DE10340451A1

DE10340451A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung der Schreibdynamik

Info

Publication number: DE10340451A1
Application number: DE10340451A
Authority: DE
Inventors: Rene Baltus
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2003-08-31
Filing date: 2003-08-31
Publication date: 2005-03-24

Abstract

Es wird eine Vorrichtung beschrieben, die es erlaubt, die Dynamik bei der Leistung von Schriftproben sowohl in ihrem Druck nach unten als auch in ihrem Druck zur Seite berührungslos zu erfassen. Die Schreiboberfläche ist austauschbar gestaltet.

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung der Schreibdynamik sind bekannt. Eine davon ist in DE 197 19 188.6 beschrieben. Dort wird Bezug genommen auf EP 0 560 356. Weitere sind DE 101 47 240.4 und DE 101 53 404.3 angemeldet. Während EP 0 560 356, 101 47 240.4 und 101 53 404.3 die Dynamik der Schrifteingabe unterhalb der Schreibfläche erfaßt wird, wird in DE 197 19 188 schon für den wissenschaftlichen und forensischen Einsatz die seitliche Wirkrichtung der Schreibdynamik und deren Erfassung erläutert.
Nachteilig bei DE 197 19 188 und EP 0 560 356 ist, dass dort Wägezellen zum Einsatz kommen. Obwohl technisch machbar und auch in einer Kleinserie realisiert, ist der Energieverbrauch von Wägezellen zu hoch um z.B. mit einer Stromquelle aus einem PC, wie z.B. USB, betrieben zu werden. Ferner ist von Nachteil, dass eine mehr oder weniger starre Verbindung von Schreibfläche und Wägezelle zwingend erforderlich ist. Diese Verbindung führt zwangsläufig zu Torsion der Wägezelle; Fehlmessungen sind damit nicht auszuschließen. Ein Verfahren um die Bewegungen der Schreibplatte berührungs- und somit torsionsfrei zu gestalten sind in DE 101 53404.3 und DE 101 47 240.4 beschrieben.
Weiterhin von Nachteil in DE 197 19 188 ist, dass nicht erläutert ist, wie die Schreibplatte auf den darunter angeordneten Wägezellen befestigt ist. Jede wie auch immer geartete mechanische Verbindung zwischen Schreibplatte und Wägezelle oder Kraftsensor kann einer wissenschaftlichen Anforderungen genügende Messung der beim Schreiben auftretenden Seitenkräfte nicht zulassen.
Der Stand der Technik zeigt bisher auch nicht die Möglichkeit, die Schreibunterlage wechselbar zu gestalten.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die es erlaubt, sowohl die nach unten als auch seitlich wirkenden Kräfte bei der Eingabe einer Schriftprobe berührungslos und somit torsionsfrei zu erfassen und die Schreibplatte so zu lagern, dass sie alle Bewegungen in allen Richtungen die der Schreibdruck auslöst, ohne größere Reibungsverluste und Widerstände folgt.
Dazu ist vorgesehen, die Schreibplatte so auf mindestens 4 Kugeln zu lagern, dass sie seitlich und in die Tiefe in jeder Richtung und Stärke eine schreibdruckproportionale Bewegung ausführen kann. Diese Bewegung wird seitlich begrenzt durch eine federnde Anstoßleiste, nach unten durch eine federnde Auflage der Platte. An der oberen und unteren Kante der Schreibplatte sind jeweils mindestens zwei Abstandsensoren, z.B. Reflexlichtschranken, angeordnet, die den in Abhängigkeit der auf die Feder wirkende Kraft sich ändernde Abstand messen. Weiterhin ist vorgesehen auch an die seitlichen Bewegungen der Schreibplatte wie vor beschrieben zu messen.
Die nach untenwirkenden Kräfte werden wie in DE 101 53 404.3 oder in 101 47 240.4 beschrieben, gemessen, so dass insgesamt mindestens 8, Idealerweise 12 Abstandssensoren zur Wirkung kommen.
Da wissenschaftliche oder forensische Schriftuntersuchungen auf wechselnden Schreibunterlagen, wie Holz, Kunststoff, Metall, Glas, etc. erfolgen, ist es vorgesehen, die Schreibauflage austauschbar zu gestalten. Ebenso kann dann das Medium auf dem geschrieben wird, wie Papier, Folien, etc. auf eine ferromagnetische Geräteoberfläche mittels handelsübliche Magnete oder Magnetstreifen leicht befestigt und ausgetauscht werden.

1: Schreibfläche
2: Vertiefung zur Einlage verschiedener Materialien
3: Ferromagnetische Geräteoberfläche
4: Abstandsensor, z.B. Reflexlichtschranke
5: Lagerkugel
6: Abstandsensor, z.B. Reflexlichtschranke
7: Federn oder federndes Material, auch Magnete
8: Grundplatte
9: Verschiebbarer Winkel zur Kalibrierung
10: Stellschraube zur Kalibrierung
11: Kugelgelagerte, frei bewegliche Platte
12: Schreibdruckaufnehmende, federnd gelagerte Platte oder Rahmen

Claims

Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung der Schreibdynamik, dadurch gekennzeichnet, dass die Schreibplatte aus DE 101 53 404.3 in einer Kombination mit DE 101 47 240.4 und EP 0 560 356 nun als Schreibplattenträger seitlich frei beweglich und durch eine Federleiste begrenzt so auf Kugeln gelagert ist und dass die komplette beim Schreiben entstehende Schreibdynamik über die seitlich und nach unten wirkende schreibdruckabhängige Plattenbewegung berührungslos über schreibdruckproportionale und berührungslose Abstandsmessungen, z.B. mittels Reflexlichtschranken, erfaßt und in einem Rechnerprogramm ausgewertet wird.
Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung der Schreibdynamik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schreibauflage austauschbar gestaltet ist, wobei der auf den Kugeln gelagerte Schreibplattenträger eine Vertiefung besitzt, in der die jeweiligen Schreibauflagen beliebigen Materials einlegbar sind.
Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung der Schreibdynamik nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schreibplattenträger eine austauschbare Leiste aus fluoreszierenden Kunststoff beinhaltet, die mittels einem externen Leuchtmittel beleuchtet ist und durch das Schreibmedium, wie Papier oder Folie, rundum die Begrenzung der Schreibfläche anzeigt und dass gleichzeitig damit die Bereitschaft zur Aufnahme der Schrifteingabe signalisiert wird.
Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung der Schreibdynamik nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Geräteoberfläche aus ferromagnetischen Material besteht und dass mit Magneten oder Magnetstreifen das Schreibmedium, wie Papier oder Folie beliebiger Größe und beliebiger geometrischer Form, leicht festklemm- und wieder leicht lösbar ist.
Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung der Schreibdynamik nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Federleisten zur Kalibrierung verstellbar sind.
Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung der Schreibdynamik nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erfassung des Schreibdruckes lediglich ein zentral angeordneter Sensor nutzbar ist, wobei dann die Schreibfläche mit einer einfachen drucksensitive Folie zur Erfassung der Schriftfaksimile ausgerüstet ist.
Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung der Schreibdynamik nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur berührungslosen Abstandsmessung induktive, kapazitive, magnetische oder pneumatische Sensoren zum Einsatz gelangen.