DE10320855A1 - Implantat mit einer Gewindebohrung für eine Knochenschraube - Google Patents
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Abstract
Um bei einem Implantat mit einer Gewindebohrung zur Aufnahme einer in diese eingeschraubten Knochenschraube die Einschraubposition der Knochenschraube optimal zu fixieren, wird vorgeschlagen, daß an dem Implantat in Bohrungsrichtung neben der Gewindebohrung ein Fixierkörper gehalten ist, der eine mit der Bohrung fluchtende Öffnung mit einem Durchmesser aufweist, der kleiner ist als der Außendurchmesser der Außenkante der Gewindegänge der Knochenschraube, und daß der Fixierkörper aus einem Material besteht, das so weich ist, daß sich die Gewindegänge der Knochenschraube beim Einschrauben in die Gewindebohrung des Implantates in dieses Material eingraben oder dieses verdrängen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Implantat mit einer Gewindebohrung zur Aufnahme einer in diese eingeschraubten Knochenschraube.
- Implantate werden an Knochen häufig mittels Knochenschrauben festgelegt, die selbst ein Gewinde zur Aufnahme der Knochenschraube tragen. Die Knochenschraube wird dann sowohl in das Implantat als auch in den Knochen eingeschraubt. Dies kann beispielsweise zur Fixierung von Knochenbruchstücken notwendig sein, auf diese Weise soll erreicht werden, daß diverse Knochenbruchstücke über das Implantat für die Heilung fest miteinander verbunden werden. Derartige Implantate können als Knochenplatten ausgeführt werden oder auch als Markraumnägel, die in den Markraum eingesetzt werden und durch die Wand des umgebenden Röhrenknochens hindurch mit den Knochenfragmenten verschraubt werden.
- Es hat sich herausgestellt, daß sich die Knochenschrauben während des Heilungsprozesses lockern können. Dies geschieht insbesondere in der Rehabilitationsphase durch Bewegungen, die ein Patient ausführt. Dabei können sich die Knochenschrauben in der Gewindebohrung leicht verkippen, da immer etwas Spiel zwischen der Knochenschraube und der Gewindebohrung vorhanden ist. Auch eine leichte Drehbewegung ist möglich, und diese kann zum Ausdrehen der Knochenschraube führen.
- Es ist Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes Implantat so auszubilden, daß ein derartiges unbeabsichtigtes Lockern oder gar Ausdrehen der Knochenschraube verhindert wird.
- Diese Aufgabe wird bei einem Implantat der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an dem Implantat in Bohrungsrichtung neben der Gewindebohrung ein Fixierkörper gehalten ist, der eine mit der Bohrung fluchtende Öffnung mit einem Durchmesser aufweist, der kleiner ist als der Außendurchmesser der Gewindegänge der Knochenschraube, und daß der Fixierkörper aus einem Material besteht, das so weich ist, daß sich die Gewindegänge der Knochenschraube beim Einschrauben in die Gewindebohrung des Implantates in dieses Material eingraben oder dieses verdrängen.
- Man stellt mit diesem Fixierkörper sozusagen eine Schraubenbremse her, in der die eingeschraubte Knochenschraube im Preßsitz gehalten wird. Dadurch wird ein Verkippen der Knochenschraube in der Gewindebohrung verhindert, und dies führt auch dazu, daß das Ausdrehen der Knochenschraube bei Körperbewegungen unterbleibt. Die Gewindegänge der Knochenschraube verformen das Material des Fixierkörpers und erhalten auf diese Weise den gewünschten festen Halt in der Gewindebohrung. Dabei ist von Bedeutung, daß die Knochenschraube durch das Einschrauben in die Gewindebohrung beim Einschraubvorgang selbst sicher geführt wird und die Verformung des Fixierkörpers daher in genau definierter Weise vornehmen kann. Es besteht also nicht die Gefahr, daß die Knochenschraube beim Einsetzen durch den Fixierkörper aus der gewünschten Richtung abgelenkt wird, denn diese gewünschte Richtung wird durch die Gewindebohrung des Implantates eindeutig festgelegt.
- Der Fixierkörper zeigt vorzugsweise ein gummielastisches Verhalten, so daß er der Knochenschraube elastisch ausweichen kann und sich dann elastisch an diese anlegt.
- Er kann beispielsweise aus Kunststoff bestehen.
- Bei einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß der Fixierkörper als konzentrisch zur Gewindebohrung angeordneter Ring ausgebildet ist.
- Zwischen dem Ring und der Gewindebohrung kann ein Abstand bestehen, so daß die Knochenschraube zunächst ohne Kontakt mit dem Fixierkörper in die Gewindebohrung eingeschraubt werden kann und erst dann beim weiteren Einschrauben mit dem Fixierkörper in Kontakt kommt.
- Günstig ist es, wenn der Ring in eine innere Umfangsnut der Gewindebohrung eingesetzt ist, dann finden sich in Einschraubrichtung gesehen auf beiden Seiten des Rings Gewindegänge für die Knochenschraube. Es ist aber auch möglich, daß der Ring in eine innere Umfangsnut einer Verlängerung der Gewindebohrung eingesetzt ist, dann sind Gewindegänge für die Knochenschraube im Implantat nur auf einer Seite des Ringes vorgesehen, und zwar derart, daß die Knochenschraube zunächst in die Gewindegänge der Gewindebohrung eingeschraubt wird und dann in den Fixierkörper.
- Günstig ist es, wenn der Ring geschlitzt ist, dies erleichtert das Einsetzen in die innere Umfangsnut.
- Bei einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß die Gewindebohrung in der Wand eines rohrförmigen Implantates angeordnet ist und der Fixierkörper als in den Innenraum des rohrförmigen Implantates ein gesetzter Stopfen ausgebildet ist. Eine solche Ausgestaltung ist insbesondere dann günstig, wenn das Implantat die Form eines Markraumnagels hat.
- In dem Fixierkörper können mehrere mit Gewindebohrungen für Knochenschrauben des Implantates fluchtende Öffnungen vorgesehen sein, so daß man mit einem Fixierkörper mehrere Knochenschrauben in ihren Gewindebohrungen festlegen kann.
- Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichen der näheren Erläuterung. Es zeigen:
-
1 : eine Seitenansicht eines Markraumnagels mit einer eingedrehten Knochenschraube und einer Schraubenbremse in Form eines in den Markraumnagel eingesetzten Stopfens; -
2 : eine Schnittansicht längs Linie 2-2 in1 und -
3 : eine Teilschnittansicht ähnlich2 bei einem abgewandelten Ausführungsbeispiel mit einer Schraubenbremse in Form eines in das Implantat eingesetzten Ringes. - In den
1 und2 ist ein Markraumnagel1 dargestellt, der im wesentlichen rohrförmig ausgebildet ist und mit einer stumpfen Spitze2 in den Markraum eines Markraumnagels eingeführt werden kann, um Wandstücke dieses Röhrenknochens über den Markraumnagel1 zu fixieren. Im rohrförmigen Schaft3 des Markraumnagels1 sind mehrere diametrale Durchgangsbohrungen3 vorgesehen, die an einer Seite des Markraumnagels1 in der Wand des Markraumnagels1 Gewindegänge4 zur Aufnahme der Gewindegänge5 einer Knochenschraube6 aufweisen, während derartige Gewindegänge auf der gegenüberliegenden Wandseite des Markraumnagels1 fehlen, dort hat die Durchgangsbohrung3 einen Durchmesser, der etwas größer ist als der Außendurchmesser der Knochenschraube6 , so daß diese ohne Einschrauben durch diesen Teil der Durchgangsbohrung3 hindurchgesteckt werden kann. - Von der Oberseite her ist in den Innenraum
7 des Markraumnagels1 ein Kunststoffstopfen7 aus einem gummielastischen Material eingesteckt, der im Bereich der Durchgangsbohrung3 mit dieser fluchtend eine Durchgangsbohrung8 aufweist. Der Innendurchmesser dieser Durchgangsbohrung8 ist kleiner als der Außendurchmesser der Gewindegänge5 der Knochenschraube6 , so daß sich diese Gewindegänge5 beim Einschrauben der Knochenschraube6 in das Material des Kunststoffstopfens7 eingraben und dieses Material dabei verdrängen. Der Kunststoffstopfen7 besteht vorzugsweise aus einem elastischen Material, so daß sich das Material nach dem Einschrauben der Knochenschraube6 wieder elastisch an die Gewindegänge5 der Knochenschraube6 anlegt und dadurch die Knochenschraube6 in der Durchgangsbohrung3 festlegt. Dadurch wird das Spiel der Knochenschraube6 in der Durchgangsbohrung3 verhindert, auch verhindert wird ein unbeabsichtigtes Herausdrehen der Knochenschraube aus den Gewindegängen4 der Durchgangsbohrung3 . - Im Markraumnagel
1 sind mehrere Durchgangsbohrungen3 übereinander angeordnet, und jeder dieser Durchgangsbohrungen ist eine entsprechende Durchgangsbohrung im Kunststoffstopfen7 zugeordnet, so daß in alle Durchgangsbohrungen3 Knochenschrauben eingeschraubt werden können, die dann durch denselben Kunststoffstopfen7 in ihrer eingeschraubten Lage fixiert werden. - Während bei dem Ausführungsbeispiel der
1 und2 die Knochenschrauben6 im eingeschraubten Zustand durch eine Schraubenbremse in Form eines Kunststoffstopfens festgelegt werden, wird bei dem Ausführungsbeispiel der3 als Schraubenbremse ein Kunststoffring9 verwendet, der in eine innere Umfangsnut10 der Durchgangsbohrung3 eingesetzt ist, zu diesem Zweck ist der Kunststoffring9 geschlitzt ausgeführt. - Die in
3 dargestellte Ausführung eignet sich besonders für einen massiven Markraumnagel, der also im Bereich der Durchgangsbohrung3 keinen rohrförmigen Innenraum aufweist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist zwischen den Gewindegängen4 der Durchgangsbohrung3 und der Umfangsnut10 , die den Kunststoffring9 aufnimmt, ein Abstand vorgesehen, dazwischen umgibt die Durchgangsbohrung3 die Knochenschraube6 im Abstand, ohne in die Gewindegänge5 der Knochenschraube6 einzugreifen. - Auch bei diesem Ausführungsbeispiel besteht der Kunststoffring
9 vorzugsweise aus einem gummielastischen Material, welches sich an die eingeschraubte Knochenschraube6 anlegt und die Gewindegänge5 und damit die Knochenschraube6 gegen ein Verkippen und Verdrehen sichert.
Claims (10)
- Implantat mit einer Gewindebohrung zur Aufnahme einer in diese eingeschraubten Knochenschraube, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Implantat (
1 ) in Bohrungsrichtung neben der Gewindebohrung (3 ,4 ) ein Fixierkörper (7 ;9 ) gehalten ist, der eine mit der Gewindebohrung (3 ,4 ) fluchtende Öffnung (8 ) mit einem Durchmesser aufweist, der kleiner ist als der Außendurchmesser der Außenkante der Gewindegänge (5 ) der Knochenschraube (6 ), und daß der Fixierkörper (7 ;9 ) aus einem Material besteht, das so weich ist, daß sich die Gewindegänge (5 ) der Knochenschraube (6 ) beim Einschrauben in die Gewindebohrung (3 ,4 ) des Implantates (1 ) in dieses Material eingraben oder dieses verdrängen. - Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fixierkörper (
7 ;9 ) gummielastisches Verhalten zeigt. - Implantat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Fixierkörper (
7 ;9 ) aus Kunststoff besteht. - Implantat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Fixierkörper (
9 ) als konzentrisch zur Gewindebohrung (3 ,4 ) angeordneter Ring ausgebildet ist. - Implantat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ring und der Gewindebohrung (
3 ,4 ) ein Abstand besteht. - Implantat nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring in eine innere Umfangsnut (
10 ) der Gewindebohrung (3 ,4 ) eingesetzt ist. - Implantat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring geschlitzt ist.
- Implantat nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (
9 ) in eine innere Umfangsnut (10 ) einer Verlängerung der Gewindebohrung (3 ,4 ) eingesetzt ist. - Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindebohrung (
3 ,4 ) in der Wand eines rohrförmigen Implantates (1 ) angeordnet und der Fixierkörper (7 ) als in den Innenraum des rohrförmigen Implantates (1 ) eingesetzter Stopfen ausgebildet ist. - Implantat nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Fixierkörper (
7 ) mehrere mit Gewindebohrungen (3 ,4 ) für Knochenschrauben (6 ) des Implantates (1 ) fluchtende Öffnungen (8 ) vorgesehen sind.
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