-
Die
Erfindung betrifft eine Scheibenbremsanordnung mit einer Bremsscheibe
und einem Bremssattel mit zwei auf die Bremsscheibe einwirkenden Bremsbelägen, die
jeweils einen auf einem Belagträger
aufgebrachten Reibbelag mit einer Reibseite umfassen, und einem
Bremssattelgehäuseelement,
wobei zwischen einer mit dem Belagträger verbundenen und der Bremsscheibe
zugewandten Oberfläche
und der Reibseite des Reibbelags zugewandten Oberfläche der
Bremsscheibe ein den Verschleiß des
Reibbelags erfassender elektro-mechanischer Verschleiflsensor angeordnet
ist.
-
Reibbeläge nutzen
sich naturgemäß bei jedem
Bremsvorgang ab, so daß es
nach einiger Zeit des Betriebs erforderlich ist, die Bremsbeläge, das heißt Belagträger mit
darauf aufgebrachten Reibbelägen,
auszutauschen, um das weitere, ordnungsgemäße Funktionieren der Bremsen
zu gewährleisten. Wirtschaftlich
vorteilhaft ist es, den Bremsbelag zum richtigen Zeitpunkt einer
vorgegebenen maximalen Abnutzung auszuwechseln. Wird der Bremsbelag
zu früh,
das heißt
nach einer zu geringen Laufzeit, ausgewechselt, erhöht dies
die Kosten. Wird der Bremsbelag zu spät gewechselt, kann es zu Fehlfunktionen der
Bremse mit den damit verbundenen Gefahren kommen. Es ist somit erwünscht, den
Bremsbelag dann auszuwechseln, wenn die Abnutzung bzw. der Verschleiß die Dicke
des Reibbelags auf ein vorgegebenes Maß gemindert hat.
-
Um
den richtigen Zeitpunkt des Auswechselns der Bremsbeläge zu erfassen,
gibt es beispielsweise Vorrichtungen an Bremsbelägen, die ein akustisches Signal
während
des Bremsvorgangs erzeugen, wenn die Bremse eine ein Austauschen
eines Bremsbelags erfordernde Abnutzung erreicht hat. Unter bestimmten
Einsatzbedingungen, beispielsweise bei großen Lastkraftwagen, sind akustische Verschleißanzeigen
jedoch nicht ausreichend, da die von diesen Einrichtungen erzeugten
akustischen Signale oftmals aufgrund der störenden Betriebsgeräusche nicht
oder nicht rechtzeitig wahrgenommen werden. In solchen Fällen bieten
sich elektro-mechanische Verschleißsensoren an, die dann, wenn
der Reibbelag eine vorgegeben Abnutzung erreicht hat, ein elektrisches
Ausgangssignal erzeugen können, was
weiterverarbeitet und in eine Betriebsanzeige für den Fahrer umgewandelt werden
kann.
-
Derartige
Verschleißsensoren
sind beispielsweise aus dem US-Patent Nr. 4,520,661 bekannt. Beispielsweise
ist es bekannt, eine von einem Strom durchßossene Drahtschleife oder
Leiterschleife derart in einen Bremsbelag einzubringen, daß ein Abschnitt
der Leiterschleife durch eine Belagträgerplatte hindurchgeführt ist
und in das Reibbelagmaterial hineinreicht, wobei das Ende der Leiterschleife
bis in diejenige Ebene hineinragt, bis zu welcher der Reibbelag
maximal abgenutzt werden soll. Wenn dann der Reibbelag während des
Betriebs abgerieben wird, dringt die Oberfläche des Reibbelags langsam bis
in die Ebene der Leiterschleife vor, so daß schließlich die Leiterschleife freigelegt
und dann ebenfalls abgerieben und dabei durchtrennt wird. Daraus
sowie aus der zuvor bewirkten Freilegung der Leiterschleife können Signale
abgeleitet werden, die das Erreichen eines maximalen Verschleißes des Reibbelags
anzeigen. Ein derartiger Sensor wird in eine für diesen Zweck vorgesehene Öffnung des
Belagträgers
montiert. Zur Aufnahme eines solchen Verschleißsensors sind die Bremsbeläge somit
speziell hergerichtet.
-
Bei
einer alternativen Ausführungsform
wird der Verschleiß der
Bremsbeläge
und der Bremsscheibe summarisch durch Erfassen des sich entsprechend
verlängerten
Stellwegs des Bremskolbens erfaßt.
Entsprechende Sensoren sind an vorgegebenen Stellen des Kolbengehäuses montiert,
wie es in dem oben genannten US-Patent Nr. 4,520,661 beschrieben
ist. Diese bekannten Verschleißsensoren
haben den Nachteil, daß sie
grundsätzlich
nur den summarischen Verschleiß beider
Bremsbeläge und
der Bremsscheibe erfassen können.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, eine einfache Verschleißanzeige für Scheibenbremsanordnungen der
eingangs genannten Art zu schaffen, die bei einer Vielzahl von Scheibenbremsanordnungen
nachrüstbar
ist und den individuellen Verschleiß der einzelnen Bremsbeläge erfassen
kann.
-
Diese
Aufgabe wird durch eine Scheibenbremsanordnung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
-
Erfindungsgemäß wird bei
einer Scheibenbremsanordnung der eingangs genannten Art der Verschleißsensor
an dem Bremssattelgehäuseelement
derart befestigt, daß er
mit einem Sensorkopf in einen Zwischenraum zwischen der mit dem
Belagträger
verbundenen und der Bremsscheibe zugewandten Oberfläche und
der der Reibseite des Reibbelags zugewandten Oberfläche der
Bremsscheibe eintaucht. Der Sensorkopf nimmt dabei eine vorgegebene
Ausdehnung in Zuspannrichtung ein, so daß der Sensorkopf während des
Bremsvorgangs von der mit dem Belagträger verbundenen und der Bremsscheibe
zugewandten Oberfläche
gegen die der Reibseite des Reibbelags zugewandte Oberfläche der
Bremsscheibe gedrückt
wird, sobald der Verschleiß des Reibbelags
ein erstes Maß erreicht
hat. Das Bremssattelgehäuseelement,
an dem der Verschleißsensor befestigt
ist, kann ein beliebiges Element des gesamten Bremssattels sein,
das sich in einer Position befindet, von der aus der Verschleißsensor
mit seinem Sensorkopf in den Zwischenraum eintauchen kann. Vorzugsweise
wird somit ein Element des Bremssattelgehäuses benutzt, welches sich
in unmittelbarer Nähe
des Zwischenraums und vorzugsweise in radialer Richtung der Bremsscheibe
unmittelbar außerhalb
des Spalts zwischen Belagträger
und Bremsscheibe befindet. Der Verschleißsensor ist beispielsweise
an einem die Bremsbeläge
und die Bremsscheibe übergreifenden
Bügel befestigt,
mit dem üblicherweise
die Haltefedern der Bremsbeläge
angedrückt
werden. Der Sensorkopf wird somit in dem Zwischenraum gehal ten und
erst dann von dem Bremsbelag gegen die Bremsscheibe gedrückt, wenn
der Verschleiß des
Reibbelags ein erstes Maß erreicht
hat. Sobald dies der Fall ist, wird die der Bremsscheibe zugewandte
Oberfläche
des Sensorkopfes bei jedem Bremsvorgang zusammen mit dem Reibbelag
abgerieben. Das den Verschleiß anzeigende
Sensorsignal kann auf vielfältige
Weise erzeugt werden und bereits durch das bloße Andrücken des Sensorkopfs an die
Bremsscheibe (das Berühren
der Bremsscheibe) oder durch ein bestimmtes Maß des Abreibens des Sensorkopfs
erzeugt werden. Die vorgegebene Ausdehnung des Sensorkopfs in der
Richtung quer zu der Oberfläche
der Bremsscheibe (Zuspannrichtung) bestimmt somit das Maß des Verschleißes, bei
dem der Sensorkopf erstmalig die Bremsscheibenoberßäche berührt. Aus
diesem Grund wird der Sensorkopf auch als "Distanzelement" bezeichnet. Die erfindungsgemäße Scheibenbremsanordnung
hat viele Vorteile: Der Verschleißsensor registriert den Verschleiß des ihm
zugeordneten Reibbelags unabhängig
vom Verschleiß-Zustand der
Bremsscheibe. Der Verschleißsensor
kann nachträglich
ohne konstruktive Veränderungen
am Bremsbelag oder der Bremse eingebaut werden; der Einbau kann
somit einfach während
der Bremsenmontage oder in einer Werkstatt (auch nachträglich) durchgeführt werden.
Sollte der Fall eintreten, daß eine
Bremsbelag ausgewechselt wird, bevor der Verschleißsensor
teilweise abgerieben worden ist, so ist eine Wiederverwendung der
Verschleißsensors
beim neuen Bremsbelag möglich.
-
Der
Sensorkopf ist vorzugsweise über
eine flexible Sensorhalterung an dem Bremssattelgehäuseelement
befestigt. Die flexible Sensorhalterung ermöglicht es, daß der Sensorkopf,
während
er in den Zwischenraum eintaucht, der Bewegung des Bremsbelags bzw.
des Belagträgers
nachgeführt
wird. Darüber
hinaus wird die genaue Positionierung des Verschleißsensors
bei seiner Befestigung an dem Bremssattelgehäuseelement weniger kritisch.
Die flexible Sensorhalterung umfaßt beispielsweise einen biegeelastischen
Stab oder flexiblen Draht, der an seinem einen Ende an dem Bremssattelgehäuseelement
befestigt (beispielsweise fest eingespannt oder angeklemmt) ist
und an seinem anderen Ende den Sensorkopf trägt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Verschleißsensor
an dem Bremssattelgehäuseelement
derart befestigt, daß der
Sensorkopf in einer vorgegebenen Orientierung zur Bremsscheibe gehalten
wird. Beispielsweise ist der Sensorkopf verdrehsicher befestigt,
so daß seine
Abmessungen in Zuspannrichtung, d.h. senkrecht zur Oberfläche der
Bremsscheibe, das erste Maß des Verschleißes bestimmen,
ab dem der Sensorkopf an die Bremsscheibenoberßäche gepreßt wird. Eine derartige Anordnung
in einer vorgegebenen Orientierung gestattet es außerdem,
die der Bremsscheibe zugewandte Seite des Sensorkopfs speziell so
herzurichten, daß eine
einfache Erfassung des Kontakts zur Bremsscheibe und/oder des Abriebs
der Oberfläche
des Sensorkopfs erfaßt
werden kann. Damit der Sensorkopf in der vorgegebenen Orientierung
gehalten werden kann, ist es bei einer vorteilhaften Weiterbildung
vorgesehen, daß der
Sensorkopf in eine Ausnehmung des Reibbelags eintaucht, in der er
verdrehsicher geführt
wird.
-
Der
Sensorkopf kann sich grundsätzlich
in einem beliebigen Zwischenraum zwischen einer mit dem Belagträger verbundenen
Oberfläche
und der Oberfläche
der Bremsscheibe befinden. Beispielsweise kann dies ein Zwischenraum
zwischen einem Abschnitt, in dem der Belagträger (die Belagträgerplatte) über den
Reibbelag vorsteht, und der gegenüberliegend angeordneten Bremsscheibenoberßäche sein.
Bei einer bevorzugten Ausbildung der erfindungsgemäßen Scheibenbremsanordnung
taucht der Sensorkopf jedoch in eine vorhandene Ausnehmung des Reibbelags
ein. Dies kann jede Ausnehmung sein, die aus einer Richtung quer
zur Zuspannrichtung des Bremsbelags zugänglich ist, insbesondere jede
Ausnehmung in einer seitlichen Wandung des Reibbelags. Beispielsweise
kann die Ausnehmung eine seitlich in den Reibbelag eingebrachte Bohrung
sein, wobei in diesem Fall die belagträgerseitige Begrenzungsfläche der
Bohrung die mit dem Belagträger
verbundene und der Bremsscheibe zugewandte Oberfläche bildet,
an der sich der Sensorkopf belagträgerseitig abstützt, sobald
er nach Erreichen des ersten Maßes
des Verschleißes
des Reibbelags auf seiner gegenüberliegenden
Seite mit der Bremsscheibenoberßäche in Berührung kommt.
-
Vorzugsweise
wird die Ausnehmung von einer den Reibbelag in seiner gesamten Dicke
durchlaufenden Nut gebildet, wobei die Nut auf der einen Seite vom
Belagträger
begrenzt und auf der gegenüberliegenden
Seite offen ist. Es sind aber auch Fälle denkbar, in denen die Länge der
Nut nur einen Teil der Reibbelagdicke ausmacht. In dem Fall, daß die Ausnehmung
von einer Nut gebildet wird, ist vorzugsweise die Breite des Sensorkopfs
(quer zur Zuspannrichtung) an die Breite der Nut angepaßt, so daß die Wandungen
der Nut Führungsflächen für den Sensorkopf
bilden. Bei einer bevorzugten Weiterbildung erweitert sich die Nut
zum Boden hin und ist das Querschnittsprofil des Verschleißsensorkopfs
derart an die Form der Nut angepaßt, daß der Sensorkopf nur in Längsrichtung
der Nut bewegt werden kann.
-
Der
Sensorkopf kann bei einer einfachen Ausführungsform beispielsweise eine
mit einer elektrischen Zuleitung verbundene metallische Oberfläche aufweisen,
so daß über die
Zuleitung ein Signal erzeugt werden kann, wenn die metallische Oberfläche des
Sensorkopfs die Bremsscheibe berührt.
In diesem Fall wäre
es ggf. erforderlich, die den Sensorkopf umgebenden Bereiche des
Bremsbelags mit einem elektrisch isolierenden Material zu versehen. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
jedoch weist der Sensorkopf einen der Bremsscheibe zugewandten Bereich
auf, der während
des Bremsvorgangs durch einen Kontakt zu der Bremsscheibe abgerieben
wird, nachdem der Verschleiß des
Reibbelags das erste Maß erreicht
hat. Dieser Abrieb des Sensorkopfs wird dann von dem Verschleißsensor
erfaßt. Vorzugsweise ändert sich
eine erfaßbare
Sen soreigenschaft aufgrund des Abreibens des Bereichs, wenn der
Verschleiß des
Reibbelags ein zweites Maß erreicht
hat. Das zweite Maß kann
gleich dem ersten Maß sein,
was bedeutet, daß sich
die erfaßbare
Sensoreigenschaft sofort ändert,
wenn das Abreiben des Bereichs einsetzt. Dies ist beispielsweise
bei einer Sensoranordnung der Fall, bei der der Bereich eine metallische
Oberfläche
aufweist, die über
eine Zuleitung mit einer Spannung beaufschlagt wird, wobei sich
der Stromfluß durch
den Verschleißsensor ändert, sobald
die metallische Oberfläche
des Bereichs die Bremsscheibenoberßäche berührt.
-
Bei
einer bevorzugten Ausbildung der Scheibenbremsanordnung sind jedoch
das erste und das zweite Maß verschieden,
so daß sich
die erfaßbare Sensoreigenschaft
erst ändert,
wenn der Bereich des Verschleißsensors
um ein vorgegebenes Maß (
= Differenz zwischen dem ersten und dem zweiten Maß) abgerieben
ist. Bei dieser Ausführungsform
kann die erfaßbare
Sensoreigenschaft beispielsweise ein zwischen zwei Anschlüssen des
Verschleißsensors meßbarer Widerstand
sein. Vorzugsweise weist der Sensorkopf in diesem Fall eine von
einer Isolatorschicht umhüllte
Leiterschleife auf, wobei die Leiterschleife so angeordnet ist,
daß zunächst die
Isolatorschicht abgerieben wird, nachdem der Verschleiß das erste
Maß erreicht
hat, und dann ein Teil der Leiterschleife abgerieben und dadurch
schließlich
unterbrochen wird, nachdem der Verschleiß das zweite Maß erreicht
hat. Diese Anordnung ist insbesondere deshalb vorteilhaft, weil
sie eine mehrstufige Erfassung des Verschleißes gestattet. wenn der der Bremsscheibe
zugewandte Bereich des Sensorkopfs so weit abgerieben ist, daß die Leiterschleifenoberfläche freiliegt,
kann dies durch eine Messung eines Stromflusses zwischen der Leiterschleife
und der Bremsscheiben erfaßt
werden. Wenn anschließend ein
Abschnitt der Leiterschleife im Bereich des Sensorkopfs durch Abschleifen
abgedünnt
wird, so erhöht
sich der elektrische Widerstand der Leiterschleife, was ebenfalls
erfaßbar
ist. Schließlich
wird die Leiterschleife durch trennt, so daß der Stromfluß durch
die Leiterschleife unterbrochen wird, was die letzte Stufe der Verschleißerfassung
darstellt. Eine bevorzugte Weiterbildung dieser Anordnung ist dadurch
gekennzeichnet, daß der
Sensorkopf wenigstens eine weitere Leiterschleife aufweist, die
so angeordnet ist, daß ein
Teil der weiteren Leiterschleife abgerieben und dadurch schließlich unterbrochen
wird, nachdem der Verschleiß ein
drittes Maß erreicht
hat. Es ist denkbar, daß mehrere
Leiterschleifen versetzt hintereinander angeordnet werden, so daß entsprechend
viele Stufen des Verschleißes
des Reibbelags erfaßt
werden können.
-
Der
Verschleißsensor
befindet sich in einem sogenannten Hochtemperaturbereich der Scheibenbremse,
in dem Temperaturen von über
600°C auftreten
können.
Aus diesem Grund sind die in dem Verschleißsensor vorhandenen Konstruktionsmaterialen (Leiter
und Isolatoren) für
solche Temperaturbereiche ausgelegt. Neben den metallischen Leitern
werden vorzugsweise keramische Bauteile und Vergußmassen
eingesetzt. Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Scheibenbremsanordnung
ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Bremssattelgehäuseelement
ein die Bremsbeläge
und die Bremsscheibe überdeckendes
Abdeckblech umfaßt.
Das Abdeckblech weist eine den Bremsbelägen und der Bremsscheibe sowie
den Zwischenräumen
zugewandte Fläche
und eine abgewandte Fläche
auf und bildet eine thermische Abschirmung, so daß auf der den
Zwischenräumen
abgewandten Seite die Zuleitungen der Verschleißsensoren mit üblichen
Zuleitungen (Kabeln) verbunden werden können, die den Hochtemperaturanforderungen
im Zwischenraum nicht genügen
würden.
Unter einem Abdeckblech im Sinne dieser Weiterbildung soll jede
metallische Konstruktion verstanden werden, die aufgrund einer ausreichenden
Fläche
und thermischen Ankopplung die Funktion einer thermischen Abschirmung
erfüllen kann.
Beispielsweise kann ein entsprechend breiter und dicker Bügel zum
Niederhalten von Haltefedern der Bremsbeläge diesen Zweck erfüllen.
-
Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anordnung
ist der Verschleiflsensor lösbar
an dem Bremssattelgehäuseelement
befestigt. Beispielsweise ist der Verschleiflsensor an dem Gehäuseelement
angeklemmt. Dies gestattet ein einfaches Auswechseln des Verschleißsensors sowohl
bei Erneuerung des Bremsbelags als auch bei einem Ausfall des Sensors.
-
Eine
bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Scheibenbremsanordnung
ist dadurch gekennzeichnet, daß in
dem Sensorkopf zusätzlich
ein Temperatursensor enthalten ist. Dieser ermöglicht die Erfassung der Bremsentemperatur, wobei
die den Verschleiß anzeigenden
Ausgangssignale des Verschleißsensors
mit den Ausgangssignalen des Temperatursensors verknüpft werden
können.
Der Temperatursensor kann ohne großen Mehraufwand in den Verschleißsensor
integriert werden. Beispielsweise können die im Verchleißsensor
bereits enthaltenen elektrischen Leiter so ausgebildet werden, daß sie gleichzeitig
als Temperatursensor dienen. Wenn in dem Verschleiflsensor beispielsweise
eine (dem Abrieb auszusetzende) Leiterschleife enthalten ist, könnte ein
Teil dieser Leiterschleife als PTC/NTC-Widerstand ausgebildet werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Temperatursensor als preiswertes Thermoelement ausgebildet, indem
beispielsweise zwei Zuleitungen aus unterschiedlichen Metallen bis
in den Sensorkopf geführt und
dort miteinander verbunden werden (beispielsweise eine Eisen-Konstantan-Paarung).
Der Temperatursensor ist beispielsweise in einer Leiterschleife aus
einer ein Thermoelement bildenden Drahtpaarung aus zwei Drähten unterschiedlichen
Materials gebildet oder umfaßt
eine Leiterschleife aus einem metallischen Gehäuse des Verschleißsensors
und einem darin geführten
und am Sensorkopf mit dem Gehäuse
verbundenen Draht, die zusammen ein Thermoelement bilden.
-
Vorteilhafte
und bevorzugte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
-
Im
folgenden wird die Erfindung anhand einer in den Zeichnungen dargestellten
bevorzugten Ausführungsform
näher beschrieben.
In den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung
der erfindungsgemäßen Scheibenbremsanordnung;
-
2 eine schematische Darstellung
einer bevorzugten Ausführungsform
eines bei der Erfindung verwendeten Verschleißsensors,
-
3A bis 5B schematische Darstellungen eines Abschnitts
der erfindungsgemäßen Scheibenbremsanordnung
bei verschiedenen Verschleißgraden
des Reibbelags (jeweils in Ruhe und während des Bremsvorgangs); und
-
6 eine schematische Darstellung,
die die Anordnung des Verschleißsensors,
insbesondere die Anordnung des Sensorkopfs in einer Ausnehmung des
Reibbelags zeigt.
-
1 zeigt eine schematische,
teilweise geschnittene Darstellung eines Teils der erfindungsgemäßen Scheibenbremsanordnung.
Eine Bremsscheibe 1 ist zwischen zwei Bremsbelägen 2 angeordnet.
Jeder Bremsbelag 2 weist einen auf einem Belagträger 3 aufgebrachten
Reibbelag 4 auf. Während
eines Bremsvorgangs werden die Bremsbeläge 2 auf die Bremsscheibe 1 zubewegt,
bis die Reibseiten der Reibbeläge 4 auf
den Oberflächen 7 der Bremsscheibe 1 reiben.
Dabei nutzen sich die Reibbeläge 4 ab.
In den in 1 oben dargestellten
Seitenflächen
der Reibbeläge 4 sind
Ausnehmungen 10 eingebracht, wobei in 1 die Schnittdarstellung so gewählt wurde,
daß die
Schnittebenen innerhalb der Ausnehmungen 10 liegen, so
daß bei
der Darstellung in 1 der
geschnittene Bereich des Reibbelags 4 am Boden der Ausnehmung
endet. Die in 1 beispielhaft
dargestellte Ausnehmung 10 hat die Form einer Nut, die
sich durch die gesamte Dicke des Reibbelags 4 ausgehend
von der reibbelagseitigen Oberfläche 6 des
Belagträgers 3 bis
zur Reibseite des Reibbelags 4 erstreckt.
-
Jedem
Bremsbelag 2 ist ein elektro-mechanischer Verschleißsensor 8 zugeordnet.
Der Verschleißsensor 8 weist
eine Sensorhalterung 11 und einen Sensorkopf 9 auf
und ist derart an einem Bremssattelgehäuseelement 5, beispielsweise
einem Bügel
für Haltefedern,
befestigt, daß er
mit dem Sensorkopf 9 in die Nut 10 hineinragt,
die einen Zwischenraum zwischen der belagseitigen Oberfläche 6 des
Belagträgers
und der Oberfläche 7 der
Bremsscheibe 1 bildet. Die Anordnung des Sensorkopfs 9 in der
Ausnehmung 10 ist dabei so gewählt, daß der Sensorkopf einen geringen
Abstand zur belagseitigen Oberfläche 6 des
Belagträgers 3 hat
oder diesen sogar berührt.
Dadurch wird gewährleistet,
daß der Sensorkopf 9 mit
der Oberfläche 7 der
Bremsscheibe 1 erst dann in Berührung kommt, wenn der Verschleiß des Reibbelags 4 ein
Ausmaß erreicht
hat, bei dem die Restdicke des Reibbelags der Ausdehnung des Sensorkopfs 9 in
der Zuspannrichtung entspricht.
-
Bei
der in 1 gezeigten Ausführungsform ist
innerhalb des Verschleißsensors 8 eine
von einem Isolatormaterial 13 umhüllte Drahtschleife 14 angeordnet,
wobei die Drahtschleife eine Spitze aufweist, die in einem der Bremsscheibe 1 zugewandten
Bereich des Sensorkopfs 9 angeordnet ist. Die beiden Enden
der Drahtschleife 14 sind oberhalb der Befestigung 16 in
dem Bremssattelgehäuseelement 5 als Anschlüsse 12 herausgeführt. Da
sich die Anschlüsse 12 oberhalb
des als thermische Abschirmung wirkenden Elements 5 befinden,
können
normale Anschlußzuleitungsdrähte mit
den Anschlüssen 12 verbunden
werden.
-
2 zeigt eine schematische
Schnittansicht des unteren Teils des bei der Erfindung verwendeten
Verschleißsensors 8.
Es ist ein Teil der Sensorhalterung 11 dargestellt, an
deren unteren Ende sich der Sensorkopf 9 befindet. Der
Sensorkopf 9 hat in der Zuspannrichtung die Ausdehnung
dA, die bestimmt, bei welchem Grad der Abnutzung
des Reibbelags 4 ein Abreiben der der Bremsscheibe 1 zugewandten
Oberfläche
des Sensorkopfs 9 einsetzt. In dem Sensorkopf ist eine
Lei terschleife 14A, 14B angeordnet, deren Zuleitungen
durch die Sensorhalterung 11 hindurch zu den (in 2 nicht gezeigten) Anschlüssen 12 geführt sind.
Die Leiterschleife besteht aus einer ersten Zuleitung 14A und
einer zweiten Zuleitung 14B, die an einem Punkt 17 miteinander
verbunden sind. Die erste Zuleitung 14A weist eine Schleifenspitze 15 auf,
die in Richtung auf die Bremsscheibe 1 am weitesten vorragt. Die
gesamte Leiterschleife (14A, 15, 17, 14B)
ist von einem Isolatormaterial umgeben. Wenn der Sensorkopf 9 an
der Oberfläche
der Bremsscheibe 1 abgerieben wird, so wird zunächst das
die Leiterschleifenspitze 15 bedeckende Isoliermaterial 13 abgerieben,
bis schließlich die
Oberfläche
der Leiterschleifenspitze 15 freigelegt ist. Die sich dann
ergebende Restausdehnung dB des Sensorkopfs 9 bestimmt
somit die verbleibende Restdicke des Reibbelags 4, bei
der die Oberfläche der
Leiterschleife die Oberfläche
der Bremsscheibe 1 berühren
kann. Von dieser Berührung
kann ein erstes Ausgangssignal des Sensors abgeleitet werden. Wird
der Bremsbelag anschließend
weiterbenutzt, so führt
das weitere Abreiben des Reibbelags zum gleichzeitigen Abreiben
des Leitermaterials der Leiterschleife 15, bis diese unterbrochen
ist. Daraus kann ein zweites Sensorausgangssignal abgeleitet werden.
Beispielsweise könnte
die Leiterschleife des Verschleißsensors 8 mit einem
Konstantstrom beaufschlagt und eine Spannungsmessung vorgenommen werden.
-
Bei
dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
besteht die Leiterschleife 14 aus einem ersten Abschnitt 14A und
einem zweiten Abschnitt 14B, die in einem Punkt 17 miteinander
verbunden sind. Bei der bevorzugten Ausführungsform als Thermoelement
ist der Abschnitt 14A aus einem ersten Metall und der Abschnitt 14B aus
einem zweiten Metall hergestellt (beispielsweise ein Abschnitt aus
Eisen und der andere aus Konstantan). Die Verbindungsstelle 17 befindet
sich an einem Ort, an dem die Temperatur gemessen werden soll. Wie
in 2 dargestellt, braucht
die Verbindungsstelle 17 sich nicht an dem der Bremsscheibe 1 zugewandten
Schleifenabschnitt 15 zu befinden. Es kann von Vorteil
sein, die Verbindungsstelle 17 an der in 2 gezeigten Stelle anzuordnen, da bei
einer solchen Anordnung die Temperaturmessung auch dann noch möglich ist,
wenn die Zuleitung 14A im Bereich 15 fast vollständig durchtrennt
ist. Zudem ist es einfacher, den Leiterabschnitt 14A in
einem definierten Abstand (dA – dB) von der äußeren Oberfläche des
Sensorkopfs 9 im Bereich 18 anzuordnen als dies
bei einer Anordnung der Verbindungsstelle 17 möglich wäre.
-
Die 3A, 3B, 4A, 4B, 5A und 5B zeigen schematisch
einen Ausschnitt der erfindungsgemäßen Scheibenbremsanordnung
in verschiedenen Stufen der Abnutzung des Reibbelags 4,
wobei die 3A, 4A und 5A jeweils den Ruhezustand und die 3B, 4B und 5B jeweils
den Zustand während
des Bremsvorgangs darstellen. 3A und 3B zeigen den frischen, noch
nicht abgenutzten Reibbelag 4 auf dem Belagträger 3 in
Anordnung neben der Bremsscheibe 1. Der Verschleißsensor 8 taucht
in die Ausnehmung 10 ein. Der Verschleißsensor 8 ist flexibel (d.h.
beweglich bzw. auslenkbar) an einem (in den Figuren nicht dargestellten)
Bremssattelgehäuseelement
befestigt. Die Ruheposition oder Ausgangsposition des Verschleißsensors 8 ist
durch die gestrichelte Linie 20 angedeutet. Während des
Bremsvorgangs (3B) verschiebt
sich der Belagträger 3 mit Reibbelag 4 in
Richtung der Bremsscheibe 1, bis die Reibseite des Reibbelags 4 die
Oberfläche 7 berührt. Der
Verschleißsensor 8 bewegt
sich bei der in 3B dargestellten
beispielhaften Positionierung nicht. Selbstverständlich sind andere Ausführungsformen
denkbar, bei denen der Verschleißsensor 8 von Anfang
an an dem Belagträger 3 anliegt
und mit diesem mitbewegt wird.
-
Die 4A und 4B stellen dieselbe Anordnung dar, nachdem
der Reibbelag 4 erheblich abgenutzt ist, aber noch nicht
seinen maximalen Verschleiß erreicht
hat. Die Belagträgerplatte 3 wird
in ihrer Ausgangsposition (4A)
dem zunehmenden Verschleiß des
Reibbelags 4 nachgeregelt, wie dies bei Scheibenbremsen üblich ist
und hier nicht näher erörtert werden
soll. Wie es in 4A dargestellt
ist, liegt der Verschleißsensor 8 innerhalb
der Ausnehmung 10 an der Belagträgerplatte 3 an und
ist bereits in der Ausgangsposition aus seiner Ruheposition 20 ausgelenkt.
Dies wird durch seine flexible Befestigung ermöglicht. Während des Bremsvorgangs (4B) wird er noch weiter
in Richtung der Bremsscheibe 1 ausgelenkt.
-
5A und 5B zeigen dieselbe Anordnung bei Erreichen
eines ersten Maßes
des Verschleißes, bei
dem die Restdicke des Reibbelags 4 die der Ausdehnung des
Sensorkopfs des Verschleißsensors 8 entsprechende
Minimaldicke erreicht hat. In der Ruheposition liegt der Verschleißsensor 8 an
der Belagträgerplatte 3 an,
wobei seine der Bremsscheibe 1 zugewandte Fläche mit
der Reibseite des Reibbelags 4 fluchtet. während des
Bremsvorgangs (5B) reibt
die Oberfläche 7 der
Bremsscheibe 1 nicht nur am Reibbelag 4, sondern
auch an der Oberfläche
des Verschleißsensors 8,
wodurch dieser in diesem Bereich abgerieben wird.
-
6 zeigt eine schematische
Ansicht eines Teils des Bremsbelags aus Richtung der Bremsscheibe.
Der an dem Bremssattelgehäuseelement 5 flexibel
befestigte Verschleißsensor 8 taucht
in die Ausnehmung 10 des Reibbelags 4 ein. Die
Ausnehmung 10 hat die Form einer sich über die gesamte Dicke des Reibbelags 4 erstreckenden
Nut, wobei die Nut sich zum Boden hin erweitert. Der Sensorkopf 9 des
Verschleißsensors 8 hat
eine Maximalbreite, die größer ist
als die Breite der Nut 10 an ihrem äußeren Rand, so daß der Sensorkopf
nicht seitlich aus der Nut 10 herausgezogen, sondern lediglich
entlang der Nut bewegt werden kann. Diese Anordnung sorgt dafür, daß der Sensorkopf 9 stets
in der Nut 10 in der gewünschten Orientierung zur Bremsscheibe
gehalten wird.
-
Im
Rahmen des Erfindungsgedankens sind zahlreiche alternative Ausführungsformen
denkbar. Beispielsweise könnte
der Sensorkopf 9 derart rotationssymmetrisch ausgebildet
sein, daß er
seine Funktion in jeder beliebigen Einbaulage erfüllen kann.
Anstelle des T-förmigen
Verschleißsensors 8, wie
er in den 1 bis 5 dargestellt ist, kann auch
ein L-förmiger Verschleißsensor
Anwendung finden, wobei der kurze Schenkel des L den Sensorkopf
bildet und auf die Bremsscheibe 1 weist. Bei alternativen Ausführungsformen
ist es auch denkbar, für
jeden Bremsbelag mehrere Verschleißsensoren der genannten Art
einzusetzen.