgefühl im Falle der Anwendung damit
hergestellter topischer Zubereitungen. Zudem koaleszieren die Partikel
oder die Kerne innerhalb der Partikel nicht wie es bei den Tröpfchen von
Dreifachemulsionen oft zu beobachten ist. Die in den Partikeln vorliegenden
Wirkstoffe Können
in gelöster
oder stabilisierter Form in wasserreiche Formulierungen eingearbeitet
werden.
Es
wurde weiter gefunden, dass es bevorzugt ist, wenn der mittlerer
Durchmesser der Partikel 1 bis 50 μm, besonders bevorzugt 10 bis
30 μm beträgt. Diese
besonders kleinen Partikel weisen eine höhere Wachs-Wasser-Grenzfläche auf,
was die Diffusion von Wasser in den Kern beschleunigt und so die
Vorteile der erfindungsgemäßen Partikel
zunichte macht. Größere Partikel
hingegen beeinträchtigen
das Hautgefühl bei
der Applikation.
Bevorzugt
ist es, wenn das Polyol gewählt
wird aus der Gruppe der unverzweigten Polyhydroxyalkane, wobei Glycerin,
Butylenglykol Dipropylenglycol und Pentandiol besonders bevorzugt
sind. Diese beiden Polyole sind noch polar genug, um nicht mit dem
Wachs mischbar zu sein. Sie haben den Zusatznutzen einer Hautbefeuchtung
und sind sehr gut hautverträglich.
Weiter
bevorzugt ist es, wenn das Wachs einen Schmelzpunkt von 35 bis 80°C, besonders
bevorzugt von 40 bis 60°C
aufweist. Dies hat den Vorteil, dass das Wachs sich nach der Applikation
in den Hautlipiden auflösen
oder durch Scherung zerteilt werden und so den Wirkstoff freisetzen
kann. Wachse mit höheren Schmelzpunkt
werden dies zu langsam tun und sind darüber hinaus problematisch in
der Produktion der Wachspartikel. Wachse mit niedrigerem Schmelzpunkt
sind während
der Lagerung evtl. schon teilweise flüssig, was eine schlechtere
Abschirmung gegen Wasserdiffusion zur Folge hat.
Weiter
bevorzugt ist es, wenn das Wachs hydrophobes Wachs ist, besonders
bevorzugt ein paraffinisches Wachs ist. Hydrophobe Wachse verlangsamen
wegen der geringen Löslichkeit
von Wasser im Wachs die Wasserdiffusion in den Kern besonders gut.
Besonders
bevorzugt ist es, wenn zusätzlich
TiO2 an der Grenzfläche zwischen Hülle und
Kern enthalten ist. Im Herstellprozess stabilisiert TiO2 die
Emulsion, im Produkt schirmt es den Kern zusätzlich sozusagen durch Einmauern
gegen eindringendes Wasser und UV-Strahlung ab.
Weiter
besonders bevorzugt ist es, wenn ein Emulgator enthalten ist, entweder
anstelle von oder in Verbindung von TiO2.
Emulgatoren setzen die Grenzflächenenergie
herab und erleichtern so das Herstellen der Polyol-in-Wachs-Emulsion
erheblich.
Ebenfalls
bevorzugt ist es wenn zusätzlich
mindestens ein feuchtigkeitsempfindlicher kosmetischer und/oder
dermatologischer Wirkstoff im Kern vorliegt, insbesondere ein polarer,
aber nicht wasserlöslicher
mit hoher Kristallisationsneigung oder ein sich unter Feuchtigkeitseinfluss
zersetzender Wirkstoff. Besonders bevorzugt eignen sich erfindungsgemäße Partikel
zur Stabilisierung von Inhaltsstoffen von Süssholz wie z. B. Gly cyrrhizinsäure, Isoflavonoide
wie z. B. Genistein oder Daidzein, Kreativ, Carnosin, pentacyclische
Triterpene wie zum Beispiel Sericoside oder Ursolsäure, Flavonoide
wie zum Beispiel Rutin oder Quercetin, Grünteewirkstoffe wie z. B. Epigallocatechingallat,
Phytosterole wie z. B. β-Sitosterol
oder Campesterol, Octadecenedioic acid, Steroide wie z. B. Cholesterol
oder Dehydroepiandrosteron sowie Dihydroxyaceton ist. Ebenfalls
bevorzugt ist es, wenn zusätzlich
ein sich unter Feuchtigkeitseinfluss zersetzender Wirkstoff gewählt aus
der Gruppe Acetylcarnitin, Acetylsalicylsäure, Peptide bestehtend aus
3–8 Aminosäuren, Enzyme
wie zum Beispiel Serinproteasen, Lipasen, Telomerasen, DANN-Reparaturenzyme
sowie Ascorbinsäure
oder deren Derivate enthalten ist.
Besonders
bevorzugt ist es, wenn zusätzlich
mindestens ein Antioxidans, besonders bevorzugt Ubichinon, Ubichinol,
Vitamin E, EDTA, Butylhydroxytoluol, α-Tocopherol, Ascorbylpalmitat
enthaften ist. Diese komplexieren unter anderem Metallionen, die
Zersetzung von Inhaltstoffen katalysieren.
Weiterhin
bevorzugt ist es, wenn s zusätzlich
mindestens ein Lichtschutzfilter in der Hülle, besonders bevorzugt Butylmethoxydibenzoylmethan
oder ein Filter aus der Gruppe der Anisotriazine, enthalten ist.
Damit können
UV-empfindliche Wirkstoffe stabilisiert werden, da der Filter in
konzentrierter Form an der richtigen Stelle vorliegt und nicht wie üblich in
der gesamten resultierenden Zubereitung. So sind nahezu UV-Filter-freie Zubereitungen
erhältlich,
in denen die Wirkstoffe vor UV-Licht geschützt sind, die Zubereitung aber
keine nennenswerte Lichtschutzwirkung aufweisen muss (SPF = 0–3).
Die
Erfindung umfasst auch kosmetische und/oder dermatologische Zubereitungen
enthaltend die beschriebenen Partikel und zwei alternative Verfahren
zur Herstellung dieser Partikel:
ein erstes Verfahren zur Herstellung
von erfindungsgemäßen Partikeln,
wobei
- (a) das Wachs zunächst in einem flüchtigen
organischen Lösungsmitel
gelöst
wird,
- (b) aus dieser organischen Phase und einer wirkstoffhaltigen
Polyolphase eine Polyol-in-Lösungsmittel-Emulsion
hergestellt wird,
- (c) aus dieser Prä-Emulsion
und einer Wasserphase eine Polyol-in-Lösungsmittel-in-Wasser-Emulsion hergestellt
wird,
- (d) das Lösungsmittel
entfernt wird,
- (e) aus der entstehenden Polyol-in-Wachs-in-Wasser-Suspension
die Partikel abgetrennt werden, sowie ein zweites Verfahren zur
Herstellung von erfindungsgemäßen Partikeln,
wobei - (a) oberhalb der Schmelztemperatur des Wachses
aus einer wirkstoffhaltigen Polyolphase und einer Wachsphase eine
Polyol-in-Wachs-Prä-Emulsion
hergestellt wird,
- (b) oberhalb der Schmelztemperatur der Wachsphase aus dieser
Prä-Emulsion
und einer Wasserphase eine Polyol-in-Wachs-in Wasser-Emulsion hergestellt
wird,
- (c) durch Abkühlen
unter die Schmelztemperatur der Wachsphase aus der Polyol-in-Wachs-in Wasser-Emulsion
eine Polyol-in-Wachs-in-Wasser-Suspension hergestellt wird,
- (e) optional aus der Polyol-in-Wachs-in-Wasser-Suspension die
Partikel abgetrennt werden.
Das
Weglassen eines einzelnen Bestandteils beeinträchtigt die einzigartigen Eigenschaften
der Gesamtzusammensetzung. Daher sind alle angegebenen Bestandteile
der erfindungsgemäßen Zubereitungen zwangsläufig erforderlich,
um die Erfindung auszuführen.
Erfindungsgemäß vorteilhaft
zu verwendende Fett- und/oder Wachskomponenten können aus der Gruppe der pflanzlichen
Wachse, tierischen Wachse, Mineralwachse und petrochemischen Wachse
gewählt werden.
Erfindungsgemäß günstig sind
beispielsweise Candelillawachs, Carnaubawachs, Japanwachs, Espartograswachs,
Korkwachs, Guarumawachs, Reiskeimölwachs, Zuckenohrwachs, Beerenwachs,
Ouricurywachs, Montanwachs, Jojobawachs, Shea Butter, Bienenwachs,
Schellackwachs, Walrat, Lanolin (Wollwachs), Bürzelfett, Ceresin, Ozokerit
(Erdwachs), Paraffinwachse und Mikrowachse, sofern die im Hauptanspruch
geforderten Bedingungen eingehalten werden.
Weitere
vorteilhafte Fett- und/oder Wachskomponenten sind chemisch modifzierte
Wachse und synthetische Wachse, wie beispielsweise die unter den
Handelsbezeichnungen Syncrowax HRC (Glyceryltribehenat), und Syncrowax
AW 1C (C18-36-Fettsäure) bei der CRODA GmbH erhältlichen
sowie Montanesterwachse, Sasolwachse, hydrierte Jojobawachse, synthetische
oder modifizierte Bienenwachse (z. B. Dimethicon Copolyol Bienenwachs
und/oder C30-50-Alkyl Bienenwachs), Polyalkylenwachse,
Polyethylenglykolwachse, aber auch chemisch modifzierte Fette, wie
z. B. hydrierte Pflanzenöle
(beispielsweise hydriertes Ricinusöl und/oder hydrierte Cocosfettglyceride),
Triglyceride, wie beispielsweise Trihydroxystearin, Fettsäuren, Fettsäureester und
Glykolester, wie beispielsweise C20- 40-Alkylstearat,
C20-40-Alkylhydroxystearoylstearat und/oder
Glykolmontanat. Weiter vorteilhaft sind auch bestimmte Organosiliciumverbindungen,
die ähnliche
physikalische Eigenschaften aufweisen wie die genannten Fett- und/oder
Wachskomponenten, wie bei spielsweise Stearoxytrimethylsilan sofern
die im Hauptanspruch geforderten Bedingungen eingehalten werden.
Erfindungsgemäß können die
Fett- und/oder Wachskomponenten sowohl einzeln als auch im Gemisch vorliegen.
Auch beliebige Abmischungen solcher Öl- und Wachskomponenten sind
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung einzusetzen.
Es
ist auch vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung, kosmetische
und dermatologische Zubereitungen zu erstellen, deren hauptsächlicher
Zweck nicht der Schutz vor Sonnenlicht ist, die aber dennoch einen
Gehalt an UV-Schutzsubstanzen enthalten. So werden z. B. in Tagescrèmes oder
Makeup-Produkten gewöhnlich
UV-A- bzw. UV-B-Filtersubstanzen eingearbeitet. Auch stellen UV-Schutzsubstanzen,
ebenso wie Antioxidantien und, gewünschtenfalls, Konservierungsstoffe,
einen wirksamen Schutz der Zubereitungen selbst gegen Verderb dar.
Günstig
sind ferner kosmetische und dermatologische Zubereitungen, die in
der Form eines Sonnenschutzmittels vorliegen.
Dementsprechend
enthalten die Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung
vorzugsweise mindestens eine UV-A- und/oder UV-B-Filtersubstanz.
Die Formulierungen können,
obgleich nicht notwendig, gegebenenfalls auch ein oder mehrere organische
und/oder anorganische Pigmente als UV-Filtersubstanzen enthalten,
welche in der Wasser- und/oder der Ölphase vorliegen können.
Bevorzugte
anorganische Pigmente sind Metalloxide und/oder andere in Wasser
schwerlösliche
oder unlösliche
Metallverbindungen, insbesondere Oxide des Titans (TiO2),
Zinks (ZnO), Eisens (z. B. Fe2O3),
Zirkoniums (ZrO2), Siliciums (SiO2), Mangans (z. B. MnO), Aluminiums (Al2O3), Cers (z. B.
CezO3), Mischoxide der entsprechenden Metalle
sowie Abmischungen aus solchen Oxiden, sowie das Sulfat des Bariums
(BaSO4).
Die
Titandioxid- Pigmente können
sowohl in der Kristallmodifikation Rutil als auch Anatas vorliegen und
können
im Sinne der vorliegenden Erfindung vorteilhaft oberflächlich behandelt
(„gecoatet") sein, wobei beispielsweise
ein hydrophiler, amphiphiler oder hydrophober Charakter gebildet
werden bzw. erhalten bleiben soll. Diese Oberflächenbehandlung kann darin bestehen,
dass die Pigmente nach an sich bekannten Verfahren mit einer dünnen hydrophilen
und/oder hydrophoben anorganischen und/oder organischen Schicht
versehen werden. Die verschiedenen Oberflächenbeschichtung können im
Sinne der vorliegenden Erfindung auch Wasser enthalten.
Beschriebene
beschichtete und unbeschichtete Titandioxide können im Sinne vorliegender
Erfindung auch in Form commerziell erhältlicher öliger oder wäßriger Vordispersionen
zur Anwendung kommen. Diesen Vordispersionen können vorteilhaft Dispergierhilfmittel
und/oder Solubilisationsvermittler zugesetzt sein.
Die
erfindungsgemäßen Titandioxide
zeichnen sich durch eine Primärpartikelgröße zwischen
10 nm bis 150 nm aus.
Im
Sinne der vorliegenden Erfindung sind besonders bevorzugte Titandioxide
das MT-100 Z und MT-100
TV von Tayca Corporation, Eusolex T-2000 und Eusolex TS von Merck
und das Titandioxid T 805 von Degussa.
Zinkoxide
können
im Sinne der vorliegenden Erfindung auch in Form kommerziell erhältlicher öliger oder
wäßriger Vordispersionen
zur Anwendung kommen. Erfindungsgemäß geeignete Zinkoxidpartikel
und Vordispersionen von Zinkoxidpartikeln zeichnen sich durch eine
Primärpartikelgröße von < 300 nm aus und sind
unter folgenden Handelsbezeichnungen bei den aufgeführten Firmen
erhältlich:
Besonderes
bevorzugte Zinkoxide im Sinne der Erfindung sind das Z-Cote HP1
von der Firma BASF und das Zinkoxid NDM von der Firma Haarmann & Reimer.
Die
Gesamtmenge an einem oder mehreren anorganischen Pigmenten in der
fertigen kosmetischen Zubereitung wird vorteilhaft aus dem Bereich
0,1 Gew.-% bis 25 Gew.-% gewählt,
vorzugsweise 0,5 Gew.-% bis 18 Gew.-%.
Vorteilhaftes
organisches Pigment im Sinne der vorliegenden Erfindung ist das
2,2'-Methylen-bis-(6-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)-phenol)
(INCI: Bisoctyltriazol], welches durch die chemische Strukturformel
gekennzeichnet ist und unter
der Handelsbezeichnung Tinosorb
® M
bei der CIBA-Chemikalien GmbH erhältlich ist.
Vorteilhafte
UV-A-Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Dibenzoylmethanderivate,
insbesondere das 4-(tert.-Butyl)-4'-methoxydibenzoylmethan (CAS-Nr. 70356-09-1),
welches von Givaudan unter der Marke Parsol® 1789
und von Merck unter der Handelsbezeichnung Eusolex® 9020
verkauft wird.
Weitere
vorteilhafte UV-A-Filtersubstanzen sind die Phenylen-1,4-bis-(2-benzimidazyl)-3,3'-5,5'-tetrasulfonsäure
und ihre
Salze, besonders die entsprechenden Natrium-, Kalium- oder Triethanolammonium-Salze,
insbesondere das Phenylen-1,4-bis-(2-benzimidazyl)-3,3'-5,5'-tetrasulfonsäure-bis-natriumsalz
mit der
INCI-Bezeichnung Bisimidazylate, welches beispielsweise unter der
Handelsbezeichnung Neo Heliopan AP bei Haarmann & Reimer erhältlich ist.
Ferner
vorteilhaft sind das 1,4-di(2-oxo-10-Sulfo-3-bornylidenmethyl)-Benzol
und dessen Salze (besonders die entprechenden 10-Sulfato-verbindungen,
insbesondere das entsprechende Natrium-, Kalium- oder Triethanolammonium-Salz),
das auch als Benzol-1,4-di(2-oxo-3-bornylidenmethyl-10-sulfonsäure) bezeichnet
wird und sich durch die folgende Struktur auszeichnet:
Weitere
vorteilhafte UV-A-Filtersubstanzen sind Hydroxybenzophenone, die
sich durch die folgende Strukturformel auszeichnen:
worin
- • R1 und R2 unabhängig voneinander
Wasserstoff, C1-C20-Alkyl,
C3-C10-Cycloalkyl
oder C3-C10-Cycloalkenyl bedeuten,
wobei die Substituenten R1 und R2 gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an das
sie gebunden sind, einen 5- oder 6-Ring bilden können und
- • R3 einen C1-C20-Alkyl Rest bedeutet.
Ein
besonders vorteilhaftes Hydroxybenzophenon im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist der 2-(4'-Diethylamino-2'-hydoxybenzoyl)-benzoesäurehexylester
(auch: Aminobenzophenon), welcher sich durch folgende Struktur auszeichnet:
und unter dem Handelsnamen
Uvinul A Plus bei der Fa. BASF erhältlich ist.
Vorteilhafte
UV-Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind ferner
sogenannte Breitbandfilter, d. h. Filtersubstanzen, die sowohl UV-A-
als auch UV-B-Strahlung absorbieren.
Vorteilhafte
Breitbandfilter oder UV-B-Filtersubstanzen sind beispielsweise Bis-Resorcinyltriazinderivate
mit der folgenden Struktur:
wobei R
1,
R
2 und R
3 unabhängig voneinander
gewählt
werden aus der Gruppe der verzweigten und unverzweigten Alkylgruppen
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bzw. ein einzelnes Wasserstoffatom
darstellen. Insbesondere bevorzugt sind das 2,4-Bis-{[4-(2-Ethylhexyloxy)-2-hydroxyj-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin
(INCI: Aniso Triazin), welches unter der Handelsbezeichnung Tinosorb
® S
bei der CIBA-Chemikalien GmbH erhältlich ist.
Besonders
vorteilhafte Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung,
die sich durch einen hohen bzw. sehr hohen UV-A-Schutz auszeichnen,
enthalten bevorzugt mehrere UV-A- und/oder Breitbandfilter, insbesondere
Dibenzoylmethanderivate [beispielsweise das 4-(tert.-Butyl)-4'-methoxydibenzoylmethan],
Benzotriazolderivate [beispielsweise das 2,2'-Methylen-bis-(6-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)phenol)],
Phenylen-1,4-bis-(2-benzimidazyl)-3,3'-5,5'-tetrasulfonsäure und/oder
ihre Salze, das 1,4-di(2-oxo-10-Sulfo-3-bornylidenmethyl)-Benzol
und/oder dessen Salze und/oder das 2,4-Bis-{[4-(2-Ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin, jeweils
einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander.
Auch
andere UV-Filtersubstanzen, welche das Strukturmotiv
aufweisen, sind vorteilhafte
UV-Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung, beispielsweise
die in der Europäischen
Offenlegungsschrift
EP
570 838 A1 beschriebenen s-Triazinderivate, deren chemische Struktur
durch die generische Formel
wiedergegeben
wird, wobei
R einen verzweigten oder unverzweigten C
1-C
18-Alkylrest,
einen C
1-C
4-Cycloalkylrest,
gegebenenfalls substituiert mit einer oder mehreren C
1-C
4-Alkylgruppen, darstellt,
X ein Sauerstoffatom
oder eine NH-Gruppe darstellt,
R
1 einen
verzweigten oder unverzweigten C
1-C
18-Alkylrest, einen C
5-C
12-Cycloalkylrest, gegebenenfalls substituiert
mit einer oder mehreren C
1-C
4-Alkylgruppen,
oder ein Wasserstoffatom, ein Alkalimetallatom, eine Ammoniumgruppe
oder eine Gruppe der Formel
bedeutet, in welcher
A
einen verzweigten oder unverzweigten C
1-C
18-Alkylrest, einen C
5-C
12-Cycloalkyl- oder Arylrest darstellt, gegebenenfalls
substituiert mit einer oder mehreren C
1-C
4-Alkylgruppen,
R
3 ein
Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe darstellt,
n eine Zahl
von 1 bis 10 darstellt,
R
2 einen verzweigten
oder unverzweigten C
1-C
18-Alkylrest,
einen C
5-C
12-Cycloalkylrest,
gegebenenfalls substituiert mit einer oder mehreren C
1-C
4-Alkylgruppen, darstellt, wenn X die NH-Gruppe
darstellt, und
einen verzweigten oder unverzweigten C
1-C
18-Alkylrest,
einen C
5-C
12-Cycloalkylrest,
gegebenenfalls substituiert mit einer oder mehreren C
1-C
4-Alkylgruppen, oder ein Wasserstoffatom,
ein Alkalimetallatom, eine Ammoniumgruppe oder eine Gruppe der Formel
bedeutet, in welcher
A
einen verzweigten oder unverzweigten C
1-C
18-Alkylrest, einen C
5-C
12-Cycloalkyl- oder Arylrest darstellt, gegebenenfalls
substituiert mit einer oder mehreren C
1-C
4-Alkylgruppen,
R
3 ein
Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe darstellt,
n eine Zahl
von 1 bis 10 darstellt,
wenn X ein Sauerstoffatom darstellt.
Besonders
bevorzugte UV-Filtersubstanz im Sinne der vorliegenden Erfindung
ist ferner ein unsymmetrisch substituiertes s-Triazin, dessen chemische
Struktur durch die Formel
wiedergegeben wird, welches
im Folgenden auch als Dioctylbutylamidotriazon (INCI: Dioctylbutamidotriazone) bezeichnet
wird und unter der Handelsbezeichnung UVASORB HEB bei Sigma 3V erhältlich ist.
Vorteilhaft
im Sinne der vorliegenden Erfindung ist auch ein symmetrisch substituiertes
s-Triazin, das 4,4',4''-(1,3,5-Triazin-2,4,6-triyltriimino)-tris-benzoësäure-tris(2-ethylhexylester),
synonym: 2,4,6-Tris-[anilino-(p-carbo-2'-ethyl-1'-hexyloxy)]-1,3,5-triazin (INCI: Octyl
Triazone), welches von der BASF Aktiengesellschaft unter der Warenbezeichnung
UVINUL® T
150 vertrieben wird.
Auch
in der Europäischen
Offenlegungsschrift 775 698 werden bevorzugt einzusetzende Bis-Resorcinyltriazinderivate
beschrieben, deren chemische Struktur durch die generische Formel
wiedergegeben wird, wobei
R
1, R
2 und A
1 verschiedenste organische Reste repräsentieren.
Vorteilhaft
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind ferner das 2,4-Bis-{[4-(3-sulfonato)-2-hydroxy-propyloxy)-2-hydroxyl-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin
Natriumsalz, das 2,4-Bis-{[4-(3-(2-Propyloxy)-2-hydroxy-propyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin,
das 2,4-Bis-{[4-(2-ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-[4-(2-methoxyethyl-carboxyl)-phenylamino]-1,3,5-triazin,
das 2,4-Bis-{[4-(3-(2-propyloxy)-2-hydroxypropyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-[4-(2-ethyl-carboxyl)-phenylamino]-1,3,5-triazin,
das 2,4-Bis-{[4-(2-ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-(1-methyl-pyrrol-2-yl)-1,3,5-triazin, das
2,4-Bis-{[4-tris(trimethylsiloxy-silylpropyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin, das 2,4-Bis-{[4-(2''-methylpropenyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin
und das 2,4-Bis-{[4-(1',1',1',3',5',5',5'-Heptamethylsiloxy-2''-methyl-propyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin.
Ein
vorteilhafter Breitbandfilter im Sinne der vorliegenden Erfindung
ist das 2,2'-Methylenbis-(6-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)-phenol),
welches durch die chemische Strukturformel
gekennzeichnet ist und unter
der Handelsbezeichnung Tinosorb
® M
bei der CIBA-Chemikalien
GmbH erhältlich ist.
Vorteilhafter
Breitbandfilter im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ferner das
2-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-methyl-6-[2-methyl-3-[1,3,3,3-tetramethyl-1-[(trimethylsilyl)oxy]disiloxanyl]propyl]-phenol
(CAS-Nr.: 155633-54-8) mit der INCI-Bezeichnung Drometrizole Trisiloxane,
welches durch die chemische Strukturformel
gekennzeichnet ist.
Die
UV-B- und/oder Breitband-Filter können öllöslich oder wasserlöslich sein.
Vorteilhafte öllösliche UV-B-
und/oder Breitband-Filtersubstanzen sind z. B.:
- • 3-Benzylidencampher-Derivate,
vorzugsweise 3-(4-Methylbenzyliden)campher, 3-Benzylidencampher;
- • 4-Aminobenzoesäure-Derivate,
vorzugsweise 4-(Dimethylamino)-benzoesäure(2-ethylhexyl)ester, 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester;
- • 2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2'-ethyl-1'-hexyloxy)-1,3,5-triazin;
- • Ester
der Benzalmalonsäure,
vorzugsweise 4-Methoxybenzalmalonsäuredi(2-ethylhexyl)ester;
- • Ester
der Zimtsäure,
vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure(2-ethylhexyl)ester,
4-Methoxyzimtsäureisopentylester;
- • Derivate
des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2-Hydroxy-4-methoxy-4'-methylbenzophenon,
2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon
- • sowie
an Polymere gebundene UV-Filter.
Vorteilhafte
wasserlösliche
UV-B- und/oder Breitband-Filtersubstanzen sind z. B.:
- • Salze
der 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure, wie ihr Natrium-, Kalium-
oder ihr Triethanolammonium-Salz, sowie die Sulfonsäure selbst;
- • Sulfonsäure-Derivate
des 3-Benzylidencamphers, wie z. B. 4-(2-Oxo-3-bornylidenmethyl)benzolsulfonsäure, 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornylidenmethyl)sulfonsäure und
deren Salze.
Besonders
vorteilhafte bei Raumtemperatur flüssige UV-Filtersubstanzen im
Sinne der vorliegenden Erfindung sind Homomenthylsalicylat (INCI:
Homosalate), 2-Ethylhexyl-2-hydroxybenzoat
(2-Ethylhexylsalicylat, Octylsalicylat, INCI: Octyl Salicylate),
4- Isopropylbenzylsalicylat
und Ester der Zimtsäure,
vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure(2-ethylhexyl)ester
(2-Ethylhexyl-4-methoxycinnamat, INCI: Octyl Methoxycinnamate) und
4-Methoxyzimtsäureisopentylester
(Isopentyl-4-methoxycinnamat, INCI: Isoamyl p-Methoxycinnamate), 3-(4-(2,2-bis
Ethoxycarbonylvinyl)-phenoxy)propenyl)-methoxysiloxan/Dimethylsiloxan-Copolymer
(INCI: Dimethicodiethylbenzalmalonat) welches beispielsweise unter
der Handelsbezeichnung Parsol® SLX bei Hoffmann La Roche
erhältlich
ist.
Eine
weiterere erfindungsgemäß vorteilhaft
zu verwendende Lichtschutzfiltersubstanz ist das Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat
(Octocrylen), welches von BASF unter der Bezeichnung Uvinul
® N
539 erhältlich
ist und sich durch folgende Struktur auszeichnet:
Es
kann auch von erheblichem Vorteil sein, polymergebundene oder polymere
UV-Filtersubstanzen in Zubereitungen gemäß der vorliegenden Erfindung
zu verwenden, insbesondere solche, wie sie in der WO-A-92/20690
beschrieben werden.
Die
Liste der genannten UV-Filter, die im Sinne der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden können, soll
selbstverständlich
nicht limitierend sein.
Vorteilhaft
enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen
die Substanzen, die UV-Strahlung
im UV-A- und/oder UV-B-Bereich absorbieren, in einer Gesamtmenge
von z. B. 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%,
insbesondere 1,0 bis 15,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zubereitungen, um kosmetische Zubereitungen zur Verfügung zu
stellen, die das Haar bzw. die Haut vor dem gesamten Bereich der
ultravioletten Strahlung schützen.
Sie können
auch als Sonnenschutzmittel fürs
Haar oder die Haut dienen.
Vorteilhaft
enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen
zusätzlich
Wirkstoffe, die den Zustand der Haut positiv beeinflussen. So zeigte
sich, dass Wirkstoffe zur positiven Beeinflussung der Altershaut,
die die Entstehung von Falten oder auch bestehenden Falten vermindern
(Biochinone, insbesondere Ubichinon Q10) oder die Restrukturierung
des Bindegewebes fördern
(Isoflavon) in den erfindungsgemäßen Formulierungen sehr
gut verwendet werden können.
Auch zeigte sich, dass sich die Formulierungen in besonderer Weise
eignen, Wirkstoffe zur Unterstützung
der Hautfunktionen bei (alters-) trockener Haut (Serinol, Osmolyte
wie Taurin, Natriumchlorid, Meersalz etc.) zu verwenden. In ähnlicher
Weise erwies sich die Einarbeitung von Wirkstoffen zur Linderung
bzw. positiven Beeinflussung von irritativen Hautzuständen, sei
es bei empfindlicher Haut im allgemeinen oder bei durch Noxen gereizter
Haut (UV-Licht, Chemikalien), als vorteilhaft. Hier sind Wirkstoffe
zu nennen wie Sericoside, Ursolsäure,
Glycyrrhizinsäure,
Dexpanthenol, Inhibitoren des Prostaglandinstoffwechsels (insbesondere
der Cyclooxygenase) und des Leukotrienstoffwechsels (insbesondere
der 5-Lipoxygenase) wie zum Beispiel Acetylsalicylsäure und
Hamamelisinhaltsstoffe. Auch erwies sich die Einarbeitung von Modulatoren
der Pigmentierung als vorteilhaft. Hier sind Wirkstoffe zu nennen,
die die Pigmentierung der Haut vermindern und so zu einer kosmetisch
gewünschten
Aufhellung der Haut führen
und/oder das Auftreten von Altersflecken reduzieren und/oder bestehende
Altersflecken aufhellen (zum Beispiel Tyrosinsulfat, Dioic acid
[8-Hexadecen-1,16-dicarbonsäure],
Liponsäure
und Liponamid, Extrakte des Süssholzes,
Kojisäure,
Hydrochinon, Arbutin, Fruchtsäuren,
insbesondere Alpha-Hydroxy-Säuren
(AHAs), Bearberry (Uvae ursi), Ursolsäure, Ascorbinsäure, Grüntee-Extrakte).
In gleicher Weise erwiesen sich die erfindungsgemäßen Formulierungen
als hervorragende Grundlage für
Wirkstoffe, die eine verstärkte/schnellere
Bräunung
der Haut herbeiführen
(Advanced Glycation Endproducts (AGE), Lipofuscine, Nukleinsäure-Oligonukleotide,
Purine und Pyrimidine, NO-freisetzende Substanzen), sei es mit oder
ohne Einfluss von UV-Licht.
Vorteilhaft
werden außerdem
Antioxidantien gewählt
aus der Gruppe bestehend aus Aminosäuren (z. B. Glycin, Lysin,
Arginin, Cystein, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate
(als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Nukleotid-, Nukleosid-, Peptid-
und Lipid-Verbidung),
Imidazole (z. B. Urocaninsäure)
und deren Derivate (als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Nukleotid-,
Nukleosid-, Peptid- und/oder Lipid-Verbidung), Peptide wie D,L-Carnosin, D-Carnosin,
L-Carnosin, Anserin und deren Derivate (z. B. als Salz-, Ester-,
Ether-, Zucker-, Thiol-, Nukleotid-, Nukleosid-, Peptid- und Lipid-Verbidung),
Carotinoide, Carotine (z. B. α-Carotin, β-Carotin, ψ-Lycopin,
Phytoen), und deren Derivate (z. B. als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-,
Nukleotid-, Nukleosid-, Peptid- und/oder Lipid-Verbidung), Chlorogensäure und
deren Derivate (als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Thiol-, Nukleotid-, Nukleosid-,
Peptid- und/oder Lipid-Verbidung), Aurothioglucose, Propylthiouracil
und andere Thiole (z. B. Thioredoxin, Liponsäure, Glutathion, Cystein, Cystin,
Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-, Ethyl-, Propyl-,
Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, γ-Linoleyl-, Cholesteryl- und
Glycerylester) sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat, Distearylthiodipropionat,
Thiodipropionsäure
und deren Derivate (als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Thiol-,
Nukleotid-, Nukleosid-, Peptid- und/oder Lipid-Verbidung) sowie
Sulfoximinverbindungen (z. B. Homocysteinsulfoximin, Buthioninsulfone,
Penta-, Hexa-, Heptathioninsulfoximin) in sehr geringen verträglichen
Dosierungen (z. B. pmol bis μmol/kg).
Ferner (Metall)-Chelatoren (z. B. Apoferritin, Desferral, Lactoferrin, α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure) und
deren Derivate (als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Thiol-, Nukleotid-,
Nukleosid-, Peptid- und/oder Lipid-Verbidung), α-Hydroxysäuren (z. B. Citronensäure, Milchsäure, Apfelsäure), Huminsäure, Gallensäure, Gallenextrakte,
Bilirubin, Biliverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesättigte Fettsäuren und
deren Derivate (z. B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure), Folsäure und
deren Derivate, Furfurylidensorbitol und dessen Derivate, Ubichinon,
Ubichinol, Plastochinon und deren Derivate (als Salz-, Ester-, Ether-,
Zucker-, Thiol-, Nukleotid-, Nukleosid-, Peptid- und Lipid-Verbidung), Vitamin
C und Derivate (z. B. Ascorbylpalmitat, Mg-Ascorbylphosphat, Ascorbylacetat),
Tocopherole und Derivate (z. B. Vitamin-E-acetat), sowie Phenolische
Verbindungen und Pflanzenextrakte, diese enthaltend, wie z. B. Flavonoide
(z. B. Glycosylrutin, Ferulasäure,
Kaffeesäure),
Furfurylidenglucitol, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Nordihydroguajakharzsäure, Nordihydroguajaretsäure, Trihydroxybutyrophenon
und deren Derivate (als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Nukleotid-,
Nukleosid-, Peptid- und Lipid-Verbidung). Harnsäure und deren Derivate, Mannose
und deren Derivate (als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Thiol-, Nukleotid-,
Nukleosid-, Peptid- und Lipid-Verbidung). Zink und dessen Derivate
(z. B. ZnO, ZnSO4), Selen und dessen Derivate
(z. B. Selenmethionin, Ebselen), Stilbene und deren Derivate (z.
B. Stilbenoxid, Trans-Stilbenoxid) und die erfindungsgemäß geeigneten
Derivate (als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Thiol-, Nukleotid-,
Nukleosid-, Peptid- und/oder Lipid-Verbidung) dieser genannten Wirkstoffe.
Erfindungsgemäße Emulgatoren
können
vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe der nichtionischen, anionischen, kationischen
oder amphoteren Emulgatoren.
Unter
den nichtionischen Emulgatoren befinden sich
- a)
Partialfettsäureester
und Fettsäureester
mehrwertiger Alkohole und deren ethoxylierte Derivate (z. B. Glycerylmonostearate,
Sorbitanstearate, Glycerylstearylcitrate, Sucrosestearate)
- b) ethoxylierte Fettalkohole und Fettsäuren
- c) ethoxylierte Fettamine, Fettsäureamide, Fettsäurealkanolamide
- d) Alkylphenolpolyglycolether (z. B. Triton X)
Unter
den anionischen Emulgatoren befinden sich
- a)
Seifen (z. B. Natriumstearat)
- b) Fettalkoholsulfate
- c) Mono-, Di- und Trialkylphosphosäureester und deren Ethoxylate
Unter
den kationischen Emulgatoren befinden sich
- a)
quaternäre
Ammoniumverbindungen mit einem langkettigen aliphatischen Rest z.
B. Distearyldimonium Chloride
Unter
den amphoteren Emulgatoren befinden sich
- a)
Alkylamininoalkancarbonsäuren
- b) Betaine, Sulfobetaine
- c) Imidazolinderivate
Weiterhin
gibt es natürlich
vorkommende Emulgatoren, zu denen Bienenwachs, Wollwachs, Lecithin und
Sterole gehören.
O/W-Emulgatoren
können
beispielsweise vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe der polyethoxylierten bzw. polypropoxylierten
bzw. polyethoxylierten und polypropoxylierten Produkte, z. B.:
- – der
Fettalkoholethoxylate
- – der
ethoxylierten Wollwachsalkohole,
- – der
Polyethylenglycolether der allgemeinen Formel R-O-(-CH2-CH2-O-)n-R',
- – der
Fettsäureethoxylate
der allgemeinen Formel R-COO-(-CH2-CH2-O-)n-H,
- – der
veretherten Fettsäureethoxylate
der allgemeinen Formel R-COO-(-CH2-CH2-O-)n-R',
- – der
veresterten Fettsäureethoxylate
der allgemeinen Formel R-COO-(-CH2-CH2-O-)n-C(O)-R',
- – der
Polyethylenglycolglycerinfettsäureester
- – der
ethoxylierten Sorbitanester
- – der
Cholesterinethoxylate
- – der
ethoxylierten Triglyceride
- – der
Alkylethercarbonsäuren
der allgemeinen Formel R-O-(-CH2-CH2-O-)n-CH2-COOH nd n eine Zahl von 5 bis 30 darstellen,
- – der
Polyoxyethylensorbitolfettsäureester,
- – der
Alkylethersulfate der allgemeinen Formel R-O-(-CH2-CH2-O-)n-SO3-H
- – der
Fettalkoholpropoxylate der allgemeinen Formel R-O-(-CH2-CH(CH3)-O-)n-H,
- – der
Polypropylenglycolether der allgemeinen Formel R-O-(-CH2-CH(CH3)-O-)n-R',
- – der
propoxylierten Wollwachsalkohole,
- – der
veretherten Fettsäurepropoxylate
R-COO-(-CH2-CH(CH3)-O-)n-R',
- – der
veresterten Fettsäurepropoxylate
der allgemeinen Formel R-COO-(-CH2-CH(CH3)-O-)n-C(O)-R',
- – der
Fettsäurepropoxylate
der allgemeinen Formel R-COO-(-CH2-CH(CH3)-O-)n-H,
- – der
Polypropylenglycolglycerinfettsäureester
- – der
propoxylierten Sorbitanester
- – der
Cholesterinpropoxylate
- – der
propoxylierten Triglyceride
- – der
Alkylethercarbonsäuren
der allgemeinen Formel R-O-(-CH2-CH(CH3)O-)n-CH2-COOH
- – der
Alkylethersulfate bzw. die diesen Sulfaten zugrundeliegenden Säuren der
allgemeinen Formel R-O-(-CH2-CH(CH3)-O-)n-SO3-H
- – der
Fettalkoholethoxylate/propoxylate der allgemeinen Formel R-O-Xn-Ym-H,
- – der
Polypropylenglycolether der allgemeinen Formel R-O-Xn-Ym-R',
- – der
veretherten Fettsäurepropoxylate
der allgemeinen Formel R-COO-Xn-Ym-R',
- – der
Fettsäureethoxylate/propoxylate
der allgemeinen Formel R-COO-Xn-Ym-H.
Erfindungsgemäß besonders
vorteilhaft werden die eingesetzten polyethoxylierten bzw. polypropoxylierten
bzw. polyethoxylierten und polypropoxylierten O/W-Emulgatoren gewählt aus
der Gruppe der Substanzen mit HLB-Werten von 11–18, ganz besonders vorteilhaft
mit mit HLB-Werten von 14,5–15,5,
sofern die O/W-Emulgatoren gesättigte
Reste R und R' aufweisen.
Weisen die O/W-Emulgatoren ungesättigte
Reste R und/oder R' auf,
oder liegen Isoalkylderivate vor, so kann der bevorzugte HLB-Wert solcher Emulgatoren
auch niedriger oder darüber
liegen.
Es
ist von Vorteil, die Fettalkoholethoxylate aus der Gruppe der ethoxylierten
Stearylalkohole, Cetylalkohole, Cetylstearylalkohole (Cetearylalkohole)
zu wählen.
Insbesondere bevorzugt sind:
Polyethylenglycol(13)stearylether
(Steareth-13), Polyethylenglycol(14)stearylether (Steareth-14),
Polyethylenglycol(15)stearylether (Steareth-15), Polyethylenglycol(16)stearylether
(Steareth-16), Polyethylenglycol(17)stearylether (Steareth-17),
Polyethylenglycol(18)stearylether (Steareth-18), Polyethylenglycol(19)stearylether
(Steareth-19), Polyethylenglycol(20)stearylether
(Steareth-20),
Polyethylenglycol(12)isostearylether (Isosteareth-12),
Polyethylenglycol(13)isostearylether (Isosteareth-13), Polyethylenglycol(14)isostearylether
(Isosteareth-14), Polyethylenglycol(15)isostearylether (Isosteareth-15), Polyethylenglycol(16)isostearylether
(Isosteareth-16), Polyethylenglycol(17)isostearylether (Isosteareth-17), Polyethylenglycol(18)isostearylether
(Isosteareth-18), Polyethylenglycol(19)isostearylether (Isosteareth-19), Polyethylenglycol(20)isostearylether
(Isosteareth-20),
Polyethylenglycol(13)cetylether (Ceteth-13),
Polyethylenglycol(14)cetylether (Ceteth-14), Polyethylenglycol(15)cetylether
(Ceteth-15), Polyethylenglycol(16)cetylether (Ceteth-16), Polyethylenglycol(17)cetylether (Ceteth-17),
Polyethylenglycol(18)cetylether (Ceteth-18), Polyethylenglycol(19)cetylether
(Ceteth-19), Polyethylenglycol(20)cetylether (Ceteth-20),
Polyethylenglycol(13)isocetylether
(Isoceteth-13), Polyethylenglycol(14)isocetylether (Isoceteth-14),
Polyethylenglycol(15)isocetylether (Isoceteth-15), Polyethylenglycol(16)isocetylether
(Isoceteth-16), Polyethylenglycol(17)isocetylether (Isoceteth-17),
Polyethylenglycol(18)isocetylether (Isoceteth-18), Polyethylenglycol(19)isocetylether
(Isoceteth-19), Polyethylenglycol(20)isocetylether (Isoceteth-20),
Polyethylenglycol(12)oleylether
(Oleth-12), Polyethylenglycol(13)oleylether (Oleth-13), Polyethylenglycol(14)oleylether
(Oleth-14), Polyethylenglycol(15)oleylether (Oleth-15),
Polyethylenglycol(12)laurylether
(Laureth-12), Polyethylenglycol(12)isolaurylether (Isolaureth-12).
Polyethylenglycol(13)cetylstearylether
(Ceteareth-13), Polyethylenglycol(14)cetylstearylether (Ceteareth-14),
Polyethylenglycol(15)cetylstearylether (Ceteareth-15), Polyethylenglycol(16)cetylstearylether
(Ceteareth-16), Polyethylenglycol(17)cetylstearylether (Ceteareth-17),
Polyethylenglycol(18)cetylstearylether (Ceteareth-18), Polyethylenglycol(19)cetylstearylether
(Ceteareth-19), Polyethylenglycol(20)cetylstearylether (Ceteareth-20),
Es
ist ferner von Vorteil, die Fettsäureethoxylate aus folgender
Gruppe zu wählen:
Polyethylenglycol(20)stearat,
Polyethylenglycol(21)stearat, Polyethylenglycol(22)stearat, Polyethylenglycol(23)stearat,
Polyethylenglycol(24)stearat, Polyethylenglycol(25)stearat,
Polyethylenglycol(12)isostearat,
Polyethylenglycol(13)isostearat, Polyethylenglycol(14)isostearat,
Polyethylenglycol(15)isostearat, Polyethylenglycol(16)isostearat,
Polyethylenglycol(17)isostearat, Polyethylenglycol(18)isostearat,
Polyethylenglycol(19)isostearat, Polyethylenglycol(20)isostearat,
Polyethylenglycol(21)isostearat, Polyethylenglycol(22)isostearat,
Polyethylenglycol(23)isostearat, Polyethylenglycol(24)isostearat,
Polyethylenglycol(25)isostearat,
Polyethylenglycol(12)oleat,
Polyethylenglycol(13)oleat, Polyethylenglycol(14)oleat, Polyethylenglycol(15)oleat,
Polyethylenglycol(16)oleat, Polyethylenglycol(17)oleat, Polyethylenglycol(18)oleat,
Polyethylenglycol(19)oleat, Polyethylenglycol(20)oleat
Als
ethoxylierte Alkylethercarbonsäure
bzw. deren Salz kann vorteilhaft das Natriumlaureth-11-carboxylat
verwendet werden.
Als
Alkylethersulfat kann Natrium Laureth 1–4 sulfat vorteilhaft verwendet
werden.
Als
ethoxyliertes Cholesterinderivat kann vorteilhaft Polyethylenglycol(30)Cholesterylether
verwendet werden. Auch Polyethylenglycol(25)Sojasterol hat sich
bewährt.
Als
ethoxylierte Triglyceride können
vorteilhaft die Polyethylenglycol(60) Evening Primrose Glycerides verwendet
werden (Evening Primrose = Nachtkerze)
Weiterhin
ist von Vorteil, die Polyethylenglycolglycerinfettsäureester
aus der Gruppe Polyethylenglycol(20)glyceryllaurat, Polyethylenglycol(21)glyceryllaurat,
Polyethylenglycol(22)glyceryllaurat, Polyethylenglycol(23)glyceryllaurat,
Polyethylenglycol(6)glycerylcaprat/caprinat, Polyethylenglycol(20)glyceryloleat,
Polyethylenglycol(20)glycerylisostearat, Polyethylenglycol(18)glyceryloleat/cocoat
zu wählen.
Es
ist ebenfalls günstig,
die Sorbitanester aus der Gruppe Polyethylenglycol(20)sorbitanmonolaurat, Polyethylenglycol(20)sorbitanmonostearat,
Polyethylenglycol(20)sorbitanmonoisostearat, Polyethylenglycol(20)sorbitanmonopalmitat,
Polyethylenglycol(20)sorbitanmonooleat zu wählen.
Als
vorteilhafte W/O-Emulgatoren können
eingesetzt werden: Fettalkohole mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen,
Monoglycerinester gesättigter
und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atomen, Diglycerinester gesättigter und/oder
ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atomen, Monoglycerinether gesättigter
und/oder ungesät tigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkohole einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atomen, Diglycerinether gesättigter
und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkohole einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atomen, Propylenglycolester gesättigter und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atomen sowie Sorbitanester gesättigter
und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12–18
C-Atomen.
Insbesondere
vorteilhafte W/O-Emulgatoren sind Glycerylmonostearat, Glycerylmonoisostearat,
Glycerylmonomyristat, Glycerylmonooleat, Diglycerylmonostearat,
Diglycerylmonoisostearat, Propylenglycolmonostearat, Propylenglycolmonoisostearat,
Propylenglycolmonocaprylat, Propylenglycolmonolaurat, Sorbitanmonoisostearat,
Sorbitanmonolaurat, Sorbitanmonocaprylat, Sorbitanmonoisooleat,
Saccharosedistearat, Cetylalkohol, Stearylalkohol, Arachidylalkohol,
Behenylalkohol, Isobehenylalkohol, Selachylalkohol, Chimylalkohol,
Polyethylenglycol(2)stearylether (Steareth-2), Glycerylmonolaurat,
Glycerylmonocaprinat, Glycerylmonocaprylat.
Vorteilhaft
lassen sich optional Polymere, die als Gelbildner oder viskositätserhöhende Substanzen dienen,
für die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
einsetzten. Beispiele hierfür
sind u. a. Carbopole, also Polymere der Acrylsäure, insbesondere auch Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere.
Vorteilhafte Carbopole sind beispielsweise die Typen 980, 981, 984
1342, 1382, 2984 und 5984. ebenso die ETD-Typen 2001, 2020, 2050 und
Carbopol Ultrez 10, Ultrez 21, PVM/MA Decadien Crosspolymer (Handelsname
Stabileze 06), Polyglycerylmethacrylat sowie Polyacrylamid. Weiterhin
vorteilhaft sind die Verdickertypen Sepigel 305, Sepigel 501, Sepigel
502, Simulgel 600, Simulgel A, Simulgel EG, Simulgel EG-SL und Simulgel
NT (alle von Seppic). Darüber
hinaus können
weitere Gelbildner auf AMPS bzw. AMPS Copolymer Basis enthalten
sein, wie z. B. Hostacerin AMPS (AMPS Polymer), Aristoflex AVC (AMPS-VP-Copolymer),
Aristoflex HMB.
Weitere
vorteilhafte verdickende Polymere für die erfindungsgemäßen Zubereitungen
sind Xanthan Gummi, Polyvinylpyrrolidon, Cellulose Derivate, insbesondere
Celluloseether wie zum Beispiel Hydroxypropylmethylcellulose, Stärke und
Stärkederivate,
Hyaluronsäure
sowie Johannisbrotkernmehl.
Es
ist bei all diesem im Einzelfalle möglich, dass die vorgenannten
Konzentrationsangaben leicht über- oder
unterschritten werden und dennoch erfindungsgemäße Zubereitungen erhalten werden.
Dies kommt angesichts der breit streuenden Vielfalt an geeigneten
Komponenten derartiger Zubereitungen für den Fachmann nicht unerwartet,
so dass er weiß,
dass bei solchen Über-
oder Unterschreitungen der Boden der vorliegenden Erfindung nicht
verlassen wird.
Die
nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen,
ohne sie einzuschränken. Die
Zahlenwerte in den Beispielen bedeuten Gewichtsprozente, bezogen
auf das Gesamtgewicht der jeweiligen Zubereitungen.