DE10327857A1 - Scheibenwischvorrichtung, insbesondere für ein Kraftfahrzeug - Google Patents

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Abstract

Es wird eine Scheibenwischvorrichtung (10), insbesondere für ein Kraftfahrzeug, vorgeschlagen, mit mindestens einem Wischerlager (14), in dem mindestens eine Wischerwelle (24) gelagert ist, und mindestens einem zur Befestigung am Fahrzeug dienenden Befestigungselement (44). Das Befestigungselement (44) weist dabei eine Sollbruchstelle (46) auf.

Description

  • Stand der Technik
  • Die Erfindung betrifft eine Scheibenwischvorrichtung nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs.
  • Es sind schon zahlreiche Scheibenwischvorrichtungen bekannt, die ein Wischerlager aufweisen, in dem eine Wischerwelle gelagert ist. Diese Scheibenwischvorrichtungen sind mittels eines Befestigungselements, wie beispielsweise einer Schraube mit einer Gummimuffe, einem Niet oder ähnlichem, am Fahrzeug befestigt. Weiterhin ist bekannt, Scheibenwischvorrichtungen am Fahrzeug durch eine Schweissverbindung zu befestigen, am Fahrzeug festzukleben oder mittels Steck- oder Clipsmechanismen im Innern der Karosserie des Fahrzeugs anzubringen.
  • Problematisch ist hierbei, dass die Wischerwellen aus der Karosserie des Fahrzeugs herausragen und einem Fußgängers bei einem Zusammenprall erhebliche Verletzungen zufügen können. Es sind zwar aktive Mechanismen bereits bekannt, bei denen beispielsweise die Motorhaube bei einem Zusammenprall derart angehoben wird, daß eine Berührung des Fußgängers mit der Scheibenwischvorrichtung vermieden wird, jedoch sind derartige Vorrichtungen kostenintensiv und daher für kleinere Fahrzeuge unpraktikabel.
  • Darüber hinaus ist aus der EP-A-0 739 792 eine Scheibenwischvorrichtung bekannt, bei der das Wischerlager eine Sollbruchstelle aufweist, die beim Aufprall eines Fußgängers auf die Wischerwelle bricht und somit die Scheibenwischvorrichtung vom Kraftfahrzeug trennt.
  • Vorteile der Erfindung
  • Die erfindungsgemäße Scheibenwischvorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, dass sich beim Aufprall eines Fußgängers auf die Wischerwelle, die Scheibenwischvorrichtung von der Fahrzeugkarosserie lösen und die Wischerwelle damit im Innern der Karosserie des Fahrzeugs verschwinden kann, ohne daß die Scheibenwischvorrichtung dabei zerstört wird. Erfindungsgemäß wird dies durch eine Sollbruchstelle am Befestigungselement bewirkt. Damit wird das Verletzungsrisiko eines Fußgängers beim Aufprall auf die Scheibenwischvorrichtung reduziert und darüber hinaus bei einem Unfall lediglich die leicht zu ersetzenden Befestigungselemente zerstört.
  • Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ergeben sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Merkmale.
  • Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Längserstreckung des Befestigungselementes im Wesentlichen quer, insbesondere senkrecht zur Längserstreckung der Wischerwelle verläuft. Auf diese Weise wirkt beim Aufprall eines Fußgängers auf die Wischerwelle eine wirkungsvolle Scherkraft auf das Befestigungselement und damit auf die Sollbruchstelle.
  • In einer besonders einfachen und kostengünstigen Ausführungsform ist das Befestigungselement als Schraube, Bolzen oder Niete ausgebildet.
  • Vorteilhafterweise wird die Sollbruchstelle als umlaufende Einkerbung im Befestigungselement ausgebildet.
  • Ein besonders geeigneter Kräfteverlauf ergibt sich, wenn das Wischerlager einen Montageabschnitt mit einer Platte aufweist, die zumindest im Wesentlichen parallel zu der Ebene verläuft, in der die Drehachse der Wischerwelle verläuft.
  • Vorteilhafterweise ist die Sollbruchstelle in dem Bereich des Befestigungselementes angeordnet, der in montierter Position zwischen der Scheibenwischvorrichtung und dem Kraftfahrzeug liegt.
  • Darüber hinaus ist es als vorteilhaft anzusehen, wenn das Befestigungselement von einem elastischen Dämpfungselement zumindest teilweise umgriffen ist, sodass Schwingungen der Scheibenwischvorrichtung nicht auf das Fahrzeug bzw. die Fahrzeugkarosserie übertragen werden. Durch diese Entkopplung von Scheibenwischvorrichtung und Fahrzeugkarosserie ergibt sich ein verbessertes Schwingungsverhalten und eine verminderte Geräuschentwicklung der Scheibenwischvorrichtung im Kraftfahrzeug.
  • Zeichnungen
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine erfindungsgemäße Scheibenwischvorrichtung in perspektivischer Darstellung,
  • 2 das Wischerlager einer erfindungsgemäßen Scheibenwischvorrichtung in perspektivischer Darstellung,
  • 3 ein Befestigungselement einer erfindungsgemäßen Scheibenwischvorrichtung in einer Seitenansicht und
  • 4 ein Befestigungselement einer erfindungsgemäßen Scheibenwischvorrichtung in einem Teilschnitt aus 2.
  • Beschreibung des Ausführungsbeispiels
  • 1 zeigt die erfindungsgemäße Scheibenwischvorrichtung 10 in einer perspektivischen Darstellung. Diese besteht im Wesentlichen aus einem gebogenen Trägerrohr 12, das zwei Enden aufweist, an denen jeweils ein Wischerlager 14 befestigt ist. Weiterhin ist am Trägerrohr 12 ein Wischermotor 16 mit einem Getriebe 18 angeordnet, das an seiner Abtriebswelle 20 eine Kurbel 22 antreibt. Die Wischerlager 14 lagern jeweils eine Wischerwelle 24, an denen hier nicht gezeichnete Wischerarme mit Wischblättern befestigt sind. Zum Antrieb ist an der Wischerwelle 24 eine weitere Kurbel 26 drehfest befestigt, die von einer Schubstange 28, die mit ihrem der Kurbel 26 abgewandten Ende an der Kurbel 22 des Wischermotors 16 angelenkt ist, bewegt wird.
  • 2 zeigt das Wischerlager 14 einer erfindungsgemäßen Scheibenwischvorrichtung 10 im Detail. Das Wischerlager 14 weist im Wesentlichen drei Abschnitte auf. Ein erster Befestigungsabschnitt 30 dient der Befestigung des Wischerlagers 14 am Trägerrohr 12. Hierzu ist der Befestigungsabschnitt 30 als zylinderförmiger Stutzen ausgebildet, der in das Innere des Trägerrohrs 12 eingeschoben wird. Zur Befestigung am Trägerrohr 12 weist der Befestigungsabschnitt 30 darüber hinaus Aussparungen 32 auf, sodass das Trägerrohr 12 mit dem Befestigungsabschnitt 30 vercrimpt werden kann. Alternativ kann das Trägerrohr 12 auch verschraubt, vernietet oder vergossen werden.
  • Quer zum Befestigungsabschnitt 30 ist der Lagerabschnitt 34 am Befestigungsabschnitt 30 befestigt. Dieser besteht im Wesentlichen aus einem Rohr, dessen Längsachse sich etwa senkrecht zum Befestigungsabschnitt 30 erstreckt. In diesem Rohr ist die Wischerwelle 24 gelagert. Zusätzlich können natürlich auch Lagerhülsen, Dichtungsmuffen oder ähnliche Mittel in das Rohr eingebracht oder eingegossen werden.
  • Am Lagerabschnitt 34 ist ein Montageabschnitt 36, im Wesentlichen diametral zum Befestigungsabschnitt 30, angeordnet. Der Montageabschnitt 36 umfasst im Wesentlichen eine ebene Platte 38, die etwa parallel zu einer Längsebene verläuft, die durch die Drehachse der Wischerwelle 24 definiert ist. An den – in Längsrichtung des Lagerabschnitts 34 betrachtet – Seiten der Platte 38 sind Lateralwände 40 zur Versteifung und zur besseren Verbindung der Platte 38 mit dem Lagerabschnitt 34 angeordnet. Weiterhin weist die Platte 38 eine Einkerbung 42 auf, die zur Aufnahme eines Befestigungselementes 44 dient. Das Befestigungselement ist hier als Schraube ausgebildet, die von einer Gummimuffe als Dämpfungselement 46 umgriffen ist. Die Gummimuffe 46 ist hierbei kreisscheibenförmig ausgebildet und weist einen Durchmesser auf, der gerade dem Abstand zwischen den Lateralwänden 40 des Montageabschnitts 36 entspricht, sodass eine sichere gedämpfte Halterung des Wischerlagers am Kraftfahrzeug gewährleistet ist.
  • In 3 ist ein Befestigungselement 44 im Detail gezeigt. Das Befestigungselement 44 ist als Schraube ausgebildet, die von im Wesentlichen länglicher Gestalt ist, an einem Ende ein Gewinde 47 aufweist und am anderen Ende einen Sechskant 48. Etwa in der Mitte der Längserstreckung des Befestigungselements 44 ist eine umlaufende Kerbe 50 als Sollbruchstelle angeordnet. Im Bereich des Sechskants 48 der Schraube ist eine kreisscheibenförmige Gummimuffe mit einer Innenhülse als Dämpfungselement 46 aufgeschoben. Alternativ kann das Befestigungselement 44 auch als Niet oder als Bolzen ausgebildet sein.
  • In 4 ist das Befestigungselement 44 bei einer in einem Kraftfahrzeug eingebauten Scheibenwischvorrichtung 10 in einer Teilschnittdarstellung gezeigt. Die Platte 38 des Montageabschnitts 36 liegt auf einem Befestigungsstück 52, das einen Teil der Fahrzeugkarosserie bildet, auf. Das Befestigungsstück 52 weist ein Loch auf, durch welches das Befestigungselement 44 mit seinem Gewinde 46 durchgeschoben und mittels einer Schraubenmutter fixiert ist oder direkt in das Befestigungsstück eingeschraubt ist. Der Sechskant 48 des Befestigungselements 44 ist auf der dem Befestigungsstück 52 abgewandten Seite der Platte 38 angeordnet. Die Sollbruchstelle befindet sich im Bereich der Berührungsfläche 54 zwischen dem Befestigungsstück 52 der Fahrzeugkarosserie und der Platte 38 des Montageabschnitts 36. Als Variation ist hier das Dämpfungselement 46 mehrteilig ausgebildet, indem noch ein zweiter zylinderartiger Abschnitt auf die Schraube 44 aufgesetzt ist.
  • Bei einer Krafteinwirkung, die im Wesentlichen entlang der Längsachse der Wischerwelle 24 auf dieselbe einwirkt, wirkt eine Scherkraft zwischen der Platte 38 des Montageabschnitts 36 und dem Befestigungsstück 52 der Karosserie des Kraftfahrzeugs. Durch diese Scherkraft wird die Sollbruchstelle 50 des Befestigungselements 44 belastet, insbesondere so, dass dieses abbricht und die Wischerwelle 24 in das Innere des Fahrzeugs abtaucht.
  • Natürlich ist die hier gezeigte Ausführung auch mit weiteren Maßnahmen kombinierbar. So kann beispielsweise die Wischerwelle 24 mittels eines Feder- oder Schaumelementes axial verschiebbar ausgebildet sein. Vorteilhafterweise wird in diesem Fall die Sollbruchstelle erst dann brechen, wenn die anderen Maßnahmen erschöpft sind, d.h. wenn eine vorbestimmte Kraft überschritten wird.
  • Das Wischerlager 14 ist als einstückiges Gussteil ausgebildet, wobei hier Alu- oder Zinkdruckguss besonders geeignet sind. Es kann aber auch Kunststoff als Gussmaterial verwendet werden. Alternativ kann es auch mehrteilig ausgebildet sein. Als Befestigungselement 44 können naturlich auch andere Verbindungskonzepte verwendet werden.
  • Prinzipiell ist die hier gezeigte Lösung auch für beliebige andere Antriebe am Kraftfahrzeug als den Wischerantrieb einsetzbar. Insbesondere kann die hier gezeigte Vorrichtung auch zur Befestigung des Wischermotors 16 bei einem Kraftfahrzeug mit sogenanntem „Wischerdirektantrieb", bei dem auf ein Schubstangengetriebe verzichtet wird und die Wischerwelle 24 direkt über ein Untersetzungsgetriebe angetrieben wird, vorgesehen werden.

Claims (7)

  1. Scheibenwischvorrichtung (10), insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit mindestens einem Wischerlager (14), in dem mindestens eine Wischerwelle (24) gelagert ist, und mindestens einem Befestigungselement (44), mit dem die Scheibenwischvorrichtung (10) an oder in einem Fahrzeug befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (44) mindestens eine Sollbruchstelle (46) aufweist.
  2. Scheibenwischvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längserstreckung des Befestigungselements (44) im wesentlichen quer, insbesondere senkrecht zur Längserstreckung der Wischerwelle (24) verläuft.
  3. Scheibenwischvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungselement (44) als Schraube, Bolzen oder Niet ausgebildet ist.
  4. Scheibenwischvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollbruchstelle (46) als umlaufende Einkerbung ausgebildet ist.
  5. Scheibenwischvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Anspruche, dadurch gekennzeichnet, daß das Wischerlager (14) einen Montageabschnitt (36) mit einer im wesentlichen ebenen Platte (38) aufweist, die zumindest im wesentlichen parallel zu einer Ebene verläuft, die durch die Drehachse der Wischerwelle (24) verläuft ist.
  6. Scheibenwischvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollbruchstelle (46) am Befestigungselement (44) in dem Bereich angeordnet ist, an der die Scheibenwischvorrichtung (10) mit dem Kraftfahrzeug in Berührung steht.
  7. Scheibenwischvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungselement (44) von einem elastischen Dämpfungselement (46) zumindest teilweise umgriffen ist.
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