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Die
vorliegende Erfindung betrifft mehrere Verfahren zum Bestimmen der
Tiefe einer vergrabenen Struktur in einem Halbleiterwafer.
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Die
Elektronik wird heutzutage von mikroelektronischen Bauelementen
mit integrierten Schaltkreisen dominiert. Solche integrierte Schaltkreise
bestehen aus einer komplexen Anordnung elektronischer Strukturen,
die in mehreren übereinander
angeordneten Ebenen auf einem gemeinsamen Halbleitersubstrat, auch
als Chip bezeichnet, miteinander verschaltet sind. Die Herstellung
dieser Schaltkreise ist gekennzeichnet durch eine komplizierte Aufeinanderfolge
verschiedener Prozessschritte.
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Eine
der Hauptanforderungen der Halbleiterindustrie stellt die stetige
Leistungssteigerung durch immer schnellere Schaltkreise dar, welche
verknüpft ist
mit der Miniaturisierung der elektronischen Strukturen. Im Zuge
dieser Entwicklung ist man dazu übergegangen,
die Strukturen bei der Fertigung der Chips auf einer Halbleiterscheibe,
im Weiteren auch Halbleiterwafer genannt, zum Teil beispielsweise
in Ätzgräben, welche
in den Halbleiterwafer geätzt
werden, anzuordnen, so dass sie als vergrabene Strukturen weniger
Platz auf der Oberfläche
des Halbleiterwafers beanspruchen.
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Mit
der Miniaturisierung der elektronischen Strukturen steigen die Anforderungen
an die Präzision
der eingesetzten Herstellungsprozesse. Gleichzeitig ist man auf
präzise
Messverfahren angewiesen, um die exakte Lage sowie die genaue geometrische
Ausdehnung der Strukturen zu bestimmen. Hierbei kommt insbesondere
der Bestimmung der Tiefe vergrabener Strukturen eine große Bedeutung zu,
da dieser Parameter einen wesentlichen Einfluss auf die Funktionalität der Schaltkreise ausüben kann.
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Zum
Bestimmen der Tiefe einer vergrabenen Struktur ist es bekannt, den
Halbleiterwafer im Bereich dieser Struktur zu brechen und die Bruchkante mithilfe
eines Rasterelektronenmikroskops zu untersuchen. Anhand des hierdurch
aufgenommenen Abbildes der Bruchkante kann die Tiefe der vergrabenen
Struktur ermittelt werden.
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Durch
das erforderliche Brechen des Halbleiterwafers gestaltet sich dieses
Verfahren jedoch aufwändig
und langwierig. Darüber
hinaus wird der Halbleiterwafer durch das Brechen zerstört, wodurch das
Verfahren äußerst kostenintensiv
ist. Da das Verfahren ferner nicht an den in die weiterführende Produktion
gehenden Produktwafern angewendet werden kann, kann es zu Abweichungen
zwischen der gemessenen Tiefe einer Struktur und der Tiefe einer entsprechenden
Struktur eines Produktwafers kommen.
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Alternativ
ist zum Bestimmen der Tiefe einer vergrabenen Struktur zwar bekannt,
die Tiefe indirekt über
die beim Ätzen
vergleichbarer Strukturen in planare Testwafer ermittelten Ätzraten
abzuschätzen. Entsprechend
werden auch bei diesem Verfahren nicht die Tiefen von Strukturen
an den Produktwafern gemessen, so dass die abgeschätzten Werte
von den Tiefen der Strukturen bei Produktwafern abweichen können.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein zerstörungsfreies,
kostengünstiges und
schnelles Verfahren zum Bestimmen der Tiefe einer eingegrabenen
Struktur in einem Halbleiterwafer bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird durch unterschiedliche Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen 1, 7
und 12 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Gemäß einem
ersten erfindungsgemäßen Verfahren
zum Bestimmen der Tiefe einer vergrabenen Struktur in einem Halbleiterwafer
wird in einem ersten Schritt der Halbleiterwafer unter einem vorgegebenen
Einfallswinkel zu einer Oberfläche
des Halbleiterwafers mit elektromagnetischer Strahlung eines Wellenlängenbereichs
bestrahlt, wobei die eingesetzten Wellenlängen im Infrarotbereich liegen.
In einem zweiten Schritt wird die Intensität der reflektierten Strahlung
in Abhängigkeit
der Wellenzahl des Wellenlängenbereichs
der eingestrahlten elektromagnetischen Strahlung unter einem dem
Einfallswinkel entsprechenden Reflexionswinkel zur Oberfläche des
Halbleiterwafers aufgenommen. Aus dem aufgenommenen Intensitätsverlauf,
welcher Informationen über
konstruktive und destruktive Interferenzen von an der Oberfläche des
Halbleiterwafers und an der vergrabenen Struktur reflektierter Strahlung
und infolgedessen eine strukturelle Tiefeninformation des Halbleiterwafers
enthält,
wird anschließend
in einem dritten Schritt die Tiefe der vergrabenen Struktur bestimmt.
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Dieses
Verfahren ermöglicht
ein zerstörungsfreies
Bestimmen der Tiefe einer vergrabenen Struktur in einem Halbleiterwafer,
so dass Kosten als auch Zeit eingespart werden können. Zugleich ist das Verfahren
auf einen Produktwafer anwendbar und kann unmittelbar nach einem
Herstellungsprozess der vergrabenen Struktur durchgeführt werden.
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Das
Bestimmen der Tiefe der vergrabenen Struktur erfolgt vorzugsweise
durch eine Frequenzanalyse des Intensitätsverlaufs, in welcher aus
der im Intensitätsverlauf
enthaltenen Information über
konstruktive und destruktive Interferenzen auf die optischen Gangunterschiede
zwischen der an der Oberfläche
des Halbleiterwafers und an der vergrabenen Struktur reflektierten
Strahlung und damit auf die Tiefe der vergrabenen Struktur geschlossen
werden kann.
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Alternativ
kann das Bestimmen der Tiefe der vergrabenen Struktur durch Vergleichen
des gemessenen Intensitätsverlaufs mit
einem anhand eines Modells berechneten Intensitätsverlaufs erfolgen. In dieses
Modell gehen optische Materialparameter des Halbleiterwafers wie
etwa Brechungsindizes ein.
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Um
hierbei die Genauigkeit des Bestimmens der Tiefe der vergrabenen
Struktur zu erhöhen,
erfolgt das Bestrahlen des Halbleiterwafers vorzugsweise mit elektromagnetischer
Strahlung mit verschiedenen Polarisationen. Der jeweilige durch
die Reflexion veränderte
Polarisationszustand des gemessenen Intensitätsverlaufs wird als zusätzlicher Parameter
in dem Modell berücksichtigt.
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Als
ein zweites zerstörungsfreies
erfindungsgemäßes Verfahren
zum Bestimmen der Tiefe einer vergrabenen Struktur in einem Halbleiterwafer
wird vorgeschlagen, in einem ersten Schritt den Halbleiterwafer
unter verschiedenen Einfallswinkeln zu einer Oberfläche des
Halbleiterwafers mit elektromagnetischer Strahlung einer vorgegebenen
Wellenlänge,
welche im Infrarotbereich liegt, zu bestrahlen. In einem zweiten
Schritt wird die Intensität
der reflektierten Strahlung unter einem dem jeweiligen Einfallswinkel
entsprechenden Reflexionswinkel zur Oberfläche des Halbleiterwafers aufgenommen.
Anschließend
lässt sich
in einem dritten Schritt aus dem aufgenommenen Intensitätsverlauf,
welcher wiederum Informationen über
konstruktive und destruktive Interferenzen von an der Oberfläche des
Halbleiterwafers und an der vergrabenen Struktur reflektierter Strahlung
und damit eine strukturelle Tiefeninformation des Halbleiterwafers
enthält,
die Tiefe der vergrabenen Struktur bestimmen. Entsprechend weist
dieses zerstörungsfreie
Verfahren die mit dem ersten erfindungsgemäßen Verfahren bezeichneten
Vorteile auf.
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Vorzugsweise
erfolgt das Bestimmen der Tiefe der vergrabenen Struktur durch eine
Reflexionswinkel bestimmte Fourieranalyse des Intensitätsverlaufs.
Hierbei wird aus der im Intensitätsverlauf enthaltenen
Information über
konstruktive und destruktive Interferenzen auf die optischen Gangunterschiede zwischen
der an der Oberfläche
des Halbleiterwafers und an der vergrabenen Struktur reflektierten
Strahlung und damit auf die Tiefe der vergrabenen Struktur geschlossen.
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Das
Bestimmen der Tiefe der vergrabenen Struktur kann auch wahlweise
durch Vergleichen des gemessenen Intensitätsverlaufs mit einem anhand eines
Modells berechneten Intensitätsverlaufs
erfolgen. Vorzugsweise wird der Halbleiterwafer hierbei mit elektromagnetischer
Strahlung mit verschiedenen Polarisationen bestrahlt und der jeweilige
Polarisationszustand des gemessenen Intensitätsverlaufs zusätzlich in
dem Modell berücksichtigt.
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Fernerhin
kann zur zerstörungsfreien
Bestimmung der Tiefe einer vergrabenen Struktur in einem Halbleiterwafer
ein drittes erfindungsgemäßes Verfahren
durchgeführt
werden, bei dem in einem ersten Schritt der Halbleiterwafer unter
einem vorgegebenen Einfallswinkel zu einer Oberfläche des Halbleiterwafers
mit elektromagnetischer Strahlung mit einer definierten Polarisation
bestrahlt wird, wobei die elektromagnetische Strahlung eine Wellenlänge im Infrarotbereich
aufweist. In einem zweiten Schritt wird der Polarisationszustand
der an dem Halbleiterwafer reflektierten elektromagnetischen Strahlung
unter einem dem Einfallswinkel entsprechenden Reflexionswinkel zur
Oberfläche
des Halbleiterwafers bestimmt. Aus der Überlagerung der an der Oberfläche des
Halbleiterwafers und an der vergrabenen Struktur reflektierten Strahlung
resultiert eine Änderung
des Polarisationszustandes, welche in einem dritten Schritt mit
einer anhand eines Modells berechneten Änderung des Polarisationszustandes
mit der Tiefe der vergrabenen Struktur verglichen wird, um die Tiefe
der vergrabenen Struktur zu bestimmen. Auch dieses zerstörungsfreie
Verfahren zeichnet sich durch die in Zusammenhang mit dem ersten
erfindungsgemäßen Verfahren
beschriebenen Vorteile aus.
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Zur
Durchführung
dieses Verfahrens wird vorzugsweise ein gängiges Ellipsometer eingesetzt, mit
welchem sich Änderungen des
Polarisationszustandes von an einer Probe reflektierter Strahlung einfach
und problemlos bestimmen lassen.
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Alle
erfindungsgemäßen Verfahren
verwenden zum Bestrahlen des Halbleiterwafers elektromagnetische
Strahlung mit Wellenlängen
im Infrarotbereich. Mit Hilfe dieser Strahlung lässt sich im Gegensatz zu Strahlung
mit Wellenlängen
im optisch sichtbaren Bereich die Tiefe einer Struktur im Bereich mehrerer μm bestimmen,
da sich diese Strahlung durch eine geringe Absorption und damit
eine hohe Eindringtiefe in den im wesentlichen aus Silizium bestehenden
Halbleiterwafern auszeichnet. Zudem werden durch die eingesetzte
Strahlung Streueffekte an der vergrabenen Strukur und damit laterale
Details, welche das Bestimmen der Tiefe negativ beeinflussen können, unterdrückt, da
die Wellenlängen
der Strahlung, welche etwa im Bereich von 2 bis 20 μm liegen,
wesentlich größer sind
als die lateralen Dimensionen der vergrabenen Struktur, welche etwa
im Bereich von 100 nm anzusetzen sind. Hierdurch wirkt der Halbleiterwafer
aufgrund einer durch die vergrabene Struktur hervorgerufenen Materialänderung
als scheinbar homogenes Schichtensystem mit unterschiedlichen Brechungsindizes,
an welchem Reflexion stattfindet.
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Um
dieses Schichtenverhalten noch besser auszunutzen, ist das bzw.
sind die Verfahren vorzugsweise zum Bestimmen der Tiefe einer ein
regelmäßiges Muster
aufweisenden Struktur in einem Halbleiterwafer ausgelegt, wobei
das Bestrahlen des Halbleiterwafers großflächig erfolgt, um eine räumliche
Mittelung von Reflexionen an einer Vielzahl von Strukturelementen
des regelmäßigen Musters
zu erzielen.
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Die
vorstehenden Verfahren sind auch zum Bestimmen der Tiefe von innerhalb
des Halbleiterwafers sich geometrisch ausdehnenden Strukturen, versteckten
Strukturen oder auch gewollten Einschlussvolumina geeignet, sofern
Reflexionen an diesen Strukturen stattfinden.
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Erfindungsgemäß wird bei
den vorgeschlagenen Verfahren das durch die elektromagnetische Strahlung
im Infrarotbereich hervorgerufene annähernd homogene Schichtenverhalten
des Halbleiterwafers und der vergrabenen Struktur ausgenutzt.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Ablaufdiagramm einer
ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 eine schematische Schnittdarstellung einer
Oberseite eines Grabenstrukturen aufweisenden Halbleiterwafers mit
interferierenden elektromagnetischen Teilstrahlen,
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3 eine Messanordnung mit
einem Michelson-Interferometer
zum Durchführen
des Verfahrens nach 1,
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4 ein schematisches Interferenzspektrum
und eine weitere schematische Schnittdarstellung der Oberseite des
Halbleiterwafers mit interferierenden Teilstrahlen unterschiedlicher
Wellenlänge,
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5 zwei unterschiedliche
Tiefenspektren der Oberseite eines mit Grabenstrukturen versehenen
Halbleiterwafers,
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6 ein Ablaufdiagramm einer
zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
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7 eine Messanordnung mit
einem Michelson-Interferometer
und einem Ellipsometer zum Durchführen des Verfahrens nach 6,
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8 ein Ablaufdiagramm einer
dritten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
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9 eine Messanordnung zum
Durchführen
des Verfahrens nach 8,
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10 ein Ablaufdiagramm einer
vierten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
und
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11 eine Messanordnung mit
einem Ellipsometer zum Durchführen
des Verfahrens nach 10.
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1 zeigt ein Ablaufdiagramm
einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Bestimmen der Tiefe einer vergrabenen Struktur in einem Halbleiterwafer.
Hierzu wird in einem ersten Verfahrensschritt 110 der Halbleiterwafer unter
einem vorgegebenen Einfallswinkel zu einer Oberfläche des
Halbleiterwafers mit elektromagnetischer Strahlung eines Wellenlängenbereiches
bestrahlt, wobei die eingesetzten Wellenlängen im Infrarotbereich liegen
und mit Hilfe eines Michelson-Interferometers frequenzabhängig moduliert
werden. Die Modulation der Wellenlängen ist hierbei abhängig von
der Position eines beweglichen Spiegels des Michelson-Interferometers.
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In
einem zweiten Verfahrensschritt 120 wird ein Intensitätsspektrum
der reflektierten Strahlung in Abhängigkeit der Wellenzahl des
Wellenlängenbereichs
der eingestrahlten elektromagnetischen Strahlung unter einem dem
Einfallswinkel entsprechenden Reflexionswinkel zur Oberfläche des
Halbleiterwafers ermittelt. Dieser Verfahrensschritt 120 lässt sich in
zwei Teilschritte aufspalten. In einem ersten Teilschritt wird zunächst die
Intensität
der reflektierten Strahlung in Abhängigkeit von der Position des
beweglichen Spiegels, ein sogenanntes Interferogramm, aufgenommen.
Aus diesem Interferogramm lässt
sich anschließend
durch eine Fouriertransformation das Intensitätsspektrum der reflektierten Strahlung
in Abhängigkeit
der Wellenzahl berechnen. Das so gewonnene Intensitätsspektrum
enthält
insbesondere Informationen über
konstruktive und destruktive Interferenzen von an der Oberfläche des Halbleiterwafers
und an der vergrabenen Struktur reflektierter Strahlung.
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Mit
Hilfe einer in einem dritten Verfahrensschritt 130 durchgeführten Frequenzanalyse
des Intensitätsspektrums,
in welcher aus der im Intensitätsspektrum
enthaltenen Information über
konstruktive und destruktive Interferenzen auf die optischen Gangunterschiede
zwischen der an der Oberfläche des
Halbleiterwafers und an der vergrabenen Struktur reflektier ten Strahlung
geschlossen werden kann, erhält
man eine Tiefenstruktur des Halbleiterwafers bzw. ein im Weiteren
bezeichnetes Tiefenspektrum der vergrabenen Struktur innerhalb des
Halbleiterwafers.
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Anhand
der folgenden 2 bis 5 wird dieses Verfahren zum
Bestimmen der Tiefe einer vergrabenen Struktur in einem Halbleiterwafer
näher erläutert.
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2 zeigt eine schematische
Schnittdarstellung einer Oberseite eines Halbleiterwafers 1, welcher
Grabenstrukturen 2 für
Grabenkondensatoren als Beispiel einer vergrabenen Struktur aufweist. Diese
Grabenkondensatoren, welche ihre Anwendung auf DRAM-Speicherchips
finden, werden bei der Herstellung in als Grabenstrukturen 2 ausgebildete Ätzgräben des
Halbleiterwafers 1 angeordnet, um die Oberfläche des
späteren
DRAM-Speicherchips optimal auszunutzen. Im Zuge einer stetig fortschreitenden
Verkleinerung der Oberflächenstrukturen
wird die Grabenstruktur 2 im unteren Bereich durch zusätzliche Ätzprozesse
seitlich aufgeweitet, um die für
den Kondensator zur Verfügung
stehende Oberfläche
und damit die Kapazität
trotz einer Verkleinerung der Oberflächenstrukturen annähernd konstant
zu halten. Die Grabenstruktur 2 lässt sich daher in einen dünnen oberen
Grabenabschnitt 3 und einen weiteren unteren Grabenabschnitt 4 aufteilen.
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Da
insbesondere die Tiefe des oberen Grabenabschnitts 3 einen
wesentlichen Einfluss auf die Funktionalität des späteren DRAM-Speicherchips hat,
ist man bestrebt, diese Tiefe nach einem Herstellungsprozess der
Grabenstruktur 2 zu bestimmen. Das in 1 dargestellte Verfahren zum Bestimmen der
Tiefe einer vergrabenen Struktur in einem Halbleiterwafer ist in
besonderem Maße
dazu geeignet, weil es ohne ein Zerstören des Halbleiterwafers auskommt.
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Die
eingesetzte elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen im
Infrarotbereich erweist sich als sehr günstig, um ein Tie fenspektrum
der dargestellten Grabenstruktur 2, welche sich über einen
Tiefenbereich von mehreren μm
erstreckt, zu ermitteln. Im Gegensatz zu Strahlung mit Wellenlängen im
optisch sichtbaren Bereich zeichnet sich die verwendete Strahlung
durch eine geringe Absorption und damit eine hohe Eindringtiefe
in dem im Wesentlichen aus Silizium bestehenden Halbleiterwafer 1 aus.
Zudem werden durch die eingesetzte Strahlung Streueffekte an der
Grabenstruktur 2 und infolgedessen laterale Details der
Grabenstruktur 2, welche das Bestimmen der Tiefe negativ
beeinflussen können,
unterdrückt, weil
die Wellenlängen
der Strahlung von ca. 2 bis 20 μm
wesentlich größer sind
als die lateralen Dimensionen der Grabenstruktur 2 im Bereich
von 100 nm. Aufgrund der Tatsache, dass im Bereich des oberen Grabenabschnitts 3 im
Mittel ein anderes Verhältnis von
Silizium und Luft vorherrscht als im Bereich des unteren Grabenabschnitts 4,
wirken diese Bereiche daher in Bezug auf optische Eigenschaften
als unterschiedliche, scheinbar homogene Schichten. Im folgenden
werden diese Schichten als obere Schicht 5 bzw. untere
Schicht 6 bezeichnet.
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Trifft
wie in 2 weiter dargestellt
elektromagnetische Strahlung S einer Wellenlänge unter einem Einfallswinkel α zu einem
Lot L auf die Oberfläche
des Halbleiterwafers 1, so wird ein Teil der Strahlung,
dargestellt durch einen Teilstrahl S1 unter einem dem Einfallswinkel α entsprechenden
Reflexionswinkel β auf
der Oberfläche
des Halbleiterwafers 1 reflektiert. Ein anderer Teil der
Strahlung, dargestellt durch einen Teilstrahl S2, dringt in die
Oberfläche
des Halbleiterwafers 1 und damit in die obere Schicht 5 ein
und wird unter einem Brechungswinkel γ zum Lot hingebrochen. Da sich
die obere Schicht 5 und die untere Schicht 6 in
Bezug auf ihre Materialzusammensetzung bzw. mittlere Dichte unterscheiden,
liegt an der Grenzfläche
zwischen oberer Schicht 5 und unterer Schicht 6 ein
Gradient im Brechungsindex vor, welcher zu einer Reflexion des Teilstrahls
S2 an der Grenzfläche
führt.
Dieser Teilstrahl S2 trifft im Punkt A wieder auf die Oberfläche des Halbleiterwafers 1 und
wird vom Lot L unter dem Reflexionswinkel β weggebrochen.
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Im
Punkt A kommt es zu einer Überlagerung und
damit zu einer Interferenz der beiden Teilstrahlen S1 und S2. Gegenüber dem
an der Oberfläche
des Halbleiterwafers 1 reflektierten Teilstrahl S1 hat
der an der Grenzfläche
zwischen oberer Schicht 5 und unterer Schicht 6 reflektierte
Teilstrahl S2 einen optischen Gangunterschied 7 durchlaufen.
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Betrachtet
man nun elektromagnetische Strahlung einer anderen Wellenlänge, so
ergibt sich aufgrund der Dispersion ein anderer Brechungswinkel
und damit ein anderer optischer Gangunterschied. Elektromagnetische
Strahlung eines Wellenlängenbereichs
führt demnach
zu unterschiedlichen optischen Gangunterschieden, welche den in
Reflexion gemessenen Intensitätsverlauf
in Abhängigkeit der
Wellenzahl bzw. Wellenlänge
beeinflussen. Im Umkehrschluss lassen sich daher durch Ermitteln des
Intensitätsverlaufs
die optischen Gangunterschiede bei den unterschiedlichen Wellenlängen eines
Wellenlängenbereichs
und damit die Dicke der oberen Schicht 5 bestimmen, welche
der Tiefe des oberen Grabenabschnitts 3 entspricht.
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Anhand
dieser Betrachtungweise wird deutlich, dass die in 1 darstellte erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
umso zuverlässiger
zur Tiefenbestimmung einer vergrabenen Struktur geeignet ist, je
besser sich die Struktur als homogenes Schichtensystem bei Bestrahlung
mit elektromagnetischer Strahlung im Infrarotbereich verhält. Das
Verfahren ist deshalb vorzugsweise zum Bestimmen der Tiefe einer
ein regelmäßiges Muster aufweisenden
Struktur in einem Halbleiterwafer ausgelegt, wobei das Bestrahlen
des Halbleiterwafers großflächig erfolgt,
um eine räumliche
Mittelung von Reflexionen an einer Vielzahl von Strukturelementen des
regelmäßigen Musters
zu erzielen. Dies gilt analog für
die anhand der 6 bis 11 beschriebenen weiteren
Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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3 zeigt eine Messanordnung
zum Durchführen
des Verfahrens nach 1.
Die Messanordnung besteht aus einer Strahlungsquelle 14, welche
elektromagnetische Strahlung S im Infrarotbereich emittiert, einem
Michelson-Interferometer 10 zur Modulation der Wellenlängen der
Strahlung S und einem Detektor 15 zum Aufnehmen der Intensität der an
dem Halbleiterwafer 1 reflektierten Strahlung S. Das Michelson-Interferometer 10 weist
einen halbdurchlässigen
Strahlteiler 13, einen festen Spiegel 11 sowie
einen beweglichen Spiegel 12 auf.
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Die
von der Strahlungsquelle 14 ausgehende Strahlung, dargestellt
durch den Strahl S wird an dem halbdurchlässigen Strahlteiler 13 in
zwei Teilstrahlen S11, S12 mit im Idealfall gleicher Intensität aufgeteilt.
Der eine Teilstrahl S11 wird zu dem feststehenden Spiegel 11 reflektiert,
der andere Teilstrahl S12 zu dem beweglichen Spiegel 12 durchgelassen. Die
beiden Teilstrahlen S11, S12 werden am jeweiligen Spiegel 11, 12 reflektiert
und überlagern
sich wieder zu einem Strahl S, der dann auf den Halbleiterwafer 1 trifft,
dort reflektiert wird und schließlich zu dem Detektor 15 gelangt.
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Mit
dem Detektor 15 wird die Intensität des an dem Halbleiterwafer 1 reflektierten
Strahls S in Abhängigkeit
der Position des beweglichen Spiegels 12 gemessen. Dieser
Intensitätsverlauf
in Abhängigkeit
der Position des beweglichen Spiegels 12 wird auch als
Interferogramm bezeichnet. Durch rechnerische Fouriertransformation
des Interferogramms erhält
man ein Intensitätsspektrum
in Abhängigkeit
der Wellenzahl der eingestrahlten elektromagnetischen Strahlung.
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Die
in 3 dargestellte Messanordnung entspricht
im Wesentlichen einem für
spektroskopische Untersuchungen üblichen
Fouriertransformspektrometer. Ein derartiges Spektrometer zeichnet sich
u. a. durch eine hohe Intensität
der auf eine Probe fallenden und von dieser reflektierten Strahlung aus,
da keine dispersiven Elemente oder spaltförmigen Blenden eingesetzt werden.
Weiterhin wird eine kurze Messzeit ermög licht, da alle Wellenlängen gleichzeitig
gemessen werden. Grundsätzlich
können
zum Ermitteln eines Intensitätsspektrums
jedoch auch andere Spektrometer, wie etwa Vielstrahlspektrometer
oder Gitterspektrometer verwendet werden. Zudem ist es möglich, die
Wellenlängenmodulation mit
Hilfe eines in dem Wellenlängenbereich
kontinuierlich durchstimmbaren Lasers durchzuführen und damit ohne Aufnehmen
eines Interferogramms einen Intensitätsverlauf in Abhängigkeit
der eingestellten Wellenlänge
des Lasers zu messen.
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Das
ermittelte Intensitätsspektrum
in Abhängigkeit
der Wellenzahl der eingestrahlten elektromagnetischen Strahlung
enthält
wie oben erläutert
Informationen über
Interferenzen von an der Oberfläche des
Halbleiterwafers und an den durch die vergrabene Struktur hervorgerufenen
Schichten reflektierter Strahlung. Anhand von 4, welche ein schematisches in Reflexion
aufgenommenes Intensitätsspektrum 8 in
Abhängigkeit
der Wellenzahl υ der
eingestrahlten elektromagnetischen Strahlung und eine weitere schematische
Schnittdarstellung der Oberseite des Halbleiterwafers 1 zeigt,
wird deutlich, wie sich konstruktive bzw. destruktive Interferenzen
ausbilden können,
und wie sie die Form des Intensitätsspektrums 8 beeinflussen.
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Bei
dem auf der linken Seite dargestellten Strahl S, welcher elektromagnetische
Strahlung mit verhältnismäßig großer Wellenlänge bzw.
kleiner Wellenzahl υ darstellt,
ruft der optische Gangunterschied zwischen dem an der Oberfläche des
Halbleiterwafers 1 reflektierten Teilstrahls S1 und dem
an der Grenzfläche
zwischen oberer Schicht 5 und unterer Schicht 6 reflektierten
Teilstrahls S2 eine Phasenverschiebung von einem halbzahlig Vielfachen
der Wellenlänge
hervor, so dass die beiden Teilstrahlen S1, S2 destruktiv interferieren.
Im Intensitätsspektrum 8 ist
bei dieser Wellenlänge
bzw. Wellenzahl υ ein
Intensitätsminimum
Imin zu beobachten.
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Im
Gegensatz dazu führt
der optische Gangunterschied bei dem auf der rechten Seite dargestellten
Strahl S' mit Strahlung
einer verhältnismäßig kleinen
Wellenlänge
bzw. großer
Wellenzahl υ zu
einer Phasenverschiebung zwischen dem an der Oberfläche des
Halbleiterwafers 1 reflektierten Teilstrahls S1' und dem an der Grenzfläche zwischen
oberer Schicht 5 und unterer Schicht 6 reflektierten
Teilstrahls S2' von
einem ganzzahlig Vielfachen der Wellenlänge. Die beiden Teilstrahlen
S1' und S2' interferieren also
konstruktiv, so dass die Intensität I bei dieser Wellenlänge bzw.
Wellenzahl υ ein
Intensitätsmaximum
Imax aufweist.
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Aus
der Form des Intensitätsspektrums 8 kann
somit auf die optischen Gangunterschiede bei den jeweiligen Wellenlängen und
damit auf die Dicke der oberen Schicht 5 bzw. die Tiefe
des oberen Grabenabschnitts geschlossen werden. Mit Hilfe einer Frequenzanalyse
eines Intensitätsspektrums
kann also ein Tiefenspektrum des Halbleiterwafers 1 erstellt
werden.
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Zur
Veranschaulichung zeigt 5 zwei
unterschiedliche Tiefenspektren 9, 9' der Oberseite
eines mit Grabenstrukturen versehenen Halbleiterwafers, welche durch
Frequenzanalyse von Intensitätsspektren
gewonnen wurden. Die Intensitätsspektren wurden
nach unterschiedlichen Ätzzeiten
der unteren Grabenabschnitte aufgenommen.
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In
dem in 5 dargestellten
oberen Tiefenspektrum 9 sind deutlich drei Peaks P1, P2,
P3 zu erkennen. Alle drei Peaks P1, P2, P3 lassen sich Grenzflächen zwischen
jeweils zwei Schichten zuordnen, an denen ein Gradient im Brechungsindex vorliegt
und damit Reflexion stattfindet. Der erste Peak P1 bei etwa 1 μm kann als
Tiefe einer oberen Oxidschicht identifiziert werden. Der zweite
Peak P2 rührt
von Reflexionen an der Grenzfläche
zwischen der durch den oberen bzw. unteren Grabenabschnitt definierten
oberen bzw. unteren Schicht der Grabenstruktur her und liegt bei
einer Tiefe von ca. 2 μm. Dieser
Wert entspricht somit der Tiefe des oberen Grabenab schnitts. Schließlich ist
noch ein Peak P3 bei ca. 7 μm
zu beobachten, welcher von Reflexionen an der Unterseite des unteren
Grabenabschnitts herrührt.
Denn auch an dieser Stelle kommt es zu Reflexionen, da sich die
Materialzusammensetzung ändert,
so dass eine Grenzfläche
zwischen zwei Schichten und somit ein Gradient des Brechungsindex
vorliegt.
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Im
Unterschied hierzu kann man bei dem unteren Tiefenspektrum 9' aufgrund des
nach rechts verschobenen zweiten Peaks P2' der Tiefe des oberen Grabenabschnitts
einen höheren
Wert von ca. 2,6 μm
zuordnen.
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Bei
dem anhand der vorangegangenen 1 bis 5 erläuterten Verfahren besteht das
Problem, dass das Bestimmen von geringen Tiefen ungenau werden kann.
Dies ist dann der Fall, wenn die Wellenlängen der verwendeten Strahlung
größer sind
als die Tiefe der vergrabenen Struktur bzw, die Größe der optischen
Gangunterschiede. In einem solchen Fall treten nämlich keine konstruktiven bzw. destruktiven
Interferenzen von an der Oberfläche
des Halbleiterwafers und an den durch die Struktur hervorgerufenen
Schichten reflektierter elektromagnetischer Strahlung auf, so dass
die Frequenzanalyse eines ermittelten Intensitätsspektrums mit Ungenauigkeiten
behaftet sein kann. Um diese Ungenauigkeiten zu umgehen, wird daher
eine zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
vorgeschlagen, in welcher zusätzlich
die Änderung
des Polarisationszustandes der an dem Halbleiterwafer reflektierten
elektromagnetischen Strahlung berücksichtigt wird.
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6 zeigt ein Ablaufdiagramm
dieser zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Hierbei
wird in einem ersten Verfahrensschritt 210 der Halbleiterwafer
unter einem vorgegebenen Einfallswinkel zu einer Oberfläche des
Halbleiterwafers mit elektromagnetischer Strahlung im Infrarotbereich
bestrahlt, wobei die Wellenlängen
wiederum mit Hilfe eines Michelson-Interferometers frequenzabhängig moduliert
werden. Die Strahlung wird zusätzlich in
unterschiedlichen Polarisationsrichtungen bzw. Polarisationszuständen orientiert.
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In
einem zweiten Verfahrensschritt 220 wird ein Intensitätsspektrum
der an der Oberfläche
des Halbleiterwafers reflektierten Strahlung in Abhängigkeit
der Wellenzahl und des durch die Reflexion veränderten Polarisationszustandes
ermittelt. Dieser Verfahrensschritt 220 lässt sich
in drei Teilschritte unterteilen. In einem ersten Teilschritt wird
zunächst
der Polarisationszustand der reflektierten Strahlung bestimmt. In
einem zweiten Teilschritt wird ein Interferogramm zu dem jeweiligen
Polarisationszustand aufgenommen und in einem dritten Teilschritt
dieses Interferogramm mit Hilfe einer Fouriertransformation in ein
Intensitätsspektrum
ungewandelt.
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Durch
Vergleichen der bei den jeweiligen Polarisationszuständen ermittelten
Intensitätsspektren mit
anhand eines Modells berechneten Intensitätsspektren wird in einem drittem
Verfahrensschritt 230 ein Tiefenspektrum bestimmt. Dieses
Modell basiert auf den Fresnelschen Gleichungen, in welche optische
Parameter des als Schichtensystem wirkenden Halbleiterwafers mit
der vergrabenen Struktur und damit auch die Tiefe(n) der vergrabenen
Struktur beschreibende Parameter eingehen. Durch Variation dieser
Parameter erfolgt eine Anpassung der mit Hilfe des Modells berechneten
Intensitätsspektren
an die gemessenen Spektren, um ein Tiefenspektrum der vergrabenen
Struktur zu erstellen.
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Eine
Messanordnung zur Durchführung
dieses Verfahrens ist in 7 dargestellt.
Die Messanordnung besteht aus einer Strahlungsquelle 14,
welche elektromagnetische Strahlung S im Infrarotbereich emittiert
und dem in 3 bereits
gezeigten Michelson-Interferometer 10, mit dessen Hilfe
die von der Strahlungsquelle 14 emittierte Strahlung S
eine Wellenlängenmodulation
erfährt.
Nach Durchlaufen des Michelson-Interferometers 10 trifft
die Strahlung S auf einen Polarisa tor 21, welcher die Strahlung
S in einen definierten Polarisationszustand orientiert. Nach anschließender Reflexion
der Strahlung S an dem Halbleiterwafer 1 durchläuft die
Strahlung einen Analysator 22 und gelangt schließlich zu
einem Detektor 15. Mit Hilfe des Analysators 22,
welcher wie der Polarisator 21 nur bevorzugte Polarisationszustände der
elektromagnetischen Strahlung S durchlässt, wird der Polarisationszustand
der Strahlung S nach der Reflexion an dem Halbleiterwafer 1 bestimmt.
Dies erfolgt beispielsweise durch Drehung des Analysators 22 in
unterschiedliche Polarisationszustände, bis im Detektor 15 ein
Strahlungsmaximum bzw. -minimum auftritt.
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Nach
Bestimmen des Polarisationszustandes der reflektierten Strahlung
S wird mit dem Detektor 15 ein Interferogramm aufgenommen,
aus welchem mittels Fouriertransformation ein Intensitätsspektrum
in Abhängigkeit
der Wellenzahl berechnet werden kann.
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Die
in 7 dargestellte Messanordnung besteht
im Wesentlichen aus der Kopplung eines Fouriertransformspektrometers
mit einem Ellipsometer 20, wobei das Ellipsometer 20 mit
dem Polarisator 21 und dem Analysator 22 zum Bestimmen
der Änderung
des Polarisationszustandes der an dem Halbleiterwafer 1 reflektierten
Strahlung S verwendet wird. Anstelle des dargestellten Ellipsometers 20 können auch
andere Ellipsometertypen eingesetzt werden, welche noch zusätzliche
optische Elemente aufweisen.
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Das
Bestimmen der Tiefe einer vergrabenen Struktur in einem Halbleiterwafer
kann anstelle eines wellenzahlabhängigen Intensitätsspektrums
auch über
ein winkelabhängiges
Intensitätsspektrum
zu einer vorgegebenen Wellenlänge
erfolgen. 8 zeigt hierzu
ein Ablaufdiagramm einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Hierbei
wird in einem ersten Verfahrensschritt 310 der Halbleiterwafer
unter verschiedenen Einfallswinkeln bzw. ei nem kontinuierlich durchgestimmten
Einfallswinkelbereich zu einer Oberfläche des Halbleiterwafers mit
elektromagnetischer Strahlung einer vorgegebenen im Infrarotbereich
liegenden Wellenlänge
bestrahlt und in einem zweiten Verfahrensschritt 320 ein
Intensitätsspektrum
der an dem Halbleiterwafer reflektierten Strahlung unter den Einfallswinkeln
entsprechenden Reflexionswinkeln zur Oberfläche des Halbleiterwafers aufgenommen.
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Ein
derartig ermitteltes Intensitätsspektrum in
Abhängigkeit
der Reflexionswinkel enthält
Informationen über
konstruktive und destruktive Interferenzen von an der Oberfläche des
Halbleiterwafers und an den durch die vergrabene Struktur hervorgerufenen
Schichten reflektierter Strahlung einer Wellenlänge und damit über verschiedene
von den Einfalls- bzw. Reflexionswinkeln abhängige optische Gangunterschiede.
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Mit
Hilfe einer Reflexionswinkel bestimmten Fourieranalyse eines solchen
Intensitätsspektrums kann
daher in einem dritten Verfahrensschritt 330 die Tiefe
von Reflexionen an der vergrabenen Struktur und damit ein Tiefenspektrum
ermittelt werden.
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Dieses
Verfahren lässt
sich gemäß der in 9 dargestellten Messanordnung
durchführen. Als
Strahlungsquelle wird ein Laser 30 verwendet, welcher kohärente elektromagnetische
Strahlung S hoher Intensität
emittiert. Der Halbleiterwafer 1 wird unter verschiedenen
Einfallswinkeln α bzw.
einem kontinuierlich durchgestimmten Einfallswinkelbereich zur Oberfläche des
Halbleiterwafers 1 mit Strahlung S des Lasers 30 bestrahlt
und anschließend
wird mit einem Detektor 15 die Intensität der an dem Halbleiterwafer 1 reflektierten
Strahlung S unter den den Einfallswinkeln α entsprechenden Reflexionswinkeln β aufgenommen.
Die Verwendung des Lasers 30 begünstigt hierbei eine sehr genaue
Aufnahme des Intensitätsspektrums.
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Alternativ
besteht auch bei diesem Verfahren die Möglichkeit, einen gemessenen
Intensitätsverlauf mit
einem anhand eines Modells berechneten Intensitätsverlauf zu vergleichen, um
die Tiefe der vergrabenen Struktur zu bestimmen. Entsprechend der oben
beschriebenen zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es hierbei günstig,
die Änderung
des Polarisationszustandes bei der Reflexion der elektromagnetischen
Strahlung an dem Halbleiterwafer in dem Modell zu berücksichtigen. Die Änderung
des Polarisationszustandes kann wiederum mit Hilfe eines Ellipsometers
bestimmt werden.
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Weiterhin
ist es möglich,
die Tiefe einer vergrabenen Struktur in einem Halbleiterwafer lediglich mittels
ellipsometrischer Methoden zu bestimmen. 10 zeigt hierzu ein Ablaufdiagramm einer
vierten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Bestimmung der Tiefe einer vergrabenen Struktur in einem Halbleiterwafer.
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Bei
diesem Verfahren wird in einem ersten Verfahrensschritt 410 der
Halbleiterwafer unter einem vorgegebenen Einfallswinkel zu einer
Oberfläche
des Halbleiterwafers mit elektromagnetischer Strahlung mit einer
definierten Polarisation bestrahlt, wobei die elektromagnetische
Strahlung eine Wellenlänge
im Infrarotbereich aufweist. Anschließend wird in einem zweiten
Verfahrensschritt 420 der durch die Reflexion der Strahlung
an dem Halbleiterwafer geänderte
Polarisationszustand unter einem dem Einfallswinkel entsprechenden
Reflexionswinkel zur Oberfläche
des Halbleiterwafers bestimmt. In einem dritten Verfahrensschritt 430 wird
der ermittelte Polarisationszustand mit einer anhand eines Modells
berechneten Änderung
des Polarisationszustandes, in welchem die Tiefe(n) der vergrabenen
Struktur berücksichtigt
werden, verglichen, um ein Tiefenspektrum des Halbleiterwafers zu
erhalten.
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Dieses
Verfahren lässt
sich mit Hilfe des in 11 dargestellten
Ellipsometers 20 durchführen. Hierbei
wird die von einer Strahlungsquelle 14 emittierte elektromagnetische Strahlung
S in einem Polarisator 21 in einen bestimmten Polarisationszustand ausgerichtet.
Nach der Reflexion an dem Halbleiterwafer 1 durchläuft die
Strahlung S einen Analysator 22, bevor sie auf einen Detektor 15 trifft.
Mithilfe des Analysators 22 und des Detektors 15 kann
wiederum der Polarisationszustand der reflektierten Strahlung S
bestimmt werden. Dieses rein ellipsometrische Messverfahren kann
sowohl bei einer Wellenlänge als
auch in einem Wellenlängenbereich
durchgeführt werden.
Abhängig
von dem gewählten
Messverfahren können
auch unterschiedliche Ellipsometertypen eingesetzt werden. Sofern
ein Verfahren bei einer Wellenlänge
bevorzugt wird, kommt als Strahlungsquelle wiederum ein Laser in
Betracht, um mit kohärenter
elektromagnetischer Strahlung hoher Intensität messen zu können.
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Anstelle
der bisher beschriebenen Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Bestimmen der Tiefe einer vergrabenen Struktur in einem Halbleiterwafer
sind alternative Ausführungsformen
vorstellbar, die weitere Kombinationen von spektrometrischen und/oder
ellipsometrischen Verfahren darstellen. Möglich ist beipielsweise, Intensitätsverläufe in einem
Wellenlängenbereich
bei unterschiedlichen Einfalls- bzw.
Reflexionswinkeln aufzunehmen und gegebenenfalls zusätzlich die Änderung
der Polarisation der Strahlung beim Ermitteln eines Tiefenspektrums
zu berücksichtigen.
-
Für den Fachmann
ist zudem offensichtlich, dass die Verfahren auch zum Bestimmen
der Tiefe von innerhalb des Halbleiterwafers sich geometrisch ausdehnenden
Strukturen, versteckten Strukturen oder auch gewollten Einschlussvolumina
geeignet sind, wie sie beispielsweise mikroelektromechanische Systeme
darstellen. Dies setzt natürlich
voraus, dass diese Strukturen eine Materialänderung verbunden mit einem
Gradienten des Brechungsindex in dem Halbleiterwafer hervorrufen,
so dass Reflexionen an den Strukturen stattfinden.
-
- 1
- Halbleiterwafer
- 2
- Grabenstruktur
- 3
- Oberer
Grabenabschnitt
- 4
- Unterer
Grabenabschnitt
- 5
- Obere
Schicht
- 6
- Untere
Schicht
- 7
- Gangunterschied
- 8
- Intensitätsspektrum
- 9
- Tiefenspektrum
- 10
- Michelson-Interferometer
- 11
- Fester
Spiegel
- 12
- Beweglicher
Spiegel
- 13
- Strahlteiler
- 14
- Strahlungsquelle
- 15
- Detektor
- 20
- Ellipsometer
- 21
- Polarisator
- 22
- Analysator
- 30
- Laser
- 110,
120, 130
- Verfahrensschritt
- 210,
220, 230
- Verfahrensschritt
- 310,
320, 330
- Verfahrensschritt
- 410,
420, 440
- Verfahrensschritt
- A
- Punkt
- I
- Intensität
- Imax
- Maximum
- Imin
- Minimum
- L
- Lot
- S
- Strahlung/Strahl
- S1,
S2
- Teilstrahl
- S11,
S12
- Teilstrahl
- P1,
P2, P3
- Peak
- α
- Einfallswinkel
- β
- Reflexionswinkel
- γ
- Brechungswinkel
- υ
- Wellenzahl