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Die
Erfindung betrifft Verfahren zum Selektieren von anlässlich eines
Rufaufbaus von mindestens einem Rufziel-Teilnehmer-B zu einem Rufaufbau-Teilnehmer
A über
mindestens ein Telekommunikationsnetz übertragenen „Early-
Media"-Nutzdaten.
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Das
sogenannte „Session
Initiation Protocol" (SIP)
ist ein Signalisierungsprotokoll, das zum sogenannten „Call Control" (=Verbindungssteuerung)
zum Beispiel von Telefongesprächen
verwendet werden kann. SIP ist von der IETF in RFC 3261 und in einer älteren Version
in RFC 2543 standardisiert. SIP nützt zur Beschreibung der vermittelten
Kommunikationsverbindung das sogenannte „Session Description Protocol" (SDP), IETF RFC
2327, in einer in IETF RFC 3264 beschriebenen Weise. SIP wird ebenso wie
die ausgehandelten Nutzdatenvollverbindungen (z.B. Sprachverbindungen) üblicherweise über das Internet
Protokoll befördert.
SIP findet in der beschriebenen Weise beispielsweise im sogenannten „Internet
Multimedia Subsystem" (IMS)
eines von der 3GPP oder der 3GPP2 standardisierten Mobilfunknetzes
Verwendung.
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Beim
Rufaufbau von dem SIP Endgerät
eines Anrufers A zu einem angerufenen Nutzer B kann die SIP Signalisierung
von Vermittlungsknoten, sogenannten „Proxies", weitergereicht werden. Dabei ist es
den Proxies erlaubt, eine eingehende Nachricht, die den Wunsch des
Nutzers A nach einer Verbindung zu B anzeigt (ein sogenannter „INVITE
Request") an mehrere
andere Proxies oder SIP Endgeräte
gleichzeitig oder sequentiell weiterzureichen, zum Beispiel um den
Nutzer B zu suchen. Da auch letztgenannte Proxies die Nachricht
beim Weiterreichen verzweigen können,
kann es zu einer baumartigen Verzweigung der Nachricht kommen. Dieses
verzweigte Weiterreichen von Nachrichten wird in SIP als „Forking" (=Verzweigung) bezeichnet.
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Wenn
die INVITE Nachricht ein Endgerät
des Nutzers B erreicht, kann dieses Endgerät mit einer sogenannten „1xx Provisional
Response" Nachricht antworten,
die zum Beispiel dazu dienen kann, die zur Kommunikationsverbindungen
verwendeten Medien (z.B. Sprache, Video) und ihre Codierung auszuhandeln,
oder aber dazu anzuzeigen, dass der Nutzer B alarmiert wird (zum
Beispiel durch das Klingeln seines SIP-Telefons). Es kann im Fall von „Forking" vorkommen, dass
mehrere Endgeräte
solche provisional Responses (=provisorische Antworten) schicken,
beispielsweise wenn mehrere SIP-Telefone gleichzeitig klingeln.
Zum Abschluss des Aufbaus der Kommunikationsbeziehung zwischen einem
Endgerät
des Anrufers A und einem Endgerät
des Angerufenen B antwortet dieses Endgerät mit einer sogenannten „2xx Final
Response" (Final
Response = endgültige/abschliessende
Antwort), beispielsweise wenn Nutzer B das SIP-Telefon abgehoben
hat. Mehrere Endgeräte
von B können
solche final Responses schicken, beispielsweise wenn mehrere klingelnde SIP-Telefone
abgehoben werden. Entsprechend kann es vorkommen, dass das Endgerät von A „Provional
Responses" und /oder „Final
Responses" von mehreren
Endgeräten
von B erhält.
Jedes Endgerät von
B versieht alle Nachrichten, die es als Antworten an A sendet, mit
der gleichen eindeutigen Identifizierung. Erreichen das Endgerät von A
SIP-Antwortnachrichten
mit einer neuen Identifizierung, erfährt das Endgerät von A
dadurch, dass es mit einem neuen Endpunkt kommuniziert. In SIP spricht
man in diesem Fall davon, dass zwischen dem Endgerät von A und
dem antwortenden Endgerät
von B ein sogenannter „Dialog" besteht. Bevor A
(und/oder ggf. B) für
einen Dialog eine „final
Response" erhalten
hat, spricht man von einem „Early
Dialogue", danach
von einem „Established
Dialogue".
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Es
kann vorkommen, dass die Endgeräte von
A und B schon vor Ende des Aufbaus der Kommunikationsbeziehung Medien
(Nutzdaten) austauschen, die als „Early Media" bezeichnet werden.
So können
beispielweise, wie auch in einem klassischen Telefonnetz, Klingeltöne und Ansagen übertragen werden,
vorzugsweise in Richtung von B zu A. Für ein Telefonnetz mit SIP Signalisierung
ist eine Unterstützung
einer „Early
Media" Übertragung
besonders wichtig, wenn das Netz mit einem klassischen Telefonnetz
verbunden wird.
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Falls
es beim Aufbau der Kommunikationsbeziehung von A nach B durch „Forking" zu mehreren Dialogen
im (/mit dem) Endgerät
A kommt, kann A auch Medien (Nutzdaten), besonders „Early
Media", von verschiedenen
Engeräten
B, B' erhalten.
Das Endgerät
von A muss die Medien in geeigneter Weise darstellen. Beispielsweise
ist es denkbar, dass verschiedene ankommende Videoströme in getrennten
Fenstern auf einem Bildschirm dargestellt werden. Häufig ist
jedoch nur die Auswahl eines ankommenden Medienstroms, und das Verwerfen
der restlichen Medienströme
sinnvoll, beispielsweise weil der Bildschirm in einem mobilen Endgerät zu klein
ist, um mehrere Fenster darzustellen, oder weil ein Überlagern
verschiedener Klingeltöne
oder Ansagen den Inhalt unverständlich
machen würde.
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Informationen über die
entsprechenden SIP Dialoge könnten
Kriterien sein, die es erlauben, einen geeigneten Medienstrom (Nutzdaten-Strom)
zur Darstellung auszuwählen:
- – Wenn
durch Erhalt der ersten SIP „final
Response" ein „Early
Dialogue" zu einem „Established
Dialogue" wird,
ist es sinnvoll, den entsprechenden Medienstrom auszuwählen.
- – Es
kann sinnvoll sein, die „Early
Media" auszuwählen, die
dem jeweils zuletzt etablierten „Early Dialogue" entsprechen. Dies
ist besonders dann der Fall, wenn die Proxies „Forking" in einer sequentiellen Weise einsetzen.
Wenn ein Endgerät eine
negative Antwort schickt, oder aber nach eine gewissen Zeit die
Kommunikationsbeziehung mit ihm nicht zustande gekommen ist, beispielweise
weil kein Nutzer „abgehoben" hat, reicht ein
Proxy den INVITE request an ein anderes Endgerät weiter. Die IETF spezifiziert
Methoden, die es dem Endgerät
A ermöglichen
werden, von einem Proxy zu verlangen, nur sequentiell zu suchen
(draft-ietf-sip-callerprefs).
- – Das
Endgerät
A kann Dialoge mittels SIP Signalisierung beenden, beispielsweise
weil es nur in der Lage ist, eine begrenzte Anzahl von Dialogen zu
unterstützen.
Die entsprechenden Medien können
aber wegen der Laufzeiten von Signalisierung und Medien durchs Netz
noch eine gewisse Zeit empfangen werden. Es ist wünschenswert,
die Medien während
dieser Übergangszeit
zu unterdrücken.
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Dabei
erlauben es die in SIP und SDP enthaltenen Informationen nicht immer
eindeutig, einen SIP Dialog mit dem entsprechenden Medienstrom zu korrelieren.
Im Besonderen wählt
das Endgerät
des Anrufers A eine IP Adresse und Port, wie zum Beispiel einen
UDP Port (siehe IETF RFC 768), zum Empfangen der Medienströme aus,
bevor es den INVITE Request sendet, der diese Angaben enthält. Also
werden alle ankommenden Medien an der selben IP Adresse und dem
selben Port empfangen. Sie können
mittels der Parameter „source
IP Adresse" im IP
Header und „source
Port" im UDP Header
der empfangenen Pakete unterschieden werden, also der IP Adresse
und dem Port, von dem die Pakete geschickt wurden. Allerdings ist
in SIP/SDP gemäß RFC 3264
keine Information über
diese source IP Adresse und source Port enthalten, sondern nur über die
sogenannte „destination" IP Adresse und den „destination" Port, also die IP
Adresse und den Port, zu denen die Pakete geschickt wurden.
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Als
SIP Forking konzipiert wurde, wurde zunächst die Interaktion mit „Early
Media" außer acht gelassen,
da „Early
Media" in einem
SIP Netz nur in besonderen Fällen
auftreten, beispielsweise bei Verbindung zu einem klassischen Telefonnetz.
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Die
Behandlung von „Early
Media" (Nutzdaten)
im Fall von Forking wird gegenwärtig
in der IETF SIPPING Arbeitsgruppe diskutiert. Der Entwurf „draft-camarillo-sipping-early-media" schlägt vor,
für Early
Media -Nutzdaten eigene Kommunikationsverbindungen mittels SIP auszuhandeln,
wobei das Endgerät
B bei den Kommunikationsverbindungen für „Early Media" als Anrufer auftritt,
wenn es einen Anruf von A für
die eigentliche Nutzverbindung erhält und bezüglich dieses Anrufs für die Nutzverbindung mit
A zunächst
in einen „Early
Dialogue" eintritt.
Das hat allerdings den Nachteil, das erheblich mehr SIP Nachrichten
ausgetauscht werden müssen,
was besonders bei der Übertragung über eine
Luftschnittstelle mit geringer Bandbreite zur Verzögerung des Callaufbaus
und höherem
Ressourcenbedarf führt. Außerdem wäre es möglicherweise
erforderlich, getrennte Übertragungsressourcen
für „early
Media" und die eigentliche
Nutzverbindung zu reservieren.
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Die
IETF MMUSIC Arbeitsgruppe schlägt
im „draft-ietf-mmusicsdp-srcfilter" vor, in SDP einen
Parameter einzuführen,
der es erlaubt, die Source IP Addresse und den Source UDP Port auszudrücken, von
dem aus ein Empfänger
Pakete empfangen will. Diese Information ist nützlich, um dazwischenliegende
sogenannte „Firewalls" zu konfigurieren.
Dieser Parameter ist aber für
die Korrelation zwischen SIP Dialogen und Medienströmen ungeeignet,
da er voraussetzt, das der Empfänger
die Source IP Addresse und den Source UDP Port bereits kennt. Außerdem ist
bisher die Verwendung dieses Parameters in H.248 Signalisierung
nicht beschrieben.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine möglichst effiziente Selektion
von (Early-Media-) Nutzdaten während
einer einer SIP-Rufaufbau-Signalisierung zu ermöglichen. Die Aufgabe wird jeweils durch
die Gegenstände
der unabhängigen
Ansprüche
gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Übertragung
von Rufziel-Teilnehmer-Sendeadressdaten
(IP-b, Port-b für
Teilnehmer B beziehungsweise IP-b', Port-b' für Teilnehmer
B') neben den bekanntlich
ohnehin übermittelten
Rufziel-Teilnehmer-Empfangsadressdaten (IP-B,
Port-B für
Teilnehmer B etc.) in einer Antwortnachricht (Provisional Response
und/oder Final Response eines Rufziels an einen Rufaufbau-Teilnehmer)
ermöglicht
dem Rufaufbau-Teilnehmer A anhand dieser empfangenen Rufzielsendeadressdaten eine
effiziente Selektion von von ihm empfangenen Early Media-Nutzdaten
verschiedener Rufziel-Teilnehmer (B, B').
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Dass
erfindungsgemäss
einer seitens des Rufaufbau-Teilnehmers (A) empfangenen, neben Rufziel-Teilnehmer-Empfangsadressdaten
(IP-B, Port-B) auch Rufziel-Teilnehmer-Sendeadressdaten (IP-b, Port-b) enthaltenden
Antwortnachricht („Provisional
Response" 9, 10; 11, 12; „Final
Response" 17) eines
Rufziel-Teilnehmers
(B; B') Rufziel-Teilnehmer-Sendeadressdaten
(IP-b, Port-b) entnommen werden,
kann z.B. bedeuten dass diese vom Rufaufbau-Teilnehmers (A) zur
Kenntnis genommen oder (zwischen-) gespeichert werden für eine spätere Selektion.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Dabei zeigt
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1 schematisch
die Signalisierung beim Rufaufbau und der Übertragung von Early Media-Nutzdaten.
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Zellulare
Mobilfunknetze (wie GSM, 3G, CDMA2000, TDSCDMA usw.) und Festnetze
sowie zugehörige
Endgeräte
und Signalisierungsverfahren (SIP, SDP), sind dem Fachmann an sich
bekannt (siehe beispielsweise Spezifikationen in www. 3gpp. org)
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1 zeigt
einen ein SIP-Endgerät-A-Verbindungsteil
und ein SIP-Endgerät-A-Signalisierungsteil
umfassenden Rufaufbauteilnehmer A, welcher über ein (hier nur im Umfang
eines zum Verständnis
der Erfindung notwendigen SIP-Proxy dargestelltes) Mobilfunknetz
mit einem ein SIP Endgerät B
umfassenden Rufzielteilnehmer (=B) und einem ein SIP Endgerät B' umfassenden Rufzielteilnehmer (=B') nach einem SIP-Protokoll zum Aufbau
einer Telekommunikationsverbindung (z.B. Sprachverbindung etc) kommuniziert.
Beispielsweise kann es sich bei SIP-Endgerät-A-Verbindungsteil um eine
sogenannte „IM-MGW", bei SIP-Endgerät-A-Signalisierungsteil
um eine sogenannte „MGCF", bei dem SIP-Proxy
um eine sogenannte „S-CSCF", und bei SIP Endgerät B und
B' um sogenannte „UE" handeln. Zur Vereinfachung
wurden einige SIP Nachrichten, wie zum Beispiel „100 Trying", PRACK und 200 OK(PRACK)
weggelassen.
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Im
dargestellten Beispiel wird nach einer Nachricht 1 vom
SIP-Endgerät-A-Signalisierungsteil an
das SIP-Endgerät-A-Verbindungsteil eine
Telekommunikationsverbindung (beispielsweise für eine Sprachverbindung oder
andere Nutzdatenverbindung) aufzubauen versucht, wobei bis zum Abheben (Schritt 15)
des angerufenen Benutzers B am Rufzielteilnehmerendgerät B die
Nachrichten 3–7, 9, 10, 13 zwischen
dem Ruf aufbauteilnehmer A und dem Rufzielteilnehmer B (über ein
Signalisierungsnetz/über
den SIP Proxy) ausgetauscht werden.
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Das
SIP-Endgerät-A-Verbindungsteil
wählt die
vom SIP Endgerät
A für künftigen
Empfang zu verwendende Adresse (IP Adresse von A (IP-A) und Portnummer
von A (Port-A)) aus, übergibt
diese im Schritt 3 an das SIP-A-Signalisierungsteil, welches im
Schritt 4 eine SIP-INVITE-Nachricht mit Angabe der Endgerät-A-Empfangsadresse
(IP A, Port A) an einen SIP Proxy eines Telekommunikationsnetzes (beispielsweise
eines zellularen Mobilfunknetzes) sendet, welcher SIP Forking anwendet
und im Schritt 5 bzw. 6 diese SIP Invite-Nachricht
an das Rufzielteilnehmer-B-Endgerät (SIP-Endgerät-B) bzw.
Rufzielteilnehmer-B'-Endgerät (SIP-Endgerät-B') überträgt.
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Darauf
wählt im
Schritt 7 das SIP- Endgerät B seine Rufzielteilnehmer-Empfangsadresse
(IP B, Port B) und Sendeadresse (IP b, Port b). Im Schritt 8 wählt SIP
Endgerät
B' zum Empfangen
seine Rufziel-Teilnehmer-Empfangsadresse (IP B' und Port B') und zum Senden seine Rufzielteilnehmersendeadresse
(IP b' und Port
b').
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Im
Schritt 9 wird die im Rufzielteilnehmer B ausgewählte Rufziel-Teilnehmer-Empfangsadresse (IP-B,
Port B) sowie erfindungsgemäß die Rufziel-Teilnehmer-Sendeadresse
(IP-b, Port b) zusammen mit einer eindeutigen Identifizierung des
Dialoges B in einer SIP-181-Ringing-Provisional-Response-Nachricht an einen
SIP Proxy eines Telekommunikationsnetzes übertragen, welcher sie im Schritt 10 an
den Rufaufbau-Teilnehmer
(A) überträgt. Überdies
wird hier im Schritt 11 von dem weiteren SIP Endgerätes B' eine „SIP 180
Session Progress"-„Provisional
Response"-Nachricht
mit der weiteren Rufziel-Teilnehmer-Empfangsadresse (IP-B', Port-B') sowie erfindungsgemäß der Rufziel-Teilnehmer-Sendeadresse
(IP-b', Port b') und der Dialog
Identifizierung B' an
den SIP- Proxy und (im Schritt 12) an das SIP Endgerät A (den
Rufbauteilnehmer A) weiter übertragen.
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Zur
erfindungsgemäßen Übertragung
der Rufziel-Teilnehmer-Sendeadresse
(IP-b, Port b) bzw. (IP-b',
Port b') in Nachrichten 9 bis 12 kann
beispielsweise ein neu eingeführter
SDP-Parameter dienen.
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Durch
Erhalt der Nachrichten 9 und 11 mit unterschiedlichen
Dialog Identifizeierungen B und B' weiß SIP-Endgerät-A-Verbindungsteil,
dass es mit zwei Endgeräten
B und B' signalisiert,
und dass beide Endgeräte
möglicherweise
schon zu diesem Zeitpunkt Daten (=Early-Media-Daten = Medienstromdaten)
an (IP-A, Port-A) senden, wie im Schritt 13 bzw. 14 vom
Rufzielteilnehmer (=SIP-Endgerät
B oder B') an das
Endgerät
des Rufaufbauteilnehmers A. Hierbei gibt das SIP-Endgerät B (oder
das weitere Anrufziel und SIP-Endgerät B') eine Rufzielteilnehmer-Sendeadresse
(IP-b, Port b bzw. IP-b',
Port-b') an, welche
angibt, woher die Daten stammen, um deren Herkunftsbestimmung beim
Rufaufbauteilnehmer A zu ermöglichen. Überdies
enthalten die in den Schritten 13 oder 14 übertragenen
Early-Media-Daten auch eine Zieladresse des Rufaufbauteilnehmers (A),
die zum IP Routing verwendet werden. Early Media-Daten können beispielsweise
Klingeltöne,
Ansagen, etc. enthalten.
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Wenn
Anrufe (im sogenannten Forking) an mehrere Telekommunikationsnetz-Vermittlungseinrichtungen
(Proxies) und/oder SIP-Endgeräte
(wie B, B') gleichzeitig
oder sequentiell weitergereicht werden und eventuell von adressierten
SIP Endgeräten B,
B' und/oder Proxies
an weitere Endgeräte
weitergeleitet werden, können
von vielen Endgeräten
Provisional Responses und gegebenenfalls Early Media-Medienstromdaten
beim Endgerät
A des Rufaufbauteilnehmers ankommen, deren Selektion erfindungsgemäß einfach
und effizient optimiert wird.
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Dies
erfolgt dadurch, dass (entgegen dem Vorgehen gemäß eingangs genannten Standardisierungsdokumenten)
in einer Antwortnachricht („provisional
response" oder „final
response") eines
Anrufziel-Teinlehmers B neben der (in einer response übertragenen)
Rufziel-Teilnehmer-Empfangsadresse (IP B, Port B) auch eine Rufzielteilnehmer-B-Sendeadresse
(IP-b, Port-b) übertragen
wird, und die Rufzielteilnehmer-B-Sendeadresse (IP-b, Port-b) zur Selektion
(Weiterbearbeitung oder Speichern oder Verwerfen etc) verwendet
wird.
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Ein
Verwerfen kann beispielsweise erfolgen, wenn nach Übermittlung
einer „Final
Response 200-OK"-Nachricht
in den Schritten 16, 17 vom Rufzielteilnehmer-Endgerät-B an das
Rufaufbauteilnehmerendgerät
(A) die erfolgreiche Beendigung des Rufaufbaus signalisiert wird,
so dass darauf ein "Established
Dialogue" zwischen
dem Endgerät
A und dem Endgerät
B entsteht, worauf beispielsweise Early-Media-Datenströme, welche nicht dem mit der Nachricht 16/17 etablierten
Established Dialogue entsprechen (die also eine andere Rufteilnehmersendeadresse
enthalten), vom Rufaufbauteilnehmer A verworfen (z.B. unterdrückt oder
ignoriert) werden können.
Erfindungsgemäß erfolgt
das Unterdrücken dadurch,
dass Medienstromdaten mit anderen Sendeadressen als (IP-b, Port-b)
ignoriert werden. Das SIP-Endgerät-A-Signalisierungsteil
teilt SIP-Endgerät-A-Verbindungsteil in
Nachricht 17 mit, dass nur Medienstromdaten mit Sendeadresse
(IP-b, Port-b) akzeptiert werden sollen. Hierzu wird in Nachricht 17 beispielsweise
ein neuer Parameter eingeführt,
der eine oder mehrere Sendeadressen ausdrückt, deren Pakete akzeptiert
werden sollen. Dazu kann beispielsweise der selbe neue SDP Parameter
wie in Nachrichten 9 bis 12 verwendet werden,
der in SDP innerhalb einer MOD-Nachricht des H.248 Protokolls transportiert
wird. Alternativ kann der von der IETF MMUSIC Arbeitsgruppe in „draft-ietf-mmusic-sdp-srcfilter" vorgeschlagene SDP
Parameter verwendet werden.
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Damit
kann ein sogenanntes "Clipping" vermieden werden,
also eine nicht vorhandene Nutzverbindung nachdem der Verbindungsaufbau
in der Signalisierung aufgrund einer Final Response eines SIP-Endgerätes B nach
dem Abheben des Benutzers abgeschlossen ist. Die nicht vorhandene
Nutzverbindung kommt durch Weiterverarbeiten nicht mehr relevanten
Early Media-Datenströmen
zustande. Sonst würde
z.B. erst nach Empfang einer SIP Cancel-Nachricht (Schritt 20) des
SIP Proxies an das weitere SIP-Endgerät (B') (nur) dieses SIP Endgerät B' keine Early Media-Datenströme mehr
absenden, und das Clipping könnte
in einer Übergangszeit
bestehen bleiben, solange Endgerät
A noch diese Early-Media Daten empfängt.
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Beispielsweise
kann das Rufaufbauendgerät A
im Beispiel in 1 nach dem Erhalt einer Nachricht 9, 10 von
B mit (in der Nachricht enthaltenen) Rufziel-Teilnehmer (B)-Sendeadressdaten
(IP-b, Port-b) später
in einer Nachricht 13 erhaltene Nutzdaten (Early Media-Daten)
aufgrund in der Nachricht 13 enthaltener Rufziel-Teilnehmersendeadressdaten (IP-b,
Port-b) für
eine Weiterverwendung selektieren und andererseits Nutzdaten, die
Rufziel-Teilnehmersendeadressdaten
enthalten, welche nicht in einer früheren Provisional Response-
oder Final Response-Nachricht (9, 10; 11, 12)
dem Rufaufbauteilnehmer A übermittelt
wurden, verwerfen, also löschen
oder ignorieren.
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Die
in SDP enthaltenen Informationen über die „source IP Adresse" und den „source
Port" werden vom
Endgerät
des Anrufers A in erfindungsgemäßer Weise
genützt,
um Pakete aus geeigneten Medienströmen zur Darstellung auszuwählen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein neuer Parameter in SDP eingeführt, der in den „provisional
Responses" und/oder „final
Responses" verwendet
wird, die ein Endgerät
von B an das SIP Endgerät
von A schickt. Dieser Parameter ermöglicht es den Endgerät(en) des
Anrufers B auszudrücken, welche
IP Adresse und welcher Port von diesen Endgeräten jeweils zum Senden von
IP Paketen verwendet wird. (Bisher ist in SDP von B nach A nur Information
darüber
enthalten, an welcher IP Adresse und welchem Port B IP Pakete empfangen
will.) Da die „provisional
Responses" und/oder „final
Responses" eine
eindeutige Identifizierung des SIP Dialogs und die von einem Endgerät B zum
Senden verwendete IP Adresse und den zum Senden verwendeten Port enthalten,
also die „source
IP Adresse" und
den „source
Port" in von A empfangenen
Paketen des entsprechenden Medienstroms, ist A eine eindeutige Korrelation
(Zuordnung) zwischen einem SIP Dialog und einem empfangenen Medienstrom
ermöglicht.
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Das
Endgerät
von A nützt
diese Korrelation, um geeignete Medienströme z.B. wie folgt auszuwählen:
Wenn
der erste „Early
Dialogue" durch
Erhalt einer SIP „final
Response" zu einem „Established
Dialogue" wird,
wählt das
Endgerät
von A den entsprechenden Medienstrom aus. Und/Oder:
Das Endgerät von A
wählt die „Early
Media" aus, die dem
jeweils zuletzt etablierten „Early
Dialogue" entsprechenmöglicherweise
nur solange noch kein „Established
Dialogue" existiert.
Und/Oder:
Das Endgerät
von A unterdrückt „Early
Media" Medienströme (Nutzdaten),
sobald es SIP Signalisierungsnachrichten schickt, um die entsprechenden
Dialoge zu beenden.
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Das
SIP Endgerät
von A kann in ein Signalisierungsgerät und ein Gerät für die Behandlung
von Nutzverbindungen geteilt sein, die beispielsweise mittels des
von der ITU-T und IETF gemeinsam spezifizierten Protokolls H.248
bzw. RFC 3525, oder mittels des MGCP Protokolls, IETF RFC 2705,
miteinender kommunizieren. Beispielsweise kann das SIP Endgerät von A
aus einer von der 3GPP standardisierten sogenannten MGCF und IM-MGW bestehen, oder
aber aus einer ebenfalls von der 3GPP standardisierten sogenannten
MRFC und MRFP, siehe 3GPP TS 23.002. Mittels H.248 oder MEGACO wird auch
SDP befördert.
Der erfindungsgemäße neue SDP
Parameter wird auch hier verwendet, um anzugeben, mit welcher „Source
IP Adresse" und
welchem „Source
UDP Port" empfangene
Nutzverbindungspakete akzeptiert werden sollen. Falls dieser Parameter
verwendet wird, sollen Nutzverbindungspakete mit anderer „Source
IP Adresse" und
anderem „Source
Port" verworfen
werden.
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Andere
Beispiele von Endgeräten
ohne Aufteilung sind mobile 3GPP oder 3GPP2 Endgeräte, sogenannte „UE"s.
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In 1 sind
verschiedene SIP Nachrichten zur Vereinfachung nicht dargestellt,
zum Beispiel 100 Trying, PRACK, OK(PRACK).