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Fachgebiet
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine elektrohydraulisch betätigbare
Fahrzeugbremse mit einem Gehäuse
und einem in dem Gehäuse
aufgenommenen Bremskolben, an dem ein Bremsbelag angebracht ist,
wobei der Bremskolben mit dem Gehäuse eine Fluidkammer begrenzt,
welche mit Hydraulikfluid beschickbar ist, so dass der Bremskolben hydraulisch
innerhalb des Gehäuses
entlang einer Kolbenlängsachse
verlagerbar ist, und wobei der Bremskolben vermittels einer motorisch
angetriebenen Blockiereinrichtung bezüglich des Gehäuses arretierbar
ist.
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Derartige
elektrohydraulisch betätigbare Fahrzeugbremsen
sind bereits bekannt. So zeigt beispielsweise die gattungsbildende
EP 0 551 397 B1 eine
Fahrzeugbremse, welche in einer Betriebsbremssituation wie eine
gewöhnliche
Fahrzeugbremse hydraulisch betätigbar
ist, indem eine dem Bremskolben zugeordnete Fluidkammer mit Hydraulikfluid beschickt
wird oder entleert wird. Dem Bremskolben ist ferner zur Realisierung
einer Parkbremsfunktion eine Betätigungsstange
zugeordnet, welche über
einen Gewindetrieb innerhalb des Gehäuses verlagerbar ist. Diese
Betätigungsstange
ragt aus einer von der Fluidkammer abgetrennten Antriebskammer durch
eine Wand der Fluidkammer in diese hinein und greift an dem Bremskolben
an. Je nach Betriebssituation der Bremse wird die Betätigungsstange durch
eine ihr zugeordnete Antriebseinrichtung verlagert. Dies führt dazu,
dass sie weiter in die Fluidkammer hinein verschoben oder aus dieser
heraus gezogen wird. Um die Fluidkammer abzudichten, ist es erforderlich,
die Betätigungsstange
in einer dynamischen Dichtung innerhalb der die Fluidkammer begrenzenden
Wand zu führen.
Dies hat allerdings Nachteile insbesondere deshalb, weil derartige
dynamische Dichtungen einerseits kostenintensiv und andererseits
fehleranfällig
sind. Selbst kleinste Leckagen im Bereich dieser Dichtung führen zu
einem Druckabfall im Bremssystem und damit zu einer Beeinträchtigung
der Bremswirkung. Darüber
hinaus baut die in der
EP
0 551 397 B1 gezeigte Lösung
verhältnismäßig groß, da die
Fluidkammer und die der Antriebseinrichtung zugeordnete Kammer voneinander
getrennt ausgebildet sind.
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Schließlich ist
eine verhältnismäßig aufwändige Lageranordnung
erforderlich, um die auftretenden Axialkräfte aufnehmen zu können.
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Die
US 5,348,123 zeigt darüber hinaus
in
3 eine elektrohydraulisch
betätigbare
Fahrzeugbremse. Bei dieser Fahrzeugbremse erfolgt die Kraftübertragung
auf den Bremskolben ausschließlich
hydraulisch. Selbst bei einer Parkbremsfunktion muss daher ein verhältnismäßig hoher
Hydraulikdruck in dem Hydrauliksystem aufrechterhalten werden. Darüber hinaus
baut auch die in diesem Dokument gezeigte Lösung verhältnismäßig groß und erfordert einen hohen
konstruktiven Aufwand für
eine zuverlässige
Abdichtung der Fluidkammer sowie zur Lagerung der einzelnen Komponenten,
um die auftretenden Axialkräfte
aufnehmen zu können.
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Aufgabe und
erfindungsgemäße Lösung
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Demgegenüber ist
es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine elektrohydraulisch betätigbare Fahrzeugbremse
bereitzustellen, welche bei einfachem und kostengünstigem
Aufbau eine zuverlässige
Funktion gewährleistet
und zusätzlich
klein baut.
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Diese
Aufgabe wird durch eine elektrohydraulisch betätigbare Fahrzeugbremse der
eingangs bezeichneten Art gelöst,
bei welcher die Blockiereinrichtung in der Fluidkammer angeordnet
ist. Durch diese konstruktive Maßnahme kann einerseits verhindert
werden, dass zwei Kammern, nämlich
eine Fluidkammer und eine davon getrennte der Blockiereinrichtung
zugeordnete Kammer vorzusehen sind, was zu einem großvolumigen
Aufbau führen
würde. Darüber hinaus
kann mit dieser konstruktiven Maßnahme erreicht werden, dass
unerwünschte
Dichtungsmaßnahmen
aufgrund von zueinander bewegten Komponenten vermieden werden können, die sich
sowohl innerhalb der Fluidkammer als auch außerhalb der Fluidkammer verlagern.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung
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In
einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Blockiereinrichtung
einen in der Fluidkammer ausgebildeten Elektromotor aufweist. Dadurch
ist es möglich,
lediglich die elektrischen Zuführungen
zur Ansteuerung des Elektromotors in die Fluidkammer hineinzuführen. Da
sich die Zuführleitungen
allerdings nicht bezüglich
des Gehäuses
verlagern, reicht es aus, diese statisch abzudichten, was gegenüber der
vorstehend bezüglich des
Standes der Technik erläuterten
dynamischen Abdichtung von zueinander bewegten Teilen verhältnismäßig unproblematisch
ist. Der Elektromotor kann als Bürstenmotor
oder als bürstenloser
Motor ausgebildet sein. Da der Elektromotor in der Fluidkammer ausgebildet
ist und daher in Hydraulikfluid arbeitet, wird er zusätzlich geschmiert,
was dessen Lebensdauer verlängert.
Vorzugsweise ist der Elektromotor als Innenläufermotor ausgebildet.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Rotor des Elektromotors
mit einem Gewindetrieb gekoppelt ist, wobei ein Blockierelement
der Blockiereinrichtung unter Vermittelung des Gewindetriebs relativ
zu dem Gehäuse
verlagerbar ist und auf den Bremskolben zustellbar sowie von diesem
entfernbar ist. Dadurch ist es möglich,
die erfindungsgemäße Fahrzeugbremse
wie eine herkömmliche
hydraulische Bremse zu betreiben und die Blockiereinrichtung beispielsweise
lediglich in Parkbremssituationen zu aktivieren. Der Gewindetrieb
weist hierfür
ein selbsthemmendes Gewinde auf, so dass ein selbsttätiges Verlagern
einzelner Komponenten des Gewindetriebs durch auf diesen einwirkende
Axialkräfte verhindert
werden kann.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung ist bezüglich des Gewindetriebs vorgesehen,
dass er ein relativ zu dem Gehäuse
festgelegtes Gewinde aufweist, mit welchem ein mit dem Rotor drehfest
gekoppeltes Gegengewinde in gewindemäßigem Eingriff steht, wobei
bei einer Rotordrehung das Blockierelement auf den Bremskolben zustellbar
sowie von diesem entfernbar ist. Es ist darauf hinzuweisen, dass sich
auch der Gewindetrieb innerhalb der Fluidkammer befindet, so dass
auch die einzelnen zueinander bewegten Komponenten des Gewindetriebs
durch Hydraulikfluid geschmiert werden und damit deren Lebensdauer
erhöht
sowie der zur Bewegung erforderliche Kraftaufwand durch Reibungsminimierung reduziert
werden kann.
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In
einer Ausführungsvariante
der Erfindung ist vorgesehen, dass das Gewinde als Innengewinde in
dem Gehäuse
ausgebildet ist und dass das Gegengewinde auf einer mit dem Rotor
drehfest gekoppelten Gewindespindel ausgebildet ist. Dabei kann weiter
vorgesehen sein, dass der Stator des Elektromotors in einer Statorbuchse
ausgebildet ist, welche relativ zu dem Gehäuse drehfest, jedoch mit der
Gewindespindel translatorisch verlagerbar ausgebildet ist. Schließlich kann
ferner vorgesehen sein, dass die Gewindespindel über eine Stützhülse zur Kraftübertragung
mit der Statorbuchse sowie dem Bremskolben koppelbar oder gekoppelt
ist. Bei dieser Erfindungsvariante verlagert sich der gesamte Motor
entlang der mit der Kolbenlängsachse
zusammenfallenden oder zu dieser parallelen Motorlängsachse,
da sowohl der Rotor mit der Spindel gekoppelt ist als auch der Stator über die
Statorbuchse zur gemeinsamen translatorischen Bewegung mit der Spindel
gekoppelt ist. Diese Verlagerung des Elektromotors zusammen mit
der Spindel in axialer Richtung hat den Vorteil, dass keine aufwändigen Axiallageranordnungen
vorzusehen sind, welche eine Übertragung von Axialkräften zwischen
translatorisch bewegten Teilen und dem Rotor des Motors gewährleisten
müssen. Es
ist lediglich erforderlich, ausreichend lange und flexible Zuleitungen
zu dem Motor vorzusehen, welche die translatorische Bewegung der
gesamten Motorkomponenten ausgleichen können. Dies kann beispielsweise
durch flexible Zuleitungskabel ausreichender Länge gewährleistet werden, welche ebenfalls
in der Fluidkammer geschützt
untergebracht sind. Für
dieses Ausführungsbeispiel
bietet sich ein Bürstenmotor
an, wobei gleichermaßen
ein bürstenloser
Motor eingesetzt werden kann.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Fahrzeugbremse
ist vorgesehen, dass in dem Gehäuse
ein Gewindebolzen festgelegt ist, mit welchem eine Gewindemutter
relativ zu dem Gehäuse
verlagerbar in gewindemäßigem Eingriff
steht, wobei der Rotor des Elektromotors mit der Gewindemutter drehfest
gekoppelt jedoch auf dieser translatorisch verlagerbar ist. Dabei
kann ferner vorgesehen sein, dass der Stator des Elektromotors in einer
Statorbuchse ausgebildet ist, welche in dem Gehäuse festgelegt ist. Darüber hinaus
kann bei dieser Ausführungsform
vorgesehen sein, dass die Statorbuchse mit dem Rotor des Elektromotors
zusammenwirkt, so dass dieser innerhalb des Gehäuses in einer vorbestimmten
Axialposition gehalten wird. Hinsichtlich der Kopplung von Gewindemutter
und Bremskolben kann bei dieser Erfindungsvariante vorgesehen sein,
dass die Gewindemutter mit einem das Blockierelement bildenden Kontaktkopf
ausgebildet ist, welcher mit dem Bremskolben in Anlage bringbar
ist.
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Diese
Erfindungsvariante hat den Vorteil, dass sie noch kleiner baut als
die vorangehend diskutierte Ausführungsform
mit translatorisch bewegtem Motor. Bei dieser Erfindungsvariante
bleibt der Elektromotor in einer bezüglich der Kolbenlängsachse
vorbestimmten Axialposition, was durch die Statorbuchse erreicht
wird. Wiederum ist keine aufwändige
Lageranordnung zur Entkopplung von Motor und axial beweglichen Teilen
erforderlich. Dies wird dadurch erreicht, dass der Rotor mit der
Gewindemutter drehfest gekoppelt ist, jedoch relativ zu dieser axial
beweglich ist. Eine derartige Kopplung kann beispielsweise durch
eine Kerbverzahnung erreicht werden, deren Zähne in Richtung der Motorlängsachse und
damit in Richtung der translatorischen Bewegung der Mutter verlaufen.
Auch diese Erfindungsvariante bietet den Vorteil, dass lediglich
statische Dichtungen zum Einsatz kommen, beispielsweise im Bereich
der elektrischen Zuleitungen zu dem Motor oder im Bereich eines
den Gewindebolzen aufweisenden Bauteils, welches in das Gehäuse eingeschraubt
ist. Als Motor wird vorzugsweise ein bürstenloser Motor verwendet,
welcher an seinem Stator eine Viel zahl verschiedener separat ansteuerbarer
Spulen und auf seinem Rotor eine Permanentmagnetenanordnung aufweist.
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Hinsichtlich
des Betriebs der erfindungsgemäßen Fahrzeugbremse
kann vorgesehen sein, dass in einer Betriebsbremssituation der Bremskolben
durch Beschicken und Entleeren der Fluidkammer mit Hydraulikfluid
innerhalb des Gehäuses
verlagerbar ist und dass in einer Parkbremssituation zunächst der
Bremskolben durch Beschicken der Fluidkammer mit Hydraulikfluid
innerhalb des Gehäuses verlagert
wird, sodann das Blockierelement auf den Bremskolben zugestellt
wird, vorzugsweise in Anlage mit diesem gebracht wird, und schließlich für einen Druckabbau
in der Fluidkammer Hydraulikfluid aus der Fluidkammer abgeführt wird.
Ferner kann vorgesehen sein, dass zum Auflösen der Parkbremssituation
die Fluidkammer mit Hydraulikfluid beschickt wird, bis das Blockierelement
von dem Bremskolben freigegeben wird, sodann das Blockierelement über die
Blockiereinrichtung von dem Bremskolben entfernt wird und schließlich für einen
Druckabbau in der Fluidkammer Hydraulikfluid aus der Fluidkammer
abgeführt
wird.
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Die
erfindungsgemäße Fahrzeugbremse wird
also bevorzugt in einer Betriebsbremssituation, d.h. in einer Situation,
in welcher während
der Fahrt des Fahrzeugs abgebremst werden muss, hydraulisch betätigt. Dies
bedeutet, dass in herkömmlicher Weise
in die Fluidkammer Hydraulikfluid eingeführt wird, um darin den Druck
zu erhöhen
und letztendlich dadurch den Bremskolben auf eine Bremsscheibe hin
zu verlagern. Nach Beendigung der Betriebsbremssituation wird wieder
Hydraulikfluid aus der Fluidkammer abgeführt und damit Druck abgebaut. Es
versteht sich, dass die erfindungsgemäße Bremse in herkömmlicher
Weise mit einer Schwimmsattelanordnung ausgebildet sein kann, so
dass auf eine Bremsscheibe doppelseitig Bremsdruck ausgeübt werden
kann.
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In
einer Parkbremssituation, in welcher das Fahrzeug beispielsweise
nach dessen Abstellen, dauerhaft gebremst werden soll, um ein unbeabsichtigtes
Bewegen einzelner Räder
zu vermeiden, wird wiederum der Bremskolben zunächst hydraulisch verlagert,
so dass er in entsprechender Weise auf die Bremsscheibe zugestellt
wird. Ist ein gewünschter Bremsdruck
erreicht, so wird die Blockiereinrichtung zugestellt, indem das
Blockierelement an den Bremskolben angelegt wird. Dies erfolgt mittels
des Elektromotors entsprechend den vorstehend geschilderten Erfindungsvarianten.
Sobald ein Kontakt zwischen Blockierelement und Bremskolben hergestellt
ist, wird die Bestromung des Elektromotors beendet. Das Blockierelement
liegt nun an dem Bremskolben an. Sodann wird Hydraulikfluid aus
der Fluidkammer abgeführt,
so dass sich der darin vorhandene Hydraulikdruck abbaut. Aufgrund
der Grundelastizität der
Bremsbeläge
sowie eines Rückstellmechanismus,
beispielsweise einer Spreizfeder, welche auf den Bremskolben zum
Zwecke seiner Rückstellung wirkt,
verlagert sich dieser tendenziell von der Bremsscheibe weg zurück zu seiner
Ausgangssstellung. Dieser Rückstellbewegung
wirkt allerdings sofort die selbsthemmende Eigenschaft des Gewindes
des Gewindetriebs entgegen. Dies bedeutet, dass es aufgrund des
Druckabbaus innerhalb der Fluidkammer zwar zu einem geringen Abfall
der Anpresskraft des Bremskolbens an die Bremsscheibe kommt. Die
verbleibende Anpresskraft ist aber immer noch groß genug,
um die Bremsscheibe vermittels des nun über die Blockiereinrichtung
positionsblockierten Bremskolbens festzuhalten. Somit hält der Bremskolben
in einer Parkbremssituation die Bremsscheibe unter Vermittlung der
Blockiereinrichtung fest. Im Anschluß kann der in der Fluidkammer
herrschende Hydraulikdruck soweit reduziert werden, dass das Hydrauliksystem
weitgehend entlastet ist.
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Soll
nun die Parkbremssituation wieder beendet werden, d.h. soll die
Blockierwirkung der Blockiereinrichtung aufgehoben werden, so ist
es erforderlich, den Gewindetrieb aus seinem selbsthemmenden Zustand
herauszuführen.
Hierzu muss zunächst
der die Selbsthemmung bewirkende Kontakt zwischen Bremskolben und
Blockierelement kurzzeitig im Wesentlichen aufgehoben werden, zumindest soweit,
dass der Elektromotor das Blockierelement von dem Bremskolben weg
bewegen kann. Dies kann dadurch erreicht werden, dass zunächst die Fluidkammer
mit Hydraulikfluid zur Druckerhöhung beschickt
wird. Dadurch verlagert sich der Bremskolben tendenziell wieder
zur Bremsscheibe hin und von der Blockiereinrichtung weg. Wird dies
erreicht, so wird – wie
vorstehend dargelegt – die
Blockiereinrichtung vermittels des Gewindetriebs von dem Bremskolben
entfernt und anschließend
wiederum Hydraulikfluid aus der Fluidkammer abgeführt, so
dass sich der Bremskolben unter Wirkung des Rückstellmechanismus, beispielsweise
der Spreizfeder, in seine bremswirkungsfreie Ausgangsposition zurückbewegen
kann.
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Mit
der vorstehend in allgemeiner Weise beschriebenen Erfindung ist
es möglich,
eine zuverlässige
Fahrzeugbremse bereitzustellen, welche in einer Betriebsbremssituation
in an sich herkömmlicher und
bewährter
Weise hydraulisch betätigbar
ist und in einer Parkbremssituation das Hydrauliksystem entlastet.
Diese Entlastung kann dadurch erreicht werden, dass ein verhältnismäßig leistungsschwacher
Elektromotor verwendet wird, der lediglich geringe Axialkräfte überwinden
muss, um das Blockierelement auf dem Bremskolben zuzustellen bzw.
von diesem zu entfernen. Ein entsprechend leistungsschwach ausgebildeter
Elektromotor kann auch entsprechend klein dimensioniert werden,
so dass die gesamte Anordnung verhältnismäßig kleinvolumig ausge bildet
werden kann. Dies verbessert die Einbausituation der erfindungsgemäßen Fahrzeugbremse.
Darüber
hinaus können
Dichtungsprobleme vermieden werden, da die zueinander bewegte Teile
allesamt in der Fluidkammer angeordnet sind und dadurch dynamische
Dichtungen zur Realisierung der Blockiereinrichtung vermieden werden
können.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betätigen einer elektrohydraulisch
betätigbaren Fahrzeugbremse
der vorstehend beschriebenen Art. Bei diesem Verfahren ist vorgesehen,
dass in einer Betriebsbremssituation der Bremskolben durch Beschicken
und Entleeren der Fluidkammer mit Hydraulikfluid innerhalb des Gehäuses verlagerbar
ist und dass in einer Parkbremssituation zunächst der Bremskolben durch
Beschicken der Fluidkammer mit Hydraulikfluid innerhalb des Gehäuses verlagert wird,
sodann das Blockierelement auf den Bremskolben zugestellt, vorzugsweise
in Anlage mit diesem gebracht, wird und schließlich für einen Druckabbau in der Fluidkammer
Hydraulikfluid aus der Fluidkammer abgeführt wird.
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Ferner
kann bei diesem Verfahren vorgesehen sein, dass zum Auflösen der
Parkbremssituation die Fluidkammer mit Hydraulikfluid beschickt
wird, bis das Blockierelement von dem Bremskolben freigegeben wird,
sodann das Blockierelement über
die Blockiereinrichtung von dem Bremskolben entfernt wird und schließlich für einen
Druckabbau in der Fluidkammer Hydraulikfluid aus der Fluidkammer
abgeführt
wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand der beiliegenden
Figuren erläutert.
Es stellen dar:
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1 einen Längsschnitt
eines ersten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Fahrzeugbremse;
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2 einen Längsschnitt
eines zweiten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Fahrzeugbremse;
und
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3 einen Graphen zur Erläuterung
der Funktionsweise der erfindungsgemäßen Bremse.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Fahrzeugbremse
im Längsschnitt
gezeigt und allgemein mit 10 bezeichnet. Diese umfasst
ein Gehäuse 12,
in welchem ein Bremskolben 14 in Richtung einer Kolbenlängsachse
A verlagerbar geführt
ist. Der Bremskolben 14 ist auf seiner in 1 linken Seite mit einem Bremsbelag 16 gekoppelt.
Dem Bremsbelag 16 gegenüberliegend
ist ein weiterer Bremsbelag 18 vorgesehen, der in einem
gegenüber
dem Bremsträger 19 schwimmend
verlagerbaren Bremssattel 20 fest angebracht ist. Zwischen
den Bremsbelägen 16 und 18 ist
eine nicht gezeigte Bremsscheibe vorgesehen.
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Der
Bremskolben 14 ist mit einem hohlzylindrischen Abschnitt 22 in
einer zylindrischen Aufnahme 24 in dem Gehäuse aufgenommen,
wobei eine Dichtung 26 eine abgedichtete Führung des
hohlzylindrischen Abschnitts 22 in der zylindrischen Aufnahme 24 in
dem Gehäuse 12 gewährleistet.
Darüber
hinaus ist der Bremskolben 14 vermittels eines flexiblen
Balgs 28 mit dem Gehäuse 12 verbunden, so
dass keine Schmutzpartikel oder dergleichen zwischen Gehäuse 12 und
Bremskolben 14 gelangen können. Der Bremskolben 14 ist
in der zylindrischen Aufnahme 24 gegen Verdrehen um die
Längsachse A
gesichert. Der Bremskolben 14 und das Gehäuse 12 schließen eine
mit Hydraulikfluid gefüllte
Fluidkammer 30 ein. Diese Fluidkammer 30 ist über einen Fluidanschluss
von einem nicht gezeigten steuerbaren Hydrauliksystem mit Hydraulikfluid
beschickbar.
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In
der Fluidkammer 30 ist eine Blockiereinrichtung 34 vorgesehen.
Die Blockiereinrichtung 34 umfasst einen Elektromotor 36 mit
einem Stator 38 und einem innerhalb des Stators 38 ausgebildeten Rotor 40.
Der Stator 38 ist in einer Statorbuchse 42 fixiert
und umfasst eine Mehrzahl von Permanentmagneten. Die Statorbuchse 42 ist
innerhalb des hohlzylindrischen Abschnitts 22 des Bremskolbens 14 in Richtung
der Längsachse
A translatorisch verlagerbar, jedoch über eine Außenverzahnung drehfest mit dem
hohlzylindrischen Abschnitt 22 gekoppelt. Der Rotor 40 ist
an seinem in 1 linken
Ende in einer Lagerscheibe 44 mit einer Welle 46 drehbar
aufgenommen, wobei die Lagerscheibe 44 in die Statorbuchse 42 eingepresst
ist und damit in dieser fixiert ist. An seinem in 1 rechten Ende ist die Welle 46 des
Rotors 40 verhältnismäßig lang
ausgebildet. Auf dem Rotor 40 sitzen eine Mehrzahl von
Spulen, welche über
Zuleitungen 48 angesteuert werden. Die Zuleitungen 48 sind
mit einem Komutator 50 verbunden, welcher über mechanisch
flexible Zuleitungen 52 ausreichender Länge mit einer Steckerbuchse 54 gekoppelt
ist. Über
der Steckerbuchse 54 lässt
sich der Elektromotor 36 elektrisch ansteuern und bestromen. Der
Komutator 50 umfasst ein rotierendes Teil 58 und ein
feststehendes Teil 60. Zwischen dem rotierenden Teil 58 und
dem feststehenden Teil 60 wirkt eine Bürstenbrücke in herkömmlicher Weise zur Übertragung
von elektrischem Strom von den Zuleitungen 52 zu den rotierenden
Spulen auf dem Rotor 40.
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An
ihrem in 1 rechten Ende
weist die Welle 46 einen außenprofilierten Zapfen 62 auf,
mit welchem die Welle 46 in eine Spindel 64 mit
Außengewinde
drehfest eingebracht ist. Die Spindel 64 steht in gewindemäßigem Eingriff
mit einem Innengewinde 66, welches in dem Gehäuse 12 eingebracht ist.
Die Spindel 64 ist über
eine Schulter 68 mit einer Stützhülse 70 zu einer gemeinsamen
translatorischen Bewegung in Richtung der Längsachse A gekoppelt. Jedoch
sind die Spindel 64 und die Stützhülse 70 drehentkoppelt.
Die Stützhülse 70 ist
wiederum über
eine Außenverzahnung
gegenüber
dem Gehäuse 12 drehfest,
jedoch in diesem in Richtung der Längsachse A translatorisch verschiebbar. Über die Schulter 68 und
die Stützhülse 70 lässt sich
eine translatorische Bewegung der Spindel 64 entlang der Längsachse
A in 1 in Richtung nach
links auf den Kolben 14 übertragen. Anders gesagt lässt sich die
Stützhülse 70 mit
ihrer in 1 gezeigten
linken Stirnfläche 72 in
Anlage mit der korrespondierenden Stirnfläche des hohlzylindrischen Abschnitts 22 des Kolbens 14 bringen
und von dieser erntfernen. Schließlich sei erwähnt, dass
die Stützhülse 70 mit der
Statorbuchse 42 über
Verbindungselemente 74 gekoppelt ist.
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Die
Fahrzeugbremse entsprechend 1 funktioniert
wie folgt:
In einer Betriebsbremssituation, in welcher eine
zwischen den Bremsbelägen 16 und 18 befindliche
(in 1 nicht gezeigte)
rotierende Bremsscheibe abzubremsen ist, wird die Fluidkammer 30 in
herkömmlicher
Weise mit Hydraulikfluid beschickt, so dass sich der Bremskolben 14 in 1 entlang der Längsachse
A nach links verschiebt und dabei beide Bremsbeläge 16 und 18 unter
Vermittlung der Schwimmsattelanordnung 20 auf die nicht
gezeigte Bremsscheibe drückt.
Nach Beendigung der Betriebsbremssituation, d.h. dann, wenn keine
Bremswirkung mehr auf die Bremsscheibe ausgeübt werden soll, wird aus der Fluidkammer 30 Hydraulikfluid
abgeführt,
so dass die Fahrzeugbremse 10 wieder die in 1 gezeigte Stellung einnimmt.
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Soll
allerdings ausgehend von der in 1 gezeigten
Position, beispielsweise beim Abstellen eines Fahrzeugs, eine Parkbremsfunktion
(Feststellbremsfunktion) aktiviert werden, so geschieht Folgendes.
Zunächst
werden wie vorstehend in Bezug auf die Betriebsbremssituation beschrieben,
die Fluidkammer 30 mit Hydraulikfluid beschickt und die Bremsbeläge 16 und 18 auf
die nicht gezeigte Bremsscheibe zugestellt und mit hinreichender
Anpresskraft an diese angepresst. Dabei bewegt sich der Bremskolben 14 aus
seiner in 1 gezeigten Position
nach links. Bei dieser Bewegung entfernt sich der hohlzylindrische
Abschnitt 22 von der Stützhülse 70.
Durch Einstellung eines geeigneten Hydraulikdrucks wird der Bremskolben 14 mit
einer bestimmten Klemmkraft auf die nicht gezeigte Bremsscheibe
gedrückt.
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Dies
ist schematisch aus 3 ersichtlich. 3 zeigt nämlich sowohl
den Hydraulikdruck – in punktierter
Linie – als
auch die Klemmkraft – in
durchgezogener Linie – während der
Aktivierung und Deaktivierung der Parkbremsfunktion der Fahrzeugbremse
gemäß 1. Der Hydraulikdruck wird
zur Aktivierung auf das Niveau pp angehoben
und erreicht dieses zum Zeitpunkt t1. Gleichzeitig
steigt die mit durchgezogener Linie gezeichnete Klemmkraft auf einen
Wert F1. In diesem Zustand wirkt auf die nicht
gezeigte Bremsscheibe eine Klemmkraft F1, welche
größer ist
als die zur Realisierung der Parkbremsfunktion erforderliche Klemmkraft
Fp.
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Nach
Erreichen dieser Position des Bremskolbens 14 wird der
Elektromotor 36 aktiviert. Dabei dreht sich der Rotor 40 und
treibt die Spindel 64 rotatorisch an. Diese dreht sich
innerhalb des Innengewindes 66 und bewegt sich dadurch
in 1 entlang der Längsachse
A nach links. Sie drückt über die Schulter 68 auf
die Stützhülse 70 und
verschiebt diese ebenfalls in 1 in
Richtung der Längsachse
A nach links. Dadurch nähert
sich die Stirnfläche 62 wieder
der ihr gegenüberliegenden
Stirnfläche
des hohlzylindrischen Abschnitts 22 des Bremskolbens 14 an
und legt sich schließlich
an diese an.
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Der
translatorischen Bewegung der Spindel 64 und der Stützhülse 70 folgt
der Motor 36. Im einzelnen wird die Statorbuchse 42 über die
Stützhülse 70 nach
links verlagert. Gleichermaßen
wird der Rotor 40 in entsprechender Weise durch die Spindel 64 nach
links verschoben. Die translatorische Bewegung der Stützhülse 70 sowie
des Motors 36 endet dann, wenn die Stirnfläche 62 sich
wieder in Anlage mit der ihr gegenüberliegenden Stirnfläche des
hohlzylindrischen Abschnitts 22 befindet. Sodann stoppt der
Elektromotor 36 automatisch. Er ist derart leistungsschwach
ausgelegt, dass er eine weitere Verlagerung in 1 nach links unter Wirkung der Spindel 64 innerhalb
des Gewindes 66 nicht bewirken kann.
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Dieser
Zustand der erneuten Anlage der Stützhülse 70 an dem hohlzylindrischen
Abschnitt 22 entspricht dem Zeitpunkt t2 gemäß 3.
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Ist
dieser Zustand erreicht, wird Hydraulikfluid aus der Fluidkammer 30 abgeführt, wobei
sich die Bremsscheiben 16 und 18 aufgrund ihrer
Eigenelastizität
und eines nicht gezeigten Rückstellmechanismus
tendenziell auseinanderbewegen. Dies führt dazu, dass der Bremskolben 14 mit
seinem hohlzylindrischen Abschnitt 22 auf die Stützhülse 70 gedrückt wird,
welche ihrerseits über
die Schulter 68 auf die Spindel 64 drückt. Das
Außengewinde
der Spindel 64 sowie das Innengewinde 66 des Gehäuses 12 sind derart
ausgebildet, dass sie bei axialer Belastung selbsthemmend sind.
Dies bedeutet, dass die von den Bremsbelägen 16 und 18 herrührenden über den Bremskolben 14 und
die Stützhülse 70 auf
die Spindel 64 ausgeübten
Axialkräfte
eine Hemmung der Spindel 64 in dem Außengewinde 66 bewirken.
Die Spindel 64 blockiert also eine Axialbewegung der gesamten
Anordnung in 1 nach
rechts. Bis diese Hemmungswirkung eintritt fällt die Klemmkraft zunächst ab.
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Der
Klemmkraftabfall ist in 3 mit
dem Verlauf der durchgezogenen Linie zwischen den Zeitpunkten t2 und t3 gezeigt.
Sobald die Klemmkraft den Wert Fp erreicht,
ist die Selbsthemmungswirkung voll wirksam, so dass keine weitere
Verlagerung des Bremskolbens 14 in 1 nach rechts erfolgen kann. Sodann erfolgt
ein weiterer Abbau des Hydraulikdrucks in der Fluidkammer 30 bis
dieser schließlich zum
Zeitpunkt t4 den Wert Null erreicht.
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In
diesem Zustand befindet sich die Fahrzeugbremse in ihrem Parkbremszustand,
d.h. der Bremskolben 14 ist durch die Blockiereinrichtung 34 nahe
des Gehäuses 12 arretiert,
wobei die Bremsbeläge 16 und 18 mit
hinreichend großer
Klemmkraft Fp auf die Bremsscheibe drücken.
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Zum
Lösen des
Parkbremszustands und zur Freigabe der Bremsscheibe ist es nun erforderlich, den
Hydraulikdruck innerhalb der Fluidkammer 30 zunächst wieder
zu erhöhen.
Ausgehend vom Zeitpunkt t5 gemäß 3 wird der Hydraulikdruck
wieder auf den Wert pp erhöht. Bei
Erreichen des Zeitpunkts t6 erreicht die über den
Hydraulikdruck in der Fluidkammer 30 ausgeübte Klemmkraft
der Bremsbeläge 16 und 18 auf
die Bremsscheibe den Klemmkraftwert Fp.
Bei weiter ansteigendem Druck erhöht sich auch die Klemmkraft
Fp auf den Kraftwert F2,
der bei Erreichen des Hydraulikdrucks pp zum
Zeitpunkt t6 erreicht wird. In diesem Zustand
ist die Selbsthemmungswirkung des Außengewindes zur Spindel 64 in
Zusammenwirkung mit dem Innengewinde 66 aufgehoben, so
dass der Elektromotor 36 wieder wirksam werden kann.
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Der
Elektromotor 36 wird angesteuert und dreht sich derart,
dass er die Spindel 64 in 1 entlang
der Längsachse
A nach rechts in das Innengewinde 66 hineindreht. Dabei
verlagert sich der Rotor 40 zusammen mit der Spindel 64 ebenfalls
nach rechts. Über
die Lagerscheibe 44 und die Statorhülse 42 wird auch die
Stützhülse 70 in 1 nach rechts gedrückt, so
dass sich die Stirnfläche 72 von
der ihr gegenüberliegenden
Stirnfläche
des hohlzylindrischen Abschnitts 22 entfernt. Schließlich nimmt
die Anordnung bestehend aus Motor 36, Statorhülse 42, Lagerscheibe 44 und
Stützhülse 70 zusammen
mit der Spindel 64 die in 1 gezeigte
Position ein.
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Dieser
Zustand wird gemäß 3 zum Zeitpunkt t8 erreicht. Dabei wird der Hydraulikdruck
pp innerhalb der Fluidkammer 30 weiter
aufrechterhalten. Sobald die Stützhülse 70 wieder
in ihre in 1 gezeigte
Position zurückbewegt
wurde, kann Hydraulikfluid aus der Fluidkammer 30 abgeführt werden
und der Hydraulikdruck in der Fluidkammer 30 abgebaut werden.
Dies geschieht ausgehend vom Zeitpunkt t9 bis
hin zum Zeitpunkt t10 gemäß 3. Dies bedeutet, dass bei
gelöster
Blockiereinrichtung 34 nunmehr auch der Hydraulikdruck
in der Fluidkammer 30 abgebaut wird, so dass die Bremse
wieder ihren in 1 gezeigten
relaxierten Ausgangszustand einnehmen kann.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Fahrzeugbremse 110.
Zur Erleichterung der Beschreibung und zur Vermeidung von Wiederholungen
sollen für
gleichartige oder gleichwirkende Komponenten dieselben Bezugszeichen
wie bei der Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels gemäß 1 verwendet werden, jedoch
mit der Ziffer "1" vorangestellt. Im
Folgenden werden lediglich die Unterschiede zu der Ausführungsform
aus 1 beschrieben.
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Das
zweite Ausführungsbeispiel
gemäß 2 unterscheidet sich von
dem ersten Ausführungsbeispiel
gemäß 1 in der Ausführung der Blockiereinrichtung.
In die Fluidkammer 130 ragt ein in dem Gehäuse 112 abgedichtet
festgelegter Gewindebolzen 180. Mit dem Außengewinde
des Gewindebolzens 180 steht ein korrespondierendes Innengewinde
eines Blockierelements 182 in Eingriff. Das Blockierelement 182 ist
mit einem Kontaktkopf 184 versehen, mit welchem es in eine
korrespondierende Ausnehmung 186 in dem Bremskolben 114 eingreifen
kann. Das Blockierelement 182 umfasst ferner einen im Wesentlichen
zylindrischen Schaft 188, in dessen Hohlraum das vorstehend
angesprochene Innengewinde ausgebildet ist. Auf dem Außenumfang des
zylindrischen Schafts 188 ist dieser mit einer Kerbverzahnung
versehen, deren Kerben in Richtung der Längsachse A verlaufen. Mit der
Kerbverzahnung steht eine Rotorhülse 190 in
Eingriff. Die Rotorhülse 190 ist
demnach drehfest mit dem Blockierelement 182 gekoppelt,
lässt sich
jedoch in Richtung der Längsachse
A auf dem Schaft 188 relativ zu dem Blockierelement 182 verschieben.
Auf der Rotorhülse 190 ist
eine Mehrzahl von Permanentmagneten 192 fest angebracht.
Diese Permanentmagneten 192 sind von einer Mehrzahl von
Spulenanordnungen 194 umgeben, die im Inneren einer Statorhülse 196 angeordnet
sind. Die Statorhülse 196 ist
mit ihrem in 2 gezeigten
rechten Ende fest in das Gehäuse 112 eingepresst.
Die Statorhülse 196 weist an
ihrem in 2 linken Ende
einen Flansch 198 auf, mit welchem sie an der Rotorhülse 190 angreift
und diese in einer festen axialen Position bezüglich des Gehäuses 112 hält.
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2 ist ferner zu entnehmen,
dass Zuleitungen 152 über
ein Zuleitungselement 199 den einzelnen Spulen der Spulenanordnungen 194 zugeführt werden.
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Die
Fahrzeugbremse 110 gemäß 2 funktioniert genauso wie
die Fahrzeugbremse 10 gemäß 1 bezüglich
ihrer Aktivierung bzw. Deaktivierung. Hierzu sei auch auf den Graph
gemäß 3 verwiesen. Im Einzelnen
wird der Aktivierung der Blockiereinrichtung, d.h. dann, wenn der
Bremskolben 114 bereits auch in 2 nach links verlagert wurde und auf
die Bremsscheiben drückt,
der Motor 136 bestromt, so dass sich der Rotor 140 relativ
zu dem Stator 138 dreht. Aufgrund der durch die Keilverzahnung realisierten
Drehkopplung von Rotorhülse 190 und Schaft 188 wird
das Blockierelement 182 drehangetrieben. Dabei bewegt es
sich aufgrund der gewindemäßigen Kopplung
mit dem Gewindebolzen 180 zugleich in Richtung der Längsachse
A translatorisch in 2 nach
links. Es wird somit mit seinem Kontaktkopf 184 auf den
Bremskolben 114 zu verlagert bis es schließlich diesen
kontaktiert. Während
dieser translatorischen Bewegung des Blockierelements 182 in Richtung
der Längsachse
A verharren die Motorkomponenten, Stator 138 und Rotor 140,
jedoch in ihrer in 2 gezeigten
Axiallage. Insbesondere wird der Rotor 140 durch die Statorhülse 196,
d.h. durch deren Flansch 198, in der in 2 gezeigten Axialposition gehalten. Sobald
der Kontaktkopf 184 in Kontakt mit der Ausnehmung 186 gelangt
und sich an diese anlegt, folgt keine weitere Zustellbewegung mehr,
da der Motor entsprechend leistungsschwach ausgelegt ist. Wie vorstehend
mit Bezug auf 3 erläutert, wird
nun der Druck innerhalb dieser Hydraulikdruckkammer 130 abgebaut,
so dass der Bremskolben 114 auf das Blockierelement 182 in 2 nach rechts drückt. Dies
führt wiederum
zu einer Selbsthemmungswirkung der zwischen Blockierelement 182 und
Gewindebolzen 180 zusammenwirkenden Gewinde. Dadurch blockiert
die Biockiereinrichtung 136 eine weitere Axialbewegung
des Kolbens 114.
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Auch
das Lösen
der Feststellbremse folgt wie mit Bezug auf 3 erläutert.
Wiederum wird der Hydraulikdruck innerhalb der Hydraulikfluidkammer 130 erhöht, so dass
es zu einer mechanischen Entkopplung zwischen dem Kontaktkopf 184 und
der Ausnehmung 186 kommt, wobei die Selbsthemmungswirkung
aufgehoben wird. Sodann wird das Blockierelement 182 über den
Motor zurückgefahren. Schließlich kann
wieder Hydraulikfluid aus der Fluidkammer 130 abgelassen
werden, so dass die Bremse ihren in 2 gezeigten
Zustand einnehmen kann.
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Mit
den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen wurde eine
Fahrzeugbremse erläutert,
welche in einer Betriebsbremssituation in herkömmlicher Weise hydraulisch
betätigt
werden kann und in einer Parkbremssituation elektromechanisch betätigt werden
kann. Die Vorteile der Ausführungsbeispiele
liegen darin, dass der Motor relativ leistungsschwach ausgelegt
werden kann, da er kaum Last aufnehmen muss, dass keine dynamischen
Fluiddichtungen erforderlich sind, da sämtliche zueinander bewegten
Teile innerhalb der Fluidkammer angeordnet sind, und dass die gesamte
Fahrzeugbremse relativ kompakt und kleinvolumig ausgebildet werden kann.