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Die
Erfindung betrifft Vorrichtungen zur Halterung und Detektion von
Substanzbibliotheken.
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Biomedizinische
Tests basieren häufig
auf dem Nachweis der Wechselwirkung zwischen einem Molekül, das in
bekannter Menge und Position vorhanden ist (der molekularen Sonde)
und einem nachzuweisenden, unbekanntem Molekül bzw. nachzuweisenden, unbekannten
Molekülen
(den molekularen Ziel- oder Targetmolekülen). Bei modernen Tests sind
die Sonden in Form einer Substanzbibliothek auf Trägern, den
so genannten Mikroarrays oder Chips abgelegt, so dass eine Probe
parallel an mehreren Sonden gleichzeitig analysiert werden kann
(Lockhart et al. (2000) Nature, 405, 827–836). Für die Herstellung der Mikroarrays
werden die Sonden dabei üblicherweise
in vorgegebener Art und Weise auf einer geeigneten, beispielsweise
in
WO 00/12575 A1 beschriebenen
Matrix immobilisiert (siehe z. B.
US 5,412,087 A ,
WO 98/36827 A1 bzw. synthetisch erzeugt
(siehe z. B.
US 5,143,854
A ).
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Der
Nachweis einer Wechselwirkung zwischen der Sonde und dem Targetmolekül erfolgt
dabei folgendermaßen:
Die
Sonde bzw. die Sonden werden in vorgegebener Art und Weise an einer
bestimmten Matrix in Form eines Mikroarrays fixiert. Die Targets
werden dann in einer Lösung
mit den Sonden in Kontakt gebracht und unter definierten Bedingungen
inkubiert. Infolge der Inkubation findet zwischen der Sonde und
dem Target eine spezifische Wechselwirkung statt. Die dabei auftretende
Bindung ist deutlich stabiler als die Bindung von Targetmoleküllen an
Sonden, die für
das Targetmolekül
nicht spezifisch sind. Zum Entfernen von Targetmolekülen, die
nicht spezifisch gebunden worden sind, wird das System mit entsprechenden
Lösungen
gewaschen oder erwärmt.
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Der
Nachweis der spezifischen Wechselwirkung zwischen einem Target und
seiner Sonde kann dann durch eine Vielzahl von Verfahren erfolgen,
die in der Regel von der Art des Markers abhängt, der vor, während oder
nach der Wechselwirkung der Targetmoleküle mit den Sonden in die Targetmoleküle eingebracht
worden ist. Typischerweise handelt es sich bei solchen Markern um
fluoreszierende Gruppen, so dass spezifische Target-Sonden-Wechselwirkungen
mit hoher Orts-Auflösung
und im Vergleich zu anderen herkömmlichen
Nachweismethoden (v. a. massensensitive Methoden) mit geringem Aufwand
fluoreszenzoptisch ausgelesen werden können (Marshall et al. (1998)
Nature Biotechnology, 16, 27–31;
Ramsay (1998) Nature Biotechnology, 16„ 40–44).
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Abhängig von
der auf dem Mikroarray immobilisierten Substanzbibliothek und der
chemischen Natur der Targetmoleküle
können
anhand dieses Testprinzips Wechselwirkungen zwischen Nukleinsäuren und
Nukleinsäuren,
zwischen Proteinen und Proteinen sowie zwischen Nukleinsäuren und
Proteinen untersucht werden (zur Übersicht siehe Lottspeich et
al. (1998) Bioanalytik, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg
Berlin).
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Als
Substanzbibliotheken, die als Sonden auf Mikroarrays oder Chips
immobilisiert werden können, kommen
dabei Antikörper-Bibliotheken,
Rezeptor-Bibliotheken, Peptid-Bibliotheken und Nukleinsäure-Bibliotheken
in Frage. Die Nukleinsäure-Bibliotheken
nehmen die mit Abstand wichtigste Rolle ein.
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Es
handelt sich dabei um Mikroarays, auf denen Desoxyribonukleinsäure-(DNA)Moleküle, Ribonukleinsäure-(RNA)Moleküle oder
Moleküle
von Nukleinsäureanaloga
(z. B. PNA) inmobilisiert sind. Voraussetzung für die Bindung eines mit einer
Fluoreszenzgruppe markierten Targetmoleküls (DNA-Molekül oder RNA-Molekül) an eine
Nukleinsäuresonde
des Mikroarrays ist, dass sowohl Targetmolekül als auch Sondenmolekül in Form
einer einzelsträngigen
Nukleinsäure
vorliegen.
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Nur
zwischen solchen Molekülen
kann eine effiziente und spezifische Hybridisierung stattfinden.
Einzelsträngige
Nukleinsäureziel-
und Nukleinsäuresondenmoleküle erhält man in
der Regel durch Hitzedenaturierung und optimal zu wählende Parameter
(Temperatur, Ionenstärke,
Konzentration helixdestabilisierender Moleküle), was gewährleistet,
dass nur Sonden mit nahezu perfekt komplementären (einander entsprechenden)
Sequenzen mit der Zielsequenz gepaart bleiben (Leitch et al. (1994)
In vitro Hybridisierung, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg
Berlin Oxford).
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Ein
typisches Beispiel für
die Verwendung von Mikroarrays in biologischen Testverfahren ist
der Nachweis von Mikroorganismen in Proben in der biomedizinischen
Diagnostik. Dabei macht man sich die Tatsache zunutze, dass die
Gene für
ribosomale RNA (rRNA) ubiquitär
verbreitet sind und über
Sequenzabschnitte verfügen,
die für
die jeweilige Spezies charakteristisch sind. Diese Spezies-charakteristischen
Sequenzen werden in Form von einzelsträngigen DNA-Oligonukleotidsonden
auf ein Mikroarray aufgebracht. Die zu untersuchenden Target-DNA-Moleküle werden
zunächst
aus der zu untersuchenden Probe isoliert und mit fluoreszierenden
Markern versehen. Anschließend
werden die markierten Target-DNA-Moleküle in einer Lösung mit
den auf dem Mikroarray aufgebrachten Sonden inkubiert, unspezifisch
auftretende Wechselwirkungen werden durch entsprechende Waschschritte
entfernt und spezifische Wechselwirkungen durch fluoreszenzoptische
Auswertung nachgewiesen. Auf diese Art und Weise ist es möglich, mit
einem einzigen Test in einer Probe gleichzeitig z. B. mehrere Mikroorganismen
nachzuweisen. Die Anzahl der nachweisbaren Mikroorganismen hängt bei
diesem Testverfahren theoretisch nur von der Anzahl der spezifischen
Sonden ab, die auf dem Mikroarray aufgebracht worden sind.
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Ein
weiteres Beispiel für
eine Anwendung in einem medizinischen Testverfahren ist die Erstellung
eines Single Nucleotide Polymorphismus(kurz „SNP")-Profils als Ansatzpunkt für eine individualisierte
Therapie.
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Die
Gesamtheit der genetischen Information eines Lebewesens ist bei
allen Lebewesen, mit Ausnahme von eineiigen Mehrlingen und Klonen,
individuell. Der Grad der Unterschiedlichkeit wird dabei um so größer, je
kleiner der biologische Verwandtschaftsgrad zwischen den Individuen
ist. Die so genannten Single Nucletide Polymorphismen (SNP's) stellen dabei
die häufigste
Variation im menschlichen Genom dar. Anhand des jeweiligen SNP-Profils
eines Menschen soll es nun möglich
werden zu beurteilen, wer bei einer medikamentösen Therapie auf die jeweiligen
Medikamente anspricht oder bei wem mit unerwünschten Nebenwirkungen zu rechnen
ist. Zahlen aus der Onkologie zeigen, dass oft nur 20–30% der
Patienten auf spezielle Wirkstoffe ansprechen. Die restlichen 70%
können
diese häufig
aus offenbar genetischen Gründen
nicht verwerten. Auf DNA-Arrays basierende Testsysteme stellen hierbei
als Entscheidungshilfe eine hervorragende Methode dar, den Patienten
schnell und zuverlässig
und durch wenige Handgriffe auf wenige, ausschließlich für eine Krankheit
relevante SNP's
zu testen. Dadurch können
Therapien für
Patienten individuell variiert werden.
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Bei
vielen Tests in der biomedizinischen Diagnostik tritt das Problem
auf, dass vor dem eigentlichen Testverfahren die Targetmoleküle zunächst in
ausreichender Form vorhanden sein müssen und damit häufig aus
der Probe zunächst
vervielfältigt
werden müssen.
Die Vervielmltigung von DNA-Molekülen geschieht durch die Polymerase-Kettenreaktion
(PCR). Für
die Vervielmltigung von RNA müssen
die RNA-Moleküle durch
reverse Transkription in entsprechend komplementäre DNA (cDNA) umgewandelt werden.
Diese cDNA kann dann ebenfalls durch PCR vervielfältigt (amplifiziert)
werden. Bei der PCR handelt es sich um eine Labor-Standard-Methode
(Sambrook et al. (2001) Molecular Cloning: A laboratory manual,
3rd edition, Cold Spring Harbor, N. Y., Cold Spring Harbor Laboratory
Press).
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Generell
sollten Vorrichtungen und Verfahren zur Amplifikation von Nukleinsäuren und
deren Nachweis so konzipiert sein, dass möglichst wenige Eingriffe seitens
eines Experimentators notwendig sind. Die Vorteile von Verfahren,
die eine Vervielfältigung
von Nukleinsäuren
und deren Nachweis ermöglichen
und in deren Verlauf ein Experimentator nur minimal eingreifen muss,
liegen auf der Hand. Zum einen werden Kontaminationen vermieden.
Zum anderen ist die Reproduzierbarkeit solcher Verfahren wesentlich
erhöht,
da sie einer Automatisierung zugänglich
sind. Dies ist auch im Hinblick auf Zulassung von diagnostischen
Verfahren extrem wichtig.
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Es
gibt gegenwärtig
eine Vielzahl von Verfahren zur Amplifikation von Nukleinsäuren und
deren Nachweis, bei denen zunächst
das Target-Material durch PCR-Amplifikation vervielfältigt wird
und die Identität
bzw. der genetische Zustand der Zielsequenzen anschließend durch
Hybridisierung gegen einen Sondenarray bestimmt wird. Die Amplifikation
der nach zuweisenden Nukleinsäure-
bzw. Target-Moleküle
ist in der Regel notwendig, um ausreichende Mengen für einen
qualitativen und quantitativen Nachweis im Rahmen der Hybridisierung
zur Verfügung
zu haben.
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Sowohl
die PCR-Amplifikation von Nukleinsäuren als auch der Nachweis
derselben durch Hybridisierung ist einer Reihe von grundlegenden
Problemen unterworfen. Dies gilt in gleicher Weise für Verfahren,
die eine PCR-Amplifikation von Nukleinsäuren und deren Nachweis durch
Hybridisierung kombinieren.
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Eines
der Probleme, das bei Verfahren, die PCR und Hybridisierung kombinieren,
auftritt, ist in der Doppelsträngigkeit
der Target-Moleküle
begründet.
Klassische PCR-Amplifikationsreaktionen erzeugen ausgehend von einem
doppelsträngigen
Template-Molekül üblicherweise
doppelsträngige
DNA-Moleküle.
Diese können
nur nach vorhergehender Denaturierung mit den Sonden des Sondenarrays
hybridisieren. Während der
Hybridisierungsreaktion konkurriert die sehr schnelle Doppelstrangbildung
in der Lösung
mit der Hybridisierung gegen die immobilisierten Sonden des Sondenarrays.
Die Intensität
der Hybridisierungssignale und damit die quantitative und qualitative
Auswertung der Verfahrensergebnisse werden durch diese Kompetitionsreaktion
stark begrenzt.
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Hinzu
kommen die Probleme, die in der Hybridisierungs-Reaktion an sich
bzw. den zur Hybridisierung gebrachten Sonden und Target begründet sind.
PCR-Produkte, die als Targets für
Array-Hybridisierungs-Reaktionen Verwendung finden, weisen in der
Regel eine Länge
von mindestens circa 60 Basenpaaren auf. Dies entspricht der Summe
der Längen
der zur PCR-Reaktion verwendeten forward- und reverse-primer sowie
der Region, die durch die PCR amplifiziert wird und Komplementarität zur Sonde
auf dem Array aufweist. Einzelsträngige Moleküle dieser Länge liegen in Lösung häufig nicht
unstrukturiert, d. h. linear gestreckt vor, sondern weisen mehr
oder wenig stabile Sekundärstrukturen,
wie z. B. Haarnadeln oder andere helikale Strukturen, auf. Wenn
diese Sekundärstrukturen
den Bereich des Targets betreffen, der Komplementarität zur Sonde
aufweist, verhindert die Ausbildung der genannten Sekundärstrukturen
eine effiziente Hybridisierung des Targets an die Sonde. Die Ausbildung
von Sekundärstrukturen
kann somit ebenfalls eine effiziente Hybridisierung inhibieren und
eine quantitative und qualitative Auswertung der Verfahrensergebnisse
erschweren, wenn nicht gar verhindern.
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Verfahren,
bei denen bereits während
der PCR-Reaktion ein Einzelstrangüberschuss entsteht, sind allgemein
als lineare oder asymmetrische PCR bekannt.
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Bei
der klassischen linearen PCR-Reaktion wird ein doppelsträngiges Template
in einer PCR-Reaktion amplifiziert,
der nur ein einzelner Primer zugegeben wurde. Entsprechend wird
ausgehend von diesem Primer nur einer der beiden Stränge produziert,
der dann im Überschuss
vorliegt (Kaltenboeck et al. (1992) Biotechniques, 12(2), 164–166). Die
lineare PCR hat allerdings den Nachteil, dass die durch sie amplifizierten
Target-Mengen in der Regel nicht für eine effizienten quantitativen
und qualitativen Nachweis im Rahmen einer Hybridisierung eines Sondenarrays
ausreichen.
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Von
symmetrischer PCR wird üblicherweise
gesprochen, wenn beide Primer in gleichen molaren Mengen vorliegen.
Die Amplifikationsrate folgt dann einer exponentiellen Kinetik der
Form 2n (n = Anzahl der PCR-Zyklen). Die
Kombination aus symmetrischer PCR-Reaktion mit bezüglich des Templates limitierender Primermenge
und anschließender
Zugabe eines einzelnen Primers im Überschuss gefolgt von einer
linearen Amplifikation wird üblicherweise
als zweistufige lineare oder asymmetrische PCR beschrieben. Der
Nachteil dieses Verfahrens ist darin zu sehen, dass erst nach der
Durchführung
der symmetrischen PCR der Primer zur Durchführung der linearen PCR zugegeben
wird, was einen zusätzlichen
Eingriff ins experimentelle System darstellt.
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Die
bislang bekannten Verfahren haben den gemeinsamen Nachteil, dass
für die
Herstellung einzelsträngiger
DNA mindestens ein zusätzlicher
Reaktionsschritt notwendig ist, der das Eingreifen des Experimentators
erfordert. Damit sind diese Verfahren für die Anwendung in geschlossenen
Systemen bzw. auf mäandrierenden
Kanälen
basierenden Flussthermocyclern (Köhler et al. (1998) Micro Channel
Reactors for Fast Thermocycling, Proc. 2nd International
Conference an Microreaction Technology, New Orleans, 241–247), bei denen
eine Zugabe oder ein Abtrennen von Komponenten während der Reaktion nicht möglich ist,
nicht geeignet.
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Alternative
Verfahren gestatten die asymmetrische PCR-Amplifikation in einem
Schritt. Zum Beispiel kann durch Zugabe der Primer im asymmetrischen
Verhältnis
(d. h. einer der Primer ist im molaren Unterschuss vorhanden und
wird im Verlauf der Reaktion aufgebraucht) ein Strang im Überschuss
produziert werden. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht aber darin,
dass erst nach Erreichen einer bestimmten Konzentration des PCR-Produkts
ein Einzelstrangüberschuss
erreicht wird. Das Erreichen dieser Konzentration hängt jedoch
wiederum in starker Maße
von der Anfangskonzentration des Templates ab, so dass die kritische
Konzentration bei Proben mit geringer Template-Menge u. U. gar nicht
erreicht wird. Das Amplifikationsprodukt würde dann nur in doppelsträngiger Form
vorliegen und das Signal bei einer Hybridisierungs-basierten Analyse
wegen der gering konzentrierten Proben überproportional geschwächt.
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Mit
den bislang bekannten Verfahren ist eine zufriedenstellende Sensitivität und Spezifität bei der
Array-basierten Durchführung
von Analysen, die auf einer Amplifikation des Targetmaterials durch
PCR und anschließender
Analyse des Amplifikationsprodukts durch Hybridisierung gegen Sondenarrays
in einem kontinuierlichen Prozess beruhen, nicht gewährleistet.
Ferner ist eine parallele Echtzeit-Quantifizierung von Targets durch
PCR-Amplifikation und Hybridisierung nicht möglich.
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Bisher
war davon ausgegangen worden, dass die alleinige Durchführung einer
asymmetrischen PCR-Reaktion nicht genügend einzelsträngige Nukleinsäuremoleküle amplifiziert,
um diese in anschließenden Nachweisreaktionen
wie z. B. einer Hybridisierung mit einer entsprechenden Sonde zu
detektieren. Daher war zur Amplifikation von einzelsträngigen Nukleinsäuremolekülen bisher
im Stand der Technik immer eine zweistufige asymmetrische oder lineare
PCR durchgeführt
worden, d. h. der asymmetrischen oder linearen PCR-Amplifikation war
eine klassische symmetrische PCR-Amplifikation vorgeschaltet, was
jedoch ein mehrfaches experimentelles Eingreifen, wie z. B. die
Zugabe neuer Primer, im Laufe der Prozessführung bedeutete.
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Die
deutsche Patentanmeldung
DE
102 53 966 beschreibt dem gegenüber ein Verfahren zur effizienten
Amplifikation von Nukleinsäuren
und deren Nachweis in einem kontinuierlichen Prozess, das dadurch
gekennzeichnet ist, dass die nachzuweisende Nukleinsäure zunächst durch
eine PCR im Einzelstrangüberschuss
amplifiziert wird, wobei der Reaktion zu Anfang mindestens ein Kompetitor
zugesetzt wird, der die Bildung eines der beiden durch die PCR-amplifizierten Template-Stränge inhibiert,
und die amplifizierte Nukleinsäure
durch Hybridisierung mit einer komplementären Sonde, insbesondere auf
Mikroarrays bzw. Chips, nachgewiesen wird. Es wurde festgestellt,
dass durch eine PCR-Reaktion, der zu Anfang ein Kompetitor zugesetzt wurde,
der die Amplifizierung eines der beiden Template-Stränge inhibiert,
ausreichend einzelsträngige
Nukleinsäuremoleküle im Überschuss
amplifiziert werden, um diese in einem zweiten Schritt durch Hybridisierung mit
einer komplementären
Sonde nachzuweisen. Aufgrund des Kompetitors findet zwar eine gedämpfte exponentielle
Amplifikation der Template-Stränge
statt, die aber eine ausreichend große Menge an Einzelsträngen erzielt,
um eine effiziente Hybridisierung zu gewährleisten. Insbesondere wird
der Verlust an Menge durch den Einzelstrangüberschuss bei Hybridisierungs-basierten
Assays mehr als aufgehoben. Es wird somit in
DE 102 53 966 dargestellt, dass durch
Zugabe von Kompetitoren zu dem PCR-Reaktionsansatz beim Start der
Amplifikationsreaktion gleichzeitig eine effiziente Amplifikation
der Zielsequenz und ein derart hoher Einzelstrang überschuss
erreicht werden kann, dass ein effizienter, quantitativer und qualitativer
Nachweis der amplifizierten Einzelstränge durch Hybridisierung mit
entsprechenden Sonden möglich
ist.
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Die
Vervielfältigung
von DNA durch PCR ist verhältnismäßig schnell,
ermöglicht
durch miniaturisierte Verfahren einen hohen Probendurchsatz in geringen
Ansatzvolumina und ist durch Automatisierung arbeitseffizient. Eine
Charakterisierung von Nukleinsäuren
durch eine alleinige Vervielfältigung
ist jedoch nicht möglich. Vielmehr
ist es notwendig, nach der Amplifikation Analysemethoden wie Nukleinsäuresequenzbestimmungen oder
elektrophoretische Trenn- und Isolationsverfahren zur Charakterisierung
der PCR-Produkte einzusetzen.
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Somit
besteht ein großer
Bedarf an Vorrichtungen, die die Durchführung von PCR und Analysereaktion,
wie z. B. einer Hybridisierungsreaktion, in einem Reaktionsraum
ermöglichen.
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Bislang
sind folgende Vorrichtungen zur Amplifikation von Target-Molekülen und
zur Detektion von Hybridisierungsreaktionen in kombinierter Form
bekannt:
In
WO 01/02094 ist
eine Vorrichtung beschrieben, mit der PCR und Nukleinsäurehybridisierung
an einem DNA-Chip als Einkammerreaktion in einer Probenkammer mit
integriertem Heizsystem durchgeführt
werden. Nachteilig an der dort beschriebenen Vorrichtung ist, dass
zur Vermischung der Proben ein kompliziertes Quadropol-System notwendig
ist und dass der Aufbau dieser Einheit das Verkleben von Bauteilen
erfordert. Ferner ist die Vorrichtung aufgrund ihrer hohen Fertigungskosten
als Einwegprodukt unrentabel. Schließlich erfordert die Handhabung
dieser Vorrichtung die Bereitstellung von speziell angepassten Geräten für das Prozessieren, wie
z. B. die Befüllung,
Waschschritte u. dgl., sowie für
das Auslesen des DNA-Chips.
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DE 101 22 457 A1 offenbart
ein Gehäuse
für die
Aufnahme eines Analyse-Chips, das die Chipoberfläche vor äußeren Einflüssen schützen und eine sichere und einfache
Handhabung des Analyse-Chips ermöglichen
soll. Der Analyse-Chip ist dabei fest in dem Gehäuse installiert. Das Analysemedium
wird über
einen Zugang in das Gehäuse
eingebracht, sodass eine Entnahme des Analyse-Chips zum Zwecke eines
Analysevorgangs nicht notwendig ist.
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US 2003/0064506 A1 beschreibt
eine Vorrichtung, mit der ein Chip unter Vermeidung störender Befestigungsmittel
exakt auf einem Substrat in einem Gehäuse positioniert werden kann.
Dies wird durch ein dichtendes Material erreicht, das bei Erhitzen über eine
bestimmte Temperatur flüssig
wird und beim Abkühlen wieder
erhärtet.
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WO 95/33846 offenbart Verfahren
zur Herstellung von Substraten mit darauf angebrachten Sondenarrays.
Das Substrat wird dabei in einem Hohlraum einer Vorrichtung mit
Hilfe eines Haftmittels nicht lösbar
befestigt.
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US 6,153,425 offenbart schließlich eine
Vorrichtung zur integrierten Nukleinsäureextraktion, Targetamplifikation
und -detektion aus zwei kontinuierlich ineinander angeordneten Hohlzylindern,
wobei die extrahierte Nukleinsäure
vor der weiteren Prozessierung an eine feste Matrix gebunden wird.
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In
US 5,856,174 und
US 6,168,948 werden die
Amplifikation und Hybridisierung von DNA in einem System beschrieben.
Aufreinigung, Markierung, Amplifikation und Hybridisierung der Zielsubstanz
werden in einzelnen Schritten vorgenommen. Nachteilig an den dort
beschriebenen Systemen ist, dass die Reaktionen in getrennten Reaktionskammern
stattfinden. Über
eine komplexe, mit Druckluft betriebene Vorrichtung wird die Probenlösung von
Reaktionskammer zu Reaktionskammer gepumpt, um die jeweiligen Prozessschritte durchzuführen. Bei
diesen Systemen handelt es sich somit um kompliziert aufgebaute
Kartuschen, die sowohl zum Prozessieren als auch zur Detektion speziell
angepasste Geräte
erfordern.
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Bei
dem von der Firma Relab AG beschriebenen Genestick® werden
chemisch synthetisierte Oligonukleotide in einem Raster an das Kopfende
eines Kunststoffstabes immobilisiert. Der Nachteil dieser Vorrichtung ist,
dass ein Stab mit dieser Form und in diesen Abmessungen nicht in
1,5 ml Standard-Laborreaktionsgefäße wie beispielsweise von Herstellern
wie Eppendorf (Hamburg, Deutschland) oder BIOplastics (Landgraaf,
Niederlande) prozessiert werden kann, weshalb zu diesem Zweck ein
eigens für
diesen Genestick® angebotenes Reaktionsgefäß verwendet
werden muss. Zum Auslesen einer mit dem Genestick® durchgeführten Analysereaktion
ist ferner die Bereitstellung einer eigens angepassten Vorrichtung
erforderlich, da durch die Abmessungen des Stabes ein Auslesen in
Standard-Konfokalscannern,
wie sie zum Auslesen von Substanzbibliotheken im Objektträgerformat
verwendet werden, nicht möglich
ist. Ein weiterer Nachteil dieser Vorrichtung ist, dass eine Amplifikation
des Probenmaterials mit dem Genestick® nicht
vorgesehen und auch nicht durchführbar
ist. D. h., das zu analysierende Material muss bereits vor dem Prozessieren
aufgereinigt und in ausreichender Menge vorliegen. Schließlich ist
die Anzahl der Spots ist auf 1200 begrenzt.
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In
E. Ermantraut et al. (Building highly diverse arrayed substance
libraries by micro Offset printing, Micro Total Analysis Systems '98 Workshop, 13.
bis 16. Oktober 1998, Banff, Kanada) ist ein Kamm zu Aufnahme von
8 DNA-Mikroarrays beschrieben. Diese Vorrichtung ist für den Einsatz
in Mikrotiterplatten konstruiert und besitzt für jeden DNA-Array einen eigenen Verschluss für den Reaktionsraum.
Nachteilig an dieser Vorrichtung ist, dass durch die integrierte
Verschlusskappe ein Einsatz in Standard-Reaktionsgeräten wie
beispielsweise einem Thermocycler nicht möglich ist, da die Verschlusskappe
bei einem Einsatz in einem Standard-Thermocycler das Schließen des
Gerätedeckels
verhindern würde.
Die Vorrichtung ist also ausschließlich auf den Einsatz in Mikrotiterplatten
beschränkt.
Ein weiterer Nachteil dieser Vorrichtung ist die fehlende Integrationsmöglichkeit
zum Auslesen der prozessierten Arrays in Standard-Konfokalscannern,
wie sie zum Auslesen von Substanzbibliotheken im Objektträgerformat
verwendet werden. Zur Detektion ist somit ein eigens angepasstes Geräteformat
erforderlich.
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Anhand
des vorstehend beschriebenen Standes der Technik wird deutlich,
dass ein großer
Bedarf an Vorrichtungen besteht, die zum einen auf einfache und
kostengünstige
Weise bereitgestellt werden können und
zum anderen eine einfache Durchführung
von auf Mikroarrays basierenden Tests ermöglichen, die insbesondere der
Erforschung bzw. Erkennung von genetischen Defekten und Variationen
dienen. Allgemein besteht ein Bedarf an Vorrichtungen zur Durchführung von
auf Mikroarrays basierenden Tests, die sich durch eine einfache
Konstruktion, eine leichte Handhabbarkeit, das Vermeiden von Kontaminationsquellen,
eine reproduzierbare Durchführbarkeit
der Tests und niedrige Herstellungskosten auszeichnen.
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Der
vorliegende Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zur Verfügung
zu stellen, die die parameterregulierte Durchführung von auf Mikroarrays basierenden
Tests erlaubt.
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Insbesondere
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
zur Durchführung
von Verfahren zum Nachweis von Zielmolekülen mit Hilfe von Substanzbibliotheken
zur Verfügung
zu stellen, die sich durch einfache Konstruktion, leichte Handhabbarkeit
und kostengünstige
Herstellung auszeichnet.
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Ferner
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
zur Verfügung
zu stellen, die die Durchführung
einer PCR in Anwesenheit von Substanzbibliotheken erlaubt. Insbesondere
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
zur Verfügung
zu stellen, die die Durchführung
von Mikroarray-basierten Tests und insbesondere die gleichzeitige
Durchführung
von PCR und Mikroarray-basierten Tests in einem Ein-Kammer-System, d.
h. einem Reaktionsraum mit möglichst
geringem Arbeitsaufwand und unter Vermeidung von Kontaminationsquellen
erlaubt.
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Schließlich ist
es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur
Verfügung
zu stellen, die eine schnelle Detektion der Hybridisierungssignale
erlaubt und die Vergleichbarkeit verschiedener Mikroarray-basierter
Tests erhöht.
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Diese
und weitere Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden durch die
Bereitstellung der in den Patentansprüchen angegebenen Gegenstände gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen
definiert.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist eine Haltevorrichtung für Substanzbibliotheken,
die insbesondere zum Nachweis von Zielmolekülen mit Hilfe von Substanzbibliotheken
eingesetzt werden kann, mit:
- (i) einer Halterung
(101) für
einen Substanzbibliothekenträger;
- (ii) einem Substanzbibliothekenträger (104), der an
der Halterung (101) fixierbar ist;
- (iii) einer auf dem Substanzbibliothekenträger (104) aufgebrachten
Detektionsfläche
(107), auf der eine Substanzbibliothek immobilisiert ist;
wobei
die Halterung mit dem daran fixierten Substanzbibliothekenträger (104)
in Tube einbringbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Haltervorrichtung
für Substanzbibliotheken
bietet den wesentlichen Vorteil, dass für den Nachweis von spezifischen
Wechselwirkungen zwischen molekularen Target- und Sondenmolekülen die
typischen im Laboralltag verwendeten und somit üblicherweise bereits in den
Laboren vorhandenen Geräte
und Instrumente, wie beispielsweise Tischzentrifugen und Pipetten,
zum Einsatz kommen können.
Somit wird durch einen in ein herkömmliches Tube einbringbaren,
auf einer Halterung fixierten Substanzbibliothekenträger die
Kompatibilität
mit üblicherweise
in Laboren verwendeten Geräten
gewährleistet.
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Insbesondere
ist es ein Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung, dass als Inkubationskammer
bzw. Hybridisierungskammer für
die Nachweisreaktion und ggf. für
Reaktionen zur Vervielfältigung
der Zielmoleküle ein
Tube typischer Form und Größe eingesetzt
werden kann. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist, dass eine getrennte Inkubationskammer überflüssig ist, da das Tube auch
als Hybridisierungskammer dient. Zusätzlich wird die Oberfläche des
Trägers
mit den darauf immobilisierten Sondenmolekülen, d. h. die Detektionsfläche, durch
die für
herkömmliche
Tubes typische Deckelverriegelung, beispielsweise die Safe-Lock-Deckelverriegelung
bei Eppendorf-Reaktionsgefäßen, vor
Kontaminationen und anderen nachteiligen äußeren Einflüssen während der Nachweisreaktion
geschützt.
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Bei
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Trägersystem
für die
Detektion von Wechselwirkungen zwischen Zielmolekülen und
Substanzbibliotheken, zur Verfügung
gestellt, das folgenden Module umfasst:
- a)
eine Haltevorrichtung für
Substanzbibliotheken, enthaltend:
- (i) eine Halterung (101) für einen Substanzbibliothekenträger;
- (ii) einen Substanzbibliothekenträger (104), der an
der Halterung (101) fixierbar ist;
- (iii) eine auf dem Substanzbibliothekenträger (104) aufgebrachte
Detektionsfläche
(107), auf der eine Substanzbibliothek immobilisiert ist;
und
- b) einen Detektionsadapter (207), auf den mindestens
der Substanzbibliothekenträger
(104) aufbringbar ist;
wobei der Detektionsadapter
die äußeren Abmessungen
eines Objektträgers
für Mikroskope
aufweist.
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Ein
Objektträger
bzw. Standard-Objektträger
bzw. Slide, der im Folgenden auch als Mikroskop-Objektträger bezeichnet
wird, weist in der Standardausführung,
z. B. von Herstellern wie Quantifoil (Jena, Deutschland) oder Eppendorf
(Hamburg, Deutschland), als äußere Abmessungen
eine Länge
von etwa 76 mm, eine Breite von etwa 25 mm sowie eine Höhe von etwa
1 mm auf. Objektträger
können
allerdings in speziellen Ausgestaltungen auch die folgenden äußeren Abmessungen
aufweisen: eine Länge
im Bereich von 30 mm bis 150 mm, vorzugsweise von 50 mm bis 100
mm, besonders bevorzugt von 60 mm bis 80 mm und am meisten bevorzugt
im Bereich von 74 mm bis 78 mm; eine Breite von 10 bis 50 mm, vorzugsweise
von 15 mm bis 40 mm, besonders bevorzugt von 20 mm bis 30 mm and
am meisten bevorzugt von 23 mm bis 27 mm; sowie eine Höhe von 0,2
mm bis 2,0 mm, vorzugsweise 0,5 mm bis 1,5 mm, besonders bevorzugt
0,75 mm bis 1,25 mm und am meisten bevorzugt von 0,9 mm bis 1,1
mm.
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Der
Adapter bzw. Detektionsadapter ist wie ein Standard-Objektträger mit
herkömmlichen
Detektions- bzw. Auslesegeräten
und insbesondere mit Standard-Fluoreszenzscannern kompatibel und
dient zur Aufnahme des Substanzbibliothekenträgers für das Auslesen der Detektionsfläche. Dadurch,
dass die äußeren Abmessungen
des Adapters jenen eines Standard-Objektträgers für Mikroskope entsprechen, kann
jedes Standard-Detektionsgerät
wie z. B. ein Standard-Fluoreszenzmikroskop oder ein Standard-Konfokalscanner
eingesetzt werden. Die Verwendung des erfindungsgemäßen Trägersytems
bei der Detektion von spezifischen Wechselwirkungen zwischen molekularen
Target- und Sondenmolekülen
bzw. Substanzbibliotheken bietet den wesentlichen Vorteil, dass
die Anschaffung von zusätzlichen
und speziell angepassten Geräten
bzw. einer zusätzlichen
Ausstattung für
die Detektion nicht erforderlich ist.
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Als
Adapter können
somit im Rahmen der vorliegenden Erfindung solche Adapter eingesetzt
werden, die aufgrund ihrer äußeren Abmessungen
die Aufnahme einer Halterung für
einen Substanzbibliothekenträger bzw.
eines Substanzbibliothekenträgers
gewährleisten
sowie mit dem auf den Adapter aufgebrachten Substanzbibliothekenträger bzw.
der auf den Adapter aufgebrachten Halterung mit dem Substanzbibliothekenträger wie
ein Standard-Objektträger
in einem Standard-Konfokalscanner bzw. Standard-Fluoreszenzscanner, wie
z. B. Scanarray 4000 (GSI Lumonics/Packard), Gen Tac LS (Perkin
Elmer) oder Standard-Fluoreszenzscannern
von Genefix (UnionCity, CA, USA), Genescan Europe (Freiburg, Deutschland)
und Affymetrix (Santa Clara, CA, USA), ausgelesen werden können.
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Die
erfindungsgemäßen Haltervorrichtungen
und Trägersysteme
zeichnen sich durch eine einfache Konstruktion und kostengünstige Herstellung
aus und ermöglichen
durch die Verwendung von üblicherweise in
Laboren vorhandenen Geräten
und Instrumenten eine leichte Handhabung.
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Unter
Tubes werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Laborreaktionsgefäße mit einer
typischen Form und Größe verstanden.
Laborreaktionsgefäße mit einer
typischen Form und Größe sind
Reaktionsgefäße, die
als Einweg-Reaktionsgefäße, in der
Standardausführung
1,5 ml oder – für die Durchführung von PCR-Reaktionen – 0,5 ml
fassend, in, insbesondere biologischen bzw. molekularbiologischen,
Laboratorien üblicherweise
verwendet werden. Derartige Laborreaktionsgefäße werden nach dem bedeutendsten
Hersteller, insbesondere als Eppendorf-Tubes oder "Eppis" (Hamburg, Deutschland)
bezeichnet. So werden Laborreaktionsgefäße mit einer typischen Form
und Größe von Eppendorf
als Standard-Reaktionsgefäße oder Safe-Lock-Reaktionsgefäße angeboten.
Selbstverständlich
können
im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Reaktionsgefäße von Herstellern
wie Greiner (Frickenhausen, Deutschland), Millipore (Eschborn, Deutschland),
Heraeus (Hanau, Deutschland) und BIOplastics (Landgraaf, Niederlande)
sowie anderen Herstellern eingesetzt werden, die eine Form und Größe aufweisen,
wie sie für
Laborreaktionsgefäße insbesondere
von Eppendorf typisch ist. Beispiele für Laborreaktionsgefäße mit einer
typischen Form und Größe sind in 13 gezeigt.
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Füllvolumina
für Laborreaktionsgefäße typischer
Größe liegen
im Bereich von 100 μl
bis 2,5 ml, können
aber bei speziellen Ausgestaltungen auch höher oder niedriger sein. Besonders
bevorzugt hat das Laborreaktionsgefäß ein für ein Standard-PCR-Tube übliches
Füllvolumen
von bis zu 0,5 ml. Weitere typische Füllvolumina sind bis 0,3 ml,
bis 0,4 ml, bis 0,7 ml, bis 1,0 ml, bis 1,5 ml oder bis 2,0 ml.
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Laborreaktionsgefäße typischer
Form weisen eine rotationssymmetrische Form, insbesondere eine zylindrische
bzw. im Wesentlichen zylindrische Form auf. Von den für herkömmliche
Laborreaktionsgefäße typischen
Formen ist ferner eine von der zylindrischen Grundform abweichende
konische Form umfasst. Typische Formen sind ferner Kombinationen
von zylindrischen bzw. im Wesentlichen zylindrischen Bereichen und konischen
Bereichen (siehe u. a. 7 und 13).
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Laborreaktionsgefäße typischer
Form und Größe sind
insbesondere mit üblichen
Tischzentrifugen wie beispielsweise von Herstellern wie Eppendorf
oder Heraeus kompatibel. Übliche
maximale Außendurchmesser
für Standard-Laborreaktionsgefäße liegen
im Bereich von 0,5 cm bis 2 cm, vorzugsweise 1,0 cm bis 1,5 cm und
besonders bevorzugt 1,1 cm bis 1,3 cm. Weitere bevorzugte Außendurchmesser
sind bis 0,9 cm, bis 1,2 cm, bis 1,4 cm, bis 1,6 cm und bis 1,7
cm. Die Höhe
des Laborreaktionsgefäßes beträgt üblicherweise
1,0 cm bis 5,0 cm, vorzugsweise 2,0 cm bis 4,0 cm, besonders bevorzugt
2,5 cm bis 3,5 cm, und am meisten bevorzugt 2,8 cm bis 3,2 cm. Weitere
bevorzugte Höhen
sind bis 2,6 cm, bis 2,7 cm, bis 2,9 cm, bis 3,0 cm, bis 3,1 cm,
bis 3,3 cm und bis 3,4 cm. In speziellen Ausgestaltungen kann die
Höhe auch
0,8 cm oder mehr betragen. Das Laborreaktionsgefäß kann beispielsweise in herkömmlichen
Tischzentrifugen wie einer Standard-Tischzentrifuge mit Standard-Rotor
von Eppendorf sowie auch in üblichen
Racks und Halter für
Reaktionsgefäße wie beispielsweise
einem Tube-Rack von Eppendorf eingesetzt werden. Zum Einbringen
der zu untersuchenden Probe sowie anderer zur Durchführung der
Nachweisreaktion erforderlicher Reagenzien in das Laborreaktionsgefäß können übliche Pipetten
oder Spritzen wie beispielsweise variable und Fixvolumen-Pipetten
von Eppendorf verwendet werden.
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Unter
Laborreaktionsgefäßen typischer
Form und Größe werden
im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere nicht Rundkolben
oder andere Kolben wie Erlenmeyerkolben, Bechergläser oder
Messzylinder verstanden.
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Unter
einem Objektträger
bzw. Mikroskop-Objektträger
bzw. Standard-Objektträger
bzw. Slide wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Glasscheibe
verstanden, auf der bei mikroskopischen Untersuchungen das zu untersuchende
Objekt aufgetragen wird. Ein Standard-Objektträger weist als äußere Abmessungen üblicherweise
eine Länge
von etwa 76 mm, eine Breite von etwa 25 mm und eine Dicke von etwa
1 mm auf. Eine Übersicht über derartige
Standard-Substanzbibliothekenträger
im Objektträgerformat
findet sich in M. Schena, Microarray Biochip Technology, Technology
Standards for Microarray Research, Eaton Publishing BioTechniques
Books Division, Natrick, Ma, USA, 2000).
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Zur
Beschreibung der vorliegenden Erfindung werden ferner unter anderem
folgende Definitionen verwendet:
Unter einer Sonde bzw. einem
Sondenmolekül
wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Molekül verstanden,
das zum Nachweis anderer Moleküle
durch ein bestimmtes, charakteristisches Bindungsverhalten bzw.
eine bestimmte Reaktivität
verwendet wird. Für
die auf dem Array angeordneten Sonden kommt jede Art von Molekülen in Frage,
die sich an feste Oberflächen
koppeln lassen und eine spezifische Affinität aufweisen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
handelt es sich um Biopolymere aus den Klassen der Peptide, Proteine, Nukleinsäuren und/oder
deren Analoga. Besonders bevorzugt sind die Sonden Nukleinsäuren und/oder
Nukleinsäureanaloga.
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Als
Sonde werden insbesondere Nukleinsäuremoleküle definierter und bekannter
Sequenz bezeichnet, die benutzt werden, um in Hybridisierungsverfahren
Target-Moleküle
nachzuweisen. Als Nukleinsäuren können sowohl
DNA- als auch RNA-Moleküle
verwendet werden. Beispielsweise kann es sich bei den Oligonukleotidsonden
um Oligonukleotide mit einer Länge
von 10 bis 100 Basen, vorzugsweise 15 bis 50 Basen und besonders
bevorzugt von 20 bis 30 Basen Länge
handeln. Typischerweise handelt es sich erfindungsgemäß bei Sonden
um einzelsträngige
Nukleinsäuremoleküle oder
Moleküle
von Nukleinsäureanaloga,
bevorzugt einzelsträngige
DNA-Moleküle
oder RNA-Moleküle,
die mindestens über
einen Sequenzbereich verfügen, der
zu einem Sequenzbereich der Target-Moleküle komplementär ist. Je
nach Nachweisverfahren und Anwendung können die Sonden auf einem festen
Trägersubstrat,
z. B. in Form eines Mikroarrays immobilisiert sein. Darüber hinaus
können
sie je nach Nachweisverfahren radioaktiv oder nicht-radioaktiv markiert
sein, so dass sie über
die im Stand der Technik übliche
Nachweisreaktion nachgewiesen werden können.
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Unter
einem Target bzw. einem Targetmolekül wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung das mit einer molekularen Sonde nachzuweisende Molekül verstanden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei den zu detektierenden
Targets um Nukleinsäuren.
Der erfindungsgemäße Sonden-Array
kann jedoch analog zum Nachweis von Protein/Sonden-Wechselwirkungen,
Antikörper/Sonden-Wechselwirkungen,
usw. eingesetzt werden.
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Falls
es sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung bei den Targets um
Nukleinsäuremoleküle handelt,
die durch eine Hybridisierung gegen auf einem Sondenarray angeordnete
Sonden nachgewiesen werden, umfassen diese Target-Moleküle in der
Regel Sequenzen von 40 bis 10000 Basen Länge, bevorzugt von 60 bis 2000
Basen Länge,
ebenfalls bevorzugt von 60 bis 1000 Basen Länge, insbesondere bevorzugt
von 60 bis 500 Basen Länge
und am meisten bevorzugt von 60 bis 150 Basen Länge. Ihre Sequenz beinhaltet
gegebenenfalls die Sequenzen von Primern, sowie die durch die Primer
definierten Sequenzbereiche des Templates. Bei den Target-Molekülen kann
es sich insbesondere um einzel- oder doppelsträngige Nukleinsäuremoleküle handeln,
von denen ein oder beide Stränge
radioaktiv oder nicht-radioaktiv markiert sind, so dass sie in einem der
im Stand der Technik üblichen
Nachweisverfahren nachgewiesen werden können.
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Als
Target-Sequenz wird erfindungsgemäß der Sequenzbereich des Targets
bezeichnet, der durch Hybridisierung mit der Sonde nachgewiesen
wird. Erfindungsgemäß wird auch
davon gesprochen, dass dieser Bereich durch die Sonde adressiert
wird.
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Unter
einer Substanzbibliothek wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung
eine Vielzahl von unterschiedlichen Molekülen verstanden, vorzugsweise
mindestens 100 unterschiedliche Moleküle, besonders bevorzugt mindestens
1000 unterschiedliche Moleküle
und am meisten bevorzugt mindestens 10000 unterschiedliche Moleküle. Bei
speziellen Ausgestaltungen kann eine Substanzbibliothek auch nur
mindestens 50 oder weniger oder mindestens 30000 unterschiedliche
Moleküle
umfassen.
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Unter
einem Sonden-Array wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine
Anordnung von molekularen Sonden bzw. einer Substanzbibliothek auf
einem Träger
verstanden, wobei die Position einer jeden Sonde separat bestimmt
ist. Vorzugsweise umfasst der Array definierte Stellen bzw. vorbestimmte
Bereiche, so genannte Array-Elemente, die besonders bevorzugt in
einem bestimmten Muster angeordnet sind, wobei jedes Array-Element üblicherweise
nur eine Spezies an Sonden beinhaltet. Die Anordnung der Moleküle bzw.
Sonden auf dem Träger
kann dabei durch kovalente oder nicht kovalente Wechselwirkungen
erzeugt werden. Eine Position innerhalb der Anordnung, d. h. des
Arrays, wird üblicherweise
als Spot bezeichnet. Der Sonden-Array bildet somit die Detektionsfläche.
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Unter
einem Array-Element bzw. einem vorbestimmten Bereich bzw. einem
Spot wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein für die Deposition
einer molekularen Sonde bestimmtes Areal auf einer Oberfläche verstanden,
die Summe aller belegten Array-Elemente ist das Sonden-Array.
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Unter
einem Trägerelement
bzw. Träger
bzw. Substanzbibliothekenträger
wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Festkörper verstanden,
auf dem das Sonden-Array aufgebaut ist. Bei dem Träger, der üblicherweise
auch als Substrat oder Matrix bezeichnet wird, kann es sich z. B.
um Objektträger
oder Wafer handeln. Die Gesamtheit aus in Array-Anordnung abgelegten
Molekülen
und Träger
wird häufig
auch als "Chip", "Mikroarray", "DNA-Chip", Sondenarray" etc. bezeichnet.
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Herkömmliche
Mikroarrays im Rahmen der vorliegenden Erfindung umfassen etwa 50
bis etwa 80000, vorzugsweise etwa 100 bis etwa 65000, besonders
bevorzugt etwa 1000 bis etwa 10000 unterschiedliche Spezies von
Sondenmolekülen
auf einer Fläche
von mehreren mm2 bis mehreren cm2, vorzugsweise etwa 1 mm2 bis
10 cm2, besonders bevorzugt 2 mm2 bis 1 cm2 und am
meisten bevorzugt etwa 4 mm2 bis 6,25 mm2. Beispielsweise weist ein herkömmliches
Mikroarray von 100 bis 65000 unterschiedliche Spezies von Sondenmolekülen auf
einer Fläche
von 2 mm × 2
mm auf.
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Unter
einer Mikrotiterplatte wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung
eine Anordnung von Reaktionsgefäßen in einem
bestimmten Raster verstanden, die die automatisierte Durchführung einer
Vielzahl von biologischen, chemischen und labormedizinischen Tests
gestattet.
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Unter
einem Adapter bzw. Detektionsadapter wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ein Modul bzw. ein Bauteil verstanden, auf das das zu
untersuchende Objekt, d. h. mindestens der Substanzbibliothekenträger mit
der darauf immobilisierten Substanzbibliothek und gegebenenfalls
die Halterung mit dem daran fixierten Substanzbibliothekenträger, aufgebracht
wird, um dessen Untersuchung mit einem Detektionsgerät zu ermöglichen.
Ein Detektionsadapter im Sinne der vorliegenden Erfindung hat somit
eine dem Objektträger
bei mikroskopischen Untersuchungen entsprechende Funktion. Insbesondere
ist der Adapter eine zum Auslesen eines Mikroarrays entwickelte
Aufnahme.
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Eine
Markierung bezeichnet im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine
detektierbare Einheit, beispielsweise ein Fluorophor oder eine Ankergruppe,
an die eine detektierbare Einheit gekoppelt werden kann.
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Als
Primer wird üblicherweise
ein kurzes DNA- oder RNA-Oligonukleotid (circa 12 bis 30 Basen)
bezeichnet, das komplementär
zu einem Abschnitt eines größeren DNA-
oder RNA-Moleküls
ist und über
eine freie 3-OH-Gruppe an seinem 3'-Ende verfügt. Aufgrund dieser freien
OH-Gruppe kann der Primer als Substrat für beliebige DNA- oder RNA-Polymerasen dienen,
die in 5'-3'-Richtung Nukleotide
an den Primer synthetisieren. Die Sequenz der neu synthetisierten
Nukleotide ist dabei durch die Sequenz des mit dem Primer hybridisierten
Templates vorgegeben, die jenseits der freien 3'-OH-Gruppe des Primers liegt. Primer üblicher
Länge umfassen
zwischen 12 bis 50 Nukleotide, bevorzugt zwischen 15 und 30 Nukleotide.
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Als
Template oder Template-Strang werden üblicherweise ein doppelsträngiges Nukleinsäuremolekül oder ein
Nukleinsäurestrang
bezeichnet, die als Vorlage zur Synthese von komplementären Nukleinsäuresträngen dienen.
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Als
Hybridisierung wird die Bildung von doppelsträngigen Nukleinsäuremolekülen oder
Duplexmolekülen
aus komplementären
einzelsträngigen
Nukleinsäuremolekülen bezeichnet.
Im Rahmen einer Hybridisierung können
z. B. DNA-DNA-Duplexes, DNA-RNA- oder RNA-RNA-Duplexes gebildet werden. Durch
eine Hybridisierung können
auch Duplexes mit Nukleinsäureanaloga
gebildet werden, wie z. B. DNA-PNA-Duplexes, RNA-PNA-Duplexes, DNA-LNA-Duplexes
und RNA-LNA-Duplexes. Hybridisierungsexperimente werden Üblicherweise
benutzt, um die Sequenzkomplementarität und damit die Identität zwischen
zwei verschiedenen Nukleinsäuremolekülen nachzuweisen.
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Unter
Prozessierung werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Aufreinigungs-,
Markierungs-, Amplifikations-, Hybridisierungs- und/oder Wasch-
und Spülschritte,
sowie weitere beim Nachweis von Targets mit Hilfe von Substanzbibliotheken
durchgeführte
Verfahrensschritte bezeichnet.
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Ein
Gegenstand der Erfindung ist somit eine Haltevorrichtung, die
- (i) eine Halterung für einen Substanzbibliothekenträger;
- (ii) einen Substanzbibliothekenträger, der an der Halterung fixierbar
ist; und
- (iii) eine auf dem Substanzbibliothekenträger aufgebrachte Detektionsfläche, auf
der eine Substanzbibliothek immobilisiert ist;
umfasst,
wobei die Halterung mit dem daran fixierten Substanzbibliothekenträger in ein
Tube einbringbar ist.
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Im
Rahmen der Erfindung ist somit die gesamte erfindungsgemäße Vorrichtung,
d. h. die, üblicherweise
stabförmige,
Halterung mit dem daran fixierten Substanzbibliothekenträger in das
Tube einbringbar. Der Substanzbibliothekenträger kann in herkömmliche
Standard-Laborreaktionsgefäße wie z.
B. ein Eppendorf-Tube eingebracht werden. In diesen Laborreaktionsgefäßen können diverse
Verfahrensschritte wie z. B. die Vervielfältigung von Zielmolekülen, die
Durchführung
der Hybridisierungsreaktionen, Wasch- und Spülschritte und weitere üblicherweise
beim Nachweis von Zielmolekülen
mit Hilfe von Substanzbibliotheken durchgeführte Verfahrensschritte auf
einfache Weise durchgeführt
werden. Insbesondere können
PCR und Mikroarray-basierte Tests mit Hilfe der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung
gleichzeitig in einem Laborreaktionsgefäß durchgeführt werden.
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Bevorzugt
ist der Substanzbibliothekenträger
lösbar
an die Halterung fixiert. Dadurch wird gewährleistet, dass der Substanzbibliothekenträger ggf.
auch ohne die Halterung in ein Laborreaktionsgefäß eingebracht werden kann sowie
auch ohne die Halterung über
einen im weiteren detailliert beschriebenen Adapter nach der Nachweisreaktion
ausgelesen werden kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird der Substanzbibliothekenträger
auf der Halterung fixiert. In dieser Ausführungsform ist die Halterung
vorzugsweise ein Trägerstreiten,
an den der Substanzbibliothekenträger beispielsweise über eine
Klebeverbindung fixiert ist. Bevorzugte Materialien für derartige
Trägerstreifen
sind Kunststoffe wie Polypropylen, Polyethylen, Polycarbonat und/oder
Papier. Eine derartige Vorrichtung, umfassend einen Trägerstreifen
wie z. B. einem Kunststoffstreifen, an den ein Substanzbibliothekenträger durch
eine einfache Klebeverbindung fixiert ist, stellt ein kostengünstiges
Werkzeug zur Analyse von Probenmaterial auf genetischer Basis dar.
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Die
Halterung (101) enthält
ferner insbesondere an seiner der Detektionsvorrichtung beim Auslesen des
Mikroarrays zugewandten Seite vorzugsweise nicht bzw. nur gering fluoreszierendes
Material wie z. B. Glas, Topas, Zeonex (Zeon Chemicals L. P., Loisville,
KY, USA) und/oder Silizium.
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Vorzugsweise
ist die Halterung, insbesondere der Trägerstreifen, mit einem Durchbruch
in senkrechter Projektion der Detektionsfläche auf die Halterung versehen.
Dadurch wird gewährleistet,
dass die zu detektierende Fläche
sowohl mit Durchlicht-, z. B. durch ein Zeiss Axioscope-Fluoreszenzmikroskop
(Zeiss, Jena, Deutschland), als auch im Auflichtverfahren, z. B.
durch ein Scanarray 4000-Gerät
(GSI Lumonics/Packard) oder Gen Tac LS-Gerät (Perkin Elmer), ausgelesen
werden kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Halterung eine Öffnung
auf, in die der Substanzbibliothekenträger eingreift. Das Eingreifen
erfolgt vorzugsweise formschlüssig.
Besonders bevorzugt weist die Halterung zwei Flansche auf, die den
Substanzbibliothekenträger
ober- und unterseitig greifen.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Substanzbibliothekenträger durch
Kleben, beispielsweise über
seine Stirnseite, an die Halterung fixiert. Beispiele für geeignete
Klebstoffe sind Ein-Komponenten-Silikon wie z. B. Elastosil E43
(Wacker-Chemie GmbH, München,
Deutschland), Zwei-Komponenten-Silikon wie z. B. Sylgard 182 und
184 (Dow Corning Corporation, Wiesbaden, Deutschland); Polyurethanharz
wie z. B. Wepuran VT 3402 KK (Lackwerke Peters GmbH & Co. KG, Kempen,
Deutschland); Epoxidharze wie z. B. SK 201 (SurA Chemicals GmbH,
Jena, Deutschland); und/oder Acrylate wie z. B. Scotch-Weld DP 8005 (3M
Deutschland GmbH, Hilden, Deutschland).
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Vorzugsweise
ist der Substanzbibliothekenträger
durch Klemmen in die Öffnung
an die Halterung fixiert. Diese klebstofffreie Fixierung des Substanzbibliothekenträgers wird üblicherweise
dadurch erreicht, dass das Material der Halterung erwärmt wird.
Durch die Erwärmung
des Materials wird die Öffnung,
beispielsweise zwischen den Flanschen, bedingt durch den Längenausdehnungskoeffizienten
des Materials breiter. Dann wird der Substanzbibliothekenträger zwischen
die Flansche gelegt. Durch Abkühlen
der Halterung und das dadurch resultierende Schrumpfen des Materials
wird der Substanzbibliothekenträger
fixiert. Somit enthalten bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
die Halterung und insbesondere die Flansche Material mit einem hohen
Längenausdehnungskoeffizienten,
insbesondere im Temperaturbereich von 20°C bis 100°C, besonders bevorzugt im Temperaturbereich
von 25°C
bis 80°C,
besonders bevorzugt mit einem Längenausdehnungskoeffizienten
im Bereich von 0,1·10–4K–1 bis
1,5·10–4K–1 und
am meisten bevorzugt von 0,5·10–4K–1 bis
1,0·10–4K–1. Bei
speziellen Ausgestaltungen können
auch Materialien mit einem Längenausdehnungskoeffizienten
von 0,05·10–4K–1 oder
mehr bzw. von 2,0·10–4K–1 oder
mehr eingesetzt werden Beispiele für besonders geeignete Materialien
mit hohem Längenausdehnungskoeffizienten
sind Phenylmethylmethacrylat mit einem Längenausdehnungskoeffizienten
von 0,85·10–4K–1 im
Bereich von 25°C
bis 80°C
und/oder Polycarbonat mit einem Längenausdehnungskoeffizienten
von 0,7·10–4K–1 im
Bereich von 25°C
bis 80°C.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der Substanzbibliothekenträger
(104) magnetisch an die Halterung fixiert. Zu diesem Zweck
sind die Kontaktflächen
zwischen Halterung und Substanzbibliothekenträger bildende Flächen magnetisch
ausgestaltet.
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Ausführungsformen,
bei denen der Substanzbibliothekenträger wie vorstehend beschrieben
ohne Einsatz von Klebstoffen an die Halterung fixiert ist, weisen
den Vorteil auf, dass dadurch eine Hemmung oder gar vollständige Inhibierung
von biochemischen Reaktionen des Probenmaterials durch Klebstoffe
vermieden wird.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Halterung einen Hohlkörper, in dem ein Schaft geführt ist.
Der Hohlkörper
ist vorzugsweise ein Rohr, besonders bevorzugt ein Rundrohr. Der
Schaft ist vorzugsweise ein Vollzylinder. Ferner ist es bevorzugt,
dass der Schaft an seinem Kopfende einen Griff aufweist.
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Des
weiteren ist es bevorzugt, dass das Fußende des Schafts sowie eine
Seite des Substanzbibliothekenträgers
magnetisch ausgestaltet sind, so dass die Fixierung des Substanzbibliothekenträgers an
den Schaft über
magnetischen Schluss erfolgen kann. Besonders bevorzugt ist die
Vorrichtung derart ausgestattet, dass durch Herausziehen des Schafts
an seinem Kopfende aus dem Hohlkörper
der mit dem Schaft magnetisch verbundene Substanzbibliothekenträger von
der Stirnfläche
des Hohlkörpers
zurückgehalten
wird und so von der Halterung gelöst wird.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
ist die Stirnfläche
des Hohlkörpers
sowie eine Seite des Substanzbibliothekenträgers magnetisch ausgestaltet.
In dieser Ausführungsform
ist es besonders bevorzugt, dass die Vorrichtung derart ausgestaltet
ist, dass durch Drücken
des Schafts (602) an seinem Kopfende in den Hohlkörper (601)
der mit der Stirnfläche
(604) des Hohlkörpers
(601) magnetisch verbundene Substanzbibliothekenträger (104)
von der Halterung (600) gelöst wird.
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Mit
den vorstehend beschriebenen Vorrichtungen umfassend eine Halterung
bzw. ein Handhabungsmodul mit einem Hohlzylinder und einem Schaft,
z. B. einem Vollzylinder kann der Substanzbibliothekenträger auf
einfache Weise z. B. zwischen verschiedenen Tubes, z. B. nach einer
PCR und dem darauf folgenden Spülregime,
bei der der Substanzbibliothekenträger zwischen mit verschiedenen
Lösungen
bzw. Spülpuffern gefüllten Tubes
gewechselt wird, oder in Detektionsvorrichtungen überführt werden.
Zur Lösung
des magnetischen Schlusses wird der Schaft z. B. durch Ziehen am
Griff bzw. Bediener-Button im Hohlkörper heraufgezogen bzw. in
diesen hineingedrückt.
Der Substanzbibliothekenträger
wird auf diese Weise jeweils vom Handhabungsmodul gelöst.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
enthält
die der Detektionsfläche
gegenüberliegende Fläche, die
im Folgenden auch als Unterseite des Substanzbibliothekenträgers bezeichnet
wird, Material, das magnetische Eigenschaften aufweist. Dies ermöglicht die
magnetische Fixierung des Substanzbibliothekenträgers nach dem Prozessieren
mit dafür
vorgesehenen, ebenfalls magnetisch ausgestalteten Detektionsadaptern,
die nachstehend detailliert beschrieben sind.
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Die
Unterseite kann über
die gesamte Fläche
des Substanzbibliothekenträgers
magnetisch ausgestaltet sein. Vorzugsweise ist die Unterseite nur
an den Rändern
des Substanzbibliothekenträgers,
insbesondere nicht in jenen Bereichen der Fläche, die innerhalb der senkrechten
Projektion der Detektionsfläche
auf die Unterseite liegen, magnetisch ausgestaltet. Dadurch wird
eine Auslesen der Substanzbibliothek bzw. der Nachweisreaktion in
Durchlicht- oder Auflichtverfahren ermöglicht.
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Der
Substanzbibliothekträger
enthält
wie die Halterung insbesondere an seiner der Detektionsvorrichtung
beim Auslesen des Mikroarrays zugewandten Seite vorzugsweise nicht
bzw. nur gering fluoreszierendes Material wie Glas, Topas, Zeonex
(Zeon Chemicals L. P., Loisville, KY, USA) und/oder Silizium, am
meisten bevorzugt Glas.
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Die
magnetische Ausgestaltung im Rahmen der vorliegenden Erfindung,
z. B. der Kontaktflächen
zwischen Halterung und Substanzbibliothekenträger, des Schafts an seinem
Fußende
bzw. des Hohlkörpers
an seiner Stirnseite bzw. des Substanzbibliothekenträgers an
seiner Stirnseite bzw. seiner Unterseite, erfolgt beispielsweise
durch Befestigen eines Magnets oder eines magnetischen Werkstoffs,
wobei die Befestigung insbesondere durch Verkleben erfolgt. Alternativ
kann die magnetisch auszugestaltende Fläche bzw. Seite durch geeignete
Verfahren wie z. B. Sputtern oder mittels einer Magnetfolie oder
durch andere Verfahren der Dünn-/Dickfilmtechnologie
magnetisch ausgestaltet werden. Eine Übersicht über geeignete Verfahren zur
magnetischen Ausgestaltung von Oberflächen findet sich z. B. in M.
Madou; Fundamentals of Microfabrication, CRC Press, Boca Raton,
London, New York, Washington D. C., USA, 1997.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Halterung über
eine Datenmatrix individuell gekennzeichnet. Dazu wird bei der Herstellung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ein Datensatz in einer Datenbank gespeichert, welcher Informationen über die
Substanzbibliothek, die Durchführung
der Nachweisreaktion und dergleichen enthält. So kann er insbesondere
Informationen über
die Anordnung der Sonden auf dem Array sowie Informationen darüber enthalten,
wie die Auswertung am vorteilhaftesten zu erfolgen hat. Der Datensatz
bzw. die Datenmatrix kann ferner Informationen über das Temperatur-Zeit-Regime
einer ggf. durchzuführenden
PCR zur Vervielfältigung
der Zielmoleküle
enthalten. Der so erstellte Datensatz erhält vorzugsweise eine Nummer,
die in Form der Datenmatrix auf der Halterung angebracht wird. Über die
in der Datenmatrix verzeichnete Nummer kann dann ggf. beim Auslesen
der Substanzbibliothek der angelegte Datensatz aufgerufen werden.
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Substanzbibliotheken,
die auf den Mikroarrays oder Chips immobilisiert sind, sind insbesondere
Proteinbibliotheken wie Antikörper-,
Rezeptorprotein- oder Membranproteinbibliotheken, Peptidbibliotheken
wie Rezeptorligandenbibliotheken, Bibliotheken pharmakologisch aktiver
Peptide oder Bibliotheken von Peptidhormonen, und Nukleinsäurebibliotheken
wie DNA- oder RNA-Molekülbibliotheken.
Besonders bevorzugt sind es Nukleinsäurebibliotheken.
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Wie
bereits vorstehend erwähnt,
ist die Substanzbibliothek vorzugsweise in Form eines Mikroarrays, besonders
bevorzugt mit einer Dichte von wenigen 100 bis mehreren 10000 Array-Spots
pro cm2, auf dem Substanzbibliothekenträger bzw.
der Detektionsfläche
immobilisiert.
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Ferner
ist bei sämtlichen
vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
eine Voramplifikation des zu analysierenden Materials nicht erforderlich.
Von dem aus Bakterien, Blut oder anderen Zellen extrahiertes Probenmaterial
können
gezielte Teilbereiche mit Hilfe einer PCR (Polymerase-Kettenreaktion)
insbesondere in Anwesenheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. des Substanzbibliothekenträgers wie
in
DE 102 53 966 beschrieben
amplifiziert und an den Träger
hybridisiert werden. Dies stellt eine wesentliche Vereinfachung
des Arbeitsaufwands dar.
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Die
erfindungsgemäße Haltevorrichtung
ist somit insbesondere zur Verwendung bei der parallelen Durchführung von
Amplifikation der zu analysierenden Zielmoleküle durch PCR und Nachweis durch
Hybridisierung der Zielmoleküle
mit dem Substanzbibliothekenträger
geeignet. Dabei wird die nachzuweisende Nukleinsäure zunächst durch eine PCR amplifiziert,
wobei der Reaktion zu Anfang mindestens ein Kompetitor zugesetzt
wird, der die Bildung eines der beiden durch die PCR amplifizierten
Template-Stränge
inhibiert. Insbesondere wird bei der PCR ein DNA-Molekül zugesetzt
wird, das mit einem der zur PCR-Amplifikation des Templates verwendeten
Primer um die Bindung an das Template konkurriert, und nicht enzymatisch
verlängert
werden kann. Die durch die PCR amplifizierten einzelsträngigen Nukleinsäuremoleküle werden
dann durch Hybridisierung mit einer komplementären Sonde nachgewiesen. Alternativ
wird die nachzuweisende Nukleinsäure zunächst im
Einzelstrangüberschuss
durch eine PCR amplifiziert und durch eine anschließende Hybridisierung mit
einer komplementären
Sonde nachgewiesen, wobei der PCR-Reaktion zu Anfang ein Kompetitor
zugesetzt wird, bei dem es sich um ein DNA-Molekül oder ein Molekül eines
Nukleinsäure-Analogons
handelt, das an einen der beiden Stränge des Templates hybridisieren
kann, aber nicht an den Bereich, der durch die Sonden-Hybridisierung
nachgewiesen wird, und das enzymatisch nicht verlängerbar
ist.
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Als
Kompetitor in der PCR kann jedes Molekül eingesetzt werden, das eine
bevorzugte Amplifikation nur eines der beiden in der PCR-Reaktion
vorhandenen Template-Strange bewirkt. Bei Kompetitoren kann es sich
daher erfindungsgemäß um Proteine,
um Peptide, um DNA-Liganden, um Interkalatoren, um Nukleinsäuren oder
deren Analoga handeln. Als Kompetitoren werden bevorzugt Proteine
bzw. Peptide eingesetzt, die in der Lage sind, einzelsträngige Nukleinsäuren mit
Sequenz-Spezifität
zu binden und über
die oben definierten Eigenschaften verfügen. Besonders bevorzugt werden
als Sekundärstrukturbrecher
Nukleinsäuremoleküle und Nukleinsäure-Analoga-Moleküle eingesetzt.
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Durch
anfängliche
Zugabe des Kompetitors zur PCR während
der Amplifikation wird die Bildung eines der beiden Template-Stränge im Wesentlichen
inhibiert. "Im Wesentlichen
inhibiert" bedeutet,
dass im Rahmen der PCR ein ausreichender Einzelstrangüberschuss
und eine ausreichende Menge des anderen Template-Strangs hergestellt
werden, um einen effizienten Nachweis des amplifizierten Strangs
durch die Hybridisierung zu gewährleisten.
Die Amplifikation erfolgt damit nicht einer exponentiellen Kinetik
der Form 2n (mit n = Anzahl der Zyklen),
sondern einer gedämpften
Amplifikationskinetik der Form < 2n.
-
Der
durch die PCR erzielte Einzelstrangüberschuss beträgt gegenüber dem
nichtamplifizierten Strang den Faktor 1,1 bis 1000, bevorzugt den
Faktor 1, 1 bis 300, ebenfalls bevorzugt den Faktor 1,1 bis 100,
besonders bevorzugt den Faktor 1,5 bis 100, ebenfalls besonders
bevorzugt den Faktor 1,5 bis 50, insbesondere bevorzugt den Faktor
1,5 bis 20 und am meisten bevorzugt den Faktor 1 bis 10.
-
Typischerweise
wird die Funktion eines Kompetitors darin bestehen, dass er selektiv
an einen der beiden Template-Stränge
bindet und damit die Amplifikation des entsprechenden komplementären Stranges
behindert. Als Kompetitoren kommen daher einzelsträngige DNA- oder RNA-bindende
Proteine mit Spezifität
für einen
der beiden in einer PCR zur amplifizierenden Template-Stränge in Frage.
Ebenso kann es sich um Aptamere handeln, die Sequenz-spezifisch
nur an bestimmte Bereiche eines der beiden zu amplifizierenden Template-Stränge binden.
-
Bevorzugt
werden Nukleinsäuren
oder Nukleinsäure-Analoga
als Kompetitoren eingesetzt. Üblicherweise
werden die Nukleinsäuren
bzw. Nukleinsäure-Analoga
dadurch als Kompetitor der PCR wirken, dass sie entweder mit einem
der zur PCR verwendeten Primer um die Primer-Bindungsstelle konkurrieren
oder, aufgrund einer Sequenz-Komplementarität mit einem Bereich eines nachzuweisenden
Template-Strangs hybridisieren können.
Bei diesem Bereich handelt es sich nicht um die Sequenz, die durch
die Sonde nachgewiesen wird. Solche Nukleinsäure-Kompetitoren sind enzymatisch
nicht verlängerbar.
-
Bei
den Nukleinsäure-Analoga
kann es sich z. B. um so genannte Peptid-Nukleinsäuren (peptide
nucleic acids, PNA) handeln. Bei Nukleinsäure-Analoga kann es sich aber
auch um Nukleinsäuremoleküle handeln,
bei denen die Nukleotide über
eine Phosphothioat-Bindung anstelle einer Phosphat-Bindung miteinander verknüpft sind.
Ebenso kann es sich um Nukleinsäure-Analoga
handeln, bei denen die natürlich
vorkommenden Zuckerbausteine Ribose bzw. Deoxyribose gegen alternative
Zucker wie z. B. Arabinose oder Trehalose etc. ausgetauscht wurden.
Weiterhin kann es sich bei dem Nukleinsäurederivat um „locked
nucleic acid" (LNA) handeln.
Weitere übliche
Nukleinsäure-Analoga
sind dem Fachmann bekannt.
-
Bevorzugt
werden als Kompetitoren DNA- oder RNA-Moleküle, insbesondere bevorzugt
DNA- oder RNA-Oligonukleotide bzw. deren Analoga eingesetzt.
-
Abhängig von
der Sequenz der als Kompetitoren eingesetzten Nukleinsäuremoleküle bzw.
Nukleinsäure-Analoga
beruht die Inhibierung der Amplifikation eines der beiden Template-Stränge im Rahmen
der PCR-Reaktion auf unterschiedlichen Mechanismen. Dies wird im
Folgenden beispielhaft anhand eines DNA-Moleküls diskutiert.
-
Wenn
als Kompetitor z. B. ein DNA-Molekül verwendet wird, kann dies
eine Sequenz aufweisen, die mit der Sequenz eines der zu PCR verwendeten
Primer zumindest teilweise derart identisch ist, dass eine spezifische
Hybridisierung des DNA-Kompetitor-Moleküls mit dem entsprechenden Template-Strang
unter stringenten Bedingungen möglich
ist. Da das zur Kompetition verwendete DNA-Molekül in diesem Fall nicht durch eine
DNA-Polymerase verlängerbar
ist, kompetiert das DNA-Molekül
mit dem jeweiligen Primer während
der PCR-Reaktion
um die Bindung an das Template. Je nach Mengenverhältnis des
DNA-Kompetitor-Moleküls zum Primer
kann auf diese Weise die Amplifikation des durch den Primer definierten
Template-Strangs derart inhibiert werden, dass die Herstellung dieses
Template-Strangs
deutlich reduziert ist. Die PCR verläuft dabei nach einer exponentiellen
Kinetik, die höher
ist, als bei den verwendeten Kompetitor-Mengen zu erwarten wäre. Auf
diese Weise entsteht ein Einzelstrangüberschuss in einer Menge, die
ausreichend für
einen effizienten Nachweis der amplifizierten Target-Moleküle durch
Hybridisierung ist.
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Bei
dieser Ausführungsform
dürfen
die zur Kompetition verwendeten Nukleinsäuremoleküle bzw. Nukleinsäureanaloga
enzymatisch nicht verlängerbar
sein. "Enzymatisch
nicht verlängerbar" bedeutet, dass die zur
Amplifikation verwendete DNA- oder RNA-Polymerase den Nukleinsäure-Kompetitor
nicht als Primer verwenden kann, d. h. nicht in der Lage ist, 3' von der durch den
Kompetitor definierten Sequenz den jeweiligen Gegenstrang zum Template
zu synthetisieren.
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Alternativ
zu der oben dargestellten Möglichkeit
kann das DNA-Kompetitor-Molekül
auch über
eine Sequenz verfügen,
die zu einem Bereich des nachzuweisenden Template-Strangs komplementär ist, der
nicht durch eine der Primer-Sequenzen adressiert wird, und die enzymatisch
nicht verlängerbar
ist. Im Rahmen der PCR wird das DNA-Kompetitor-Molekül dann an
diesem Template-Strang hybridisieren und die Amplifikation dieses
Stranges entsprechend blockieren.
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Dem
Fachmann ist bekannt, dass die Sequenzen von DNA-Kompetitor-Molekülen oder
allgemein Nukleinsäure-Kompetitor-Molekülen entsprechend
gewählt
werden können.
Wenn die Nukleinsäure-Kompetitor-Moleküle eine
Sequenz aufweisen, die nicht mit der Sequenz eines der zur PCR verwendeten
Primer im Wesentlichen identisch, sondern zu einem anderen Bereich
des nachzuweisenden Template-Strangs komplementär ist, ist diese Sequenz so
zu wählen,
dass sie nicht in den Bereich der Template-Sequenz fällt, der
im Rahmen der Hybridisierung mit einer Sonde nachgewiesen wird.
Dies ist deswegen notwendig, da zwischen der PCR und der Hybridisierungsreaktion
keine Aufarbeitungsreaktion stattfinden muss. Würde als Kompetitor ein Nukleinsäuremolekül verwendet,
das in den nachzuweisenden Bereich fällt, würde dies mit dem einzelsträngigen Target-Molekül um die
Bindung an die Sonde kompetieren.
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Bevorzugt
hybridisieren solche Kompetitoren in der Nähe der Template-Sequenz, die
durch die Sonde nachgewiesen wird. Die Positionsangabe "in der Nähe" ist dabei so zu
verstehen, wie sie für
Sekundärstrukturbrecher
angegeben ist. Allerdings können
die Kompetitoren auch in unmittelbarer Nachbarschaft der nachzuweisenden
Sequenz hybridisieren, d. h. exakt ein Nukleotid von der nachzuweisenden
Target-Sequenz entfernt.
-
Wenn
als kompetierende Moleküle
enzymatisch nicht verlängerbare
Nukleinsäuren
oder Nukleinsäure-Analoga
verwendet werden, sind diese hinsichtlich ihrer Sequenz oder Struktur
so zu wählen,
dass sie nicht enzymatisch durch DNA- oder RNA-Polymerasen verlängert werden
können.
Bevorzugt ist das 3'-Ende
eines Nukleinsäure-Kompetitors
so ausgelegt, dass es keine Komplementarität zum Template aufweist und/oder
anstelle der 3-OH-Gruppe am 3'-Ende einen anderen
Substituenten trägt.
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Weist
das 3'-Ende des
Nukleinsäure-Kompetitors
keine Komplementarität
zum Template auf, unabhängig
davon, ob der Nukleinsäure-Kompetitor
an eine der Primer-Bindungsstellen des Templates oder an eine der
durch die PCR zu amplifizierenden Sequenzen des Templates bindet,
kann der Nukleinsäure-Kompetitor
wegen der fehlenden Basen-Komplementarität am 3'-Ende nicht durch die gängigen DNA-Polymerasen verlängert werden.
Diese Art der Nicht-Verlängerbarkeit
von Nukleinsäure-Kompetitoren
durch DNA-Polymerasen ist dem Fachmann bekannt. Bevorzugt weist
der Nukleinsäure-Kompetitor
an seinem 3'-Ende
bezüglich der
letzten 4 Basen, besonders bevorzugt bezüglich der letzten 3 Basen,
insbesondere bevorzugt bezüglich der
letzten 2 Basen und am meisten bevorzugt bezüglich der letzten Base keine
Komplementarität
zu seiner Zielsequenz auf. Solche Kompetitoren können an den genannten Positionen
auch nicht-natürliche
Basen aufweisen, die keine Hybridisierung erlauben.
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Nukleinsäure-Kompetitoren,
die enzymatisch nicht verlängerbar
sind, können
auch eine 100%-ige Komplementarität zu ihrer Zielsequenz aufweisen,
wenn sie in ihrem Rückgrat
oder an ihrem 3'-Ende
derart modifiziert sind, dass sie enzymatisch nicht verlängerbar
sind.
-
Weist
der Nukleinsäure-Kompetitor
an seinem 3'-Ende
eine andere Gruppe als die OH-Gruppe
auf, handelt es sich bei diesen Substituenten bevorzugt um eine
Phosphat-Gruppe, um ein Wasserstoff-Atom (Dideoxynukleotid), eine
Biotingruppe oder eine Aminogruppe. Diese Gruppen können durch
die gängigen
Polymerasen nicht verlängert
werden.
-
Besonders
bevorzugt wird bei einem derartigen Verfahren als Kompetitor ein
DNA-Molekül
verwendet, das mit einem der beiden zur PCR verwendeten Primer um
die Bindung an das Template kompetiert und welches am 3'-Ende während der
chemischen Synthese mit einem Aminolink versehen wurde. Solche Kompetitoren
können
100%-ige Komplementarität
zu ihrer Zielsequenz haben.
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Nukleinsäure-Analoga-Kompetitoren
wie z. B. PNAs müssen
dagegen nicht über
eine blockierte 3'-OH-Gruppe
oder eine nicht-komplementäre
Base an ihrem 3'-Ende
verfügen,
da sie aufgrund des durch die Peptid-Bindung veränderten Rückgrats nicht durch die DNA- Polymerasen erkannt
und somit auch nicht verlängert
werden. Entsprechende andere Modifikationen der Phosphatgruppe,
die durch die DNA-Polymerasen nicht erkannt werden, sind dem Fachmann
bekannt. Dazu gehören
u. a. Nukleinsäuren
mit Rückgratmodifikationen
wie z. B. 2'-5' Amid-Bindungen (Chan
et al. (1999) J. Chem. Soc., Perkin Trans. 1, 315–320), Sulfid-Bindungen
(Kawai et al. (1993) Nucleic Acids Res., 1 (6), 1473–1479),
LNA (Sorensen et al. (2002) J. Am. Chem. Soc., 124 (10), 2164–2176) und
TNA (Schoning et al. (2000) Science, 290 (5495), 1347–1351).
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Es
können
auch mehrere Kompetitoren, die an unterschiedliche Bereiche des
Templates (z. B. u. a. die Primer-Bindungsstelle) hybridisieren,
gleichzeitig in einer PCR eingesetzt werden. Wenn die Kompetitoren über Sekundärstrukturbrechereigenschaften
verfügen,
kann dadurch die Effizienz der Hybridisierung zusätzlich gesteigert
werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann das DNA-Kompetitor-Molekül über eine
zu einem der Primer komplementäre
Sequenz verfügen.
Solche z. B. Antisense-DNA-Kompetitor-Moleküle können dann
je nach Mengenverhältnis
zwischen Antisense-DNA-Kompetitor-Molekül und Primer
dazu verwendet werden, den Primer in der PCR-Reaktion zu titrieren,
so dass dieser nicht mehr mit dem jeweiligen Template-Strang hybridisiert
und entsprechend nur der durch den anderen Primer definierte Template-Strang
amplifiziert wird. Dem Fachmann ist bewusst, dass bei dieser Ausführungsform
der Erfindung der Nukleinsäure-Kompetitor
enzymatisch verlängerbar
sein kann, aber nicht muss.
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Wenn
im Rahmen dieser Erfindung von Nukleinsäure-Kompetitoren gesprochen
wird, schließt
dies Nukleinsäure-Analoga-Kompetitoren
mit ein, wenn sich nicht aus dem Kontext etwas anderes ergibt. Der
Nukleinsäure-Kompetitor
kann an den entsprechenden Strang des Templates reversibel oder
irreversibel binden. Die Bindung kann durch kovalente bzw. nicht
kovalente Wechselwirkungen erfolgen.
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Bevorzugt
erfolgt die Bindung des Nukleinsäure-Kompetitors über nicht-kovalente
Wechselwirkungen und ist reversibel. Insbesondere bevorzugt erfolgt
die Bindung an das Template durch Ausbildung von Watson-Crick Basenpaarungen.
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Die
Sequenzen der Nukleinsäure-Kompetitoren
richten sich in der Regel nach der Sequenz des Template-Strangs,
der nachgewiesen werden soll. Bei Antisense-Primern dagegen nach
den zu titrierenden Primer-Sequenzen, die aber wiederum durch die
Template-Sequenzen definiert sind.
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Bei
der PCR-Amplifikation von Nukleinsäuren handelt es sich um eine
Labor-Standardmethode, mit deren vielfältigen Variations- und Ausgestaltungsmöglichkeiten
der Fachmann vertraut ist. Prinzipiell ist eine PCR dadurch charakterisiert,
dass das doppelsträngige
Nukleinsäure-Template, üblicherweise
ein doppelsträngiges
DNA-Molekül,
zuerst einer Hitze-Denaturierung für 5 Minuten bei 95°C unterworfen
wird, wodurch die beiden Stränge
voneinander getrennt werden. Nach einer Abkühlung auf die so genannte "annealing"-Temperatur (definiert durch den Primer
mit der niedrigeren Schmelztemperatur) lagern sich die in der Reaktionslösung vorhandenen "forward"- und "reverse"-Primer an die zu
ihrer Sequenz komplementären
Stellen in den jeweiligen Template-Strängen an. Die "annealing"-Temperatur der Primer richtet sich dabei
nach der Länge und
Basenzusammensetzung der Primer. Sie kann aufgrund theoretischer Überlegungen
kalkuliert werden. Angaben zur Kalkulation von "annealing"-Temperaturen finden sich z. B. in Sambrook
et al. (vide supra).
-
Nach
dem Annealen der Primer, das typischerweise in einem Temperaturbereich
von 40–75°C, bevorzugt
von 45–72°C und insbesondere
bevorzugt von 50–72°C erfolgt,
folgt ein Elongationsschritt, bei dem durch die Aktivität der in
der Reaktionslösung
vorhandenen DNA-Polymerase Desoxyribonukleotide mit dem 3'-Ende der Primer
verknüpft
werden. Die Identität
der eingefügten
dNTPs richtet sich dabei nach der Sequenz des mit dem Primer hybridisierten
Template-Strangs. Da in der Regel thermostabile DNA-Polymerasen
eingesetzt werden, läuft
der Elongationsschritt üblicherweise
zwischen 68–72°C ab.
-
Bei
der symmetrischen PCR wird durch eine Wiederholung dieses beschriebenen
Zyklus aus Denaturierung, Annealing der Primer und Elongation der
Primer eine exponentielle Vermehrung des durch die Primersequenzen
definierten Nukleinsäureabschnitts
des Targets erreicht. Hinsichtlich der Pufferbedingungen bei der PCR,
der verwendbaren DNA-Polymerasen, der Herstellung von doppelsträngigen DNA-Templates,
des Designs von Primer, der Wahl der Annealing-Temperatur und Variationen
der klassischen PCR steht dem Fachmann zahlreiche Literatur zur
Verfügung.
-
Dem
Fachmann ist geläufig,
dass als Template auch z. B. einzelsträngige RNA, wie z. B. mRNA,
eingesetzt werden kann. Diese wird in der Regel vorher durch eine
Reverse Transkription in eine doppelsträngige cDNA überführt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird als Polymerase eine thermostabile DNAabhängige DNA-Polymerase verwendet.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird eine thermostabile DNA-abhängige DNA-Polymerase
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Taq-DNA-Polymerase (Eppendorf, Hamburg,
Deutschland sowie Qiagen, Hilden, Deutschland), Pfu-DNA-Polymerase
(Stratagene, La Jolla, USA), Tth-DNA-Polymerase (Biozym Epicenter Technol.,
Madison, USA), Vent-DNA-Polymerase, DeepVent-DNA-Polymerase (New
England Biolabs, Beverly, USA), Expand-DNA-Polymerase (Roche, Mannheim, Deutschland)
verwendet.
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Die
Verwendung von Polymerasen, die aus natürlich vorkommenden Polymerasen
durch gezielte oder evolutive Veränderung. optimiert worden sind,
ist ebenfalls bevorzugt. Bei der Durchführung der PCR in Gegenwart
des Substanzbibliothekenträgers
ist insbesondere die Verwendung der Taq-Polymerase der Firma Eppendorf
(Deutschland) bzw. des AdvantagecDNA-Polymerase-Mix von Clontech
(Palo Alto, CA, USA) bevorzugt.
-
Bei
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Trägersystem
bereitgestellt, das insbesondere zur Detektion von Wechselwirkung
zwischen Zielmolekülen
und Substanzbibliotheken verwendet werden kann, wobei das System
folgende Module aufweist:
- a) eine Haltevorrichtung
für Substanzbibliotheken,
enthaltend:
- (i) eine Halterung für
einen Substanzbibliothekenträger;
- (ii) einen Substanzbibliothekenträger, der an der Halterung fixierbar
ist;
- (iii) eine auf dem Substanzbibliothekenträger aufgebrachte Detektionsfläche, auf
dem eine Substanzbibliothek immobilisiert ist;
- b) einen Detektionsadapter, auf den mindestens der Substanzbibliothekenträger (104)
aufbringbar ist;
wobei der Adapter die äußeren Abmessungen
eines Mikroskop-Objektträgers
aufweist.
-
Die äußeren Abmessungen
des Detektionsadapters der erfindungsgemäßen Vorrichtung gleichen den Abmessungen
eines Standard-Substanzbibliothekenträgers im Objektträgerformat.
Als Detektionsgeräte
können
somit Standard-Fluoreszenz-Mikroskope, wie z. B. das Zeiss Axioscope-Fluoreszenz-Mikroskop
(Zeiss), oder Standard-Konfokalscanner,
wie z. B. Scanarray 4000 (GSI Lumonics/Packard) oder Gen Tac LS
(Perkin Elmer), die üblicherweise
zum Auslesen von Substanzbibliothekenträgern im Objektträgerformat
benutzt werden, verwendet werden.
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Die
Haltevorrichtung a) des erfindungsgemäßen Trägersystems ist vorzugsweise
wie die vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Haltevorrichtung für Substanzbibliotheken
ausgestaltet.
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Vorzugsweise
ist die gesamte Halterung mit dem daran fixierten Substanzbibliothekenträger auf
den Adapter aufbringbar.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist der Adapater Aussparungen auf, in die die Halterung mit dem
Substanzbibliothekenträger
oder nur der Substanzbibliothekenträger aufnehmbar sind.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Halterung mit dem Substanzbibliothekenträger und/oder der Substanzbibliothekenträger auf
den Adapter lösbar
aufgebracht. Dies kann insbesondere dadurch erfolgen, dass die Auflagefläche für die Halterung
mit dem Substanzbibliothekenträger
und/oder den Substanzbibliothekenträger des zum Auslesen des Substanzbibliothekenträgers angepassten
Detektionsadapters und/oder das Gegenstück, d. h. die Halterung mit
dem Substanzbibliothekenträger
und/oder der Substanzbibliothekenträger, durch wie vorstehend beschriebene
geeignete Verfahren magnetisch ausgestaltet sind. Besonders bevorzugt
ist, dass die Grundflächen
bzw. Aufnahmeflächen
von zur Aufnahme der Halterung mit dem Substanzbibliothekenträger und/oder
des Substanzbibliothekenträgers
gebildeten Aussparungen magnetisch ausgestaltet sind.
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Die
magnetische Ausgestaltung der Auflagefläche des Adapters kann wiederum über den
gesamten Bereich der Auflagefläche
oder nur an den Rändern
der Auflagefläche
erfolgen. Wenn Bereiche der Auflagefläche, die innerhalb der senkrechten
Projektion der Detektionsfläche
auf die Auflagefläche
liegen, nicht magnetisch ausgestaltet sind, ermöglicht dies die Detektion in
Durchlicht- oder Auflichtverfahren.
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Bei
alternativen Ausführungsformen
ist die Halterung mit dem Substanzbibliothekenträger und/oder der Substanzbibliothekenträger auf
den Adapter auf andere Weise lösbar
aufgebracht. So beruht eine derartige Ausführungsform auf der Adhäsion zwischen
Glas und Silikon, wie z. B. Sylgard 184 (Dow Corning, Michigan,
USA). Beispielsweise kann zu diesem Zweck die Auflagefläche für die Halterung
mit dem Substanzbibliothekenträger
und/oder den Substanzbibliothekenträger des zum Auslesen des Substanzbibliothekenträgers angepassten
Detektionsadapters mit einer Silikonschicht versehen sein, wenn
eine Halterung aus Glas bzw. ein Substanzbibliothekenträger aus
Glas eingesetzt wird.
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Der
Detektionsadapter besteht vorzugsweise aus optisch durchlässigen und/oder
nicht fluoreszierenden Materialien. Bei diesen Materialien handelt
es sich z. B. um Glas, Borofloat 33 (Schott, Zwiesel, Deutschland),
Quarzglas, einkristallines CaF2 (Schott),
einkristallines Silizium, Zeonex, Phenylmethylmethacrylat und/oder
Polycarbonat.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Auflagefläche
des Adapters für
die Halterung mit dem Substanzbibliothekenträger und/oder den Substanzbibliothekenträger parallel
zu der Detektionsfläche bzw.
zur Fokussierebene des Detektionsgeräts ausgerichtet.
-
Dies
kann beispielsweise wie folgt gewährleistet werden: So können Flansche
an der Halterung zur parallelen Ausrichtung des Substanzbibliothekenträgers mit
der Halterung und seiner für
das Aufbringen in den Detektionsadapter bestimmten Auflagefläche dienen.
Die im Detektionsadapter für
die Halterung vorgesehene Auflagefläche ist parallel mit der Fokussierebene
des Detektionsgeräts
ausgerichtet. Dadurch wird beim Aufbringen der Halterung und/oder
des Substanzbibliothekenträgers
auf bzw. beim Einlegen in den Detektionsadapter eine ebene Ausrichtung
der Detektionsfläche
in Bezug auf die Fokussierebene erreicht. Durch die parallele Anordnung
der Auflagefläche
des Detektionsadapters mit der zu detektierenden Fläche des
Substanzbibliothekenträgers
wird ein Verkippen der auszulesenden Fläche in Bezug auf die Fokussierebene
vermieden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind mehrere Halterungen und/oder Substanzbibliothekenträger, vorzugsweise
mehr als vier, besonders bevorzugt mindestens acht und bis zu zehn
oder mehr Halterungen und/oder Substanzbibliothekenträger auf
dem Adapter aufbringbar. Besonders bevorzugt können auf dem Adapter Substanzbibliothekenträger unterschiedlicher
Geometrien, wie z. B. rechteckige oder runde Substanzbibliothekenträger, aufgebracht
werden. Somit kann die innere Form des Detektionsadapters, insbesondere
zur Aufnahme der Halterung und/oder des Substanzbibliothekenträgers vorgesehene
Aussparungen, an unterschiedliche Geometrien bzw. Formate von Substanzbibliothekenträgern angepasst
werden.
-
Eine
lösbare,
vorzugsweise magnetische Fixierung des Substanzbibliothekenträgers an
die Halterung ermöglicht
das Aufbringen lediglich des Substanzbibliothekenträgers auf
dem Adapter. Dadurch werden der räumliche Anspruch für die auszulesenden
Substanzbibliothekenträger
minimiert und räumliche
Limitierungen wie z. B. beim Auslesen von Substanzbibliothekenträgern in
Konfokalscanner-Geräten
umgangen. Somit können
ferner mehrere Substanzbibliothekenträger gleichzeitig, d. h. in
einem Arbeitsschritt, durch Aufbringen auf einen Detektionsadapter
detektiert werden. Das gleichzeitige Auslesen von z. B. mehreren
unterschiedlich prozessierten Substanzbibliothekenträgern in
einem Detektionsadapter ermöglicht
eine Verbesserung der Vergleichbarkeit der erhaltenen Ergebnisse.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der Substanzbibliothekenträger
auf einem wie vorstehend beschriebenen Trägerstreifen fixiert, insbesondere
geklebt. Um das Auslesen der zu detektierenden Fläche sowohl
im Durchlicht- als auch im Auflichtverfahren zu ermöglichen,
ist der Trägerstreifen
unter der Detektionsfläche
mit einem Durchbruch versehen. Bei dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist der Trägerstreifen
einschließlich
des auf ihm fixierten Substanzbibliothekenträgers auf dem Detektionsadapter
aufbringbar. Nach der Prozessierung, insbesondere der Durchführung der
Nachweisreaktion sowie ggf. einer PCR sowie diversen Waschschritten,
wird die Halterung bzw. der Trägerstreifen
mit dem Substanzbibliothekenträger
getrocknet und anschließend
auf die dafür
vorgesehene Auflagefläche
des Detektionsadapters gelegt. Das Auslesen der Substanzbibliothek
erfolgt in der gleichen Weise wie vorstehend beschrieben. Die äußeren Abmessungen
des Detektionsadapters gleichen auch bei dieser Ausführungsform
den Abmessungen eines Standard-Substanzbibliothekenträgers im
Objektträgerformat.
-
Die
vorstehend beschriebenen Vorrichtungen werden erfindungsgemäß zur Durchführung von
Mikroarray-basierten Tests, insbesondere zur Durchführung von
Hybridisierungstests, aber auch zur Durchführung einer PCR, einer LCR
oder einer LDR verwendet. Insbesondere können die erfindungsgemäßen Vorrichtungen
zur gleichzeitigen Durchführung
eines Mikroarray-basierten Tests und einer PCR verwendet werden.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung an konkreten Beispielen erläutert. Diese
sind nicht einschränkend
zu deuten.
-
Ausführungsbeispiele:
-
Ausführungsbeispiel
1:
-
Vergleichende
Hybridisierung von durch symmetrische PCR und durch erfindungsgemäße asymmtrische
PCR mit abgestuften Kompetitor-Anteilen erzeugten PCR-Produkten
gegen immobilisierte Sonden.
-
Amplifikationskinetik der asymmetrischen
PCR:
-
In
einem initialen Experiment wurde zunächst untersucht, in welchem
Ausmaß die
Produktbildung bei der PCR vom Kompetitor-Anteil abhängt. Dazu
wurden zunächst
PCR-Reaktionen mit
identischen Primer-Konzentrationen, aber unterschiedlichem Kompetitor-Anteil durchgeführt.
-
Bei
dem Kompetitor handelte es sich um ein DNA-Oligonukleotid, das die
gleiche Sequenz wie der reverse-Primer der PCR aufwies, an der 3'-OH-Gruppe am 3'-Ende jedoch mit
einer NH2-Gruppe modifiziert war. Die Amino-Modifaktion
wurde während
der chemischen Synthese des Oligonukleotids in das Molekül integriert (3'-Amino-Modifier C7,
Glen Research Corp., Sterling, VA, USA).
-
PCR-Reaktionen:
-
Der
forward-Primer 16sfD1Cy3 wies folgende Sequenz auf und war am 5'-Ende mit Cy3 markiert.
-
-
Der
reverse-Primer wies folgende Sequenz auf:
-
Es
wurden PCR-Ansätze
mit unterschiedlichen Kompetitor-Anteilen hergestellt. Dabei wies
jeder PCR-Ansatz folgende Zusammensetzung und Endkonzentrationen
auf.
1× | PCR-Reaktionspuffer
(Eppendorf Hamburg, Deutschland) |
200
nM | forward-Primer
16sfD1Cy3, am 5'-Ende
mit dem Fluoreszenzfarbstoff |
| Cy3
markiert (Amersham-Pharmacia, Freiburg, Deutschland) |
200 μM | dNTPs |
0,05
U/μl | Taq-Polymerase
(Eppendorf Hamburg, Deutschland) |
2 ng/μl | chromosomale
DNA Corynebacterium glutamicum |
zusätzlich
enthielten:
Reaktion
1: | 200
nM | reverse
Primer 16sRa (entsprechend 0% Kompetitor, |
| | symmetrischePCR) |
| | |
Reaktion
2: | 0
nM | reverse
Primer 16sRa |
| 200
nM | Kompetitor
16sRa3'NH2 (entsprechend
100% Kompetitor, |
| | asymmetrische
PCR) |
| | |
Reaktion
3: | 10
nM | reverse
Primer 16sRa |
| 190
nM | Kompetitor
16sRa3'NH2 (entsprechend
95% Kompetitor, |
| | asymmetrische
PCR) |
| | |
Reaktion
4: | 20
nM | reverse
Primer 16sRa |
| 180
nM | Kompetitor
16sRa3'NH2 (entsprechend
90% Kompetitor, |
| | asymmetrische
PCR) |
| | |
Reaktion
5: | 40
nM | reverse
Primer 16sRa |
| 160
nM | Kompetitor
16sRa3'NH2 (entsprechend
80% Kompetitor, |
| | asymmetrische
PCR) |
| | |
Reaktion
6: | 60
nM | reverse
Primer 16sRa |
| 140
nM | Kompetitor
16 s Ra 3' NH2 (entsprechend
70% Kompetitor, |
| | asymmetrische
PCR) |
| | |
Reaktion
7: | 100
nM | reverse
Primer 16sRa |
| 100
nM | Kompetitor
16 s Ra 3' NH2 (entsprechend
50% Kompetitor, |
| | asymmetrische
PCR) |
| | |
Reaktion 8: | 140 nM | reverse
Primer 16sRa |
| 60 nM | Kompetitor
16sRa3'NH2 (entsprechend
30% Kompetitor, |
| | asymmetrische
PCR) |
-
Das
Gesamtvolumen jedes PCR-Ansatzes betrug 25 μl. Die Reaktionen wurden nach
folgendem Temperaturregime durchgeführt:
Initiale
Denaturierung: | 2
min | 95°C |
| | |
25
Zyklen: | 30
sec | 95°C |
| 30
sec | 60°C |
| 30
sec | 72°C |
| | |
Terminale
Elongation: | 7
min | 72°C |
-
Die
Reaktionsansätze
wurden in LightCycler-Küvetten
(Roche Diagnostics, Mannheim, Deutschland) gefüllt und die PCR-Reaktion im
Light Cycler (Roche Diagnostics, Mannheim, Deutschland) durchgeführt. Die Produktbildungskinetik
wurde nach den Herstellerangaben aufgenommen.
-
Die
Ergebnisse sind in 14 (14)
dargestellt. Die Menge an gebildetem PCR-Produkt ist dabei als Light cycler units
in Abhängigkeit
von der Zyklenzahl angegeben
-
Es
ist deutlich zu erkennen, dass mit steigendem Kompetitor-Anteil
die Effizienz der PCR und entsprechend die Produkt-Ausbeute sinkt.
-
Vergleich der Hybridisierungssignale in
Abhängigkeit
vom Kompetitor-Anteil:
-
Im
Folgenden wurde die Produktbildung und das Hybridisierungssignal
bei symmetrischer und asymmetrischer PCR-Amplifikation mit unterschiedlichen
Kompetitor-Anteilen zu einem bestimmten Zeitpunkt (Abschluss der
Reaktion nach 25 Zyklen) verglichen.
-
Es
wurden die gleichen Primer bzw. Kompetitoren wie oben angegeben
eingesetzt.
-
PCR-Reaktionen:
-
Es
wurden PCR-Ansätze
mit unterschiedlichen Kompetitor-Anteilen hergestellt. Dabei wies
jeder PCR-Ansatz folgende Zusammensetzung und Endkonzentrationen
auf.
1× | PCR-Reaktionspuffer
(Eppendorf Hamburg, Deutschland) |
200
nM | forward-Primer
16sfD1Cy3, am 5'-Ende
mit dem Fluoreszenzfarbstoff |
| Cy3
markiert (Amersham-Pharmacia, Freiburg, Deutschland) |
| 16sfD1Cy3 |
200 μM | dNTPs |
0,05
U/μl | Taq-Polymerase
(Eppendorf Hamburg, Deutschland) |
2 ng/μl | chromosomale
DNA Corynebacterium glutamicum |
zusätzlich
enthielten:
Reaktion
1: | 200
nM | reverse
Primer 16sRa (entsprechend 0% Kompetitor, |
| | symmetrische
PCR) |
| | |
Reaktion
2: | 80
nM | reverse
Primer 16sRa |
| 120
nM | Kompetitor
16sRa3'NH2 (entsprechend
60% Kompetitor, |
| | asymmetrische
PCR) |
| | |
Reaktion
3: | 40
nM | reverse
Primer 16sRa |
| 160
nM | Kompetitor
16sRa3'NH2 (entsprechend
80% Kompetitor, |
| | asymmetrische
PCR) |
| | |
Reaktion
4: | 20
nM | reverse
Primer 16sRa |
| 180
nM | Kompetitor
16sRa3'NH2 (entsprechend
90% Kompetitor, |
| | asymmetrische
PCR) |
-
Die
Reaktionen wurden nach dem gleichen Temperaturprotokoll wie oben
durchgeführt:
Das
Gesamtvolumen jeder PCR betrug 25 μl. Jeweils 5 μl der PCR-Ansätze wurden
auf einem 2% Agarosegel analysiert (15).
Man erkennt, dass mit steigendem Kompetitor-Anteil die Menge an
doppelsträngiger DNA
ab- und an einzelsträngiger
DNA zunimmt.
-
Anschließend wurden
die restlichen 20 μl
der PCR-Reaktionen mittels Quiaquick PCR-Purification-Kit (Qiagen, Hilden, Deutschland)
nach Herstellerangaben gereinigt. Die Flution der PCR-Fragmente
erfolgte jeweils in 50 μl
Wasser. Das Eluat wurde im Vakuum auf 10 μl eingeengt.
-
Immobilisierung der Hybridisierungssonden:
-
Auf
mit einem Epoxid beschichteten Glasflächen der Größe 3 × 3 mm („Chip") wurde an zwei definierten Stellen
(„Spot") ein Amino-modifiziertes
Oligonukleotid mit einer Länge
von 18 Nukleotiden der Sequenz 5'-NH2-GTTTCCCAGGCTTATCCC-3') kovalent immobilisiert.
-
Dazu
wurden 0,1 μl
einer 5 μM
Lösung
des Oligonukleotids in 0,5 M Phosphatpuffer auf der Glasfläche abgelegt
und schließlich
bei 37°C
eingetrocknet. Die kovalente Verknüpfung der abgelegten Oligonukleotide mit
den Epoxid-Gruppen auf der Glasoberfläche erfolgte durch 30-minütiges Backen
der Chips bei 60°C.
Anschließend
wurden die Chips kräftig
mit destilliertem Wasser gespült
und danach 30 min in 100 mM KCl gewaschen. Nach weiterem kurzen
Spülen
in 100 mM KCl und anschließend
destilliertem Wasser wurden die Chips 10 min bei 37°C getrocknet.
-
Hybridisierung:
-
2 μl der gereinigten
PCR-Aliquotes wurden in 50 μl
6 × SSPE,
0,1% SDS aufgenommen (Sambrook et al., vide supra). Zu jeder Hybridisierungslösung wurde
ein Chip gegeben. Die Reaktion wurde 5 min bei 95°C denaturiert
und anschließend
für 1 h
bei 50°C
inkubiert. Im Anschluß erfolgten
3 aufeinander folgende 5-minütige
Waschschritte bei 30°C
in 2 × SSC,
0,1% SDS, bei 30°C
in 2 × SSC
und bei 20°C
in 0,2 × SSC
(Sambrook et al. vide supra). Die Chips wurden anschließend im
Vakuum getrocknet.
-
Detektion der Hybridisierungssignale:
-
Die
Detektion der Hybridisierungssignale erfolgte unter einem Zeiss
Fluoreszenzmikroskop (Zeiss, Jena, Deutschland). Die Anregung erfolgte
im Auflicht mit einer Weißlichtquelle
und einem für
Cyanine 3 geeigneten Filtersatz. Die Signale wurden mit einer CCD-Kamera
(PCO-Sensicam, Kehlheim,
Deutschland) aufgezeichnet. Die Belichtungszeit betrug 2000 ms.
(15)
-
Ergebnisse:
-
Es
zeigte sich, dass die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugten PCR-Produkte
trotz deutlich geringerer Produktmenge deutlich erhöhte Hybridisierungssignale
zeigen.
-
Bei
Zunahme der Kompetitorkonzentration im Bereich von 0–90% Kompetitoranteil
ist eine Zunahme des Hybridisierungssignales zu beobachten, obwohl
die Gesamtmenge des Produktes abnimmt. Überraschenderweise wurden die
besten Signale beim höchsten
Kompetitor-Anteil (90%) und damit der geringsten Menge an einzelsträngiger DNA
erzielt.
-
Ausführungsbeispiel
2:
-
Es
wurde eine quantitative Analyse des Hybridisierungssignals in Abhängigkeit
vom Kompetitor-Anteil durchgeführt.
Für die
PCR wurden die gleichen forward- und reverse-Primer und der gleiche Kompetitor wie
in Beispiel 1 verwendet.
-
Es
wurden PCR-Ansätze
mit folgender Zusammensetzung und Endkonzentrationen hergestellt:
alle
Reaktionen enthielten:
1× | PCR-Reaktionspuffer
(Eppendorf Hamburg, Deutschland) |
200
nM | forward-Primer
16sfD1Cy3, am 5'-Ende
mit dem Fluoreszenzfarbstoff |
| Cy3
markiert (Amersham-Pharmacia, Freiburg, Deutschland) |
200 μM | dNTPs |
0,05
U/μl | Taq-Polymerase
(Eppendorf Hamburg, Deutschland) |
2 ng/μl | chromosomale
DNA Corynebacterium glutamicum |
zusätzlich
enthielten:
Reaktion
1: | 266
nM | reverse-Primer
16sRa, kein Kompetitor (symmetrische PCR) |
| | |
Reaktion
2: | 133
nM | reverse-Primer
16sRa |
| 133
nM | Kompetitor
16sRa3'NH2 (entsprechend
50% Kompetitor, |
| | asymmetrische
PCR) |
| | |
Reaktion
3: | 40
nM | reverse-Primer
16sRa |
| 160
nM | Kompetitor
16sRa3'NH2 (entsprechend
75% Kompetitor, |
| | asymmetrische
PCR) |
| | |
Reaktion
4: | 33
nM | reverse
Primer 16sRa |
| 233
nM | Kompetitor
16sRa3'NH2 (entsprechend
87,5% Kompetitor, |
| | asymmetrische
PCR) |
-
Die
Reaktionen wurden jeweils in Aliquots von 25 μl aufgeteilt. Das Temperaturprotokoll
war identisch zu Beispiel 1. Jeweils ein Aliquot von Reaktion 1-4
wurde nach 15, 20, 25, 30 bzw. 35 PCR-Zyklen entnommen.
-
Jeweils
5 μl jedes
Aliquots wurden auf einem 2% Agarosegel analysiert. Die Gelanalyse
zeigte, dass bei geringer Zyklenzahl bei symmetrischer PCR deutlich
mehr PCR-Produkt gebildet wurde als bei der asymmetrischen PCR-Reaktion
-
16 (16) zeigt ein Agarosegel, auf
dem parallel 5 μl-Proben
von Reaktionen mit einem Kompetitor-Anteil von 50% bzw. 87,5% analysiert
wurden. Die Reaktionen waren jeweils nach der angegebenen Zyklenzahl
gestoppt worden. Man erkennt, dass bei 87,5% Kompetitor-Anteil weniger
Produkt erzeugt wird.
-
Immobilisierung der Hybridisierungssonden:
-
Auf
mit einem Epoxid beschichteten Glasflächen der Größe 3 × 3 mm („Chip") wurde an zwei definierten Stellen
(„Spot") ein aminomodifiziertes
Oligonukleotid mit einer Länge
von 18 Nukleotiden der Sequenz 5'-NH2-GTTTCCCAGGCTTATCCC-3') kovalent immobilisiert.
-
Dazu
wurden 0,1 μl
einer 5 μM
Lösung
des Oligonukleotids in 0,5 M Phosphatpuffer auf der Glasfläche abgelegt
und schließlich
bei 37°C
eingetrocknet. Die kovalente Verknüpfung der abgelegten Oligonukleotide mit
den Epoxid-Gruppen auf der Glasoberfläche erfolgte durch 30-minütiges Backen
der Chips bei 60°C.
Anschließend
wurden die Chips kräftig
mit destilliertem Wasser gespült
und danach 30 min in 100 mM KCl gewaschen. Nach weiterem kurzen
Spülen
in 100 mM KCl und anschließend
destilliertem Wasser wurden die Chips 10 min bei 37°C getrocknet.
-
Hybridisierung:
-
Weitere
5 μl der
Reaktion wurden mit 50 μl
6 × SSPE,
0,1% SDS gemischt und in Hybridisierungsexperimenten eingesetzt
(Sambrook et al. vide supra). Zu jeder Hybridisierungslösung wurde
ein Chip gegeben. Die Reaktion wurde 5 min bei 95°C denaturiert
und anschließend
für 1 h
bei 50°C
inkubiert. Im Anschluss erfolgten 3 aufeinander folgende 5 minütige Waschschritte
bei 30°C
in 2 × SSC,
0,1% SDS, bei 30°C
in 2 × SSC und
bei 20°C
in 0,2 × SSC.
Die Chips wurden anschließend
im Vakuum getrocknet.
-
Detektion der Hybridisierungssignale:
-
Die
Detektion der Hybridisierungssignale erfolgte unter einem Zeiss
Fluoreszenzmikroskop (Zeiss, Jena, Deutschland). Die Anregung erfolgte
im Auflicht mit einer Weißlichtquelle
und einem für
Cyanine 3 geeigneten Filtersatz. Die Signale wurden mit einer CCD-Kamera
(PCO-Sensicam, Kehlheim,
Deutschland) aufgezeichnet. Die Belichtungszeit betrug 2000 ms.
-
Die
Intensität
der Hybridisierungssignale wurde gemessen, indem die Signalstärke (gemessene
Graustufe) über
den gesamten Bereich der Spots gemittelt wurde. Von diesem Wert
wurde der über
den Spot-freien Bereich (Hintergrund) gemittelte Grauwert abgezogen.
Die so errechneten Signalintensitäten wurden normiert (höchster Wert
= 100%) und gegen die Zyklenzahl aufgetragen (17).
-
Ergebnisse:
-
17 zeigt, dass mit PCR-Produkten aus asymmetrischen
PCR-Reaktionen über
den gesamten untersuchten Bereich von 15 bis 35 Zyklen ein stärkeres Hybridisierungssignal
erreicht wird, obwohl die Gelanalyse (16)
für diese
Reaktionen eine geringere Produktmenge insbesondere nach 15 und
20 Zyklen zeigte.
-
Das
stärkste
Signal wurde überraschenderweise
mit dem höchsten
Kompetitor-Anteil erreicht, obwohl hier die geringste Menge an einzelsträngigen Target-Molekülen vorhanden
war. Die Hybridisierung von PCR-Produkten, die durch asymmetrische
PCR mit unterschiedlichem Kompetitor-Anteil hergestellt wurden, zeigten
somit ein bis zu 20-fach höheres
Hybridisierungssignal über
den gesamten messbaren Bereich der Amplifikation.
-
Ausführungsbeispiel
3:
-
Nachweis
des Bildung eines Einzelstrangüberschusses
bei asymmetrischer PCR
-
Es
wurden zwei PCR-Ansätze
(je 150 μl)
folgender Zusammensetzung und Endkonzentrationen hergestellt.
-
Der
forward- und reverse-Primer sowie der Kompetitor hatten die gleichen
Sequenzen wie in Beispiel 1. Allerdings war der forward-Primer am
5'-Ende mit dem
Fluoreszenzfarbstoff 'RD
800 markiert.
-
Beide
Reaktionen enthielten:
1× | PCR-Reaktionspuffer
(Eppendorf Hamburg, Deutschland) |
200
nM | forward-Primer
16sfD1IRD, am 5'-Ende
mit dem Fluoreszenzfarbstof |
| IRD
800 markiert (MWG-Biotech, Ebersberg, Deutschland) |
160 μM | dNTPs |
0,1
U/μl | Taq-Polymerase
(Eppendorf Hamburg, Deutschland) |
2 ng/μl | chromosomale
DNA Corynebacterium glutamicum ATCC 13032 |
zusätzlich
enthielten:
Reakion
1: | 200
nM | reverse
Primer 16sRa, kein Kompetitor (symmetrische PCR) |
| | |
Reaktion
2: | 20
nM | reverse
Primer 16sRa |
| 180
nM | Kompetitor
16sRa3'NH2 (entsprechend
90% Kompetitor, |
| | asymmetrische
PCR) |
-
Die
Reaktionen wurden in 6 Aliquots von 25 μl aufgeteilt (1/a–1/f bzw.
2/a–2/f)
und nach folgendem Temperaturprtokoll inkubiert:
Initiale
Denaturierung | 2
min | 95°C |
35
Zyklen | 30
sec | 95°C |
| 30
sec | 50–70°C |
| | entspricht
für: |
| | Reaktion
a: 50°C |
| | Reaktion
b: 54°C |
| | Reaktion
c: 60°C |
| | Reaktion
d: 63°C |
| | Reaktion
e: 67°C |
| | Reaktion
f: 70°C |
| 30
sec | 72°C |
Terminale
Extension | 7
min | 72°C |
-
Dabei
waren die annealing-Temperaturen für die Reaktionen e und f so
gewählt,
dass ein Annealing des Kompetitors bzw. des reverse-Primers nicht
stattfinden sollte, da sie über
der Schmelztemperatur dieser Oligonukleotide lag.
-
Jeweils
2 μl einer
1:10-Verdünnung
jedes Aliquots wurden auf einem 3,5%-igen nativen Polyacrylamidgel
in einem LICOR-Sequencer (Typ, Firma) analysiert. Das Gel hatte
eine Stärke
von 1 mm. Die Elektrophorese erfolgte bei Begrenzung der Spannung
auf 200 V, und der Leistung auf 5 W. Es erfolgte weder eine aktive
Erwärmung
noch eine aktive Kühlung
des Gels (Die Regelgröße für die Temperatur
wurde auf 15°C
gesetzt).
-
Die
Datenaufnahme erfolgte mit einer Tiefe von 16 Bit, Scan Speed 1
und Signal Filter 3.
-
Während der
PCR-Amplifikation wird nur einer der beiden Stränge mit dem IRD-Farbstoff markiert.
Nur dieser ist bei der Gelanalyse im LICOR-Sequenzer sichtbar. Da
ein natives Gel verwendet wurde, werden die PCR-Produkte nicht nur
nach Länge,
sondern auch nach strukturellen Eigenschaften getrennt.
-
Ergebnisse:
-
Die
Ergebnisse sind in 18 gezeigt. Bei der Gelanalyse
der symmetrischen Reaktionen wird erwartungsgemäß für alle Reaktionen, in denen
eine Amplifikation erfolgte, nur ein dominierendes Produkt nachgewiesen.
Dabei handelt es sich um das doppelsträngige PCR-Produkt. Im Gegensatz dazu werden bei
allen detektierbaren asymmetrischen Reaktionen 3 dominierende Produkte
nachgewiesen. Neben der dem doppelsträngigen Template werden zwei
weitere Banden erhalten, die verschiedenen Strukturen des markierten
Einzelstranges entsprechen. Die Gelanalyse zeigt damit, dass die
asymmetrische Amplifikation zu einem Einzelstrangüberschuss
führt.
-
Ausführungsbeispiel
4:
-
Erhöhung
des Hybridisierungssignals durch Zugabe von Sekundärstrukturbrechern
-
Es
wurde eine asymmetrische Multiplex-PCR-Reaktion durchgeführt, die
folgende Zusammensetzung und Endkonzentrationen aufwies. Als Template
wurde genomische DNA verwendet, die das humane cyp2D6 Gen enthielt
und deren Genotyp bekannt war:
-
Das
Gesamtvolumen der PCR betrug 25 μl.
In der nun folgenden ersten Phase der zweiphasigen Amplifikationsreaktion
erfolgte die Inkubation unter folgenden Bedingungen:
Initiale
Denaturierung: | 95°C | 10
min |
25
Zyklen: | 95°C | 35
sec |
| 65°C | 50
sec |
| 72°C | 70
sec |
Kühlen auf
4°C | | |
-
Im
Verlauf der Reaktion wurden die Primer aufgebraucht und alle Fragmente
der Multiplex-PCR
auf ein einheitliches molares Niveau amplifiziert. In dieser ersten
Phase erfolgte die Amplifikation mit Primer, deren 3'-Ende Spezifität für die Targetfragmente
aufwiesen, deren 5'-Enden
hingegen für
alle forward-Primer und für alle
reverse-Primer eine einheitliche Sequenz besaßen.
-
In
der nun folgenden zweiten Phase der Reaktion wurden Primer zugegeben,
die komplementär
zu den einheitlichen Sequenzen waren. Gleichzeitig wurde ein Kompetitor
zugegeben, der die gleiche Sequenz wie der jetzt eingesetzte reverse-Primer
besaß,
aber eine NH2-Modifikation an der 3'-OH-Gruppe am 3'-Ende aufwies. Dadurch
erfolgte die Reaktion in der zweiten Phase asymmetrisch.
-
Der
universelle forward-Primer uniB hatte folgende Sequenz und war mit
einer Cy3-Gruppe am 5'-Ende
markiert:
-
Der
universelle reverse-Primer uniA hatte folgende Sequenz:
-
Die
zweite Phase wurde mit der Zugabe von 25 μl folgenden Reaktionsmixes gestartet:
240
nM | Primer
uniA |
560
nM | Kompetitor
uniA 3'NH2 |
800
nM | Primer
uniB 5'Cy3 (Amersham-Pharmacia,
Freiburg, |
| Deutschland) |
1× | Advantage
PCR Reaction buffer (Clontech, Palo Alto, USA) |
0,4
U/μl | Advantage
DNA Polymerase (Clontech, Palo Alto, USA) |
400 μM | dNTPs |
-
Das
Gesamtvolumen der PCR-Reaktion betrug 25 μl. Die Reaktion wurde in der
zweiten Phase folgendermaßen
inkubiert:
Initiale
Denaturierung: | 95°C | 30
sec |
20
Zyklen: | 95°C | 35
sec |
| 65°C | 50
sec |
| 72°C | 90
sec |
terminale
Elongation: | 72°C | 7
min |
-
Array-Belegung
-
Es
wurde ein Sondenarray durch in situ-Synthese nach dem micro-wet-Printing-Verfahren
(Clondiag Chip Technologies) hergestellt. Das Array bestand aus
1024 Sonden-Elementen von 64 × 64 μm Größe. Diese Spots
repräsentierten
zwei unterschiedliche Oligonukleotide:
-
Die
Sonden wurden nach dem in 19 dargestellten
Muster angeordnet. Schwarze Felder entsprechen der Sonde C2938T,
graue Felder entsprechen der Sonde C2938 WT.
-
Hybridisierung:
-
Es
wurden 5 Hybridisierungsansätze
angefertigt, indem jeweils 5 μl
der Multiplex-PCR-Reaktionen
in 60 μl
SSPE, 0,1% SDS aufgenommen wurden. Es wurden die Strukturbrecher
in verschiedenen
molaren Konzentrationen zugegeben:
- Reaktion 1: keine Strukturbrecher
- Reaktion 2: je 1,5 nM Strukturbrecher
- Reaktion 3: je 15 nM Strukturbrecher
- Reaktion 4: je 150 nM Strukturbrecher
- Reaktion 5: je 1,5 μM
Strukturbrecher
-
Zu
jeder Reaktion wurde ein Array mit dem oben beschriebenen Layout
gegeben. Die Hybridisierungsreaktionen wurden für 5 min bei 95°C denaturiert
und anschließend
für 1 h
bei 50°C
inkubiert. Im Anschluss erfolgten drei aufeinander folgende 5-minütige Waschschritte
bei 30°C
in 2 × SSC,
0,1% SDS, bei 30°C
in 2 × SSC
und bei 20°C
in 0,2 × SSC.
Die Chips wurden entnommen und anschließend im Vakuum getrocknet.
-
Detektion der Hybridisierungssignale:
-
Die
Detektion der Hybridisierungssignale erfolgte unter einem Zeiss
Fluoreszenzmikroskop (Zeiss, Jena, Deutschland). Die Anregung erfolgte
im Auflicht mit einer Weißlichtquelle
und einem für
Cyanine 3 geeigneten Filtersatz. Die Signale wurden mit einer CCD-Kamera
(PCO-Sensicam, Kehlheim,
Deutschland) aufgezeichnet. Die Belichtungszeit betrug 5000 ms.
(20)
-
Ergebnisse:
-
Die
Hybridisierungsergebnisse zeigen folgendes Muster: Die Sonden für die Mutation
C2938T zeigen starke Signale, während
die Wildtyp-Sonden sowie die Deletionsvarianten deutlich geringere
Signale zeigen. Dies entspricht den Erwartungen. Auffällig ist,
dass die Signale durch Zugabe der Strukturbrecher weiter verstärkt werden.
Damit ist eine Kombination von Kompetitor und Sekundärstrukturbrecher
besonders nützlich, um
gute Signalstärken
zu erreichen.
-
Ausführungsbeispiel
5:
-
Zugabe
eines Sekundärstrukturbrechers,
der in Nachbarschaft mit zu den Sonden komplementären Sequenzabschnitten
des Targets hybridisiert.
-
Es
wurde eine asymmetrische Multiplex-PCR-Reaktion durchgeführt, die
identisch zu der des Beispiels 4 war. Es fanden Arrays mit dem gleichen
Layout wie im vorangehenden Beispiel 4 beschrieben Verwendung.
-
Hybridisierung:
-
Es
wurden 4 Hybridisierungsansätze
angefertigt, indem jeweils 5 μl
der Multiplex-PCR-Reaktionen
in 60 μl
SSPE, 0,1% SDS aufgenommen wurden. Die Hybridisierungsansätze unterschieden
sich hinsichtlich der Zugabe der Strukturbrecher
- Reaktion
1: keine Strukturbrecher
- Reaktion 2: 1,5 μM
Strukturbrecher C2938TBL3
- Reaktion 3: 1,5 μM
Strukturbrecher C2938BL5
- Reaktion 4: je 1,5 μM
Strukturbrecher C2938TBL3 und C2938TBL5
-
Zu
jeder Reaktion wurde ein Array mit dem oben beschriebenen Layout
gegeben. Die Hybridisierungsreaktionen wurden für 5 min bei 95°C denaturiert
und anschließend
für 1 h
bei 50°C
inkubiert. Im Anschluss erfolgten drei aufeinander folgende 5-minütige Waschschritte
bei 30°C
in 2 × SSC,
0,1% SDS, bei 30°C
in 2 × SSC
und bei 20°C
in 0,2 × SSC.
Die Chips wurden entnommen und anschließend im Vakuum getrocknet.
-
Detektion der Hybridisierungssignale:
-
Die
Detektion der Hybridisierungssignale erfolgte unter einem Zeiss
Fluoreszenzmikroskop (Zeiss, Jena, Deutschland). Die Anregung erfolgte
im Auflicht mit einer Weißlichtquelle
und einem für
Cyanine 3 geeigneten Filtersatz. Die Signale wurden mit einer CCD-Kamera
(PCO-Sensicam, Kehlheim,
Deutschland) aufgezeichnet. Die Belichtungszeit betrug 10000 ms
(21)
-
Ergebnisse:
-
Die
Hybridisierungsergebnisse zeigen folgendes Muster: Die Sonden für die Mutation
C2938T zeigen starke Signale, während
die Wildtyp-Sonden sowie die Deletionsvarianten deutlich geringere
Signale zeigen. Dies entspricht den Erwartungen. Auffällig ist,
dass bereits bei Zugabe eines der beiden Strukturbrecher deutlich
erhöhte
Signalen erzielt werden.
-
Ausführungsbeispiel
6:
-
Einfluss von Strukturbrechern auf die
Match-Mismatch-Diskriminierung
-
Sekundärstrukturbrecher
sind im vorliegenden Beispiel Oligonukleotide, welche bei der Hybridisierung einer
doppelsträngigen
Nukleinsäure
in der Nähe
zur eigentlichen Hybridisierungssonde binden. Vermutlich wird der
Doppelstrang der Nukleinsäure
an der betreffenden Stelle aufgelöst und die Hybridisierungssonde kann
besser binden. Wie im nachfolgenden Anwendungsbeispiel gezeigt wird,
kommt es dadurch zu einer Verstärkung
des Hybridisierungssignals um den Faktor 3–5 ohne Beeinflussung der Spezifität der Reaktion.
-
Vorbereitung des Arrays:
-
Auf
einem epoxidierten Glaswafer der Firma Schott wurden 397 DNA-Sondenarrays
mit je 15 Oligonukleotidsonden unterschiedlicher Sequenz und Länge mittels
des micro wet printing-Verfahrens (Clondiag Chip Technologies, Jena,
Deutschland) synthetisch erzeugt. Alle Sonden waren komplementär zu einer
Teilsequenz des Exons 5/6 des humanen cyp2Do-Gens und unterschieden sich lediglich
im mittleren Sondenbereich durch Einfügung einiger verschiedener
Mutationen.
-
Nach
der Synthese wurde der Wafer in 3,4 × 3,4 mm große Chips
zersägt,
wobei jeder dieser Chips ein Sondenarray mit allen 15 Oligonukleotiden
in unterschiedlichen Redundanzen enthielt. Insgesamt bestand jedes
Array aus 256 Spots. Diese waren in 16 identischen Feldern von 16
Spots angeordnet. In den einzelnen Spots wurden folgende Sequenzen
aufgebaut.
-
-
Die
Anordnung der Sonden auf dem Array erfolgte wie in 22 gezeigt. Jedes der 16 stark umrandeten Quadrate
enthielt 16 Array-Elemente, die mit den für das Quadrat im unteren linken
Bereich der Abbildung gezeigten Sonden bestückt waren.
-
Vorbereitung der zu hybridisierenden DNA-Probe:
-
Zur
Amplifikation des Targets für
die Hybridisierung wurde eine asymmetrische PCR mit einer klinischen
DNA-Probe als template (KDL 31, freundlicherweise zur Verengung
gestellt durch Prof. U. Meyer, Biozentrum Basel). Durch die PCR
wurde eine Teilsequenz des Exons 5/6 des humanen cyp2D6-Gens amplifiziert.
In der PCR wurde ein Kompetitor eingesetzt, dessen Sequenz zum forward-Primer
identisch war, jedoch an der 3'-OH-Gruppe
am 3'-Ende mit einer
NH2-Gruppe modifiziert war. Der reverse-Primer
war am 5'-Ende mit
Cy3 markiert.
-
Dazu
wurde nach folgendem Schema ein PCR-Ansatz mit folgenden Endkonzentrationen
angesetzt:
-
Das
Gesamtvolumen der PCR betrug 50 μl.
-
Dieser
Ansatz wurde nach folgendem Temperaturprotokoll inkubiert:
Initiale
Denaturierung: | 10
min | 95°C |
30
Zyklen: | 30
sec | 95°C |
| 50
sec | 62°C |
| 90
sec | 72°C |
terminale
Elongation | 7
min | 72°C |
-
Die
Reaktionsprodukte wurden nach Herstellerprotokoll über Säulen (PCR
Purification Kit, Qiagen, Hilden, Deutschland) gereinigt und anschließend quantifiziert.
-
Hybridisierung:
-
Um
den Einfluss der Sekundärstrukturbrecher
auf die Hybridisierung zu untersuchen, wurden zwei verschiedene
Hybridisierungsansätze
durchgeführt:
Zum ersten Ansatz wurden die entsprechenden Sekundärstrukurbrecher
zugegeben, der zweite Ansatz diente als Kontrolle ohne Sekundärstrukurbrecher.
-
Dazu
wurde die Cy3-markierte asymmetrische PCR in einer Endkonzentration
von 25 nM in 50 μl
6 × SSPE,
0,1% SDS aufgenommen. Zum Ansatz 1 wurden zusätzlich die Strukturbrecher
zu einer
Endkonzentration von je 1 μM
zugegeben.
-
Nach
Zugabe eines Chips in jeden Hybridisierungsansatz wurden diese für 5 min
bei 95°C
denaturiert und danach 1 h bei 45°C
inkubiert. Anschließend
wurden die Chips unter Schütteln
je 10 min bei 30°C
in 2 × SSC,
0,2%SDS, bei 30°C
in 2 × SSC
und bei 20°C
in 0,2 × SSC
(Sambrook et al., vide supra) gewaschen und mit Druckluft trockengeblasen.
-
Detektion der Hybridisierung:
-
Die
hybridisierten und gewaschenen Chips wurden in einem Slidescanner
(Scanarray4000, GSI Lumonics) ausgelesen. Dabei wurden die Chips
jeweils mit einer Scannereinstellung aufgenommen, die einen möglichst
dynamischen Bereich bei der vorhandenen Signalintensität bot. Für die spätere Normierung
der Daten wurde zusätzlich
ein Fluoreszenzstandard (Fluoris®I,
Clondiag Chip Technologies) bei den gewählten Messeinstellungen aufgenommen
(23).
-
Ergebnisse:
-
Die
Ergebnisse der Hybridisierung sind in 23 dargestellt. 23a zeigt die Fluoreszenzsignale nach
Hybridisierung einer PCR unter Zugabe von Strukturbrechern. Die
Aufnahme erfolgte in dem Slidescanner mit Laser-Power 70 und
Photomultiplier 80. 23b zeigt
dagegen die Negativkontrolle ohne Zugabe der entsprechenden Strukturbrecher.
Die Scannereinstellungen waren Laser-Power 100 und Photomultiplier 75. Zu
beachten ist, dass 23b somit bei deutlich
höherer
Laser- und Photomultiplierleistung des Scanners aufgenommen wurde.
Daher sind die Signale auf diesem Chip nur scheinbar stärker.
-
Die
aufgenommenen Bilder wurden mit der Bildauswertungs-Software Iconoclust® (Clondiag
Chip Technologies) ausgewertet und die gewonnenen Daten mit Hilfe
der Daten des Fluoreszenzstandards normalisiert. Die so erhaltenen
Messdaten sind im Diagramm in 24 aufgetragen.
-
In 24 ist zu erkennen, dass bei Zugabe von Strukturbrechern
eine Steigerung des Fluoreszenzsignals um den Faktor 3,5 bis 5,5
erfolgt. Wie aus dem Verhältnis
der Hybridisierungssignale mit und ohne Sekundärstrukturbrecher-Oligonukleotid
zu ersehen ist, wird die Spezifität der Hybridisierung unabhängig von
der untersuchten Mutation im Rahmen der Fehlergrenzen nicht beeinflusst.
-
Ausführungsbeispiel
7:
-
Durchführung einer
kontinuierlichen asymmetrischen PCR-Amplifikations- und Hybridisierungsreaktion
unter Zugabe von Strukturbrecher-Olgonukleotiden zu Beginn der PCR-Reaktion.
-
PCR-Amplifikation und Hybridisierung
-
Als
Target für
die Hybridisierung diente eine asymmetrische Cy3-markierte PCR mit
einer klinischen DNA-Probe als template (KDL31, U. Meyer, Biozentrum
Basel). Es wurden die gleichen forward- und reverse-Primer sowie
der gleiche Kompetitor wie im Beispiel 6 verwendet. Hinsichtlich
der Sequenz wurden ebenfalls die gleichen Strukturbrecher eingesetzt.
Allerdings trugen diese am 3'-Ende
eine Amino-Modifikation (NH2-Modifikation).
-
Der
PCR-Reaktionsansatz hatte folgende Zusammensetzung und Endkonzentration:
-
Das
Volumen der PCR betrug 50 μl.
Ein Parallelansatz hatte die identische Zusammensetzung für alle Komponenten
mit Ausnahme der Strukturbrecher-Oligonukleotide. Letztere wurden
nicht zugegeben.
-
Beide
Ansätze
wurden mit je einem Array desselben Layouts wie in Beispiel 6 versehen
und nach folgendem Temperaturprotokoll inkubiert:
Initiale
Denaturierung: | 10
min | 95°C |
30
Zyklen: | 30
s | 95°C |
| 50
s | 62°C |
| 90
s | 72°C |
Terminale
Elongation: | 7
min | 72°C |
-
Die
Hybridisierung erfolgte folgendermaßen:
Denaturierung: | 5
min | 95°C |
Hybridisierung | 60
min | 40°C |
-
Im
Anschluss an die Hybridisierung wurden die Chips unter Schütteln je
10 min bei 30°C
in 2 × SSC, 0,2%
SDS, bei 30°C
in 2 × SSC
und bei 20°C
in 0,2 × SSC
(Sambrook et al., vide supra) gewaschen und mit Druckluft getrocknet.
-
Nachweis der Hybridisierung
und Auswertung
-
Die
hybridisierten und gewaschenen Chips wurden in einem Slidescanner
(Scanarray4000, GSI Lumonics) ausgelesen. Beide Arrays wurden mit
den identischen Scannereinstellungen (Laser-Power 70 und Photomultiplier 80)
aufgenommen. 25 (25)
zeigt die entsprechenden Scanneraufnahmen. 25a zeigt
die Fluoreszenzsignale nach Hybridisierung einer PCR unter Zugabe
von Strukturbrechern, 25b dagegen
die Reaktion ohne Zugabe der entsprechenden Strukturbrecher.
-
Ergebnisse
-
Es
wird deutlich, dass die Zugabe der Strukturbrecher am Beginn der
PCR-Reaktion keinen negativen Einfluss auf das Ergebnis der Reaktion
hatte. Vielmehr war eine sensitivere Detektion der Hybridisierungssignale
bei Zugabe der Strukturbrecher-Oligonukleotide möglich.
-
Ausführungsbeispiel
8:
-
Vergleich
von asymmetrischer und symmetrischer Amplifkation in einer kontinuierlichen
PCR-Amplifkations- und Hybridisierungsreaktion.
-
Es
wurde eine Target-Sequenz aus Corynebacterium glutamicum und durch
Hybridisierung gegen einen Sondenarray auf Vorhandensein von Insertionen
oder Deletionen untersucht.
-
Array
-
Es
wurde ein DNA-Array durch ortsspezifische situ-Synthese von Oligonukleotiden
mittels micro wet printing (Clondiag Chip Technologies) hergestellt.
Das Array enthielt insgesamt 64 Array-Elemente mit einer Größe von 256 × 256 um.
Jedes Array-Element enthielt eine der folgenden Sonden.
-
-
Die
Zuordnung der einzelnen Sonden auf die Array-Elemente ist in 26 (26) widergegeben. Mit der Match-Sonde
belegte Array-Elemente sind weiß,
mit der Deletions-Sonde
belegte Array-Elemente sind schwarz und mit der Insertions-Sonde
belegte Sondenelemente sind grau dargestellt.
-
Kontinuierliche PCR und Hybridisierungsreaktion
-
Der
forward-Primer 16sfD15'Cy3
hatte folgende Sequenz und war am 5'-Ende mit dem Fluoreszenzfarbstoff Cy3
(Amersham-Pharmacia, Freiburg, Deutschland) markiert:
-
Der
reverse-Primer 16sRa und der Kompetitor 16sRa3'NH
2 hatte folgende
Sequenz:
-
Der
Kompetitor trug am 3'-Ende
eine Amino-Modifikation (NH
2), die während der
chemischen Synthese des Oligonukleotids in das Molekül integriert
wurde. Es wurden jeweils 5 symmetrische und 5 asymmetrische Reaktionsansätze mit
folgender Zusammensetzung hergestellt. In den Klammern sind jeweils
die Konzentrationen der Stock-Lösungen
angegeben. Asymmetrische
Reaktionen:
0,5 μl | reverse-Primer
16sRa (10 μM) |
1 μl | Kompetitor
16SRa3'NH2 (10 μM) |
1,5 μl | 16SfD15'Cy3 (10 μM) |
0,75 μl | dNTP
Mix (20 mM) |
0,75 μl | chromosomale
DNA Corynebacterium glutamicum (10 ng/μl) |
0,75 μl | 10 × Clontech
cDNA Puffer |
54,5 μl | PCR-Grade
Water |
3 μl | Taq-Polymerase
(Eppendorf, Hamburg, Deutschland) (5 U/μl) |
5 μl | 1M
Kaliumacetat |
Symmetrische
Reaktionen:
1,5 μl | reverse-Primer
16SRa (10 μM) |
1,5 μl | 16SfD15'Cy3 (10 μM) |
0,75 μl | dNTP
Mix (20 mM) |
0,75 μl | chromosomale
DNA Corynebacterium glutamicum (10 ng/μl) |
0,75 μl | 10 × Clontech
cDNA Puffer |
54,5 μl | PCR-Grade
Water |
3 μl | Taq-Polymerase
(Eppendorf, Hamburg, Deutschland) (5 U/μl) |
5 μl | 1M
Kaliumacetat |
-
Zu
den Reaktionsansätzen
in (0,2 ml PCR-Tubes) wurde jeweils ein Array gegeben. Die Reaktionsgemische
einschließlich
Array wurden folgendem Temperaturprotokoll zur PCR-Amplifkation und
Hybridisierung unterworfen: PCR:
Initiale
Denaturierung | 2
min | 95°C |
10-30
PCR-Zyklen | 30
sec | 95°C |
| 30
sec | 62°C |
Extension | 30
sec | 72°C |
-
Die
PCR-Amplifkation wurde für
jeweils einen symmetrischen und einen asymmetrischen Reaktionsansatz
nach 10, 15, 20, 25 bzw. 30 Zyklen beendet. Danach folgte sofort
die Hybridisierung. Hybridisierung:
Denaturieren | 30
sec | 95°C |
Hybridisieren | 60
min | 42°C |
-
Auswertung der Hybridisierung
-
Nach
Abschluss der Hybridisierung wurden die Arrays ein Mal kurz in 0,2 × SSC bei
Raumtemperatur gewaschen. Nach Entfernen der Flüssigkeit wurden die Arrays
getrocknet und in einem Fluoreszenzscanner (Scanarray4000, GSI Lumonics)
ausgelesen. Die Einstellungen von Laser und PMT variierten in Abhängigkeit von
der Intensität
der Hybridisierungssignale.
-
Ergebnisse
-
Es
zeigte sich, dass die asymmetrische Reaktion gegenüber der
symmetrischen Reaktion stets zu einem stärkeren Hybridisierungssignal
führte,
unabhängig
davon, über
wie viele Zyklen die Amplifikation erfolgte. Als Beispiel sind in 27 (27) die Hybridisierungssignale
der nach 10 bzw. 30 Zyklen abgestoppten Reaktion zu sehen.
-
Ausführungsbeispiel
9:
-
PCR
mit anschließender
Hybridisierung in einem 0,5 ml-Standard Reaktionsgefäß (Eppendorf,
Hamburg, Deutschland)
-
Es
wurde je eine Halterung (101, 302, 701)
entsprechend den 1 bis 7 bereitgestellt.
Ferner wurde drei 50 μl-Reaktionsansätze für eine asymmetrische
PCR wie folgt hergestellt:
0,1 μl Primer1 16SRa (10 pmol/μl) (5'TACCGTCACCATAAGGCTTCGTCCCTA3')
0,9 μl Primer2
16Ra3'NH2 (10 pmol/μl) (5'TACCGTCACCATAAGGCTTCGTCCCTA3'NH2)
1 μl Primer3
16SfD13'Cy3 (10
pmol/μl)
5'AGAGTTTGATCCTGGCTCAG3'Cy3
1 μl DNA Polymerisation
Mix 20 mM (5 mM jedes dNTP's)
(Abgene, Hamburg, Deutschland)
5 μl Advantage2 PCR Puffer (Clontech,
Palo Alto, USA)
1 μl
genomische DNA aus Corynebacterium glutamicum (5 pg/μl)
40,5 μl PCR-Grade
Wasser
0,5 μl
Taq-Polymerase 5 U/μl
(Clontech, Paolo Alta, USA)
-
Als
Negativkontrolle wurde ein entsprechender 50 μl-Reaktionsansatz hergestellt,
der jedoch keine Taq-Polymerase enthielt.
-
Die
Substanzbibliothekenträgerhalterungen
wurden je in ein Reaktionsgefäß gegeben
und das Gefäß geschlossen.
-
Die
PCR und die Hybridisierungsreaktion wurde in einem Thermocycler
Mastercycler Gradient (Eppendorf, Hamburg, Deutschland) nach folgendem
Protokoll durchgeführt:
1)
t = 95°C
240 s | Ausschmelzen
der genomischen DNA |
2)
t = 95°C
30 s
3) t = 62°C
30 s
4) t = 72°C
90 s
5) go to 2) repeat 30× | Zyklisches
Regime zur exponentiellen Amplifikation der Target-DNA |
6)
t = 50°C
60 min | Schritt
zur Hybridisierung der Targets an das DNA-Array |
-
Nach
der Reaktion wurden die Substanzbibliothekenträger einem Spülregime
unterzogen. Dazu wurde 3× je
ein 1,5 ml Reaktionsgefäß mit 500 μl Waschpuffer
2 × SSC
+ 0,2% SDS gefüllt
und in einem Thermoschüttler
(Eppendorf, Hamburg, Deutschland) auf 30°C erwärmt.
-
Die
Substanzbibliothekenträger
wurden aus den PCR-Reaktionsgefäßen in die
mit Waschpuffer gerollten Reaktionsgefäße gegeben und für 10 min
bei 300 1/min geschüttelt.
Danach wurde die gleiche Prozedur mit 500 μl Waschpuffer 0,2 × SSC wiederholt.
Die Waschlösung
wurde durch Pipetten aus dem Reaktionsgefäß entfernt und die Substanzbibliothekenträger anschließend in
einer Speedvac (Concentrator 5301, Eppendorf, Hamburg, Deutschland)
unter Vakuum 10 min bei 30°C
getrocknet.
-
Die
Detektion der Hybridisierungssignale erfolgte mit Hilfe der Adapter
(207, 401)
- 1) unter einem
Zeiss Fluoreszenzmikroskop (Zeiss): Die Anregung erfolgte im Auflicht
mit einer Weißlichtquelle
und einem für
Cyanine 3 geeigneten Filtersatz. Die Signale wurden mit einer CCD-Kamera (PCO-Sensicam,
Kehlheim, Deutschland) aufgezeichnet. Die Belichtungszeit betrug
5000 ms.
- 2) in einem Scanarray 4000 Konfokalscanner (GSI Lumonics): Die
Anregung erfolgte im Auflicht mit einer Weißlichtquelle und einem für Cyanine
3 geeigneten Filtersatz.
-
Um
ein Nachweis über
eine sichere Amplifikation zu erhalten, wurden zusätzlich 5 μl jeder Reaktionslösung auf
ein 2% mit Ethidiumbromit abgefärbtes
Agarosegel aufgetragen und bei einer konstanten Spannung von 220
V für 30
min aufgetrennt.
-
In
den 8 bis 12 ist gezeigt:
-
8:
Hybridisierungsmuster, PCR mit Taq-Polymerase (Halterungsaufbau
(101))
-
9:
Hybridisierungsmuster, PCR mit Taq-Polymerase (Halterungsaufbau
(207))
-
10:
Hybridisierungsmuster, PCR ohne Taq-Polymerase (ohne Halterung)
-
11:
Hybridisierungsmuster, PCR mit Taq-Polymerase (Halterungsaufbau
(401))
-
12:
Gelbild der Reaktionslösungen
aus den Hybridisierungsversuchen
-
Beschreibung der Abbildungen:
-
1:
Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
umfassend eine Halterung (101), zwei Flansche (105)
zur Fixierung und Ausrichtung des Substanzbibliothekenträgers, den
Substanzbibliothekenträger
(104) mit der zu detektierenden Fläche (Detektionsfläche 107),
sowie der Auflagefläche
im Detektionsadapter (109).
-
2:
Darstellung eines Detektionsadapters im Objektträgerformat (207) mit
Auflagefläche
(206) und Datenmatrix (208).
-
Zum
Auslesen der Substanzbibliotheken auf der Detektionsfläche (107)
werden die Halterungen (101) mit den Substanzbibliothekenträger (104)
derart in den Detektionsadapter (207) gelegt, dass die
Detektionsfläche
(107) parallel zur Fokussierebene (201) des Detektionsgeräts ausgerichtet
ist.
-
3:
Substanzbibliothekenträger
(104) mit Detektionsfläche
(107), Unterseite (303) und angebrachtem Magnet
bzw. magnetischem Werkstoff (302).
-
Die
Unterseite (303) des Substanzbibliothekenträgers ist
vorzugsweise magnetisch ausgestaltet, z. B. indem sie mit einer
magnetischen Schicht versehen ist.
-
4:
Darstellung eines Detektionsadapters (401) im Objektträgerformat.
Die vorgesehenen Aussparungen (403) dienen der Aufnahme
von Substanzbibliothekenträgern
(104). Die Bodenflächen
(402) der Aussparungen sind vorzugsweise magnetisch ausgestaltet.
Am Kopf des Detektionsadapters (401) ist eine Datenmatrix
(208) angebracht.
-
5:
Handhabungsmodul (600) für die Substanzbibliothekenträger (104)
mit Griff (605).
-
Durch
einen beweglich Schaft, z. B. einen Vollzylinder (602),
der in einem Hohlzylinder (601) geführt wird, lässt sich der Substanzbibliothekenträger (104)
mit seinem magnetischen Verbindungsstück (302) an die Stirnseite
(604) des Handhabungsmoduls über das magnetische Fußende des
Schafts befestigen und wieder von ihr lösen.
-
6:
Trägerstreifen
(701) mit und ohne Substanzbibliothekenträger (104).
Zum Auslesen des Arrays im Durchlicht ist im Trägerstreifen ein Durchbruch
(703) vorgesehen. Am Kopf des Trägerstreifen (701)
ist vorzugsweise eine Datenmatrix (208) angebracht.
-
7:
Halterung (101) mit Substanzbibliothekenträger (104)
in einem 0,5 ml-Standard PCR-Reaktionsgefäß (1000).
-
8:
Aufnahme eines Hybridisierungsmusters.
-
Der
Substanzbibliothekenträger
wurde an eine Halterung (101) fixiert, mit dieser prozessiert
und in einem Detektionsadapter (207) ausgelesen.
-
9:
Aufnahme eines Hybridisierungsmusters.
-
Der
Substanzbibliothekenträger
wurde an eine Halterung (701) fixiert, mit dieser prozessiert
und in einem Detektionsadapter (207) ausgelesen.
-
10:
Aufnahme eines Hybridisierungsmusters. Negativkontrolle einer PCR
ohne Taq-Polymerase.
-
11:
Aufnahme eines Hybridisierungsmusters.
-
Der
Substanzbibliothekenträger
wurde mit einem Magneten (302) versehen, mit diesem prozessiert und
in einem Detektionsadapter (401) wie beschrieben ausgelesen.
-
12:
Gel-Elektrophorese der Reaktionslösungen der Hybridisierungsexperimente.
-
13: Foto zweier Standard-Reaktionsgefäße aus Polypropylen
mit 1,5 ml Füllvolumen.
-
14: Ergebnisse der Produktbildungskinetik nach
Ausführungsbeispiel
1.
-
Die
Menge an gebildetem PCR-Produkt ist dabei als Light cycler units
in Abhängigkeit
von der Zyklenzahl angegeben.
-
15: Vergleich der Hybridisierungssignale in Abhängigkeit
vom Kompetitor-Anteil (siehe Ausführungsbeispiel 1).
-
Die
Detektion der Hybridisierungssignale erfolgte unter einem Zeiss
Fluoreszenzmikroskop (Zeiss). Die Anregung erfolgte im Auflicht
mit einer Weißlichtquelle
und einem für
Cyanine 3 geeigneten Filtersatz. Die Signale wurden mit einer CCD-Kamera
(PCO-Sensicam, Kehlheim, Deutschland) aufgezeichnet. Die Belichtungszeit
betrug 2000 ms.
-
16: Agarosegel, auf dem parallel 5 μl-Proben
von Reaktionen mit einem Kompetitor-Anteil von 50% bzw. 87,5% analysiert
wurden (siehe Ausführungsbeispiel
2). Die Reaktionen waren jeweils nach der angegebenen Zyklenzahl
gestoppt worden. Bei 87,5% Kompetitor-Anteil wird weniger Produkt
erzeugt.
-
17: Abhängigkeit
der Signalstärke
vom Kompetitor-Anteil (siehe Ausführungsbeispiel 2).
-
Die
Intensität
der Hybridisierungssignale wurde gemessen, indem die Signalstärke (gemessene
Graustufe) über
den gesamten Bereich der Spots gemittelt wurde. Von diesem Wert
wurde der über
den Spot-freien Bereich (Hintergrund) gemittelte Grauwert abgezogen.
Die so errechneten Signalintensitäten wurden normiert (höchster Wert
= 100%) und gegen die Zyklenzahl aufgetragen.
-
18: Gelanalyse von symmetrischen und asymmetrischen
Reaktionen.
-
Bei
der Gelanalyse der symmetrischen Reaktionen wird für alle Reaktionen,
in denen eine Amplifikation erfolgte, nur ein dominierendes Produkt
nachgewiesen. Dabei handelt es sich um das doppelsträngige PCR-Produkt.
-
Im
Gegensatz dazu werden bei allen detektierbaren asymmetrischen Reaktionen
drei dominierende Produkte nachgewiesen. Neben dem doppelsträngigen Template
werden zwei weitere Banden erhalten, die verschiedenen Strukturen
des markierten Einzelstranges entsprechen. Die Gelanalyse zeigt,
dass die asymmetrische Amplifikation zu einem Einzelstrangüberschuss
führt.
-
19: Anordnung der Sonden nach Ausführungsbeispiel
4.
-
Schwarze
Felder entsprechen der Sonde C2938T, graue Felder entsprechen der
Sonde C2938WT.
-
20: Detektion der Hybridisierungssignale mit und
ohne Zugabe von Strukturbrechern (siehe Ausführungsbeispiel 4).
-
Die
Detektion der Hybridisierungssignale erfolgte unter einem Zeiss
Fluoreszenzmikroskop. Die Anregung erfolgte im Auflicht mit einer
Weißlichtquelle
und einem für
Cyanine 3 geeigneten Filtersatz. Die Signale wurden mit einer CCD-Kamera
(PCO-Sensicam) aufgezeichnet. Die Belichtungszeit betrug 5,000 ms.
-
21: Detektion der Hybridisierungssignale (siehe
Ausführungsbeispiel
5).
-
Die
Detektion der Hybridisierungssignale erfolgte unter einem Zeiss
Fluoreszenzmikroskop. Die Anregung erfolgte im Auflicht mit einer
Weißlichtquelle
und einem für
Cyanine 3 geeigneten Filtersatz. Die Signale wurden mit einer CCD-Kamera
(PCO-Sensicam) aufgezeichnet. Die Belichtungszeit betrugt 10,000
ms.
-
22: Anordnung der Sonden auf dem Array gemäß Ausführungsbeispiel
6.
-
23: Detektion der Hybridisierung nach Ausführungsbeispiel
6.
-
23a zeigt die Fluoreszenzsignale nach
Hybridisierung einer PCR unter Zugabe von Strukturbrechern. Die
Aufnahme erfolgte in einem Slidescanner mit Laser-Power 70 und
Photomultiplier 80. 23b zeigt
die Negativkontrolle ohne Zugabe der entsprechenden Strukturbrecher.
Die Scannereinstellungen waren Laser-Power 100 und Photomultiplier 75.
-
24: Darstellung der normalisierten Messergebnisse
aus der Hybridisierung einer PCR unter Zugabe und bei Fehlen von
Strukturbrechern (siehe Ausführungsbeispiel
6). Aufgetragen ist zusätzlich
das Verhältnis
Hybridisierungssignal mit/ohne Strukturbrecher.
-
25: Scanneraufnahmen der hybridisierten und gewaschenen
Chips nach Ausführungsbeispiel
7.
-
25a zeigt die Fluoreszenzsignale nach
Hybridisierung einer PCR und Zugabe von Strukturbrechern, 25b die Reaktion ohne Zugabe der entsprechenden
Strukturbrecher
-
26: Zuordnung der einzelnen Sonden auf die Array-Elementen
nach Ausführungsbeispiel
8.
-
Mit
der Match-Sonde belegte Array-Elemente sind weiß, mit der Detektionssonde
belegte Array-Elemente sind schwarz und mit der Insertions-Sonde
belegte Array-Elementen sind grau dargestellt.
-
27: Vergleich der Hybridisierungssignale von asymmetrischen
und symmetrischen Reaktionen für
eine nach 10 bzw. 30 Zyklen abgestoppte Reaktion (siehe Ausführungsbeispiel
8).
-
- 101
- Halterung
für einen
Substanzbibliothekenträger
- 104
- Substanzbibliothekenträger
- 105
- Flansche
zur Fixierung und Ausrichtung des Substanzbibliothekenträgers
- 106
- Befestigungsstelle,
insbesondere Klebestelle
- 107
- Substanzbibliotheken/Detektionsfläche
- 108
- Spalt
zwischen den Flansche zum Einlegen und Fixieren des Substanzbibliothekenträgers
- 109
- Auflagefläche zum
Einlegen in einen Detektionsadapter
- 201
- Fokussierebene
- 206
- Auflagefläche im Detektionsadapter
- 207
- Detektionsadapter
- 208
- Datenmatrix/Barcode
- 301
- Befestigungsstelle,
insbesondere Klebestelle
- 302
- Magnet
bzw. magnetischer Werkstoff oder anderes Material für lösbare Befestigung
- 303
- Unterseite
des Substanzbibliothekenträgers
- 401
- Detektionsadapter
- 402
- Auflagefläche für den Substanzbibliothekenträger
- 403
- Aufnahmetaschen
bzw. Aussparungen für
die Substanzbibliothekenträger
- 600
- Handhabungsmodul
- 601
- Hohlzylinder
- 602
- Vollzylinder
- 603
- Magnetisches
Fußende
- 604
- Fläche, um
den Substanzbibliothekenträger
abzuwerfen
- 605
- Bedienerknopf
- 701
- Trägerstreifen
für die
Substanzbibliothekenträger
- 702
- Klebeverbindung
- 703
- Loch
zur Durchlichtdetektion
- 1000
- Standard-Reaktionsgefäß (Schnittzeichnung)