DE10321574A1 - Führerhaus für Kraftfahrzeuge - Google Patents
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- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
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- B62D21/15—Understructures, i.e. chassis frame on which a vehicle body may be mounted having impact absorbing means, e.g. a frame designed to permanently or temporarily change shape or dimension upon impact with another body
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Sicherheitssystem für Lastkraftwagen 10, bei dem die durch einen Aufprall generierte Rückwärtsbewegung eines Führerhauses 1 zur Energieaufnahme genutzt wird. Hierzu ist das Führerhaus 1 über ein Dämpfungsmittel 5 mit einem Fahrzeugrahmen 3 derart verbunden, dass dieses bei der Rückwärtsbewegung des Führerhauses 1 Verformungsenergie aufnehmen kann.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Führerhaus für Kraftfahrzeuge, insbesondere Lastkraftwagen, mit einem sich in Richtung einer Fahrzeuglängsachse erstreckenden Fahrzeugrahmen und mindestens einem federnden und/oder dämpfenden Lagermittel zwischen dem Fahrzeugrahmen und dem Führerhaus.
- Es ist bereits eine Aufhängungsanordnung für ein Führerhaus aus der
DE 101 37 380 C1 bekannt. Die Aufhängungsanordnung weist dabei vier Konsolen auf, an denen sich ein Feder- oder Dämpfungselement mit seinem oberen Ende abstützt. Mit seinem unteren Ende stützt sich das jeweilige Feder- oder Dämpfungselement an einem Längsträger ab. Hierdurch wird die Bewegung des Führerhauses mit Bezug zur Fahrbahnebene im Wesentlichen in rechtwinkliger Richtung gedämpft. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Führerhaus derart auszubilden und anzuordnen, dass ein sicherer Einsatz gewährleistet ist.
- Gelöst wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass zwischen dem Fahrzeugrahmen und dem Führerhaus ein in Richtung der Fahrzeuglängsachse wirkendes Stoßmittel zur Aufnahme von Stoßenergie im Kollisionsfall vorgesehen ist. Hierdurch wird erreicht, dass bei der Verschiebung des Führerhauses zumindest ein Teil der abzubauenden Stoßenergie durch das Dämpfungsmittel aufgenommen wird. Der Anteil der Stoßenergie betreffend die Verformung und die Beschleunigung, insbesondere der Insassen, wird dementsprechend reduziert.
- Hierzu ist es vorteilhaft, dass das Stoßmittel als Dämpfungs- oder Crashmittel ausgebildet ist und mindestens ein Druckkräfte aufnehmendes Druckelement und/oder mindestens ein Zugkräfte aufnehmendes Zugelement aufweist. Bei der Verwendung von Zugelementen wird ein mögliches kritisches Ausknicken des Dämpfungsmittels wie bei der Verwendung von Druckelementen verhindert. Daneben ist bei Verwendung von Zugelementen eine Umlenkung der aufzunehmenden Stoßkraft möglich.
- Eine zusätzliche Möglichkeit ist gemäß einer Weiterbildung, dass mehrere Druckelemente und/oder Zugelemente parallel oder in Reihe wirkend angeordnet sind. Bei einer Reinschaltung von Druck- und Zugelementen ist es möglich, je nach Dämpfungsgrad zuerst das eine Element bzw. dessen Wirkung auszuschöpfen und anschließend, nach einem Teil des Verschiebewegs, die Wirksamkeit des anderen, dämpfungsärmeren Elements auszunutzen. Im Falle der parallelen Anordnung können alle verwendeten Elemente über den gesamten zur Verfügung stehenden Verschiebeweg im Einsatz sein.
- Ferner ist es vorteilhaft, dass das Dämpfungsmittel zumindest teilweise plastisch und/oder zumindest teilweise elastisch verformbar ausgebildet ist und/oder Reibungselemente zur Aufnahme von Stoßenergie aufweist. Die Verwendung rein plastisch verformbarer Mittel gewährleistet einen nahezu spannungsfreien Verformungszustand nach dem Kollisionsfall.
- Vorteilhaft ist es hierzu auch, dass das Dämpfungsmittel zumindest teilweise als Zugmittel ausgebildet ist, dem mindestens eine das Zugmittel umlenkende Umlenkeinheit mit einem Umlenkwinkel zwischen 2° und 180° zugeordnet ist. Die Kombination des Zugmittels mit der Umlegeeinheit gewährleistet mit Rücksicht auf die Fahrzeuggeometrie die Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Verschiebewegs mit Rücksicht auf die Größe der zu verwendenden Dämpfungsmittel.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist schließlich vorgesehen, dass das Zugelement und/oder das Zugmittel mit einem ersten Ende an einem Rahmenlager des Fahrzeugrahmens und mit einem zweiten Ende an einem Stoßlager des Führerhauses angeordnet ist. Sowohl der Fahrzeugrahmen als auch das Führerhaus weisen dementsprechende Lager auf, so dass das verwendete Zugmittel mit Rücksicht auf die Umlenkeinheit beidseitig den Fahrzeugrahmen und das Führerhaus verbindet. Daneben ist der Einsatz mehrerer parallel zueinander angeordneter Zugmittel mit entsprechender Umlenkeinheit möglich.
- Von besonderer Bedeutung ist für die vorliegende Erfindung, dass die Umlenkeinheit am Fahrzeugrahmen angeordnet ist und das Zugmittel ausgehend von der Wirkrichtung des Zugelements in eine durch die Stoßkraft generierte Bewegungsrichtung des Führerhauses umgelenkt ist. Die Wirkungsrichtung des Zugelements sollte der Bewegungsrichtung des Führerhauses entgegen wirken. Durch die Umlenkung des Zugmittels werden die Wirkrichtung des Zugelements und die Wirkrichtung des Führerhauses gleichgerichtet.
- Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ausbildung und Anordnung ist es von Vorteil, dass zwischen dem Führerhaus und dem Fahrzeugrahmen ein in die durch die Stoßkraft generierte Bewegungsrichtung des Führerhauses wirkendes Schiebelager angeordnet ist oder das Dämpfungsmittel zumindest teilweise als Schiebelager ausgebildet ist. Durch die Verwendung eines Schiebelagers zwischen dem Führerhaus und dem Fahrzeugrahmen wird die Bewegung des Führerhauses im Kollisionsfall, soweit sie den Kontakt zwischen dem Führerhaus und dem Fahrzeugrahmen betrifft, kontrolliert. Das Führerhaus kann somit nicht unkontrolliert vom Fahrzeugrahmen getrennt oder in eine sonst kritische Lage bezüglich des Fahrzeugrahmens gebracht werden.
- Vorteilhaft ist es ferner, dass die durch das Dämpfungsmittel aufgenommene, spezifische Verformungsenergie mit Bezug zum Verformungsweg progressiv ausgebildet ist. Durch die progressive Ausbildung des Dämpfungsmittels wird bei leichteren Kollisionsstößen ein relativ großer Verformungsweg gewährleistet, wobei, mit Rücksicht auf den absolut verfügbaren Verformungsweg, der Dämpfungsgrad mit zunehmendem Verformungsweg ansteigt, so dass die damit verbundene Verzögerung bzw. Beschleunigung zunimmt.
- Außerdem ist es vorteilhaft, dass die Umlenkeinheit gegen Stoßkräfte geschützt im Fahrzeugrahmen integriert ist. Die Funktionsfähigkeit der Umlenkeinheit, die mit Rücksicht auf die Umlenkgeometrie im vorderen Bereich des Fahrzeugrahmens angeordnet ist, wird somit gewährleistet.
- Ferner ist es vorteilhaft, dass der durch die Stoßkraft generierte Verfahrweg des Führerhauses gleich dem oder zumindest proportional zum Verformungsweg des Dämpfungsmittels ist und mindestens 100 mm beträgt. Hierbei ist es vorgesehen, dass das Führerhaus neben dem Verfahrweg parallel zum Fahrzeugrahmen auch rechtwinklig dazu nach oben ausfährt und/oder auslenkt (Rotation). Dem Dämpfungsmittel kann ein Umlenkgetriebe in der Art eines Flaschenzuges zugeordnet sein, so dass der Verformungsweg größer oder kleiner als der Verfahrweg ist.
- Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in den Patentansprüchen und in der Beschreibung erläutert sowie in den Figuren dargestellt.
- Dabei zeigen:
-
1 eine Prinzipskizze des Lastkraftwagens vor dem Aufprall auf ein Hindernis; -
2 eine Prinzipskizze des Lastkraftwagens nach dem Aufprall auf das Hindernis. - Ein in
1 dargestellter Lastkraftwagen10 weist einen Fahrzeugrahmen3 auf, an dem über ein erstes Lager1.1 und ein zweites Lager1.2 ein Führerhaus1 angeordnet bzw. gelagert ist. Das Führerhaus1 befindet sich dabei mit Bezug auf eine Fahrzeuglängsachse2 im vorderen Bereich des Fahrzeugrahmens3 . - Neben dem ersten und zweiten Lager
1.1 ,1.2 , die über nicht dargestellte, in vertikaler Richtung wirkende Dämpfungselemente verfügen, ist zwischen dem Führerhaus1 und dem Fahrzeugrahmen3 ein Dämpfungsmittel5 vorgesehen. - Das Dämpfungsmittel
5 ist dabei mit einem ersten Ende7.1 über ein Rahmenlager7.2 mit dem Fahrzeugrahmen3 fest verbunden. Von diesem Rahmenlager7.2 ausgehend verläuft das Dämpfungsmittel5 über eine Umlenkeinheit6 zu einem Stoßlager8.2 hin, über welches das Dämpfungsmittel5 mit seinem zweiten Ende8.1 mit dem Führerhaus1 fest verbunden ist. Das Dämpfungsmittel5 verläuft dabei vom Rahmenlager7.2 ausgehend nach vorne in Richtung der Fahrzeuglängsachse2 und wird über die Umlenkeinheit6 in die entgegengesetzte Richtung, d.h. um 180° umgelenkt und führt zum Stoßlager8.2 . Im Bereich des Rahmenlagers7.2 bzw. im Bereich des ersten Endes7.1 weist das Dämpfungsmittel5 ein Zugelement5.1 auf, das bei einer Verformung bzw. Streckung Verformungsenergie aufnimmt. Vom ersten Ende7.1 ausgehend schließt an dieses Zugelement5.1 ein Zugmittel5.2 an, welches an der Umlenkeinheit6 zum Stoßlager8.2 hin umgelenkt wird und damit die Verbindung zwischen dem Stoßlager8.2 und dem Zugelement5.1 bildet. - Beim Auftreffen des Lastkraftwagens
10 auf ein Hindernis9 gemäß2 wird das Führerhaus1 relativ zum Fahrzeugrahmen3 nach hinten, entgegen der Fahrtrichtung bewegt. Dabei kommt es zu einer Streckung des Zugelements5.1 , die in etwa proportional zum Verschiebeweg des Führerhauses1 auf dem Fahrzeugrahmen3 ist. Der Fahrzeugrahmen3 sowie die Umlenkeinheit6 tauchen dabei unterhalb des Hindernisses9 ab, so dass die erfindungsgemäße Umlenkung und die damit verbundene Energieaufnahme durch das Zugelement5.1 gewährleistet ist. - Die für den unkritischen Fall dienenden Lager
1.1 ,1.2 werden bei der Verschiebung des Führerhauses1 zerstört, wobei die Verbindung zwischen dem Führerhaus1 und dem Fahrzeugrahmen3 , zumindest die Verschiebung betreffend, über nicht dargestellte Schiebelager gewährleistet ist. - In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Zugelement
5.1 zwischen dem Stoßlager8.2 des Führerhauses1 und der Umlenkeinheit6 oder zwischen dem Stoßlager8.2 und dem Fahrzeugrahmen3 angeordnet, wobei bei diesem Ausführungsbeispiel auf die Umlenkeinheit6 verzichtet wird. Daneben ist in einem weiteren Ausführungsbeispiel vorgesehen, dem Dämpfungsmittel5 ein Druckelement zuzuordnen, welches dann zwischen dem Stoßlager8.2 des Führerhauses1 und dem Fahrzeugrahmen3 angeordnet ist. Grundsätzlich sind in verschiedenen Ausführungsbeispielen mehrere Dämpfungsmittel, Zugelemente oder Druckelemente parallel oder in Reihe geschaltet vorgesehen.
Claims (11)
- Führerhaus (
1 ) für Kraftfahrzeuge, insbesondere Lastkraftwagen, mit einem sich in Richtung einer Fahrzeuglängsachse (2 ) erstreckenden Fahrzeugrahmen (3 ) und mindestens einem federnden und/oder dämpfenden Lagermittel (1.1 ) zwischen dem Fahrzeugrahmen (3 ) und dem Führerhaus (1 ), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Fahrzeugrahmen (3 ) und dem Führerhaus (1 ) ein in Richtung der Fahrzeuglängsachse (2 ) wirkendes Stoßmittel (5 ) zur Aufnahme von Stoßenergie im Kollisionsfall vorgesehen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stoßmittel (
5 ) als Dämpfungs- oder Crashmittel ausgebildet ist und mindestens ein Druckkräfte aufnehmendes Druckelement und/oder mindestens ein Zugkräfte aufnehmendes Zugelement (5.1 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Druckelemente und/oder Zugelemente (
5.1 ) parallel oder in Reihe wirkend angeordnet sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungsmittel (
5 ) zumindest teilweise plastisch und/oder zumindest teilweise elastisch verformbar ausgebildet ist und/oder Reibungselemente zur Aufnahme von Stoßenergie aufweist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungsmittel (
5 ) zumindest teilweise als Zugmittel (5.2 ) ausgebildet ist, dem mindestens eine das Zugmittel (5.2 ) umlenkende Umlenkeinheit (6 ) mit einem Umlenkwinkel zwischen 2° und 180° zugeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (
5.1 ) und/oder das Zugmittel (5.2 ) mit einem ersten Ende (7.1 ) an einem Rahmenlager (7.2 ) des Fahrzeugrahmens (3 ) und mit einem zweiten Ende (8.1 ) an einem Stoßlager (8.2 ) des Führerhauses (1 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkeinheit (
6 ) am Fahrzeugrahmen (3 ) angeordnet ist und das Zugmittel (5.2 ) ausgehend von der Wirkrichtung des Zugelements (5.1 ) in eine durch die Stoßkraft generierte Bewegungsrichtung des Führerhauses (1 ) umgelenkt ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Führerhaus (
1 ) und dem Fahrzeugrahmen (3 ) ein in die durch die Stoßkraft generierte Bewegungsrichtung des Führerhauses (1 ) wirkendes Schiebelager angeordnet ist oder das Dämpfungsmittel (5 ) zumindest teilweise als Schiebelager ausgebildet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die durch das Dämpfungsmittel (
5 ) aufgenommene spezifische Verformungsenergie mit Bezug zum Verformungsweg progressiv ausgebildet ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkeinheit (
6 ) gegen Stoßkräfte geschützt im Fahrzeugrahmen (3 ) integriert ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der durch die Stoßkraft generierte Verfahrweg des Führerhauses (
1 ) gleich dem oder zumindest proportional zum Verformungsweg des Dämpfungsmittels (5 ) ist und mindestens 100 mm beträgt.
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2004
- 2004-04-15 EP EP04008930A patent/EP1477391A3/de not_active Withdrawn
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Owner name: DAIMLER AG, 70327 STUTTGART, DE |
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