DE10333481B4 - Dosiervorrichtung für Schüttgüter und ihre Verwendung - Google Patents

Dosiervorrichtung für Schüttgüter und ihre Verwendung Download PDF

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Abstract

Dosiervorrichtung für Schüttgüter mit einem Gehäuse und einem darin angeordneten Einfüllbehälter, in dem eine Fördereinrichtung, insbesondere eine Dosierschnecke, zum Transfer des Schüttguts zu einer Auslassöffnung des Einfüllbehälters angeordnet ist, wobei der Einfüllbehälter zumindest an seiner Einlassöffnung und/oder seiner Auslassöffnung elastisch ausgebildet ist, wobei die Einlassöffnung und/oder die Auslassöffnung des Einfüllbehälters (4) zur Abdichtung einen verstärkten elastischen Rand (21; 29) haben, der in Nuten (23, 26) einer Flanschverbindung (24, 25) des Gehäuses (2, 3) derart einliegt, dass der elastische Rand (21; 29) einem in den Einfüllbehälter (4) integrierten Dichtungsring entspricht, welcher mittels der Flanschverbindung (24, 25) nach innen so verformt wird, dass ein glatter, totraumfreier und dichter Durchgang entsteht, wobei die Nuten (23, 26) unmittelbar an den Innenrand der Flanschverbindung (24, 25) angrenzen.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Dosiervorrichtung für Schüttgüter mit einem Gehäuse und einem darin angeordneten Einfüllbehälter, in dem eine Fördereinrichtung, insbesondere eine Dosierschnecke, zum Transfer des Schüttguts zu einer Auslassöffnung des Einfüllbehälters angeordnet ist, wobei der Einfüllbehälter zumindest an seiner Einlassöffnung und/oder seiner Auslassöffnung elastisch ausgebildet ist.
  • Eine derartige Dosiervorrichtung ist aus der WO 02/075260 A1 (Brabender Technologie KG) bekannt. Diese Dosiereinrichtung ist ein universeller Kompaktdosierer für praktisch alle Schüttgüter. Die Dosiervorrichtung arbeitet ohne ein internes Rührwerk. Das natürliche Fließverhalten des Schüttguts wird durch äußere Aktivierungs-Paddel, die dort Rüttelpaddel genannt werden, unterstützt, die auf die flexiblen Seitenwände des aus Polyurethan bestehenden Einfüllbehälters einwirken. Dadurch erhält man eine totzonenfreie Aktivierung des gesamten Schüttgutbereiches. Kompaktierung, Brückenbildung oder Anbackungen treten nicht auf. Das Schüttgut wird nicht zerstört. Eine optimale Restmengenleerung wird erreicht.
  • Soll die Dosiervorrichtung für pharmazeutische Schüttgüter oder für Komponenten bei der Herstellung von Pharmazeutika eingesetzt werden, ist es erforderlich, dass die Dosiervorrichtung den besonders hohen hygienischen Anforderungen für diesen Verwendungszweck entspricht.
  • Bekannte Dosiervorrichtungen für pharmazeutische Schüttgüter arbeiten nicht mit einem flexiblen Einfüllbehälter, der auch Schneckentrog genannt werden kann, sondern mit einem internen Rührwerk, welches für die erforderliche Unterstützung des natürlichen Fließverhaltens des Schüttguts sorgt. Da solche internen Rührwerke hinsichtlich der hygienischen Anforderungen an die Dosiervorrichtung nicht unproblematisch sind, die Entstehung von Totzonen nicht verhindern und das Schüttgut beschädigen oder zerstören können, ist es anzustreben, die Auflockerung des Schüttgutes von der Außenseite des Einfüllbehälters vorzunehmen, wie es in der genannten internationalen Patentanmeldung beschrieben ist. Dazu wäre es allerdings erforderlich, dass die bekannte Dosiervorrichtung mit einem flexiblen Einfüllbehälter in jeglicher Hinsicht den pharmazeutischen Anforderungen entspricht.
  • Aus der DE 22 50 432 A ist außerdem ein Behälter zum Austragen von pulverförmigen und feinkörnigen Schüttgütern bekannt. Der Behälter ist mit einem Trichterteil versehen, dessen Ein- und Auslassöffnung Flansche mit Nuten aufweisen. Zwischen den Flanschen wird ein als elastische Membran ausgebildeter Behälter mit verstärkten Rändern eingespannt, die in den Nuten der Flansche einliegen und darin festgeklemmt sind, um den elastischen Behälter innerhalb des genannten Trichterteils zu befestigen und trotz der auf die Außenseite des elastischen Behälters wirkenden Druckluftstöße in seiner Position zu halten.
  • Da die elastischen Ränder jedoch nicht unmittelbar an den Innenrand der Flanschverbindung angrenzen, sondern im mittleren Bereich der Stirnseiten der Flansche, also im Abstand vom Innenrand der Flanschverbindung angeordnet sind, ist diese bekannte Vorrichtung nicht zum Dosieren von pharmazeutischen Schüttgütern oder von schüttfähigen Komponenten zur Herstellung von Pharmazeutika geeignet.
  • Wenn nämlich der flexible Behälter bei der Entleerung durch auf die Außenseite wirkende Druckluftstöße in Vibrationsschwingungen versetzt wird, wird die flexible Innenwand gerüttelt und gewalkt. Feinteiliges, insbesondere staubförmiges Produkt kann dann infolge der Vibrationen der flexiblen Behälterwand aus dem Innenraum der Vorrichtung zwischen den Rand des elastischen Behälters und die Stirnseite des anliegenden Flansches bis zu den verstärkten Rändern gelangen. Dort können die feinteiligen Partikel für längere Zeit verbleiben, sich zersetzen und bei erneuten Vibrationen der flexiblen Behälterwand wieder in das Innere des Behälters zurückwandern, wo die zersetzten Partikel dann das im Behälter vorhandene frische Produkt verunreinigen. Dies ist besonders kritisch, da zur Herstellung von Pharmazeutika oft organische Verbindungen verwendet werden, die bereits bei Raumtemperatur empfindlich und sich bei der Lagerung über längere Zeit zersetzen, in ihrer pharmazeutischen Wirkung unwirksam werden oder sogar schädlich sein können.
  • Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 295 10 792 U1 ist eine Dosiervorrichtung für Schüttgut mit einem asymmetrischen, flexiblen Austragsbehälter und einer Dosierschnecke zum Transfer des Schüttguts zu einer Auslassöffnung bekannt. An zwei schrägen Seitenwänden ist je ein die Außenseite verformendes Aktivierungs-Paddel, ein so genannter Flügel, angeordnet, um die Steilwände des flexiblen Behälters kontrolliert in Bewegung zu halten und so eine Austragshilfe oder Förderhilfe für das Material in die Dosierschnecke zu schaffen.
  • Ein quaderförmiges Gehäuse umschließt die gesamte Dosiervorrichtung. Dabei ist der Antrieb für das bzw. die Aktivierungs-Paddel gleichzeitig als Antrieb für die Dosier schnecke ausgebildet. Die Art der Befestigung des flexiblen Behälters im Gehäuse geht aus dieser Druckschrift nicht hervor.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Dosiervorrichtung der eingangs genannten Art zu entwickeln, welche für die Herstellung pharmazeutischer Produkte geeignet ist, das heißt den für Produktionsanlagen in der pharmazeutischen Industrie erforderlichen hohen hygienischen Anforderungen entspricht.
  • Die Dosiervorrichtung soll leicht zu reinigen und leicht zu demontieren sein und keine interne Formgebung haben, die das Ansammeln von Produkt und damit die Bildung von Schmutzecken ermöglicht. Auch die Außenseite der Dosiervorrichtung soll leicht zu reinigen sein und kein Ansammeln und Festsetzen von Material ermöglichen. Aus diesen Gründen soll eine runde oder abgerundete Bauweise der Dosiervorrichtung sowohl innen als auch außen angestrebt werden. Die Dosiervorrichtung soll außerdem von innen nach außen und von außen nach innen praktisch absolut dicht sein, damit kein Produkt nach außen dringt und kein irgendwie geartetes Material von außen nach innen in den Behälter eindringen kann.
  • Diese Aufgabe wird bei der Dosiervorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der verstärkte elastische Rand liegt in allen nachstehend genannten Fällen vorzugsweise lose in den Nuten ein und ist nicht fest mit dem Flansch verbunden.
  • Der genannte verstärkte elastische Rand des flexiblen Einfüllbehälters erfüllt damit zwei Funktionen. Zum einen dient er zur Befestigung des Einfüllbehälters am Gehäuse und zum anderen dichtet er den Innenbereich der Dosiervor richtung, also den Produktraum, in optimaler Weise nach außen ab. Neben der Halterung des Einfüllbehälters ist daher keine separate Abdichtung erforderlich, da diese Abdichtung ein integraler Bestandteil des flexiblen Einfüllbehälters ist und mit handelsüblichen oder leicht modifizierten Flanschverbindungssystemen hygienegerecht angeschlossen werden kann. Dies gilt nicht nur für den als Produkteinlauf dienenden oberen Behälterrand, sondern auch für den Auslauf, also den Bereich, an dem die Schnecke aus dem Einfüllbehälter austritt. Auf gleiche Weise kann der Bereich ausgebildet sein, der an die Schneckenlagerung angrenzt.
  • Vorzugsweise weist der verstärkte elastische Rand einen zumindest teilweise runden Querschnitt auf. Damit wird eine hygienegerechte aseptische Abdichtung wie die bekannten, von der pharmazeutischen Industrie verwendeten so genannten aseptischen Clamp-Rohrverbindungen erreicht, die für die Herstellung von Pharmazeutika zugelassen sind und den einschlägigen Normen sowie den Bestimmungen der FDA (Federal Drug Administration) entsprechen.
  • Zur Montage wird der verstärkte elastische Rand des Einfüllbehälters in die zugehörige Nut des einen Gehäuseteils (weiter mit Seite 4 der ursprünglichen Beschreibung) lose eingelegt, das andere Gehäuseteil mit dessen Nut aufgesetzt, so dass der verstärkte elastische Rand in beiden Nuten lose einliegt und beide Gehäuseteile koaxial zwangszentriert sind. Danach wird ein Spannring um die Flansche gelegt und gespannt, bis die Stirnseiten der Flansche aneinander stoßen. Dabei wird der verstärkte elastische Rand nach innen hin so verformt, dass ein glatter, totraumfreier Durchgang und eine dichte Verbindung vorliegen. Die relativ scharfe Kante an der Innenseite der Flanschverbindung übt dabei einen sehr starken Druck auf den elastischen Rand des Einfüllbehälters aus, so dass eine sehr hohe Dichtigkeit sowohl bei Unterdruck als auch bei Überdruck im Produktraum gewährleistet ist, ohne dass es möglich wäre, dass Produktpartikel in den Bereich zwischen dem elastischen Rand des Einfüllbehälters und den Nuten hineinwandern. Auch ein Eindringen von Partikeln von außen ist durch den hohen linienförmigen Druck der Flanschverbindung auf den verstärkten elastischen Rand des Einfüllbehälters nicht möglich.
  • Wie bereits ausgeführt, ist es von Vorteil, wenn die Flansche der Flanschverbindung mittels eines Spannrings gegeneinander gepresst werden, wobei handelsübliche, beispielsweise für Kleinflansche einsetzbare Spannringe einsetzbar sind. Eine leichte Montage und Demontage wird damit erreicht.
  • Die Form des Schneckentrogs ist im unteren Bereich der jeweiligen Schnecke (Einfach- oder Doppelschnecke) so angepasst, dass am Übergang zum Schneckenrohr keine Restmengen vom Produkt zurückbleiben.
  • Dies hat auch zur Folge, dass bei einer Nassreinigung, zum Beispiel durch einen Cleaning Ball, die Reinigungsflüssigkeit vollständig abfließen kann.
  • Insbesondere ist es von Vorteil, wenn der Einfüllbehälter mindestens eine flexible Seitenwand aufweist, an deren Außenseite ein die Seitenwand verformbares Element, insbesondere ein Aktivierungs-Paddel, angeordnet ist, welches auch "Massagepaddel" genannt werden kann. Die Dosiervorrichtung kommt damit ohne einen internen Rührer zur Produktlockerung aus. Der Wegfall des Rührers führt zu einer erheblichen Verbesserung der Hygiene, da sich keine Produktteilchen an Rührerbauteilen anlagern können und eine erheblich vereinfachte und gründlichere Reinigung möglich ist.
  • Weiterhin ist es von Vorteil, wenn das Gehäuse die gesamte Dosiervorrichtung und vorzugsweise auch den Antrieb mit Motor und Getriebe umschließt. Insbesondere ist dabei der Motor (mit Getriebe) im unteren Gehäuseteil vollständig vom Gehäuse umschlossen. Die Zuluft für den Motor wird von außen zugeführt. Durch diese vorteilhafte Ausführung ist eine Anwendung der Dosiervorrichtung im Reinraum zulässig.
  • Von Vorteil ist weiterhin, wenn das Gehäuse derart ausgebildet ist, dass keine waagerechten Flächen vorliegen, auf denen nach einer Nassreinigung Produktmaterial oder Wasser zurückbleiben kann. Daher wird vorgeschlagen, dass das Gehäuse zylindrisch und/oder konisch ohne waagerechte Flächen ausgebildet ist.
  • Vorzugsweise umfasst der Antrieb für die Fördereinrichtung, also insbesondere die Schnecke, auch den Antrieb für das die Seitenwand verformende Element, also das Aktivierungs-Paddel (Massagepaddel). Die komplette Antriebseinheit dieser Paddel ist damit im für den Schneckenantrieb ohnehin erforderlichen Untersetzungsgetriebe integriert. Dieses Getriebe ist insbesondere so ausgebildet, dass sowohl Doppelkonkav- als auch Einfachschnecken verwendet werden können.
  • Die Dosiervorrichtung kann volumetrisch und auch gravimetrisch betrieben werden. Für die gravimetrische Anwendung weist die Dosiervorrichtung vorzugsweise eine Wägezelle auf.
  • Bei der Verwendung der Dosiervorrichtung zur Herstellung von Pharmazeutika werden oft flexible Anbindungen, welche in der Regel Einfalten- oder Stufenkompensatoren sind, benötigt. Dazu wird vorgeschlagen, dass die Einlass- und/oder die Auslassöffnungen des Gehäuses ebenfalls aseptische Klemmflanschanschlüsse mit integrierten O-Ringen aufweisen, so dass die Rohrverbindungen leicht montiert und leicht zu Reinigungszwecken demontiert werden können.
  • Die erfindungsgemäße Dosiervorrichtung wird vorzugsweise zum Dosieren von pharmazeutischen Schüttgütern und von schüttfähigen Komponenten zur Herstellung von Pharmazeutika verwendet.
  • Weitere bevorzugte Anwendungsbereiche für die erfindungsgemäße Dosiervorrichtung sind die Biotechnik und die Kosmetik- und Lebensmittelindustrie.
  • Vorzugsweise besteht der Einfüllbehälter mit den verstärkten elastischen Rändern aus Polyurethan, es kann aber auch Silikon oder PVC (Polyvinylchlorid) dafür verwendet werden. Das Gehäuse ist bevorzugt aus Edelstahl gefertigt. Es kann aber auch aus Kunststoff bestehen.
  • Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
  • 1 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung, zur Verdeutlichung mit aufgeschnittenem Gehäuse,
  • 1a eine perspektivische Ansicht des Einfüllbehälters in 1,
  • 2 eine Seitenansicht der Dosiervorrichtung nach 1, aus etwa der gleichen Blickrichtung wie bei 1,
  • 3 eine Seitenansicht der Dosiereinrichtung aus einer Blickrichtung senkrecht zu der in 2,
  • 4 eine Ansicht von oben in die Dosiervorrichtung hinein,
  • 5 eine perspektivische Darstellung der Dosiervorrichtung ohne das Gehäuse, mit Motor, Getriebekasten, Bodenplatte, Wägezelle und Paddeln,
  • 6 einen Längsschnitt durch den unteren Bereich der Dosiervorrichtung,
  • 7 ein Detail aus 6,
  • 7a ein Detail aus 7,
  • 8 einen bei der Dosiervorrichtung verwendbaren Spannring nach dem Stand der Technik,
  • 9 eine Ansicht des bei der Dosiervorrichtung erfindungsgemäß verwendeten Einfüllbehälters in Längsrichtung,
  • 10 eine Ansicht dieses Einfüllbehälters von der Seite,
  • 11 das Detail A aus 10,
  • 12 den Schnitt B-B in 9,
  • 13 einen Längsschnitt durch eine aseptische Klemm-Rohrverbindung nach dem Stand der Technik und
  • 14 einen Schnitt durch die Anbindung eines Stufenkompensators.
  • In allen Zeichnungen haben gleiche Bezugszeichen die gleiche Bedeutung und werden daher gegebenenfalls nur einmal erläutert.
  • Die Dosiervorrichtung ist vollständig von einem Gehäuse 1 aus Edelstahl umgeben, welches im Wesentlichen aus zwei konischen Teilen 2, 3 besteht. Das obere Gehäuseteil 2 divergiert nach oben hin, das untere Gehäuseteil 3 nach unten hin, wie es aus den 1, 2 und 3 besonders deutlich erkennbar ist. Es ist auch möglich, dass das Teil 2 zylindrisch ausgebildet ist.
  • Innerhalb des Gehäuses 1 ist ein aus Polyurethan bestehender flexibler und elastischer Einfüllbehälter 4 angeordnet, der ebenfalls im Wesentlichen eine nach oben sich öffnende Konusform aufweist. An zwei gegenüberliegenden Seiten ist nach Art eines Kegelschnitts je eine ebene Fläche 5, 6 eingeformt, an dessen Außenseite jeweils ein Aktivierungs-Paddel 7 angeordnet ist, welches im Betrieb periodisch die Seitenwand 5, 6 verformt und dadurch für eine Lockerung des Schüttguts sorgt. Es versteht sich, dass an jeder der beiden ebenen Flächen 5, 6 ein solches Aktivierungs-Paddel angebracht ist. Zu weiteren Einzelheiten der Aktivierungs-Paddel und ihres Antriebs sei auf die genannte WO 02/075260 A1 verwiesen.
  • Im rohrförmigen unteren Bereich 8 des Einfüllbehälters 4 ist eine Dosierschnecke 9 angeordnet, wie es in 6 angedeutet ist, welche das Schüttgut dosiert in Richtung auf den Auslassstutzen 10 transportiert.
  • Von der rechten Seite in 6 werden die Dosierschnecke 9 sowie die Aktivierungs-Paddel von einem Motor 11 (5) und einem in einem Getriebegehäuse 12 eingebauten Getriebe angetrieben. Kühlluft für den Motor kann dabei durch Öffnungen 13, 14 in der Bodenplatte 15 der Dosiervorrichtung zugeführt und abgeführt werden (1). Zur gravimetrischen Betriebsweise der Dosiervorrichtung ist eine Wägezelle 20 vorgesehen.
  • Die erfindungsgemäß eingesetzte aseptische klemmende Flanschverbindung findet sich zum einen an der Verbindung zwischen dem oberen Gehäuseteil 2 und dem unteren Gehäuseteil 3, nämlich dort, wo der obere Rand 16 des Einfüllbehälters 4 zwischen den Flanschen des oberen und unteren Gehäuseteils 2, 3 klemmend gehalten wird. Diese aseptische Flanschverbindung ist außerdem an den beiden flanschförmigen Enden des rohrförmigen Bereichs 8 des Einfüllbehälters 4 vorgesehen. Auch der obere Rand 17 des oberen Gehäuseteils 2 sowie der kleinere Einlassstutzen 18 am oberen Gehäuseteil 2 sind für eine solche aseptische klemmende Verwendung ausgelegt beziehungsweise vorgesehen. Dies gilt auch für den Stufenkompensator 36 (14). Durch den Einlassstutzen 18 lässt sich ein so genannter Cleaning Ball 19 zur Nassreinigung einführen.
  • In 1 ist deutlich erkennbar, dass das Gehäuse 1 in zwei voneinander absolut dicht abgetrennte Bereiche aufgeteilt ist. Der obere Bereich unter Einschluss des inneren Volumens des Einfüllbehälters 4 sowie des Innenraums des rohrförmigen Bereichs 8 sind nur für das Produkt vorgesehen. Der untere Bereich enthält dagegen den Motor und das Getriebe. Zusammen mit der völlig glatten Außenseite des Gehäuses, welches keine waagerechten Flächen aufweist, wird auf diese Weise eine sehr hohe Hygiene mit einer leichten und gründlichen Reinigungsmöglichkeit erzielt.
  • 7 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus der Schnittzeichnung in 6. Die Abdichtung des elastischen Einfüllbehälters 4, welche gleichzeitig als Befestigung dieses Behälters dient, ist hier besonders deutlich dargestellt. Der obere verstärkte elastische Rand 21 des Einfüllbehälters 4 hat die Form eines umlaufenden O-Rings, also eines Torus. Der daran nach unten hin anschließende Kragen 22 ist an die Innenseite des unteren Gehäuseteils 3 angepasst, so dass dort die Seitenwand des Einfüllbehälters 4 unmittelbar an der Innenwand des unteren Gehäuseteils 3 anliegt.
  • Zur Montage wird der Einfüllbehälter 4 in das untere Gehäuseteil 3 derart eingesetzt, dass der obere verstärkte elastische Rand 21, der einem in den Einfüllbehälter integrierten Dichtungsring entspricht, in der umlaufenden Nut 23 des Flansches 24 des unteren Gehäuseteils 3 lose einliegt. Das obere Gehäuseteil 2 mit seinem Flansch 25 wird dann aufgesetzt, so dass die Nut 26 im Flansch 25 auf dem elastischen Rand 21 des Einfüllbehälters 4 aufliegt. Dann wird ein herkömmlicher Spannring um die Flansche 24, 25 gelegt und festgezogen, so dass sich die Flansche 24 und 25 aufeinander zu bewegen und dabei den elastischen Rand 21 zusammenpressen. Ein dazu verwendbarer, aus dem Stand der Technik bekannter Spannring 28 ist in einer Draufsicht in 8 dargestellt. Der vom Spannring 28 ausgeübte Druck ist insbesondere an der inneren unteren relativ scharfen Kante 27 der oberen Nut 26 besonders hoch, da hier die vom Spannring ausgeübte Kraft nicht flächig, sondern linienförmig auf den verstärkten elastischen Rand 21 einwirkt. Eine praktisch absolute Abdichtung in diesem besonders kritischen Bereich wird damit erreicht, so dass selbst feine Produktpartikel nicht in den Bereich zwischen dem Rand 21 des Einfüllbehälters 4 und dem oberen Gehäuseteil 2 eindringen können.
  • Auch die an der linken Seite in den 6 und 7 dargestellte Auslassöffnung des Einfüllbehälters 4 hat einen verstärkten elastischen Rand 29, welcher ebenfalls die Form eines umlaufenden, im Querschnitt annähernd kreisförmigen Dichtringes hat und in diesem Fall den äußeren Rand der flanschartig ausgebildeten Auslassöffnung darstellt. Auch hier liegt der Auslassbereich des Einfüllbehälters 4 dicht an den aus Edelstahl bestehenden Gehäuseteilen an, so dass sich auch hier zwischen dem elastischen Einfüllbehälter und dem Gehäuse keine Produktreste ansammeln oder dort hineinwandern können.
  • In entsprechender Weise ist der an der rechten Seite in 6 dargestellte Anschluss des rohrförmigen Bereiches 8 des Einfüllbehälters 4 an die Lagerung der Dosierschnecke und an das Getriebeteil ausgebildet. Die konkrete Form der verstärkten elastischen Ränder 21, 29 und 30 geht besonders deutlich aus den 11 und 12 hervor.
  • Zusammenfassend wird durch die Verwendung des flexiblen Einfüllbehälters mit der erfindungsgemäßen Abdichtung ein erheblicher Fortschritt gegenüber dem Stand der Technik erreicht. Im Gegensatz zu bekannten Schnecken-Dosiervorrichtungen für Pharmaanwendungen, bei denen mehrere Wellendurchführungen durch das Gehäuse vorhanden sind, tritt hier nur der Auslassstutzen aus dem Gehäuse heraus, da der Motor mit Getriebe ebenfalls im gleichen Gehäuse und zwar vollständig abgedichtet gegenüber dem Produktraum angeordnet ist. Anstelle vieler horizontaler Flächen, Schrauben, Flansche und anderer nach außen ragender Teile bei bekannten Dosiervorrichtungen mit Schneckenförderern liegen beim erfindungsgemäßen Dosierer praktisch nur glatte und runde Flächen an der Außenseite des Gehäuses vor, so dass Schmutzecken und Schmutzränder nicht entstehen können. Auch die nach einer gründlichen Reinigung eventuell verbleibenden Wasserreste treten hier nicht auf, da keine entsprechenden horizontalen Flächen vorhanden sind.
  • Trotz des relativ großen Einfülldurchmessers des Einfüllbehälters, welcher typischerweise bei 200 bis 300 mm liegt, wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung des oberen elastischen Rand in Kombination mit der Flanschverbindung nicht nur eine sichere und dauerhafte Halterung des Einfüllbehälters im Gehäuse, sondern auch eine außerordentlich hohe Hygiene durch die sehr gut abdichtende Eigenschaft dieser Verbindung erreicht. Die erfindungsgemäße Dosiervorrichtung ist sowohl unter einem üblichen leichten Überdruck als auch unter leichtem Unterdruck innerhalb des Produktraums betreibbar.
  • Vorzugsweise haben sämtliche Durchführungen für die Ein- und Auslassstutzen am konischen Gehäuse und die Anschlussflansche dieser Stutzen sowie der obere Rand des oberen Gehäuseteils eine aseptische Klemm-Rohrverbindung (Clamp-Rohrverbindung), wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist und zur Erläuterung in 13 im Längsschnitt dargestellt ist. Gezeigt werden ein O-Ring 31, Flansche 32 und 33, ein Stutzen 34 an der Dosiervorrichtung und das anzuschließende Rohr 35.
  • 14 zeigt den Anschluss eines Stufenkompensators 36 an den Auslassstutzen der Dosiervorrichtung im Längsschnitt. Der elastische Stufenkompensator 36 hat an beiden Enden je einen erfindungsgemäß verstärkten elastischen Rand, welcher in Nuten der Anschlussflansche des Auslassstutzens und der anzuschließenden Rohrleitung sowie in Nuten der Gegenflansche 37 einliegt.
  • 1
    Gehäuse
    2
    oberes Gehäuseteil
    3
    unteres Gehäuseteil
    4
    Einfüllbehälter
    5
    ebene Fläche des Einfüllbehälters
    6
    ebene Fläche des Einfüllbehälters
    7
    Aktivierungs-Paddel
    8
    rohrförmiger Bereich des Einfüllbehälters
    9
    Dosierschnecke
    10
    Auslassstutzen
    11
    Motor
    12
    Getriebegehäuse
    13
    Öffnung
    14
    Öffnung
    15
    Bodenplatte
    16
    oberer Rand des Einfüllbehälters
    17
    oberer Rand des oberen Gehäuseteils
    18
    Einlassstutzen
    19
    Cleaning Ball
    20
    Wägezelle
    21
    oberer verstärkter elastischer Rand
    22
    Kragen
    23
    Nut
    24
    Flansch
    25
    Flansch
    26
    Nut
    27
    untere Kante
    28
    Spannring
    29
    verstärkter elastischer Rand
    30
    verstärkter elastischer Rand
    31
    O-Ring
    32
    Flansch
    33
    Flansch
    34
    Stutzen an der Dosiervorrichtung
    35
    anzuschließendes Rohr
    36
    Stufenkompensator
    37
    Gegenflansch

Claims (12)

  1. Dosiervorrichtung für Schüttgüter mit einem Gehäuse und einem darin angeordneten Einfüllbehälter, in dem eine Fördereinrichtung, insbesondere eine Dosierschnecke, zum Transfer des Schüttguts zu einer Auslassöffnung des Einfüllbehälters angeordnet ist, wobei der Einfüllbehälter zumindest an seiner Einlassöffnung und/oder seiner Auslassöffnung elastisch ausgebildet ist, wobei die Einlassöffnung und/oder die Auslassöffnung des Einfüllbehälters (4) zur Abdichtung einen verstärkten elastischen Rand (21; 29) haben, der in Nuten (23, 26) einer Flanschverbindung (24, 25) des Gehäuses (2, 3) derart einliegt, dass der elastische Rand (21; 29) einem in den Einfüllbehälter (4) integrierten Dichtungsring entspricht, welcher mittels der Flanschverbindung (24, 25) nach innen so verformt wird, dass ein glatter, totraumfreier und dichter Durchgang entsteht, wobei die Nuten (23, 26) unmittelbar an den Innenrand der Flanschverbindung (24, 25) angrenzen.
  2. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der verstärkte elastische Rand (21; 29) einen zumindest teilweise runden Querschnitt aufweist.
  3. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Flansche der Flanschverbindung mittels eines Spannrings (28) gegeneinander gepresst werden.
  4. Dosiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flanschverbindung eine scharfe Kante (27) zum Ausüben eines linienförmigen Drucks auf den verstärkten elastischen Rand (21) aufweist.
  5. Dosiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einfüllbehälter (4) mindestens eine flexible Seitenwand aufweist, an deren Außenseite ein die Seitenwand verformbares Element angeordnet ist.
  6. Dosiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2, 3) die gesamte Dosiervorrichtung umschließt.
  7. Dosiervorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2, 3) auch den Antrieb, ausgebildet mit Motor (11) und Getriebe (12), umschließt.
  8. Dosiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2, 3) zylindrisch und/oder konisch ohne waagerechte Flächen ausgebildet ist.
  9. Dosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (11, 12) für die Fördereinrichtung (9) auch den Antrieb für das die Seitenwand verformende Element (7) umfasst.
  10. Dosiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (11, 12) für die Fördereinrichtung sowohl für Doppelkonkav- als auch für Einfachschnecken (9) ausgebildet ist.
  11. Dosiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiervorrichtung eine Wägezelle (20) aufweist.
  12. Dosiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlass- und/oder die Auslassöffnungen (17, 18) des Gehäuses aseptische Klemmflanschanschlüsse mit integrierten, lose einliegenden O-Ringen aufweisen.
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