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Die Erfindung geht von einer Vorrichtung zum
Vergasen eines Dekontaminationsmittels gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten
Art aus.
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Eine derartige Vorrichtung ist aus
der Praxis bekannt und kann beispielsweise zur Entkeimung bzw. Biodekontamination
eines Isolators eingesetzt werden, der im Bereich der Pharmazeutik
als hermetisch geschlossenes System zur aseptischen Abfüllung von
Pharmaprodukten dient.
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Eine solche bekannte Vorrichtung
zum Vergasen von als Dekontaminationsmittel dienendem Wasserstoffperoxid
umfaßt
eine Druckluftquelle, die über
eine Druckluftleitung zu einem Wasserstoffperoxidverdampfer führt, sowie
einen Wasserstoffperoxidvorratsbehälter, der über eine mit einer Pumpe ausgestattete
Wasserstoffperoxidleitung mit dem Wasserstoffperoxidverdampfer in
Verbindung steht. Die Vorrichtung arbeitet derart, daß das Wasserstoffperoxid über eine
Düse in
den Verdampfer gepumpt, dort verdampft und dann mittels der Druckluft
in einen zu dekontaminierenden bzw. zu sterilisierenden Raum ausgetragen
wird.
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Des weiteren ist aus der
CH 689 178 A5 eine Vorrichtung
zur gasförmigen
Dekontamination von Reinräumen
bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird Wasserstoffperoxid aus einem
Vorratsbehälter
mittels einer Pumpe zu einem in einem Reinraum, wie einem Innenraum
eines Isolators, angeordneten Verdampfer gefördert. In dem Verdampfer wird
das Wasserstoffperoxid verdampft.
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Ferner ist aus der Praxis eine Einrichtung
bekannt, bei der Wasserstoffperoxid mittels einer Pumpe auf eine
in einem zu dekontaminierenden Maschinenraum angeordnete, heiße Platte
geträufelt,
dann offen in dem Maschinenraum verdampft und mittels Gebläseluft verteilt
wird.
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In der Lebensmitteltechnologie wird
Wasserstoffperoxid (H2O2)
als flüssiges
Ausgangsprodukt zur Dekontamination eingesetzt. Wasserstoffperoxid hat
in hohen Konzentrationen, d.h. in Konzentrationen von mehr als 3
Vol.-%, korrosive Eigenschaften. Schon bei niedrigen Konzentrationen,
beispielsweise bei einer Konzentration zwischen 1500 ppm und 2500
ppm, kann aber in Dampfform vorliegendes Wasserstoffperoxid sowohl
Bakterien und deren Sporen als auch Pilze, Hefen und Viren abtöten. Hierzu wird
das flüssige Ausgangsprodukt
in einem geeigneten Wasserstoffperoxidvergaser verdampft.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Vergasen
eines Dekontaminationsmittels mit den Merkmalen nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1, bei welcher Vorrichtung die Druckleitung
in mindestens eine Venturidüse
mündet,
welche mit der Dekontaminationsmittelleitung verbunden ist, hat
den Vorteil, daß die
als Trägergas
für das
Dekontaminationsmittel dienende Druckluft gleichzeitig zur Förderung
des Dekontaminationsmittels aus dem Dekontaminationsmittelvorratsbehälter in
den Dekontaminationsmittelverdampfer genutzt werden kann. Die Venturidüse saugt
das Dekontaminationsmittel an und versprüht es mittels der Druckluft
in den Dekontaminationsmittelverdampfer.
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Die Venturidüse ist mithin so gestaltet,
daß sie
nach dem Prinzip einer Wasserstrahlpumpe arbeitet, wobei hier die
Druckluft zum Pumpen einer flüssigen
Phase genutzt wird. Auf eine teuere Pumpe mit zusätzlicher
Düse zum
Fördern
des Dekontaminationsmittels in den Dekontaminationsmittelverdampfer
kann verzichtet werden.
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Ferner hat die Venturidüse den Vorteil,
daß sie
keine beweglichen Teile umfaßt
und damit im wesentlichen verschleißfrei ist.
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Der vorliegend benutzte Begriff "Dekontamination" ist in seinem weitesten
Sinne zu verstehen und umfaßt
auch die Begriffe "Sterilisation" und "Desinfektion" sowie den in der
Pharmatechnik benutzten Begriff "Biodekontamination".
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Vorrichtung
nach der Erfindung ist der Zustrom an Druckluft und/oder der Zustrom
an Dekontaminationsmittel jeweils mittels eines Steuerventils steuerbar,
welches als Dosierventil ausgeführt
sein kann.
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Um zu gewährleisten, daß die in
die Venturidüse
eingeförderte
Druckluft keimfrei ist und daß die Venturidüse durch
etwaig eingetragenen Staub nicht verstopft, kann stromauf der Venturidüse ein Filter
in der Druckluftleitung angeordnet sein. Dieser Filter ist zweckmäßig ein
handelsüblicher
Sterilfilter, der beispielsweise als Membranfilter ausgebildet ist.
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Dem Filter kann des weiteren eine
Hilfsventuridüse
vorgeschaltet sein, in welche eine Abzweigung der Dekontaminationsmittelleitung
mündet.
Damit kann der Filter mit einem Gemisch aus Luft und Dekontaminationsmitteltröpfchen beaufschlagt
und auf diese Weise selbst einer Vorsterilisation unterzogen werden.
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In der in die Hilfsventuridüse mündenden
Abzweigung der Dekontaminationsmittelleitung ist zweckmäßig ein
weiteres Steuerventil angeordnet. Nach Vorsterilisation des Filters
wird dieses Steuerventil bei einem zweckmäßigen Betriebsablauf geschlossen
und ein weiteres Steuerventil, das in ei nem die Hilfsventuridüse überbrückenden
Bypass angeordnet ist, geöffnet.
Dadurch wird der stromab der Hilfsventuridüse angeordnete Filter von Dekontaminationsmittel
freigeblasen. In der Venturidüse
bzw. Hauptventuridüse
kann dann das gewünschte
Gemisch aus Luft und Dekontaminationsmitteltröpfchen erzeugt, in den Verdampfer
gefördert
und dort verdampft werden. Bei dieser Ausführungsform wird der Filter
nur kurzzeitig mit dem Dekontaminationsmittel belastet. Dadurch,
daß der
Filter nach seiner Vorsterilisation freigeblasen wird, sind die
Poren des Filters beim eigentlichen Vergasen des Dekontaminationsmittels
mittels der Venturidüse
und des Verdampfers offen. Es resultiert also kein erhöhter Strömungswiderstand.
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Alternativ oder auch zusätzlich kann
zwischen der Venturidüse
und dem Dekontaminationsmittelverdampfer ein weiterer, insbesondere
als Sterilfilter ausgeführter
Filter angeordnet sein. Dies führt beim
Betrieb der Vorrichtung, d.h.
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beim Einspritzen des Dekontaminationsmittels
in den Verdampfer, zu einer zwangsweisen Mitsterilisation des Filters.
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Der Dekontaminationsmittelverdampfer
ist zweckmäßigerweise
ein elektrisch beheizter Verdampfer. Ein derartiger Verdampfer kann
so ausgelegt werden, daß an
diesem keine Dichtigkeitsprobleme auftreten, wie es bei einem dampfbetriebenen Verdampfer
der Fall wäre.
Die Beheizung des Verdampfers erfolgt beispielsweise mittels Heizpatronen,
die in einem Aluminiumguß eingebettet
sind, oder durch Mikrowellen oder durch einen Wärmestrahl. In letzterem Fall
ist es jedoch erforderlich, ein strahlendurchlässiges Verdampferrohr einzusetzen.
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Denkbar ist es auch, ein zusätzliches,
entsprechend aufgebautes Verdampfermodul zur Vorwärmung der
Druckluft stromauf der Venturidüse
einzubauen.
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Des weiteren kann der Dekontaminationsmittelverdampfer
aus mindestens zwei Einzelverdampfern aufgebaut sein, die in Reihe
geschaltet sind. Der erste von dem Luft/Dekontaminationsmittel-Gemisch
angeströmte
Einzelverdampfer kann dann mit einer vergleichsweise hohen Temperatur betrieben
werden, so daß eine
schnelle Verdampfung des Dekontaminationsmittels eintritt. Der zweite, stromab
des ersten Einzelverdampfers angeordnete Einzelverdampfer dient
zur Einstellung der gewünschten
Temperatur des aus der Vorrichtung auszufördernden Gemisches.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform
der Vorrichtung nach der Erfindung ist der Dekontaminationsmittelvorratsbehälter eine
Dosierflasche. Eine derartige Dosierflasche kann so bemessen sein,
daß sie
die Menge an Dekontaminationsmittel enthält, die für eine Dekontamination eines
Raumes, beispielsweise eines Innenraums eines im Pharmabereich eingesetzten
Isolators, erforderlich ist. Dies hat den Vorteil, daß für jeden
Dekontaminationsvorgang eine frische Dosierflasche eingesetzt werden
kann, so daß das
Risiko einer Zersetzung des in der Dosierflasche enthaltenen Dekontaminationsmittels,
beispielsweise von Wasserstoffperoxid, minimiert ist. Wenn die Dosierflasche
so ausgelegt ist, daß das Dekontaminationsmittel
für mehrere
Dekontaminationen eines Raumes ausreicht, ist es zweckmäßig, vor jedem
einzelnen Dekontaminationsvorgang die Konzentration des Dekontaminationsmittels
in der Flasche zu prüfen.
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Zur Steuerung der mittels der Vorrichtung nach
der Erfindung durchgeführten
Dekontamination kann der Dekontaminationsmittelvorratsbehälter mit einer
Mengenanalyseeinrichtung ausgestattet sein. Mittels dieser Einrichtung
kann der Inhalt des Behälters überwacht
werden und eine dementsprechende Steuerung der Steuerventile der
Vorrichtung erfolgen. Insbesondere kann so die Entnahme von Dekontaminationsmittel
aus dem Vorratsbehälter überwacht
und bei Verbrauch der zur Dekontamination erforderlichen Sollmenge
gestoppt werden. Auch kann durch entsprechende Steuerung des der
Dekontaminationsmittelleitung zugeordneten Steuerventils, das als
Dosierventil ausgeführt
sein kann, der Strom an Dekontaminationsmittel, der der Druckluft
zudosiert wird, eingestellt werden.
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Insbesondere bei Ausführung des
Vorratsbehälters
als Dosierflasche stellt eine Wägezelle
eine zweckmäßige Mengenanalyseeinrichtung
dar.
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Statt mit dem in der Dekontaminationsmittelleitung
angeordneten Steuerventil kann die Mengenanalyseeinrichtung auch
mit einer alternativen Dosiereinrichtung zusammenwirken, die in
der Dekontaminationsmittelleitung angeordnet ist. Die Dosiereinrichtung
kann entweder ein weiteres Dosierventil oder auch eine Schlauchquetschvorrichtung
für eine als
flexibler Schlauch ausgebildete Dekontaminationsmittelleitung sein.
Die Strömungsmenge
an Dekontaminationsmittel kann so durch ein Abquetschen des Saugschlauches
reproduzierbar verändert
werden. Dies kann aber auch mittels des zusätzlichen Dosierventils oder
des als Dosierventil ausgelegten Steuerventils erfolgen.
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Um zu gewährleisten, daß nach Beendigung einer
mittels der Vorrichtung nach der Erfindung durchgeführten Dekontamination
die Dekontaminationsmittelleitung entleert wird und damit keine
Unsicherheit hinsichtlich der Konzentration des in der Leitung zurückbleibenden
Dekontaminationsmittels aufgrund dessen Zersetzung besteht, weist
die Vorrichtung nach der Erfindung vorteilhaft ein Bewegungselement
zum Eintauchen der Leitung in den Dekontaminationsmittelvorratsbehälter auf.
Das Bewegungselement, das ein Hubzylinder sein kann, taucht die Leitung
bei Beginn eines Dekontaminationsvorgangs in das Dekontaminationsmittel
ein und zieht sie nach Beendigung des Dekontaminationsvorgangs aus
diesem heraus.
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Denkbar ist es auch, eine Dosierflasche
vorzusehen, die Dekontaminationsmittel für mehrere Dekontaminationsvorgänge beinhaltet.
In diesem Falle zieht die Wägezelle
die Sollmenge von dem Vorrat solange ab, bis das in der Dosierflasche
enthaltene Dekontaminationsmittel nicht mehr für eine weitere Dekontamination
ausreicht. Zweckmäßig übermittelt
die Wägezelle
dann ein Alarmsignal an eine Überwachungs- bzw. Steuerungseinrichtung
der Vorrichtung nach der Erfindung. Am Ende jedes Dekontaminationsvorgangs
wird die Dekontaminationsmittelleitung leer gesaugt, wobei die Dekontaminationsmittelleitung
aus dem Dekontaminationsmittel gezogen ist. Das mit der insbesondere
als Saugschlauch ausge bildeten Dekontaminationsmittelleitung in
Verbindung stehende Steuerventil wird dann verschlossen. Dies hat
den Vorteil, daß bei
einem späteren
Dekontaminationsvorgang nur frisches Dekontaminationsmittel aus
der Dosierflasche angesaugt wird.
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Um eine gleichmäßig feine Vernebelung bzw.
Vergasung des Dekontaminationsmittels ohne Bildung großer Tropfen
zu erreichen, kann die Venturidüse
eine Fang- bzw. Ausgangsdüse
aufweisen, die eine strukturierte Oberfläche hat. So kann das Dekontaminationsmittel/Luft-Gemisch
in Turbulenz gebracht werden.
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Des weiteren kann die Fang- bzw.
Ausgangsdüse
der Venturidüse
zumindest partiell temperierbar ausgebildet sein, was wiederum eine gleichmäßig feine
Vernebelung bzw. Vorvergasung des Dekontaminationsmittels fördert.
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Bei einer speziellen Ausführungsform
der Vorrichtung nach der Erfindung können auch mehrere Venturidüsen parallel
geschaltet sein. Diese können über eine
oder auch über
mehrere Dekontaminationsmittelleitungen versorgt werden.
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Das Einsprühen von Dekontaminationsmittel in
den Verdampfer kann getaktet werden, beispielsweise wird fünf Sekunden
eingesprüht
und dann zehn Sekunden bis zum nächsten
Einsprühvorgang abgewartet.
Ferner kann der Druck der in die Venturidüse geförderten Druckluft variiert
werden.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte
Ausgestaltungen des Gegenstandes nach der Erfindung sind der Beschreibung,
der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
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Sechs Ausführungsbeispiele einer Vorrichtung
nach der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch vereinfach
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen
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1 eine
erste Ausführungsform
einer Vorrichtung nach der Erfindung;
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2 eine
zweite Ausführungsform
einer Vorrichtung nach der Erfindung;
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3 eine
dritte Ausführungsform
einer Vorrichtung nach der Erfindung;
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4 einen
Dekontaminationsmittelverdampfer der Vorrichtungen nach den 1 bis 3;
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5 eine
vierte Ausführungsform
einer Vorrichtung nach der Erfindung;
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6 eine
fünfte
Ausführungsform
einer Vorrichtung nach der Erfindung;
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7 eine
sechste Ausführungsform
einer Vorrichtung nach der Erfindung; und
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8 einen
Dekontaminationsmittelverdampfer der Vorrichtungen nach den 5 bis 7.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele In 1 ist eine Vorrichtung 10 zum
Vergasen eines Dekontaminationsmittels dargestellt, die zur Biodekontamination
eines in der Pharmaindustrie eingesetzten, schematisch dargestellten
Isolators 11 dient.
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Die Vorrichtung 10 umfaßt eine
erste Druckluftquelle 12, die mit einer ersten Druckluftleitung 13 verbunden
ist, die zu einer Venturidüse 14 führt. Die in
der ersten Druckluftleitung 13 strömende Druckluft ist vorgefiltert,
kondensatfrei und gegebenenfalls getrocknet.
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In der ersten Druckluftleitung 13 ist
des weiteren ein gegebenenfalls als Dosierventil ausgebildetes Steuerventil 15 sowie
ein Sterilfilter 16 angeordnet. Stromab der Venturidüse 14 ist
ein Verdampfer 17 für
Wasserstoffperoxid angeordnet, der stromabseitig mit einer zweiten
Druckluftleitung 18 verbunden ist, die zu dem Isolator 11 führt. In
der zweiten Druckluftleitung 18, die durch eine zweite
Druckluftquelle 27 beaufschlagt ist, strömt als Trägermedium dienende,
getrocknete Luft.
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In die Venturidüse 14 mündet eine
Leitung 19 zur Förderung
von Dekontaminationsmittel, welches im vorliegenden Fall Wasserstoffperoxid
ist. Die Leitung 19 ist als zumindest teilweise flexibler
Saugschlauch ausgeführt,
der in Betriebsstellung in eine Dosierflasche 20 eintaucht,
die das Wasserstoffperoxid enthält.
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Die Dosierflasche 20 ist
auf einer Wägezelle 21 angeordnet,
die zur Bestimmung des Inhalts der Dosierflasche 20 dient und
mit einem Steuerventil 22 zusammenwirkt, das zwischen der
Venturidüse 14 und
dem Schlauch 19 angeordnet ist.
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Zum Eintauchen bzw. Ausziehen des
flexiblen Schlauchs 19 aus der Dosierflasche 20 umfaßt die Vorrichtung 10 einen
Hubzylinder 23.
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Die Dosierflasche 20 ist
zusammen mit der Wägezelle 21 und
dem Hubzylinder 23 in einer separaten Baueinheit 24 der
Vorrichtung 10 angeordnet, wobei die Dosierflasche 20 über eine
hier nicht näher dargestellte,
verschließbare
Türe der
Vorrichtung zugänglich
ist.
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Die Venturidüse 14, der Wasserstoffperoxydverdampfer 17,
der Sterilfilter 16 und die Steuerventile 15 und 22 sind
aus Sicherheitsgründen
in einer weiteren separaten Baueinheit 25 der Vorrichtung 10 angeordnet.
Die Verbindung zwischen den beiden Baueinheiten 24 und 25 erfolgt über den
flexiblen Schlauch 19. Denkbar ist es aber auch, daß die Baueinheiten 24 und 25 in
einer gemeinsamen Baueinheit zusammengefaßt sind.
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Die in 1 dargestellte
Vorrichtung 10 arbeitet in nachfolgend beschriebener Weise.
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Im Ruhezustand ist der Hubzylinder 23,
an dem der flexible Schlauch 19 befestigt ist, ausgefahren.
Diese Stellung ist in 1 mit
Pos. 0 bezeichnet. An dem Steuerventil 15, das geschlossen
ist, liegt über
die Druckluftleitung 13 Druckluft an. Der Saugschlauch 19 ist
leer. Die Wägezelle 21 ist
unbesetzt.
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Zur Biodekontamination des Isolators 11 wird die
Vorrichtung 10 aktiviert, wobei insbesondere das Steuerventil 15 geöffnet wird,
so daß Druckluft
zu dem Verdampfer 17 strömt, und der Verdampfer 17 zum
Vorheizen der Druckluft und damit des Isolators 11 beheizt
wird. Dann wird die Dosierflasche 20 im mit Wasserstoffperoxid
gefüllten
und geöffneten
Zustand auf die Wägezelle 21 gestellt.
Die Wägezelle 21 erkennt
die Dosierflasche 20. Ein in der Systemsteuerung ablaufendes
Prüfprogramm
prüft nun,
ob die in der Dosierflasche 20 enthaltene Menge an Dekontaminationsmittel
zur Dekontamination des Isolators 11 ausreicht. Wenn dies
der Fall ist, wird die Türe der
Baueinheit 24 geschlossen, wobei ein Türkontakt eine Displayabfrage
auslöst,
ob die Flasche geöffnet ist.
Wenn dies der Fall ist, quittiert dies ein Benutzer zum Start des
weiteren Programmablaufs. Alternativ kann ein hier nicht näher dargestellter
Sensor eine automatische Deckel-Abfrage übernehmen.
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Wenn der Wasserstoffperoxidverdampfer 17 seine
Solltemperatur erreicht hat, fährt
der Kurzhubzylinder 23 in die in der Zeichnung mit Pos.
1 bezeichnete Stellung, so daß der
flexible Schlauch 19 in das in der Dosierflasche 20 enthaltene
Wasserstoffperoxid eintaucht. Dann wird das Steuerventil 22 geöffnet, wodurch
Wasserstoffperoxid mittels der Venturidüse 14 angesaugt und
in den Wasserstoffperoxidverdampfer eingesprüht wird. Sobald mittels der Wägezelle 21 eine
voreingestellte Gewichtsabnahme ermittelt ist, schaltet die Wägezelle
das Steuerventil 22, so daß die Was serstoffperoxidkonzentration
in der Venturidüse 14 verändert gestellt
wird.
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Alternativ kann es erforderlich sein,
daß mehrere
Dosierstellungen erforderlich sind. Dies kann beispielsweise durch
eine Schlauchquetschvorrichtung erreicht werden, die beispielsweise
stufenlos mittels eines Linearzylinders betätigbar ist. Es können hierzu
aber auch mehrere Kurzhubzylinder eingesetzt werden.
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Sobald die zur Dekontamination des
Isolators 11 erforderliche Wasserstoffperoxidmenge aus der
Dosierflasche 20 entnommen ist, gibt die Wägezelle
ein Signal an das in der Druckluftleitung 13 liegende Steuerventil 15,
so daß dieses
geschlossen wird. Daraufhin zieht der Hubzylinder 23 den
flexiblen Schlauch 19 aus der Dosierflasche 20,
und zwar durch Anfahren der Stellung Pos. 0. Der Türkontakt der
Türe der
Baueinheit 24 wird freigegeben.
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Der gesamte Schlauch 19 entleert
sich daraufhin in die Dosierflasche 20, wobei das Steuerventil 22 geöffnet ist.
Die Dosierflasche 20 mit ihrem Restinhalt kann nun entnommen
werden.
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Bei einer alternativen Ausführung strömt die Druckluft
solange über
das Steuerventil 15 und damit durch die Venturidüse 14,
bis der flexible und aus der Dosierflasche 20 gezogene
Schlauch 19 leer gesaugt ist, was beispielsweise etwa 60
Sekunden dauern kann. Damit ist sichergestellt, daß bis zur
nächsten
Biodekontamination kein Wasserstoffperoxid in der Vorrichtung 10 verbleibt.
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Die mittels der Vorrichtung nach
der Erfindung geförderte
Wasserstoffperoxidmenge beträgt beispielsweise
zwischen 4 g/min und 30 g/min.
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Die hierfür eingesetzte Luftmenge beträgt beispielsweise
zwischen 4 m3/h und 10 m3/h.
Die Temperatur am Ausgang des Wasserstoffperoxidverdampfers 17 beträgt beispielsweise
zwischen 100°C und
140°C.
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Das Wasserstoffperoxid in der Dosierflasche 20 hat
eine Konzentration von etwa 35 Vol.-% bis 50 Vol.-%.
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In 2 ist
eine zweite Ausführungsform
einer Vorrichtung 30 zum Vergasen eines Dekontaminationsmittels
in Form von Wasserstoffperoxid dargestellt. Die die Dosierflasche
umfassende Baueinheit ist nicht dargestellt, da diese derjenigen
der Vorrichtung nach 1 entspricht.
Die Vorrichtung 30 unterscheidet sich von der Vorrichtung
nach 1 dadurch, daß dem Sterilfilter 16 eine
Hilfsventuridüse 31 vorgeschaltet
ist, die stromab des Steuerventils 15 angeordnet ist. Die
Hilfsventuridüse 31 entspricht
im wesentlichen der Venturidüse 14 und
ist mit einer Abzweigung 32 der Wasserstoffperoxidleitung 19 verbunden,
so daß mittels
der Venturidüse 31 und
der diese durchströmenden
Druckluft Wasserstoffperoxid angesaugt werden kann. In der Abzweigung 32 ist
ein weiteres Steuerventil 33 angeordnet, mittels dessen die
Zufuhr von Wasserstoffperoxid in die Hilfsventuridüse 31 steuerbar
ist.
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Des weiteren ist im Bereich der Hilfsventuridüse 31 ein
Bypass 34 angeordnet, der die Hilfsventuridüse 31 übergreift
und in der ein viertes Steuerventil 35 angeordnet ist.
Mittels einer derartigen Anordnung kann gewährleistet werden, daß der Sterilfilter 16 vor
dem Vergasen von Wasserstoffperoxid selbst sterilisiert wird.
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In 3 ist
eine weitere Ausführungsform
einer Vorrichtung 40 zum Vergasen von Wasserstoffperoxid
dargestellt. Die Vorrichtung 40 unterscheidet sich von
derjenigen nach 1 dadurch,
daß sie
einen Sterilfilter 4 aufweist, der zwischen der Venturidüse 14 und
dem Wasserstoffperoxidverdampfer 17 angeordnet ist. Ein
Filter zwischen dem Steuerventil 15 und der Venturidüse 14 entfällt. Im übrigen entspricht
die Vorrichtung 40 der Vorrichtung nach 1.
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In 4 ist
der Verdampfer 17 der Vorrichtungen nach den 1 bis 3 detailliert dargestellt. Der Verdampfer 17 umfaßt ein Wellrohr 51,
durch das das mittels der Venturidüse 14 hergestellte
Gemisch aus Wasserstoffperoxidtröpfchen
und Luft strömt. Das
Wellrohr 51 ist von einem Aluminiumvergußbauteil 52 umgeben,
in dem ein Heizdraht 53 eingebettet ist, der das Wellrohr 51 spiralförmig umgibt.
Das Aluminiumvergußbauteil 52 ist
wiederum von einer Wärmeisolierung 54 umschlossen,
die von einem Gehäuse 55 begrenzt
ist. Die Wärmeisolierung 54 kann durch
Luft, durch ein Vakuum oder durch einen sonstigen Isolierstoff verwirklicht
sein. An das Gehäuse 55 grenzt
ein elektrischer Anschlußkasten 56,
der Anschlüsse 57 und 58 für den Heizdraht 53 sowie
einen Anschluß 59 für ein Thermoelement 60 umfaßt, das in
dem Aluminiumvergußbauteil 52 eingebettet
ist.
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In 5 ist
eine weitere Ausführungsform
einer Vorrichtung 70 zum Vergasen eines Dekontaminationsmittels
in Form von Wasserstoffperoxid dargestellt. Die Vorrichtung 70 entspricht
weitgehend derjenigen nach 1,
unterscheidet sich von dieser aber dadurch, daß der Sterilfilter bzw. Partikelfilter 16 und
das diesem vorgeschaltete Steuerventil 15 außerhalb
der Baueinheit 25 angeordnet sind. Der Sterilfilter 16 ist über eine
weitere Druckluftleitung 72 mit der als Saug/Sprüh-Düse arbeitenden
Ventuirdüse 14 verbunden.
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Des weiteren weist die Vorrichtung 70 einen alternativen
Wasserstoffperoxidvergaser bzw. -verdampfer 74 auf, der
weiter unten anhand von 8 detailliert
beschrieben wird und unter anderem einen ersten Temperaturfühler 76 aufweist,
der als Kontrollmittel zum Schutz des Verdampfers 74 vor Übertemperatur
dient. Dem Verdampfer 74 ist ein zweiter Temperaturfühler 78 nachgeschaltet,
welcher die Ist-Temperatur des Gemisches aus Wasserstoffperoxid
und Druckluft stromab des Verdampfers 74 ermittelt und
mittels dessen eine Regelung der Solltemperatur in dem Verdampfer 74 möglich ist.
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Die in 5 dargestellte
Vorrichtung 70 arbeitet beispielsweise in nachfolgend beschriebener Weise.
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Im Ruhezustand der Vorrichtung 70 ist
der Saugschlauch 19 leer und damit frei von Wasserstoffperoxid.
Der Hubzylinder befindet sich im ausgefahrenen Zustand, d.h. in
der in 5 mit Pos. 0
bezeichneten Stellung. Die Wägezelle 21 ist
leer, d.h. es ist keine Dosierflasche auf ihr angeordnet. Die Steuerventile 15 und 22,
die beispielsweise federschließend
ausgelegt sind, sind jeweils geschlossen.
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Zur Vorbereitung der Vorsterilisation
bzw. Biodekontamination des Isolators 11 wird Druckluft über die
Druckluftleitung 13 an das Steuerventil 15 angelegt.
Die Druckluft wird beispielsweise mit einem Druck von 2 bis 5 bar
im vorgefilterten und kondensatfreiem Zustand an das Steuerventil 15 angelegt. Eine
volle Dosierflasche 20 mit frischem Wasserstoffperoxid
wird auf der Wägezelle 21 angeordnet
und der Schlauch 19 wird in die Dosierflasche 20 eingeführt. Anschließend wird
die Türe
der Baueinheit 24 geschlossen und der Hubzylinder 23 in
die mit Pos. 1 bezeichnete Stellung gefahren, so daß der Saugschlauch 19 in
das in der Dosierflasche 20 enthaltene Wasserstoffperoxid
eintaucht.
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Zum Start der Biodekontamination
wird das Steuerventil 15 geöffnet, so daß die Druckluft über die
Druckluftleitung 72 in Richtung der Venturidüse 14 und
des Verdampfers 74 strömt.
Dann wird der Verdampfer 74 beheizt, so daß die durch
den Verdampfer 74 strömende
Druckluft erwärmt
wird. Die Erwärmung
der Druckluft wird mittels des stromab des Verdampfers 74 angeordneten
Temperaturfühlers 78 überwacht
und solange durchgeführt,
bis die gewünschte
Solltemperatur erreicht ist. Durch die Erwärmung der Druckluft wird auch
der Isolator 11 vorgewärmt.
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Anschließend wird das Steuerventil 22 geöffnet, wodurch
aufgrund des sogenannten Venturieffekts Wasserstoffperoxid kontinuierlich
mittels der Venturiedüse 14 angesaugt
und in den Verdampfer 74 gesprüht wird.
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In dem Verdampfer 74 wird
der mittels der Venturidüse 14 erzeugte
Wasserstoffperoxidsprühnebel
verdampft. Das verdampfte Wasserstoffperoxid strömt dann zusammen mit der Druckluft
in die in der Druckluftleitung 18 strömende Trockenluft und mit dieser
zu dem Isolator 11.
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Nach Verbrauch der mittels der Wägezelle 21 ermittelten
Wasserstoffperoxidsollmenge wird der Hubzylinder 23 in
die mit Pos. 0 bezeichnete Stellung verfahren. Das Steuerventil 15 bleibt
solange geöffnet,
bis der Saugschlauch 19 leergesaugt ist.
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Anschließend wird der oben beschriebene Ruhezustand
wieder hergestellt.
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Bei einem speziellen Betriebsmodus
der Vorrichtung 70 kann das Steuerventil 22 getacktet
werden, so daß beispielsweise
eine Halbierung der pro Zeiteinheit eingesprühten Menge an Wasserstoffperoxid
erfolgt. Auf diese Weise kann ein gewünschtes Wasserstoffperoxidgasmengenprofil
eingestellt werden.
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In 6 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Vorrichtung 80 zum Vergasen eines Dekontaminationsmittels
in Form von Wasserstoffperoxid dargestellt. Die Vorrichtung 80 unterscheidet
sich von der Vorrichtung nach 5 da durch,
daß sie
zwei parallel geschaltete Wasserperoxidverdampfer 74 aufweist,
denen jeweils eine Venturidüse 83 bzw. 84 vorgeschaltet
ist. Die Venturidüsen 83 und 84 sind
einerseits jeweils mit der Druckluftleitung 72 und andererseits
jeweils über
ein separates Steuerventil 85 bzw. 86 mit dem
Saugschlauch 19 verbunden.
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Ferner weisen die beiden Verdampfer 74 der Vorrichtung 80 jeweils
einen Temperaturfühler 76 auf, der
zur Bestimmung der Temperatur des jeweiligen Verdampfers 74 dient.
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Stromab der beiden Verdampfer 74 ist
jeweils ein weiterer Temperaturfühler 78 zur
Bestimmung der Temperatur des Gemisches aus Wasserstoffperoxid und
Druckluft angeordnet.
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Mit dieser Ausführungsform läßt sich
gegenüber
der in 5 dargestellten
Ausführungsform eine
doppelte Saugleistung und damit eine doppelte Verdampferleistung
erreichen. Auch wird mit parallel geschalteten Verdampfern ein geringerer
Gegendruck als bei einer Ausführungsform
mit in Reihe geschalteten Verdampfern erreicht.
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In 7 ist
eine weitere Ausführungsform
einer Vorrichtung 100 zum Vergasen von Wasserstoffperoxid
dargestellt. Die Vorrichtung 100 unterscheidet sich von
derjenigen nach 5 dadurch,
daß sie stromauf
des Verdampfers 74 zwei parallel geschaltete Venturidüsen 101 und 102 aufweist,
die jeweils mit der Druckluftleitung 72 verbunden sind.
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Ferner sind die Venturidüsen 101 und 102 jeweils über einen
separaten und zumindest teilweise flexiblen Saugschlauch
103 bzw. 104 mit
der Dosierflasche 20 verbunden, wobei zwischen dem Schlauch 103 und
der Venturidüse 101 ein
Steuerventil 105 und zwischen dem Saugschlauch 104 und der
Venturidüse 102 ein
Steuerventil 106 angeordnet ist.
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In 8 ist
der bei den Ausführungsformen nach
den 5 bis 7 eingesetzte Wasserstoffperoxidverdampfer 74 dargestellt.
Der Wasserstoffperoxidverdampfer besteht aus einem als Glattrohr
ausgeführtem
Verdampferrohr 110, in das das mittels der Venturidüsen hergestellte
Gemisch aus Wasserstoffperoxidtröpfchen
und Luft einströmt.
In dem Verdampferrohr 10 ist ein Wirbelkörper 111 zur
Verwirbelung des Gemisches angeordnet. Das Verdampferrohr 110 ist
von einem Aluminiumvergußbauteil 112 umgeben,
in dem ein Heizdraht 113 eingebettet ist, der das Verdampferrohr 110 spiralförmig umgibt.
Das Aluminiumvergußbauteil 112 ist
wiederum von einer aus stehender Luft bestehenden Wärmeisolierung 114 umschlossen,
welche von einem Gehäuse 115 begrenzt
ist.
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Des weiteren umfaßt der Verdampfer den Temperaturfühler 76 zur
Ermittlung der Temperatur des Verdampfers sowie einen elektrischen
Anschlußkasten 117,
der mit einer hier nicht näher
dargestellten Steuereinheit verbindbar ist.
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Am stromaufseitigen und am stromabseitigen
Ende ist das Verdampferrohr 110 jeweils mit einer Verschraubung 118 bzw. 119 zur
Verbindung mit angegrenzenden Bauteilen versehen. Im vorliegenden
Fall ist stromab der Verschraubung 119 ein Rohrstück 122 angeordnet,
in das der Temperaturfühler 78 zur
Ermittlung der Ist-Temperatur des aus dem Verdampfer ausströmenden Wasserstoffperoxidgas/Luft-Gemisches
ragt und das zu einer Förderleistung
führt,
die wiederum zu einem Isolator führt.