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Stand der
Technik
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Die
Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer Vorrichtung zur
Beseitigung des Knarrens bei einer gestemmten Holztreppe nach den
Oberbegriffen der Ansprüche
1 und 8.
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Bei
einer gestemmten Holztreppe werden die einzelnen Stufen in gestemmte
oder gefräste
Nutungen von seitlich verlaufenden Wangen eingesetzt. Die Stufen
bestehen aus einer horizontal verlaufenden Trittstufe und einer
vertikal verlaufenden Setzstufe. Die Trittstufe steht über die
Setzstufe vor. Zum Verbinden der Tritt- und Setzstufen ist an der
Oberkante der Setzstufe eine Feder und an der Unterseite der Trittstufe
eine Nut vorgesehen. Das untere Ende der Setzstufe wird an der Rückseite
mit der unteren Trittstufe durch Nägel verbunden.
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Als
nachteilig erweist sich bei gestemmten Holztreppen, dass die einzelnen
Stufen beim Betreten knarren. Dieses Geräusch wird auch als Knarzen bezeichnet.
Das Knarren wird dadurch ausgelöst, dass
sich die Trittstufe beim Betreten durch die Gewichtskraft der Person
absenkt. Die an der Trittstufe mit Nägeln befestigte Setzstufe wird
dadurch nach unten gezogen. Dabei bewegt sich die Feder der Setzstufe
zumindest teilweise aus der Nut heraus und reibt an der Flanke der
Nut der Trittstufe reibt. Diese Reibung erzeugt das knarrende Geräusch.
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Um
dieses Geräusch
zu beseitigen ist aus der
CH
384 854 B eine Holztreppe bekannt, bei der an den Setzstufen
anstelle einer Feder der in die Nut der Trittstufe eingreifende
Bereich keil- oder bogenförmig
ausgebildet ist. Die Nut der Trittstufe weist einen korrespondierenden
Querschnitt auf. Die Flächen
der Verbindung von Tritt- und Setzstufe, welche beim Betreten einer
Stufe aneinander reiben, sind somit nicht vertikal ausgerichtet.
Auf lange Sicht kann die beschriebene Maßnahme ein Knarren der Stufen jedoch
nicht ausschließen.
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In
der
DE 390 05 477
A1 ist zur Beseitigung knarrender Geräusche bei Holztreppen ein Verfahren beschrieben,
bei dem in die Trittstufe eine Bohrung eingearbeitet wird. Durch
diese Bohrung wird ein Zuganker mit seitlicher Kralle eingefädelt und
gegen die Unterkante der Setzstufe verspannt. Ein derartiges Verfahren
ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn anschließend die Trittfläche der
Trittstufe erneuert wird, da die Trittstufe bei diesem Verfahren
eine Beschädigung
erfährt.
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Die Erfindung
und ihre Vorteile
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Demgegenüber haben
das erfindungsgemäße Verfahren
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 und die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 8 den Vorteil, dass
Trittstufe und Setzstufe derart unter Vorspannung stehen, dass sie
beim Begehen der Stufe weder in der Nutung noch in der Nagelung
oder Verschraubung knarren. Darüber
hinaus liegt die Trittstufe nicht über die gesamte Breite auf der
Setzstufe auf sondern lediglich im Bereich des Scheitelpunkts eines
Profils. Um dies zu erzielen, werden Tritt- und Setzstufe mittels
eines Hebels und eventuell zusätzlicher
Keile auseinandergespreizt. Hebel und Keile werden dabei in der
Mitte der Stufe angesetzt, so dass der zwischen der Unterseite der Trittstufe
und der Oberkante der Setzstufe beim Auseinanderspreizen entstehende
Spalt in der Mitte der Stufe am größten ist. Zu den Seiten hin
verschwindet der Spalt, da die Tritt- und Setzstufen an den Seiten in
den Wangen der Treppe eingestemmt oder gefräßt sind. Trittstufe und Setzstufe
werden nicht so weit auseinandergespreizt, dass die Feder der Setzstufe vollständig aus
der Nut der Trittstufe herausgezogen wird. In den Zwischenraum wird
von der Rückseite der
Stufe aus ein Profil eingesetzt. Dieses erstreckt sich entweder über die
gesamte Breite der Stufe oder nur über einen kleineren Bereich
in der Mitte der Stufe. Das Profil hat eine geradlinig verlaufende
Unterseite, welche auf der Oberkante der Setzstufe aufliegt. An
der nach oben weisenden Seite, welche im eingebauten Zustand der
Trittstufe zugewandt ist, hat das Profil zumindest hinsichtlich
der Kontur einen bogenförmigen
Verlauf. Der Scheitelpunkt des Profils wird in der Mitte der Stufe
angeordnet. Zu den Seiten hin fällt
das Profil kontinuierlich oder treppenförmig ab. Abschließend werden
die Hebel oder Keile entfernt, so dass sich die Trittstufe auf das
Profil absenkt und gegen den Scheitelpunkt des Profils gedrückt wird.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird an der Rückseite
der Stufe im Bereich des eingesetzten Profils eine Abdeckleiste
zum Abdecken und gegebenenfalls Fixieren des Profils befestigt.
Die Befestigung kann beispielsweise über Nägel erfolgen, welche unter
einem Winkel gegen die Vertikale von unten in die Abdeckleiste und
die Trittstufe eingeschlagen werden. Nach vorne ist das Profil durch
die Feder abgedeckt und daher nicht einsehbar.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht
das Profil aus mehreren Unterlegleisten unterschiedlicher Höhe. Diese
sind nicht miteinander verbunden. Sie werden nacheinander in den
Zwischenraum zwischen der Trittstufe und der Setzstufe beginnend
mit den Unterlegleisten mit der kleinsten Höhe eingesetzt. Diese werden
an die Ränder
in Richtung der Wangen geschoben. Gegebenenfalls kann mit einem
Hammer oder sonstigen geeigneten Werkzeugen nachgeholfen werden.
In die Mitte wird die Unterlegleiste mit der größten Höhe eingesetzt. Die Unterlegleisten
können
aus Holz oder einem anderen geeigneten Material bestehen.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird als
Profil eine Masse aus streichfähigem
Klebstoff in den Zwischenraum eingefügt. Dabei wird der streichfähige Klebstoff
so in dem Zwischenraum verteilt, dass die Dicke der Klebstoffschicht
in der Mitte am größten und
an den Rändern am
kleinsten ist. Sobald der Klebstoff ausgehärtet ist, werden der Hebel
und gegebenenfalls die Keile entfernt. Vorteilhafterweise wird als
Klebstoff ein Zweikomponentenklebstoff verwendet.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird ein
einstückiges
Profil aus Holz, Kunststoff, Metall oder einem Verbundmaterial verwendet.
Um zu gewährleisten,
dass das Profil hinsichtlich seiner Höhe im Scheitelpunkt und seiner Länge an die
jeweiligen Gegebenheiten verschiedener Treppen angepasst werden
kann, werden Profile unterschiedlicher Höhe und Länge zur Verfügung gestellt.
Dies ist bei einem Profil, welches aus mehreren Unterlegleisten
zusammengesetzt wird, nicht notwendig, da eine Anpassung an die
Treppe unmittelbar beim Einbau in den Zwischenraum stattfinden kann.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das
untere Ende der Setzstufe mit der unten anliegenden Trittstufe über Schrauben
und/oder Nägel
verbunden. Die Verwendung von Schrauben und Nägeln garantiert längerfristig
eine zuverlässigere
Verbindung zwischen Tritt- und Setzstufe als nur die Verwendung
von Nägeln.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen zu entnehmen.
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Zeichnung
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In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt und im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
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1 Gestemmte Holztreppe im
seitlichen Querschnitt
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2 Ansicht der Holztreppe
gemäß 1 von vorne gemäß dem mit
A markierten Pfeil in 1
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3 Holztreppe gemäß 1 ohne Keil
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4 Ansicht der Holztreppe
gemäß 3 von hinten entsprechend
dem in 3 mit B markierten
Pfeil
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5 Ausschnitt aus 3 gemäß dem mit I markierten Kreis
in 3.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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In 1 ist im Querschnitt ein
Ausschnitt mit zwei Stufen einer gestemmten Holztreppe 1 dargestellt.
Die Stufen bestehen aus einer horizontal verlaufenden Trittstufe 2 und
einer vertikal verlaufenden Setzstufe 3. An den Seiten
sind die Tritt- und
Setzstufen in gestemmte beziehungsweise gefräste Nutungen zweier Wangen 4 eingesetzt.
Da es sich bei 1 um
eine Schnittdarstellung handelt, ist nur eine der beiden Wangen
erkennbar. Die Nutungen sind in der Zeichnung nicht dargestellt.
Die Trittstufen stehen über
die Setzstufen vor. Die Setzstufen 3 sind an ihrem unteren
Ende über
Nägel 5 mit
einer unteren Trittstufe 2 verbunden. An ihrem oberen Ende
weist die Setzstufe 3 eine Feder 6 auf, welche
in eine Nut 7 an der Unterseite der Trittstufe 2 eingreift.
Dies ist in 5 dargestellt.
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Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Trittstufe 2 mit Hilfe eines Holzklotzes 8 und
zweier Keile 9 angehoben. Die gestrichelte Linie in den 1 und 2 deutet die maximale Auslenkung der
Trittstufe 2 mit Hilfe der beiden Keile 9 an.
Zum Auslenken werden die beiden Keile übereinandergeschoben.
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Durch
das Auseinanderspreizen von Tritt- und Setzstufe entsteht zwischen
der Unterseite der Trittstufe 2 und der Oberkante der darunter
angeordneten Setzstufe 3 ein Zwischenraum. Da die Nut-
und Federverbindung nicht fixiert ist, können sich in diesem Bereich
Tritt- und Setzstufe beim Auseinanderspreizen voneinander entfernen.
Dadurch entsteht in diesem Bereich ein Zwischenraum, der wie durch 2 nahe gelegt, in der Mitte
der Stufe größer ist als
an den Seiten.
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3 zeigt die Treppe gemäß 1 ohne den Holzklotz 8 und
ohne Keile 9. In 4 ist
die Treppe in einer Ansicht von der Rückseite dargestellt. Die Sichtrichtung
ist in 3 durch den mit
B markierten Pfeil dargestellt. In dieser Darstellung sind die Unterlegleisten 10, 11, 12 und 13 erkennbar,
welche in den Zwischenraum zwischen die Unterseite der Trittstufe 2 und
die Oberkante der Setzstufe 3 eingesetzt werden. Die Unterlegleisten
bestehen aus Holz und weisen unterschiedliche Höhen auf. Jede der Unterlegleisten
hat für
sich eine konstante Höhe
und ist 10 cm lang. Die in der Mitte angeordnete Unterlegleiste 10 hat
die größte Höhe. Zu den
Seiten hin sind Unterlegleisten 11, 12 und 13 mit
geringeren Höhen eingesetzt.
Diese werden so angeordnet, dass die Höhe der Leisten von der Mitte
zu den Rändern
hin abnimmt. Nachdem die Unterlegleisten eingesetzt wurden, können der
Holzklotz 8 und die Keile 9 wieder entfernt werden.
Dies ist in 3 dargestellt.
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5 zeigt einen Ausschnitt
aus 3. Dieser Ausschnitt
ist in 3 durch einen
mit I markierten Kreis dargestellt. In 5 zeigt der Pfeil II die ursprüngliche
Position der Trittstufe 2 an. Der Pfeil III symbolisiert
die Position der Trittstufe 2 nach dem Einsetzen der Unterlegleisten 10 bis 13,
wobei in der Darstellung lediglich die Unterlegleiste 10 im
Querschnitt erkennbar ist. Durch das Anheben der Trittstufe 2 entsteht
zwischen der Unterseite der Trittstufe 2 und der Oberkante
der Setzstufe 3 hinter der Feder 6 ein Zwischenraum.
In diesen Zwischenraum werden die Unterlegleisten 10 bis 13 eingesetzt.
Aufgrund der Auslenkung der Trittstufe 2 greift die Feder 6 nur noch
teilweise in die Nut 7 der Trittstufe ein. Die Auslenkung
ist jedoch nicht größer als
die Länge
der Feder 6, so dass die Unterlegleisten 10 bis 13 zur
Vorderseite der Stufe hin durch die Feder 6 verdeckt sind.
Die Unterlegleisten können
somit von vorne nicht eingesehen werden. Um die Unterlegleisten auch
zur Rückseite
hin abzudecken und sie in ihrer Lage zu fixieren, wird an der Rückseite
der Setzstufe 3 eine Abdeckleiste 14 angeordnet.
Diese wird über Nägel oder
Schrauben 15 an der Trittstufe 2 befestigt. Um
diesen Vorgang zu erleichtern, ist die Abdeckleiste 14 an
der nach unten weisenden Seite abgeschrägt. Sie kann sich über die
gesamte Breite der Stufe erstrecken.
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Um
die Setzstufe auch mit der unten anliegenden Trittstufe zuverlässig zu
verbinden, sind wie in 4 dargestellt,
nicht nur Nägel 5 sondern
auch Schrauben 5a vorgesehen. Diese werden von der Rückseite
der Stufen eingesetzt.
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Sämtliche
Merkmale der Erfindung können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
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- 1
- gestemmte
Holztreppe
- 2
- Trittstufe
- 3
- Setzstufe
- 4
- Wange
- 5
- Nagel
- 5a
- Schraube
- 6
- Feder
- 7
- Nut
- 8
- Holzklotz
- 9
- Keil
- 10
- Unterlegleiste
- 11
- Unterlegleiste
- 12
- Unterlegleiste
- 13
- Unterlegleiste
- 14
- Abdeckleiste
- 15
- Nagel
oder Schraube