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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Übertragung
von Audiodateien in einem privaten Telekommunikationsnetzwerk.
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Im
Bereich von Unterhaltungs- bzw. Telekommunikationstechnik für Krankenhäuser und
Seniorenheime sind heute Systeme bekannt, bei denen Patienten über ein
digitales Patientenendgerät
Telekommunikationsdienstleistungen und Fernseh/Radioempfang am Patientenbett
in Anspruch nehmen können.
Diese Dienstleistungen werden an die Patienten über spezifische Serversysteme
in einem privaten Telekommunikationsnetzwerk des Krankenhauses/Seniorenheims
verkauft.
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Aus
der
DE 199 02 468
A1 ist ein Telekommunikationsendgerät bekannt, mit dessen Hilfe
es einem Benutzer möglich
ist, Audiodateien in einer Datenzentrale mithilfe von Steuerbefehlen,
die über
die Tastatur des Telekommunikationsendgeräts eingegeben werden, fern
abzuhören.
Dabei ist es dem Benutzer auch möglich,
zu einzelnen Audio- und/oder Videotiteln innerhalb der Audiodatei
vor- oder zurückzuspringen.
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Die
US 2002/0002541 A1 beschreibt ein System zum Verbreiten digitaler
Inhalte über
ein digitales Netzwerk. Anwendersysteme und ein Bibliotheksserver
sind mit dem Netzwerk verbunden. Ein Anwender empfängt über das
Netzwerk Audiodaten aus einer Datenbank, die mit dem Server verbunden ist.
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Die
DE 101 61 559 A1 beschreibt
ein Kommunikationsendgerät
und ein Kommunikationssystem, bei denen eine Telekommunikationsanlage
3 mit einer
zentralen Toneinspeisung, insbesondere zur Einspeisung eines Fernsehtones
vorgesehen ist.
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Die
DE 100 04 165 A1 beschreibt
eine Kommunikationseinheit, bei der Radio- und/oder Fernsehtonkanäle in eine
Nebenstellenanlage eingespeist werden. Die Radio- oder Fernsehtonkanäle werden
an ein Telefonendgerät
eines Benutzers übertragen.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Abhören von
Audiodateien in einem privaten Telekommunikationsnetzwerk für Benutzer
des Telekommunikationsnetzwerks als Dienst bereit zu stellen. Die
Aufgabe wird durch ein Telekommunikationsendgerät gemäß Patentanspruch 1, eine Servereinrichtung
gemäß Patentanspruch
11, ein System gemäß Patentanspruch
18 sowie Verfahren gemäß den Patentansprüchen 21,
22 und 23 gelöst.
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Ein
Telekommunikationsendgerät
gemäß der vorliegenden
Erfindung zum Empfangen und Ausgeben von Audiodateien in einem privaten
Telekommunikationsnetzwerk weist eine Identifizierungseinrichtung
auf und zeichnet sich dadurch aus, dass das Telekommunikationsendgerät weiterhin
eine Schnittstelle aufweist, über
die das Telekommunikationsendgerät
an eine Servereinrichtung anschließbar ist. Die Identifizierungseinrichtung
ist zur Durchführung einer
Identifizierungsprozedur des Telekommunikationsendgeräts mit der
Servereinrichtung vorgesehen, wobei nach Abschluss der Identifizierungsprozedur die
Audiodateien vom Telekommunikationsendgerät über das private Telekommunikationsnetzwerk
empfangen werden. Die Audiodateien werden daraufhin über das
Telekommunikationsendgerät
ausgegeben.
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Hierdurch
erhält
ein Benutzer des erfindungsgemäßen Telekommunikationsendgeräts in vorteilhafter
Weise nach Durchführung
der Identifizierungsprozedur Zugriff auf die Audiodateien, die über das
private Telekommunikationsnetzwerk an das Telekommunikationsendgerät übertragbar
und an diesem ausgebbar sind. Somit erhält der Benutzer des Telekommunikationsendgeräts einen
Mehrwert dadurch, dass ihm mithilfe des Telekommunikationsendgeräts ein Empfangen
und ein Ausgeben der Audiodateien am Telekommunikationsendgerät ermöglicht ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Telekommunikationsendgeräts weist
die Identifizierungseinrichtung eine Chipkarte und eine Kartenleseeinrichtung
auf oder ist die Identifizierungseinrichtung integral mit dem Telekommunikationsendgerät ausgebildet.
Dadurch ist es dem Benutzer des Telekommunikationsendgeräts auch nach
einem Wechsel des benutzten Telekommunikationsendgeräts, wie
es beispielsweise bei einer Verlegung des Benutzers innerhalb des
Krankenhauses bzw. Seniorenheims häufig vorkommt, auch weiterhin
möglich,
mithilfe der Identifizierungseinrichtung den Dienst des Abhörens der
Audiodateien zu nutzen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Telekommunikationsendgeräts ist das
Telekommuni kationsendgerät als
ISDN-Endgerät
ausgebildet, wobei für
eine Dialogsteuerung zwischen dem Telekommunikationsendgerät und einer
Servereinrichtung und für
eine Übertragung
von Steuerungsdaten eines Bedienmenüs am Telekommunikationsendgerät ein ISDN-D-Kanal
vorgesehen ist. Dadurch wird für
die Übertragung
der Steuerungsdaten eine Nutzung eines von zwei ISDN B-Kanälen vermieden,
wodurch dem Benutzer des Telekommunikationsendgeräts während des
Abhörens
der Audiodateien ein freier B-Kanal zur Verfügung steht. Mit dem dadurch
verbleibenden freien ISDN B-Kanal erhält der Benutzer somit die Möglichkeit,
Telefonanrufe auch während des
Abhörens
bzw. des Navigierens durch die Audiodateien zu empfangen.
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Eine
weitere bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Telekommunikationsendgeräts zeichnet
sich dadurch aus, dass mehrere der Telekommunikationsendgeräte an eine
Vermittlungseinrichtung anschließbar sind, wodurch den Telekommunikationsendgeräten ein
im Wesentlichen gleichzeitiger Zugriff auf die Audiodateien ermöglicht ist.
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Dadurch
steht das Abhören
der Audiodateien in vorteilhafter Weise mehreren Benutzern des privaten
Telekommunikationsnetzwerks als Mehrwertdienst zur Verfügung.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren detailliert beschrieben.
Darin zeigen:
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1 ein
grundsätzliches
Blockschaltbild einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Übertragung
von Audiodateien in einem privaten Telekommunikationsnetzwerk;
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2 eine
Dialogsteuerung zwischen verschiedenen Elementen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Auswählen
und Übertragen
einer Audiodatei; und
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3 eine
weitere Dialogsteuerung zwischen verschiedenen Elementen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Navigieren in der Audiodatei.
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1 zeigt
ein prinzipielles Blockschaltbild einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Ein digitales Patientenendgerät 30 weist
ein Telekommunikationsendgerät 1 auf.
Das digitale Patientenendgerät 30 umfasst
weiterhin eine Fernsehempfangseinrichtung 31. Mithilfe
des digitalen Patientenendgeräts 30 ist
es einem Patienten/Senior möglich,
eine komfortable Steuerung von Fernseh- bzw. Radioempfang direkt
am Patientenbett zu ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird dieser
Komfort auf das Abhören
von Audiodateien 10 ausgeweitet.
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Das
Telekommunikationsendgerät 1 weist eine
Auskopplungseinrichtung 2 zur Auskopplung von Audiosignalen
auf. Die Auskopplungseinrichtung 2 kann beispielsweise
als Kopfhörerbuchse
zum Anschließen
einer Kopfhörereinrichtung 13 am
Telekommunikationsendgerät 1 ausgebildet
sein. Weiterhin umfasst das Telekommunikationsendgerät 1 eine Kartenleseeinrichtung 14.
Mithilfe einer Chipkarte 15, die ein Benutzer des Telekommunikationsendgeräts 1 in
die Kartenleseeinrichtung 14 einschiebt, kann der Benutzer
des Telekommunikationsendgeräts 1 eine
Identifizierungsprozedur des Telekommunikationsendgeräts 1 mit
einer Servereinrichtung 4 initiieren. Die Servereinrichtung
kann beispielsweise als Audioserver ausgebildet sein.
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Das
Telekommunikationsendgerät 1 weist weiterhin
eine Schnittstelle 16 auf, über die das Telekommunikationsendgerät 1 an
eine Schnittstelle 21 einer Vermittlungseinrichtung 3 anschließbar ist.
Eine Verbindung zwischen der Schnittstelle 16 am Telekommunikationsendgerät 1 und
der Schnittstelle 21 an der Vermittlungseinrichtung 3 kann
beispielsweise als Zweidrahtleitung ausgebildet sein. Die Vermittlungseinrichtung 3 ist über eine
Verbindungseinrichtung 12 an eine Schnittstelle 5 einer
Servereinrichtung 4 anschließbar, wobei die Verbindungseinrichtung 12 beispielsweise
als standardisierte SO-Vierdraht-Schnittstelle ausgebildet sein
kann. Die Schnittstelle 5 der Servereinrichtung 4 weist
eine Verbindung zu einer Zugriffsschicht 6 einer Applikationssoftware
der Servereinrichtung 4 auf. Dabei ist eine Interprozesskommunikation
zwischen der Zugriffsschicht 6 und einer Dialogsteuereinrichtung 7 bzw.
einer Audiosteuereinrichtung 8 der Servereinrichtung 4 vorgesehen.
Auch zwischen der Dialogsteuereinrichtung 7 und der Audiosteuereinrichtung 8 sowie
zwischen der Dialogsteuereinrichtung 7 und einer Datenbank 9,
in der Nutzungsdaten der Benutzer des Telekommunikationsendgeräts 1 abgespeichert
sind, ist eine Interprozesskommunikation vorgesehen. Ferner ist
auch zwischen der Audiosteuereinrichtung 8 und den Audiodateien 10 eine
Interprozesskommunikation vorgesehen.
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Schließlich umfasst
die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Übertragung
der Audiodateien 10 noch eine Abrechnungseinrichtung 11,
die mit der Servereinrichtung 4 verbunden ist und mit deren
Hilfe Telekommunikationsdienstleistungen sowie Dienste durch das Übertragen
und Abhören
der Audiodateien 10 zentral abrechenbar sind. Das Telekommunikationsendgerät 1 ist
vorzugsweise als digitales ISDN-Endgerät mit einem Display ausgebildet,
wobei mittels Soft-keys des Displays eine komfortable Steuerung/Navigation
innerhalb der Audiodatei 10 ermöglicht wird. Ein aus der Audiodatei
gebildetes Audiosignal wird über
einen ISDN-B-Kanal an das Telekommunikationsendgerät 1 übertragen
und mittels einer elektronischen Weiche über die Schnittstelle 16 an die
Kopfhörereinrichtung 13 ausgegeben.
Dadurch ist es dem Benutzer des Telekommunikationsendgeräts ermöglicht,
die Audiodatei 10, die beispielsweise als Hörbuch ausgebildet
sein kann, mit Hilfe der Kopfhörereinrichtung 13 abzuhören.
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Obwohl
die 1 lediglich ein einzelnes Telekommunikationsendgerät 1 an
die Vermittlungseinrichtung 3 angeschlossen zeigt, ist
es selbstverständlich,
dass mehrere Telekommunika tionsendgeräte 1 an die Vermittlungseinrichtung 3 anschließbar sind.
Dadurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, Benutzern von verschiedenen
Telekommunikationsendgeräten 1 den
erfindungsgemäßen Dienst
des Abhörens
der Audiodateien 10 zu ermöglichen, wobei ein im Wesentlichen
gleichzeitiger Zugriff der verschiedenen Benutzer auf die Audiodateien 10 ermöglicht ist.
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Um
in den Genuss des Abhörens
der Audiodateien 10 zu gelangen, muss der Benutzer des
Telekommunikationsendgeräts 1 zunächst eine
Identifizierungsprozedur mittels des Telekommunikationsendgeräts 1 mit
der Servereinrichtung 4 durchführen. Die Durchführung der
Identifizierungsprozedur dient einer Autorisierung des Teilnehmers
und kann auf verschiedene Arten erfolgen. Bei der bereits erwähnten Autorisierung
des Benutzers des Telekommunikationsendgeräts 1 mithilfe der
Chipkarte 15, die in die Kartenleseeinrichtung 14 eingeschoben
wird, hat der Benutzer nach dem Einschieben der Chipkarte 15 in
die Kartenleseeinrichtung 14 sofort Zugang zu individuellen
Nutzerdaten, die in Anspruch genommene Telekommunikationsdienstleistungen
im privaten Telekommunikationsnetzwerk 20 personenbezogen
spezifizieren. Diese Daten sind vorzugsweise in der Datenbank 9 abgespeichert.
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Weiterhin
hat der Benutzer nach der mittels der Chipkarte 15 durchgeführten Identifizierungsprozedur
sofort Zugang zu den Audiodateien 10 der Servereinrichtung 4.
Die Durchführung
der Autorisierung mittels der Chipkarte 15 hat den Vorteil,
dass der Patient/Senior auch für
den Fall, dass er innerhalb des Krankenhauses/Seniorenheims verlegt
wird, nach der Verlegung sofort Zugang zu seinen Nutzungsdaten und
den Audiodateien 10 erhält,
ohne dass dieser Umzug verwaltungstechnisch einer zentralen Telefonanlage
mitgeteilt werden muss. Dies ist insofern vorteilhaft, als die Verwaltung
des Krankenhauses/Seniorenheims normalerweise nur tagsüber zu bestimmten
Zeiten arbeitet und Verlegungen auch zu anderen Zeiten stattfinden
können.
Dadurch können
beispielsweise auch abends ein gelieferte Patienten nach Erhalt ihrer
Chipkarte 15 sofort die gesamten Dienste des privaten Telekommunikationsnetzwerks 20 nutzen.
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Eine
alternative Möglichkeit
zur Identifizierung des Benutzers des Telekommunikationsendgeräts 1 besteht
in einer Eingabe von benutzerindividuellen Zeichenfolgen über eine
Tastatur des Telekommunikationsendgeräts 1.
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Nach
Durchführung
einer der beiden genannten möglichen
verschiedenen Identifizierungsprozeduren wird vorzugsweise eine
Bonitätsprüfung des
Teilnehmers durchgeführt,
wobei eine Bonität des
Benutzers mithilfe der Nutzerdaten überprüft wird. Eine Verwaltung des
erfindungsgemäßen Dienstes
zum Abhören
der Audiodateien 10 kann ebenfalls für alle Benutzer zentral mit
Hilfe der Datenbank 9 erfolgen. Dabei kann besonders vorteilhaft eine
zentrale Verwaltung von individuellen Lesezeichen der verschiedenen
Benutzer der Telekommunikationsendgeräte 1 durchgeführt werden.
Mithilfe der individuellen Lesezeichen ist es den Benutzern vorteilhaft
möglich,
unterbrochene Abhörungen
der Audiodateien 10 bei einer Wiederaufnahme des Abhörens an
denjenigen Stellen der Audiodatei 10 fortzusetzen, an denen
die Abhörung
unterbrochen wurde.
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Eine
Ausbildung des Telekommunikationsendgeräts 1 als ISDN-Endgerät bietet
den Vorteil, dass während
einer Abhörung
der Audiodatei 10 über einen
der beiden ISDN-B-Kanäle
ein B-Kanal für
einen Telefonanruf genutzt werden kann. Dabei wird bei einem ankommenden
Telefonanruf während
des Abhörens
der Audiodatei 10 die Abhörung unterbrochen, um die Annahme
und Durchführung
des Telefonanrufs am zweiten B-Kanal zu ermöglichen. Nach Beendigung des
Telefongesprächs
kann das erwähnte
fortgesetzte Abhören
der Audiodatei 10 an der unterbrochenen Stelle durchgeführt werden.
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Obwohl
in der 1 die Dialogsteuereinrichtung 7 und die
Audiosteuereinrichtung 8 zur Steuerung des erfindungsgemäßen Nutzens
der Audiodateien 10 in einer einzelnen Servereinrichtung 4 angeordnet
dargestellt sind, ist es selbstverständlich, dass aus Lastgründen die
Dialogsteuereinrichtung 7 und die Audiosteuereinrichtung 8 auch
in verschiedenen Servereinrichtungen 4 innerhalb des privaten
Telekommunikationsnetzwerks 20 angeordnet sein können. Dies
resultiert in einem als verteiltes System ausgebildete Servereinrichtung 4,
das eine individuelle Auslegung von Rechenkapazitäten erlaubt.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Übertragung
der Audiodateien 10 sieht vor, dass die Audiodateien 10 in komprimierter
Form, insbesondere nach einem Standard G.725 über die Verbindungseinrichtung 12 sowie
von der Schnittstelle 21 der Vermittlungseinrichtung 3 zur
Schnittstelle 16 des Telekommunikationsendgeräts 1 übertragbar
sind. Die komprimierten Audiodaten 10 werden nach ihrem
Empfang innerhalb des Telekommunikationsendgeräts 1 dekomprimiert und
ermöglichen
somit nach der Dekompression eine im Vergleich zu unkomprimierten
Audiodaten verbesserte Audiosignalqualität. Es kann dadurch eine Bandbreite
der Audiodaten von 8kHz in vorteilhafter Weise über die mit 3,4 kHz begrenzte
Bandbreite des ISDN-B-Kanals übertragen
werden.
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Eine
Signalisierung zwischen dem Telekommunikationsendgerät 1 und
der Servereinrichtung 4 findet vorzugsweise mithilfe des
ISDN-D-Kanals statt. Dabei werden sogenannte „Nutzer-zu-Nutzer-Datenelemente" des ISDN-D-Kanals verwendet, um eine
Steuerung der Audiodateien 10 bzw. eine Dialogsteuerung
zwischen dem Telekommunikationsendgerät 1 und der Servereinrichtung 4 durchzuführen. Zur Übertragung
der Nutzer-zu-Nutzer-Datenelemente
innerhalb des ISDN-D-Kanals wird das standardisierte ISDN-DSS1-Protokoll
verwendet. Mithilfe der Abrechnungseinrichtung 11 können Nutzungsdaten
der einzelnen Benutzer der Telekommunikationsendgeräte 1 individuell
abgerechnet werden.
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2 zeigt
eine prinzipielle Darstellung einer Dialogsteuerung zwischen dem
Telekommunikationsendgerät 1,
der Dia logsteuereinrichtung 7 und der Audiosteuereinrichtung 8.
Ausgelöst
und erhalten wird die Dialogsteuerung dabei von einem Benutzer, der
in einem Schritt 2a durch ein Bedienmenü auf dem Display des Telekommunikationsendgeräts 1 navigiert.
Das Navigieren kann beispielsweise unter Zuhilfenahme von Soft-Keys im Display erfolgen.
In einem Schritt 2b sendet das Telekommunikationsendgerät 1 einen
Befehl an die Dialogsteuereinrichtung 7 zur Auswahl einer
Liste der in der Servereinrichtung 4 verfügbaren Audiodateien 10.
Daraufhin sendet in einem Schritt 2c die Dialogsteuereinrichtung 7 in
einem Nutzer-zu-Nutzer-Datenelement des ISDN-D-Kanals eine Auswahl
der verfügbaren
Audiodateien 10 an das Telekommunikationsendgerät 1. In
einem Schritt 2d wird mithilfe eines Nutzer-zu-Nutzer-Datenelements ein
Befehl zur Anzeige der nächsten
Seite in der Liste der verfügbaren
Audiodateien 10 an die Dialogsteuereinrichtung 7 gesendet. In
einem Schritt 2e sendet daraufhin die Dialogsteuereinrichtung 7 mittels
eines Nutzer-zu-Nutzer-Datenelements
die gewählte
Seite der Audiodateien 10 an das Telekommunikationsendgerät 1.
In einem Schritt 2f selektiert daraufhin der Benutzer eine
der Audiodateien 10. In einem Schritt 2g sendet
die Dialogsteuereinrichtung 7 einen Befehl zur Initiierung der
Wiedergabe der ausgewählten
Audiodatei 10 an die Audiosteuereinrichtung 8.
Daraufhin sendet die Audiosteuereinrichtung 8 in einem
Schritt 2h eine Verbindungsaufbaumeldung (SETUP) mit einem
Nutzer-zu-Nutzer-Datenelement
an das Telekommunikationsendgerät 1 und
teilt dem Telekommunikationsendgerät 1 mit, dass die
Verbindung zwischen der Audiosteuereinrichtung 8 und dem
Telekommunikationsendgerät 1 eine
Wiedergabe der selektierten Audiodatei 10 bezweckt. Das
Telekommunikationsendgerät 1 wertet
das Nutzer-zu-Nutzer-Datenelement der Verbindungsaufbaumeldung auf
und baut die Verbindung zur Audiosteuereinrichtung 8 auf.
Die Audiodatei 10 wird nunmehr von der Servereinrichtung 4 an
das Telekommunikationsendgerät 1 übertragen. In
einem Schritt 2i erfolgt eine Auskopplung des Audiosignals über die
Auskopplungseinrichtung 2 des Telekommunikationsendgeräts 1 an
die Kopfhörereinrichtung 13.
In einem Schritt 2j meldet die Au diosteuereinrichtung 8 an
die Dialogsteuereinrichtung 7, dass die Verbindung zwischen
der Servereinrichtung 4 und dem Telekommunikationsendgerät 1 ohne
Störung
verläuft.
Die Vorgänge
der Schritte 2i und 2j können im Wesentlichen gleichzeitig
erfolgen. Die Audiosteuereinrichtung 8 öffnet die ausgewählte Audiodatei 10,
die als Audio-Streaming-Datei ausgebildet sein kann, und beginnt
die entsprechenden Audiodaten auf einem der ISDN-B-Kanäle zu übertragen.
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In
einem Schritt 2k ist angedeutet, dass es dem Benutzer des
Telekommunikationsendgeräts 1 während des
Abhörens
der Audiodatei 10 möglich
ist, mithilfe des Bedienmenüs
am Telekommunikationsendgerät 1 eine
Navigation innerhalb der Audiodatei 10 durchzuführen. Dies
kann beispielsweise bedeuten, dass die Wiedergabe der Audiodatei 10 unterbrochen
und/oder dass innerhalb der Audiodatei 10 vor- und zurückgeblättert werden
kann. Die innerhalb der Dialogsteuerung ausgetauschten Informationen zwischen
dem digitalen Telekommunikationsendgerät 1, der Dialogsteuereinrichtung 7 und
der Audiosteuereinrichtung 8 werden an die Abrechnungseinrichtung 11 übermittelt,
so dass diese den Dienst des Hörens
der Audiodatei 10 zusammen mit Telekommunikationsdienstleistungen
im privaten Telekommunikationsnetzwerk 20 für die Erstellung
einer individuellen Gebührenrechnung
für den
Benutzer verwenden kann. Dadurch steht einem Betreiber des Krankenhauses/Seniorenheims
ein verrechenbares Leistungsmerkmal zur Verfügung, mit dem der Betreiber Umsätze erwirtschaften
kann. Indem dieses Leistungsmerkmal den Komfort für den Patienten
erhöht, können durch
den Betreiber des Krankenhauses/Seniorenheims entsprechende Komfortgebührensätze an einen
Sozialversicherungsträger
geltend gemacht werden.
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3 zeigt
eine Ausführungsform
einer Dialogsteuerung zwischen dem Telekommunikationsendgerät 1,
der Dialogsteuereinrichtung 7 und der Audiosteuereinrichtung 8 zum
Zweck einer Navigation innerhalb der Audiodatei 10. In
einem Schritt 3a erfolgt ein Übertragen der Audiodatei 10 von
der Servereinrichtung 4 an das Telekommunikationsendgerät 1.
In einem Schritt 3b setzt der Benutzer des Telekommunikationsendgeräts 1 mithilfe
des Bedienmenüs
am Telekommunikationsendgerät 1 einen
Befehl zum Wiedergeben nach vorwärts
innerhalb der gerade übertragenen
Audiodatei 10 ab. Daraufhin erfolgt in einem Schritt 3c ein
Absetzen eines „Vorwärts"-Befehls mittels
eines Nutzer-zu-Nutzer-Datenelements vom Telekommunikationsendgerät 1 zur Dialogsteuereinrichtung 7.
Im Rahmen der Interprozesskommunikation zwischen der Dialogsteuereinrichtung 7 und
der Audiosteuereinrichtung 8 erfolgt nunmehr in einem Schritt 3d ein
Befehl an die Audiosteuereinrichtung 8 zum Wiedergeben
nach vorwärts innerhalb
der Audiodatei 10. Die Audiosteuereinrichtung 8 setzt
daraufhin in einem Schritt 3e eine Antwort auf das von
der Dialogsteuereinrichtung 7 im Schritt 3d gesendete
Kommando ab. Schließlich
erfolgt in einem Schritt 3f die gewünschte Wiedergabe der Audiodatei 10 an
einer vorgerückten
Position.
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Die
in 3 beispielhaft dargestellte Dialogsteuerung ist
selbstverständlich
auch für
weitere Navigations- bzw. Steuerkommandos für die Audiodatei 10 anwendbar,
wie beispielsweise Start, Pause, Wiedergabe, Stop u.s.w.
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Nachfolgend
werden zwei für
die vorliegende Erfindung als besonders vorteilhaft erachtete Anwendungsszenarien
beschrieben.
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Szenario 1:
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Ein
Patient wird abends eingeliefert, wobei dem Patienten mit der Zuweisung
eines Bettenplatzes zugleich die Chipkarte 15 überreicht
wird. Dem Patienten stehen damit sämtliche Dienstleistungen des
privaten Telekommunikationsnetzwerks 20 sofort zur Verfügung. Er
kann sogleich nach der Durchführung
der erforderlichen Identifizierungs- bzw. Autorisierungsprozedur
eine Audiodatei 10 auswählen,
aus der er beispielsweise ein Hörbuch
von Seite 1 bis Seite 20, Mitte, abhört. Die Chipkarte 15 ermöglicht dem
neu eingelieferten Patienten den Abruf der Dienstleitungen des privaten
Telekommunikationsnetzwerks 20 bis zu einem vordefinierten
Verbrauchslimit.
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Mit
der Chipkarte 15 ist dem privaten Telekommunikationsnetzwerk 20 der
Ort des Patienten und des benutzten Telekommunikationsendgeräts 1 bekannt.
Eine persönliche
Identifikationsnummer (ID) wird durch die Chipkarte 15 festgelegt.
Am Tag nach der Einlieferung ordnet die Verwaltung des Krankenhauses
den Patienten der Chipkarte 15 zu und legt auf einem Konto
des Patienten das Verbrauchslimit gegebenenfalls neu fest. Unabhängig davon
wird der Patient behandelt und anschließend innerhalb des Krankenhauses
auf ein neues Zimmer verlegt. Im neuen Zimmer steckt der Patient
seine Chipkarte 15 in die Kartenleseeinrichtung 14 und
kann dadurch sein im ersten Zimmer unterbrochenes Abhören der Audiodatei 10 an
der unterbrochenen Stelle fortsetzen. Dabei setzt die Servereinrichtung 4 die
Wiedergabe im Wesentlichen dort fort, wo sie vorher beendet wurde,
beispielsweise auf Seite 20, Mitte. Alternativ kann auch der letzte,
bereits gehörte
Absatz der Audiodatei 10 wiederholt werden. Während der
Wiedergabe der Audiodatei 10 bekommt der Patient einen
Telefonanruf, wobei die Wiedergabe der Audiodatei 10 angehalten
und nach Beendigung des Telefonats fortgesetzt wird. Alternativ
kann auch in diesem Fall der zuletzt gehörte Absatz wiederholt werden.
In Anspruch genommene Telekommunikationsdienstleistungen und das
Abhören
der Audiodatei 10 werden gemeinsam mit Hilfe der Abrechnungseinrichtung 11 abgerechnet.
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Szenario 2:
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Ein
Patient wird abends in das Krankenhaus eingeliefert, wobei dem Patienten
ein Bettenplatz und eine Identifikationsnummer (ID) zugewiesen wird. Nach
Durchführung
einer Identifizierungsprozedur mithilfe der Identifikationsnummer
in Form einer Eingabe der Identifikationsnummer über die Tastatur des Telekommunikationsendgeräts 1 kann
der Patient eine Audiodatei 10 auswählen und beispielsweise von
Seite 1 bis Seite 20, Mitte, abhören.
Die Identifikationsnummer erlaubt dem Patien ten den Abruf von Dienstleistungen
des privaten Telekommunikationsnetzwerks 20 bis zu einem
definierten Verbrauchslimit. Mit der Eingabe der Identifikationsnummer über das
Telekommunikationsendgerät 1 ist
dem privaten Telekommunikationsnetzwerk 20 der Ort des
Patienten bekannt. Die Durchwahl des Telekommunikationsendgeräts 1 ist
aufgrund der Ortsfestigkeit des Telekommunikationsendgeräts 1 festgelegt.
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Am
nächsten
Tag wird der Patient von der Verwaltung des Krankenhauses der zuvor
vergebenen Identifikationsnummer zugeordnet und erhält gegebenenfalls
ein neues Verbrauchslimit auf seinem auf der Servereinrichtung 4 in
der Datenbank 9 geführten
Benutzerkonto zugewiesen. Unabhängig
davon wird der Patient behandelt und anschließend verlegt. Im neuen Zimmer
identifiziert sich der Patient mit seiner Identifikationsnummer über das
dortige Telekommunikationsendgerät 1,
das eine neue Durchwahl aufweist, und kann daraufhin sein im ersten Zimmer
unterbrochenes Hören
der Audiodatei 10 fortsetzen. Die Servereinrichtung 4 setzt
die Wiedergabe dort fort, wo sie zuvor unterbrochen worden war,
z.B. auf Seite 20, Mitte. Der Patient erhält während des Abhörens der
Audiodatei 10 ein Telefonat, woraufhin die Wiedergabe der
Audiodatei 10 angehalten und nach Beendigung des Telefonats
fortgesetzt wird. Kosten für
Telefongespräche
und das Abhören
der Audiodateien 10 werden von der Abrechnungseinrichtung 11 gemeinsam
abgerechnet.
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In
vorteilhafter Weise ist es also mithilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
möglich,
mithilfe von Datenpaketen, die auf dem ISDN-D-Kanal übertragen
werden, eine Dialogsteuerung mit der Servereinrichtung 4 vorzunehmen.
Dabei übermittelt
die Dialogsteuerung eine Liste der zur Verfügung stehenden Audiobücher als
einzelne Menüseiten
an das Telekommunikationsendgerät 1.
Mittels des auf dem Telekommunikationsendgerät 1 vorhandenen Bedienmenüs kann sich
der Benutzer durch ein Audiobuch seiner Wahl oder zu einer beliebigen
Stelle des übertragenen
und abgehörten
Audiobuches navigieren. Ein Austausch der Menüseiten des Bedienmenüs, sowie
Auswahlinforma tionen zur Dialogsteuerung mit der Audiosteuereinrichtung 8 erfolgt
ebenfalls mittels des ISDN-D-Kanals.
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Als
besonders vorteilhaft wird bei der vorliegenden Erfindung angesehen,
dass den Patienten ein zusätzlicher
Dienst zur Verfügung
gestellt wird, durch den es den Patienten erspart werden kann, ein eigenes
CD-Abspielgerät
in das Krankenhaus/Seniorenheim mitbringen zu müssen. Die Abrechnung des Abhörens der
Hörbücher kann über eine
Zeit- und/oder über
eine Volumengebühr
erfolgen.
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Die
in der Beschreibung, den Patentansprüchen, sowie den Figuren offenbarten
Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die vorliegende
Erfindung wesentlich sein.
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- 1
- Telekommunikationsendgerät
- 2
- Auskopplungseinrichtung
- 3
- Vermittlungseinrichtung
- 4
- Servereinrichtung
- 5
- Schnittstelle
der Servereinrichtung
- 6
- Zugriffsschicht
- 7
- Dialogsteuereinrichtung
- 8
- Audiosteuereinrichtung
- 9
- Datenbank
- 10
- Audiodateien
- 11
- Abrechnungseinrichtung
- 12
- Verbindungseinrichtung
- 13
- Kopfhörereinrichtung
- 14
- Kartenleseeinrichtung
- 15
- Chipkarte
- 16
- Schnittstelle
am Telekommunikationsendgerät
- 20
- Privates
Telekommunikationsnetzwerk
- 21
- Schnittstelle
der Vermittlungseinrichtung
- 30
- Digitales
Patientenendgerät
- 31
- Fernsehempfangseinrichtung