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Die
Erfindung betrifft ein Funknetz, insbesondere ein Local Area Funknetz,
einen Teilnehmer in diesem Funknetz sowie ein Verfahren zum Betreiben dieses
Funknetzes.
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Im
Stand der Technik sind Funknetze, insbesondere Local Area Funknetze,
um Beispiel im Zusammenhang mit den beiden Telekommunikationsstandards
Digital Enhanced Cordless Telecommunications DECT und Global System
for Mobile Communications GSM bekannt. Sie umfassen typischerweise
eine Vielzahl von Teilnehmern, welche auf Basis von jeweils synchronen
Time Devision Multiple Access TDMA-Funkrahmen als Master oder als
Slave miteinander kommunizieren und konkurrierend auf die durch
den TDMA-Funkrahmen definierte Übertragungskapazität des Funknetzes
zugreifen.
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Bei
den bekannten Funknetzen dieser Art wird die Zuteilung von Übertragungskapazität an die einzelnen
Teilnehmer des Netzes zentral von einem vorbestimmten Teilnehmer,
dem Master, gesteuert. Dies hat den Nachteil, dass bei einem Ausfall
des Masters ein Betrieb des Funknetzes nicht mehr möglich ist
und dann auch die anderen Teilnehmer nicht mehr über das Funknetz miteinander
kommunizieren können.
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Aus
der
US 2002 018
458 A1 ist ein herkömmliches
Funknetz bekannt, das nach dem Bluetooth-Standard arbeitet. Der Bluetooth-Standard
an sich ist in der Druckschrift „Specification of the Bluetooth
System" v1.0 B vom
01.12.1999 beschrieben.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der Erfindung, ein
bekanntes Funknetz, bekannte Teilnehmer in diesem Funknetz und ein
bekanntes Verfahren zum Betreiben dieses Funknetzes derart weiterzubilden,
dass eine Kommunikation zwischen den übrigen Teilnehmern im Funknetz selbst
dann noch möglich
ist, wenn der bisherige Master ausgefallen sein sollte.
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Diese
Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Demnach
erfolgt die Lösung
in der Weise, dass vorzugsweise jeder Teilnehmer in dem Funknetz
ausgebildet ist, als neuer Master zu agieren und einen neuen TDMA-Funkrahmen
für die
anderen Teilnehmer vorzugeben, wenn er als erster Teilnehmer zu
einer Zeit einen eigenen Kommunikationswunsch hat, zu der keine
andere Kommunikation zwischen den Teilnehmern des Funknetzes über einen
früher
generierten TDMA-Funkrahmen
stattfindet.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Funknetz
gibt es zwar zu jedem Zeitpunkt jeweils auch immer nur höchstens
einen Master, allerdings ist vorzugsweise jeder der Teilnehmer in
dem Funknetz ausgebildet, als Master agieren zu können. Dies
hat den Vorteil, dass bei Ausfall eines aktuellen Masters die Masterfunktion
von einem anderen geeignet ausgebildeten Teilnehmer im Funknetz übernommen
und so der Betrieb des Funknetzes, das heißt eine Kommunikation zwischen
den Teilnehmern im Funknetz aufrechterhalten werden kann. Dafür ist, im
Unterschied zum Stand der Technik, keine spezielle Basisstation
erforderlich.
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Die
genannte Aufgabe wird weiterhin durch einen Teilnehmer in dem soeben
beschriebenen Funknetz mit synchroner TDMA-Funkrahmenstruktur gelöst. Er ist
erfindungsgemäß ausgebildet,
unter den genannten Voraussetzungen als neuer Master zu agieren.
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Sobald
ein Teilnehmer als neuer Master feststeht, agieren alle übrigen Teilnehmer
im Funknetz automatisch als Slaves. Dies bedeutet insbesondere, dass
sie sich zum Senden eines eigenen Kommunikationswunsches oder zum
Empfangen eines fremden Kommunikationswunsches, der von einem anderen
Teilnehmer innerhalb des Funknetzes an sie herangetragen wird, auf
den von dem Master vorgegebenen Funkrahmen synchronisieren müssen.
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Die
oben genannte Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch ein Verfahren
zum Betreiben eines Funknetzes der genannten Art gelöst. Die
Vorteile dieses Verfahrens entsprechen im Wesentlichen den bereits
oben im Zusammenhang mit dem beanspruchten Funknetz und dem beanspruchten
Teilnehmer in dem Funknetz genannten Vorteilen.
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Darüber hinaus
ist es jedoch auch vorteilhaft, wenn die Vorgabe des neuen TDMA-Funktionsrahmens
durch den Master in der Weise erfolgt, dass der neue Master auf
dem ersten Zeitschlitz innerhalb dieses Funkrahmens Nutzdaten sowie
Netzkoordinierungsdaten, insbesondere Synchronisierungsdaten, sendet,
nachdem er den ersten Zeitschlitz als nicht belegt erkannt hat.
Die Kommunikation des Masters, das heißt ein Empfangen oder ein Senden
durch den Master findet üblicherweise
nur in dem ersten Zeitschlitz des Rahmens statt. Der Master und
die übrigen
Teilnehmer im Funknetz, das heißt
die Salves, können
grundsätzlich
alle noch freien Zeitschlitze des durch den Master vorgegebenen
Funkrahmens verwenden, indem sie ihrerseits Daten senden oder empfangen.
Zu diesem Zweck belegen die Teilnehmer im Bedarfsfalle die zur Verfügung stehenden
freien Zeitschlitze selbstständig,
vorzugsweise in aufsteigender Reihenfolge. Die Belegung erfolgt
in der Weise, dass sich die Slaves auf den Rahmen beziehungsweise
die Zeitschlitze synchronisieren.
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Weil
sämtliche
Kommunikation unter den Teilnehmern innerhalb des Funknetzes auf
der gleichen Frequenz abläuft,
ist jeder Teilnehmer zu jederzeit in der Lage, die Kommunikation
zwischen anderen Teilnehmern abzuhören. So sind die Slaves insbesondere
in der Lage, belegte und nicht belegte Zeitschlitze in dem vorgegebenen
Funkrahmen zu erkennen, zum Beispiel anhand einer einen bestimmten
Zeitschlitz identifizierenden Kanalnummer oder anhand einer in dem
Zeitschlitz mitgeführten
Belegungsliste. Auf diese Weise können sie sich direkt oder indirekt
auf einen noch freien Zeitschlitz synchronisieren, indem sie dessen
Anfangszeit bezogen auf den Anfangs- und/oder Endzeitpunkt des ersten Zeitschlitzes
zurückrechnen.
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Die
Verwendung von synchronen Funkrahmen hat im Vergleich zu asynchronen
Funkrahmen den Vorteil, dass weniger Übertragungskapazität für ein zu
verwendendes Protokoll benötigt
wird. Die zur Verfügung
stehende Bandbreite kann deshalb bei synchronen Funkrahmen wesentlich
besser genutzt werden.
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Die
Tatsache, dass jeder Teilnehmer die Masterfunktion übernehmen
kann, macht das beanspruchte Funknetz sehr robust und flexibel.
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Es
ist weiterhin von Vorteil, wenn der Zeitabstand zwischen zwei Zeitschlitzen
in dem von dem Master vorgegebenen synchronen Rahmen an die räumliche
Ausdehnung des Funknetzes angepasst ist. Bedingt durch die Einteilung
in einzelne Zeitschlitze kann die Übertragungskapazität nur in ganzzahligen
Vielfachen der Übertragungskapazität eines
einzelnen Zeitschlitzes zur Verfügung
stehen.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand
der abhängigen
Ansprüche.
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Der
Beschreibung ist eine Figur beigefügt, welche verschiedene Zustände veranschaulicht,
die ein Teilnehmer in einem Funknetz gemäß der Erfindung annehmen kann.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Form eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Bevor jedoch auf die Figur Bezug genommen wird, erfolgen zunächst einige
allgemein und insbesondere für
das erfindungsgemäße Funknetz
gültige
Vorbemerkungen:
Das erfindungsgemäße Funknetz, insbesondere ein Local
Area Funknetz umfasst eine Vielzahl von Teilnehmern. Bei diesen
Teilnehmern kann es sich entweder um traditionelle Basisstationen
oder Rechner oder Mobilteile, zum Beispiel Handys et cetera, handeln.
Die Teilnehmer innerhalb des Funknetzes kommunizieren miteinander
auf Basis von jeweils einem vorgegebenen synchronen TDMA-Funkrahmens, entweder
als Slave oder Master, miteinander. Dabei greifen sie konkurrierend
auf die durch den vorgegebenen TDMA-Funkrahmen, das heißt genauer
gesagt, die durch ihn definierten Zeitschlitze und die damit gegebene Übertragungskapazität, zu.
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Die
Struktur eines in einem erfindungsgemäßen Funknetz verwendeten synchronen
Funkrahmens ist grundsätzlich
vorab definiert und jedem Teilnehmer im Funknetz bekannt. Er besteht
aus einer fest vorgegebenen Anzahl von Zeitschlitzen, deren individuelle
Längen
zwar innerhalb eines Funkrahmens unterschiedlich sein können, so
dass sich eine bestimmte Verteilung der Längen ergibt. Diese Verteilung
ist aber vorzugsweise für
alle Funkrahmen, die im Funknetz generiert werden, gleich. Die Zeitschlitze
umfassen grundsätzlich
Netzkoordinierungsdaten und Nutzdaten. Die Netzkoordinierungsdaten können im
Einzelnen eine Präambel,
Synchronisationshilfsmittel, Protokollhilfsmittel sowie eine Postambel
umfassen. Weiterhin enthalten die Netzkoordinierungsdaten jeweils
eine Absenderadresse und eine Empfängeradresse für die in
einem Zeitschlitz zu übertragenden
Daten. Bei der Empfängeradresse kann
es sich auch um eine sogenannte Broadcast Adresse handeln, mit der
automatisch alle Teilnehmer in dem Funknetz adressiert werden. Gleichermaßen kann
es sich auch um eine Dummy-Adresse handeln zum Senden von Dummy-Zeitschlitzen,
um die Synchronisation in bestimmten Situationen aufrechtzuerhalten.
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Jeder
Zeitschlitz innerhalb des Funkrahmens kann nur von maximal einem
Teilnehmer belegt sein. Innerhalb dieses Zeitschlitzes kann der
Teilnehmer Daten senden oder empfangen. Nutzdaten werden innerhalb
eines jeweiligen Zeitschlitzes neben den Netzwerkkoordinierungsdaten
von der Senderadresse an die Empfängeradresse übertragen.
Bei den Nutzdaten kann zwischen Sprachdaten und anderen Daten mit
Hilfe einer ebenfalls in dem entsprechenden Zeitschlitz mitgesendeten
Kennung unterschieden werden. Die Funkreichweite der Nutzdaten sollte vorzugsweise
genauso groß wie
die Funkreichweite der Netzkoordinierungsdaten, insbesondere der
Synchronisationshilfsdaten, sein.
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Zwischen
den einzelnen Zeitschlitzen innerhalb eines Funkrahmens befinden
sich sogenannte Lücken
beziehungsweise Gaps. Während
dieser Lücken
wird nicht gesendet. Die zeitliche Länge dieser Lücken sollte
an die räumliche
Ausdehnung des Funknetzes angepasst sein. Dies ist deswegen erforderlich,
weil bedingt durch die fest vorgegebene Rahmenstruktur die einzelnen
zur Verfügung
stehenden Zeitschlitze in einem festen Zeitabstand mit den dazwischen
liegenden Gaps angeordnet sind. Diese feste Struktur führt bedingt
durch die Laufzeit der Funkwellen innerhalb des Funknetzes zu einer
begrenzten Ausdehnung des Funknetzes.
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Nachfolgend
wird das in der beigefügten
Figur dargestellte Verfahren gemäß der Erfindung
näher beschrieben.
Jeder Teilnehmer in dem erfindungsgemäßen Funknetz kann alle der
in der Figur dargestellten Zustände
Z0, ZM1, ZM2, ZM3, ZS1, ZS2 oder ZS3 einnehmen. Es wird unterstellt,
dass die Kommunikation zwischen allen Teilnehmern innerhalb des
Funknetzes auf der gleichen elektrischen Frequenz abläuft, so
dass sich alle Teilnehmer untereinander hören können und auch befugt sind, sich
gegenseitig abzuhören.
Weiterhin wird unterstellt, dass die fest definierte Struktur des
verwendeten Funkrahmens jedem Teilnehmer im Funknetz bekannt ist.
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Ausgangszustand
für das
erfindungsgemäße Verfahren
ist ein Zustand Z0 "kein
Empfang". Ein Teilnehmer
in diesem Zustand hat weder einen eigenen Kommunikationswunsch noch
wird von einem anderen Teilnehmer innerhalb des Funknetzes ein Kommunikationswunsch
an ihn herangetragen, das heißt
es liegt auch kein fremder Kommunikationswunsch vor,
K
und
F.
Die Bedingung, dass kein fremder Kommunikationswunsch vorliegt
F,
wird, solange der Zustand Z0 andauert, permanent von dem entsprechenden
Teilnehmer überprüft. Zu diesem
Zweck wird der Funkkanal, das heißt die Funkfrequenz des Funknetzes
von dem Teilnehmer in festen oder variablen Zeitabständen auf
das Vorhandensein eines Funkrahmens und insbesondere auf das Vorhandensein
von Zeitschlitzen hin untersucht, welche als Empfängeradresse
den aktuell in dem Zustand Z0 befindlichen Teilnehmer mit sich führen. Solange
der Teilnehmer in dem Zustand Z0 keinen Zeitschlitz mit seiner Adresse
detektiert oder er keinen eigenen Kommunikationswunsch entwickelt,
verbleibt er in dem Zustand Z0.
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Entsteht
jedoch bei diesem Teilnehmer irgendwann der Wunsch, eine Kommunikation
mit einem anderen Teilnehmer aufzunehmen, ohne dass bisher ein fremder
Kommunikationswunsch an ihn herangetragen worden ist K ∧
F,
so geht er von dem Zustand Z0 in den Zustand ZM1 "Senden Master" über. Voraussetzung für den Übergang
von dem Zustand Z0 in den Zustand ZM1 ist allerdings, dass der Teilnehmer
als erster Teilnehmer zu einer Zeit einen eigenen Kommunikationswunsch
hat, zu der keine andere Kommunikation zwischen den Teilnehmern des
Funknetzes über
einen früher
generierten TDMA-Funkrahmen stattfindet. Anders ausgedrückt: Zu dieser
Zeit darf kein anderer Master existieren; insbesondere darf kein
Funkrahmen existieren, von dem aus ein Synchronisationssignal gesendet
wird.
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Der
Teilnehmer sendet dann auf dem ersten Zeitschlitz des neuen Funkrahmens
Netzkoordinierungsdaten, insbesondere in Form eines Synchronisationsmusters
SS und in Form eines gesetzten Master-Flags in einem dafür reservierten
Bit des Zeitschlitzes. Mit dieser Handlung macht sich der entsprechende
Teilnehmer selber zum alleinigen neuen Master des Funknetzes. Der
Master sendet nur in dem ersten Zeitschlitz die bereits erwähnten Netzkoordinierungsdaten
sowie Nutzdaten.
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Parallel
dazu dürfen
die anderen Teilnehmer im Funknetz, welche aufgrund der neu festgelegten Masterrolle
nun alle die Funktion eines Slaves angenommen haben, in den übrigen Zeitschlitzen
des Funkrahmens senden oder empfangen. Voraussetzung dafür ist allerdings,
dass sie sich auf den Funkrahmen und insbesondere auf den von dem Master
belegten ersten Zeitschlitz des Funkrahmens, wie oben beschrieben,
synchronisiert haben. Die Synchronisation ist insbesondere deswegen
möglich, weil
jeder Teilnehmer, also auch jeder Slave, in dem Funknetzwerk in
der Lage ist, den Masterzeitschlitz anhand des gesetzten Masterflags
und aufgrund der im Funknetz einheitlichen Funkfrequenz zu erkennen.
Die verbleibenden Zeitschlitze im Funkrahmen können von den Slaves selbstständig in
beliebiger, vorzugsweise jedoch in aufsteigender Reihenfolge, zu
Kommunikationszwecken belegt werden. Dabei bedeutet aufsteigende
Reihenfolge, dass nach dem ersten Zeitschlitz zunächst der
zweite, dann der dritte und so weiter Zeitschlitz belegt werden
sollte. In den von den Slaves dann tatsächlich besetzten Zeitschlitzen
wird das Masterflag jeweils zu Null gesetzt. Hat der neue Master
seine eigene Kommunikation beendet, und sendet auch kein weiterer
Teilnehmer des Funknetzwerkes in dem von dem neuen Master vorgegebenen
Funkrahmen, so geht der neue Master in den Zustand Z0 "kein Empfang" zurück. Dann
wird auch das Senden von Synchronisationsmustern SS in dem Masterzeitschlitz,
das heißt
dem ersten Zeitschlitz in dem Funkrahmen, eingestellt
![Figure 00120001](https://patentimages.storage.googleapis.com/73/23/83/2263fb39044e64/00120001.png)
SS
und die Rolle des Masters ist wieder frei, neu besetzt zu werden.
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Tritt
jedoch, während
sich der neue Master in dem Zustand ZM1 "Senden Master" befindet, ein anderer Teilnehmer aus
dem Funknetz mit einem Kommunikationswunsch an den Master heran,
und wird dieser Kommunikationswunsch von dem neuen Master detektiert
K ∧ F, dann
geht der neue Master von dem Zustand ZM1 in den Zustand ZM2, "Empfang + Senden
Master" über. Der
von dem Master detektierte/empfangene fremde Kommunikationswunsch
des anderen Teilnehmers, muss sich nicht zwangsläufig auf eine Kommunikation
mit dem Master beziehen, er kann auch auf einen beliebigen anderen
Teilnehmer im Funknetz gerichtet sein. In dem Zustand ZM2 bleibt
der neue Master Synchronisationsmaster, sendet also weiterhin Synchronisationsmuster
SS. Gleichzeitig werden in dem Masterschlitz Nutzdaten von dem neuen
Master im Rahmen seines eigenen Kommunikationswunsches ausgesendet
und in mindestens einem weiteren Zeitschlitz innerhalb des Funkrahmens
Nutzdaten im Rahmen des fremden Kommunikationswunsches übertragen.
Besteht kein fremder Kommunikationsbedarf mehr K ∧
![Figure 00130001](https://patentimages.storage.googleapis.com/31/ca/05/507e41f2c33e04/00130001.png)
F,
geht der neue Master von dem Zustand ZM2 wieder in den Zustand ZM1 "Senden Master" zurück.
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Hat
dagegen der Master in dem Zustand ZM2 seinen eigenen Kommunikationswunsch,
das heißt
die Übertragung
von Nutzdaten beendet, empfängt/detektiert
er aber noch die Belegung eines Zeitschlitzes in seinem Funkrahmen
aufgrund einer Fremd-Kommunikation
durch einen anderen Teilnehmer
![Figure 00130002](https://patentimages.storage.googleapis.com/4b/2b/32/1b56071727fb58/00130002.png)
K
^ F, so geht der neue Master von dem Zustand ZM2 in einen neuen
Zustand ZM3, "Empfang Master" über. Auch in diesem Zustand
ZM3 bleibt jedoch der Masterzeitschlitz noch belegt, das heißt der neue
Master sendet weiterhin die für
die fremde Kommunikation noch erforderlichen Synchronisationsmuster
SS. Tritt dagegen in diesem Zustand ZM3 bei dem neuen Master erneut
ein eigener Kommunikationswunsch auf K ∧ F, geht der neue Master zurück in den
Zustand ZM2 "Empfang
+ Senden Master".
Wenn andererseits in dem Zustand ZM3 auch die Kommunikation mit
dem anderen Teilnehmer beendet wird und auch kein eigener Kommunikationswunsch
bei dem neuen Master entsteht, dann geht der Master aus dem Zustand
ZM3 direkt wieder in den Ausgangszustand Z0 "kein Empfang" über.
Damit wird das Senden von Synchronisationsmustern im Masterzeitschlitz
eingestellt
SS,
der bisherige neue Master verliert seine Masterrolle und die Rolle des
Masters kann wieder neu besetzt werden.
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Die
bisher beschriebenen Zustände
ZM1, ZM2 und ZM3 haben die Generierung eines neuen Masters und dessen
mögliche
Betriebszustände
beschrieben. Dabei wurde vorausgesetzt, dass jeweils kein anderer
Master im Funknetz existiert hat. Die Rolle der Slaves, das heißt der übrigen Teilnehmer
im Funknetz bei Existenz eines Masters, wurde jedoch nicht beschrieben.
Dies wird nachfolgend durch die Beschreibung der Zustände ZS1,
ZS2 und ZS3, welche in der rechten Hälfte der Figur zu erkennen
sind, nachgeholt.
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Unter
der Voraussetzung, dass ein Master, wie oben beschrieben, generiert
wurde und im Netz existent ist, geht ein Slave von dem Zustand Z0 "kein Empfang" in den Zustand ZS1 "Empfang Slave" über, wenn er zwar keinen eigenen
Kommunikationswunsch hat, aber neuerdings von einem anderen Teilnehmer
im Funknetz ein Kommunikationswunsch an ihn herangetragen wird und
er diesen detektiert
K ∧ F. Dabei
ist es unerheblich, ob der detektierte Kommunikationswunsch von dem
aktuellen Master oder von einem anderen Slave an den besagten Slave
herangetragen wird.
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Wird
der Master als Urheber des fremden Kommunikationswunsches detektiert,
so synchronisiert sich der angesprochene Slave auf den Masterzeitschlitz,
das heißt
den ersten Zeitschlitz in dem aktuellen, vom Master vorgegebenen
Funkrahmen. Der Masterzeitschlitz wird grundsätzlich aufgrund des gesetzten
Masterflags als Zeitschlitzkennung erkannt; dies ermöglicht auch
eine Erkennung des Masterzeitschlitzes bei Funkabschattungen. Wird
dagegen ein anderer Slave als Urheber des fremden Kommunikationswunsches
erkannt, so synchronisiert sich der angesprochene Slave auf den
Zeitschlitz mit der größten Empfangsleistung.
Um diesen Zeitschlitz identifizieren zu können, ist es vorteilhaft, wenn
in jedem Zeitschlitz eine Nummer als Zeitschlitzkennung mitgesendet
wird; dies gilt insbesondere, um eine Erkennung auch im Falle von
Funkabschattungen noch möglich
zu machen. Die mitgesendete Nummer ermöglicht es dem angesprochenen
Slave sich auch dann auf den entsprechenden Zeitschlitz zu synchronisieren,
wenn er den Master nicht empfängt.
Grund dafür
ist, dass der anhand der Nummer erkannte Zeitschlitz einen Rückschluss
auf den Masterzeitschlitz zulässt,
so dass bei vorausgesetzter Kenntnis der Rahmenstruktur ein Zurückrechnen
auf den Anfangszeitpunkt des empfangenen Zeitschlitzes und damit
auf den richtigen Synchronisationszeitpunkt für den Slave möglich ist.
Die anderen Slaves, die den Master aber empfangen können, werden
somit in ihrer Synchronisation nicht gestört.
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Jeder
Teilnehmer im Funknetz erkennt freie Zeitschlitze in einem aktuellen
Funkrahmen mit Hilfe von Zeitschlitzbelegungslisten, die vorzugsweise
in den belegten Zeitschlitzen jeweils mit übertragen werden. Sendet ein
Teilnehmer beispielsweise auf dem zweiten Zeitschlitz, wobei er
aber den Master auf dem Zeitschlitz 1 und einen dritten Teilnehmer
auf dem Zeitschlitz 4 hört,
dann hat die Kanalbelegungsliste bei einer Gesamtzahl von zehn Zeitschlitzen
in dem Funkrahmen das Muster 1101000000, wobei eine 1 jeweils einen
belegten und eine 0 jeweils einen freien Zeitschlitz in dem Kanalrahmen
mit insgesamt zehn Zeitschlitzen repräsentiert. Hat ein Teilnehmer einen
eigenen Kommunikationswunsch, dann sucht er den ersten freien Zeitschlitz,
welcher in allen aktuell empfangenen Kanalbelegungslisten frei ist.
Dadurch wird vermieden, dass ein Zeitschlitz gestört wird,
der zwar belegt ist, aber wegen zu großer Entfernung nicht empfangen
werden kann. Ein Teilnehmer darf im laufenden Netzbetrieb nicht
den Masterzeitschlitz belegen, da auf diesem eventuell Dummy-Daten
zur Aufrechterhaltung der Synchronisation gesendet werden.
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Verliert
der empfangende Slave in dem Zustand ZS1 "Empfang Slave" den Empfang desjenigen Zeitschlitzes,
auf den er sich synchronisiert hat beziehungsweise das Synchronisationsmuster
SD,
so geht der Slave sofort und unabhängig von eventuell noch vorhandenem
eigenen oder fremden Kommunikationsbedarf zurück in den Zustand Z0. Er hört dann wieder
die Funkfrequenz des Funknetzes ab, um von dem Zustand Z0 sofort
wieder in den Zustand ZS1 "Empfang
Slave" überzugehen,
wenn andere Teilnehmer im Netzwerk eine Kommunikation mit ihm wünschen.
Um ausgebildete Mehrfachnetze aufzulösen, geht ein Teilnehmer in
den Zustand Z0 "kein Empfang" über, wenn er mehr als einen
Masterslot im synchronisierten Funkrahmen empfängt.
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Alternativ
besteht die Möglichkeit,
dass der bisherige Slave aus dem Zustand Z0 in den Zustand ZM1 "Senden Master" übergeht und damit die Masterrolle übernimmt,
wenn keine Kommunikation zwischen Teilnehmern des Funknetzes über einen
früher generierten
Funkrahmen stattfindet, der Teilnehmer in dem Zustand Z0 aber einen
eigenen Kommunikationswunsch entwickelt.
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Ausgehend
von dem Zustand ZS1 "Empfang Slave" geht der Slave in
den Zustand ZS2 "Empfang +
Senden Slave" über, wenn
der Slave einen eigenen Kommunikationsbedarf hat, die Kommunikation
mit dem anderen Teilnehmer aber noch nicht beendet ist K ∧ F. Besteht
dagegen in dem Zustand ZS2 kein eigener Kommunikationsbedarf für den Slave
mehr
K ∧ F, so geht
der Slave von dem Zustand ZS2 wieder in den Zustand ZS1 zurück. Verliert
dagegen der Slave in dem Zustand ZS2 zum Beispiel aufgrund eines gestörten oder
unterbrochenen Empfangs denjenigen Zeitschlitz, auf den er synchronisiert
ist
SD, dann
geht er unabhängig
von einem eigenen oder einem fremden Kommunikationsbedürfnis sofort
in den Zustand Z0 zurück.
Von dort aus nimmt er dann, wie bereits erwähnt, bei Bedarf sofort wieder – als Slave oder
als Master – am
Netzbetrieb teil.
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Ausgehend
von dem Zustand ZS2 "Empfangen,
Senden Slave" wird
ein Zustand ZS3 "Senden Slave" nur dann von dem
Slave angenommen, wenn der Slave bei eigenem, noch andauerndem Kommunikationsbedarf
keinen fremden Kommunikationswunsch mehr detektiert K ∧
F.
Von dem Zustand ZS3 geht der Slave nur dann in den Zustand ZS2 wieder
zurück,
wenn während
der Erfüllung
seines eigenen Kommunikationswunsches im Zustand ZS3 ein fremder
Kommunikationswunsch an ihn herangetragen wird. Auch verlässt er den
Zustand ZS3 dann wieder, wenn entweder sein eigenes Kommunikationsbedürfnis gestillt
ist, oder er denjenigen Zeitschlitz, auf den er in dem Zustand ZS3
synchronisiert ist, verloren hat; er geht dann in diesen beiden
Fällen wieder
in den Zustand Z0 über.
In dem Fall, dass er den Zeitschlitz, auf den er synchronisiert
war, beziehungsweise das Synchronisationsmuster, verloren hat, vollzieht
er den Übergang
unabhängig
von einem eventuell noch bestehenden eigenen Kommunikationsbedarf.
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Das
bisher beschriebene Verfahren ermöglicht Sprachkonferenzen, indem
Sprachdaten von verschiedenen empfangenen Zeitschlitzen addiert und
auf einen Lautsprecher ausgegeben werden. Um eine dann für die digitale
Signalverarbeitung erforderliche digitale Sprachverarbeitung nicht
zu überlasten, kann
das Funknetz in diesem Fall auf eine bestimmte Teilnehmerzahl begrenzt
werden. Die einzelnen Teilnehmer dürfen dann bei Sprachsendung
nicht an die oben bereits erwähnte
Broadcast Adresse senden, wenn die maximale Teilnehmerzahl für die Sprachkonferenz
erreicht ist.