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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umformen von Blechplatinen,
das folgende Schritte umfasst:
- a) Auflegen
der jeweiligen Blechplatine auf eine Matrize derart; dass die Blechplatine
mit ihrem Randbereich auf der Auflagefläche einer die Matrizenausnehmung
umgebenden Wandung aufliegt,
- b) Absenken eines Niederhalters auf den Randbereich der Blechplatine
derart, dass die Blechplatine mit diesem Randbereich im zwischen
dem Niederhalter und der Matrize gebildeten Spalt mit einer von
einer Krafterzeugungseinrichtung erzeugten Druckkraft gehalten ist,
- c) Beaufschlagen der Blechplatine mit einer Umformkraft,
- d) Erfassen mindestens einer charakteristischen Größe der in
Folge der Beaufschlagung mit der Umformkraft eintretenden Veränderungen
im Spalt zwischen dem Niederhalter (6, 21) und
der Matrize,
- e) Erfassen des Ist-Wertes der von der Krafterzeugungseinrichtung
erzeugten Druckkraft.
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Darüber hinaus
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Umformen von Blechplatinen.
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Üblicherweise
weisen derartige Vorrichtungen in der Praxis eine Matrize, in die
eine die Form des Bauteils abbildende Matrizenausnehmung eingeformt
ist, sowie einen Stempel auf, durch den das Rohteil, die Blechplatine,
in die Matrizenausnehmung eingezogen wird. Um dabei eine einwandfreie
Bauteilform zu gewährleisten
und Faltenbildung zu vermeiden, weisen Tiefziehpressen in der Regel
einen Niederhalter auf, der den Randbereich der zu verformenden
Blechplatine gegen den die Matrizenausnehmung umgebenden Rand gepresst
halten und während
des Umformvorgangs ein geregeltes Einlaufen des Blechmaterials in
die Ausnehmung der Matrize sicherstellen. Da dabei lokal unterschiedliche Niederhaltekräfte benötigt werden,
sind bekannte Pressen dieser Art in der Regel mit mehreren Druckerzeugern
ausgestattet, die in verschiedenen Bereichen des Niederhalters angeordnet
sind und jeweils getrennt voneinander gesteuert die jeweils benötigten Kräfte unabhängig voneinander
mittels eines geeigneten Druckfluids aufbringen. Die Regelung der
Druckkraft erfolgt dabei üblicherweise
durch Vergleich der jeweils aktuell ermittelten Ist-Druckkraft mit
einer zuvor durch Versuche ermittelten, auf das jeweilige Stadium
des Umformvorgangs abgestimmte Soll-Kraft.
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In
der Praxis zeigte sich jedoch, dass sich mit einer allein auf den
Ist-Verlauf der Druckkraft bezogenen Regelung die immer höher werdenden
Anforderungen an die Fertigungsgenauigkeit nicht erfüllen lassen.
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Daher
wird beispielsweise bei einer aus der
DE 197 12 664 A1 bekannten
Vorrichtung, bei der es sich um eine Ziehpresse zum Ziehen von Blechteilen handelt,
als zusätzliche
Regelgröße die Geschwindigkeit
berücksichtigt,
mit der das Blechrohteil während
des Umformvorgangs in die Matrize gezogen wird. Die bekannte Presse
weist dazu ein Ziehwerkzeug auf, dass durch eine hubbewegliche Matrize und
einen stationären
Niederhalter gebildet ist. In die hubbewegliche Matrize ist ein
berührungslos
arbeitender Wegsensor zum Messen von Geschwindigkeiten und Wegen
des zu ziehenden Blechteils während der
Umformung eingebaut. Der Wegsensor ist beispielsweise als CCD-Zeilenkamera
oder in vergleichbarer Weise so ausgebildet, dass er die als Bild
erfassten Bewegungen in Form von auswertbaren Daten an eine Auswerteinrichtung
liefert. An die Auswerteinrichtung können ein Monitor oder Drucker
angeschlossen sein, um die ermittelten Bewegungen beispielsweise
in Form von Geschwindigkeits-/Zeit-Diagrammen darstellen zu können.
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Eine
andere zum Tiefziehen von Bauteilen aus Blechplatinen geeignete
Vorrichtung der voranstehend erläuterten
Art ist aus der
DE
197 34 374 A1 bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung
ist jedoch anstelle eines bildgebenden Sensors ein pneumatisch arbeitender
Sensor zur Detektion der Lage des jeweils verarbeiteten Werkstücks vorgesehen.
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Hintergrund
der Ausstattung der bekannten Vorrichtungen mit jeweils einer Einrichtung
zum Erfassen der Bewegung des Blechs während des Tiefziehvorgangs
ist die Erkenntnis, dass beim Tiefziehen, wie in der
DE 43 38 828 A1 im Einzelnen
erläutert,
von den Regelgrößen "Einlaufweg", "Einlaufgeschwindigkeit" und "Umformkraft" dem Einlaufweg die
größte Bedeutung
zukommt.
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Daher
ist es bei den bekannten Vorrichtungen jeweils vorgesehen, durch
die jeweilige Erfassungseinrichtung den vom Blech bei der Umformung zurückgelegten
Weg und/oder den dabei ausgeführten
Bewegungsablauf zu erfassen und aus diesen für den Ablauf des Umformvorgangs
charakteristischen Größen eine
Stellgröße für die Druckkraft
abzuleiten, die von Niederhalter und Matrize auf den zwischen ihnen
eingespannten Randabschnitt des Blechs ausgeübt wird. Dies ermöglicht es,
wie in der
DE 43 38 828
A1 weiter erläutert,
beispielsweise im Fall einer zu geringen Ist-Einlaufgeschwindigkeit die Niederhaltekraft
gegenüber
dem gerade vorliegenden Einstellwert zu senken, so dass dann der
Blechrandbereich schneller nachfolgen kann und Ausdünnungen
der Blechwand vermieden werden. Ist dagegen die Ist-Einlaufgeschwindigkeit
gegenüber
der Soll-Geschwindigkeit
zu hoch, so kann den andernfalls dadurch verursachten Ungleichförmigkeiten
des fertigen Bauteils durch eine Erhöhung der Niederhaltekraft entgegengewirkt
werden.
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Neben
dem voranstehend erläuterten
Stand der Technik ist aus der
DE 197 18 841 A1 ein Verfahren zur Materialflusssteuerung
beim Ziehen von Blechformteilen sowie eine entsprechende Vorrichtung
bekannt. Gemäß diesem
Stand der Technik ist ein Regelkreis für eine Zieheinrichtung derart
aufgebaut, dass mittels eines Messelements und mittels Vorgabe einer
optimalen Steuerkurve ein Regelkreis aufgebaut wird, der das Messsignal
als Regelgröße und die
Niederhalterkraft als Stellgröße derart
verwendet, dass der Regelkreis selbstständig auf Veränderung
der tribologischen Bedingungen reagiert. Gemäß der
DE 197 18 841 A1 wird somit
der Ist-Wert der von der Umformeinrichtung jeweils aufgegebenen
Haltekraft als Regelgröße ersetzt
durch eine Messgröße, die
für die
Verhältnisse
im Ziehspalt zwischen Niederhalter und Matrize stehen. Dementsprechend
soll gemäß der
DE 197 18 841 A1 die
im Umformprozess auftretende Reibung als wesentlicher Faktor bei
der Einstellung der jeweiligen Haltekraft gewählt werden.
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In
der Praxis zeigt sich allerdings, dass die aus dem Stand der Technik
bekannten, auf die Erfassung der Einlaufgeschwindigkeit bzw. Reibung
abstellenden Regelungen nur mit großem apparativen Aufwand zu
verwirklichen sind. Insbesondere erweist es sich als schwierig,
bestehende allein druckgeregelt betriebene Pressen so umzurüsten, dass
die Regelung der während
des Umformvorgangs ausgeübten
Haltekräfte
unter Berücksichtigung
des Einlaufverhaltens des verarbeiteten Blechrohlings erfolgen kann.
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Ausgehend
von dem voranstehend erläuterten
Stand der Technik sollten daher ein Verfahren und eine Vorrichtung
geschaffen werden, die auf einfache Weise eine optimierte Regelung
der von einer Krafterzeugungseinrichtung auf ein im Spalt zwischen
dem Niederhalter und der Matrize einer Umformeinrichtung gehaltenes
Blech aufgebrachten Druckkräfte
ermöglicht.
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Zur
Lösung
dieser Probleme schlägt
die Erfindung ein Verfahren zum Umformen von Blechplatinen vor,
das zusätzlich
zu den eingangs angegebenen Schritten a) bis e) die folgenden, sich
an diese Schritte anschließenden
Arbeitsschritte umfasst:
- f) Sofern die erfasste
Größe der Veränderung
im Spalt von einer Soll-Größe abweicht:
Manipulieren des erfassten Ist-Wertes der Druckkraft in Abhängigkeit
vom Ergebnis eines Vergleichs der erfassten Größe der Veränderungen im Spalt mit der
Soll-Größe der Veränderung
im Spalt, und
- g) Einstellen der von der Krafterzeugungseinrichtung erzeugten
Druckkraft derart, dass der manipulierte Ist-Wert einem Soll-Wert der Druckkraft entspricht, wobei
die Schritte d) bis g) des erfindungsgemäßen Verfahrens wiederholt werden, bis
die Umformung der Blechplatine abgeschlossen ist.
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Apparativ
lassen sich die voranstehend erläuterten,
beim Stand der Technik bestehenden Nachteile durch eine Vorrichtung
zum Umformen von Blechplatinen überwinden,
die mit einer Matrize, mit einem Niederhalter, mit mindestens einer
Druckerzeugungseinrichtung, die eine die Blechplatine in ihrem Randbereich
zwischen dem Niederhalter und der Matrize einspannende Druckkraft
erzeugt, mit einer Druckerfassungseinrichtung zum Erfassen des Ist-Wertes
der jeweils auf den Randbereich der Blechplatine wirkenden Druckkraft,
mit einer Regeleinrichtung, die in Abhängigkeit von einer ihr jeweils aufgegebenen
Stellgröße während des
Umformvorgangs die Druckerzeugungseinrichtung derart steuert, dass
die von der Druckerzeugungseinrichtung ausgeübte Druckkraft einem Soll-Wert
entspricht, und mit einer Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer
charakteristischen Größe der während der
Umformung im Spalt zwischen Matrize und Niederhalter einsetzenden
Veränderungen
ausgestattet ist, wobei erfindungsgemäß eine Regeleinheit vorgesehen
ist, die in Abhängigkeit
vom Ergebnis eines Vergleichs der erfassten charakteristischen Größe der im
Zuge des Umformens einsetzenden Veränderung im Spalt mit einer
Soll-Größe dieser
Veränderung
den von der Druckerfassungseinrichtung erfassten Ist-Wert der Druckkraft
manipuliert und die diesen manipulierten Ist-Wert der Regeleinrichtung als Stellgröße aufgibt.
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Die
Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass es möglich ist, die zum druckgeregelten
Betrieb an sich bewährten
Regelkreise zu nutzen, indem diese um eine Regeleinheit ergänzt werden,
die solche Veränderungen
berücksichtigt, die
sich im Bereich des zwischen Matrize und Niederhalter gebildeten Spalts
als Folge des Einlaufens des Blechs in die Matrizenausnehmung einstellen.
Bei den für
das Einlaufverhalten charakteristischen Veränderungen des betreffenden
Spaltes kann es sich beispielsweise um die Einlaufgeschwindigkeit
oder den jeweils zurückgelegten
Einlaufweg selbst handeln. Ebenso ist es jedoch auch denkbar, Veränderungen
der Spalthöhe zu
erfassen, die ebenfalls einen Rückschluss
auf das Einlauf verhalten des Blechmaterials zulassen.
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Grundlage
der Erfindung ist dabei, dass gemäß der Erfindung als Stellglied
weiterhin der durch geeignete Druckerfassungseinrichtungen erfasste, von
der jeweils betrachteten Druckerzeugungseinrichtung abgegebene Ist-Druck genutzt wird.
Erfindungsgemäß wird dieser
Ist-Druck der Regeleinrichtung jedoch nicht unmittelbar als Eingangsgröße aufgegeben,
sondern durchläuft
die erfindungsgemäß vorgesehene
zusätzliche
Regeleinheit. In dieser wird er unter Berücksichtigung der Abweichung,
um die der erfasste Ist-Verlauf der charakteristischen Veränderung
im Spalt zwischen Niederhalter und Matrize von einem vorgegebenen
Soll-Verlauf abweicht, so manipuliert, dass die jeweils eingestellte
Druckkraft zu einem optimalen Einlaufen des Blechs auch dann führt. Die
erfindungsgemäß vorgesehene
zusätzliche Regelung
unter Berücksichtigung
des tatsächlichen Einlaufverhaltens
ermöglicht
somit eine Regelung des Umformvorgangs, die sich nicht nur an einem Vergleich
von erfassten Ist-Druckwerten mit zuvor empirisch ermittelten Soll-Werten
orientiert, sondern gleichzeitig Bezug nimmt auf den tatsächlich eintretenden
Verlauf des Einlaufens des Blechs in die Matrize. Auf diese Weise
ist mit einfachen Mitteln eine "Closed
Loop Regelung" geschaffen,
die einerseits die in der Praxis bewährte druckgesteuerte Regelung von
Umformvorrichtungen der in Rede stehenden Art nutzt und andererseits
sicherstellt, dass die während des
Umformvorgangs aufgebrachten Kräfte
in engem Bezug zum tatsächlichen
Einlauf verhalten des Blechs geführt
werden.
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Gemäß einer
ersten Ausgestaltung der Erfindung kann als charakteristische Größe der mit
dem Umformvorgang einsetzenden Veränderungen im Spalt zwischen
Niederhalter und Matrize die Bewegung des Randbereiches der Blechplatine
erfasst werden. Alternativ oder ergänzend ist es darüber hinaus
möglich,
als charakteristische Größe der mit dem
Umformvorgang einsetzenden Veränderungen im
Spalt zwischen Niederhalter und Matrize die Änderung der Spalthöhe zu erfassen.
Sowohl die Bewegung der Blechplatine während des Einlaufens selbst als
auch die Veränderung
der Spalthöhe
geben Aufschluss über
das jeweils aktuelle Einlaufverhalten und eventuell vorzunehmende Änderungen
der Haltekräfte.
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Die
Erfindung kann eingesetzt werden bei Pressen, bei denen in konventioneller
Weise das Umformen mittels eines Umformstempels erfolgt. Ebenso
kann sie genutzt werden bei Pressen, bei denen Umformen unter Verwendung
eines hydraulisch auf die Blechplatine wirkenden Druckmediums insbesondere
als Innen- oder Außenhochdruckumformen ausgeführt wird.
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Ebenso
lässt sich
die Erfindung bevorzugt bei solchen Umformvorrichtungen einsetzen,
bei denen die Druckbeaufschlagung des Randbereichs der Blechplatine
im Spalt in mindestens zwei Abschnitte unterteilt erfolgt, wobei
die in jedem dieser Abschnitte aufgebrachte Druckkraft bevorzugt
jeweils separat geregelt wird.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen schematisch:
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1 eine
Presse zum Tiefziehen einer Blechplatine mittels eines Stempels
in einem Längsschnitt;
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2 eine
Presse zum Innenhochdruckumformen einer doppellagigen Blechplatine
im Längsschnitt;
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3 eine
Einrichtung zum Regeln der beim Tiefziehen in einer der in den 1 und 2 dargestellten
Pressen aufgebrachten Haltekräfte.
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Die
in 1 dargestellte Presse 1 weist eine Matrize 2 auf,
in die eine die Form des aus einer Blechplatine B zu erzeugenden
Bauteils bestimmende Matrizenausnehmung 3 eingeformt ist.
An der Oberseite der die Matrizenausnehmung 3 umgebenden
Wandung 4 ist eine Auflagefläche 5 ausgebildet, auf
der der Randbereich BR der Blechplatine B aufliegt.
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Auf
die von der Auflagefläche 5 der
Matrize 2 abgewandte Oberfläche des Randbereichs Br der Blechplatine
B ist ein ringförmiger
Niederhalter 6 abgesenkt, so dass der Randbereich Br im
zwischen der Auflagefläche 5 der
Matrize 2 und der ihr zugeordneten Anlagefläche 7 des
Niederhalters 6 gebildeten Spalt 8 eingespannt
ist. Die von dem hubbeweglich gelagerten Niederhalter 6 auf
den Randbereich Br ausgeübten
Druckkräfte
F1, F2 werden durch hydraulische Druckerzeugungseinrichtungen 17, 18 erzeugt,
von denen die eine die eine Hälfte
und die andere die andere Hälfte
des Niederhalters 6 beaufschlagt. Die von den Druckerzeugungseinrichtungen 17, 18 erzeugten
Ist-Drücke P1Ist, P2Ist werden
von jeweils einer Druckerfassungseinrichtung 9, 10 erfasst und
an eine Regeleinheit 11 geliefert.
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Jeder
der mit den Druckkräften
F1, F2 beaufschlagten Hälften
des Niederdruckhalters 6 ist jeweils eine Einrichtung 12, 13 zugeordnet,
die als charakteristische Größe der Einlaufbewegung
der Blechplatine B beim Tiefziehen den jeweils zurückgelegten Einzugsweg
VE1, VE2 des Blechrands
Br im jeweiligen Bereich des Spaltes 8 erfassen. Die erfassten
Einzugswege VE1, VE2 werden
ebenfalls der Regeleinheit 11 als Eingangsgrößen aufgegeben.
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Zum
Einziehen der Blechplatine B in die Matrizenausnehmung 3 der
Matrize 2 ist ein Stempel 14 vorgesehen, der in
an sich bekannte Weise aus einer oberhalb der Auflagefläche 5 der
Matrize 2 angeordneten Ruhestellung in die Matrizenausnehmung 3 bewegt
werden kann und dabei die zum Einziehen der Blechplatine B in die
Matrizenausnehmung 3 erforderliche Umformkraft U ausübt.
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Die
in 2 dargestellte Presse 20 ist zum Innenhochdruckformen
einer in Form eines Doppellagenblechs ausgebildeten Blechplatine
BD bestimmt. Hinsichtlich der zur Druckbeaufschlagung, Erfassung
der Ist-Druckwerte, der Einzugsbewegung eingesetzten Bauelemente
und der Ausbildung des Spaltes 8 ist die Presse 20 entsprechend
der in 1 dargestellten Presse 1 ausgestattet.
Im Unterschied zur Presse 1 ist bei der Presse 20 jedoch
der auf die Matrize 2 absenkbare, hubbewegliche Niederhalter 21 ebenfalls
als Matrize ausgebildet, so dass bei auf den Blechrandbereich BR
aufgesetztem Niederhalter 21 durch die Matrizenausnehmung 3 der
Matrize 2 und die Matrizenausnehmung 22 des Niederhaltes 21 ein
Hohlraum gebildet ist, durch den die Form des aus der Blechplatine
BD herzustellenden Bauteils bestimmt ist. Zusätzlich ist ein nicht dargestellter
Anschluss vorgesehen, über
den mit hohem Druck beaufschlagtes Druckfluid D zwischen die Lagen
der Blechplatine BD gepresst werden kann, um diese an die durch
den Hohlraum vorgegebene Form anzuformen.
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Die
Funktionseinheiten der bei den Pressen 1, 20 eingesetzten
Regeleinheiten 11 sind in 3 dargestellt.
An der im hier erläuterten
Beispiel digital arbeitenden, als Datenverarbeitungseinrichtung
ausgebildeten Regeleinheit 11 liegen als Eingangsgrößen die
den jeweils erfassten Einzugswegen VE1,
VE2 und den jeweils erfassten Ist-Drücken P1Ist, P2Ist entsprechende
Analog-Signale an. Diese Signale werden in Analog/Digital-Wandlern 30 in
digitale Signale umgewandelt, die von der Software der Regeleinheit 11 verarbeitet
werden können.
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Als
Sollgröße der Einzugsbewegungen
ist bei der Regeleinheit 11 eine maximale Abweichung der
jeweils erfassten Einzugswege VE1, VE2 voneinander vorgegeben. Dementsprechend
prüft die
Regeleinheit 11 in einem einem Regler entsprechenden Algorithmus 31,
um welchen Betrag der Wert des einen Einzugsweges VE1 vom
anderen Einzugsweg VE2 abweicht. Liegt eine
Abweichung vor, so ermittelt die Regeleinheit 11 auf Basis
dieser Abweichung einen Korrekturwert KF1, KF2, um die die erfassten
Ist-Drücke
P1Ist, P2Ist geändert werden.
Eine ebenfalls softwaremäßig realisierte
Druckbegrenzung 32 begrenzt diese Korrekturwerte erforderlichenfalls,
wenn ein Maximalwert der Kräfte
F1 oder F2 bei Anwendung der unbegrenzten Korrekturwerte KF1, KF2 überschritten
würde.
Auf diese Weise werden die Ist-Drücke P1Ist,
P2Ist zu manipulierten Ist-Drucksignalen PM1Ist, PM2Ist gewandelt.
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Um
diese manipulierten Ist-Drucksignale PM1Ist,
PM2Ist einer konventionell ausgebildeten
Niederhalterregelung 33 aufgeben zu können, werden die in digitaler
Form vorliegenden Signale PM1Ist, PM2Ist in Digital/Analog-Wandlern 34 zu
Analogsignalen umgewandelt.
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Die
Niederhalterregelung 33 regelt direkt die auf den Niederhalter 6 bzw. 21 jeweils
wirkenden Druckkräfte
F1, F2. Die als Eingangsgrößen anliegenden
manipulierten Ist-Drucksignale
PM1Ist, PM2Ist werden
in der Niederhalterregelung 33 zunächst in Analog/Digital-Wandlern 35 in
Digital-Signale
gewandelt, aus denen dann unter Berücksichtigung jeweils eines
Solldruckes F1Soll, F2Soll durch jeweils einen softwaremäßig abgebildeten
PID-Regelalgorithmus 36 Steuersignale St1, St2 errechnet
werden, die nach Durchlauf von Digital/Analogwandlern 37 in
analoger Form zur Verfügung
stehen. Die Steuersignale St1, St2 steuern Proportionalventile 38, 39,
die die Druckerzeugungseinrichtung 17, 18 steuern.
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Durch
Manipulation der erfassten Ist-Drücke P1Ist,
P2Ist zu den manipulierten Ist-Drucksignalen PM1Ist, PM2Ist lassen
sich in der erläuterten
Weise unter Ausnutzung der konventionell ausgebildeten Niederhalterregelung 33 die
von den Druckerzeugungseinrichtungen 17, 18 auf
die Niederhalter 2, 21 jeweils ausgeübten Kräfte F1,
F2 so regeln, dass ein optimales Einzugsverhalten der jeweils verarbeiteten Blechplatinen
B, BD gewährleistet
ist. Bei erfindungsgemäßer Arbeitsweise
ist auf diese Weise sichergestellt, dass auch solche Abweichungen
des Einzugsverhaltens der Blechplatinen B, BD von der Regelung berücksichtigt
werden, die bei einer konventionellen, rein druckgeführten Regelung
nicht ausgeglichen werden könnten.
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So
kann es beim praktischen Betrieb dazu kommen, dass die erfassten
Einzugswege VE1, VE2 unzulässig weit
voneinander abweichen, obwohl die erfassten Ist-Druckwerte P1Ist, P2Ist eigentlich
den ihnen jeweils zugeordneten Solldruckwerten entsprechen. In einem
solchen Fall verändert
die erfindungsgemäß arbeitende
Regeleinheit 11 die erfassten Ist-Druckwerte P1Ist,
P2Ist derart, dass die Niederhalterregelung 33 eine
Veränderung
der jeweils aufgebrachten Druckkraft F1 oder F2 vornimmt, die sie nicht
vorgenommen hätte,
wenn ihr die unmanipulierten Ist-Druckwerte
P1Ist, P2Ist direkt
zugeleitet worden wären.
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- 1
- Presse
- 2
- Matrize
- 3
- Matrizenausnehmung
- 4
- Wandung
- 5
- Auflagefläche
- 6
- Niederhalter
- 7
- Anlagefläche
- 8
- Spalt
- 9,
10
- Druckerfassungseinrichtung
- 11
- Regeleinheit
- 12,
13
- Einrichtung
zum Erfassen der Einlaufbewegung
-
- der
Blechplatine B
- 14
- Stempel
- 17,
18
- Druckerzeugungseinrichtungen
- 20
- Presse
- 21
- Niederhalter
- 22
- Matrizenausnehmung
des Niederhalters 21
- 30
- Analog/Digital-Wandler
- 31
- einem
PID-Regler entsprechender
-
- Regelalgorithmus
- 32
- Druckbegrenzung
- 33
- Niederhalterregelung
- 34
- Digital/Analog-Wandler
- 35
- Analog/Digital-Wandler
- 36
- PID-Regelalgorithmus
- 37
- Digital/Analogwandler
- 38,
39
- Proportionalventile
- B
- Blechplatine
- BD
- Blechplatine
- BR
- Randbereich
der Blechplatine B
- D
- Druckfluid
- F1,
F2
- Druckkräfte
- F1Soll,
F2Soll
- Solldrücke
- KF1,
KF2
- Korrekturwerte
- P1Ist, P2Ist
- Ist-Drücke
- PM1Ist, PM2Ist
- manipulierte
Ist-Drucksignale
- St1,
St2
- Steuersignale
- U
- Umformkraft
- VE1, VE2
- Einzugsweg
des Blechrands Br im Bereich des
-
- Spaltes 8