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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Teleskoplenkwelle für einen
Lenkstrang, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Im
Fahrzeugbau werden Kraftfahrzeug-Lenksäuleneinheiten in Personenkraftwagen und
Lastkraftwagen eingebaut. Häufig
sind heutige Lenksäulen
teleskopierbar und kippbar, so dass elektrisch oder manuell eine
Längsverstellung
und eine Neigungsverstellung der Lenksäule vorgenommen werden kann.
Dazu ist der Lenkstrang in einem Axialgehäuse (auch als Mantelrohr bezeichnet)
integriert welches wiederum in einem Gehäuse drehfest gelagert ist.
Der Lenkstrang besteht aus das Lenkmoment übertragenden Teilen, vom Lenkrad
bis zum Lenkgetriebe und befindet sich im Vorderwagenbereich.
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Ein
derartiges bekanntes Lenksystem ist in 1 vereinfacht
dargestellt. Ein Lenkrad 1 ist über den oberen Teil des Lenkstranges,
der in eine Lenksäule 2 geführt wird,
mit einem oberen Kreuzgelenk 3 verbunden. Die Verbindung
zwischen dem oberen Kreuzgelenk 3 und einem unteren Kreuzgelenk 4, welches
letztendlich mit einem Lenkgetriebe 5 verbunden ist, stellt
den unteren Teil des Lenkstranges dar und wird generell als Lenkwelle
bezeichnet. Derartige Lenkwellen sind heute so konstruiert, dass
sie im Falle eines Auffahrunfalls (engl.: Crash) die Vorderwagenintrusion
(Verschieben bzw. Eindringen von Teilen des Vorderwagens in die
Fahrgastzelle) aufnehmen und den Fahrer entsprechend schützen. Die Crashfähigkeit
solcher Lenkwellen kann technisch auf verschiedenartige Weise realisiert
werden.
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So
gibt es Lenkwellen die als Wellrohr-Systeme (ähnlich Faltenbalg) ausgebildet
sind. Dabei sind beide Kreuzgelenke über einen mehr oder weniger steifes
(metallisches) Wellrohr verbunden. Bei einem Crash wird das Wellrohr
entsprechend gestaucht wobei ein Teil der kinetischen Energie in
Verformungsarbeit umgesetzt wird insbesondere wenn das Wellrohr mehrere
Wellen besitzt.
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Der
Nachteil solcher Wellrohrsysteme ist das undefinierte Verformungsverhalten
(das Wellrohr kann in beliebige Richtungen knicken), daraus resultiert
eine große
Crashkraftstreuung sowie ein hoher Platzbedarf. Die Dimensionierung
von Wellrohrsystemen wird durch den Kompromiß zwischen einer notwendig
hohen Lenkmoment-Übertragung
und einem geringen Deformations-auslösenden Kraftniveau bestimmt.
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Andere
Lenkwellen stellen sogenannte Kollaps-Systeme dar, die im Crashfall
auskuppeln, d. h. der Lenkstrang selbst wird im Falle eines Crashs komplett
getrennt. Dabei bewegen sich die Lenkwellenenden unkontrolliert
im Vorderwagenbereich (Motorraum) und/oder in der Fahrgastzelle,
wodurch ein unbeabsichtigtes Anstoßen an umgebenden Bauteilen
bzw. dem Fahrer nicht vollständig
ausgeschlossen werden kann.
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Ferner
gibt es Lenkwellensysteme die einfach teleskopierend oder zur Crashwegerhöhung mehrfachteleskopierend
ausgebildet sind und als Teleskoplenkwellen oder Schiebesysteme/Schiebeverband
bezeichnet werden. Derartige Schiebesysteme bzw. Teleskoplenkwellen
bestehen in der Regel aus ineinandergreifenden Profilen (einem äußeren Profilrohr
und einer in das äußere Profilrohr
einschiebbaren inneren Profilwelle) die beim Crash unter hohem Kraftaufwand
zusammengeschoben werden. Die aufzuwendende Kraft besteht in der Überwindung reibschlüssiger Verbindungen
und/oder in der Zerstörung
formschlüssiger
Verbindungen. Reibschlüssige Verbindungen
zwischen Profilrohren werden üblicherweise
dadurch hergestellt, dass Kunststoffelemente (Ringe) in den Profilrohrzwischenraum
unter Vorspannung eingebracht werden bzw. Kunststoff im heißen Zustand
unter hohem Druck eingespritzt wird. Formschlüssige Verbindungsbereiche werden
dadurch erzielt dass in inneren und/oder äußeren Profilrohren Aussparungen
sind, die den heißen
hochviskosen Kunststoff aufnehmen und im erkalteten Zustand unter
hohem Kraftaufwand abgeschert werden müssen. Derartige Schiebesysteme
haben zum einen den Nachteil, dass beide Verbindungstypen (Reibschluß und Formschluß) herstellungsspezifischen
Prozeßschwankungen
unterliegen und zu entsprechend starken Crashkraftschwankungen führen. Zum
andern können
solche (kunststoffbasierenden) Systeme in Hochtemperaturbereichen
(Motornähe) und
in Bereichen hoher Temperaturschwankungen (Abgasanlagen, Auspuff)
nicht eingesetzt werden.
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Es
gibt zwar auch Schiebesysteme die mit Wälzkörpern (Kugeln oder Zylinderrollen
usw.) arbeiten und daher entsprechend temperaturunempfindlich sind,
solche Systeme erfordern jedoch hochpräzise und damit teure Bauteile. Üblicherweise übernehmen
derart kostenintensive Schiebesysteme noch zusätzliche Funktionen wie z. B.
die Verstellung der Lenksäulenposition
(Längenverstellung,
Neigung der Lenksäule),
den Ausgleich von Einbautoleranzen sowie die notwendige Längenverstellung
des Lenkstranges im Rahmen der Montage (Montagehub).
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In
der
DE 33 39 926 A1 wird
eine Teleskoplenkwelle für
den Lenkstrang eines Kraftfahrzeuges offenbart, welche ein äußeres Wellenstück mit einem darin
in einer Passung eingebrachten inneren Wellenstück aufweist, wobei zwischen
einer Innenwand des äußeren Wellenstücks und
dem inneren Wellstück
ein Zwischenraum in Form einer in das innere Wellenstück eingebrachten
Nut gebildet ist. In diesem als Nut ausgebildeten Zwischenraum ist
ein Toleranzblech eingelegt, welches über eine Federzunge, die in
eine Bohrung des äußeren Wellenstücks eingreift,
das innere Wellenstück
gegenüber
dem äußeren Wellenstück axial
sichert.
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Bei
einer Verschiebung des inneren Wellenstückes in das äußere Wellenstück im Falle
eines Fahrzeugcrashs wird das Toleranzblech vom inneren Wellenstück mitgenommen
und kann sich in besonders nachteiliger Weise in dem Zwischenraum
auffalten und dort verklemmen. Dies führt zu einem Anstieg der erforderlichen
Kraft für
die teleskopartige Bewegung von innerem zu äußerem Wellenstück und kann
zu einer Blockade der beiden Wellenstücke führen, was bei einer andauernden
anliegenden Crashkraft eine Verschiebung der Teleskoplenksäule bzw.
Lenksäule
in den Fahrgastraum zur Folge hat und somit ein erhebliches Sicherheitsrisiko
für den Fahrer
darstellt.
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Die
DE 100 19 249 A1 stellt
eine weitere Teleskoplenkwelle für
den Lenkstrang eines Kraftfahrzeuges dar und weist auch ein äußeres Wellenstück mit einem
darin eingebrachten inneren Wellenstück auf. Zwischen inneren und äußeren Wellenstück ist ein
Toleranzblech mit Laschen angeordnet, um die Toleranzen zwischen
innerem und äußerem Wellenstück aufzunehmen
sowie eine Widerstandskraft gegenüber dem teleskopartigen Zusammenschieben der
beiden Wellenstücke
aufzubringen.
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Auf
Grund der dreieckigen Ausbildung der beiden Wellenstücke und
der Anordnung des Toleranzbleches auf allen drei Seiten zwischen
dem inneren und äußeren Wellenstück werden
in nachteiliger Weise sämtliche
Drehmomente über
das Toleranzblech mit den darin ggf. angeordneten Erhebungen und/oder
Vorsprüngen übertragen.
Dies bedeutet eine Beeinträchtigung
der Funktionssicherheit des Toleranzbleches, da das Toleranzblech
unter der Drehmomentlast einem Verschleiß und ggf. einer Verformung
unterliegt. Somit ist die Teleskopierbarkeit der Lenkwelle im Crashfall
nicht sichergestellt, was wiederum in erheblichem Maße ein Sicherheitsrisiko
für den
Fahrer darstellt.
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Die
DE 1 505 684 A offenbart
ebenso eine Teleskoplenkwelle für
den Lenkstrang eines Kraftfahrzeuges mit einem äußeren Wellenstück und einem
darin in einer Passung eingebrachten inneren Wellenstück. Zwischen
einer Innenwand des äußeren Wellenstückes und
dem inneren Wellenstücke
ist ein Zwischenraum gebildet. Dabei ist in dem Zwischenraum ein
am inneren Wellenstück
befestigtes Toleranzblech angeordnet, so dass es das innere Wellenstück mit dem äußeren Wellenstück verdrehfest
und axial verspannt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es eine crashabsorbierende Teleskoplenkwelle
für den Lenkstrang
eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen, die gegenüber derzeitigen einfachen Teleskoplenkwellen weiter
verbessert ist indem sie unter anderem universell – unabhängig von
der Einbauposition – eingesetzt
werden kann und ein Minimum an Komplexität aufweist, so dass eine kostengünstigere
Fertigung erfolgen kann.
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Die
oben genannte Aufgabe wird durch eine Teleskoplenkwelle gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Die abhängigen
Ansprüche
bilden den zentralen Gedanken der Erfindung in besonders vorteilhafter
Weise weiter.
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Beansprucht
wird gemäß der vorliegenden Erfindung
eine Teleskoplenkwelle für
den Lenkstrang eines Kraftfahrzeuges, mit einem äußeren Wellenstück und einem
darin in einer Passung eingebrachten inneren Wellenstück in der
Weise, dass zwischen einer Innenwand des äußeren Wellenstückes und dem
inneren Wellenstückes
ein Zwischenraum gebildet ist, in dem ein am inneren Wellenstück befestigtes
Toleranzblech derart angeordnet ist, dass es aufgrund seiner Form
das innere Wellenstück
mit dem äußeren Wellenstück verdrehfest
und axial verspannt. Dabei weist das äußere Wellenstück im Bereich
des dem inneren Wellenstück
abgewandten Randbereiches zwischenraumseitig erfindungsgemäß zumindest
eine innere Abstufung auf.
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Eine
derartige Teleskoplenkwelle ermöglicht ein
deterministisches Crashverhalten wodurch insbesondere die Verletzungsgefahr
des Fahrers bei einem Auffahrunfall minimiert wird. Die ausschließlich metallische
Ausführung
des Toleranzbleches erlaubt auch den Einbau der Teleskoplenkwelle
in Hochtemperaturbereichen, beispielsweise in Motornähe oder im
Abgasanlagenbereich. Ferner können
durch die (Teil-) Verformung des Toleranzbleches bei dessen Einbau
in die Teleskoplenkwelle grobe Fertigungstoleranzen der beteiligten
Bauteile (inneres und äußeres Wellenstück) kompensiert
werden.
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Erfindungsgemäß wird der
Zwischenraum in den das Toleranzblech eingebaut wird durch eine Ausnehmung
des äußeren Wellenstückes gebildet.
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In
einer ersten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Teleskoplenkwelle
stellt das Toleranzblech einen Blechstreifen dar, in dessen mittleren
Bereich ein wellenförmiges
Profil eingeprägt
ist.
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In
einer besonders vorteilhaften (weil verdrehfesten) Ausgestaltung
der Teleskoplenkwelle weisen das innere Wellenstück und das äußere Wellenstück ein Zweiflachprofil
derart auf, dass eine Fläche
des Zweiflachprofils die Gegenseite der Ausnehmung darstellt.
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Im
Falle dass die Ausnehmung in zumindest zwei Bereichen eine unterschiedliche
Größe besitzt ist
es vorteilhaft wenn die Wellen des Toleranzblechs dem Zwischenraum
bzw. der Ausnehmung entsprechend angepaßt sind und somit in den zumindest zwei
verschiedenen Bereichen unterschiedliche Amplituden aufweisen. Bei
einer solchen Ausführung
der Teleskoplenkwelle kann die Crashkraft auf kürzerem Wege abgebaut werden.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführung ist
das Toleranzblech ein Blechstreifen in den im mittleren Bereich
ein wellenförmiges
Profil eingeprägt
ist und dem ein Blechstreifen ohne Profil überlagert ist. Dadurch kann
ein unerwünschtes
Einschneiden des Toleranzblechprofils in das äußere Wellenstück im eingeprägten Bereich
vermieden werden.
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Um
eine elektrochemische Korrosion zwischen innerem und äußerem Wellenstück bei entsprechender
Werkstoffpaarung zu verhindern ist das Toleranzblech in einer vierten
Ausführungsform
ein Blechmantel in den im mittleren Bereich ausnehmungsseitig ein
wellenförmiges
Profil eingeprägt
ist und der das innere Wellenstück
derart umschließt, dass
inneres und äußeres Wellenstück keinen
Kontakt zueinander haben. Durch eine solche Ausgestaltung des Toleranzblechs
ist jede beliebige Werkstoffpaarung zwischen innerem Wellenstück und äußerem Wellenstück möglich.
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Um
das Kraftniveau der Teleskoplenkwelle zu erhöhen ist das Toleranzblech in
einer fünften Ausführungsform
ein Blechstreifen in den im mittleren Bereich ein wellenförmiges Profil
eingeprägt
ist und dem ein Blechstreifen ohne Profil überlagert ist, wobei der überlagerte
Blechstreifen kragenförmig
an der Stirnseite des äußeren Wellenstücks anliegt
und im Bereich der Ausnehmung zumindest eine Perforation aufweist.
Auf diese Weise wird der Normalkraft des Toleranzbleches die Abreißkraft im
Bereich der Perforation überlagert
und das Kraftniveau entsprechend erhöht.
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Vorteilhafterweise
weist bei nichtperforiertem Toleranzblech das äußere Wellenstück an der
dem inneren Wellenstück
zugewandten Seite im Bereich der Ausnehmung eine Verstemmung auf,
die als solche eine Auszugssicherung darstellt.
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Vorteilhafterweise
ist das Toleranzblech durch Verstemmen eines dem inneren Wellenstückes zugehörigen Zapfens
an der im Inneren des äußeren Wellenstückes befindlichen
Stirnseite des inneren Wellenstückes
befestigt.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Teleskoplenkwelle läßt sich
erfindungsgemäß die Verspannung
beider Wellenstücke
durch das Toleranzblech variieren. Dazu besteht das innere Wellenstück aus einem
festen und einem beweglichen Keil, wobei der feste Keil mit einer
Vorspannungseinstellschraube gegen den im Schaftbereich mit Spiel
behafteten beweglichen Keil derart verschraubt ist, dass sich beide Keile
an einer Keilfläche
großflächig berühren und bei
Drehung der Vorspannungseinstellschraube gegenseitig entlang der
Keilfläche
verschieben können, so
dass über
die Verschiebung der beiden Keile parallel entlang der Keilfläche das
Spaltmaß der
Ausnehmung variiert werden kann.
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Der
Erfindung wird nunmehr anhand von Ausführungsbeispielen und unter
Bezugnahme auf die begleitenden Figuren der Zeichnungen erläutert.
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1 zeigt
in einer vereinfachten teilgeschnittenen Seitenansicht eine teleskopier-
und kippbare Lenksäule
mit einer Teleskoplenkwelle zwischen zwei Kreuzgelenken,
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2a zeigt
in einer teilgeschnittenen Seitenansicht das äußere Wellenstück welches
das innere Wellenstück
enthält
und erfindungsgemäß mit diesem über ein
Toleranzblech verspannt ist,
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2b zeigt
einen Querschnitt der erfindungsgemäßen Teleskoplenkwelle auf Höhe eines Toleranzblechwellenmaximums,
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2c zeigt
einen Querschnitt der erfindungsgemäßen Teleskoplenkwelle auf Höhe eines Toleranzblechwellenminimums,
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3a zeigt
in einer vereinfachten teilgeschnittenen Seitenansicht die mittels
Toleranzblech verspannte Teleskoplenkwelle mit einer zweiten inneren
Abstufung im äußeren Wellenstück,
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3b zeigt
einen Querschnitt der erfindungsgemäßen eine zweite innere Abstufung
aufweisende Teleskoplenkwelle auf Höhe eines Toleranzblechwellenminimums,
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4a zeigt
in einer vereinfachten teilgeschnittenen Seitenansicht die mittels
Toleranzblech verspannte Teleskoplenkwelle mit einem zweiteiligen inneren
Wellenstück
und einer Vorspannungseinstellschraube durch welche die Verspannung
des Toleranzblechs justiert werden kann,
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4b zeigt
einen Querschnitt der erfindungsgemäßen Teleskoplenkwelle auf Höhe eines Toleranzblechwellenminimums
derart, dass die Schnittlinie der die beiden Teile des inneren Wellenstückes trennenden
Keilfläche
auf Höhe
der Vorspannungseinstellschraube zu liegen kommt,
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4c zeigt
einen Querschnitt der erfindungsgemäßen Teleskoplenkwelle auf Höhe eines Toleranzblechwellenminimums
derart, dass die Schnittlinie der die beiden Teile des inneren Wellenstückes trennenden
Keilfläche
unterhalb der Vorspannungseinstellschraube zu liegen kommt,
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5a zeigt
in einer vereinfachten teilgeschnittenen Seitenansicht die mittels
Toleranzblech verspannte Teleskoplenkwelle mit einer ungeprägten Toleranzblechauflage
zwischen geprägtem
Toleranzblech und äußerem Wellenstück,
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5b zeigt
einen Querschnitt der erfindungsgemäßen Teleskoplenkwelle auf Höhe eines Toleranzblechwellenminimums
mit der ungeprägten Toleranzblechauflage
zwischen geprägtem
Toleranzblech und äußerem Wellenstück,
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6a zeigt
in einer vereinfachten teilgeschnittenen Seitenansicht die mittels
Toleranzblech verspannte Teleskoplenkwelle mit ausnehmungsgegenseitigem
ungeprägtem
Toleranzblech,
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6b zeigt
einen Querschnitt der erfindungsgemäßen Teleskoplenkwelle auf Höhe eines Toleranzblechwellenminimums
mit dem ausnehmungsgegenseitigen ungeprägten Toleranzblech,
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7a zeigt
in einer vereinfachten teilgeschnittenen Seitenansicht die mittels
Toleranzblech verspannte Teleskoplenkwelle mit einer ungeprägten perforierten
Toleranzblechauflage zwischen geprägtem Toleranzblech und äußerem Wellenstück,
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7b zeigt
in einem vergrößerten Ausschnitt
den Bereich um die Perforierung,
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8a zeigt
perspektivisch das erfindungsgemäße Toleranzblech
in der einfachsten Ausführung,
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8b zeigt
perspektivisch das erfindungsgemäße Toleranzblech
in der einfachsten Ausführung
mit einem Schnitt auf Höhe
eines Toleranzblechwellenminimums.
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1 zeigt
eine allgemeine Darstellung einer Lenksäule, bei der eine erfindungsgemäße Teleskoplenkwelle
eingesetzt sein kann (Einzelheit A.x). In den folgenden Figuren
sind verschiedene Ausführungsbeispiele
der Teleskoplenkwelle als Einzelheiten A.1, A.2, A.3 usw. dargestellt
und erläutert.
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2a zeigt
in Form der Einzelheit A.1 als teilgeschnittene Seitenansicht den
mittleren Abschnitt der erfindungsgemäßen Teleskoplenkwelle. Das äußere Wellenstück 7 ist
im Schnittbild dargestellt, während
das innere Wellenstück 6 sowie
das erfindungsgemäße Toleranzblech 11a, 11b in
nichtgeschnittener Seitenansicht abgebildet sind. Bei der Herstellung
der erfindungsgemäßen Teleskoplenkwelle
wird der ungeprägte
Teil des erfindungsgemäßen abgewinkelten
Toleranzbleches durch Verstemmen eines dem inneren Wellenstück zugehörigen Zapfens 19 so
an die Stirnseite des inneren Wellenstückes 6 befestigt,
dass der geprägte
Teil 11b des Toleranzbleches auf der abgeflachten Oberseite
des inneren Wellenstückes
aufliegt. In diesem so verbundenen Zustand wird das innere Wellenstück 6 mit dem
Toleranzblech 11a, 11b in das Innere des äußeren Wellenstückes 7 so
eingepreßt,
dass das untere Profil des Toleranzbleches in Form von unteren Toleranzblechwellenstücken 11b unter
geringfügiger plastischer
Verformung das innere Wellenstück 6 mit dem äußeren Wellenstück 7 verspannt.
Zur Aufnahme des geprägten
Abschnittes des Toleranzbleches 11b weist das äußere Wellenstück 7 eine
Ausnehmung 25 auf. Die Ausnehmung 25 verläuft längs des äußeren Wellenstücks 7 und
zwar gegenüber
der abgeflachten Oberseite des inneren Wellenstückes 6. Die Ausnehmung 25 ist
U-förmig,
so dass die abgeflachte Oberseite des inneren Wellenstückes 6 mit der
Oberfläche
der Ausnehmung einen länglichen Quader
bzw. im transversalen Querschnitt ein Rechteck bildet. Das mit dem
Toleranzblech 11a, 11b verprägte innere Wellenstück 6 wird
soweit in das äußere Wellenstück 7 eingebracht
bis die Stirnseite des inneren Wellenstücks 6 mit einer ersten
inneren Abstufung 21 vorzugsweise im Bereich der Ausnehmung 25 bündig ist.
Durch Verstemmen des äußeren Wellenstückes 7 im
Bereich 23 der Ausnehmung 25 im montierten (eingeführten) Zustand
wird auf einfache Weise eine Auszugssicherung ohne zusätzliche
Bauteile erzeugt.
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Das
erfindungsgemäße Toleranzblech – wie es
gemäß 2a eingebaut
ist – ist
perspektivisch in 8a dargestellt. Während der
abgewinkelte (vertikale) Teil, der an die Stirnseite des inneren
Wellenstücks
befestigt wird, eine glatte Fläche
darstellt, weist der horizontale Teil gleichmäßige keil- bzw. wellenförmige Einprägungen auf,
wobei jedoch beide Längsseiten
des Toleranzbleches als Toleranzblechoberseite 11a einen
glatten Rand bilden. Die Toleranzblechoberseite (der glatte Rand) 11a sowie
die auf gleicher Höhe
befindlichen oberen Toleranzblechwellenstücke pressen sich im eingebauten
Zustand im Bereich der Ausnehmung 25 gegen die Innenseite
des äußeren Wellenstücks 7.
Die unteren Toleranzblechwellenstücke 11b pressen sich
gegen die Oberseite des inneren Wellenstückes 6.
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8b zeigt
(ohne abgewinkelten Teil) in einem perspektivischen Vollschnitt
das Profil des Toleranzbleches auf Höhe eines unteren Toleranzblechwellenstückes 11b.
In dieser Ansicht stellt sich die Toleranzblechoberseite 11a als
Kragen dar, wie es auch in 2c (Schnitt
C-C) ersichtlich ist. 2b zeigt einen Querschnitt (Schnitt
B-B) des eingebauten Toleranzbleches in Höhe eines oberen Toleranzblechwellenstückes welches
mit der Toleranzblechoberseite auf gleicher Ebene ist.
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Wie
in beiden Schnitten B-B und C-C der 2b und 2c und
in sämtlichen
weiteren Schnitten der nachfolgenden Figuren (3 bis 6) ersichtlich ist, weisen beide Wellenstücke (inneres
Wellenstück 6 sowie äußeres Wellenstück 7)
ein Zweiflachprofil auf, d. h. Ober- und Unterseite des inneren Wellenstückes 6 sind
abgeflacht und in eine entsprechende Kontur des äußeren Wellenstückes 7 zusammen
mit dem erfindungsgemäßen Toleranzblech spielfrei
eingepasst. Ein solches Profil garantiert eine hohe Drehmomentübertragbarkeit
beider Wellenstücke 6, 7 die
bei lenkmomentübertragenden
Teilen (eines Lenkstranges) unbedingt erforderlich ist. Die Lenkmomentübertragung
erfolgt über
die Normalkraft (Vorspannkraft) des erfindungsgemäßen Toleranzbleches 11a, 11b die
die beiden Wellenstücke 6, 7 aneinander
presst. Gleichzeitig dient das durch die Montage eingepreßte Toleranzblech 11a, 11b und damit
die Normalkraft mit der es gegen die Flächen der Wellenstücke 6, 7 gepreßt wird
dazu, im Falle eines Crashs durch teleskopisches Zusammenschieben
beider Wellenstücke 6, 7 unter kontrollierter
Reibungskraft (Crashkraft) die Lenkwellenintrusion in die Fahrgastzelle
zu verhindern.
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Die
auftretende Crashkraft ist abhängig
von dem Reibfaktor und von der Normalkraft des Toleranzbleches 11a, 11b.
Die Normalkraft wiederum ist von den Maßen der Ausnehmung 25 abhängig in
die das Toleranzblech 11a, 11b zusammen mit dem
inneren Wellenstück 6 bei
der Montage gepreßt
wird. Durch die erste innere Abstufung 21 des äußeren Wellenstückes 7 kann
die Crashkraft während
des Teleskopierens schnell und definiert abgebaut werden, weil das
Toleranzblech vom inneren Wellenstück 6 aus dem engeren
Bereich herausgezogen wird. Ein derartiger (Crash-) Kraft-Weg-Verlauf
ist im unteren Bereich der 2a dargestellt:
Die (Crash-)Kraft FCrash wird ab dem Moment
ab dem das innere Wellenstück 6 mit
dem Toleranzblech 11a in die erste innere Abstufung 21 signifikant
eingebracht worden ist über
den Weg S1, der in etwa der Länge des
Toleranzbleches entspricht, gleichmäßig abgebaut.
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Eine
spezielle Ausführung
der erfindungsgemäßen Teleskoplenkwelle
(Einzelheit A.2, 3a) lässt einen Crashkraftabbau schon
nach weitaus kürzerem
Crashweg S2 zu. In der erfindungsgemäßen Ausführung gemäß 3a weist
das äußere Wellenstück vor der
ersten inneren Abstufung 21 eine zweite innere Abstufung 22 auf.
Das Toleranzblech 12a, 12b besitzt entsprechend
der zweiten inneren Abstufung 22 unterschiedliche Wellenhöhen. Der
Querschnitt der Teleskoplenkwelle in dieser Ausführung in Höhe eines großen Toleranzblechwellenstückes 12b ist
im Schnitt D-D von 3b dargestellt. Der entsprechende
Kraft-Weg-Verlauf beim (Crash-)Kraftabbau einer derart modifizierten
Teleskoplenkwelle ist im unteren Bereich von 3a dargestellt.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung
der Teleskoplenkwelle besteht das innere Wellenstück – gemäß Einzelheit
A.3, 4a – aus zwei
Keilstücken
(einem festen Keil 17 und einem beweglichen Keil 18)
die sich an einer ebenen Keilfläche 24 flächig berühren. Mittels
einer selbstsichernden relativ zum inneren Wellenstück stirnseitig
angeordneten Vorspannungseinstellschraube 20 kann auch
noch nach der Montage der erfindungsgemäßen Teleskoplenkwelle mit Toleranzblech
die Höhe des
Toleranzblech-aufnehmenden Spaltes, verstellt bzw. justiert werden.
Die Vorspannungsverstellschraube 20 ist in einem Gewinde
des festen Keiles 17 eingeschraubt. Der bewegliche Keil 18 besitzt
einen gewindelosen Schaft in dem die Vorspannungseinstellschraube 20 mit
Spiel geführt
ist. Beim Verschrauben der Vorspannungseinstellschraube 20 mit dem
festen Keil 17 werden beide Keile 17, 18 an
der Keilfläche
aneinandergepreßt
und transversal derart verschoben, dass die Ausnehmung 25 verkleinert und
damit die Verspannung des Toleranzbleches größer wird. Der axiale Verlauf
der Keilfläche 24 ist
anhand der in 4b und 4c dargestellten
Schnitte E-E und F-F deutlich zu sehen. Wie anhand von 4a zu
erkennen ist werden beim Drehen der Vorspannungseinstellschraube 20 beide
Keile 17, 18 axial (an der Keilfläche) gegeneinander
verschoben wodurch sich das gesamte innere Wellenstück 17, 18 verkleinert
bzw. verbreitert. Dadurch lassen sich mit gleichen Bauteilen unterschiedliche
Anforderungen (beispielsweise bzgl. des Kundens) hinsichtlich der Crashkraft
bzw. des Crashkraft-Weg-Verlaufes realisieren. Ferner können größere Fertigungstoleranzen sämtlicher
am System beteiligten Einzelteile zugelassen werden, weil solche
mittels der Vorspannungseinstellschraube 20 und Keile 17, 18 ausgeglichen werden
können.
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Da
das erfindungsgemäße Toleranzblech
im eingebauten Zustand hohe Verspannkräfte auszuhalten hat und dabei
eine nur geringe Deformation erfahren soll ist das erfindungsgemäße Toleranzblech in
der Regel aus hochfesten, federnden Stahl gefertigt. Die zu kombinierenden
Wellenstücke
insbesondere das äußere Wellenstück 7 jedoch
bestehen oft aus leichten Materialien wie beispielsweise Aluminium.
Diese haben oft eine geringere Oberflächenhärte als das erfindungsgemäße Toleranzblech.
Um zu Vermeiden dass die oberen Toleranzblechwellenstücke aufgrund
ihrer geringen Kontaktfläche
in das äußere Wellenstück eingedrückt werden,
wird in einer weiteren Ausführung
der vorliegenden Erfindung über
das geprägte
Toleranzblech 13a, 13b gemäß Einzelheit A.4, 5a – ein ungeprägter Toleranzblechlappen 13c gelegt.
Auf diese Weise wird die Verspannung auf den gesamten Toleranzblechlappen 13c verteilt
wodurch die Flächenpressung
auf das Aluminium sehr viel geringer ist und eine Beschädigung des
Wellenstückes
vermieden wird. In 5b ist ein Querschnitt G-G auf
Höhe eines
unteren Toleranzblechwellenstückes
dargestellt und zeigt wie sich die Toleranzblechwellenstücke über den Blechstreifen
(Toleranzblechlappen 13c) abstützen und so die Kombination
von Bauteilen unterschiedlicher Oberflächenhärte ermöglichen. Der Toleranzblechlappen 13c kann – wie in 5a dargestellt – aus fertigungstechnischen
Gründen
Bestandteil des Toleranzbleches 13a, 13b sein
oder aber ein eigenes Bauteil darstellen.
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Die
erfindungsgemäße Teleskoplenkwelle
ist in der Regel im Motorraum eingebaut und dementsprechend hoher
Feuchtigkeit ausgesetzt. Deshalb kann es sein dass eine erhöhte Korrosion
der Teleskoplenkwelle auftritt, falls (aus Leichtbau- oder anderen
Gründen)
deren Bestandteile aus Materialien bestehen die zueinander ein elektrochemisches
Potential aufweisen. Um dennoch eine gewünschte Werkstoffpaarung vornehmen
zu können
ist es in einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung möglich, das
Toleranzblech als elektrochemischen Isolator zu benutzen indem beim
Einsatz elektrochemisch bedenklicher Materialien – gemäß der Einzelheit
A.5, 6a – das
Toleranzblech einen Teil des inneren Wellenstücks derart umhüllt so dass äußeres und
inneres Wellenstück
keinerlei Kontakt haben und isoliert sind.
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Ferner
kann es sein, dass das bereits mehrfach erwähnte Kraftniveau (Auslösekraft
bzgl. des teleskopischen Eindringens bei einem Crash) der bisher
beschriebenen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Teleskoplenkwelle
mit verspanntem Toleranzblech zu gering ist. Ein wesentlich höheres Kraftniveau
läßt sich
aber erfindungsgemäß dadurch
erzielen, dass beispielsweise wie in 7a dargestellt ein
zusätzlicher
Toleranzblechlappen 15c über das eigentliche Toleranzblech 15a, 15b gelegt
wird der an der Stirnseite des äußeren Wellenstückes 7 kragenförmig umgelegt
wird und – gemäß 7b,
Einzelheit Z – an
einer oder mehreren Stellen im Bereich der Ausnehmung 25 eine
Perforation 16 aufweist. Die Perforation 16 dient
als Sollbruchstelle die je nach Beschaffenheit eine mehr oder weniger
starke Losbrechkraft zusätzlich
zu der Überwindung
der Reibkraft des Toleranzbleches erfordert um ein Teleskopieren
der Teleskoplenkwelle einzuleiten.
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Weitere
Vorteile einer Teleskoplenkwelle gemäß der vorliegenden Erfindung
wie sie oben in ihren unterschiedlichen Ausgestaltungen beschrieben
wurde gegenüber
herkömmlichen
Teleskoplenkwellen lassen sich wie folgt Zusammenfassen:
Der
erfindungsgemäße Einsatz
des Toleranzbleches liefert ein deterministisches Teleskopieren
im Crashfall wodurch eine exakte Bauraumkalkulation für die Teleskoplenkwelle
bzw. sogar für
den gesamten Lenkstrang ermöglicht
wird. Das Kraftniveau der erfindungsgemäßen Teleskoplenkwelle kann
genau bestimmt werden.
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Wegen
der wenigen Einzelteile und des einfachen Aufbaues des Systems ist
ein prozeßsicherer Großserieneinsatz
möglich.
Im Gegensatz zu den bisher bekannten Crashfähigen Lenkwellensystemen lassen
sich die Crashkräfte
bereits im Produktionsbetrieb (gegebenenfalls auf einem Prüfstand)
ermitteln bzw. aufzeichnen. Aus diesem Grunde sind zum Überprüfen der
Funktionsfähigkeit
bzw. der Produktqualität
keine zerstörerischen
Prüfungen
mehr erforderlich, was eine erhebliche Kostenersparnis mit sich bringt.
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Da
alle Bauteile der erfindungsgemäßen Teleskoplenkwelle
metallisch ausgeführt
sind, ist im Gegensatz zu Systemen mit Kunststoffkomponenten ein
Einsatz auch in Bereichen mit hoher Umgebungstemperatur möglich ohne
Einschränkung
der Funktionsfähigkeit.
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- 1
- Lenkrad
- 2
- Lenksäule
- 3
- Oberes
Kreuzgelenk
- 4
- Unteres
Kreuzgelenk
- 5
- Lenkgetriebe
- 6
- Inneres
Wellenstück
- 7
- Äußeres Wellenstück
- 8
- Langloch
zur Längsverstellung
- 9
- Langloch
zur Neigungsverstellung
- 10
- Drehpunkt
der Lenksäule
- 11a
- Toleranzblechoberseite
- 11b
- Unteres
Toleranzblechwellenstück
- 12a
- Toleranzblechoberseite
der zweiten inneren Abstufung
- 12b
- Unteres
Toleranzblechwellenstück
der zweiten inneren Abstufung
- 13a
- Toleranzblechoberseite
bei Toleranzblechauflage
- 13b
- Unteres
Toleranzblechwellenstück
bei Toleranzblechauflage
- 13c
- Ungeprägte Toleranzblechauflage
- 14a
- Ausnehmungsseitige
Toleranzblechoberseite
- 14b
- Ausnehmungsseitiges
unteres Toleranzblechwellenstück
- 14c
- Ausnehmungsgegenseitiges
ungeprägtes Toleranzblechgegenstück
- 15a
- Toleranzblechoberseite
bei Perforation
- 15b
- Unteres
Toleranzblechwellenstück
bei Perforation
- 15c
- Ungeprägte Toleranzblechauflage
mit Perforation
- 15d
- Toleranzblech
an der Stirnseite des äußeren Wellenstückes
- 16
- Perforation
- 17
- fester
Keil (Hinterer Keil des inneren Wellenstücks)
- 18
- beweglicher
Keil (Schraubenkopfseitiger Keil)
- 19
- verstemmter
Zapfen
- 20
- Vorspannungseinstellschraube
- 21
- Erste
innere Abstufung
- 22
- Zweite
innere Abstufung
- 23
- Verstemmung
- 24
- Keilfläche
- 25
- Ausnehmung