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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Entschwefelung
mindestens eines in einem Abgasstrang einer Verbrennungskraftmaschine
angeordneten NOx-Speicherkatalysators.
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Bekannte,
zur Abgasreinigung eingesetzte Katalysatorsysteme umfassen häufig einen
motornah angeordneten, kleinvolumigen Vorkatalysator und einen in
einem Abgasweg weiter stromab angeordneten, größeren Hauptkatalysator. Abhängig von einem
Motortyp können
die Katalysatorkomponenten dabei als Oxidationskatalysatoren zur
Konvertierung von unverbrannten Kohlenwasserstoffen HC und Kohlenmonoxid
CO ausgestaltet sein, als Reduktionskatalysatoren zur Reduzierung
von Stickoxiden NOx oder als 3-Wege-Katalysatoren, welche
die genannten oxidativen und reduktiven Konvertierungen gleichzeitig
fördern.
Im Falle magerlauffähiger
Verbrennungskraftmaschinen kann der Hauptkatalysator zusätzlich mit
einer NOx Speicherkomponente ausgestattet
sein, der in mageren Betriebsphasen, in denen die Verbrennungskraftmaschine
mit einem sauerstoffreichen Luft-Kraftstoff-Gemisch
mit λ > 1 betrieben wird,
einen Überschuss
an Stickoxiden NOx einspeichert, um diese
in fetten Betriebsintervallen wieder freizusetzen und zu reduzieren.
Derartige Katalysatoren werden auch als NOx-Speicherkatalysatoren
bezeichnet.
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Ein
in der Abgasreinigung bekanntes Problem stellt in Kraftstoffen enthaltener
Schwefel dar, der im Verbrennungsprozess nahezu vollständig zu Schwefeldioxid
SO2 verbrannt wird und sich in unterschiedlichen
Formen an den verschiedenen Komponenten des Katalysatorsystems einlagert.
Dieses Problem betrifft besonders NOx-Speicherkomponenten
von NOx-Speicherkatalysatoren, die SO2 bei mageren Verbrennungslambdas mit einem
nahezu 100%igen Einlagerungswirkungsgrad in Form von Sulfat SO4 2- speichern. Die
Folge ist eine schleichende Abnahme der NOx-Speicherfähigkeit
des Speicherkatalysators (Schwefelvergiftung), welche die Entwicklung
verschiedener Entschwefelungsverfahren für NOx-Speicherkatalysatoren
notwendig gemacht hat. Auch bei Verwendung von so genanntem schwefelfreien
Kraftstoff findet eine – wenn
auch verlangsamte – Verschwefelung
der Katalysatoren statt, da auch dieser Kraftstoff noch Schwefelgehalte
von bis zu 10 ppm aufweist und zudem auch Schwefelanteile aus dem
verwendeten Schmieröl
zu einer gewissen Verschwefelung führen.
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Zur
Austreibung des Schwefels aus dem Katalysator sind Entschwefelungstemperaturen
des Katalysators von mindestens 600 °C, typischerweise von 630 bis
720 °C,
sowie eine fette Abgasatmosphäre
notwendig. Stellen sich derartige Bedingungen im normalen Fahrzeugbetrieb,
beispielsweise im Stadtverkehr im unteren Lastbereich, nicht ein,
muss eine Entschwefelung aktiv eingeleitet werden. Hierfür wird der
Katalysator zunächst
auf die erforderliche Entschwefelungstemperatur aufgeheizt und anschließend zumindest
zeitweise mit fettem Abgas beaufschlagt, um das eingespeicherte
Sulfat zu desorbieren und hauptsächlich
zu SO
2 zu reduzieren. Weiterentwicklungen
des Entschwefelungsverfahrens streben einen möglichst geringen Wirkungsgradverlust des
Motors während
der Entschwefelung an sowie möglichst
geringe Schadstoffemissionen, insbesondere an H
2S,
COS, CO, HC. Gleichzeitig soll der durch zu häufige und zu lange Entschwefelungen entstehende
Verbrauchsnachteil minimiert werden. Um während der Entschwefelung eine
unerwünschte Bildung
von Schwefelwasserstoff H
2S zu unterdrücken, beschreiben
die
DE 198 27 195 A und
die
DE 198 49 082 A eine
alternierende Beaufschlagung des Katalysators in Magerintervallen
mit einem überstöchiometrischen
Abgas mit einer Lambdamagervorgabe größer Eins und in Fettintervallen
mit einem unterstöchiometrischen
Abgas mit einer Lambdafettvorgabe kleiner Eins. Darüber hinaus
ist bekannt, die Umschaltung zwischen den Mager- und Fettintervallen
geregelt durchzuführen,
wobei eine Umschaltung in das Magerintervall erfolgt, sobald stromab
des Katalysators ein fettes Abgaslambda gemessen wird, und ein Umschalten
in das Fettintervall bei Messung eines mageren Lambdawertes.
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Neben
der Verschwefelung von NOx-Speicherkomponenten
kommt es – allerdings
in viel geringerem Ausmaß – auch zu
einer Einlagerung von Schwefel in andere Komponenten des NOx-Speicherkatalysators. Dieses sind im Wesentlichen
sauerstoffspeichernde Komponenten (OSC für oxygen storage components),
insbesondere Ce, Al und Si, aber auch Edelmetalle der katalytischen
Komponenten, wie Pt, Pd und Rh. Bei Katalysatortemperaturen, die oberhalb
einer Komponenten-spezifischen Desorptionstemperatur liegen (etwa
400 bis 450 °C
bei OSC und etwa 500 °C
bei Edelmetallen) und unter einer fetten Abgasatmosphäre, kann
der eingelagerte Schwefel wieder ausgetrieben werden. Problematisch
ist hier, dass der aus den OSC und den Edelmetallen während der
Entschwefelung freigesetzte Schwefel zum Teil von den NOx-Speicherkomponenten des Katalysators umgehend
wieder eingelagert wird, so dass der Entschwefelungserfolg beeinträchtigt wird.
Aber auch zwischen den NOx-Speicherplätzen des
NOx- Speicherkatalysators
kommt es während
der Entschwefelung zu einer axialen Umlagerung von Schwefel aus
vorderen Katalysatorbereichen auf weiter stromab gelegene Bereiche.
Die Folge ist eine häufige
Entschwefelungsnotwendigkeit des Hauptkatalysators und ein hierdurch
verursachter hoher Kraftstoffmehrverbrauch. Dieses Problem betrifft
insbesondere neue Speicherkatalysatoren, bei denen primär ein Eintrittsbereich
des Katalysators mit Schwefel beladen wird, welcher während der Entschwefelung
auf weiter stromab gelegene Komponenten umlagert. Mit zunehmender
Alterung des Katalysators nimmt dieser Effekt ab, da der Katalysator über seine
gesamte axiale Länge
an Sauerstoffspeicherfähigkeit
verliert und damit auch weniger Schwefel anlagert.
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Um
eine unerwünschte
Umlagerung des im Vorkatalysator eingelagerten Schwefels in den
Speicherkatalysator zu vermeiden, schlägt die
DE 100 59 791 A vor, in
wiederkehrenden Abständen
den Vorkatalysator umlagerungsfrei zu entschwefeln. Dafür wird zunächst bei
einem fetten Abgaslambda der Sauerstoffspeicher des NO
x-Speicherkatalysators entleert
und anschließend
bei einem weniger fetten Abgaslambda der im Vorkatalysator eingelagerte Schwefel,
insbesondere in Form von H
2S, ausgetrieben.
Unter diesen Bedingungen lagert der aus dem Vorkatalysator freigesetzte
Schwefel nicht in den Speicherkatalysator ein.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Entschwefelung
eines Katalysators, insbesondere eines NOx-Speicherkatalysators, vorzuschlagen,
bei dem eine möglichst
vollständige Entfernung
des Schwefels aus dem Katalysator erreicht wird. Insbesondere soll
eine Umlagerung innerhalb des Katalysators von einer Speicherkomponente
auf eine andere und/oder eine axiale Umlagerung von einem NOx Speicherplatz auf einen anderen vermieden
werden. Es soll ferner eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete
Vorrichtung zur Verfügung
gestellt werden.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren und eine Vorrichtung mit den in
den unabhängigen
Ansprüchen
1 und 12 genannten Merkmalen gelöst.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass eine Umschaltung der Verbrennungskraftmaschine von einem Magerintervall
mit einer motorischen Lambdamagervorgabe (λM) mit λM > 1 in ein Fettintervall
derart durchgeführt
wird, dass zunächst
der motorische Lambdawert auf ein Übergangslambda (λt)
mit λt < λM abgesenkt
wird und anschließend
eine weitere, ein- oder mehrstufige oder kontinuierliche Absenkung
in Richtung fetterer Lambdawerte erfolgt. Anders als gemäß Stand
der Technik üblich,
erfolgt erfindungsgemäß der Übergang
von magerem zu fettem Abgas nicht abrupt in einem Schritt, sondern,
indem zunächst
ein Übergangslambda
eingestellt wird, das insbesondere zumindest annähernd stöchiometrisch oder leicht unterstöchiometrisch
ist, vorzugsweise einen Wert zwischen 0,97 und 1,01 annimmt, ehe
eine weitere Anfettung erfolgt. Auf diese Weise erfolgt zunächst eine
Entfernung zumindest eines Teils des im Speicherkatalysator eingelagerten
Sauerstoffs, der mit den im Abgas beim Übergangslambda vorhandenen
Reduktionsmitteln (HC, CO, H2) umgesetzt
und aus dem Katalysator ausgetragen wird. Andererseits erfolgt unter
den milden Übergangsbedingungen
nur ein geringer Austrag des als Sulfat eingelagerten Schwefels,
da die für
seine Reduktion erforderlichen Reduktionsmittelkonzentrationen nicht
vorliegen. Erst bei den nachfolgend eingestellten fetteren Lambdawerten
reicht die Reduktionsmittelkonzentration aus, um den Schwefel zu
desorbieren und hauptsächlich
zu SO2 zu reduzieren und aus dem Katalysator
auszutragen. Für
eine erneute Einlagerung (Umlagerung) des Schwefels innerhalb des NOx-Speicherkatalysators ist zunächst aber
die Oxidation von SO2 zu SO3 erforderlich.
Hierfür
steht der notwendige Sauerstoff jedoch nicht zur Verfügung, wodurch
die katalysatorinterne Schwefelumlagerung während der Entschwefelung wirkungsvoll
unterdrückt
werden kann. Aus diesem Grund ist bevorzugt vorgesehen, den niedrigsten
(fettesten) Lambdawert innerhalb eines Fettintervalls erst dann
einzustellen, wenn der Sauerstoffspeicher des NOx-Speicherkatalysators
zumindest weitgehend sauerstofffrei ist. Dieser Zeitpunkt lässt sich
vorteilhaft mit einer dem Katalysator nachgeschalteten sauerstoffsensitiven Messeinrichtung
in einfacher Weise ermitteln.
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Im
Rahmen der Erfindung sind verschiedene Strategien zur Gestaltung
des Übergangs
von mager nach fett möglich.
Gemäß einer
ersten vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird das zunächst eingestellte Übergangslambda
für eine Übergangsdauer gehalten
und anschließend
der motorische Lambdawert auf eine Lambdafettvorgabe abgesenkt.
Diese Absenkung erfolgt insbesondere stufenweise, wobei vorzugsweise
eine einzige Stufe vorgesehen ist. Dabei wird die Übergangsdauer,
während
welcher das Übergangslambda
gehalten wird, vorteilhaft derart bemessen, dass am Ende der Übergangsdauer
der Sauerstoffspeicher des NOx-Speicherkatalysators zumindest
weitgehend sauerstofffrei ist. Dafür kann die Übergangsdauer als eine frei
applizierbare Zeit vorgegeben werden oder in Abhängigkeit eines Sensorsignals
der dem Katalysator nachgeschalteten sauerstoffempfindlichen Messeinrichtung
geregelt werden.
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Nach
einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung wird ausgehend von
dem Übergangslambda
der Lambdawert mit einer kontinuierlichen Funktion bis maximal auf
eine Lambdafettvorgabe, die kleiner als das Übergangslambda ist, weiter
abgesenkt. Für
diese Anfettung wird vorzugsweise eine kontinuierliche Funktion
verwendet, die eine zunehmend größer werdende
negative Steigung aufweist. Ein derartig progressiver Anfettungsverlauf
hat den Vorteil, dass bei der zunächst vorliegenden niedrigen Anfettungsgeschwindigkeit zunächst hauptsächlich Sauerstoff
aus dem Speicherkatalysator ausgetragen wird und erst die späteren, fetteren
Lambdawerte das Austragungsverhältnis
zugunsten des SO2 verschieben. Bei dieser
kontinuierlichen Anfettungsstrategie kann entweder bis zu der frei
applizierbaren Lambdafettvorgabe abgesteuert werden und diese für eine Fettdauer
gehalten werden. Alternativ kann die kontinuierliche Anfettung so
lange erfolgen, bis die nachgeschaltete sauerstoffsensitive Messeinrichtung
einen Lambdasprung in Richtung Fett anzeigt oder eine Unterschreitung
einer vorgegebenen Lambdaschwelle.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Entschwefelung mindestens
eines in einem Abgaskanal einer Verbrennungskraftmaschine angeordneten
NOx-Speicherkatalysators, umfassend Mittel
zur Steuerung der Entschwefelung derart, dass bei einer Entschwefelungstemperatur
des NOx-Speicherkatalysators dieser alternierend
in Magerintervallen mit einem überstöchiometrischen
Abgas mit einem Lambdawert > 1
und in Fettintervallen mit einem unterstöchiometrischen Abgas mit einem
Lambdawert < 1
beaufschlagt wird, und eine Umschaltung der Verbrennungskraftmaschine
von einem Magerintervall mit einer motorischen Lambdamagervorgabe (λM)
mit λM > 1
in ein Fettintervall derart durchgeführt wird, dass zunächst der
motorische Lambdawert auf ein Übergangslambda
(λt) mit λt < λM abgesenkt
wird und anschließend
eine weitere, ein- oder mehrstufige oder kontinuierliche Absenkung
in Richtung fetterer Lambdawerte erfolgt. Dabei umfassen die Steuerungsmittel
insbesondere einen vorzugsweise in einer Motorsteuerung hinterlegten
Programmalgorithmus zur Steuerung der Entschwefelung in der beschriebenen
Weise.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der
zugehörigen
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 schematisch
eine Anordnung einer Verbrennungskraftmaschine mit nachgeschaltetem Katalysatorsystem;
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2 einen
typischen Verlauf eines motorisch eingestellten Abgaslambdas während einer Entschwefelung
gemäß Stand
der Technik;
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3 einen
Verlauf des motorischen Abgaslambdas während einer Entschwefelung
gemäß einer
ersten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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4 einen
Verlauf des motorischen Abgaslambdas während einer Entschwefelung
gemäß einer
zweiten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
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5 einen
Verlauf des motorischen Abgaslambdas während einer Entschwefelung
gemäß einer
dritten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Bei
der in der 1 dargestellten Verbrennungskraftmaschine 10 handelt
es sich um einen magerlauffähigen
Motor, insbesondere einen Ottomotor, der vorzugsweise mit einer
Kraftstoffdirekteinspritzung ausgestattet ist und in einem verbrauchsgünstigen
Schichtlademodus betrieben werden kann.
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Der
Verbrennungskraftmaschine 10 ist eine insgesamt mit 12
bezeichnete Abgasanlage zugeordnet. Die Abgasanlage 12 umfasst
einen Abgaskanal 14, in dem in einer motornahen Position
ein kleinvolumiger Vorkatalysator 16 – typischerweise ein 3-Wege-Katalysator – sowie
in einer Unterbodenposition des Fahrzeuges ein großvolumiger
NOx-Speicherkatalysator 18 angeordnet
ist. Unter einem NOx-Speicherkatalysator 18 wird
zur Abgrenzung von einem 3-Wege-Katalysator hier eine Vorrichtung
verstanden, die im Frischzustand (ungebraucht, aber nach Konditionierung
von 4 Stunden bei 650 ±30 °C mittlerer
Katalysatortemperatur und λ =
1 ±0,03
mit höchstens
1,5 % O2 im zuströmenden Gas mit Raumgeschwindigkeit 20.000 ±5.000
h-1) bei 350 ±20 °C mittlerer Katalysatortemperatur – unmittelbar
nach einer Regenerationsphase von mindestens 60 Sekunden mit λ < 0,9 – bei einer
Raumgeschwindigkeit von 40.000 ±20.000 h-1 bei λ = 2,2 ±0,2, einer
HC-Eingangskonzentration unter 100 ppm HC3 und einer NOx Eingangskonzentration
von 250-500 ppm nach Einlagerung einer NO2 Masse
von 500 mg/l Katalysatorvolumen, einen NOx-Speicherwirkungsgrad
von mindestens 80 %, insbesondere mindestens 90 %, vorzugsweise
mindestens 95 %, aufweist.
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Neben
dem Katalysatorsystem 16, 18 beherbergt der Abgaskanal 14 üblicherweise
verschiedene, im Einzelnen nicht gezeigte Gas- und/oder Temperatursensoren
zur Regelung des Betriebszustandes der Verbrennungskraftmaschine 10.
Dargestellt ist hier lediglich eine Lambdasonde 20, die
motornah stromauf des Vorkatalysators 16 angeordnet ist
und der Lambdaregelung der Verbrennungskraftmaschine 10 dient,
das heißt
der Einstellung eines Luft-Kraftstoff-Gemisches gemäß einem
betriebspunktabhängig
vorgegebenen Lambdawert. Stromab des NOx-Speicherkatalysators 18 ist
eine weitere sauerstoffempfindliche Messeinrichtung 22 installiert, die
beispielsweise ein NOx-Sensor sein kann,
welcher mit einer Lambdamessfunktion ausgestattet ist, oder ebenfalls
eine Lambdasonde. Beide Gassensoren 20 und 22 übermitteln
ein von einem Sauerstoffanteil des Abgases abhängiges Signal an eine Motorsteuerung 24,
in welcher es digitalisiert und weiterverarbeitet wird. Insbesondere
ordnet die Motorsteuerung 24 den Sensorsignalen anhand
von abgespeicherten Kennlinien der Sensoren 20 und 22 einen Sauerstoffanteil
des Abgases zu.
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Die
Motorsteuerung 24 erhält
außerdem über im Einzelnen
nicht dargestellte Sensoren und dergleichen Informationen über verschiedene
Betriebsparameter der Verbrennungskraftmaschine 10 und
des Fahrzeuges. Insbesondere gehen Parameter, wie Motordrehzahl
und Motorlast, in die Motorsteuerung 24 ein. In Abhängigkeit
von diesen Parametern steuert die Motorsteuerung 24 den
Betriebszustand der Verbrennungskraftmaschine 10. Beispielsweise
steuert sie in Abhängigkeit
von der Motorlast einen der Verbrennungskraftmaschine 10 zugeführten Luftmassenstrom
durch Steuerung einer Stellung einer in einem Ansaugrohr 26 angeordneten Drosselklappe 28.
Weitere Betriebsparameter, wie Kraftstoffmenge, Zündwinkel,
Ventilöffnungszeiten und
dergleichen, werden ebenfalls durch die Motorsteuerung 24 gesteuert,
wobei diese auf abgespeicherte Kennfelder und Steueralgorithmen
zugreift.
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Die
Motorsteuerung 24 umfasst insbesondere einen gespeicherten
Algorithmus zur Durchführung
eines Verfahrens zur Entschwefelung des NOx-Speicherkatalysators 18,
welches anhand der folgenden Figuren näher erläutert ist. Dabei zeigt 2 den
Verlauf des motorischen Lambdawertes λ, das heißt den Verlauf des stromauf
des Vorkatalysators 16 vorliegenden Abgaslambdas, bei einer
Entschwefelungsstrategie gemäß Stand
der Technik. Die 3 bis 5 hingegen
stellen den motorischen Lambdawert gemäß drei bevorzugten Ausgestaltungen
der Erfindung dar.
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Sobald
gemäß 2 die
Motorsteuerung 24 eine Entschwefelungsnotwendigkeit des
Speicherkatalysators 18 feststellt, leitet sie in einer
Aufheizphase ΔTH eine Aufheizung des NOx-Speicherkatalysators 18 auf
eine Katalysatortemperatur ein, die mindestens einer Entschwefelungstemperatur
von beispielsweise 600 oder 650 °C
entspricht, bei der eingelagerter Schwefel desorbiert wird. Hierfür kommen
bekannte motorische Maßnahmen
zur Anwendung, beispielsweise Zündwinkelverstellung
in Richtung spät, Mehrfacheinspritzung
mit mindestens zwei Kraftstoffeinspritzungen innerhalb eines Arbeitsspiels
eines Zylinders oder zylinderselektive Lambdavertrimmung. Mehrere
dieser Maßnahmen
können
auch kombiniert miteinander angewendet werden.
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Bei
Vorliegen der erforderlichen Entschwefelungstemperatur beginnt in
einer Entschwefelungsphase ΔTDS zumindest zeitweise eine Beaufschlagung
des Katalysators 18 mit einer reduzierenden, das heißt fetten
Abgasatmosphäre,
um den im NOx-Speicherkatalysator 18 eingelagerten
Schwefel im Wesentlichen zu SO2 umzusetzen
und auszutragen. Um dabei eine Freisetzung des Schwefels in Form
von H2S oder COS zu unterdrücken, erfolgt eine
diskontinuierliche Beaufschlagung des Speicherkatalysators 18 abwechselnd
mit überstöchiometrischem
Abgas mit einer Lambdamagervorgabe λm und
mit unterstöchiometrischem
Abgas mit einer Lambdafettvorgabe λf. Die
Lambdavorgaben λm und λf werden jeweils über die Magerintervalldauer
Lm beziehungsweise die Fettintervalldauer
Lf gehalten. Die Einstellung eines angeforderten
motorischen Lambdawertes λm und λf wird in bekannter Weise durch die Motorsteuerung 24 gesteuert,
insbesondere durch Anpassung der inneren Gemischbildung unter Variation
der eingespritzten Kraftstoffmasse und/oder des Einspritzverlaufs,
durch Anpassung der Abgasrückführung, des
Ladedrucks, des Zündwinkels
und/oder der Nockenwellenverstellung. Diese Maßnahmen sind allgemein bekannt
und können
einzeln oder auch in Kombination miteinander angewendet werden.
Problematisch an dieser Vorgehensweise ist, dass es – wie eingangs
erläutert – teilweise
zu einer unerwünschten
Umlagerung des als SO2 desorbierten Schwefels
innerhalb des Katalysators mit einer erneuten Oxidation zu SO3 und anschließender Einlagerung in Form
von SO4 2- kommt.
Dabei erfolgt einerseits eine Umlagerung von OSC- oder Edelmetall-Komponenten
auf NOx-Speicherplätze und
andererseits eine axiale Umlagerung von NOx-Speicherplätzen vorderer
Katalysatorbereiche auf weiter stromab gelegene NOx-Speicherplätze.
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Um
eine effiziente und vollständige
Entschwefelung des NOx-Speicherkatalysators 18 zu
erzielen und insbesondere eine katalysatorinterne Umlagerung des
freigesetzten Schwefels innerhalb des Katalysators 18 zu
vermeiden, ist erfindungsgemäß vorgesehen,
die Umschaltung von einem Magerintervall in ein Fettintervall nicht
in einer Stufe gemäß Stand
der Technik durchzuführen,
sondern zunächst den
motorischen Lambdawert auf ein Übergangslambda λt abzusenken
und erst anschließend
eine weitere Absenkung in Richtung Fett vorzunehmen.
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Gemäß 3 wird
das Übergangslambda λt, das
zumindest annähernd
stöchiometrisch
oder leicht unterstöchiometrisch
ist und vorzugsweise einen Wert zwischen 0,97 und 0,99 annimmt,
für eine Übergangsdauer ΔTt gehalten. Während der Übergangsdauer ΔTt erfolgt eine Desorption und Freisetzung
des an den sauerstoffspeichernden Komponenten OSC und den Edelmetallen
gebundenen Sauerstoffs. Die Übergangsdauer ΔTt ist dabei so bemessen, dass der NOx-Speicherkatalysator 18 am Ende der Übergangsdauer ΔTt zumindest weitgehend sauerstofffrei ist.
Hierfür
kann eine frei applizierbare Zeit vorgegeben werden. Alternativ
kann das Ende der Übergangsdauer ΔTt an einem Sondensignal der sauerstoffempfindlichen
Messeinrichtung 22, insbesondere einem Sondensprung in
Richtung Fett, erkannt werden. Erst nach Ende der Übergangsdauer ΔTt erfolgt eine weitere Absenkung des motorischen Lambdawertes
auf eine Lambdafettvorgabe λf, die für eine
Fettdauer ΔTf gehalten wird. Die Lambdafettvorgabe λf liegt
typischerweise in einem Bereich zwischen 0,90 und 0,97. Während der
Fettdauer ΔTf erfolgt eine Desorption und Reduzierung
des am Katalysator 18 gebundenen Schwefels hauptsächlich zu SO2. Eine erneute Einlagerung des Schwefels,
die eine erneute Oxidation zu SO3 erfordert,
ist aufgrund des nicht vorhandenen Sauerstoffs am Katalysator 18 nicht
möglich.
Infolgedessen wird in einer gegenüber Stand der Technik kürzeren Entschwefelungsdauer ΔTDS eine praktisch vollständige Entschwefelung des Katalysators 18 bewirkt.
Der Katalysator 18 weist somit nach seiner Entschwefelung
zumindest annähernd
seine ursprüngliche
NOx-Speicherkapazität wieder
auf. Die Fettdauer ΔTf kann ebenfalls von der Motorsteuerung 24 fest
vorgegeben oder anhand des Sensorsignals der sauerstoffempfindlichen
Messeinrichtung 22 bestimmt werden. Insbesondere kann die
Umschaltung der Verbrennungskraftmaschine 10 in ein Magerintervall
Lm erfolgen, sobald das Sensorsignal eine
vorgegebene Fettschwelle unterschreitet.
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Eine
alternative Verfahrensführung
gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt 4. Hier wird bei einem Übergang
von einem Magerintervall Lm in ein Fettintervall
Lf ebenfalls zunächst ein Übergangslambda λt eingestellt,
das gemäß dieser
Ausführung insbesondere
einen Wert zwischen 0,98 und 1,01, vorzugsweise von 0,998, annimmt.
Ausgehend von dem Übergangslambda λt erfolgt
eine Absteuerung des motorischen Lambdawertes mit einer kontinuierlichen
Funktion, die einen progressiven Anfettungsverlauf vorsieht. Diese
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Anfettungsgeschwindigkeit,
das heißt
die negative Steigung der Funktion, stetig zunimmt. Demgemäß werden
in einer Anfangsphase der Lambdaabsenkung nur leicht unterstöchiometrische Lambdawerte
erreicht, in denen hauptsächlich
der im Katalysator 18 eingelagerte Sauerstoff Gelegenheit zur
Desorption erhält.
Erst zu einem späteren
Zeitpunkt, an dem das Abgas sich der Lambdafettvorgabe λf annähert beziehungsweise
diese erreicht, insbesondere in der Fettdauer ΔTf,
nimmt die Desorption und Reduzierung des eingelagerten Schwefels zu.
Auch hier kann aufgrund der Abwesenheit von Sauerstoff eine Umlagerung
des freigesetzten Schwefels innerhalb des Speicherkatalysators 18 wirkungsvoll
unterdrückt
werden. Analog zu der Vorgehensweise gemäß 3 kann die
Fettdauer ΔTf als frei applizierbarer Festwert vorgegeben
werden oder in Abhängigkeit
von den Sensorsignalen der Messeinrichtung 22 geregelt
werden.
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Eine
Ausführungsvariante
zu der in 4 dargestellten Vorgehensweise
zeigt 5. Auch hier erfolgt nach Aufsetzen des motorischen
Lambdawertes auf das Übergangslambda λt die kontinuierliche Lambdaabsenkung
mit progressivem Anfettungsverlauf. Anders als in 4 dargestellt,
wird hier jedoch nicht bis zu der Lambdafettvorgabe λf abgesteuert, sondern
die kontinuierliche Lambdaabsenkung so lange durchgeführt, bis
mittels der sauerstoffempfindlichen Messeinrichtung 22 ein
Sondensprung in Richtung Fett oder ein Unterschreiten einer vorgegebenen
Fettschwelle detektiert wird.
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In
allen drei gezeigten Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung kann die Länge der Magerintervalle Lm fest vorgegeben werden oder ebenfalls mittels
der sauerstoffssensitiven Messeinrichtung 22 geregelt werden.
In letzterem Fall erfolgt die Umschaltung des motorischen Lambdas
auf das Übergangslambda λt,
sobald die Messeinrichtung 22 einen Lambdasprung in Richtung
Mager oder das Überschreiten
einer vorgegebenen Magerschwelle detektiert.
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Gemäß aller
dargestellten Ausführungsvarianten.
ist bevorzugt vorgesehen, den Sauerstoffspeicher des NOx-Speicherkatalysators 18 bereits
in der Aufheizphase ΔTH möglichst
vollständig
zu entleeren. Hierfür
wird ein leicht unterstöchiometrisches Abgas
mit einem Lambdawert zwischen 0,98 bis 0,99 bevorzugt. Die Aufheizung
kann mit den oben genannten Heizmaßnahmen gemäß Stand der Technik erfolgen.
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Mit
der erfindungsgemäßen Verfahrensführung ist
auch eine gezielte Entschwefelung nur der sauerstoffspeichernden
Komponenten des NOx-Speicherkatalysators 18 möglich, wobei
eine Katalysatortemperatur von 300 bis 600 °C ausreichend ist. Auch hierbei
wird die katalysatorinterne Umlagerung auf NOx-Speicherplätze effektiv
unterbunden.
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- 10
- Verbrennungskraftmaschine
- 12
- Abgasanlage
- 14
- Abgaskanal
- 16
- Vorkatalysator
- 18
- NOx-Speicherkatalysator
- 20
- Lambdasonde
- 22
- sauerstoffsensitive
Messeinrichtung
- 24
- Motorsteuerung
- 26
- Ansaugrohr
- 28
- Drosselklappe
- λf
- Lambdafettvorgabe
- λm
- Lambdamagervorgabe
- λt
- Übergangslambda
- Lf
- Fettintervall
- Lm
- Magerintervall
- ΔTH
- Aufheizphase
- ΔTDS
- Entschwefelungsphase
- ΔTf
- Fettdauer
- ΔTt
- Übergangsdauer