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Die
Erfindung betrifft ein gepanzertes Fahrzeug gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Beim
Einbau beschusshemmender Scheiben in die Karosserie sondergeschützter Fahrzeuge, insbesondere
bei Windschutz- und Heckscheiben, ergeben sich Übergänge mit Fügespalten, die häufig eine
verminderte Durchschusshemmung sowie maßliche Toleranzen zwischen
Scheiben und Karosserie aufweisen. Die beschusshemmenden Scheibe,
die in der Regel wesentlich dicker und schwerer als die in Serienfahrzeugen
eingesetzten Scheiben sind, müssen
einerseits fest in der Karosserie integriert und anderseits im Ersatzteilfall
dennoch leicht austauschbar sein. Diese Anforderungen sind bisher
nur mit sehr aufwendigen baulichen Maßnahmen erfüllbar.
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Aus
der
DE 40 06 708 C2 geht
ein gepanzertes Fahrzeug der hier angesprochenen Art hervor, das
eine aus Panzerglas bestehende, mehrschichtige Verbundglasscheibe
aufweist, die in ihrem Randbereich an einem Fahrzeugbauteil befestigt
ist. Zur Überbrückung des
Fügespalts
zwischen Panzerglasscheibe und Fahrzeugbauteil ist eine von einem
Rahmenprofil gebildete Panzerung vorgesehen, die mit der Panzerglasscheibe
und dem Fahrzeugbauteil verklebt ist. Ist die Panzerglasscheibe
erst einmal in das Fahrzeug integriert, das heißt eingeklebt, kann diese nicht
mehr relativ gegenüber
dem Fahrzeugbauteil bewegt werden, so dass eine nachträgliche Ausrichtung
der Panzerglasscheibe nicht mehr möglich ist. Des weiteren gestaltet
sich im Ersatzfall der Ausbau der Panzerglasscheibe sehr schwierig,
da hierzu die umlaufende Kleberaupe durchtrennt werden muss, was
sich aufgrund der großen
Dicke der Panzerglasscheibe und der mit einem Trennwerkzeug sehr
schwer zugänglichen
Anordnung der Kleberaupe nur schwer möglich ist.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein gepanzertes Fahrzeug der eingangs
genannten Art zu schaffen, das diese Nachteile nicht aufweist.
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird ein gepanzertes Fahrzeug mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 vorgeschlagen. Es zeichnet sich durch erste Mittel zur
Ausrichtung der Panzerglasscheibe relativ gegenüber der zur Sicherung des Anbindungsbereichs zwischen
Panzerglasscheibe und Fahrzeugbauteil gegen Durchdringen von Geschossen
dienenden Panzerung und/oder der Panzerung relativ gegenüber dem
Fahrzeugbauteil und durch zweite Mittel zur zerstörungsfrei
lösbaren
Befestigung der Panzerung an der Panzerglasscheibe aus. Aufgrund
dieser Ausgestaltung kann eine definierte Befestigung der Panzerglasscheibe
an dem Fahrzeugbauteil, insbesondere der Karosserietragstruktur
des Fahrzeugs, mit Toleranzausgleich erfolgen. Mittels der Panzerung
ist eine wirkungsvolle ballistische Absicherung im Übergangs-/Anbindungsbereich
von Panzerglasscheibe zum Fahrzeugbauteil gewährleistet. Vorteilhaft ist weiterhin,
dass eine kompakte Konstruktion der Panzerglasscheibenbefestigung
realisierbar ist, so dass das Sichtfeld der Fahrzeuginsassen durch
die Panzerglasscheibe im Vergleich mit Serienfahrzeugen wenn überhaupt
nur geringfügig
verkleinert ist.
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In
bevorzugter Ausführungsform
des gepanzerten Fahrzeugs ist vorgesehen, dass die Panzerung von
mindestens einem, aus beschusshemmendem Material bestehenden Anbindungsbereich-Überdeckungsprofil
gebildet ist. Nach einer ersten Ausführungsvariante ist vorgesehen,
dass das Anbindungsbereich-Überdeckungsprofil
ein Rahmenteil, also umlaufend ausgebildet ist und sich über den
gesamten Umfang der Panzerglasscheibe erstreckt. Nach einer anderen
Ausführungsvariante
bilden mehrere, im eingebauten Zustand aneinander angrenzende Profilleisten,
die gegebenenfalls miteinander verbunden sein können, das Anbindungsbereich-Überdeckungsprofil.
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Besonders
bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel
des gepanzerten Fahrzeugs, bei dem die ersten Mittel Durchgangsöffnungen
im Anbindungsbereich-Überdeckungsprofil
aufweisen und die zweiten Mittel durch die Durchgangsöffnungen
hindurchgreifende Befestigungselemente zur Herstellung einer Kraftschlussverbindung
und/oder Formschlussverbindung zwischen Panzerglasscheibe und Anbindungsbereich-Überdeckungsprofil
aufweisen, wobei die Befestigungselemente mit Spiel in der jeweiligen Durchgangsöffnung angeordnet
sind. Der Außendurchmesser
des die Durchgangsöffnungen
durchgreifenden Abschnitts der Befestigungselemente ist also kleiner
als die lichte Breite der jeweiligen Durchgangsöffnung, die beispielsweise
als Langloch ausgebildet oder als von einer vom stirnseitigen Randbereich
des Anbindungsbereich-Überdeckungsprofils ausgehenden
Aussparung gebildet sein können. Wichtig
ist, dass die Durchgangsöffnungen
so ausgebildet ist, dass bei in die Durchgangsöffnungen eingesteckten und
an der Panzerglasscheibe vorfixierten Befestigungselementen eine
Verschiebung des Anbindungsbereich-Überdeckungsprofils relativ
gegenüber
dem Fahrzeugbauteil in einer gedachten, parallel zur Panzerglasflachseite
verlaufenden Ebene (x- und y-Richtung), möglich ist, bevor die Kraftschluss-
und/oder Formschlussverbindung mittels der Befestigungselemente
nachfolgend hergestellt wird. Dadurch ist eine exakte Ausrichtung
der Panzerglasscheibe gegenüber
dem Fahrzeugbauteil und eine Demontage der Panzerglasscheibe in
einfacher Weise möglich.
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Weiterhin
wird ein Ausführungsbeispiel
des gepanzerten Fahrzeugs bevorzugt, bei dem die ersten Mittel Stellelemente
zur partiellen Einstellung der Spalthöhe (in z-Richtung) zwischen
der Panzerglasscheibe und der Panzerung aufweisen. Damit ist die Panzerglasscheibe
in Verbindung mit den übrigen Teilen
der ersten Mittel quasi frei im Raum, also in x-, y- und z-Richtung definiert
verstellbar.
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Bei
einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel sind die Stellelemente
von Schrauben gebildet, die in im Anbindungsbereich-Überdeckungsprofil
vorgesehene Gewindedurchgangsbohrungen eingeschraubt sind und mit
ihrem freien Ende stirnseitig auf die Panzerglasscheibe einwirken. Durch
Ein- und Ausdrehen
der Schrauben in die Gewindebohrungen vergrößert beziehungsweise verkleinert
sich die Höhe
des Spalts zwischen der Panzerglasscheibe und dem Anbindungsbereichs-Überdeckungsprofil.
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Vorzugsweise
sind die Stellelemente über den
Umfang der Panzerglasscheibe verteilt angeordnet, so dass über den
Scheibenumfang gesehen unterschiedliche Spalthöhen einstellbar sind. Hierzu kann
die Panzerglasscheibe beispielsweise definiert in mehrere Richtungen
gegenüber
dem Anbindungsbereich-Überdeckungsprofil
verkippt werden.
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In
besonders vorteilhafter Ausführungsform weisen
die Befestigungselemente ein Gewinde auf und werden mit einem an
der Panzerglasscheibe befestigten Verbindungselement verschraubt.
Diese Ausgestaltung weist den Vorteil auf, dass das Anbin dungsbereich-Überdeckungsprofil
durch ein teilweises Einschrauben der Befestigungselemente in das Verbindungselement
an der Panzerglasscheibe vorfixiert ist, was die Montage der Panzerglasscheibe
vereinfacht. Nachfolgend werden dann die Befestigungselemente mit
einem gewünschten
Drehmoment angezogen, um die Panzerglasscheibe lagefest, das heißt unverrückbar am
Anbindungsbereich-Überdeckungsprofil
zu fixieren.
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Nach
einer ersten Ausführungsvariante
ist vorgesehen, dass das an der Panzerglasscheibe befestigte Verbindungselement
als Rahmen ausgebildet ist und entsprechende Anbindungsstellen für die Befestigungselemente
aufweist. Sofern es sich bei den Befestigungselementen um Schrauben
handelt, ist die jeweilige Anbindungsstelle von einer Gewindebohrung
gebildet.
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Nach
einer zweiten Ausführungsvariante
ist vorgesehen, dass mehrere Verbindungselemente mit jeweils mindestens
einer Anbindungsstelle für
jeweils mindestens ein Befestigungselement vorgesehen sind, wobei
die Verbindungselemente an der Panzerglasscheibe aneinander angrenzen
oder in einem Abstand voneinander angeordnet sein können. Sofern
die Verbindungselemente einen Beitrag zur ballistischen Absicherung
des Übergangsbereichs
zwischen Panzerglasscheibe und Fahrzeugbauteil mit übernehmen
sollen, ist es vorteilhaft, wenn die Verbindungselemente aneinander
angrenzend angeordnet sind. Sollten die Verbindungselemente lediglich dem
Befestigen der Befestigungselemente dienen, kann es aus Gründen der
Gewichtsersparnis vorteilhaft sein, die Verbindungselemente nur
mit einer geringen Länge
auszugestalten und entsprechend am Umfang der Panzerglasscheibe
verteilt anzuordnen.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsbeispiele des
gepanzerten Fahrzeugs ergeben sich aus Kombinationen der in den
Unteransprüchen
genannten Merkmale.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
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1 einen Ausschnitt eines
ersten Ausführungsbeispiels
einer Panzerglasscheibe im Anbindungsbereich an ein Fahrzeugbauteil
in Schnittdarstellung;
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2 einen Ausschnitt eines
zweiten Ausführungsbeispiels
einer Panzerung im Anbindungsbereich der Panzerglasscheibe an das
Fahrzeugbauteil in Schnittdarstellung;
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3 bis 5 jeweils einen Ausschnitt eines weiteren
Ausführungsbeispiels
der Panzerglasscheibe in deren Randbereich und
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6 eine weitere Ansicht des
Ausführungsbeispiels
gemäß 1 entlang der Schnittlinie
A-A.
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1 zeigt eine Schnittdarstellung
eines ersten Ausführungsbeispiels
eines gepanzerten Fahrzeugs 1 im Anbindungsbereich einer als Frontscheibe
dienenden Panzerglasscheibe 3 an ein Fahrzeugbauteil 5,
das hier einen in einer Karosserieöffnung angeordneten Aufnahmerahmen 7 mit
einem Halteflansch 9 umfasst. Das Fahrzeugbauteil 5 ist hier
ein Teil der Fahrzeugkarosserie, von der in 1 ein Ausschnitt im Bereich der A-Säule, die
aus mehreren miteinander verbundenen Blechbauteilen gebildet ist,
dargestellt ist. Der Halteflansch 9 ist von den hier insgesamt
drei Blechbauteilen, die im Bereich des Halteflansches 9 übereinanderliegend
angeordnet sind, gebildet und somit entsprechend verstärkt.
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Die
Panzerglasscheibe 3 besteht aus mehreren Glas- und/oder
Kunststoffschichten (nicht dargestellt) und weist die gleiche oder
zumindest eine ähnliche
Außengeometrie
wie die Scheibe eines Serienfahrzeugs auf.
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Am
Rand der Panzerglasscheibe 3 ist ein Befestigungsflansch 11 ausgebildet,
der bei in den Aufnahmerahmen 7 eingesetzter Panzerglasscheibe 3 an
dem Halteflansch 9 frei aufliegt; die Panzerglasscheibe 3 ist
also nicht mit dem Halteflansch 9 verklebt.
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Zur
Abdichtung des Spalts zwischen der Panzerglasscheibe 3 und
dem Halteflansch 9 ist ein zwischen dem Befestigungsflansch 11 und
dem Halteflansch 9 angeordnetes, elastisches Dichtelement 13 vorgesehen,
das beispielsweise aus Gummi oder einem Elastomer besteht oder von
einer dauerelastischen Dichtmasse gebildet ist. Das kleberaupenförmige Dichtelement 13 hat
keine feste beziehungsweise festklebende Verbindung mit dem Befestigungsflansch 11 der
Panzerglasscheibe 3 und dem Halteflansch 9 des
Fahrzeugbauteils 5 und ist daher bei Bedarf, zum Beispiel
beim Austausch der Panzerglasscheibe 3, leicht zu entfernen
und auszutauschen.
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Der
Befestigungsflansch 11 ist durch unterschiedliche Abstufung/Absetzung
der Glas- und/oder Kunststoffschichten der Panzerglasscheibe 3 in
deren Randbereich gebildet, wodurch eine erste Randstufe 15 ausgebildet
ist, von der aus in Richtung der Panzerglasscheibenmitte sich eine
kleine Randstufe 17 mit geringer Tiefe anschließt.
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Zur
Sicherung des Anbindungsbereichs zwischen Panzerglasscheibe 3 und
Fahrzeugbauteil 5 gegen ein Eindringen eines Geschosses 19 in
den Fahrzeuginnenraum ist eine Panzerung 23 vorgesehen,
die hier von einem aus beschusshemmendem Material bestehenden Überdeckungsprofil 25 gebildet
ist, das auf der der Panzerglasscheibe 3 abgewandten Seite
des Halteflansches 9 angeordnet ist. Die Panzerung 25 kann
sich – je
nach Ausführung der übrigen Panzerungen
des Fahrzeugs – entlang des
gesamten Randbereichs der Panzerglasscheibe 3 erstrecken.
Das die Panzerung 23 bildende Überdeckungsprofil 25 besteht
vorzugsweise aus beschusshemmendem Stahl und ist fest und unverrückbar mit
dem Fahrzeugbauteil 5, das heißt der Fahrzeugkarosserie verbunden,
was bei dem in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel
durch eine Schweiß-,
Klebe- oder Lötverbindung
realisiert ist. Grundsätzlich
ist zusätzlich
oder alternativ auch eine Kraft- und/oder Formschlussverbindung
zwischen der Panzerung 23 und dem Fahrzeugbauteil 5 realisierbar.
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Das Überdeckungsprofil 25 weist
einen in die Karosserieöffnung
zur Aufnahme der Panzerglasscheibe 3 hineinragenden, inneren
Schenkel 27 auf, der als Anlage- und Befestigungsbasis
für die
Panzerglasscheibe 3 dient. Die Anlagefläche 28 des Schenkels 27 des Überdeckungsprofils 25 ist
hier eben ausgebildet und verläuft
im Wesentlichen parallel zur Anlagefläche des Halteflansches 9 und
der Flachseite der Panzerglasscheibe 3. Wie in 1 dargestellt, schließt der Schenkel 27 mit
einem flachen, leistenförmigen
Basisteil 31 des Überdeckungsprofils 25 einen
stumpfen Winkel ein. Das Basisteil 31 ist zum Zwecke der
Befestigung des Überdeckungsprofils 25 an
dem Fahrzeugbauteil 5 in der vorstehend beschriebener Weise
stoffschlüssig
verbunden. Das Basisteil 31 ist so gestaltet, dass es die A-Säule über deren
gesamte Breite gegen Durchdringung von Geschossen sichert.
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Der
Schenkel 27 des Überdeckungsprofils 25 ist
mit einer Anzahl von Durchgangsöffnungen 29 versehen,
die im montierten Zustand des Überdeckungsprofil 25 von
jeweils einem Befestigungselement 33 durchgriffen sind,
von denen in der Darstellung gemäß der 1 lediglich ein Befestigungselement 33 erkennbar
ist, das bei diesem Ausführungsbeispiel
von einer Schraube gebildet ist. Wichtig ist, dass die lichte Breite
der Durchgangsöffnungen 29 in einem
bestimmten Maße
größer als
der Außendurchmesser
des die Durchgangsöffnung 29 durchgreifenden
Abschnitts des Befestigungselements 33 ist, worauf im folgenden
noch näher
eingegangen wird.
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6 zeigt eine weitere Ansicht
des Ausführungsbeispiels
gemäß 1 entlang der Schnittlinie A-A.
In dieser Darstellung sind unter anderem zwei der in Umfangsrichtung
der Panzerglasscheibe 3 in einem Abstand voneinander angeordneten
Durchgangsöffnungen 29 zu
erkennen.
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Der
Aufnahmerahmen 7 und der Halteflansch 9 sind vorzugsweise
gleich oder zumindest ähnlich
wie der Aufnahmerahmen beziehungsweise der Halteflansch eines Serienfahrzeugs
mit üblicher Glasscheibe
ausgebildet.
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An
der in Richtung der Scheibenmitte nach innen abgesetzten zweiten
Randstufe 17 der Panzerglasscheibe 3 ist ein umlaufendes,
von einer Leiste gebildetes Verbindungselement 35 vorgesehen,
das mit der Panzerglasscheibe 3 fest verbunden ist. Bei diesem
Ausführungsbeispiel
ist das Verbindungselement 35 mittels einer geeigneten
Klebeverbindung an der Panzerglasscheibe 3 befestigt. Die
Klebefugen 36A und 36B sind lediglich angedeutet.
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Das
Verbindungselement 35 ist mit zwei oder mehreren Gewindebohrungen 37 versehen,
in die die Befestigungselemente 33 eingeschraubt werden,
um die Panzerglasscheibe 3 gegenüber der Fahrzeugkarosserie
zu fixieren. Die Anzahl und Dimensionierung der Befestigungselemente 33 ist
in Abhängigkeit
des Gewichts der Panzerglasscheibe 3 und den hier möglichen
auftretenden Belastungen variierbar.
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Bei
dem in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist die Tiefe der zweiten Randstufe 17 so an die Höhe des Verbindungselements 35 angepasst, dass
bei montierter Panzerglasscheibe 3 der seitlich in die
zweite Randstufe 17 eingreifende Schenkel 27 und
gegebenenfalls auch der Kopf der Befestigungselemente nicht oder
nur geringfügig über die
dem Fahrzeuginnenraum zugewandte Flachseite der Panzerglasscheibe 3 übersteht.
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Die
im Überdeckungsprofil 25 vorgesehenen Durchgangsöffnungen 29 sind
so dimensioniert, dass hier – bezogen
auf die Anlagefläche 28 – Längs- und Quertoleranzen
(x-Richtung, y-Richtung) zwischen Panzerglasscheibe 3 und
Fahrzeugbauteil 5 ausgeglichen werden können, wie mit Doppelpfeilen
in den 1 und 6 angedeutet.
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Um
die Panzerglasscheibe 3 in z-Richtung, also in Achsrichtung
der Befestigungselemente 33 definiert ausrichten zu können, sind
mehrere, über den
Umfang der Panzerglasscheibe 3 verteilt angeordnete Stellelemente
vorgesehen, von denen in 6 lediglich
das Stellelement 60 erkennbar ist. Das von einer Schraube
gebildete Stellelement 60 ist in eine im Schenkel 27 des Überdeckungsprofils 25 vorgesehene
Gewindedurchgangsbohrung 62 eingeschraubt, wobei deren
Stirnseite 64 am Verbindungselement 35 anliegt.
Durch Ein- und Ausdrehen der Stellelemente in beziehungsweise aus
den Gewindedurchgangsbohrungen 62 können Toleranzen zwischen dem
Verbindungselement 35 und der Anlagefläche 28 des Überdeckungsprofils 25 und
somit auch Toleranzen der Scheibenoberfläche zum Fahrzeugbauteil 5 ausgeglichen
beziehungsweise die Panzerglasscheibe 3 über den
Schenkel 27 zum Fahrzeugbauteil 5 ausgerichtet
werden. Das elastische Dichtelement 13 dichtet dabei in
jeder Position der Panzerglasscheibe 3 den Spalt zwischen dem Befestigungsflansch 11 und
dem Halteflansch 9 ab. Die Ausrichtung der Panzerglasscheibe 3 relativ
gegenüber
dem Fahrzeugbauteil 5 über
drei Achsen, also in x- und y- sowie z-Richtung, ermöglicht in
einfacher Weise eine präzise
Spalteinstellung.
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Das
anhand der 1 und 6 beschriebene Ausführungsbeispiel
ermöglicht
folgendes Montageverfahren: Zunächst
wird die Panzerglasscheibe 3 in den Aufnahmerahmen 7 eingesetzt
und die Befestigungselemente 33 zur Vorfixierung der Panzerglasscheibe 3 in
die Gewindebohrungen 37 eingeschraubt, jedoch noch nicht
fest angezogen. Die Panzerglasscheibe 3 kann nun in x-
und y-Richtung, also in einer parallel zur Glasscheibenflachseite
verlaufenden Ebene entsprechend verlagert/verschoben werden, um
diese in gewünschter
Weise gegenüber dem
Fahrzeugbauteil 5 auszurichten. Über die Stellelemente 60 kann
nun die Panzerglasscheibe 3 in z-Richtung definiert gegenüber dem
Fahrzeugbauteil 5 ausgerichtet werden, die stirnseitig
gegen die Panzerglasscheibe 3 drücken beziehungsweise diese abstützen. Nachdem
die Panzerglasscheibe 3 ausgerichtet ist, werden die Befestigungselemente 33 angezogen,
um die Panzerglasscheibe 3 unverrückbar lagefest zu fixieren.
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Da
die Panzerglasscheibe 3 über das Verbindungselement 35,
das Anbindungsbereich-Überdeckungsprofil 25 und
den Befestigungselementen 33 mit dem Karosseriebauteil 5 mechanisch
fixiert und fest verbunden ist, werden durch die elastische und stoßdämpfende
Wirkung des Dichtelements 13 keine oder nur sehr geringe
Kräfte
in den Befestigungsflansch 11 der Panzerglasscheibe 3 eingeleitet.
Dadurch werden die für
diese schweren Panzerglasscheiben durchaus denkbaren Glasbrüche an dem Befestigungsflansch 11 bei üblichem
Gebrauch wirkungsvoll verhindert.
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Aufgrund
der in 1 dargestellten
Anordnung der Halte- und
Befestigungsflansche 9 und 11, des Verbindungselements 35,
des Anbindungs-Überdeckungsprofils 25 und
der Randstufen 15 und 17 der Panzerglasscheibe 3 werden Überlappungen und
Labyrinthe zwischen diesen Teilen gebildet, die ein Eindringen von
Geschossen 19 in den Fahrzeuginnenraum wirkungsvoll verhindern.
Des weiteren wird hierdurch eine kompakte Bauweise erreicht, die ein
weitgehend seriengleiches Design von außen und innen ermöglicht und
im besonderen das freie Sichtfeld durch die Panzerglasscheibe 3 nicht
oder nur geringfügig
einschränkt.
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Wie
aus 1 ersichtlich, ist
der Anbindungsbereich zwischen Panzerglasscheibe 3 und Fahrzeugbauteil
5 vom Fahrzeuginnenraum 21 her mittels einer Abdeckung 39 abgedeckt
und somit von den Fahrzeuginsassen nicht erkennbar. Durch Entfernen
der Abdeckung 39 ist die Zugänglichkeit zu den Befestigungselementen 33 und
den Stellelementen 60 gegeben, was die Montage und Demontage der
Panzerglasscheibe 3 vereinfacht. Zur Demontage der Panzerglasscheibe 3 muss
daher nicht von der Fahrzeugaußenseite
her auf diese eingewirkt werden, was derzeit häufig zu Beschädigungen
der Fahrzeugkarosserie und der Panzerglasscheibe 3 führt.
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Im
Folgenden wird ein vorteilhaftes Verfahren zur Montage und Demontage
der Panzerglasscheibe 3 beschrieben: Zur Vorbereitung der
eigentlichen Montage wird die Panzerung 23 mit ihrem Basisteil 31 flächig auf
der dem Fahrzeuginnenraum 21 zugewandten Seite der Fahrzeugkarosserie
fest und unverrückbar
angebracht, insbesondere mittels einer Stoffschlussverbindung. Des
Weiteren wird der Halteflansch 9 oder alternativ der Befestigungsflansch 11 mit
dem elastischen Dichtelement 13 versehen. Dann wird die
Panzerglasscheibe 3 in die Karos serieöffnung eingesetzt. Dabei gelangt
der Befestigungsflansch 11 über das Dichtelement 13 in
Anlagekontakt mit dem Halteflansch 9 und das Verbindungselement 35 in
Anlagekontakt mit dem Schenkel 27 der Panzerung 23.
Dann werden von der Fahrzeuginnenraumseite her die Befestigungselemente 33 in
die Durchgangsöffnungen 29 eingeführt und
in die Gewindebohrungen 37 eingeschraubt. Sofern die Panzerglasscheibe 3 bereits
exakt gegenüber
dem Fahrzeugbauteil 5 ausgerichtet ist, können die
Befestigungselemente 33 sofort fest angezogen werden, ansonsten
ist zuvor die Ausrichtung in z-Richtung mittels der Stellelemente 60 und
in x- und y-Richtung vorzunehmen. Abschließend kann die Abdeckung 39 angebracht
werden. Die Demontage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, das heißt, es müssen lediglich die
Befestigungselemente 33 aus dem Verbindungselement 35 herausgeschraubt
werden, um die Panzerglasscheibe 3 zu entfernen.
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Festzuhalten
bleibt noch, dass die Anordnung und Ausgestaltung des Halteflansches 9 so
an die Panzerglasscheibe 3 angepasst ist, dass diese im eingebauten
Zustand vorzugsweise umlaufend aufliegt. Eine umlaufende Anlage
des Verbindungselements 35 am Schenkel 27 ist
grundsätzlich
möglich. Sofern
jedoch die Stellelemente 60 entsprechend weit aus den Gewindedurchgangsbohrungen 62 herausragen,
ist das Verbindungselement 35 zumindest partiell, also
in Teilbereichen vom Schenkel 27 abgehoben.
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2 zeigt einen Ausschnitt
eines zweiten Ausführungsbeispiels
des gepanzerten Fahrzeugs 1 im Bereich des Anbindungsbereichs der
Panzerglasscheibe 3 an das Fahrzeugbauteil 5 in
Schnittdarstellung. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen,
so dass insofern auf die Beschreibung zur 1 verwiesen wird. Im Folgenden wird lediglich auf
die Unterschiede näher
eingegangen. Die in die Panzerglasscheibe 3 integrierte
zweite Randstufe 17 und das Verbindungselement 35 sind
derart aneinander angepasst, dass das Verbindungselement 33 bündig mit
der inneren Flachseite der Panzerglasscheibe 3 abschließt, während bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß der 1 die am Verbindungselement 33 vorgesehene
Anlagefläche
zur Anlage des Schenkels 27 gegenüber der Innenfläche der
Panzerglasscheibe 3 zurückversetzt
ist.
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Bei
dem in 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist das Anbindungsbereich-Überdeckungsprofil 25 der
Panzerung 23 mehrteilig ausgebildet, wobei ein erstes Teil 41 fest
mit dem Fahrzeugbauteil 5 verbunden, vorzugsweise verklebt
ist und ein zweites Teil 43 mit der Panzerglasscheibe 3 zerstörungsfrei
lösbar
verbunden ist.
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Das
erste Teil 41 weist einen Stützabschnitt 45 auf,
der auf der Rückseite
des Halteflansches 9 an diesem anliegt, wodurch dieser
verstärkt
beziehungsweise versteift ist. Das erste Teil 41 ist so
ausgestaltet und angeordnet, dass gleichzeitig auch der benachbarte
Bereich des Fahrzeugbauteils 5, hier die A-Säule, gegen
Durchschuss gesichert ist.
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Das
zweite Teil 43 ist eine Profilleiste, die im Wesentlichen
die gleiche Querschnittsform wie das Überdeckungsprofil 25 gemäß 1 aufweist. Das zweite Teil 43 weist
den Schenkel 27 und einen weiteren Schenkel 44 auf
die jeweils mittels mindestens einer, hier von einer Schraube gebildeten
Befestigungselement 33 mit der Panzerglasscheibe 3 beziehungsweise
dem ersten Teil 41 der Panzerung 23 lösbar befestigbar
sind.
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Der
erste Schenkel 27 ist vorzugsweise mittels mehrerer Befestigungselemente 33 am
Verbindungselement 35 lösbar
befestigt, wobei die in der Darstellung gemäß 2 nicht erkennbaren Durchgangsöffnungen 29 im
Schenkel 27, die die in die Gewindebohrungen 37 eingeschraubten
Befestigungselemente 33 durchgreifen, eine so große lichte
Breite und/oder Länge
aufweisen, dass das zweite Teil 43 relativ gegenüber dem
Verbindungselement 35 bewegbar ist, wie mit einem Doppelpfeil 47 angedeutet, um
Längs-
und/oder Quertoleranzen ausgleichen zu können. Des weiteren können Stellelemente 60,
wie anhand der 1 und 6 beschrieben, vorgesehen sein,
um die Panzerglasscheibe 3 in z-Richtung exakt zu positionieren.
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Der
zweite Schenkel 44 ist mit dem ersten Teil 41 in
gleicher Art und Weise wie der erste Schenkel 27 mit dem
Gewindebohrungen 37 aufweisenden Verbindungselement 3 an
der Panzerglasscheibe 3 verbunden. Der Schenkel 44 ist
also auch mit entsprechend großen
Durchgangsöffnungen 29 (nicht dargestellt)
versehen, durch die jeweils ein Befestigungselement 33 durchgesteckt
ist, das in eine am ersten Teil 41 vorgesehene Gewindebohrung 37 eingeschraubt
ist. Aufgrund dieser Ausgestaltung ist der Schenkel 44 bei
eingeschraubten Befestigungselementen 33 relativ gegenüber dem
ersten Teil 41 ausrichtbar, wie mit einem Doppelpfeil 49 angedeutet.
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Zur
Montage ist festzuhalten, dass zunächst das erste Teil 41 der
Panzerung 23 mittels einer Stoffschlussverbindung mit dem
Fahrzeugbauteil 5 fest verbunden und das elastische Dichtelement 13 auf einen
der Flansche 9, 11 aufgebracht wird. Das zweite
Teil 43 der Panzerung 23 wird zunächst am
mit der Panzerglasscheibe 3 befestigten Verbindungselement 35 oder
vorzugsweise nur am ersten Teil 43 befestigt, so dass die
weitere Montage wie bei dem anhand der 1 beschriebenen Ausführungsbeispiel erfolgen kann.
Das ordnungsgemäße Anziehen
der Befestigungselemente 33 erfolgt vorzugsweise erst dann,
wenn die Panzerglasscheibe 3 sich im Aufnahmerahmen 7 befindet
und das zweite Teil 43 der Panzerung 23 in gewünschter Weise
gegenüber
dem Verbindungselement 35 und dem ersten Teil 41 ausgerichtet
ist.
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3 bis 5 zeigen jeweils einen Ausschnitt eines
weiteren Ausführungsbeispiels
der mehrschichtigen Panzerglasscheibe 3 in deren Randbereich.
Teile, die bereits anhand der vorstehenden Figuren beschrieben wurden,
sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, so dass insofern auf die
Beschreibung zu den 1 und 2 verwiesen wird.
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Den
Ausführungsbeispielen
gemäß der 3 und 4 ist gemeinsam, dass das Verbindungselement 35 in
die Panzerglasscheibe 3 so integriert ist, dass beim Anziehen
der Befestigungselemente 33 das Verbindungselement 35 sich
an einem einen Hinterschnitt bildenden Absatz der Panzerglasscheibe 3 abstützen kann,
damit es von mittels der Befestigungselemente 33 aufgebrachten
Zugkräften
nicht von der Panzerglasscheibe 3 ablöst. Ein Herausziehen des Verbindungselements 35 aus
der Aufnahme der Panzerglasscheibe 3 kann praktisch ausgeschlossen
werden. Hierzu ist die Aufnahme für das Verbindungselement 35 mit
einer entsprechenden Aussparung 51 versehen, in die das
Verbindungselement 35 teilweise hineinragt und sich bei
Zugbeaufschlagung durch die Befestigungselemente 33 abstützen kann.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 5 weist das Verbindungselement 35 einen
seitlich nach außen
ragenden Flansch 53, der bei in den Aufnahmerahmen 7 eingesetzter
Panzerglasscheibe 3 zwischen dem Befestigungsflansch 11 der
Scheibe und dem Halteflansch 9 angeordnet ist, so dass
bei Zugbeaufschlagung des Verbindungselements 35 beim Einschrauben
der Befestigungselemente 33 das angeklebte Verbindungselement 35 zusätzlich gegen Ablösung gesichert
ist.