DE10321389B4 - Verfahren und Vorrichtung zur akustischen Qualitätsprüfung an Kleinteilen - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur akustischen Qualitätsprüfung von Kleinteilen unter Ausnutzung der sich bei Aufschlag des Prüflings auf eine harte Prallfläche ausbildenden Eigenschwingungen des Prüflings und Erfassung der Eigenschwingungen über den abgestrahlten Luftschall und Vergleich der daraus ermittelten Resonanzfrequenzen mit denen eines ”Gut-Musters” dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfung auf einer Sechskant-Welle, auf der drei um 120° gegeneinander versetzte Dorne oder Röhren mit Schallaustrittsöffnungen angebracht sind, und die ”Gut”/”Schlecht”-Sortierung der Prüflinge durch Verdrehen der Sechskant-Welle um jeweils 120° nach der entsprechenden Seite erfolgt.
Description
- Die Akustische Qualitätsprüfung an Kleinteilen wird für die Normteil-Fertigung und die Qualitätssicherung in Montagelinien und Stanzautomaten angewendet.
- Stand der Technik
- Bei der Automaten-Fertigung von Kleinteilen in sehr hohen Stückzahlen sind technologiebedingt bei einem geringen Prozentsatz der Produkte Qualitätsmängel unvermeidlich. Diese ergeben sich z. B. aus der schwankenden Qualität der verwendeten Halbzeuge (→ Risse, Einschlüsse, Lunker, Oberflächenfehler), Abnutzung der Werkzeuge (→ ungenügende Maßhaltigkeit, Gewindefehler, unsaubere Konturen) oder aus anderen herstellungsbedingten Problemen (verquetschte/verbogene Teile, Endstücken). Werden diese Kleinteile anschließend manuell weiterverarbeitet, können diese Qualitätsmängel in vielen Fällen toleriert werden, da die fehlerhaften Teile aussortiert werden können. Erfolgt jedoch eine Weiterverarbeitung z. B. durch eine automatische Fertigungslinie, so können diese fehlerhaften Teile zu großen Qualitätsproblemen beim Endprodukt oder zur Blockierung der Fertigungslinie führen.
- An eine 100%-Qualitätsprüfung nach der Herstellung bzw. vor der Weiterverarbeitung müssen jedoch hohe Anforderungen gestellt werden, da die Taktzeit der Fertigungsautomaten extrem kurz ist und die Fertigungskosten pro Stück sehr gering sind. Eine Prüfung über bildgebende Verfahren scheidet daher in vielen Fällen aus. Einfachere Verfahren gestatten oft nur einen ungenügenden Prüfumfang bzw. eine unzureichende Prüfgenauigkeit.
- In
DE 4207728 A1 wird ein Verfahren zur Qualitätsprüfung von Prüfobjekten vorgestellt, bei dem die zu untersuchenden Prüfobjekte durch eine externe, impulsförmige Anregung zur Emission von Schallwellen angeregt werden. Die emittierten Schallwellen werden in einem Schalldetektor registriert, und auf der Grundlage des registrierten Schalls erfolgt eine Einleitung der Prüfobjekte in mindestens zwei Qualitätsklassen. Wie die Weiterleitung der Prüfobjekte in die entsprechenden Qualitätsklassen erfolgt, wird nicht offenbart. - In
US 20020139729 A1 wird ebenfalls eine akustische Einrichtung zum Sortieren von Objekten veröffentlicht, bei der die Objekte vereinzelt über eine Rutsche mit einer Rinne auf eine Platte geleitet werden und die dort erzeugten Schallwellen von einem Mikrofon aufgenommen und weiter ausgewertet werden. Die Sortierung erfolgt dann über Magneten. Diese Vorrichtung ist für nicht magnetisierbare Teile nicht geeignet. - Aufgabe der Erfindung
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine 100%-Prüfung (Maßhaltigkeit, Risse u. s. w.) von Kleinteilen mit sehr kurzer Taktzeit und zu geringen Kosten zu gestatten.
- Lösung der Aufgabe
- Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Prüfung auf einer Sechskant-Welle, auf der drei um 120° gegeneinander versetzte Dorne oder Röhren mit Schallaustrittsöffnungen angebracht sind, und die ”Gut”/”Schlecht”-Sortierung der Prüflinge durch Verdrehen der Sechskant-Welle um jeweils 120° nach der entsprechenden Seite erfolgt.
- Das Verfahren wird unter Ausnutzung der sich bei Aufschlag des Prüflings auf eine harte Prallfläche ausbildenden Eigenschwingungen des Prüflings und Erfassung der Eigenschwingungen über den abgestrahlten Luftschall und Vergleich der daraus ermittelten Resonanzfrequenzen mit denen eines ”Gut-Musters” durchgeführt.
- Die Bewegungen des Prüflings können durch Pressluft oder Zwangsführungen unterstützt werden, um das Auf- und Abgleiten des Prüflings zu beschleunigen.
- Die Vorrichtung zur akustischen Qualitätsprüfung von Kleinteilen besteht aus einer Zuführeinrichtung, einer Prallfläche und Mitteln zur Erfassung der Eigenschwingungen des Prüflings und ist dadurch gekennzeichnet, dass eine waagerecht angeordnete Sechskant-Welle (
1 ), die drei um 120° versetzte Dorne (2 ) oder Röhren (8 ) trägt, von denen einer/eine nach oben steht, bei einer Bewertung des Prüflings mit ”Gut” oder ”Schlecht” durch einen geeigneten Antrieb (6 ) um jeweils 120° in die eine oder andere Richtung gedreht wird. - Beispiel
- Die Erfindung macht sich die Tatsache zunutze, dass o. g. Kleinteile beim Aufschlagen auf eine harte Prallfläche zurückspringen und für einen kurzen Zeitraum gedämpfte Schwingungen ausführen (Eigenresonanzen). Diese Schwingungen werden als Luftschall abgestrahlt und können mit einem dafür geeigneten Mikrofon (hier: Ultraschallbereich) aufgenommen werden. Da die Eigenfrequenzen der Teile stark von den geometrischen Abmessungen des Prüflings sowie von dessen Materialeigenschaften (hier: Dichte, E-Modul) abhängen, lassen sich auch kleine Abweichungen in Form und Material durch Vergleich der erzeugten Resonanzfrequenzen mit den Resonanzfrequenzen eines ”Gut-Musters feststellen. Da dieser Frequenzvergleich mithilfe einer vergleichsweise einfachen Signalverarbeitungshardware (hier: Akustischer Sensor) in Echtzeit erfolgen kann, liegt das Ergebnis der Prüfung mit dem Abklingen der Eigenschwingungen des Prüflings vor (hier: nach ca. 10 ... 50 ms).
- Die Abbildungen hierzu zeigen
-
1 erfindungsgemäße Vorrichtung mit Dorne, -
2 erfindungsgemäße Vorrichtung mit Röhren. - Zur Umsetzung dieses Prinzips wird in
1 eine Vorrichtung vorgeschlagen, die hauptsächlich aus einer waagerecht angeordneten Sechskant-Welle1 besteht, die drei um 120° versetzte Dorne2 trägt. Der Akustische Sensor3 wird auf Höhe der Welle angeordnet. Über eine geeignete Zuführung4 (z. B. Rüttler, Linearförderer) wird ein Prüfling5 (hier: ringförmige Teile wie: Muttern, Scheiben, Buchsen o. ä.) auf den senkrecht nach oben stehenden Dorn2 geschoben. Dieser gleitet dann durch sein Eigengewicht am Dorn2 nach unten und schlägt auf der Sechskant-Welle1 auf. Der dabei abgestrahlte Luftschall wird vom Akustischen Sensor aufgenommen und bewertet. Wird der Prüfling mit ”Gut” bewertet, wird die Sechskant-Welle1 um 120° in eine Richtung (hier: in Uhrzeigersinn), bei ”Schlecht-Bewertung in die andere Richtung (hier: gegen den Uhrzeigersinn) durch einen geeigneten Antrieb6 gedreht. An den jeweiligen Endpositionen des Dorns2 befinden sich Behälter7 für die Aufnahme der sortierten Teile. Der Prüfling5 gleitet durch sein Eigengewicht vom Dorn2 und fällt in den jeweiligen Behälter7 . Gleichzeitig steht der nächste Dorn2 unter der Zuführung, so dass unmittelbar die nächste Prüfung durchgeführt werden kann. Um das Auf- und Abgleiten des Prüflings5 zu beschleunigen, können diese Bewegungen ggf. durch Pressluft oder Zwangsführungen unterstützt werden. - Sollen zylindrische Kleinteile geprüft werden (z. B. Stifte, Schrauben o. ä.), so werden die Dorne
2 durch Röhren8 ersetzt, in die am aufgeweiteten wellenseitigen Ende Schallaustrittsöffnungen9 eingebracht werden. (2 ) Mit Hilfe der Zuführung gleitet dann der Prüfling5 in die Röhre8 und schlägt am Röhrenboden auf. Der dabei erzeugte Luftschall gelangt dann durch die Schallaustrittsöffnungen9 zum Akustischen Sensor3 .
Claims (4)
- Verfahren zur akustischen Qualitätsprüfung von Kleinteilen unter Ausnutzung der sich bei Aufschlag des Prüflings auf eine harte Prallfläche ausbildenden Eigenschwingungen des Prüflings und Erfassung der Eigenschwingungen über den abgestrahlten Luftschall und Vergleich der daraus ermittelten Resonanzfrequenzen mit denen eines ”Gut-Musters” dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfung auf einer Sechskant-Welle, auf der drei um 120° gegeneinander versetzte Dorne oder Röhren mit Schallaustrittsöffnungen angebracht sind, und die ”Gut”/”Schlecht”-Sortierung der Prüflinge durch Verdrehen der Sechskant-Welle um jeweils 120° nach der entsprechenden Seite erfolgt.
- Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungen des Prüflings durch Pressluft oder Zwangsführungen unterstützt werden.
- Vorrichtung zur akustischen Qualitätsprüfung von Kleinteilen bestehend aus Zuführeinrichtung, Prallfläche und Mitteln zur Erfassung der Eigenschwingungen des Prüflings gekennzeichnet durch eine waagerecht angeordnete Sechskant-Welle (
1 ), die drei um 120° versetzte Dorne (2 ) oder Röhren (8 ) trägt, von denen einer/eine nach oben steht, bei einer Bewertung des Prüflings (5 ) mit ”Gut” oder ”Schlecht” durch einen geeigneten Antrieb (6 ) um jeweils 120° in die eine oder andere Richtung gedreht wird. - Vorrichtung nach Anspruch 3 gekennzeichnet durch Einrichtungen, die das Auf- und Abgleiten des Prüflings (
5 ) durch Pressluft oder Zwangsführungen unterstützen.
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DE2003121389 DE10321389B4 (de) | 2003-05-12 | 2003-05-12 | Verfahren und Vorrichtung zur akustischen Qualitätsprüfung an Kleinteilen |
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DE2003121389 DE10321389B4 (de) | 2003-05-12 | 2003-05-12 | Verfahren und Vorrichtung zur akustischen Qualitätsprüfung an Kleinteilen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10321389A1 DE10321389A1 (de) | 2004-12-02 |
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Family
ID=33394520
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2003121389 Withdrawn - After Issue DE10321389B4 (de) | 2003-05-12 | 2003-05-12 | Verfahren und Vorrichtung zur akustischen Qualitätsprüfung an Kleinteilen |
Country Status (1)
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DE (1) | DE10321389B4 (de) |
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Citations (3)
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---|---|---|---|---|
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DE4207728A1 (de) * | 1992-03-11 | 1993-09-23 | Fraunhofer Ges Forschung | Verfahren zur qualitaetspruefung von pruefobjekten |
US20020139729A1 (en) * | 2001-04-03 | 2002-10-03 | Pearson Thomas C. | Acoustical apparatus and method for sorting objects |
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2003
- 2003-05-12 DE DE2003121389 patent/DE10321389B4/de not_active Withdrawn - After Issue
Patent Citations (3)
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