-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verknüpfung von medizinische Therapiehinweise
umfassenden Datensätzen.
Solche Datensätze
werden im Folgenden kurz selbst als Therapiehinweis bezeichnet.
Die Datensätze
können
sowohl Daten, also Therapiehinweise, als auch ausführbaren
Code, also Softwarefragmente z. B. in Form von Expertenregeln, umfassen.
-
In
den letzten Jahren gewinnen zunehmend so genannte medizinische Leitlinien
(im englischen Sprachraum als Medical Practise Guidelines" oder "Clinical Practise
Guidelines"), kurz
Leitlinie oder Guideline genannt, an Bedeutung. Leitlinien sind
diagnostische und/oder therapeutische Handlungs- und Entscheidungsempfehlungen
(im weiteren allgemein und zusammenfassend als Therapiehinweise
bezeichnet) an den Arzt, die von übergeordneten und allgemein
anerkannten Gremien der Ärzteschaft
in einem breiten Konsens erarbeitet werden. Naturgemäß müssen solche
Therapiehinweise ständig
dem neuesten Stand des Wissens angepasst werden, und unterliegen
somit einem ständigen,
wenn auch meist lang- oder mittelfristigen Wandel. Typischerweise werden
Therapiehinweise in Intervallen von wenigen Jahren neu überarbeitet
und angepasst. Ein Mediziner, also ein Arzt, Therapeut oder dergleichen,
der Patienten bei der Diagnose- und Therapieentscheidung gemäß solcher
etablierter Diagnose- bzw. Therapiehinweise behandelt, steht nun
vor der Herausforderung, sich einen Überblick darüber zu verschaffen,
welche Therapiehinweise in einem Zusammenhang derart stehen, dass
sich bei sukzessiver Anwendung eine sinnvolle und erfolgversprechende
Behandlung ergibt.
-
Hinsichtlich
einer detaillierten Erläuterung von
Therapiehinweisen sowie deren Abhängigkeiten und Wechselwirkungen
wird auf die am gleichen Tage vom selben Anmelder eingereichte Pa tentanmeldung
mit dem Titel „Verfahren
zur Referenzierung von Therapiehinweise umfassenden Datensätzen" verwiesen.
-
Zur
Lösung
dieser Probleme sind nach bestem Wissen der Anmelderin im Stand
der Technik bisher keine automatisch ablauffähigen Verfahren bekannt geworden.
Zudem ist der breite Einsatz von Therapiehinweisen insbesondere
in Form von Leitlinien in der Medizin erst im Entstehen begriffen.
-
Die
Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung der Einsatzmöglichkeiten
von Therapiehinweisen indem eine Möglichkeit aufgezeigt wird,
Therapiehinweise zu verknüpfen
und damit einen üblichen
Prozess bei der Behandlung von Patienten nachzubilden.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Dazu ist bei einem Verfahren zur Verknüpfung von medizinische Therapiehinweise
umfassenden Datensätzen
vorgesehen, dass der jeweilige einem Therapiehinweis zugehörige Datensatz
mindestens einen Ausgang umfasst und dass einem Ausgang eine Referenz
auf einen Datensatz für
einen in einem Behandlungsprozess nachfolgenden Therapiehinweis
zugeordnet wird.
-
Ein
Datensatz für
einen Therapiehinweis umfasst in seiner allgemeinsten Form eine
Sammlung von Daten – wie
Eingangs- und/oder
Ausgangsvariablen für
Therapieinformationen und eine Anzahl von Expertenregeln – anhand
derer auf der Basis von Therapieinformationen, z. B. anhand von
Patientendaten und/oder anhand von Daten über verfügbare diagnostische und/oder
therapeutische Mittel, mittels der Expertenregeln ein Therapiehinweis
generiert wird. Die Daten werden zur Generierung des Therapiehinweises
in Form von Eingangs- oder Nutzdaten bereitgestellt. Der Datensatz
ist mit einem Verweis oder einer Referenz versehen, anhand der auf
einen nachfolgende Datensatz zur Generierung eines weiteren nachfolgenden
Therapiehinweises oder anhand der auf nachfolgende Daten wie Therapieinformationen,
z. B. auf weitere erforderliche Patientendaten und/oder erforderliche
Expertenregeln, zur Ergänzung
des betreffenden Therapiehinweises zugegriffen wird. Die Generierung
des Therapiehinweises führt
daher zu einer Aktivierung des entsprechenden Ausgangs des Datensatzes
des Therapiehinweises. Abhängig
von dem jeweiligen Therapiehinweis, also dem jeweils aktivierten
Ausgang, können
sich unterschiedliche Möglichkeiten
der Fortsetzung der Therapie ergeben. Darum wird zumindest einem
Ausgang des Datensatzes des betreffenden Therapiehinweises eine
Referenz auf einen Datensatz eines im Behandlungsprozess nachfolgenden
Therapiehinweis zugeordnet. Bei Aktivierung dieses Ausgangs kann der
referenzierte Therapiehinweises ausgewählt werden.
-
Die
Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass parallel und unabhängig von
der Einführung
von Leitlinien in der Medizin derzeit eine starke Ausweitung des
Einsatzes moderner Informations- und Kommunikationstechnologie im
Gesundheitswesen stattfindet. Der Einsatz elektronischer Datenverarbeitung
im Krankenhaus (z. B. HIS = Hospital Information System, RIS = Radiology
Information System, PACS = Picture Archive & Communication System, LIS = Laboratory
Information System) und in der Arztpraxis (Praxisverwaltungssoftware,
elektronische Patientenakte) wird mehr und mehr üblich. Von einem folgenden
Entwicklungsschritt wird allgemein erwartet, dass eine Vernetzung
dieser Software und Datenbanken über
die Institutionen des Gesundheitswesens (Kliniken, Arztpraxen, Therapeutenpraxen
etc.) hinweg stattfinden wird. Damit wird die Möglichkeit für ein "Vernetztes Gesundheitswesen", zuerst auf nationaler
oder regionaler Ebene und später
global geschaffen. Diese Entwicklung bietet die Basis zum Einsatz
der beiden Aspekte der Erfindung.
-
Der
Vorteil der Erfindung und ihrer Ausgestaltungen besteht insbesondere
darin, dass komplette Behandlungsprozesse mit individuellen Behandlungsabfolgen
in Form von verknüpften
Therapiehinweisen abbildbar sind. Dies macht die Verwendung von
Therapiehinweisen für
Mediziner, also Ärzte,
Therapeuten, etc., noch attraktiver.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Eine
besonders vorteilhafte Form der Referenzierung von Datensätzen für Therapiehinweise
ist möglich,
wenn jedem Datensatz eines Therapiehinweises ein zu dessen Identifizierung
vorgesehenes Ordnungsmerkmal zugeordnet wird und sich die Referenzierung
auf das Ordnungsmerkmal des Datensatzes des zu referenzierenden
Therapiehinweises bezieht.
-
Eine
alternative, ebenfalls vorteilhafte Form der Referenzierung von
Datensätzen
für Therapiehinweisen
ist möglich,
wenn jeder Datensatz eines Therapiehinweises mindestens einen Eingang
(auch Eingangsvariable genannt) mit einer eindeutige Eingangskennung
umfasst und sich die Referenzierung auf eine Eingangskennung des
Datensatzes des zu referenzierenden Therapiehinweises bezieht.
-
Bevorzugt
weist ein Datensatz eines Therapiehinweises eine Mehrzahl von Ausgängen auf,
wobei mindestens ein Ausgang, insbesondere in Abhängigkeit
von den zugrunde liegenden Therapieinformationen wie Patientendaten
und/oder diagnostischen und/oder therapeutischen Mitteln, aktiviert wird,
so dass sich definierte Abhängigkeiten
zwischen referenzierendem und referenziertem Therapiehinweis ergeben.
Ein einzelner Ausgang eines Datensatzes eines Therapiehinweises
kann dabei allerdings mehrere Datensätze verschiedener Therapiehinweise
referenzieren.
-
Wenn
eine Verknüpfung
von Datensätzen mehrerer
Therapiehinweise nicht bereits schon vorliegt, besteht die Notwendigkeit
für den
einzelnen Anwender der Therapiehinweise solche Verknüpfungen selbst
vornehmen zu müssen.
Zur Vermeidung von derartig manuell ausgeführten Verknüpfungen und somit zur Vermeidung
von möglicherweise
fehlerhaften Verknüpfungen
werden zur Referenzierung des Datensatzes eines Therapiehinweises
anhand des Ordnungsmerkmals des Datensatzes des referenzierenden
Therapiehinweises automatisch weitere Datensätze referenzierbarer Therapiehinweise
mit teilweise gleichen Ordnungsmerkmalen ausgewählt und dem Anwender zur Auswahl
vorgeschlagen, wobei dem Datensatz des referenzierenden Therapiehinweises
das Ordnungsmerkmal des auf diese Weise ausgewählten Datensatzes des betreffenden
Therapiehinweises zugeordnet wird. Dabei ist es ausreichend, dass
nur Teile der gesamten Länge
von Ordnungsmerkmalen korrespondierender Therapiehinweise übereinstimmen.
Beispielsweise ist es ausreichend, dass nur Übereinstimmung in einem Teil „Diabetes" der Ordnungsmerkmale,
z. B. 231-Diabetes-I-V031-Mai2000 oder 234-Diabetes-II-V027-Ju1i2001,
gegeben ist, anhand dessen dann die Auswahl und Zuordnung eines
weiteren diesen Teil der Ordnungsmerkmale ebenfalls aufweisenden
Therapiehinweises ausgeführt
wird.
-
Alternativ
lässt sich
dies auch ebenso effizient realisieren, wenn zur Referenzierung
eines Datensatzes eines Therapiehinweises anhand einer Ausgangskennung
des aktivierten Ausgangs des Datensatzes des referenzierenden Therapiehinweises automatisch
referenzierbare Therapiehinweise mit einer der Ausgangskennung des
aktivierten Ausgangs teilweise gleichen oder ähnlichen Eingangskennung ausgewählt und
dem Anwender zur Auswahl vorgeschlagen werden und dem Datensatz
des referenzierenden Therapiehinweises an seinem aktivierten Ausgang
die Eingangskennung des auf diese Weise ausgewählten Therapiehinweises zugeordnet wird.
In Analogie zur Auswahl und Zuordnung und somit zur Verknüpfung von
Therapiehinweisen anhand von teilweise übereinstimmenden Ordnungsmerkmalen
ist es auch bei der Verknüpfung
anhand der Eingangskennung ausreichend, wenn zumindest ein Teil „Diabet" der Eingangskennung,
z. B. ICDXXX-Diabetes, ICDYY-Diabetische Rethinopathie der betreffenden
Therapiehinweise übereinstimmen.
-
Eine
Anwendung der verknüpften
Therapiehinweise erfolgt vorteilhaft in der nachfolgend beschriebenen
Weise mit einem Verfahren zur Verknüpfung von medizinische Therapiehinweise
umfassenden Datensätzen,
wobei zur Behandlung eines Patienten ein erster Therapieinformationen
umfassender Datensatz angelegt wird und zumindest eine Referenz
auf einen zweiten Datensatz eines Therapiehinweises der oben beschriebenen
Art vorgegeben wird. In einem ersten Schritt verarbeitet der zweite
Datensatz des referenzierten Therapiehinweises ausgewählte Patientendaten
des ersten Datensatzes. In einem zweiten Schritt aktiviert der dem
Therapiehinweis zugehörige
zweite Datensatz anhand der Patientendaten des ersten Datensatzes
zumindest einen zugehörigen
Ausgang, wobei, wenn der betreffende Ausgang eine Referenz auf einen
weiteren zweiten Datensatz eines weiteren Therapiehinweis umfasst, mit
dem ersten Schritt fortgesetzt wird. Der zweite Datensatz des referenzierten
Therapiehinweises (also jetzt der dem ersten Therapiehinweis nachfolgende
zweite Therapiehinweis) verarbeitet wiederum ausgewählte Patientendaten
und/oder Informationen über
diagnostische und/oder therapeutische Mittel des ersten Datensatzes
und aktiviert daraufhin einen zugehörigen Ausgang. Wenn auch dieser
Ausgang wieder eine Referenz auf einen weiteren zweiten Datensatz
eines weiteren Therapiehinweises umfasst, wird das Verfahren mit
diesem nächsten
zweiten Datensatz des referenzierten Therapiehinweises fortgesetzt.
Das Verfahren bricht dann ab, wenn ein Ausgang aktiviert wird, der
keine Referenz auf einen folgenden Therapiehinweis umfasst. Eine
Besonderheit besteht noch darin, dass sich im ersten Schritt der Ausdruck „referenzierter
Therapiehinweis" bei
der erstmaligen Ausführung
des ersten Schrittes auf die Vorgabe einer Referenzierung eines
Therapiehinweises und bei jeder weiteren Ausführung des ersten Schrittes
auf eine Referenzierung, die dem jeweils vorangehenden aktivierten
Ausgang zugeordnet ist, bezieht.
-
Bevorzugt
werden die Therapieinformationen, insbesondere die Patientendaten
in einem vorgegebenen Format abgespeichert oder es wird den Patientendaten
eine vorgegebene Kennung zugeordnet, so dass eine automatische Auswahl
der jeweils zur Anwendung eines Therapiehinweises nötigen Patientendaten
aus der Gesamtheit der zur Verfügung
stehenden Patientendaten möglich
ist.
-
Eine
besonders effiziente Möglichkeit
der automatischen Auswahl der nötigen
Patientendaten ist dann gegeben, wenn der zweite Datensatz eines Therapiehinweises
mindestens einen Eingang und ein diesem zugeordnetes Format oder
eine diesem zugeordnete Kennung umfasst und anhand des Formates
oder anhand der Kennung des oder jedes Eingangs einerseits sowie
anhand des Formates oder anhand der Kennung der Patientendaten des
ersten Datensatzes andererseits die zu verarbeitenden Patientendaten
ausgewählt
werden.
-
Ein
weiterer Vorteil der Erfindung und ihrer Ausgestaltungen besteht
damit insbesondere darin, dass der Mediziner, der selbst die Verknüpfungen
der einzelnen Therapiehinweise vornimmt, anhand der automatisch
erzeugten Liste mit referenzierbaren Therapiehinweisen Anregungen
für Variationen
der Therapie erhalten kann.
-
Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Einander
entsprechende Gegenstände
oder Elemente sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
-
Darin
zeigen:
-
1 bis 4 eine schematische Darstellung verschiedener
alternativer Ausführungsformen
für eine
softwaremäßige Verknüpfung von
Therapiehinweise umfassenden Datensätzen.
-
Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
-
1 zeigt eine schematische
Darstellung der softwaremäßigen Realisierung
der Grundstruktur einer medizinischen Leitlinie, anhand eines Datensatzes
D für einen
Therapiehinweis 1. Der Datensatz D (im weiteren nur kurz
Therapiehinweis 1 genannt) umfasst zumindest einen Eingang 2 (auch
Eingangsvariable genannt) und zumindest einen Ausgang 3. Über den
oder jeden Eingang 2 werden dem Therapiehinweis 1 Therapieinformationen 20,
wie z. B. Patientendaten 21 oder Informationen 22, über diagnostische
und/oder therapeutische Mittel, direkt oder indirekt zugeführt. Den
Kern des Therapiehinweises 1 bildet eine Expertenregel 4.
Anhand der Expertenregel 4 werden aufgrund der Therapieinformationen 20 an
dem oder jedem Eingang 2 einzelne oder mehrere Ausgänge 3 aktiviert
und damit individuelle, d. h. patienten- bzw. mittelbezogene Handlungs- und/oder Entscheidungsempfehlungen
A in Form von Vorgehensweisen oder Handlungsanweisungen ausgegeben.
-
Die
Therapieinformationen 20 an einem Eingang 2, also
die Patientendaten 21 oder Informationen 22, können von
verschiedenen Kategorien sein, z. B. Messdaten wie Blutdruck, Elektrokardiogramm, verfügbare technische
Mittel, wie Röntgengerät, etc., Erkenntnisse
wie eine vorausgehende Diagnose oder Handlungen wie eine durchgeführte Therapieoption,
etc. Ebenso können
die an den Ausgängen 3 ausgegebenen
individuellen Handlungs- und/oder Entscheidungsempfehlungen A von
verschiedenen Kategorien sein, z. B. eine Erkenntnis wie eine aus den
Eingangswerten der Therapieinformation 20 abgeleitete Diagnose,
eine Handlungsempfehlung oder aus Eingangsdaten der Therapieinformation 20 abgeleitete
weitere Daten.
-
Die
Expertenregel 4 ist im Allgemeinen eine so genannte Inferenz-Regel,
mit der aus den Therapieinformationen 20 (auch Eingangsdaten
genannt) einzelne oder mehrere individuelle – patienten- und/oder mittelbezogene – Handlungs-
und/oder Entscheidungsempfehlungen A abgeleitet werden, die zur
Aktivie rung des jeweiligen Ausgangs 3 oder der jeweiligen
Ausgänge 3 führen und
an diesem ggf. ausgegeben werden.
-
Im
Ausführungsbeispiel
umfasst jeder Therapiehinweis 1 ein den Therapiehinweis 1 eindeutig kennzeichnendes
Ordnungsmerkmal 5. Das Ordnungsmerkmal 5 ist geeignet
und vorgesehen, einen Therapiehinweis 1, der z. B. in einer
zentralen Datenbank (nicht dargestellt) gespeichert ist und in einer medizinischen
Institution verwendet wird, zu referenzieren.
-
Jedem
Ausgang 3 ist eine Referenz 6 zur Referenzierung
eines weiteren Therapiehinweises 1 zugeordnet. Wenn mit
der Aktivierung eines Ausgangs 3 kein weiterer Therapiehinweis 1 verknüpft werden
soll, wird der Wert der Referenz 6 auf einen vorgegebenen
Wert, z. B. Null, gesetzt. Wenn mit der Aktivierung eines Ausgangs 3 ein
nachfolgender Therapiehinweis 1 verknüpft werden soll, wird als Referenz 6 dessen
Ordnungsmerkmal 5 eingetragen.
-
2 zeigt ein Beispiel für verknüpfte Therapiehinweise 1.
Ein erster Therapiehinweis 1, der aus einer nicht dargestellten
Therapieinformation insbesondere anhand des Ordnungsmerkmals 5 referenziert
wird (in der Darstellung der links stehende Therapiehinweis 1)
umfasst exemplarisch drei Ausgänge 3.
Zwei dieser Ausgänge 3 umfassen
eine Referenz 6 mit der jeweils ein nachfolgender Therapiehinweis 1 (in
der Darstellung die rechts stehenden Therapiehinweise 1)
referenziert wird. Alternativ ist es auch möglich, dass als Referenz 6 in
Form einer Ausgangskennung 7 eine einem bestimmten Eingang 2 des
nachfolgenden Therapiehinweises 1 zugeordnete Eingangskennung 8 beispielsweise
für Therapieinformationen 20 eingetragen
wird.
-
Derjenige
Therapiehinweis 1, der zur Verknüpfung einen nachfolgenden Therapiehinweis 1 referenziert,
wird zur Unterscheidung als referenzierender Therapiehinweis 10 bezeichnet.
Der Therapiehinweis 1, auf den sich die Referenzierung
be zieht, wird entsprechend zur Unterscheidung als referenzierter Therapiehinweis 11 bezeichnet.
Derjenige Ausgang 3 eines Therapiehinweise 1,
der bei Anwendung der dem Therapiehinweis 10 zugrunde liegenden
Expertenregel 4 aktiviert wird, wird zur Unterscheidung
als aktivierter Ausgang 12 bezeichnet.
-
Zur
Referenzierung wird als Referenz 6 dem jeweiligen Ausgang 12 das
Ordnungsmerkmal 5 des referenzierten Therapiehinweises 11 zugeordnet. Dies
kann am einfachsten dadurch erfolgen, dass als Referenz 6 das
Ordnungsmerkmal 5 des referenzierten Therapiehinweises 11 eingetragen
wird. Dann ist eine so genannte Look-Up-Tabelle erforderlich, die sämtliche
Ordnungsmerkmale 5 der verfügbaren Therapiehinweise 1, 10, 11,
und zu jedem Ordnungsmerkmal 5 eine Referenz 6 auf
den jeweiligen Therapiehinweis 11, insbesondere in Form
des Speicherortes, also eine Adresse, umfasst. Alternativ kann auch vorgesehen
sein, dass als Referenz 6 direkt der Speicherort des referenzierten
Therapiehinweises 11 eingetragen wird.
-
Zwei
der Ausgänge 3 des
ersten Therapiehinweises 10 referenzieren nachfolgende
Therapiehinweise 11. Der verbleibende Ausgang 3 des
ersten Therapiehinweises 10 referenziert den nächstfolgenden
weiteren Therapiehinweis 11 anstelle des Ordnungsmerkmals 5 anhand
von Therapieinformationen 20 in Form der Verknüpfung von
Ausgangskennung 7 des referenzierenden Therapiehinweises 10 mit
der Eingangskennung 8 des referenzierten Therapiehinweises 11.
Bei Aktivierung eines einen weiteren Therapiehinweis 11 referenzierenden
Ausgangs 12 wird auch dieser referenzierte Therapiehinweis 11 angewendet.
Wenn der referenzierte Therapiehinweis 11 drei Ausgänge umfasst,
die selbst weitere Therapiehinweise 1 referenzieren, wird
bei Aktivierung des entsprechenden Ausgangs 3 als Ausgang 12 die
Kette der Therapiehinweise 1 fortgesetzt. Dies erfolgt
solange, bis schließlich
bei einem letzten Therapiehinweis 1 ein Ausgang 3 aktiviert
wird, der keinen weiteren Therapiehinweis 1 referenziert.
Hier erfolgt dann ggf. die Ausgabe der dem generierten Therapiehinweis 1 zugrunde
liegenden Handlungs- und/oder Entscheidungsempfehlungen A.
-
3 zeigt eine alternative
Form der Referenzierung von Therapiehinweisen 1. Um diese
Form der Referenzierung nutzen zu können, ist jedem Ausgang 3 bzw. 12 eines
Therapiehinweises 1 eine eindeutige Ausgangskennung 7 und
jedem Eingang 2 eines Therapiehinweises 1 eine
eindeutige Eingangskennung 8 zugeordnet. Zur Referenzierung
eines nachfolgenden Therapiehinweises 11 wird beim Ausgang 12 des
referenzierenden Therapiehinweises 10, also als Referenz 6 in
Form der Ausgangskennung 7, die Eingangskennung 8 eines
Eingangs 2 des referenzierten Therapiehinweises 11 eingetragen.
-
Zum
Erstellen der Referenzen ist vorgesehen, dass einem Anwender abhängig vom
Ordnungsmerkmal 5 des referenzierenden Therapiehinweises 10 „passende", d. h. zumindest
teilweise gleiche oder ähnliche
oder in einer Datenbasis als passend gekennzeichnete Ordnungsmerkmale 5 weiterer
Therapiehinweise 11 „angeboten", z. B. in einem Auswahlmenü dargestellt
werden. Mit der Auswahl eines auf diese Weise angebotenen Therapiehinweises 1 wird
die Referenz 6 des referenzierenden Therapiehinweises 10 entsprechend
belegt.
-
Alternativ
ist es möglich,
dass zu jedem Ausgang 3 oder zu jedem aktivierten Ausgang 12 anhand der
jeweiligen Ausgangskennung 7 „passende", also teilweise gleiche oder ähnliche
oder in einer Datenbasis als passend gekennzeichnete Eingangskennungen 8 weitere
Therapiehinweise 11 „angeboten", z. B. in einem
Auswahlmenü dargestellt
werden. Mit der Auswahl eines auf diese Weise angebotenen Therapiehinweises 1 wird
die Referenz 6 des referenzierenden Therapiehinweises 10 entsprechend
belegt.
-
4 zeigt, dass die Eingangskennung 8 auch
dafür verwendet
werden kann, aus einem ersten Datensatz D1 für Therapieinformationen 20,
wie z. B. anhand von einer Behandlung zugrunde liegender elektronischen
Patientenakte mit sämtlichen
relevanten Patientendaten 21, die jeweils benötigten Daten 23 für die Generierung
eines Therapiehinweises 1 eines zweiten Datensatzes D2
auszuwählen.
Dazu ist beispielsweise innerhalb der Patientendaten 21 jedem
Datum 23 eine eindeutige Kennung – Datenkennung 24 – zugeordnet.
Anhand der Datenkennung 24 sowie anhand der Eingangskennung 8 des
Therapiehinweises 1 können
aus den Patientendaten 21 der Therapieinformation 20 bedarfsgerecht
die jeweils benötigten
Daten 23 abgerufen werden. Alternativ oder zusätzlich können die
betreffenden Therapieinformationen 20 des ersten Datensatzes
D1 auch anhand einer Referenzierung mittels einer Referenz 22 für die Generierung
des Therapiehinweises des zweiten Datensatzes D2 verwendet werden.
Je nach Art und Aufbau umfasst die Referenz 22 zumindest
Teile von Ordnungsmerkmalen 5 des referenzierten Therapiehinweises 1.