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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zur Projektion eines in oder auf
einer Oberfläche
einer Photomaske gebildeten Musters in einem Projektionsapparat
auf ein Substrat, das in der Bildebene eines Projektionsapparates
eingebracht ist, vorzugsweise auf einen Halbleiterwafer. Die Anordnung
umfaßt
eine Photomaske und ein in einem Abstand von der Photomaske im wesentlichen
parallel zu der Oberfläche
der Photomaske angeordnetes Trägersubstrat,
das aus einem transparenten Material gebildet ist, insbesondere
aus einem Hartpellicle.
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Pellicles
dienen dem Schutz von auf Masken diverse Muster bildenden Mikrostrukturen,
die beispielsweise in einem Maskenschreibgerät in einer Schicht auf der
Oberfläche
der Photomaske oder innerhalb derselben belichtet und eingeätzt wurden. Sie
werden nach der eigentlichen Maskenherstellung an einem Rahmen auf
der Photomaske in einem Abstand im wesentlichen parallel zu der
Oberfläche
der Maske befestigt, wobei sie aus einem dünnen, elastischen Material
gebildet sind. Mit dem Übergang
zu Belichtungswellenlängen
für die
Projektion der Mikrostrukturen von der Photomaske auf beispielsweise Halbleitersubstrate
von 157 nm werden anstatt des elastischen Materials scheibenartige,
aus festem und transparentem Material gebildete Trägersubstrate, Hartpellicles
genannt, an den Pelliclerahmen befestigt. Sie bieten eine größere Stabilität gegenüber der hochenergetischen
Strahlung bei 157 nm Wellenlänge.
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Der Übergang
zu kürzeren
Wellenlängen
für die
Belichtung von Halbleitersubstraten wird notwendig durch die sich
fortschreitend verringernden Strukturbreiten, welche in den integrierten
Schaltungen bei der Halbleiterherstellung zu erreichen sind. Trotz
der durch die Verringerung der Belichtungs wellenlänge erzielbaren
verbesserten Auflösung
wird es daher weiter das Bestreben geben, mit nahe an der Auflösungsgrenze
liegenden Strukturdimensionen bei der Projektion zu arbeiten. Gerade
derartige Abbildungen unterliegen aber dem sogenannten Mask Error Enhancement
Factor (MEEF), welcher zu einer erheblichen Verschlechterung des
Prozeßfensters
bei der Abbildung führt.
Bei diesem Fehler wirken sich auch nur geringfügige Abweichungen der Ist-Werte von
Strukturbreiten von den entsprechenden Soll-Werten in nicht-linearer
Weise auf das Abbildungsergebnis auf dem Halbleitersubstrat aus.
Je näher
eine Strukturdimension an der Auflösungsgrenze eines Projektionsapparates
liegt, desto stärker
nimmt der Einfluß dieses
Fehlers zu. Weiterhin verstärkt
wird dieser Fehler bei Einsatz sogenannter Lithographic Enhancement
Techniques wie beispielsweise die Verwendung von Phasenmasken (Halbton und
alternierende PSM) oder besonderer Illuminationstechniken.
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Ein
Lösungsvorschlag
besteht darin, beispielsweise gerade die Beleuchtungseinstellungen speziell
an das auf der Maske gebildete Muster anzupassen. Hierzu zählt beispielsweise
die sogenannte Dipolbeleuchtung. Hiermit lassen sich besonders vorteilhafte
Ergebnisse erzielen, wenn die Ausrichtung der Beleuchtungsapertur
an die Orientierung von Strukturen in dem Muster auf der Photomaske angepaßt bzw.
entsprechend aufgerichtet wird. Mit dieser Technik ist allerdings
ein erhöhter
Aufwand verbunden, da die optimalen Belichtungseinstellungen jeweils
vorab eingehend untersucht werden müssen und daher ein Zeitvorlauf
bis zur eigentlichen Produktion von Wafern benötigt wird.
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Ein
weiterer Lösungsansatz
besteht darin, die 0. Beugungsordnung des insbesondere an periodischen,
gitterförmigen
Mustern auf der Maske gebeugten Lichtes zu unterdrücken oder
wenigstens zu reduzieren, da der Lichtbeitrag der 0. Beugungsordnung
einen starken Einfluß auf
den Mask Error Enhancement Factor ausübt. Infolgedessen scheint hier die
Verwendung alternierender Phasenmasken sowie auch von Halbtonphasenmasken mit
an die Flächenbelegung
angepasster Transmission mit der Wirkung, eben gerade die 0. Beugungsordnung
zu minimieren, besonders vorteilhaft zu sein. Der praktische Einsatz
in der Massenproduktion dieser Maskentypen steht derzeit allerdings
noch aufgrund von Herstellungsproblemen in Frage.
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In
der Druckschrift
US
5,978,138 A ist ein Trägersubstrat
beschrieben, das im Strahlengang des Projektionsapparates parallel
zur Maske und von der Lichtquelle ausgesehen vor dieser Maske angeordnet
ist. Auf dem Trägersubstrat
befindet sich eine periodische Struktur, die das von der Lichtquelle
einfallende Licht in Beugungsordnungen zerlegt. Die nullte Beugungsordnung
wird durch das Musters aufgrund von Interferenzen ausgelöscht. Die
höheren Beugungsordnungen
fallen unter einem schrägen Winkel
auf die im Strahlengang dahinter angeordnete Maske.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Mittel anzubieten,
mit dem der Mask Error Enhancement Factor bei der Projektion von
auf Masken gebildeten Mustern beispielsweise auf Halbleitersubstrate
reduziert wird. Es ist außerdem
eine Aufgabe, das Prozeßfenster
für die
projizierende Abbildung in Projektionsapparaten zu vergrößern. Es
ist weiter eine Aufgabe, den Durchsatz in der Massenproduktion von
integrierten Schaltungen zu erhöhen. Es
ist auch eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Auflösungseigenschaften
eines Projektionsapparates zu verbessern.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch eine Anordnung zur Projektion eines in oder auf einer ersten Oberfläche einer
Photomaske gebildeten Musters in einem Projektionsapparat, umfassend:
- – die
Photomaske,
- – ein
Trägersubstrat,
welches in einem Abstand von der Photomaske im wesentlichen parallel
zu der ersten Oberfläche
der Photomaske angeordnet und aus einem transparenten Material gebildet
ist, gekennzeichnet durch eine zweite Oberfläche des Trägersubstrates mit einer Struktur
derart, daß ein
senkrecht auf die Oberfläche
einfallender Lichtstrahl zu einem ersten Anteil an der strukturierten
Oberfläche
reflektiert wird und ein unter einem geneigten Winkel einfallender
Lichtstrahl zu einem zweiten Anteil an der Oberfläche reflektiert
wird, wobei der erste Anteil größer ist als
der zweite Anteil.
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Die
Photomaske kann eine herkömmliche COG-Maske
(Chrome-On-Glass)
oder auch eine Phasenmaske sein. Sie umfaßt ein üblicherweise transparentes
Substrat, auf dem ein oder mehrere opake oder semitransparente Schichten
aufgebracht sind. In dem Substrat, in der opaken oder semitransparenten
Schicht ist ein Muster in Form von Mikrostrukturen gebildet. Vom
Begriff Photomaske sind erfindungsgemäß auch Reflexionsmasken umfaßt.
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Das
Trägersubstrat
ist von der Photomaske, insbesondere von dem Substrat der Photomaske, verschieden.
Es ist von dieser beabstandet und vorzugsweise parallel zu diesem
angeordnet. Gemäß der Erfindung
ist die Parallelität
aber nicht unbedingt erforderlich. So ist auch der Fall eingeschlossen,
daß die
Hartpellicles vorgeformt („pre-shaped") sind, um eine mechanische
Stabilität
gegenüber
einwirkenden Kräften
oder Schwingungen zu bieten.
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Beispielsweise
befindet sich das Trägersubstrat
in einem Projektionsapparat zwischen Photomaske und den von der
Strahlungsquelle aus gesehen ersten Linsen des Linsensystems. Das Trägersubstrat
kann der Photomaske in einer Weise zugeordnet sein, daß es an
diesem befestigt ist, oder daß es
losgelöst
von diesem in den Strahlengang eines Projektionsapparates in Abhängigkeit
von der Photomaske eingebracht wird. Im ersten Falle kann das Trägersubstrat
identisch mit einem Pellicle sein und infolgedessen eine Doppelfunktion
ausfüllen:
Einerseits bewirkt das Trägersubstrat
die dem Pellicle eigene Schutzfunktion vor kontaminierenden Teilchen, andererseits
besitzt das Pellicle die erfindungsgemäße Eigenschaft, senkrecht einfallende
Strahlen stärker
zu reflektieren als schräg
auf die Maske einfallende Strahlen.
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Die
insbesondere durch gitterförmige
bzw. periodische Anordnungen von Mikrostrukturen als Muster bewirkte
Beugung einfallender Lichtstrahlen führt zu einer Aufteilung des
Lichtstrahls in Beugungsordnungen. Das an dem Muster gebeugte Licht fällt unter
verschiedenen Winkeln auf das im Strahlengang hinter der Maske von
der Strahlungsquelle aus gesehen angeordnete Trägersubstrat. Die 0. Beugungsordnung
entspricht der ursprünglichen Strahlrichtung
und fällt
daher wie auf der Photomaske auch auf das parallel zu der Photomaske
angeordnete Trägersubstrat
senkrecht auf dessen Oberfläche.
Auf der Oberfläche
ist eine ein Filter bildende Struktur aufgebracht. Die Struktur
bzw. das Filter bewirken, daß ein
senkrecht einfallender Lichtstrahl, wie der die 0. Beugungsordnung
repräsentierende Teilstrahl,
stärker
reflektiert wird als ein unter einem geneigten Winkel einfallender
Lichtstrahl wie beispielsweise jene die höheren Beugungsordnungen repräsentierenden
Teilstrahlen. Die reflektierten Teilstrahlen der 0. Beugungsordnung
nehmen daher nicht mehr strukturbildend am Aufbau des Luftbildes in
der Bildebene des Projektionsapparates teil. Das Trägersubstrat
einschließlich
der auf dem Trägersubstrat
gebildeten Struktur wirkt demnach als Filter für die Lichtbeiträge der 0.
Beugungsordnung. Lichtbeiträge
höherer
Beugungsordnungen wie beispielsweise der 1. Beugungsordnung werden
hingegen gezielt teilweise oder ganz durch das Trägersubstrat
mit der Struktur durchgelassen.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, die ab Belichtungswellenlängen von weniger
als 157 nm erforderlichen Hartpellicles als Trägersubstrate mit der erfindungsgemäßen Filterstruktur
zu versehen. Solche Hartpellicles sind geeignet, die gemäß im folgenden
noch zu beschreibenden Ausgestaltungen in Form von Mehrfachbeschichtungen
oder gitterförmigen
Grabenätzungen aufzunehmen.
Sie bieten einerseits die dafür
notwendige mechanische Stabilität,
andererseits erfüllen
sie bereits die erforderliche Eigenschaft, im wesentlichen parallel
zu der Photomaske sowie transparent zu sein. Auch sind sie im Strahlengang
von der Strahlungsquelle aus gesehen hinter der Photomaske angeordnet,
so daß sie
die Filterfunktion an dem durch das Muster auf der Photomaske gebeugten
Licht ausüben
können.
Die Erfindung ist also besonders vorteilhaft in Projektionsapparaten
mit Belichtungswellenlängen
von weniger als oder gleich 157 nm einsetzbar.
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Die
als Filter dienende Struktur auf der Oberfläche des Trägersubstrates kann beispielsweise
in zwei unterschiedlichen, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen
eingerichtet werden:
Eine erste Ausgestaltung sieht vor, die
Struktur auf der Oberfläche
des Trägersubstrates
als Stapel dünner
Schichten einzurichten, die beispielsweise auf einer alternierenden
Abfolge von zwei oder mehr Materialien bestehen. Die Berührungsweise
des Schichtstapels entspricht dem eines Fabry-Perot-Filters. Die Schichtdicken der
einzelnen dünnen
Schichten bzw. Filme müssen
nicht identisch sein. Je nach zu erzielender Filterfunktion, welche
den Transmissions- bzw. Reflexionsgrad als Funktion des Einfallswinkels wiedergibt,
können
in der Schichtabfolge durch Optimierung Abfolgen von Schichtdicken
beispielsweise durch Simulation festgelegt werden. Ein solcher Schichtstapel
wird vorzugsweise 20 bis 30 Schichten umfassen. Daher gibt die untere
Grenze einen Wert an, ab welchem erst befriedigende Ergebnisse für Filterfunktion
erreicht werden, während
der obere Grenzwert sowohl in technischer als auch in Hinsicht auf
die Kosten eine obere Grenze darstellt. Selbstverständlich sind
aber auch oberhalb oder unterhalb dieses Bereiches liegende Schichtanzahlen
von der Erfindung eingeschlossen.
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Im
Falle von Hartpellicles sind bereits Beschichtungen von 3 bis 4
dünnen
Schichten auf dem Hartpellicle zur Erzielung eines besseren Transmissionsverhaltens – allerdings
unabhängig
von dem Einfallswinkel des Lichtes – bekannt. Mit einem Schichtstapel
von weniger als 5 Schichten ist die erfindungsgemäße Wirkung
mit Vorteil nicht zu erfüllen,
eine Kombination mit diesen bekannten Schichtanordnungen zur Bildung
eines hochtransmissiven, aber winkelabhängig transmittierenden Hartpellicles
ist aber durch die Erfindung vorgesehen.
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Innerhalb
der Anordnung ist die Filterstruktur des Schichtstapels vorzugsweise
auf derjenigen Oberfläche
des Trägersubstrates
vorgesehen, welche der Photomaske zugewandt ist. Eine von der Strahlungsquelle
aus gesehen rückseitig
angeordnete Struktur in Form eines Schichtstapels ist jedoch nicht
ausgeschlossen.
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Eine
zweite Ausgestaltung sieht vor, die Filterstruktur als gitterförmige Anordnung
von Gräben innerhalb
der Oberfläche
des Trägersubstrates
einzurichten. Die Filterwirkung entsteht dabei nicht durch die Gitterstruktur,
sondern durch die Ausbildung der Gräben als Retroreflektoren. Die
Grabenkanten sind dabei derart angeschrägt, daß sie im Bereich des Grabenbodens
spitz aufeinander zulaufen, so daß senkrecht auf die idealisierte
Ebene der Oberfläche
des Trägersubstrates
einfallendes Licht aufgrund der Neigung der Grabenkanten an diesen jeweils
reflektiert und schließlich
in Richtung auf die Photomaske zurückreflektiert wird. Die gitterförmige Strukturierung
der Gräben
sorgt lediglich dafür,
große
Flächen
des Trägersubstrates
für die
Retroreflexion bereitzustellen. Die Grabentiefen können durchaus
verschieden sein, herstellungstechnisch bietet sich jedoch eine
homogene Strukturierung an.
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Umfaßt das Trägersubstrat
wie im Falle von Hartpellicles im wesentlichen Quarzmaterial und
werden die Grabenkanten mit einem Winkel von 45° gegen senkrecht auf die Ebene
des Substrates einfallendes Licht gebildet, so wird die Totalreflexion
an der Grabenkante bei einem Übergang
Quarz-Luft schon bei 40° gewährleistet.
Leicht schräg
einfallendes Licht kann daher diesen Phasenübergang im wesentlichen unreflektiert
passieren. Da die Totalreflexion nur beim Übergang von stärker brechenden
zu weniger brechenden Medien eintritt, wird erfindungsgemäß die grabenartige
Filterstruktur auf derjenigen Oberfläche des Trägersubstrates vorgesehen, welche
auf der von der Photomaske abgewandten Seite des Trägersubstrates
innerhalb der Anordnung liegt.
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Die
Erfindung umfaßt
auch einen Projektionsapparat zur Aufnahme der beschriebenen Anordnung
aus Photomaske und Trägersubstrat,
wobei das Trägersubstrat
separat von der Photomaske in einer eigens dafür vorgesehenen Halterung einsetzbar
ist. Ein Mechanismus kann vorgesehen sein, welcher in Abhängigkeit
von der aktuell zu projizierenden Maske das Trägersubstrat in dem Strahlengang
ein- oder ausschwenkt.
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Die
Erfindung ist nicht auf den Anwendungsbereich der Reduzierung 0.
Beugungsordnungen zur Verringerung des Mask Error Enhancement Factors beschränkt. Beispielsweise
durch geeignete Wahl der Schichtdicken in dem Schichtstapel oder
der Neigungen der Grabenkanten in der gitterförmigen Grabenstruktur können Filterfunktionen
derart eingestellt werden, daß innerhalb
der Fourier-Ebene des Musters auf der Photomaske festgelegte Bereiche
von der projizierenden Abbildung ausgeschlossen werden. Auf diese
Weise ist es möglich,
durch die Filterstruktur auf dem Trägersubstrat die Form der Strahlungsquelle,
so wie sie von der Bildebene aus gesehen wird, modifiziert wird.
So bildet sich in der Ebene, in welcher die Fourier-transformierte
des Musters widerspiegelt, die Form der Strahlungsquelle ab, wo über das
Filter Einfluß auf
die Form der Strahlungsquelle genommen werden kann.
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Die
Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit Hilfe einer
Zeichnung näher
erläutert
werden. Darin zeigen:
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1 schematisch
den Aufbau eines Projektionsapparates zur Projektion eines auf einer
Photomaske gebildeten Musters in eine Bildebene gemäß dem Stand
der Technik;
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2 wie 1,
jedoch unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Trägersubstrates mit Filterstruktur;
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3 die Wirkungsweise eines erfindungsgemäßen Schichtstapels
als Filterstruktur;
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4 die Wirkungsweise einer erfindungsgemäßen Grabenstruktur
als Filterstruktur auf einem Trägersubstrat;
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5 ein
Beispiel einer Modifizierung von Beugungsordnungen in der Fourier-Ebene
mit Hilfe eines erfindungsgemäßen Trägersubstrates;
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6–10 Illustrationen
der für
verschiedene Rest-Transmissionsgrade des erfindungsgemäßen Trägersubstrates
erzielbaren Spaltbreiten benachbarter Spalte als Funktion des Defokus;
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11 ein
Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Projektionsapparates
mit einschwenkbarem Trägersubstrat,
das eine Filterstruktur aufweist.
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1 zeigt
schematisch den Aufbau eines Projektionsapparates zur Projektion
eines auf einer Photomaske 10 gebildeten Musters 14 auf
einem Halbleiterwafer 50 gemäß dem Stand der Technik. Ein
von einer Strahlungsquelle emittierter Lichtstrahl 5 fällt auf
das Substrat 12 der Photomaske 10 und wird an
dem aus opaken oder semitransparenten Mikrostrukturen aufgebauten
Muster 14 gebeugt. Das Muster 14 sei hier beispielhaft
aus gitterförmig
und periodisch angeordneten Mikrostrukturen aufgebaut. Durch die
Beugung entstehen Teilstrahlen, welche die 0. Beugungsordnung 20,
die 1. Beugungsordnung 22 und die -1. Beugungsordnung 24 repräsentieren.
Der Übersichtlichkeit
halber sind höhere
Beugungsordnungen nicht dargestellt. Je höher die Beugungsordnung desto
stärker
die Ablenkung aufgrund des beugenden Musters 14.
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Die
Teilstrahlen gelangen über
einen ersten Linsenabschnitt 30 in eine Blenden- und/oder
Fourier-Ebene 36 und weiter über die Objektivlinse 34 in die
Bildebene 50, wo beispielsweise ein Halbleitersubstrat 52 eingebracht
ist. Dieses ist mit einer photoempfindlichen Schicht 54 bedeckt,
in welcher sich ein Intensitätsprofil 40 als
Abbild des Musters 14 niederschlägt. Oberhalb eines Grenzwertes
durch das Intensitätsprofil
belichtete Ausschnitte führen
zu einer Durchbelichtung der photoempfindlichen Schicht 54,
so daß im
Falle eines Positiv-Resists nach Durchführung eines folgenden Entwicklerschrittes
die betreffenden Lackanteile entfernt werden. Anschließend kann
beispielsweise ein Ätzschritt
an dem Halbleitersubstrat 50 durchgeführt werden.
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Die
in 1 gezeigte Photomaske 10 kann beispielsweise
auch ein Pellicle, insbesondere ein Hartpellicle zum Schutz vor
kontaminierenden Teilchen aufweisen. Die Wellenlänge des Lichtstrahls 5 kann
beispielsweise 157 nm, 193 nm, 248 nm oder 365 nm (I-Line) betragen.
Im Falle von 157 nm Belichtungswellenlänge ist die Verwendung eines
Hartpellicles als erfindungsgemäßes Trägersubstrat
für die
Filterstruktur besonders vorteilhaft:
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2 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Ein von einer Strahlungsquelle des Projektionsapparates 1 herrührender
Lichtstrahl 5' mit
einer Wellenlänge
von 157 nm trifft auf die Photomaske 10 umfassend ein Quarzsubstrat 12 und
ein in einer opaken oder semitransparenten Schicht gebildetes Muster 14.
Auf der Photomaske 10 ist an einem Pelliclerahmen 19 ein
Hartpellicle 18' angebracht.
Das Hartpellicle 18' umfaßt ein Trägersubstrat 16 mit
einer Oberfläche 161,
auf welcher ein Schichtstapel 17 angeordnet ist. Das Trägersubstrat 16 ist
transparent. Der Schichtstapel 17 ist in 3a und
c vergrößert dargestellt.
Er umfaßt
eine alternierende Abfolge von Schichten 171, 172,
beispielsweise Magnesiumfluorid und Titanoxid. Die Berücksichtigung
weiterer Schichten aus weiteren Materialien in der sich periodisch
wiederholenden Abfolge ist ebenso möglich. Dadurch kann die erforderliche
Gesamtzahl von Schichten in dem Schichtstapel reduziert werden.
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An
den jeweiligen Schichtübergängen finden Mehrfachreflexionen
und Interferenzen statt. Der Schichtstapel 17 besitzt den
Charakter eines Fabry-Perot-Filters. Die Schichtdicken sind derart
gewählt,
daß ein
senkrecht auf die Oberfläche 161 des Trägersubstrates 16 einfallender
Lichtstrahl, insbesondere der die 0. Beugungsordnung 20 repräsentierende
Lichtstrahl nahezu vollständig
reflektiert wird. In 3 ist dieser
Winkel mit dem Bezugszeichen α1 versehen, welcher hier allerdings den Winkel
des einfallenden Lichtstrahls zum Lot auf der Oberfläche 161 des
Trägersubstrates 16 mißt. Der
senkrecht einfallende Lichtstrahl besitzt daher den Winkel α1 =
0°. Wie
in 3b zu sehen ist, beträgt die Transmission bei diesem
Winkel etwa 0 %. D.h., der die 0. Beugungsordnung 20 repräsentierende
Lichtstrahl wird als Teilstrahl 21 vollständig reflektiert.
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In 3a sind
schematisch weitere Lichtstrahlen angegeben, welche unter verschiedenen Winkeln α2–α5 auf
die Oberfläche 161 fallen
und unter verschiedenen Transmissionsgraden das Trägersubstrat 16 passieren
können
bzw. zu einem komplementären
Lichtanteil reflektiert werden.
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3b zeigt
den Transmissionsgrad als Funktion des Winkels zum Lot auf der Oberfläche 161.
Die durch den Schichtstapel gebildete Struktur 17 auf der
Oberfläche 161 weist
die in 3b angegebene Filterkurve als
Funktion des Winkels aus. Ausschnittweise werden in diesem Beispiel
lediglich unter einem Winkel von 15 bis 25° einfallende Lichtstrahlen von
der Struktur 17 und dem Trägersubstrat 16 transmittiert,
so daß diese
strukturbildend in der photoempfindlichen Schicht 54 auf
dem Wafer 50 beitragen. Die Bedingung, unter einem solchen
Winkel auf die Oberfläche 161 des
Trägersubstrates 16 des
Hartpellicles 18' einzufallen,
erfüllen
allein die 1. Beugungsordnung 22 und die -1. Beugungsordnung 24.
Dies wird durch die beiden verbleibenden Punkte in der Fourier-
und Blendenebene 36 dargestellt. Aufgrund der Ausfilterung
der 0. Beugungsordnung 20 wird der Mask Error Enhancement
Factor erheblich reduziert und zudem zeigt das in der Bildebene 50 entstehende
Intensitätsprofil 42 eine
Frequenzverdoppelung.
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Dabei
ist allerdings anzumerken, daß die Frequenzverdoppelung
im Falle der 1 auch schon vorläge, wenn
das Muster 14 einer alternierenden Phasenmaske entsprechen
würde.
Nichtsdestotrotz würde
der Mask Error Enhancement Factor auch in diesem Falle in 1 maßgeblich
zu buche schlagen und erst durch das zusätzlich angebrachte Trägersubstrat 18' mit der erfindungsgemäßen Struktur 17 weiter
reduziert werden. 4 zeigt ein zweites
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Ein Hartpellicle 18'', das einer Photomaske 12 über einen
Pelliclerahmen 19 befestigt ist, weist ein Trägersubstrat 16 mit
einer Oberfläche 161 auf,
in der in 4a gezeigten Ausschnitt in einem
Querschnittsprofil gitterförmig
angeordnete Gräben
als Struktur 17 angeordnet sind. 4b zeigt
die Wirkungsweise. Ein senkrecht unter dem Winkel α1 einfallender
Lichtstrahl, beispielsweise der die 0. Beugungsordnung repräsentierende
Teilstrahl des an dem Muster 14 gebeugten Lichtes, trifft
auf das transparente Trägersubstrat 16 des
Hartpellicles 18'' und tritt vorderseitig in
das transparente Material ein.
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Auf
der Rückseite,
d.h. der der Photomaske 10 abgewandten Oberfläche, befinden
sich in das Trägersubstrat 16 eingeätzte Gräben mit
Grabenkanten 175 derart, daß zwischen den Gräben prismenartige
Erhebungen stehen bleiben. Von innen, d.h. aus dem höher brechenden
Medium des transparenten Trägersubstrates 16 heraus,
trifft der Lichtstrahl auf die Oberfläche 161 bzw. die Grabenkante 175 und wird
unter Totalreflexion auf die gegenüberliegende Grabenkante 175 des
Prismas reflektiert. Auch hier tritt Totalreflexion ein, da es sich
hier bei dem Material des Trägersubstrates 16 um
Quarz handelt und entsprechende Winkel 40° beträgt. Der die 0. Beugungsordnung 20 repräsentierende
Teilstrahl wird daher als Teilstrahl 21 in Richtung auf
die Maske zurückreflektiert.
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Ein
unter einem geneigten Winkel α3 einfallender Teilstrahl, welcher beispielsweise
die 1. Beugungsordnung 22 repräsentiert, trifft dagegen unter einem
steileren Winkel auf die Grabenkanten 175 und kann diese
somit passieren.
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5 zeigt
in der unteren Hälfte
in Draufsicht einen Blick in die Fourier-Ebene 36. Der
große, mit
einer durchgezogenen Linie gekennzeichnete Kreis gibt die durch
die Blende begrenzte numerische Apertur wieder. Der durch die gestrichelte
Linie gekennzeichnete Kreis gibt den Ausschnitt wieder, welcher
durch die Filterstruktur 17 für die Transmission freigegeben
wurde. Die Kreise 22' und 24' geben die Ausdehnung
der 1. und -1. Beugungsordnung in der Fourier-Ebene 36 wieder,
die aufgrund einer Falterung der dem Muster 14 entsprechenden
Beugungsordnung mit der geometrischen Form der das einfallende Licht 5 generierenden
Strahlungsquelle entsteht. Das in 5 gezeigte
Beispiel weist auf eine zirkulare Strahlungsquelle hin. Der durch
die Struktur 17 definierte Ausschnitt (gestrichelte Linie)
schränkt diese
Ausdehnung weiter ein, was anhand der schraffierten Fläche verdeutlicht
ist. Außerhalb
der Blendenöffnung
liegende Bereiche der ungefilterten Beugungsordnung 22', 24' bleiben naturgemäß ebenfalls
unberücksichtigt.
Das in 5 gezeigte Beispiel verdeutlicht, wie der Einfluß der geometrischen
Form der Strahlungsquelle auf die Beugungsordnungen durch die vorliegende
Erfindung nachträglich
modifiziert werden kann.
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6 zeigt
einen Schnitt durch das in 2 gezeigte
Intensitätsprofil 42 in
der Bildebene. Gezeigt wird das Abbild einer herkömmlichen
Chrommaske mit 70 nm breiten Linien- und Spaltenstrukturen. Ein
erster Spalt 80 und ein benachbarter zweiter Spalt 81 sind
dabei hervorgehoben. Der erste Spalt 80 besitzt eine Breite
X1 und der zweite Spalt 81 eine Breite
X2. Auf der Chrommaske besitzen die Spalte – bezogen
auf den Wafermaßstab – Breiten
von 140 nm. Erst aufgrund der Frequenzverdopplung aufgrund der Ausfilterung
der 0. Beugungsordnung 20 werden im Intensitätsprofil 42 Breiten
von 70 nm erreicht. Spalte auf der Chrommaske, d.h. der Photomaske 10,
bilden sich im Intensitätsprofil
in der Bildebene 50 als Intensitätsmaxima ab.
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7 illustriert
das sich bei der Abbildung ergebende Prozeßfenster. Aufgetragen ist die
Spaltbreite in der Bildebene 50 für den ersten Spalt 80 (X1) und den zweiten Spalt 81 (X2). Gezeigt ist der Idealfall, bei dem die
0. Beugungsordnung 20 mit einem Transmissionsgrad von 0,
d.h. der kompletten Herausfilterung der entsprechenden Lichtanteile,
versehen ist. Beide benachbarte Spalte werden über den Defokusbereich (Tiefenschärfe) hinweg
mit gleicher Breite von 70 nm abgebildet.
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8 zeigt
den Fall, bei dem aufgrund der Verwendung der Filterstruktur 17 die
0. Beugungsordnung lediglich noch zu 95 reflektiert wird, d.h. ein Transmissionsgrad
von 0,05.
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Deutlich
zu erkennen ist in 8 die Variation der Spaltbreiten
mit dem Defokus sowie die sich abzeichnende Asymmetrie. Beim Idealfokus,
d.h. Defokus = 0 μm
beträgt
der Abstand der Spalte bereits 15 nm. Ursache für diese Asymmetrie ist die
sich abzeichnende Dreistrahlinterferenz.
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9 zeigt
den Fall, bei dem die 0. Beugungsordnung 20 nur noch zu
90 % reflektiert wird. Der Abstand der Spaltbreiten beträgt hier
bereits 25 nm beim Idealfokus.
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Wenn
auch mit zunehmender Transmission für die 0. Beugungsordnung die
Symmetrie bei der Frequenzverdopplung aufgebrochen wird, so zeigt dies
Beispiel dennoch, daß auch
für Chrommasken mit
großem
Vorteil durch das erfindungsgemäße Trägersubstrat
in einer Anordnung mit der Photomaske und einer auf der Oberfläche des
Trägersubstrates angeordneten
Filterstruktur die Schaffung einer Frequenzverdopplung durchaus
möglich
ist.
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Eine
Verbesserung des Prozeßfensters
ist in 10 gezeigt. Unter den gleichen
Belichtungseinstellungen wie im vorigen Beispiel (Füllfaktor σ = 0,2, numerische
Apertur = 0,75, Belichtungswellenlänge λ = 193 nm) wird eine Halbtonphasenmaske
mit 6 % Transmission eingesetzt. Die Spaltbreiten auf der Maske
betragen 100 nm, die Linienbreiten 180 nm. Es handelt sich um eine
Halbtonphasenmaske, für welche
die Bedingung zur Frequenzverdopplung durch eine geeignete Anpassung
des Transmissionsgrades an die Flächenbelegung erreicht wird.
Der Einsatz der erfindungsgemäßen Anordnung
verstärkt hier
lediglich noch die Ausfilterung der 0. Beugungsordnung. In 10 ist
abgebildet der Fall, daß die
0. Beugungsordnung durch die Filterstruktur zu 95 % ausgefiltert
wird. Der Abstand zwischen breiterer Spalte 81 und dünnerer Spalte 82 beträgt hier
lediglich noch 5 nm (vgl. Chrommaske: 15 nm gemäß 8).
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11 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Der Projektionsapparat 1' umfaßt eine
Strahlungsquelle 2, die einen Lichtstrahl 5 und
die Photomaske 10 emittiert. Die Photomaske 10 ist
in einer Maskenhalterung 61 eingespannt. Die Maske umfaßt einen
herkömmlichen Pelliclerahmen 19 und
ein herkömmliches
Pellicle 9. 0., 1. und -1. Beugungsordnungen 20, 22, 24 werden durch
das auf der Maske gemischte Muster 14 unter verschiedenen
Winkeln gebeugt. Durch eine Kontrolleinheit 68 kann eine
Trägersubstrathalterung 65,
in welcher ein Trägersubstrat 16 eingespannt
wurde, in den Strahlengang ein- und ausgeschwenkt werden. Das in
der Trägersubstrathalterung 65 eingespannte Trägersubstrat 16 weist
eine Struktur auf seiner Oberfläche
auf, mit der der Strahl der 0. Beugungsordnung 20 als Teilstrahl 21 reflektiert
wird. Im Ergebnis werden nur die 1. Beugungsordnung 22 und
die -1. Beugungsordnung 24 repräsentierenden Teilstrahlen von
dem Trägersubstrat 16 mit
der Struktur 17 transmittiert. Die Kontrolleinheit 68 und
die Trägersubstrathalterung 65 kann
mit einer Trägersubstratbibliothek
verbunden sein, aus welcher in Abhängigkeit von der bereitgestellten
Maske 10 Trägersubstrate 16 ausgewählt werden
können,
die mit Strukturen 17 ausgestattet sind, welche unterschiedliche
Filterkurven für
die winkelabhängige
Transmission aufzeigen. Die Kontrolleinheit 68 kann dazu
mit einem fabrikweiten Informationssystem verbunden sein, aus dem
für die
aktuelle Projektion mit der Maske 10 eine passende Filterkurve
abgerufen werden kann. Für
die abgerufene Filterkurve wird anhand der Kontrolleinheit 68 ein
Trägersubstrat 16 mit
einer Struktur 17 ausgewählt, die der vorgegebenen Filterkurve
am nächsten
kommt.
-
- 1
- Projektionsapparat
- 5
- von
Strahlungsquelle emittierter Lichtstrahl
- 10
- Photomaske
- 12
- Maskensubstrat,
- 14
- Muster
auf Photomaske
- 17
- Struktur:
Schichtstapel, Grabenstruktur
- 16
- Trägersubstrat
- 18'
- Hartpellicle
- 19
- Pelliclerahmen
- 20
- Teilstrahl,
die 0. Beugungsordnung repräsentierend
- 21
- reflektierter
Lichtstrahl
- 22,
- 24
Teilstrahlen, die 1. bzw. -1. Beugungsordnung re
-
- präsentierend
- 30
- Linsenabschnitt
- 34
- Objektivlinse
- 36
- Fourier-Ebene
- 40
- Intensitätsprofil
- 50
- Wafer
in Bildebene
- 52
- Halbleitersubstrat
- 54
- photoempfindliche
Schicht auf Wafer
- 65
- Substrathalterung
- 68
- Kontrolleinheit
- 81,82
- Spalte
- 161
- strukturierte
Oberfläche
- 171,172
- Schichten
in Schichtstapel
- α1-α5
- Einfallswinkel