DE10348987A1

DE10348987A1 - Vorrichtung zur Niedrigtemperaturpyrolyse

Info

Publication number: DE10348987A1
Application number: DE2003148987
Authority: DE
Inventors: Peggy Diana Berndt
Original assignee: Peggy Diana Berndt
Current assignee: MERENAS TRUS REG., SCHAAN, LI
Priority date: 2003-10-17
Filing date: 2003-10-17
Publication date: 2005-05-25
Anticipated expiration: 2023-10-18
Also published as: DE10348987B4

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Niedrigtemperaturpyrolyse mit chargenweiser Pyrolyse zur Trennung von Stahl-Gummi- oder ähnlichen Verbundprodukten zwecks Gewinnung von Kohlenstoffgranulat, Pyrolyseöl, Restgas und metallischen Bestandteilen. DOLLAR A Die Vorrichtung weist erfindungsgemäß einen Pyrolyseofen (1), eine Vorwärmkammer (26) und eine Auskühlkammer (27) auf, wobei der Pyrolyseofen (1) mit der Vorwärmkammer (26) über eine Abgasleitung (10) derart verbunden ist, dass das Abgas eines Brenners (4) von der Beheizung des Pyrolyseofens (1) zur Pyrolyse gleichzeitig die Vorwärmkammer (26) erwärmt und dass weiterhin ein Kondensator (12) für das Pyrolysegas, eine Trenneinheit (23) für Pyrolysegas und Pyrolyseöl, ein Pyrolyseöltank (22) und eine Gas-Fackel (24) für nicht kondensiertes Pyrolysegas vorgesehen sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Niedrigtemperaturpyrolyse mit chargenweiser Pyrolyse zur Trennung von Stahl-Gummi- oder ähnlichen Verbundprodukten Zwecks Gewinnung von Kohlenstoffgranulat, Pyrolyseöl, Restgas und metallischen Bestandteilen.
Die Vorrichtung dient zur industriellen Verwertung, insbesondere ausgemusterter Gummierzeugnisse oder gummiähnlicher Verbunderzeugnisse. Dabei wird z. B. aus Reifen, gummiummantelten Kettengliedern, stahlseilbewehrten Gummigurten, Altautos, Elektronikschrott o.Ä. durch Niedrigtemperaturpyrolyse ein Kohlenstoffgranulat erzeugt. Daneben fallen Pyrolyseöl und Restgas an. Die metallischen Anteile werden zurückgewonnen.
Pyrolytische Verfahren und Vorrichtungen zur Behandlung von organischen Stoffen und Stoffgemischen sind allgemein bekannt.

So beschreibt beispielsweise die Patentschrift DE 695 11 626 T2 die Pyrolyse von Abfällen in einem intern beheiztem Drehrohrofen.

In der DE 199 30 071 C2 wird über ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Pyrolyse und Vergasung von organischen Stoffen und Stoffgemischen berichtet. Hierbei wird das organische Material mit dem Wirbelbettmaterial der Verbrennungswirbelschicht in Kontakt gebracht. Es entstehen Pyrolyseprodukte in Form von Gasen mit kondensierbaren Substanzen und kohlenstoffhaltigen Rückständen.

Mit dem Patent DE 44 41 423 A1 wird ein Pyrolyseverfahren und eine Vorrichtung beschrieben, die zur Gewinnung von verwertbarem Gas aus Müll führt. Dabei wird eine Pyrolysetrommel eingesetzt.

Das Patent DE 40 11 945 C1 beschreibt eine Niedrigtemperatur-Pyrolyse zur Entgasung von organischem Material in einer beheizten Pyrolysekammer, bei der das Pyrolysegut verdichtet wird und in diesem Zustand die Kammer durchläuft. Die gasförmigen Pyrolyseprodukte werden abgeführt.

Die bisher bekannten Verfahren arbeiten mit Drehrohröfen, Pyrolysetrommeln, in der Wirbelschicht, unter Druck, mit Verdichten des Materials oder unter chemisch inerter Atmosphäre unter Ausschluss von Sauerstoff. Dazu sind erhöhte Aufwendungen für die Vorrichtungen an Material, Energie und Logistik erforderlich.

Durch die Nutzung von Schutzgasen (nicht oxidierende Atmosphäre) fällt die Durchsatzleistung bei vergleichbaren Einheiten geringer aus. Die Erzeugung einer Wirbelschicht bei Wirbelbettreaktoren bedingt einen erhöhten Energieaufwand, da einmal die Wirbelschicht „unterhalten" werden muss und anderseits die zu pyrolysierenden Materialien mechanisch so aufgearbeitet werden müssen, dass sie mit der Wirbelschicht wirksam kontaktieren können.

Bedingt durch das Verdichten der Ausgangsstoffe in Vorbereitung und während des Pyrolysevorgangs fallen höhere Energieaufwendungen an.

Aufgabe der Erfindung ist, eine Vorrichtung zur Behandlung unterschiedlicher Gummi- oder gummiähnlicher Verbunderzeugnisse mit dem Ziel der Trennung von Gummi-Stahl-Verbunden oder anderen Verbunden und der Gewinnung wesentlicher werthaltiger Komponenten, wie Kohlenstoffgranulat, Pyrolyseöl, Pyrolysegas und gegebenenfalls metallischer Bestandteile, zur Verfügung zu stellen, welche konstruktiv einfach aufgebaut und kostengünstig realisierbar ist.

Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Niedrigtemperaturpyrolyse gelöst, die einen Pyrolyseofen, eine Vorwärmkammer und eine Auskühlkammer aufweist, wobei der Pyrolyseofen mit der Vorwärmkammer über eine Abgasleitung derart verbunden ist, dass das Abgas eines Brenners von der Beheizung des Pyrolyseofens zur Pyrolyse gleichzeitig die Vorwärmkammer erwärmt und dass ein Kondensator für das Pyrolysegas, eine Trenneinheit für Pyrolysegas und Pyrolyseöl, ein Pyrolyseöltank und eine Gas-Fackel für nicht kondensiertes Pyrolysegas vorgesehen sind.

Bevorzugt ist der Pyrolyseofen mit einem Reaktionsbehälter beschickbar, wobei der Reaktionsbehälter selbst aus einem wärmeisolierten Reaktionsbehälterdeckel mit Abzugssystemanschlussstutzen und einem Pyrolysegasanschlussstutzen mit einem Ventil sowie aus einem Reaktionsbehälterunterteil ausgebildet ist.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung verfügt der Reaktionsbehälter über einen wärmeisolierten Reaktionsbehälterdeckel, der über eine wassergekühlte Gummidichtung oder über eine Sandtasse mit dem Pyrolyseofen und mit dem Reaktionsbehälterunterteil verbunden ist.

Aus Transportgründen ist der wärmeisolierte Reaktionsbehälterdeckel mit einer Aufhängevorrichtung zur Aufnahme durch eine Einschienenkatze ausgestattet. Dadurch ist der Reaktionsbehälter jeweils aus dem Pyrolyseofen, der Vorwärmkammer und der Auskühlkammer heraushebbar ausgebildet.

Besonders vorteilhaft ausgestaltet ist die erfindungsgemäße Vorrichtung, wenn der Pyrolyseofen, die Vorwärmkammer und die Auskühlkammer fluchtend unter der Schiene der Einschienenkatze angeordnet sind und dass die Reaktionsbehälter dadurch mittels der Einschienenkatze zwischen dem Pyrolyseofen, der Vorwärmkammer und der Auskühlkammer transportierbar sind.

Nach einer alternativen logistischen Gestaltung sind der Pyrolyseofen, die Vorwärmkammer und die Auskühlkammer über ein Schienensystem miteinander verbunden, und die Reaktionsbehälter sind damit zwischen dem Pyrolyseofen, der Vorwärmkammer und der Auskühlkammer transportierbar.

Dies wird bevorzugt dadurch erreicht, dass die Reaktionsbehälter auf Herdwagen platziert und damit transportiert werden.

Für diese alternative transporttechnische Ausgestaltung der Erfindung sind der Pyrolyseofen, die Vorwärmkammer und die Auskühlkammer aus einer Rückwand und ein oder zwei Schwenktüren mit Türführungen zum Beschicken mit den Reaktionsbehältern und Entnehmen der Reaktionsbehälter ausgebildet.

Vorteilhaft werden die Zwischenräume von Pyrolyseofen, Vorwärmkammer und Auskühlkammer über eine Abdeckung miteinander verbunden.

Eine bevorzugte Ausgestaltung der Auskühlkammer ergibt sich dadurch, wenn im unteren Bereich Zuluftöffnungen und im oberen Bereich ein Fortluftschacht angeordnet sind, wobei die in die Auskühlkammer einströmende Zuluft diese über den Fortluftschacht verlässt und dabei die Reaktionsbehälter in der Auskühlkammer kühlt.

Diese vorteilhafte Wirkung wird noch dadurch verbessert, dass im Fortluftschacht zur Unterstützung der Luftströmung ein Ventilator angeordnet ist.

Der Abgasschornstein ist mit der Vorwärmkammer dann allein verbunden, wenn das gesamte Abgas aus den Brennern über die Vorwärmkammer geführt wird.

Dem Bedürfnis der energieeffizienten Nutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung trägt Rechnung, dass der Fortluftschacht der Auskühlkammer und/oder der Abgasschornstein der Vorwärmkammer einen Wärmeübertrager zur Wärmerückgewinnung aufweisen.

Eine Ausgestaltung zur Verkürzung der Rüstzeiten vor und nach der Pyrolyse ergibt sich dadurch, dass eine Schnellspannvorrichtung vorgesehen ist, über die der Pyrolysegasanschlussstutzen mit dem Kondensator für das Pyrolysegas verbindbar ist.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
1: Vorrichtung zur Niedrigtemperaturpyrolyse in Seitenansicht,
2: Vorrichtung zur Niedrigtemperaturpyrolyse in der Draufsicht,
3: Pyrolyseofen mit Schwenktüren und Schienensystem in der Draufsicht.
In 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Niedrigtemperaturpyrolyse schematisiert in der Seitenansicht dargestellt.
Dabei sind der Pyrolyseofen 1, die Vorwärmkammer 26 und die Auskühlkammer 27 nebeneinander dargestellt. Gemäß der gezeigten Ausgestaltung der Erfindung werden die Kammern und der Ofen mit den Reaktionsbehältern 2 von oben beschickt.
Der Pyrolyseofen 1, gleichsam das Kernstück der erfindungsgemäßen Vorrichtung, besteht aus einer isolierten Kammer mit Anschlüssen für einen oder auch mehrere Brenner 4. Die thermische Isolation des Pyrolyseofens 1 wird seitlich und unten bauseits gewährleistet, während die Isolation nach oben durch einen speziellen Reaktionsbehälterdeckel 35 mit Isolation 18 gewährleistet wird.
Am Reaktionsbehälterdeckel 35 befindet sich weiterhin der Anschlussstutzen für das Abzugssystem 30, über welchen der Reaktionsbehälter 2 bei Bedarf anschließbar ist. Weiterhin weist der Reaktionsbehälterdeckel 35 einen Pyrolysegasanschlussstutzen 7 auf, welcher mit dem Pyrolysegasventil 6 absperrbar ausgebildet ist. Die Pyrolysegasleitung wird mittels einer Schnellspannvorrichtung 11 mit dem Kondensator für das Pyrolysegas 12 verbunden. Die Schnellspannvorrichtung 11 gewährleistet dabei kurze Umrüstzeiten beim chargenweise Wechsel der Reaktionsbehälter 2 mit den Reaktionsbehälterdeckeln 35.
Der Kondensator für das Pyrolysegas 12 wird mittels Kühlwasser gekühlt, dazu ist ein Kühlwasservorlauf 13 und ein Kühlwasserrücklauf 14 vorgesehen. Nach der dargestellten Ausbildung der Erfindung erfolgt die Kühlung des Pyrolysegases durch das Kühlwasser im Gegenstromprinzip. Das nicht kondensierte Pyrolysegas und das kondensierte Pyrolyseöl gelangen über ein Leitungssystem in die Trenneinheit 23 für Pyrolysegas und Pyrolyseöl. In der Trenneinheit 23 ist die Auffangglocke 21 für das Pyrolysegas vorgesehen, in welcher sich der nicht kondensierbare Anteil des Pyrolysegases sammelt und anschließend einer Abfackelung zugeführt wird. Zur Abfackelung wird eine Gasfackel 24 eingesetzt, und die freigesetzte Wärme wird über einen Wärmeübertrager nach der Abfackelung 25 einer thermischen Nutzung zugeführt. Das kondensierte und separierte Pyrolyseöl wird aus der Trenneinheit 23 über eine Pyrolyseölförderpumpe 19 in einen Pyrolyseöltank 22 gefördert. Bevorzugt wird das Pyrolyseöl für die Wärmebereitstellung für die Niedrigtemperaturpyrolyse eingesetzt. Die Brenner 4 sind dabei bevorzugt so ausgestaltet, dass eine Nutzung von Heizöl, Pyrolyseöl und nach Umrüstung auch von Erdgas möglich ist, um den Pyrolyseofen 1 zu betreiben.
Am Reaktionsbehälterdeckel 35 ist weiterhin eine Aufhängevorrichtung 37 angebracht, mit welcher die Reaktionsbehälter 2 mittels einer Einschienenkatze 8 und dem zugehörigen Schienensystem transportiert werden können. Besonders effizient sind die Pyrolyseöfen 1, die Vorwärmkammern 26 und die Auskühlkammern 27 dazu fluchtend unter der Schiene der Einschienenkatze 8 angeordnet.
Der Reaktionsbehälterdeckel 35 wird durch eine wassergekühlte Gummidichtung oder eine Sandtasse 28 gegenüber dem Pyrolyseofen 1 und dem Reaktionsbehälterunterteil 36 abgedichtet, so dass das entstehende Pyrolysegas das abgedichtete und geschlossene System nur über den Pyrolysegasanschlussstutzen 7 zum Kondensator für das Pyrolysegas 12 hin verlassen kann.
Zwischen dem Pyrolyseofen 1 und der Vorwärmkammer 26 sowie der Auskühlkammer 27 sind Abdeckungen 9 vorgesehen.
Das Abgas der Brenner 4 verlässt den Innenraum des Pyrolyseofens 1 nach der Erwärmung des Reaktionsbehälters 2 über eine in 2 dargestellte Abgasleitung Pyrolyseofen 10 und wird in die Vorwärmkammer 26 zur Vorwärmung der nächsten Charge des Pyrolysematerials eingeleitet.
Das Abgas verlässt die Vorwärmkammer 26 und gelangt in den Abgasschornstein 15, wo das Abgas über das Dach abgeleitet wird. Im Abgasschornstein 15 ist aus Gründen der Energieeffizienz ein Wärmeübertrager für die Wärmerückgewinnung 17 angeordnet, wodurch ein Teil der Abwärme im System genutzt und die Verlustwärme dadurch minimiert wird.
Nach der Niedrigtemperaturpyrolyse im Pyrolyseofen 1 wird der Reaktionsbehälter 2 mittels der Einschienenkatze 8 in die Auskühlkammer 27 transportiert, in welcher Zuluftöftnungen 29 sowie ein Fortluftschacht 20 vorgesehen sind. Die Auskühlung der Reaktionsbehälter 2 erfolgt durch die Umgebungsluft. Es entsteht eine Thermik durch die im unteren Bereich durch die Zuluftöffnungen 29 einströmende kühle Umgebungsluft und das Abströmen der nach oben steigenden erwärmten Luft. Zur Unterstützung der Abkühlung wird ein Ventilator 38 eingesetzt.
Gemäß 2 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Niedrigtemperaturpyrolyse in der Draufsicht dargestellt. Insbesondere sind dieser bildlichen Darstellung die fluchtende Anordnung sowie die Isolationsverhältnisse von Pyrolyseofen 1 zu Vorwärmkammer 26 und Auskühlkammer 27 zu entnehmen. Die Vorwärmkammer 26 ist über die Abgasleitung des Pyrolyseofens 10 zur Nachnutzung des Abgases der Brenner 4 des Pyrolyseofens 1 in den Prozess der Niedrigtemperaturpyrolyse direkt und gleichzeitig eingebunden. Durch diese vorteilhafte Ausgestaltung wird während der Pyrolyse der Charge des im Pyrolyseofen 1 befindlichen Reaktionsbehälters 2 gleichzeitig die nächste Charge im Reaktionsbehälter 2 der Vorwärmkammer 26 vorbereitet.
Das abgekühlte Abgas verlässt nach der Vorwärmung des Reaktionsbehälters 2 in der Vorwärmkammer 26 über den Abgasschornstein 15 das System. Während Pyrolyse und Vorwärmung thermisch gekoppelt im Pyrolyseofen 1 und der Vorwärmkammer 26 ablaufen, kühlt die vorangegangene Charge im Reaktionsbehälter 2 der Auskühlkammer 27 durch die Umgebungsluft ab. Die natürlicherweise entstehende Thermik wird dabei durch den Ventilator 38 im Fortluftschacht 20 unterstützt.
Eine Alternative zur gemäß 1 und 2 dargestellten Ausgestaltung der Erfindung hinsichtlich der Logistik wird in 3 ansatzweise dargestellt. Dabei sind der Pyrolyseofen 1, die Vorwärmkammer 26 und die Auskühlkammer 27 mit einem Schienensystem 34 miteinander verbunden. Die Reaktionsbehälter 2 werden auf dem Herdwagen 3 platziert und mittels des Schienensystems 34 transportiert.
Der Pyrolyseofen 1, die Vorwärmkammer 26 sowie die Auskühlkammer 27 sind dazu mehrteilig ausgeführt. Eine Rückwand 31 ist bevorzugt mit zwei Schwenktüren 32 verbunden. Die Schwenktüren 32 werden für die Beschickung und die Entnahme der Reaktionsbehälter 2 geöffnet und bevorzugt über Türführungen 33 gestützt bewegt. Nach der Auskühlung der Reaktionsbehälter 2 werden die in den Reaktionsbehältern 2 verbliebenen Wertstoffe, das Kohlenstoffgranulat und die davon separierten Metalle, entnommen.
Von besonderem Vorteil des Einsatzes der dargestellten Erfindung ist, dass die chargenweise Behandlung des Inputmaterials eine spezielle Einflussnahme auf die Outputmaterialien ermöglicht. Das auf diese Weise hergestellte Kohlenstoffgranulat dient als Ausgangsstoff für die Erzeugung von Aktivkohle mit einer spezifischen Oberfläche von 800 bis 1.240 Quadratmeter pro Gramm bei einer mittleren Ausbeute von 40 %.
Ebenso fallen Schwefel und Wasserstoff als Nebenprodukt bei der Niedrigtemperaturpyrolyse an, die einer weiteren Verwertung zuführbar sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist ganz besonders für die extensive kosteneffiziente Erweiterung geeignet. Der modulare Aufbau der Vorrichtung gestattet die wahlweise Erweiterung sowohl der Kapazitäten für die einzelnen Module als auch der Gesamtkapazität. Die verwendeten Reaktionsbehälter 2 sind derart dimensioniert, dass sie einen Input bis ca. 10 Tonnen aufnehmen können. Durch die Anwendung von Modulen, beispielsweise der Einsatz von 5 bis 10 Reaktionsbehältern, kann schrittweise der Durchsatz erhöht und damit der jeweiligen Marktsituation flexibel angepasst werden.

1: Pyrolyseofen
2: Reaktionsbehälter
3: Herdwagen
4: Brenner
5: Thermoelement
6: Pyrolysegasventil
7: Pyrolysegasanschlussstutzen
8: Einschienenkatze
9: Abdeckung
10: Abgasleitung Pyrolyseofen
11: Schnellspannvorrichtung
12: Kondensator für Pyrolysegas
13: Kühlwasservorlauf
14: Kühlwasserrücklauf
15: Abgasschornstein
16: Abgasabsperrschieber
17: Wärmeübertrager/Wärmerückgewinnung
18: Isolierung
19: Pyrolyseölförderpumpe
20: Fortluftschacht
21: Auffangglocke Pyrolysegas
22: Pyrolyseöltank
23: Trenneinheit von Pyrolysegas und Pyrolyseöl
24: Gas-Fackel
25: Wärmeübertrager nach Abfackelung
26: Vorwärmkammer
27: Auskühlkammer
28: wassergekühlte Gummidichtung oder Sandtasse
29: Zuluftöffnungen
30: Anschlussstutzen für Abzugssystem
31: Rückwand
32: Schwenktür
33: Türführung
34: Schienensystem für Behälterwagen
35: Reaktionsbehälterdeckel
36: Reaktionsbehälterunterteil
37: Aufhängevorrichtung
38: Ventilator

Claims

Vorrichtung zur Niedrigtemperaturpyrolyse, aufweisend einen Pyrolyseofen (1), eine Vorwärmkammer (26) und eine Auskühlkammer (27), wobei der Pyrolyseofen (1) mit der Vorwärmkammer (26) über eine Abgasleitung (10) derart verbunden ist, dass das Abgas eines Brenners (4) von der Beheizung des Pyrolyseofens (1) zur Pyrolyse gleichzeitig die Vorwärmkammer (26) erwärmt und dass ein Kondensator (12) für das Pyrolysegas, eine Trenneinheit (23) für Pyrolysegas und Pyrolyseöl, ein Pyrolyseöltank (22) und eine Gas-Fackel (24) für nicht kondensiertes Pyrolysegas vorgesehen sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Pyrolyseofen (1) mit einem Reaktionsbehälter (2) beschickbar ist und dass der Reaktionsbehälter (2) aus einem wärmeisolierten Reaktionsbehälterdeckel (35) mit Abzugssystemanschlussstutzen (30) und einem Pyrolysegasanschlussstutzen (7) mit einem Ventil (6) sowie aus einem Reaktionsbehälterunterteil (36) ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der wärmeisolierte Reaktionsbehälterdeckel (35) über eine wassergekühlte Gummidichtung oder eine Sandtasse (28) mit dem Pyrolyseofen (1) und mit dem Reaktionsbehälterunterteil (36) verbunden ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der wärmeisolierte Reaktionsbehälterdeckel (35) eine Aufhängevorrichtung (37) zur Aufnahme durch eine Einschienenkatze (8) aufweist und dass die Reaktionsbehälter (2) aus dem Pyrolyseofen (1), der Vorwärmkammer (26) und der Auskühlkammer (27) heraushebbar ausgebildet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Pyrolyseofen (1), die Vorwärmkammer (26) und die Auskühlkammer (27) fluchtend unter der Einschienenkatze (8) angeordnet sind und dass die Reaktionsbehälter (2) mittels der Einschienenkatze (8) zwischen dem Pyrolyseofen (1), der Vorwärmkammer (26) und der Auskühlkammer (27) transportierbar ausgebildet sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Pyrolyseofen (1), die Vorwärmkammer (26) und die Auskühlkammer (27) über ein Schienensystem (34) miteinander verbunden sind.
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionsbehälter (2) auf Herdwagen (3) transportierbar angeordnet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Pyrolyseofen (1), die Vorwärmkammer (26) und die Auskühlkammer (27) aus einer Rückwand (31) und zwei Schwenktüren (32) mit Türführungen (33) zum Beschicken mit den Reaktionsbehältern (2) und Entnehmen der Reaktionsbehälter (2) ausgebildet sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Pyrolyseofen (1), die Vorwärmkammer (26) und die Auskühlkammer (27) über eine Abdeckung (9) miteinander verbunden sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskühlkammer (27) im unteren Bereich über Zuluftöffnungen (29) und im oberen Bereich über einen Fortluftschacht (20) verfügt, wobei die in die Auskühlkammer (27) einströmende Zuluft diese über den Fortluftschacht (20) verlässt und dabei die Reaktionsbehälter (2) in der Auskühlkammer (27) kühlt.
Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Fortluftschacht (20) zur Unterstützung der Luftströmung ein Ventilator (38) angeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorwärmkammer (26) einen Abgasschornstein (15) aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Fortluftschacht (20) und/oder der Abgasschornstein (15) einen Wärmeübertrager (17) zur Wärmerückgewinnung aufweisen.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schnellspannvorrichtung (11) vorgesehen ist, über die der Pyrolysegasanschlussstutzen (7) mit dem Kondensator (12) verbindbar ist.