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Die
Erfindung betrifft einen Gasgenerator zum Befüllen einer Rückhaltevorrichtung
für Kraftfahrzeuge,
insbesondere eines Gassackes einer Airbagvorrichtung, nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Ein
derartiger Gasgenerator umfasst einen Druckbehälter zur Aufnahme von Gas;
eine Öffnung des
Druckbehälters,
durch die hindurch Gas zum Befüllen
der Rückhaltevorrichtung
austreten kann; ein Verschlusselement (z. B. in Form einer Membran) zum
Verschließen
der Öffnung,
das durch den innerhalb des Druckbehälters wirkenden Gasdruck zerstörbar ist;
eine Stützeinrichtung,
mit der das Verschlusselement derart abstützbar ist, dass es dem Gasdruck
standhält;
ein Stützelement
(z. B. in Form eines Stützkolbens)
der Stützeinrichtung,
das das Verschlusselement abstützt;
sowie ein Widerlager der Stützeinrichtung,
das das Stützelement
abstützt und
das mit dem Stützelement
außer
Eingriff bringbar ist, um die Zerstörung des Verschlusselementes
auszulösen.
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Ein
derartiger Gasgenerator, bei dem es sich insbesondere um einen sogenannten
Hybrid-Gasgenerator handeln kann, ist aus der
DE 199 51 672 A1 bekannt.
Dort ist ein Hybrid-Gasgenerator mit einer Anzündvorrichtung, mit einer in
einer Brennkammer angeordneten pyrotechnischen Feststoffladung und mit
einem in einem mit einer Berstvorrichtung verschlossenen Behälter befindlichen
Speichergas beschrieben, bei dem die den Behälter verschließende Berstvorrichtung
in Form einer Membran durch eine Stützeinrichtung gegen den Behälterinnendruck
abgestützt
ist. Die Stützeinrichtung
ist durch den von der pyrotechnischen Feststoffladung bei der Verbrennung
entwickelten Druck zumindest teilweise zerstörbar bzw. bewegbar und weist
zwei separate Teile auf, von denen das erste Teil ein Widerlager
für das
zweite Teil bildet und das zweite Teil die Bersteinrichtung abstützt. Dabei
ist das zweite Teil als ein axial geführter, von dem Behälter wegbewegbarer
Stützkolben ausgebildet,
der sich von der Berstvorrichtung wegbewegt, wenn das erste Teil
der Stützeinrichtung durch
den nach Zündung
des Gasgenerators von der pyrotechnischen Feststoffladung entwickelten
Druck zerstört
worden ist und somit nicht mehr als Widerlager für das zweite Teil wirken kann.
Als Folge hiervon ist die Berstvorrichtung nicht mehr gegen den
Behälterinnendruck
abgestützt
und wird durch diesen zerstört,
so dass das Speichergas zum Befüllen
einer entsprechenden Rückhaltevorrichtung
(insbesondere eines Gassackes einer Airbagvorrichtung) aus dem Speicherbehälter austreten
kann.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Gasgenerator der eingangs
genannten Art weiter zu verbessern.
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Dieses
Problem wird durch die Schaffung eines Gasgenerators mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Danach
umfasst das Widerlager der Stützeinrichtung
einen Grundkörper
und eine durch ein separates Teil gebildete Stützplatte, an der sich das Stützelement
der Stützeinrichtung
abstützt
und die bei Aktivierung des Gasgenerators von dem Grundkörper wegbewegbar
ist, so dass sie mit dem Stützelement
außer
Eingriff gerät.
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Wenn
die Stützplatte
mit dem Stützelement außer Eingriff
gerät,
entfällt
das Widerlager für
das Stützelement,
so dass sich dieses von dem Verschlusselement des Druckbehälters wegbewegen kann,
welches somit nicht mehr gegen den Gasdruck abgestützt ist.
Als Folge hiervon wird das Verschlusselement durch den Gasdruck
des Druckbehälters zerstört und das
entsprechende Gas kann zum Befüllen
eines Gassackes oder einer sonstigen Rückhaltevorrichtung für Kraftfahrzeuge
aus dem Druckbehälter
austreten.
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Die
erfindungsgemäße Lösung hat
den Vorteil, dass durch die zweiteilige Ausbildung des Widerlagers
mit einem Grundkörper
und einer separaten Stützplatte,
die als Widerlager im engeren Sinne zum Abstützen des Stützelementes der Stützeinrichtung dient,
die Stützplatte
besonders einfach von dem zugeordneten Grundkörper separierbar ist, um sie
außer
Eingriff mit dem Stützelement
zu bringen.
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Demgegenüber muss
bei der aus der
DE
199 51 672 A1 bekannten Anordnung, gemäß der ein Stützabschnitt
des Widerlagers einstückig
an dem zugeordneten Grundkörper
angeformt ist, eine Trennung des Stützabschnittes vom Grundkörper durch Materialtrennung
erfolgen, wozu im Übergangsbereich
vom Grundkörper
zum Stützabschnitt
Materialschwächungen
in Form von Einkerbungen vorgesehen sind. Trotz dieser Einkerbungen
ist jedoch nach dem Stand der Technik eine vergleichsweise größere Kraft
erforderlich, um den Stützabschnitt
des Widerlagers von dem Grundkörper
zu trennen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Gasgenerator liegt
die Stützplatte
des Widerlagers vor dem Zünden des
Gasgenerators vorzugsweise an dem zugehörigen Grundkörper an,
z. B. mittels einer Steck-, Schapp- oder Klemmverbindung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung bilden der Grundkörper
und die Stützplatte des
Widerlagers (gegebenenfalls zusammen mit weiteren Baugruppen des
Gasgenerators) einen Hohlraum. Hierbei kann es sich insbesondere
um einen allseitig umschlossenen Hohlraum handeln, der lediglich
eine Eintrittsöffnung
für Gas
aufweist, das beim Zünden
des Gasgenerators in den Hohlraum gelangt und dort einen Druck erzeugt,
der zur Trennung der Stützplatte
von dem Grundkörper
des Widerlagers führt.
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Da
das Widerlager des Stützelementes durch
die das Stützelement
abstützende
Stützplatte zusammen
mit einem Grundkörper
gebildet wird, der die Stützplatte
stabilisiert, kann die Stützplatte
eine vergleichsweise geringe Dicke aufweisen und dadurch als entsprechend
leichtes Teil schon mit vergleichsweise geringen Kräften derart
bewegt werden, dass sie mit dem Stützelement außer Eingriff
gerät.
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Die
Stützplatte
kann durch die von dem Stützelement
ausgeübten
Stützkräfte räumlich fixiert sein,
wobei diese Stützkräfte durch
den Gasdruck erzeugt werden, der über das durch das Stützelement abzustützende Verschlusselement
auf das Stützelement
einwirkt. Die Stützplatte
erstreckt sich hierbei bevorzugt in der Ebene, in der die Stützkräfte verlaufen.
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Die
Stützplatte
ist vorzugsweise durch solche Kräfte
von dem Grundkörper
des Widerlagers wegbewegbar, die mit einer Komponente senkrecht zu
ihrer Grundfläche
wirken, so dass die Stützplatte entlang
einer im Wesentlichen senkrecht zu ihrer Grundfläche verlaufenden Richtung von
dem Grundkörper
wegbewegt wird. Die entsprechenden Kräfte werden z.B. durch den Druck
eines Gases erzeugt, das beim Zünden
des Gasgenerators auf die Stützplatte
einwirkt.
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Bei
dem Gasgenerator kann es sich insbesondere um einen Hybrid-Gasgenerator
handeln, der neben einem in dem Druckbehälter gespeicherten Kaltgas
eine Anzündvorrichtung
und eine hierdurch zündbare,
in einer Brennkammer angeordnete pyrotechnische Feststoffladung
aufweist, bei deren Zündung
Heißgase
entstehen. Zum Befüllen
einer Rückhaltevorrichtung,
insbesondere eines Gassackes einer Airbagvorrichtung, mit Gas dienen
bei einem derartigen Hybrid-Gasgenerator sowohl die im Druckbehälter gespeicherten
Kaltgase als auch das nach dem Zünden
der Feststoffladung erzeugte Heißgas.
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In
diesem Fall kann die Stützplatte
in einfacher Weise durch die mittels der Feststoffladung erzeugten
Heißgase
von dem Grundkörper
des Widerlagers wegbewegbar sein, so dass die Öffnung des Druckbehälters freigegeben
wird, durch die hindurch das im Druckbehälter gespeicherte Kaltgas zum
Befüllen
der entsprechenden Rückhaltevorrichtung
austreten kann. Das Kaltgas wird dann gemeinsam mit dem durch das
Verbrennen der Feststoffladung erzeugten Heißgas, welches durch Einwirkung
auf die Stützplatte
des Widerlagers das Austreten des Kaltgases überhaupt erst ermöglicht hat,
in die entsprechende Rückhaltevorrichtung
geführt.
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Der
Grundkörper
des Widerlagers ist im Querschnitt vorzugsweise im Wesentlichen
U-förmig ausgebildet,
wobei die Stützplatte
als Stützwand
die offene Seite des U-förmigen
Grundkörpers
verschießt.
Bei dem Stützelement
handelt es sich vorzugsweise um einen rohrförmig, insbesondere hohlzylindrisch,
ausgebildetes Element (Zylinderkolben), das in axialer Richtung
von dem Verschlusselement des Druckbehälters wegbewegbar ist, wenn
es nicht mehr mit der Stützplatte
des Widerlagers in Eingriff steht. Das Stützelement ist dabei derart
bezüglich
der mit dem Verschlusselement verschlossenen Öffnung des Speicherbehälters angeordnet,
dass es sich senkrecht zu der Ebene dieser Öffnung (also entlang der Längsachse
der Öffnung)
bewegt, wenn es nicht mehr durch die Stützplatte abgestützt wird.
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Stützelement
und Stützplatte
sind dabei derart zueinander angeordnet, dass die Stützplatte
unter der Wirkung beim Zünden
des Gasgenerators auf sie wirkender Gase im Wesentlichen senkrecht
zu der Bewegungsrichtung des Stützelementes
verschoben wird.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden bei der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Figuren deutlich werden.
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Es
zeigen:
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1 einen Schnitt durch einen
Hybrid-Gasgenerator mit einem Gasbehälter für ein Kaltgas und einer Brennkammer
für eine
Feststoffladung, die mittels einer zugeordneten Zündvorrichtung
zündbar
ist;
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2a den Gasbehälter des
Hybrid-Gasgenerators aus 1 zusammen
mit einer Stützeinrichtung
zum Abstützen
eines Verschlusselementes der Austrittsöffnung des Gasbehälters;
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2b eine vergrößerte Darstellung
des Verschlusselementes aus 2a;
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3a einen Schnitt durch die
Stützeinrichtung
aus 2a;
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3b eine Draufsicht auf die
Stützeinrichtung
aus 2a.
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1 zeigt einen Hybrid-Gasgenerator
mit einer durch eine Zündeinrichtung
Z zündbaren
Feststoffladung F, die in einer durch ein erstes Rohr R1 gebildeten
Brennkammer B angeordnet ist, und mit einem Speichergas S (Kaltgas),
das in einem durch ein zweites Rohr R2 gebildeten Druckbehälter D angeordnet
ist.
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Ein
derartiger Hybrid-Gasgenerator dient zum Aufblasen eines Gassackes
einer Airbag-Vorrichtung,
indem in einem Crash-Fall sowohl Speichergas aus dem Druckbehälter D als
auch durch Zündung
der Feststoffladung F entstehende Heißgase in den aufzublasenden
Gassack geleitet werden. Ein Hybrid-Gasgenerator zeichnet sich also
dadurch aus, dass zum Aufblasen eines Gassackes sowohl ein in einem
Druckbehälter gespeichertes
Gas als auch ein durch Zündung
einer Feststoffladung erzeugtes Gas verwendet werden.
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Nachfolgend
wird anhand der 2a bis 3b näher beschrieben werden, wie
bei einem Hybrid-Gasgenerator der in 1 dargestellten
Art der Druckbehälter
D verschlossen ist und wie sich der entsprechende Verschluss öffnen lässt, so
dass bei Zündung
des Gasgenerators das im Druckbehälter D enthaltene Speichergas
zum Aufblasen eines Gassackes abströmen kann.
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Gemäß den 2a bis 3b wird der Druckbehälter D gebildet durch ein Rohr
R2, das an einem der Brennkammer abgewandten Ende durch einen Verschlussboden
V und am anderen, der Brennkammer zugewandten Ende durch einen Zwischenboden 6 verschlossen
ist. Sowohl der Verschlussboden V als auch der Zwischenboden 6 sind
entlang ihres Umfangs jeweils mit dem Rohr R2 durch Schweißnähte verbunden.
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In
dem Zwischenboden 6 ist eine Austrittsöffnung 65 vorgesehen,
durch die hindurch das im Druckbehälter D enthaltene Speichergas
S zum Aufblasen eines Gassackes austreten kann. Diese Austrittsöffnung 65 ist
verschlossen durch eine Membran 3, die auf der Innenseite,
d. h. auf der mit dem Druck des Speichergases S beaufschlagten Seite,
des Zwischenbodens 6 angeordnet ist. Die Membran 3 befindet
sich also innerhalb des Druckbehälters
D. Mit der Membran 3 ist innerhalb des Druckbehälters D
eine Drosselscheibe 4 verschweißt, die eine zu der Austrittsöffnung 65 des
Zwischenbodens 6 konzentrische Öffnung 45 aufweist
und den Massenstrom des Speichergases S steuert.
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Die
Membran 3 bildet ein Verschlusselement, durch das die Öffnung 65 des
Zwischenbodens 6 auf der Innenseite derart verschlossen
ist, dass kein Gas aus dem Druckbehälter D austreten kann. Die
Membran 3 und die Drosselscheibe 4 sind dabei jedoch
derart ausgebildet, dass sie allein dem Druck des Speichergases
S innerhalb des Druckbehälters D
nicht standhalten können.
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Die
Membran 3 und mit ihr die Drosselscheibe 4 werden
durch ein Stützelement
in Form eines Stützkolbens 2 abgestützt (in 2b nicht mit dargestellt),
der in der hohlzylindrischen Austrittsöffnung 65 des Zwischenbodens 6 angeordnet
ist und der eine axiale Durchgangsöffnung 25 aufweist.
Der Außendurchmesser
des zylindrischen Stützkolbens 2 ist so
gewählt,
dass er im Wesentlichen dem Innendurchmesser der Austrittsöffnung 65 des
Druckbehälters
D entspricht. Der Stützkolben 2 lässt sich
daher innerhalb der Austrittsöffnung 65 im
Wesentlichen nur in axialer Richtung a (also senkrecht zur Ebene
der Öffnung 65)
verschieben.
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An
seiner dem Verschlusselement 3 abgewandten Stirnfläche 22 wird
der Stützkolben 2 mittels eines
Widerlagers 1 abgestützt,
das durch einen im Querschnitt U-förmigen Grundkörper 10 und
durch eine Stützplatte
in Form einer Stützwand 15 gebildet wird.
Die Stützwand 15 liegt
an einer offenen Seite des U-förmigen
Grundkörpers 10 an,
so dass der Grundkörper 10 und
die Stützplatte 15 einen
Hohlraum H umschließen,
der an der einen Stirnseite des Widerlagers zusätzlich durch den Zwischenboden 6 und
den Stützkolben 2 und
an der anderen Stirnseite zusätzlich
durch den Brennkammerboden 5 verschlossen ist.
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Im
Ergebnis sind der Grundkörper 10 und
die Stützwand 15 des
Widerlagers 1 zwischen dem Zwischenboden 6 und
dem Brennkammerboden 5 des Hybrid-Gasgenerators aufgenommen
und dort durch die Stützkräfte fixiert,
die von dem Druck des Speichergases S herrühren und die über das
Verschlusselement 3 und den Stützkolben 2 auf das
Widerlager 1 einwirken.
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Durch
die Anordnung des Widerlagers 1 zwischen dem Brennkammerboden 5 und
dem Zwischenboden 6 wird erreicht, dass sich der Stützkolben 2 mit
seiner dem Verschlusselement 3 abgewandten Stirnseite 22 an
der Stützplatte 15 des
Widerlagers 1 abstützen
kann, so dass der Stützkolben 2 gegen
axiale Verschiebung gesichert ist. Hierdurch liegt der Stützkolben 2 mit
seiner dem Verschlusselement 3 zugewandten Stirnseite 21 dauerhaft
an dem Verschlusselement 3 an und verhindert eine Zerstörung des
Verschlusselementes 3 unter der Wirkung des Druckes des
Speichergases S.
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Der
Brennkammerboden 5, in den die am Widerlager 1 wirkenden
Druckkräfte
eingeleitet werden, ist durch Materialeindrückungen (oder durch Schweißen) an
seinem Umfang 50 mit dem Rohr R1 verbunden, das die Brennkammer
B umschließt
und weist eine Eintrittsöffnung 55 auf,
durch die hindurch in der Brennkammer B bei Zündung des Gasgenerators gebildete
Heißgase
in den Hohlraum H des Widerlagers 1 gelangen können. Von
dem Rohr R1 ist in 3b lediglich
ein Segment im Bereich einer Abströmöffnung A dargestellt.
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Wird
der in den 1 bis 3b dargestellte Hybrid-Gasgenerator
gezündet,
so bilden sich durch Verbrennen der Feststoffladung F Heißgase, die
zunächst
durch die Eintrittsöffnung 55 des
Brennkammerbodens 5 hindurch in das Innere des Widerlagers 1 (also
in dessen Hohlraum H) strömen.
Der hierdurch in dem Hohlraum H des Widerlagers 1 entstehende
Druck führt
dazu, dass die Stützwand 15 zwischen
dem Brennkammerboden 5 und dem Zwischenboden 6 in
radialer Richtung r bezüglich
der Austrittsöffnung 65 des
Druckbehälters
D von dem Grundkörper 10 des
Widerlagers 1 wegbewegt wird. Eine solche Bewegung der
Stützwand 15 in
radialer Richtung r bezüglich
der Austrittsöffnung 65 (und
somit parallel zur Grundfläche
der Öffnung)
ist bereits zu einem sehr frühen
Zeitpunkt nach Zündung
des Gasgenerators unter der Wirkung vergleichsweise geringer Druckkräfte möglich, da
die Stützwand 15 als
separates Teil lediglich an dem Grundkörper 10 des Widerlagers 1 anliegt
und daher keine Materialtrennung erfolgen muss, bevor eine Bewegung
der Stützwand 15 einsetzen
kann. Darüber
hinaus bietet die Stützwand 15 eine
große
Angriffsfläche
für den Gasdruck,
so dass aus einem vorgegebenen Gasdruck eine vergleichsweise große Kraft
erzeugt wird, die in radialer Richtung r nach außen auf die Stützwand 15 wirkt.
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Durch
die Anordnung des Widerlagers 1 zwischen dem Brennkammerboden 5 und
dem Zwischenboden 6 wird dabei eine definierte Bewegung der
Stützwand 15 in
radialer Richtung r weg von dem Grundkörper 10 des Widerlagers 1 sichergestellt.
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Als
Folge der Bewegung der Stützwand 15 nach
außen,
weg von dem Grundkörper 10 des
Widerlagers 1 stützt
sich der Stützkolben 2 nicht
mehr an dem Widerlager 1 ab. Denn die dem Widerlager 1 zugewandte
Stirnseite 21 des Stützkolbens 2 lag ausschließlich an
der Stützwand 15 des
Widerlagers 1 an. Hierdurch ist der Stützkolben 15 nicht
mehr gegen axiales Verschieben gesichert und er kann sich unter
der Wirkung der Speichergase S im Druckbehälter D in axialer Richtung
a weg von dem Verschlusselement 3 des Druckbehälters D
bewegen. Auch diese Bewegung erfolgt definiert in axialer Richtung
a, da der Stützkolben 2 in
der Austrittsöffnung 65 des
Druckbehälters
D definiert geführt
ist.
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Da
nun das Verschlusselement 3 auf der dem Speichergas S abgewandten
Seite nicht mehr abgestützt
ist, zerbirst es unter der Wirkung des Druckes des Speichergases
und dieses kann durch die Austrittsöffnung 65 hindurch
aus dem Druckbehälter D
in den von einem gasdurchlässigen
Filterring 7 umschlossenen Raum zwischen dem Brennkammerboden 5 und
dem Zwischenboden 6 eintreten, wo es sich mit den durch
Verbrennung der Feststoffladung erzeugten heißen Gasen vermischt.
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Beide
Gase treten schließlich
durch die Abströmöffnung A
des durch die Rohre R1, R2 gebildeten Mantels des Hybrid-Gasgenerators
aus und können
so in einen aufzublasenden Gassack gelangen.
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Die
vorstehend beschriebene Stützeinrichtung 1, 2 für das Verschlusselement 3 des
Druckbehälters
D eines Hybrid-Gasgenerators zeichnet sich dadurch aus, dass sie
zweiteilig durch ein Stützelement
in Form eines Stützkolbens 2 und
ein Widerlager 1 gebildet ist, wobei bei Zündung des
Gasgenerators zur Zerstörung
des Verschlusselementes 3 zunächst die Stützwand 15 des Widerlagers 1 in
radialer Richtung r bezüglich
der Austrittsöffnung 65 des Druckbehälters D
und anschließend
der Stützkolben 2 in
axialer Richtung bezüglich
der Austrittsöffnung 65 bewegt
wird. Es handelt sich also um zwei Bewegungen in zueinander senkrechten
Richtungen, die jeweils durch die Anordnung des Stützkolbens 2 bzw. des
Widerlagers 1 innerhalb des Hybrid-Gasgenerators festgelegt
sind. Hierdurch wird eine definierte Abfolge von Bewegungen zur
Freigabe der Austrittsöffnung 65 nach
dem Zünden
des Gasgenerators gewährleistet.
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Weiterhin
zeichnet sich die Stützeinrichtung 1, 2 dadurch
aus, dass auch das Widerlager 1 selbst, als eines der beiden
Bauteile der Stützeinrichtung 1, 2,
wiederum zweiteilig ausgebildet ist, wobei der Grundkörper 10 im
Wesentlichen zur Stabilisierung des Widerlagers 1 dient
und das Abstützen
des Stützkolbens 2 durch
die Stützwand 15 übernommen wird,
die an dem Grundkörper 10 lediglich
anliegt, nicht aber fest mit diesem Verbunden ist. D. h., die Stützwand 15 kann
von dem Grundkörper 10 wegbewegt
werden, ohne dass Materialbereiche oder Verbindungselemente zwischen
Grundkörper 10 und Stützwand 15 zerstört werden
müssten.
Es gibt keine Verbindungsmittel, die zusätzlich zu den auf die Stützwand 15 einwirkenden
Stützkräften (ausgelöst durch
den Druck des Speichergases S) eine feste Verbindung mit dem Grundkörper 10 herstellen.
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Die
Stützwand 15 liegt
vielmehr lediglich an dem Grundkörper 10 an
und ist durch Vorsprünge 11 in
Form von Einklinkungen des Grundkörpers gegen Verschieben in
einer Richtung senkrecht zur Radialen r (d. h. in einer Richtung
parallel zur Fläche
der Stützwand 15)
gesichert, so dass die Stützwand 15 nicht
(durch Einwirkung äußerer Kräfte bzw.
bei der Montage) verschoben werden kann. Alternativ kann die Sicherung
gegen Verschiebungen senkrecht zur Radialen auch durch Klemmung
im Grundkörper 10 erfolgen.
Es gibt aber – außer den über den
Stützkolben 2 auf
die Stützplatte 15 einwirkenden
Stützkräften – keine
Mittel, die eine Bewegung der Stützwand 15 in
radialer Richtung r weg von dem Grundkörper 10 verhindern
würden.
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Aufgrund
der Durchgangsbohrung 25 in dem Stützkolben 2 fungiert
die erfindungsgemäße Stützeinrichtung 1, 2 zusammen
mit dem Verschlusselement 3 zudem als Überdruckventil. Hierdurch kann sichergestellt
werden, dass von dem in dem Druckbehälter enthaltenen Speichergas
auch unter Extrembedingungen keine Gefährdung ausgeht. Dies betrifft
insbesondere den Einfluss erhöhter
Temperaturen, da ein Gasgenerator z. B. in einem Kraftfahrzeug aufgrund
von Feuer oder aufgrund eines elektrischen Kurzschlusses extremen
Temperaturbedingung ausgesetzt sein kann.
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Vorliegend
ist die Stützeinrichtung 1, 2 so ausgebildet,
dass das Verschlusselement 3 nicht nur dem Befülldruck
des Druckbehälters
von beispielsweise 400 bar, sondern auch einem demgegenüber deutlich
erhöhten
Druck von z. B. 600 bar, standhält. Hierdurch
ist eine gewisse thermische Belastbarkeit des Hybrid-Gasgenerators
sichergestellt.
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Durch
Feuereinwirkung kann jedoch der von dem Speichergas ausgeübte Behälterinnendruck über den
vorgenannten Druckbereich hinaus steigen. Bei Überschreitung eines bestimmten
kritischen Gasdrucks, der höher
als der größer als
der bereits erwähnte
erhöhte
Druck ist, z. B. bei einem kritischen Druck von ca. 800 bar, reißt die das
Verschlusselement bildende Membran 3 im Bereich der konzentrischen
Bohrungen 25, 45 des Stützkolbens 2 und der Drosselscheibe 4.
Hierdurch kann das unter stark erhöhtem Druck stehende Speichergas über die
Bohrung 25 in dem Stützkolben 2 aus
dem Druckbehälter D
und dann über
die Abströmöffnung A
weiter aus dem Hybrid-Gasgenerator insgesamt abströmen.
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Die
Druckbeständigkeit
des Verschlusselementes 3 kann dabei durch geeignete Wahl
der einzelnen Bauelemente für
das Verschlusselement 3 und für die Stützeinrichtung 1, 2 den
gewünschten Druckbedingungen
angepasst werden, wobei in jedem Fall sicherzustellen ist, dass
das Verschlusselement 3 vor Erreichen des Berstdrucks des
Druckbehälters
D im Bereich der Durchgangsöffnung 25 des Stützkolbens 2 öffnet. Hierdurch
wird eine Fragmentierung des Druckbehälters D mit der daraus resultierenden
Gefahr für
in der Umgebung befindliche Personen zuverlässig vermieden.